NeoInferno
12.11.2006, 17:09
Ich nutze gleich mal die Chance, den 1000sten Thread zu eröffnen mit einer Geschichte, die fast genau ein Jahr alt ist und die ich nie richtig mochte und deswegen nicht veröffentlicht hatte. Naja hier ist sie jedenfalls, viel Spaß beim Lesen und Glückwunsch ans Atelier: Leutz, wir haben 1000 Threads :D
Dezemberduft
Hier, wo sich die Gerüche von ausgetretenen Zigaretten und Zimt in einem wilden Tanz vermischen, stehe und warte ich, und das Warten schaut in die Nacht, in den Tunnel, der Menschen verschlingt und sie wieder ausspuckt, immerwährend und unersättlich.
Hier, wo das Eis über die Straßen kriecht und die Menschen durch den Wind schneiden, liegen Obdachlose, oder stehen liegend und klappernd mit Münzen in einem Becher in einer kalten Hand. Sie rufen Worte, die Worte rufen Menschen, die Menschen werden verschlungen, denn sie wollen verschlungen werden, lieber von gierigen Tunneln als von den Worten.
Hier, wo Hunde den Wind jagen und der Wind auf der Suche nach Fressen durch die Straßen streunt und an den Menschen zehrt, starre ich auf das Warten und es starrt durch mich hindurch und sieht nur den Wind und die Hunde, die das Zimt riechen.
Die Menschen schauen durch die Luft und suchen die Worte, doch sie sehen sie nicht, denn sie wollen sie nicht sehen. Der Glühwein zersetzt sie von innen und der süße Geruch benebelt ihre Augen, die nichts sehen.
Hier stehe ich und reiße mir die Augen heraus, um nichts mehr zu sehen und schließlich, den anderen gleich, von einem der Tunnel verschlungen zu werden. Zurück bleibt nur ein kurzlebiger Hauch Menschlichkeit, getunkt in bitteren Zimt und sterbenden Worten.
Dezemberduft
Hier, wo sich die Gerüche von ausgetretenen Zigaretten und Zimt in einem wilden Tanz vermischen, stehe und warte ich, und das Warten schaut in die Nacht, in den Tunnel, der Menschen verschlingt und sie wieder ausspuckt, immerwährend und unersättlich.
Hier, wo das Eis über die Straßen kriecht und die Menschen durch den Wind schneiden, liegen Obdachlose, oder stehen liegend und klappernd mit Münzen in einem Becher in einer kalten Hand. Sie rufen Worte, die Worte rufen Menschen, die Menschen werden verschlungen, denn sie wollen verschlungen werden, lieber von gierigen Tunneln als von den Worten.
Hier, wo Hunde den Wind jagen und der Wind auf der Suche nach Fressen durch die Straßen streunt und an den Menschen zehrt, starre ich auf das Warten und es starrt durch mich hindurch und sieht nur den Wind und die Hunde, die das Zimt riechen.
Die Menschen schauen durch die Luft und suchen die Worte, doch sie sehen sie nicht, denn sie wollen sie nicht sehen. Der Glühwein zersetzt sie von innen und der süße Geruch benebelt ihre Augen, die nichts sehen.
Hier stehe ich und reiße mir die Augen heraus, um nichts mehr zu sehen und schließlich, den anderen gleich, von einem der Tunnel verschlungen zu werden. Zurück bleibt nur ein kurzlebiger Hauch Menschlichkeit, getunkt in bitteren Zimt und sterbenden Worten.