kate@net
10.11.2006, 08:51
Statuen aus dunklen Gassen
Die Geister, die ich rief, werde ich nicht mehr los
Sie rannte durch eine dunkle Gasse, seiner Anwesenheit immer bewusst. Wer sie verfolgte, wusste sie nicht, weil sie sich nicht traute, sich um zu drehen. Doch sie was sich sicher, dass er da war und immer näher kam. Am Ende der Gasse gewahrte sie einer Mauer. Sie war in ihrer Panik in eine Sackgasse gerannt. Dann sah sie eine Gestalt vor der Wand. Vielleicht konnte derjenige ihr helfen. Doch die Person rührte sich nicht, sie blieb starr stehen und beachtete sie gar nicht. Die starre Gestalt war nur eine Statue. Sie konnte sie nicht erkennen, aber sie kam ihr so bekannt vor. Dann erreichte sie die Mauer. Es gab keinen Ausweg. Sie drehte sich schließlich doch um und schrie...
Christie O`Conner wachte schweißgebadet in ihrem Bett auf. Ihr Bruder Mark kam gerade zur Tür herein und schaute besorgt auf sie herab.
»Hattest du wieder diesen Traum? «
Christie schluckte verkrampft und nickte. Sie hatte schon oft diese Flucht durchlebt, doch diesmal war da noch diese Statue gewesen. Mark blieb noch einige Zeit im Zimmer und begab sich nach einem weiteren besorgten Blick in die Küche. Christie ließ sich den Traum noch einmal durch den Kopf gehen. Sie fragte sich zum wiederholten Male, was er zu bedeuten habe. Sie stand auf und zog sich langsam an. In der Küche duftete es bereits nach Kaffee und Mark schnitt einige Scheiben Brot ab. Christie setzte sich an den fertig gedeckten Tisch. Sie war so in Gedanken versunken, dass sie nur den Schluss von Marks Satz hörte.
»...unser letztes gemeinsames Frühstück.«
»Was!? «
»Ich habe einen neuen Job in einem 24-Stunden-Shop und werde von 20 bis 5 Uhr in der Früh arbeiten. Bis ich dann mit dem Bus nach Hause komme, musst du schon wieder in die Uni.«
Christie hatte als eine der wenigen Jugendlichen aus Chinatown ein Stipendium erhalten. Sie studierte Naturwissenschaften und wollte später in einem der Labors in Brooklyn oder Manhattan arbeiten. Ihr Bruder war deshalb mächtig stolz auf sie. Da er nach Mutters Tod die Familie ernähren musste, hatte er nicht einmal einen anständigen Schulabschluss. Deshalb musste er die miesesten Jobs annehmen. Christie stimmte diese Nachricht traurig. Sie sah ihren Bruder eher selten und jetzt hatten sie nicht einmal mehr das Frühstück gemeinsam. Sie würde ihren Bruder wohl nur noch am Abend sehen.
»Wann wirst du dann von der anderen Arbeit bei Joe zurück sein? «
»Ich bin von 10 bis 17 Uhr in der Werkstatt. Das wird ein harter Tag heute. Ich lege mich noch einmal kurz hin, damit ich in der Nacht nicht zu müde bin. «
»Übernimm dich bitte nicht! «
Mark sagte, dass er seine Grenzen schon einschätzen könne. Christie musste sich schnell fertig machen, um den Bus zur Akademie noch zu kriegen. Sie würde erst gegen 4 Uhr nachmittags nach Hause kommen. Dann würde sie das Abendessen für sich und ihren Bruder kochen, bis er zu seiner Nachtschicht musste. Die nächsten Wochen würden hart werden. Sie konnte nicht ahnen, welcher Alptraum ihnen noch bevorstand.
Bill packte die Statue des Mannes in seinen Wagen. Es fiel ihm schwer bei der Dunkelheit rückwärts aus der Sackgasse zu fahren. Er fragte sich, wo es sich sein nächstes Opfer suchen würde. Nachdem er den Mann in seiner Garage verstaut hatte, ging er in sein Arbeitszimmer, um mit Hilfe des Amuletts den nächsten Aufenthaltsort zu ermitteln. In der morgigen Nacht würde er früher aufbrechen, um es rechtzeitig zu stellen. Es war seine Schuld, das jetzt einige Statuen bei ihm standen. Er musste es so schnell wie möglich bannen, um weitere Opfer zu vermeiden. Langsam kreiste das Amulett über die New Yorker Karte. Dann schlug es aus. Morgen würde er nach Chinatown aufbrechen. Hoffentlich würde das sein letzter nächtlicher Ausflug sein.
Auf Officer Collonys Schreibtisch lag schon wieder eine Akte von einem Vermissten. Fast täglich kamen neue Personenprofile. Zuerst hatte Francis Collony an Ausreißer geglaubt. Es gab genug Leute, die von New York enttäuscht wurden und aus heiterem Himmel ihre Familien verließen. Doch jetzt waren sogar ein paar alte Leute verschwunden. Es war nicht typisch, dass in so kurzer Zeit so viele Leute als vermisst gemeldet wurden. Collony setzte sich an den Tisch und öffnete die Akte. Eine junge Frau von knapp 20 Jahren schaute ihm entgegen. Sie sah sogar etwas aus wie seine Tochter. Doch diesen Gedanken wollte er schnell wieder verscheuchen. Er hatte Angelina seit Jahren nicht gesehen und sie mochte sich stark verändert haben. Mit etwas Verzögerung kehrten seine Gedanken zu der Akte zurück. Die Vermissten zeigten so gut wie eine Gemeinsamkeiten. Sie waren fast alle in der Nacht verschwunden. Nur drei waren am Tag abgehauen, aber Francis war sich sicher, dass diese normale Wegläufer waren. Insgesamt lagen 74 Akten auf seinem Schreibtisch. Alles Bürger verschiedenen Alters und sozialer Stellung, die in New York gelebt hatten. Einige kamen sogar aus Manhattan, doch die meisten stammten aus ärmeren Stadtvierteln. Es musste eine Verbindung geben. Officer Collony wusste nur noch nicht welche. Er arbeitete seit einer Woche an diesem Fall. Wären in den letzten drei Wochen nicht so viele Leute aus ungeklärten Umständen verschwunden, wäre es wohl nie ein Fall geworden. Menschen, die Gründe hatten New York plötzlich zu verlassen, landeten gar nicht erst auf Collonys Schreibtisch. Er wusste nicht, wie er diesen Fall angehen sollte. Um weitere Vermisstenmeldungen zu umgehen, musste er so schnell wie möglich den Faden finden an dem er dieses Knäuel von Geheimnissen entwirren konnte.
Mark stieg gerade aus dem Bus. Er hatte früher Schluss machen dürfen, weil so gut wie nichts los gewesen war und hatte die letzte Verbindung noch erwischt. Der nächste Bus wäre knapp drei Stunden später gefahren. Jetzt konnte er am Morgen doch mit seiner Schwester frühstücken. Er hatte noch knapp 800 Meter Fußmarsch vor sich, bevor er sich ins Bett legen konnte. Etwa ein Drittel des Weges war beleuchtet. Der Rest ging durch dunkle verwinkelte Gassen. Nach der Hälfte der Strecke fühlte sich Mark auf einmal so komisch. Er konnte nicht sagen, woher er es wusste, aber er wurde beobachtet. Instinktiv beschleunigte er seine Schritte, bis er nach einigen Minuten sogar rannte. Doch das Gefühl ließ sich nicht abschütteln. Ohne auf seine Schritte zu achten, hetzte er durch die finsteren Gassen. Schon bald hatte er den richtigen Weg verloren. Doch das war ihm egal. Hauptsache weg. Sein Herz raste. Immer schneller lief er von einem unheimlichen Wesen verfolgt. Dann passierte das, was passieren musste. Mark sah eine Wand auf sich zukommen. Er war in seiner Panik in eine Sackgasse gelaufen. Hektisch suchten seine Augen nach einem Fluchtweg. Doch es gab keine Rettung. Kein Ausweg in Sicht. Er blieb vor der Mauer stehen. Dann drehte er sich um und wollte schreien, als er seinen Verfolger erblickte.
Christie saß unruhig vor dem gedeckten Tisch. Es war 20 Uhr und Mark war noch nicht von der Arbeit zurück. Das war sonst gar nicht seine Art. Er rief sonst immer an, wenn es später wurde, oder er sich mit ein paar Freunden traf, was selten der Fall war. Wo konnte er bloß stecken? Mit einem mulmigen Gefühl stocherte sie im Essen rum.
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Ich hab mal wieder etwas meine Disketten durchsucht und dabei bin ich auch eine ältere Geschichte gestoßen. Ich finde den Schreibstil zwar nicht mehr so gut, aber ich poste sie hier mal trotzdem. Ist leider nie fertig geworden, weil ich mit der Zeit das Gefühl hatte, dass niemand das laß und ich auch die Lust verlor. Wenn's wenigstens einigermaßen spannend ist, aknn ich ja mal meinen Schreibtisch nach alten Notizen durchforsten und sehen, ob ich daran weiter arbeite.
edit: Em ich hoffe doch, dass ihr mit den Absätzen jetzt zufriedener seid. Tippfehler habe ich auch ein paar verbessert.
Die Geister, die ich rief, werde ich nicht mehr los
Sie rannte durch eine dunkle Gasse, seiner Anwesenheit immer bewusst. Wer sie verfolgte, wusste sie nicht, weil sie sich nicht traute, sich um zu drehen. Doch sie was sich sicher, dass er da war und immer näher kam. Am Ende der Gasse gewahrte sie einer Mauer. Sie war in ihrer Panik in eine Sackgasse gerannt. Dann sah sie eine Gestalt vor der Wand. Vielleicht konnte derjenige ihr helfen. Doch die Person rührte sich nicht, sie blieb starr stehen und beachtete sie gar nicht. Die starre Gestalt war nur eine Statue. Sie konnte sie nicht erkennen, aber sie kam ihr so bekannt vor. Dann erreichte sie die Mauer. Es gab keinen Ausweg. Sie drehte sich schließlich doch um und schrie...
Christie O`Conner wachte schweißgebadet in ihrem Bett auf. Ihr Bruder Mark kam gerade zur Tür herein und schaute besorgt auf sie herab.
»Hattest du wieder diesen Traum? «
Christie schluckte verkrampft und nickte. Sie hatte schon oft diese Flucht durchlebt, doch diesmal war da noch diese Statue gewesen. Mark blieb noch einige Zeit im Zimmer und begab sich nach einem weiteren besorgten Blick in die Küche. Christie ließ sich den Traum noch einmal durch den Kopf gehen. Sie fragte sich zum wiederholten Male, was er zu bedeuten habe. Sie stand auf und zog sich langsam an. In der Küche duftete es bereits nach Kaffee und Mark schnitt einige Scheiben Brot ab. Christie setzte sich an den fertig gedeckten Tisch. Sie war so in Gedanken versunken, dass sie nur den Schluss von Marks Satz hörte.
»...unser letztes gemeinsames Frühstück.«
»Was!? «
»Ich habe einen neuen Job in einem 24-Stunden-Shop und werde von 20 bis 5 Uhr in der Früh arbeiten. Bis ich dann mit dem Bus nach Hause komme, musst du schon wieder in die Uni.«
Christie hatte als eine der wenigen Jugendlichen aus Chinatown ein Stipendium erhalten. Sie studierte Naturwissenschaften und wollte später in einem der Labors in Brooklyn oder Manhattan arbeiten. Ihr Bruder war deshalb mächtig stolz auf sie. Da er nach Mutters Tod die Familie ernähren musste, hatte er nicht einmal einen anständigen Schulabschluss. Deshalb musste er die miesesten Jobs annehmen. Christie stimmte diese Nachricht traurig. Sie sah ihren Bruder eher selten und jetzt hatten sie nicht einmal mehr das Frühstück gemeinsam. Sie würde ihren Bruder wohl nur noch am Abend sehen.
»Wann wirst du dann von der anderen Arbeit bei Joe zurück sein? «
»Ich bin von 10 bis 17 Uhr in der Werkstatt. Das wird ein harter Tag heute. Ich lege mich noch einmal kurz hin, damit ich in der Nacht nicht zu müde bin. «
»Übernimm dich bitte nicht! «
Mark sagte, dass er seine Grenzen schon einschätzen könne. Christie musste sich schnell fertig machen, um den Bus zur Akademie noch zu kriegen. Sie würde erst gegen 4 Uhr nachmittags nach Hause kommen. Dann würde sie das Abendessen für sich und ihren Bruder kochen, bis er zu seiner Nachtschicht musste. Die nächsten Wochen würden hart werden. Sie konnte nicht ahnen, welcher Alptraum ihnen noch bevorstand.
Bill packte die Statue des Mannes in seinen Wagen. Es fiel ihm schwer bei der Dunkelheit rückwärts aus der Sackgasse zu fahren. Er fragte sich, wo es sich sein nächstes Opfer suchen würde. Nachdem er den Mann in seiner Garage verstaut hatte, ging er in sein Arbeitszimmer, um mit Hilfe des Amuletts den nächsten Aufenthaltsort zu ermitteln. In der morgigen Nacht würde er früher aufbrechen, um es rechtzeitig zu stellen. Es war seine Schuld, das jetzt einige Statuen bei ihm standen. Er musste es so schnell wie möglich bannen, um weitere Opfer zu vermeiden. Langsam kreiste das Amulett über die New Yorker Karte. Dann schlug es aus. Morgen würde er nach Chinatown aufbrechen. Hoffentlich würde das sein letzter nächtlicher Ausflug sein.
Auf Officer Collonys Schreibtisch lag schon wieder eine Akte von einem Vermissten. Fast täglich kamen neue Personenprofile. Zuerst hatte Francis Collony an Ausreißer geglaubt. Es gab genug Leute, die von New York enttäuscht wurden und aus heiterem Himmel ihre Familien verließen. Doch jetzt waren sogar ein paar alte Leute verschwunden. Es war nicht typisch, dass in so kurzer Zeit so viele Leute als vermisst gemeldet wurden. Collony setzte sich an den Tisch und öffnete die Akte. Eine junge Frau von knapp 20 Jahren schaute ihm entgegen. Sie sah sogar etwas aus wie seine Tochter. Doch diesen Gedanken wollte er schnell wieder verscheuchen. Er hatte Angelina seit Jahren nicht gesehen und sie mochte sich stark verändert haben. Mit etwas Verzögerung kehrten seine Gedanken zu der Akte zurück. Die Vermissten zeigten so gut wie eine Gemeinsamkeiten. Sie waren fast alle in der Nacht verschwunden. Nur drei waren am Tag abgehauen, aber Francis war sich sicher, dass diese normale Wegläufer waren. Insgesamt lagen 74 Akten auf seinem Schreibtisch. Alles Bürger verschiedenen Alters und sozialer Stellung, die in New York gelebt hatten. Einige kamen sogar aus Manhattan, doch die meisten stammten aus ärmeren Stadtvierteln. Es musste eine Verbindung geben. Officer Collony wusste nur noch nicht welche. Er arbeitete seit einer Woche an diesem Fall. Wären in den letzten drei Wochen nicht so viele Leute aus ungeklärten Umständen verschwunden, wäre es wohl nie ein Fall geworden. Menschen, die Gründe hatten New York plötzlich zu verlassen, landeten gar nicht erst auf Collonys Schreibtisch. Er wusste nicht, wie er diesen Fall angehen sollte. Um weitere Vermisstenmeldungen zu umgehen, musste er so schnell wie möglich den Faden finden an dem er dieses Knäuel von Geheimnissen entwirren konnte.
Mark stieg gerade aus dem Bus. Er hatte früher Schluss machen dürfen, weil so gut wie nichts los gewesen war und hatte die letzte Verbindung noch erwischt. Der nächste Bus wäre knapp drei Stunden später gefahren. Jetzt konnte er am Morgen doch mit seiner Schwester frühstücken. Er hatte noch knapp 800 Meter Fußmarsch vor sich, bevor er sich ins Bett legen konnte. Etwa ein Drittel des Weges war beleuchtet. Der Rest ging durch dunkle verwinkelte Gassen. Nach der Hälfte der Strecke fühlte sich Mark auf einmal so komisch. Er konnte nicht sagen, woher er es wusste, aber er wurde beobachtet. Instinktiv beschleunigte er seine Schritte, bis er nach einigen Minuten sogar rannte. Doch das Gefühl ließ sich nicht abschütteln. Ohne auf seine Schritte zu achten, hetzte er durch die finsteren Gassen. Schon bald hatte er den richtigen Weg verloren. Doch das war ihm egal. Hauptsache weg. Sein Herz raste. Immer schneller lief er von einem unheimlichen Wesen verfolgt. Dann passierte das, was passieren musste. Mark sah eine Wand auf sich zukommen. Er war in seiner Panik in eine Sackgasse gelaufen. Hektisch suchten seine Augen nach einem Fluchtweg. Doch es gab keine Rettung. Kein Ausweg in Sicht. Er blieb vor der Mauer stehen. Dann drehte er sich um und wollte schreien, als er seinen Verfolger erblickte.
Christie saß unruhig vor dem gedeckten Tisch. Es war 20 Uhr und Mark war noch nicht von der Arbeit zurück. Das war sonst gar nicht seine Art. Er rief sonst immer an, wenn es später wurde, oder er sich mit ein paar Freunden traf, was selten der Fall war. Wo konnte er bloß stecken? Mit einem mulmigen Gefühl stocherte sie im Essen rum.
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Ich hab mal wieder etwas meine Disketten durchsucht und dabei bin ich auch eine ältere Geschichte gestoßen. Ich finde den Schreibstil zwar nicht mehr so gut, aber ich poste sie hier mal trotzdem. Ist leider nie fertig geworden, weil ich mit der Zeit das Gefühl hatte, dass niemand das laß und ich auch die Lust verlor. Wenn's wenigstens einigermaßen spannend ist, aknn ich ja mal meinen Schreibtisch nach alten Notizen durchforsten und sehen, ob ich daran weiter arbeite.
edit: Em ich hoffe doch, dass ihr mit den Absätzen jetzt zufriedener seid. Tippfehler habe ich auch ein paar verbessert.