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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eine Schlimme Vorstellung



Kirschwasser
11.06.2003, 23:53
Ich will ja niemanden hier verrückt machen aber hattet ihr schon mal das Problem das ihr euch überlegt habt das alle Menschen um euch herum nein auf der ganzen Welt gar nicht richtig existieren.Ich meine damit das sie gar kein gedächnis haben nur ihr selber. Ihr seit der einzige richtige Mensch und alle anderen sind nur Puppen ohne Gedächnis.Eine gruselige Vorstellung die aber gar nicht mal so unwahr sein muss weil man selber ja gar keinen Beweis dafür hat das sein gegenüber auch denkt und Gefühle hat.
Ich jedenfalls hatte mal ne richtige Depression alls ich mir das immer wieder vorgestellt habe.

Hattet ihr das auch mal oder was ähnliches.

Heeelp!!

Desmond
12.06.2003, 00:28
Mach dir mal keen Kopp ^.^ , ich denke, sowas stellt sich jeder mal so vor, weil man ja wirklich keine Beweise dafür hat, aber ist ja auch absurd, wenn es so wäre . Wir alle hier haben (mehr oder wenige :D) Gefühle, und ich bin zumindest ziemlich real ^_^ !

Ianus
12.06.2003, 00:38
Yup, ich habe mal nach einer langen Zazen für ca. Zehn Minuten die Überzeugung, dass alles nur eine Art RiesenFilm auf einer Riesenleinwand ist, und ich der Einzige Zuschauer. Ging zum Glück schnell vorbei.

Juungens, Religion ist nicht gesund! Haltete euch davon fern.

Todestribunal
12.06.2003, 00:42
Dass meine Mitmenschen materielle (so habe ich es verstanden), dafür emotions- und gedächtnislose Puppen sein sollen, habe ich mir noch nie vorgestellt. Ich halte die Theorie auch für ziemlich inkonsequent und nicht standfähig. Des Weiteren behaupte ich durch meinen Umgang mit Menschen Beweise dafür zu haben, dass sie Gefühle und ein Gedächtnis haben.

Falls du aber allgemein in dieser Hinsicht philosophisch interessiert bist, solltest du dich mal mit den Begriffen Materialismus, objektiver Idealismus und subjektiver Idealismus auseinandersetzen.

P.S. Ich gehe als Naturwissenschaftsbegeisterter und -belesener stets vom einfachsten zugrundeliegenden Prinzip aus, welches für mich der Materialismus darstellt; auch wenn dieser vielleicht nicht so elegant wie der Idealismus ist.

Dee Liteyears
12.06.2003, 02:34
Interessante Vorstellung.
Ich denk manchmal auch das dieses gesamte Forum voller KIs ist und ich der einzige RPC. Als wärs ne Art Matrix.
Ich denke auch manchmal, dass das ganze Leben nur ne Art traum is der mir vorgegaukeltwird und die Interaktion mit den Mitmenschen reine Fassade sind. Irgendwann wacht man dann auf(tod) und es beginnt der nächste Akt.
"Sorry, bin ein bißchen abgedriftet^^"

Schattenläufer
12.06.2003, 02:59
Naja, wenn man träumt, erkennt man doch auch nicht, dass alle in den Träumen vorkommenden Gestalten nicht real sind. Also denke ich, könnte es in der Realität genauso sein.

Oder umgekehrt: Da wir uns jetzt gerade eben über dieses Thema Gedanken machen, zweifeln wir doch daran, dass alles echt ist. Wenn wir träumen, zweifeln wir nicht daran. Vielleicht ist also das, was wir "Traum" nennen, in Wirklichkeit die Realität, da wir in dieser Welt uns keine Gedanken darüber machen brauchen, ob sie echt sind. Also lebe ich gerade einen Traum, ihr alle seid meine Hirngespinste, genauso wie dieser PC, und wenn ich Schlafen gehe habe ich die kurze Möglichkeit, in die reale, für uns sehr surreal erscheinende Welt einzutauchen. Zu surreal, weshalb mich das Gehirn auch das meiste, was ich aus dieser Welt gesehen habe, vergessen lässt. Deswegen kann ich mir auch so schlecht an meine "Träume" erinnern.
;)

RPG-Süchtling
12.06.2003, 05:52
Original geschrieben von Todestribunal
Falls du aber allgemein in dieser Hinsicht philosophisch interessiert bist, solltest du dich mal mit den Begriffen Materialismus, objektiver Idealismus und subjektiver Idealismus auseinandersetzen.
Ich kenne diese Ansichten auch aus dem Konstruktivismus, und da im speziellen den radikalen Konstruktivismus, der auf die Spitze getrieben jegliche sensorische Inputs von dir selber in Frage stellt.
Welchen Beweis, außer deinen Sinnen, die von deinem Gehirn in irgendeiner Weise interpretiert werden, hast du überhaupt für die Existenz einer äußeren Welt? Nach dieser Auffassung gibt es keine Realität und keine Objektivität.
Also die Lehre finde _ich_ zum Teil erschreckend.

Also ich glaube, dass ich existiere. Damit wären wir schon zwei :). Es sei denn, ich nehme an, dass du auch nur ein Trugbild bist. In dem Fall hätte ich aber gar nicht geantwortet ;).
Mach dich nicht verrückt.

Virginie
12.06.2003, 21:13
Hum... bei mir ist das etwas anders...

Ich habe mich immer gefragt, ob meine Wahrnehmung auch immer der, der anderen entspricht. Mal ein banales Beispiel - an dem ich hoffentlich (!) erklären kann, was ich meine:

Mal angenommen vor mir ist etwas rot. Woher weiß ich, dass das rot für jemand anderen genauso aussieht. Mal angenommen er sieht das rot so, wie ich grün sehe - da ihm aber sein Leben lang - wie mir - eingetrichtert wurde, dies sei rot ist es halt rot. Ich kann ja nicht wissen, wie rot in den Augen anderer aussieht o_O

Ziemlich kompliziert, aber auch für mich recht verwirrend, wenn ich darüber nachdenke, was andere eigentlich sehen und für sie selbstverständlich ist - was wäre es plötzlich für eine Welt, wenn ich aus anderer Augen sehen könnte?

Schattenläufer
12.06.2003, 23:34
@Virchowa: *g* Über genau dasselbe Problem hab ich auch schon oft nachgedacht, wirklich ganz genauso. Mit Farben ist das so ne Sache, man kann sie ja nicht beschreiben. "So rot wie Blut", toll, für den anderen ist das rote Blut vielleicht aber "grün"!

Kirschwasser
13.06.2003, 00:34
@Virchova
Das Problem hatte mal ein Kolleg von mir.(der trug immer ne rote Mütze ;) )

Ich denke eigentlich auch nicht das ihr alle nur Puppen seit, da ich aber keinen Beweis habe ist das irgentwie schon gruselig, findet ihr doch auch?

Lysandros
13.06.2003, 00:34
ist im Prinzip vollkommen egal, ob das nun so ist oder nicht. du kannst auch nicht die eigene Existenz beweisen. die ganze Welt ist auf Glaubensprozessen aufgebaut. Und wer sagt dir, dass es das Land Peru existiert, wenn du noch nie dort warst, noch nie irgendwelche Fotos von dort gesehen hast oder auch keinen Peruaner getroffen hast? man kann nur einfach daran glauben oder sich von dessen Existenz überzeugen und das funktioniert auch nur empirisch.
ein anderes Beispiel wäre, man hat auch lang geglaubt, dass die Erde flach ist, bis man das Gegenteil bewiesen hat, aber wärst du mit dem Glauben aufgewachsen, dass sie flach wäre und niemand hätte es infrage gestellt, wahrscheinlich würdest du mit diesem Glauben dann auch sterben.
aber die Frage, ob dein Gegenüber nun wirklich existiert, kannst du dir schwer beantworten und in Wirklichkeit nimmst du nur auch einen Teil von ihnen wahr, meistens Lichtreflexionen von ihrem Äußeren oder auch akustistische Signale, man kann Menschen auch berühren; aber kannst du einen Menschen in seiner Gesamtheit erfahren? und wieviel kannst du von dir selbst wahrnehmen, innere Prozesse, die deine Nerven an dein Gehirn weiterleiten; aber was ist mit dem Rest?
Oder versuch einmal jemanden zu erklären, wie man Schuhe bindet, aber ohne es ihm zu zeigen, sondern versuche es zu verbalisieren, sodass die Person es nachher kann. oder versuch einem Blinden Farben zu erklären.
am besten man lebt und macht sich hin und wieder Gedanken über alles mögliche, stellt Dinge in Frage, aber schlussendlich müssen wir viel mehr einfach glauben um Leben zu können.

Todestribunal
13.06.2003, 00:35
@Virchowa
Es dürfte tatsächlich so sein, dass jeder eine Farbe anders aufnimmt als der andere. So krass wie rot anstatt grün wird es nicht sein, aber zumindest Abweichungen in der Art des Grüns usw. gibt es bestimmt. Interessanter Aspekt, der dann aber mit den Sinneszellen des Auges zusammenhängt. ;)

Galadriel
13.06.2003, 00:51
Original geschrieben von Virchowa
Mal angenommen vor mir ist etwas rot. Woher weiß ich, dass das rot für jemand anderen genauso aussieht. Mal angenommen er sieht das rot so, wie ich grün sehe - da ihm aber sein Leben lang - wie mir - eingetrichtert wurde, dies sei rot ist es halt rot. Ich kann ja nicht wissen, wie rot in den Augen anderer aussieht o_O

:rolleyes: ist das nicht irgendwie sch****egal? wenn das, was ich als grün empfinde, für dich rot ist, wir es alle aber violett nennen, macht das doch keinen unterschied für nichts und niemanden. außerdem sehen wir farben alle gleich, das ist amtlich.
jedoch -kaum ein tier (auch wir menschen) nimmt alle farben wahr, genauso wie kaum eine art die gleichen farben erkennen kann. der eine sieht alles grau, der andere ultraviolett...und niemand stört sich daran. farben sind schließlich nicht zu unserer verzückung da, sondern haben einen genauen nutzen für jedes einzelne wesen.

Kirschwasser
13.06.2003, 01:00
@Galadriel

Das stimmt nicht, ich meine wenn du was Grün siehst was ich Rot sehe ist das doch ein krasser Unterschied. Vielleicht haben wir deshalb verschiedene Geschmäcker bei Kleidern und so.

Galadriel
13.06.2003, 01:06
"würde die rose nicht lieblich durften, wenn wir sie nicht mehr rose nennen?" (shakespear)

:rolleyes:
nein, in wirklichkeit macht es nicht den geringsten unterschied. aber vielleicht entdecken wir irgendwann mal, dass wir alle die gleiche lieblingsfarbe haben....? wie langweilig. und dann bemerken wir, dass wir alle die gleiche lieblingsmusik hören, denn was sich für mich anhört wie metal, ist für dich vielleicht pop....?
:D

Todestribunal
13.06.2003, 01:13
Original geschrieben von Galadriel
ist das nicht irgendwie sch****egal? wenn das, was ich als grün empfinde, für dich rot ist, wir es alle aber violett nennen, macht das doch keinen unterschied für nichts und niemanden.
Wie unromantisch...

Schattenläufer
13.06.2003, 01:47
@Galadriel: Doch, eigentlich sehen wir Menschen alle Farben. Wir haben Farben meines Wissens als die Dinger definiert, die entstehen, wenn Gegenstände Licht absorbieren. Ultraviolett ist somit eigentlich keine Farbe, sondern eine Strahlung, genau wie Röntgenstrahlung. Auch Licht ist eine Strahlung, nur können wir diese wahrnehmen, und das Sinnesorgan, das man uns dafür gab, ist das Auge. Ultraviolett, ich weiß nicht, aber theoretisch könnte es genauso sein, dass man diese Strahlung hört, nicht sieht, wäre man imstande dazu.

Oh Gott, bin ich ein Nerd... -__-

Galadriel
13.06.2003, 01:59
naja, farben sind sichtbares licht. uv würde man nicht gerade als farben bezeichnen, das gebe ich zu, jedenfalls nicht im engeren sinn. :rolleyes:
oller dogmatiker.... ;)

Dee Liteyears
13.06.2003, 02:30
@Virchowa: genau das hab ich mich auch schon oft gefragt!
Die "Welt" ist seltsam, oder zumindest glauben wir es weil wir es nicht widerlegen konnten.
:D

RPG-Süchtling
13.06.2003, 07:57
Original geschrieben von Kirschwasser
Ich denke eigentlich auch nicht das ihr alle nur Puppen seit, da ich aber keinen Beweis habe ist das irgendwie schon gruselig, findet ihr doch auch?
Buh! :p


Original geschrieben von Virchowa
Mal angenommen vor mir ist etwas rot. Woher weiß ich, dass das rot für jemand anderen genauso aussieht. Mal angenommen er sieht das rot so, wie ich grün sehe - da ihm aber sein Leben lang - wie mir - eingetrichtert wurde, dies sei rot ist es halt rot. Ich kann ja nicht wissen, wie rot in den Augen anderer aussieht o_O

Ziemlich kompliziert, aber auch für mich recht verwirrend, wenn ich darüber nachdenke, was andere eigentlich sehen und für sie selbstverständlich ist - was wäre es plötzlich für eine Welt, wenn ich aus anderer Augen sehen könnte?
Zu den Farben: Ist eigentlich nur ein Kommunikationsproblem. Habt ihr ansonsten eine gemeinsame sprachliche Basis, kann man ja Missverständnissen vorbeugen (OK, ich wollte jetzt nicht mit der Person im selben Auto fahren :D). Es geht eigentlich nur um Vereinbarungen. Hat sich nunmal in der deutschen Sprache eingebürgert, ein bestimmtes absorbiertes Lichtspektrum als "rot" zu bezeichnen. Ist nur eine Bezeichnung, eine Feststellung, damit wir drüber reden können. Genausogut könnte man auch jedes andere Wort benutzen. Die Frage ist nur, ob andere dich dann noch verstehen.
Selbstverständlich verstehen die Menschen unter demselben Begriff nicht genau ein und dasselbe. Was bei "rot" wohl noch recht unproblematisch wird, ist zum Beispiel bei Worten wie "Egoismus" (siehe anderen Thread) gar nicht mehr so eindeutig.

Jeder baut sich seine eigene Realität auf. Es gibt davon so viele, wie es Menschen gibt. Als gemeinsame Basis, um unsere Erlebniswelten auszutauschen, haben wir unsere Sprache. Und das ist nicht gerade viel, vergegenwärtigt man sich das komplizierte, verschachtelte "Denkegebäude", das man sich im Laufe der Jahre konstruiert hat. Die meisten steigen nicht mal durch ihr eigenes durch. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es wäre, die Welt aus anderen Augen zu betrachten. Ich würds wahrscheinlich gar nicht verstehen.

Hitman Zer0
13.06.2003, 15:23
Jup, sowas hatte ich auch schon das hab ich mir dann wieder aus dem Kopf geschlagen weil ich mich selbst für bescheuert hielt.http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_046.gif

Enkidu
13.06.2003, 18:54
zu den farben: tatsächlich sehen alle menschen verschieden, was aber biologische gründe hat. das liegt daran, dass die verteilung der zäpfchen und stäbchen, die für das hell/dunkel und das farbensehen verantwortlich sind, bei jedem menschen anders ist. nicht nur bei jedem menschen, sondern bei jedem auge. betrachtet mal ein weißes blatt papier bei guter belichtung wahlweise mit dem rechten und linken auge, und ihr werdet (zumindest die meisten) leichte unterschiede feststellen. mir kommt es oft so vor, als sehe ich mit dem einen auge etwas bläulicher und heller, während ich mit dem anderen etwas gelblicher und dunkler sehe.

ich hatte mal einen sehr interessanten text worin beschrieben wurde, warum kein mensch jemals sagen können wird, welche farbe eigentlich mondgestein hat. dabei spielen dann noch ganz andere dinge wie die sonneneinstrahlung eine rolle. natürlich könnte man ein stück mond auf die erde holen, aber dann wäre es nichtmehr wirklich mond. doch wenn man da oben ist, kann es oft anders aussehen. ebensosehr für die menschen auf der erde. hier geht es schon eher in die richtung rot - grün, denn die abweichung besteht nicht in einem leichten blauschimmer auf weißem papier, einige sehen den mond käsegeld, andere weiß, wieder andere grau ...

farbenlehre ist schon etwas faszinierendes, genauso wie kunstunterricht bei herr weber ^_^

mich hat das ganze auch zum nachdenken angeregt, so bin ich zu dem schluss gekommen, dass es schon ein dilemma ist, wenn man dem von geburt an blinden oder farbenblinden zu erklären versucht, was farben eigentlich sind. versucht das mal zu definieren. das ganze ist in unserem alltag so verständlich, dass uns das gar nicht so einfach fällt.

@topic: ich habe mir schonmal sehr ähnliche gedanken gemacht, auch wenn das ganze als theorie schwachsinn ist ^^ aber ich verstehe was du meinst, es ist schon interessant, dass ein mensch immer nur von sich alleine ausgehen kann. deshalb wäre es mal eine erfahrung, wenn man einen tag in die gedanken eines anderen blicken könnte.
dass das alles nicht irgendeine truman show ist, merkt man imho im umgang mit anderen menschen und deren teilweise recht unvorhersehbaren aktionen nur allzu deutlich.

Galadriel
13.06.2003, 22:40
Original geschrieben von RPG-Süchtling
Jeder baut sich seine eigene Realität auf. Es gibt davon so viele, wie es Menschen gibt. Als gemeinsame Basis, um unsere Erlebniswelten auszutauschen, haben wir unsere Sprache. Und das ist nicht gerade viel, vergegenwärtigt man sich das komplizierte, verschachtelte "Denkegebäude", das man sich im Laufe der Jahre konstruiert hat. Die meisten steigen nicht mal durch ihr eigenes durch. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es wäre, die Welt aus anderen Augen zu betrachten. Ich würds wahrscheinlich gar nicht verstehen.


:) da hast du recht.

deshalb bin ich auch der meinung, dass es nicht den geringsten unterschied machen würde, wenn das, was ich als rot betrachte, für einen anderen eigentlich das ist, was ich als grün sehe. wenn das so wäre, hätte es schon seit jahrtausenden funktioniert, ohne dass jemand ein problem damit hätte. sprache ist ja dazu da, unsere empfindungen auf einen gemeinsamen nenner zu bringen. aber in wirklichkeit haben wir keine ahnung, wie sich z.B. zahnschmerzen für den anderen anfühlen. wir können nur sagen: ich hab zahnschmerzen. und da das ja für jeden unangenehm zu sein scheint, können wir mit ein wenig mitleid rechnen.
so ist das auch mit den farben. für mich ist eine wiese grün. entweder gefällt meinem gegenüber grün oder nicht, was für ihn diese farbe tatsächlich bedeutet werde ich ohnehin nie erfahren.
damit hat sich das thema erledigt.



jeder lebt in seiner eigenen welt.

ddc
15.06.2003, 17:49
Dabei fällt mir aber noch ein zentraler Punkt ein, der in Zeiten der Globalisierung sehr wichtig zu diskutieren wäre.
Der Verhältnis von Glauben und Wissen.
Ich wage zu behaupten, dass die heutigen Mensch viel gläubiger sind als z. B. die Menschen im Mittelalter.
Um das zu erklären, kann ich schon gleich auf den letzten Satz eingehen. Woher WEIß ich, was im Mittelalter los war? Ist es wichtig zu wissen, was im Mittelalter los war? Heute lebt niemand mehr aus dem Mittelalter, wer will mir jetzt also sagen, dass es jemals existiert hat? Verlässt sich letztendlich nicht jeder auf etwas, dass ihm gesagt wurde?
Unser komplettes Wissen besteht aus Glauben, kaum noch jemand bekommt die Chance Zusammenhänge selber herauszufinden.
Jeder der sagt: "Ich glaube nur an das, was ich sehe", lügt. Besonders, wenn er sich dann auf die Wissenschaft bezieht, um z. B. Gott zu negieren.

Der Menschheit bleiben dann nur zwei Möglichkeiten:
1. Wir glauben das, was man uns vorsetzt
2. Wir glauben nichts mehr

Einen Mittelweg sehe ich nicht, weil wir das, was man uns vorsetzt nicht filtern können, ohne uns auf Sachen zu verlassen, die man uns auch wieder vorgesetzt hat.

Ravana
19.06.2003, 04:36
Original geschrieben von ddc

Der Menschheit bleiben dann nur zwei Möglichkeiten:
1. Wir glauben das, was man uns vorsetzt
2. Wir glauben nichts mehr

Einen Mittelweg sehe ich nicht, weil wir das, was man uns vorsetzt nicht filtern können, ohne uns auf Sachen zu verlassen, die man uns auch wieder vorgesetzt hat.

Aber wir können meistens aus verschiedenen Quellen aussuchen. Aus dem Mittelalter gibt es zB. irgendwelche Kupferstiche, die zeigen, wie das Leben damals war - und die Kupferstiche aus Hamburg waren bestimmt ganz ähnlich wie die aus München, und hier wäre es schon krass, wenn das alles nur gemacht worden wäre, um alle Menschen zu täuschen. Oder versteh ich das Thema jetzt falsch?
Grad zur Zeit des Internets kann man den Informationsfluss kaum noch lenken oder zensieren. Du sagst "was man uns vorsetzt" - wenn uns etwas vorgesetzt wird, können wir es überprüfen, wir können zig Internetseiten ankucken und daraus die gemeinsamen Werte rausfiltern und somit das, was uns vorgesetzt wird, bestätigen oder ablehnen oder "halb zustimmen" ("ja, aber...")
Heutzutage hat jeder die Möglichkeit, Informationen der ganzen Welt zu zeigen, darunter ist viel Müll, aber durch die Masse gibt es eben die Vergleichsmöglichkeit...

BTT: Manchmal denke ich daran, dass wir alle auf einem PLANETEN im WELTALL leben, noch dazu auf einem, der um eine der kleineren Sterne kreist. Wenn ich mir vorstelle, wie blaue Riesensterne explodieren (Supernova) und was dort für Kräfte freigesetzt werden, muss ich daran denken, wie UNWICHTIG unser aller Leben und Sorgen ist. Das Universum existiert auch noch ohne uns alle, der Lauf unseres Planeten um die Sonne wird nicht das mindeste von uns beeinflusst. Wie klein und verletzlich wir doch sind, und wie kurz unser Leben ist, im Vergleich zu den 10 Milliarden Jahren, die unsere Sonne voraussichtlich wird... Warum lebe ich überhaupt? Ich bin nur so kurz auf dem Planet, plage mich ab mit Schule und Ausbildung, mit Arbeit und Stress, und wozu das alles? Ich sterbe doch eh, und es das Universum ist noch genau wie vorher. Das macht keinen Sinn... natürlich nicht, es macht ja auch keinen Sinn, dass sich eine ganze Zivilisation aus einer Ursuppe entwickelt hat.
Und ich frage mich, welche anderen Zivilisationen noch so im All rumkreuchen und fleuchen und ob sie sich ebenfalls bewusst sind, dass sie unwichtig sind??
So far..

Ancient
19.06.2003, 08:58
hm... diesen Denkansatz hatte ich schonmal in einem anderem Forum erwähnt, nur mit anderen Grundgedanken:



Eine Frage die mich schon seit meiner Kindheit enorm beschäftigt hat. Warum bin gerade ICH ich!?

Ich denke keiner von uns kann diese Frage beantworten oder nur sehr wage darüber philosophieren.
Denn die Antwort liegt nur bei mir selbst (und nichteinmal dort), so egoistisch es auch klingt, ich komme mir wie eine "Hauptrolle" in meinem Leben vor, als seid ihr alle nur Charaktere die in meiner Welt agieren, gelenkt vom Schicksal, wie alle Lebewesen und alles andere auf dieser Welt. Allerdings würde dies mein bisheriges Weltbild komplett über den Haufen werfen...

Ich kann diese Frage schlecht in Worte fassen, es gibt für mich keine logische Erklärung. Klar, jeder Mensch lebt sein eigenes Leben, aber warum "spüre" ich dann nur "mich"? Ihr müsst das jetzt nicht verstehen, ich verstehe es ja selbst kaum und ich denke das es einfach ausserhalb meiner Vorstellungskraft und meines Bewusstseins liegt.


Hier der Thread falls es jemanden interessiert: http://www.psi-portal.de/wbboard/thread.php?threadid=607&boardid=12&styleid=2&sid=121594db4901a35b30b3ea3419dffbcc

In den letzten Tagen bin ich zu einer neuen Theorie über den Sinn des Lebens gekommen (die zu meiner Verwunderung sehr der des Buddhismus nahekommt^^) die mir dieses Prinzip ein wenig erleichtert hat. Jeder Mensch wurde geboren, um eine Art Prüfung zu absolvieren - das Leben. Er hat dann die Wahl sich dieser Prüfung zu stellen und "Erleuchtet" zu werden bevor er stirbt oder seinem Leben einen anderen Sinn zu geben und nach dem Tod wiedergeboren zu werden um sich dieser erneut zu unterziehen/oder auch nicht. Diese Prüfung dient dazu, das nur "Erleuchtete" in die nächste Stufe aufsteigen können (wie diese in etwa aussehen könnte, darüber muss ich mir noch Gedanken machen). Das ganze Leben ist praktisch eine Simulation, ein Härtetest für die Menschheit um sich weiterzuentwickeln.

Ich bin jedoch noch nicht sicher ob mir diese Theorie so gefällt und ob sie meinen anderen Theorien vom Wahrheitsgehalt her überlegen ist. Auf jedenfall könnte sie erklären warum wir uns fragen ob wir alleine auf der Welt sind. Doch es stehen noch so viele Fragen offen... mal sehen wie ich in ein paar Wochen/Monaten/Jahren darüber denken werde... :)

Ravana
19.06.2003, 20:57
Tja, noch ein weiteres Leben wär toll :D
Aber ich glaub kaum, dass das wirklich möglich ist. Dazu müsste ja immerhin die Seele (oder den "Ich-Sager") des Menschen wirklich "fassbar" sein und hinterher wieder in einen anderen Körper versetzt werden. Aber ich denke, dass "ich" mit dem Körper weg vom Fenster bin :eek:
Sonst müsste es ja einen Prüfer geben, der sagt, ja der und der hat sich gut geschlagen und kommt im nächsten Leben in den und den Körper da und da hin...

Dee Liteyears
22.06.2003, 06:15
Diese warum bin ich ich frag ich mich auch immer.
Es ist doch so, dass die Seele im Körper des Menschen gefangen ist und nicht darüber hinaus kann. Darum bin ich halt ichselbst.

Schattenläufer
22.06.2003, 08:13
Ein paar Zufälle mehr, und mich hätte es niemals gegeben. Ich wäre, da mein Vater vielleicht bei seiner vorherigen Frau gebieben wäre, die Kinder verabscheut, nie geboren worden als der, der ich jetzt bin.

Doch was ist mit meiner Seele?
Wäre diese dann oben geblieben, in einem Lager aus Milliarden von ungenutzten Seelen?
Oder wäre sie in einen anderen Körper geflüchtet? Wäre irgendwo ein Mensch geboren worden, der genau meine Charakterzüge hat, aber vielleicht in New Jersey (hab grad "Dogma" gesehn ^^) lebt? Und würde ich diese "andere Heimat meiner Seele" genauso fühlen wie jetzt? Wäre ich immer noch ich, oder würde ich mich von grund auf anders fühlen, ohne es zu wissen?

Das sind die Fragen, die ich mir zu diesem Thema stelle.

Nun zum nächsten: das "BTT" von Ravana.
Genau so denke ich auch oft, allerdings hüte ich mich davor, zu oft daran zu denken, denn später bringe ich mich nach solch logischen Gedanken noch selber um. Ich bin unwichtig.
Niemand wird sich in 1000 Jahren für mich interessieren, es sei denn ich falle in eine Gletscherspalte und werde gefunden, woraufhin ich als "Schwabi" berühmt werde. Aber ansonsten kann ich tun und lassen was ich will, es ändert nichts am Verlauf der Zeit. Und am Universum.
Damit wären wir beim Thema Egoismus, denn warum sollte ich mir Freiheiten wegnehmen, um dadurch anderen zu helfen, wenn es sowieso egal ist? Wenn ich später mal sterbe, wird niemand mehr sagen "Hach, ich weiß noch genau, damals, als er der alten Dame über die Straße geholfen hat...". Also kann ichs genausogut lassen.


Jeder der sagt: "Ich glaube nur an das, was ich sehe", lügt. Besonders, wenn er sich dann auf die Wissenschaft bezieht, um z. B. Gott zu negieren.
Sag mal, hättest du nicht auch einfach "verleugnen" oder "töten" oder sowas sagen können? -_-'
Ich denke mal, dass das der Sinn dieses Wortes ist, aber wissen tu ichs nicht. Kann ja nicht jeder Französisch. :rolleyes:

Zaphod
22.06.2003, 08:28
Ich weiss nicht. Lange Zeit hatte ich lauter solche Vorstellungen.. U.A. auch die, das man keine wirkliche Entscheidungswahl hat, da alles nur Folgeerscheinungen sind.

Bsp.: Wolken bilden sich - Regen entsteht - durch den Regen kommen viele Insekten ins Zimmer- durch das gesurre der I. bin ich genervt - am nächsten morgen bin ich müde - weil ich müde bin nerv ich andere - die anderen haben dann auch schlechte laune.. etc.

Eigentlich glaub ich immer noch daran. . .

Da aber ein Leben mit so einer Einstellung scheisse ist (bzw. nicht möglich ist) lass ich inzw. auch andere Dinge als "die Wahrheit" gelden.. :D

basti-kun
22.06.2003, 22:38
Ich, für meinen teil habe bei diesem gedankengang das materielle vollständig hinter mir gelassen. :D
Ich habe mir mal gedanken darüber gemacht, dass ich in einer perfekten illusion lebe und die einzige existenz in eben dieser illusion sei die ein bewusstsein besäße.
sprich: eine matrix nur für mich alleine ^^
wenn man sich diesen gedanken einen moment lang festhält, so war es bei mir, erfährt man über kurz oder lang eine klitzekleine bewusstseinserweiterung, ganz ohne drogen ^^
nachdem also dieser gedanke meinen kopf erfüllt hat musste ich mich kurz setzen und dann kam es wie ein schlag ins gesicht, das ist nur schwer zu beschreiben... irgendwie fühlte ich mich wie außerhalb dieser matrix, als wäre ich nicht mehr in sondern eben über der matrix, ich blicke also von weitem auf mich in dieser matrix... das war strange, sag ich euch, aber auch sehr interessant, irgendwie.

und zu dem thema gruselig: diese vorstellung ist für mich keinesfalls gruselig, war sie bis jetzt doch auch nicht, wenn es denn der fall wäre. ich finde es nur beängstigend, sofern es denn stimmen sollte, dass man das einzige individuum ist, dass diese gewissheit, dieses wissen und diese bürde mit sich rumschleppt..

denn wenn ich wirklich die einzige existenz wäre, die fähig ist zu denken und wahrzunehmen, doch ich weiss es nicht, dann habe ich nichts wovor ich mich fürchten muss.

@virchowa, den gedankengang hatte ich auch schonmal, auch mit farben ^^