deserted-monkey
27.10.2006, 08:05
Prolog
Mit 8 rauchte ich meine erste Zigarette.
Mit 11 rauchte ich das erste Mal Haschisch, damals noch mit meinem besten Freund Silly.
Mit 13 wurde ich schwanger.
Mit 14 rauchte ich das erste Mal Folie.
Mit 16 war ich kaputt, verloren, nahezu tot.
Das Leben war noch nie einfach gewesen.
Vor allem nicht wenn man hier lebte, wo ich lebe.
Alle nannten ihn den Block 17, ein grauer verwahrloster Betonblock am Rande der Grossstadt. Normale Leute mieden ihn, warfen nicht einmal im Vorbeigehen einen Blick darauf, Drogensüchtige, Dealer, Verbrecher, alle Art von menschlichem Abschaum, liebten ihn. Lieben? Nein, das war das falsche Wort. Einen solchen Ort konnte man nicht lieben.
Der Block 17 stand an einer Strasse, deren Name nicht einmal ich kannte. Aber alle wussten, wo der Block 17 war. Die Bullen trauten sich nicht hinein, kein normaler Mensch würde auch nur einen Fuss in das Gebäude setzen.
Drinnen stank es nach Pisse, Scheisse und Tod und Krankheit. Die Menschen, die dort lebten, hatten sich schon lange an den Gestank gewöhnt, aber jemand, der noch nie drin gewesen war, würde rückwärts aus den Latschen kippen.
Der Gestank war betäubend, benebelte einen, auch ohne Drogen eingenommen zu haben, doch auch daran gewöhnten sich die Leute. Irgendwann gewöhnt man sich an alles, wenn man es nur lange genug aushaltet.
Viele Fenster des Block 17 waren eingeschlagen, kaputt, und der Wind pfiff durch das ganze Gebäude. Wer schlau war, nagelte die Löcher mit Brettern zu, wer noch schlauer war, stürzte sich aus dem Fenster und brachte sich um.
Das Dach hatte Löcher, wenn es stark regnete, waren die unteren Stöcke des Blocks überflutet. Ich musste nach oben, wenn das Wasser kam, zu den Dealern, zu den anderen Junkies, zu den Verbechern.
Gewalt war an der Tagesordnung im Block 17. Vergewaltigungen, Mord, Raub und Diebstahl, all das, doch niemand konnte dagegen etwas unternehmen. Auch an diese Zustände gewöhnten sich die Leute, mehr oder weniger.
Wenn jemand neu war im Block, erkannte man das sofort. Wer auf dem Flur wilde Blicke in alle Richtungen warf, wer ängstlich und angewidert über die Halbtoten hinwegstieg, wer die Nase rümpfte ab dem Gestank der herrschte, der war neu im Block 17.
Auch ich war einmal neu gewesen, jeder war das einmal.
Dies soll nun meine Geschichte und das Schicksal vier anderer Personen erzählen.
Die Geschichte beginnt mit Silvio, genannt Silly, dem Träumer.
Die Geschichte von Silly dem Träumer
Die Geschichte beginnt in der Herrentoilette des Dr. Herren-Schulhauses, welches unweit des Stadtzentrums steht. Silly, ein 12 jähriger Junge, den alle nur den Träumer nannten, sass zusammengekauert in einer Ecke und weinte.
Die „Grossen“, wie er sie immer nannte, hatten ihm vor wenigen Augenblicken seine Lunchbox geklaut und ausserdem hatten sie ihn „gespült“.
„Gespült werden“ war keine lustige Angelegenheit. Meistens gingen 2-3 Jugendliche auf einen Schwächeren los, zerrten ihn in die Toilette, hielten seinen Kopf in die Schüssel (wenn es hart kam, pissten sie vorher noch oder schissen einen richtig dicken Klumpen widerlicher Scheisse hinein) und spülten.
Das „Spülen“ war an der Dr. Herren-Schule gang und gäbe.
Wenn man Opfer des „Spülens“ wurde und danach zu den Lehrern rannte, hatte man nach der Schule ein Problem. Die „Spüler“ schlugen einen windelweich.
Die „Spüler“ an der Dr. Herren-Schule waren 4 Typen, die sich gerne auch die „Killer-Crew“ nannten, alle um die 16 Jahre alt und entweder fett oder kräftig gebaut. Gegen sie hatte man keine Chance, jedenfalls nicht, wenn man einen Körperbau wie Silly hatte.
Silly war klein und dünn, um nicht schon zu sagen mager, und hatte blondes kurz geschnittenes Haar, das so fettig war, das es in der Sonne glänzte.
Silly hatte es schwer in der Schule, er hatte es schon immer schwer gehabt.
Alle hänselten ihn, schikanierten ihn wo es nur ging. Er hatte keine Freunde und schaute meistens abwesend auf den Boden, weshalb er der Träumer genannt wurde.
Silly sass an diesem Tag, ein beschissener Tag wie immer, zusammengekauert in der Ecke und dass stinkende Wasser tropfte ihm vom Kopf.
Es war nicht das erste Mal, das er „gespült“ worden war, aber diesmal war es schlimm gewesen. Sonny, ein dicker hässlicher Fettklops, hatte ihn mit einem breiten Grinsen an den Haaren auf die Toilette gezerrt, wo die anderen „Spüler“ schon auf ihn warteten.
„Ich hab gerade geschissen, Kleiner.“, sagte King, ein kräftig gebauter, glatzköpfiger Junge. „Willst du meine Scheisse schmecken? Ich hatte Durchfall, Mann-o-Mann ist das eine Sauerei.“
Die Türe zur Toilette stand schon offen und ein widerlicher Gestank schlug Silly entgegen. Die anderen grinsten, ihre Augen funkelten, als hätten sie die grösste Freude daran, ihm so etwas widerwärtiges anzutun. Das hatten sie wahrscheinlich aber auch.
Silly versuchte nicht, sich zu wehren, er würde sich nur eine Faust einfangen, also liess er sich einfach mitzerren.
Sie führten ihn in die Toilettenkabine. Die ganze Schüssel war verschissen mit brauner, gelber und grünlicher Scheisse, die sogar am Rand klebte.
„Runter mit seinem Kopf!“, brüllte King. „Spült den •••••••!“
Sillys Kopf wurde von starken Händen nach unten gedrückt. Der Gestank schlug ihm entgegen wie eine Welle. Er versuchte nicht einzuatmen, aber er musste.
Mit einem Krächzen übergab er sich in die Toilette.
„Haha! Der kotzt hier alles voll!“, Sonnys Stimme, wie durch Watte, von weit her. „Drück den Abzug!“
Dann kam das Wasser, es sprudelte ihm in die Nase, in den Mund, es war überall. Nach einer Ewigkeit hörte es auf. Sein Kopf wurde an den Haaren aus der Schüssel gezogen, auf den Rand geschlagen und dann war er frei.
Schmerz explodierte in Sillys Kopf, er spürte wie dünnes Blut an seinem Kopf herabsickerte und sich mit dem Toilettenwasser vermischte.
Er hievte sich auf den Toilettenrand und versuchte aufzustehen. Seine Knie zitterten und er konnte kaum gehen. Nach vier Schritten brach er zusammen und dann schossen ihm die Tränen in die Augen. „Armseliger Schwanzlutscher!“, sagte Sonny noch und dann waren sie verschwunden.
Silly blieb zusammengekauert am Boden zurück, er blieb lange und weinte und der Hass ihn ihm wurde von Sekunde zu Sekunde grösser.
An diesem Tag verliess Silly die Schule früher als gewohnt.
Er würde nicht nach Hause gehen, er würde nie mehr in die Schule gehen, er würde sich umbringen.
Diesen Entschluss hatte er eigentlich schon länger gefasst, hatte ihn aber nie umsetzen können. Doch heute würde es klappen, heute würde er es tun ohne zu Zögern.
Er nahm den Bus Richtung Stadtrand, dort gab es eine hohe Brücke über den Fluss, dort würde er es tun. Silly sass im Bus, die Leute schauten ihn an, als wäre er gerade von einem anderen Planeten aus dem All gelandet und er stank zum Himmel.
Der Typ neben ihm, ein fettleibiger Geschäftsmann, hielt sich die Nase zu und wendete sich angewidert ab. „Geh mal wieder duschen, du Junkie!“, sagte eine ältere Frau schrill hinter ihm.
„Halten Sie die Fresse“, murmelte Silly und fing wieder an zu weinen.
„Waaaas?“, brüllte die Frau hinter ihm.
Silly, obwohl am Ende mit seinen Gefühlen, spürte ein neues Gefühl in sich aufwallen, ein Gefühl das stark war, Hass. Hass auf all die Leute, die ihn täglich zur Sau machten, Hass auf all die Leute die ihn fertigmachten, Hass auf all die Leute, die ihn komisch anstarrten wenn er im Bus sass.
Das Gefühl brach so plötzlich aus ihm hervor, das er fast Angst bekam.
„Sie sollen verdammt noch mal ihre Scheissfresse halten, Sie alte ••••••••!“, schrie Silly mich hochrotem Kopf und geballten Fäusten.
Die Frau machte ein Gesicht, als hätte ihr jemand mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Ihr Mund formte ein O des Entsetzens und dann stand sie auf und stürmte nach vorne.
Sekunden später bremste der Bus abrupt ab und die Frau kam in Begleitung des Busfahrers nach hinten.
Der Busfahrer war ein muskulöser, grimmig dreinblickender Mann, der Ähnlichkeit mit einem englischen Hooligan hatte. Und genau so benahm er sich auch. Er packte Silly beim Kragen und an den Hosen, schleppte ihn zur Türe und warf ihn hochkant aus dem Bus.
Silly schlug hart auf dem Beton auf.
Vor sich sah er zwei zerschlissene Schuhe, aus deren Löcher einige dreckige Zehen herauslugten. Silly blickte nach oben und sah ein abgemagertes Gesicht umrahmt von roten strähnigen Haaren. Und so kam es, das Silly der Träumer, Nora die Rockerin kennen lernte.
Mit 8 rauchte ich meine erste Zigarette.
Mit 11 rauchte ich das erste Mal Haschisch, damals noch mit meinem besten Freund Silly.
Mit 13 wurde ich schwanger.
Mit 14 rauchte ich das erste Mal Folie.
Mit 16 war ich kaputt, verloren, nahezu tot.
Das Leben war noch nie einfach gewesen.
Vor allem nicht wenn man hier lebte, wo ich lebe.
Alle nannten ihn den Block 17, ein grauer verwahrloster Betonblock am Rande der Grossstadt. Normale Leute mieden ihn, warfen nicht einmal im Vorbeigehen einen Blick darauf, Drogensüchtige, Dealer, Verbrecher, alle Art von menschlichem Abschaum, liebten ihn. Lieben? Nein, das war das falsche Wort. Einen solchen Ort konnte man nicht lieben.
Der Block 17 stand an einer Strasse, deren Name nicht einmal ich kannte. Aber alle wussten, wo der Block 17 war. Die Bullen trauten sich nicht hinein, kein normaler Mensch würde auch nur einen Fuss in das Gebäude setzen.
Drinnen stank es nach Pisse, Scheisse und Tod und Krankheit. Die Menschen, die dort lebten, hatten sich schon lange an den Gestank gewöhnt, aber jemand, der noch nie drin gewesen war, würde rückwärts aus den Latschen kippen.
Der Gestank war betäubend, benebelte einen, auch ohne Drogen eingenommen zu haben, doch auch daran gewöhnten sich die Leute. Irgendwann gewöhnt man sich an alles, wenn man es nur lange genug aushaltet.
Viele Fenster des Block 17 waren eingeschlagen, kaputt, und der Wind pfiff durch das ganze Gebäude. Wer schlau war, nagelte die Löcher mit Brettern zu, wer noch schlauer war, stürzte sich aus dem Fenster und brachte sich um.
Das Dach hatte Löcher, wenn es stark regnete, waren die unteren Stöcke des Blocks überflutet. Ich musste nach oben, wenn das Wasser kam, zu den Dealern, zu den anderen Junkies, zu den Verbechern.
Gewalt war an der Tagesordnung im Block 17. Vergewaltigungen, Mord, Raub und Diebstahl, all das, doch niemand konnte dagegen etwas unternehmen. Auch an diese Zustände gewöhnten sich die Leute, mehr oder weniger.
Wenn jemand neu war im Block, erkannte man das sofort. Wer auf dem Flur wilde Blicke in alle Richtungen warf, wer ängstlich und angewidert über die Halbtoten hinwegstieg, wer die Nase rümpfte ab dem Gestank der herrschte, der war neu im Block 17.
Auch ich war einmal neu gewesen, jeder war das einmal.
Dies soll nun meine Geschichte und das Schicksal vier anderer Personen erzählen.
Die Geschichte beginnt mit Silvio, genannt Silly, dem Träumer.
Die Geschichte von Silly dem Träumer
Die Geschichte beginnt in der Herrentoilette des Dr. Herren-Schulhauses, welches unweit des Stadtzentrums steht. Silly, ein 12 jähriger Junge, den alle nur den Träumer nannten, sass zusammengekauert in einer Ecke und weinte.
Die „Grossen“, wie er sie immer nannte, hatten ihm vor wenigen Augenblicken seine Lunchbox geklaut und ausserdem hatten sie ihn „gespült“.
„Gespült werden“ war keine lustige Angelegenheit. Meistens gingen 2-3 Jugendliche auf einen Schwächeren los, zerrten ihn in die Toilette, hielten seinen Kopf in die Schüssel (wenn es hart kam, pissten sie vorher noch oder schissen einen richtig dicken Klumpen widerlicher Scheisse hinein) und spülten.
Das „Spülen“ war an der Dr. Herren-Schule gang und gäbe.
Wenn man Opfer des „Spülens“ wurde und danach zu den Lehrern rannte, hatte man nach der Schule ein Problem. Die „Spüler“ schlugen einen windelweich.
Die „Spüler“ an der Dr. Herren-Schule waren 4 Typen, die sich gerne auch die „Killer-Crew“ nannten, alle um die 16 Jahre alt und entweder fett oder kräftig gebaut. Gegen sie hatte man keine Chance, jedenfalls nicht, wenn man einen Körperbau wie Silly hatte.
Silly war klein und dünn, um nicht schon zu sagen mager, und hatte blondes kurz geschnittenes Haar, das so fettig war, das es in der Sonne glänzte.
Silly hatte es schwer in der Schule, er hatte es schon immer schwer gehabt.
Alle hänselten ihn, schikanierten ihn wo es nur ging. Er hatte keine Freunde und schaute meistens abwesend auf den Boden, weshalb er der Träumer genannt wurde.
Silly sass an diesem Tag, ein beschissener Tag wie immer, zusammengekauert in der Ecke und dass stinkende Wasser tropfte ihm vom Kopf.
Es war nicht das erste Mal, das er „gespült“ worden war, aber diesmal war es schlimm gewesen. Sonny, ein dicker hässlicher Fettklops, hatte ihn mit einem breiten Grinsen an den Haaren auf die Toilette gezerrt, wo die anderen „Spüler“ schon auf ihn warteten.
„Ich hab gerade geschissen, Kleiner.“, sagte King, ein kräftig gebauter, glatzköpfiger Junge. „Willst du meine Scheisse schmecken? Ich hatte Durchfall, Mann-o-Mann ist das eine Sauerei.“
Die Türe zur Toilette stand schon offen und ein widerlicher Gestank schlug Silly entgegen. Die anderen grinsten, ihre Augen funkelten, als hätten sie die grösste Freude daran, ihm so etwas widerwärtiges anzutun. Das hatten sie wahrscheinlich aber auch.
Silly versuchte nicht, sich zu wehren, er würde sich nur eine Faust einfangen, also liess er sich einfach mitzerren.
Sie führten ihn in die Toilettenkabine. Die ganze Schüssel war verschissen mit brauner, gelber und grünlicher Scheisse, die sogar am Rand klebte.
„Runter mit seinem Kopf!“, brüllte King. „Spült den •••••••!“
Sillys Kopf wurde von starken Händen nach unten gedrückt. Der Gestank schlug ihm entgegen wie eine Welle. Er versuchte nicht einzuatmen, aber er musste.
Mit einem Krächzen übergab er sich in die Toilette.
„Haha! Der kotzt hier alles voll!“, Sonnys Stimme, wie durch Watte, von weit her. „Drück den Abzug!“
Dann kam das Wasser, es sprudelte ihm in die Nase, in den Mund, es war überall. Nach einer Ewigkeit hörte es auf. Sein Kopf wurde an den Haaren aus der Schüssel gezogen, auf den Rand geschlagen und dann war er frei.
Schmerz explodierte in Sillys Kopf, er spürte wie dünnes Blut an seinem Kopf herabsickerte und sich mit dem Toilettenwasser vermischte.
Er hievte sich auf den Toilettenrand und versuchte aufzustehen. Seine Knie zitterten und er konnte kaum gehen. Nach vier Schritten brach er zusammen und dann schossen ihm die Tränen in die Augen. „Armseliger Schwanzlutscher!“, sagte Sonny noch und dann waren sie verschwunden.
Silly blieb zusammengekauert am Boden zurück, er blieb lange und weinte und der Hass ihn ihm wurde von Sekunde zu Sekunde grösser.
An diesem Tag verliess Silly die Schule früher als gewohnt.
Er würde nicht nach Hause gehen, er würde nie mehr in die Schule gehen, er würde sich umbringen.
Diesen Entschluss hatte er eigentlich schon länger gefasst, hatte ihn aber nie umsetzen können. Doch heute würde es klappen, heute würde er es tun ohne zu Zögern.
Er nahm den Bus Richtung Stadtrand, dort gab es eine hohe Brücke über den Fluss, dort würde er es tun. Silly sass im Bus, die Leute schauten ihn an, als wäre er gerade von einem anderen Planeten aus dem All gelandet und er stank zum Himmel.
Der Typ neben ihm, ein fettleibiger Geschäftsmann, hielt sich die Nase zu und wendete sich angewidert ab. „Geh mal wieder duschen, du Junkie!“, sagte eine ältere Frau schrill hinter ihm.
„Halten Sie die Fresse“, murmelte Silly und fing wieder an zu weinen.
„Waaaas?“, brüllte die Frau hinter ihm.
Silly, obwohl am Ende mit seinen Gefühlen, spürte ein neues Gefühl in sich aufwallen, ein Gefühl das stark war, Hass. Hass auf all die Leute, die ihn täglich zur Sau machten, Hass auf all die Leute die ihn fertigmachten, Hass auf all die Leute, die ihn komisch anstarrten wenn er im Bus sass.
Das Gefühl brach so plötzlich aus ihm hervor, das er fast Angst bekam.
„Sie sollen verdammt noch mal ihre Scheissfresse halten, Sie alte ••••••••!“, schrie Silly mich hochrotem Kopf und geballten Fäusten.
Die Frau machte ein Gesicht, als hätte ihr jemand mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Ihr Mund formte ein O des Entsetzens und dann stand sie auf und stürmte nach vorne.
Sekunden später bremste der Bus abrupt ab und die Frau kam in Begleitung des Busfahrers nach hinten.
Der Busfahrer war ein muskulöser, grimmig dreinblickender Mann, der Ähnlichkeit mit einem englischen Hooligan hatte. Und genau so benahm er sich auch. Er packte Silly beim Kragen und an den Hosen, schleppte ihn zur Türe und warf ihn hochkant aus dem Bus.
Silly schlug hart auf dem Beton auf.
Vor sich sah er zwei zerschlissene Schuhe, aus deren Löcher einige dreckige Zehen herauslugten. Silly blickte nach oben und sah ein abgemagertes Gesicht umrahmt von roten strähnigen Haaren. Und so kam es, das Silly der Träumer, Nora die Rockerin kennen lernte.