La Cipolla
23.10.2006, 10:17
Hier ein Beitrag aus dem Heft der Zeugen Jehovas:
http://www.rpgstudies.net/erwachet/dungeons_and_dragons/
Um diesen Link soll es hier gehen, ich meine, ich hab ja schon äußerst amüsante Beiträge über Diablo und ähnliches gelesen, aber hier hat sich der konservative Christ wieder selbst übertroffen. :D (Und sagt mir nicht, dass die Zeugen sich so sehr von ihm unterscheiden, da bin ich stur.) Ich weiß ja, dass Rollenspiele negative Aspekte haben, aber die Welt der Autoren aus dem Beitrag ist so herrlich schwarz-weiß, dass man nur darüber lachen kann.
Gehen wir das Ganze mal langsam durch, der Text ist übrigens recht kurz und handwerklich angenehm zu lesen, also guckt einfach mal rein. ^^''
„Das Ausmaß der Gewalttätigkeit in dieser Scheinwelt ist enorm. Es gibt kaum eine Partie, in der die Spieler nicht in Mord, Brandstiftung, Folterung, Vergewaltigung oder Straßenraub verwickelt sind“, schreibt John Eric Holmes, ein erfahrener „Herrscher über das Verlies“, in Psychology Today.
Das stimmt gewiss, aber man sollte sich vor Augen halten, dass es in der Bibel, beim Schach und in jeglichem modernen Medium a la Film genau so ist. Und ein guter Spielleiter kann seine Spieler vor moralische Entscheidungen stellen, die Rollenspieler haben selbst in der Hand, wie weit ihre Figuren gehen, ein Vorteil, der bei genannten Sachen komplett entfällt. Identifizierung dagegen findet beim Lesen genau so statt wie beimn Rollenspielen, dort ist es nur realistischer, was ich nicht als Nachteil ansehe.
Was allerdings dafür spricht, ist die Gesinnungslogik von D&D, aber die ist für jeden einigermaßen erfahrenen Spieler eh eher eine Richtlinie.
Das Spiel fördert den Polytheismus und den Dämonismus. Schon ein flüchtiger Blick auf einige der Figuren und Ungeheuer, die in der Spielanleitung erwähnt werden, sollte Christen davon überzeugen, daß dieses Spiel nichts für sie ist. Es kommen Zauberer (Medien, Seher und Beschwörer), Elfen, Höllenhunde, Kobolde, Monster, Knochenmänner, Gespenster, Vampire und Zombies vor, um nur einige wenige zu nennen. Von erfahrenen Spielern wird erwartet, daß sie sich gründliche Kenntnisse über die Eigenschaften solcher gräßlichen Spielgefährten aneignen. Christen dagegen werden davor gewarnt, die „tiefen Dinge des Satans“ kennenzulernen (Offb. 2:24).
XDDD'' Elfen, die tiefen Dinge des Satans! Nein, im Ernst. Wer als Spieler fest daran glaubt, eine reale Welt nachzuspielen, braucht kein D&D, um seltsam zu sein, und solange man Fantasie nicht mit Realität verwechselt, ist dieses Argument armselig. Und es steht immer die Frage im Raum, welche Religion die angesprochenen Gestalten einige Jahrtausende lang für ihre Propanganda benutzt hat. Und ohne Christen gäbs auch keine Zeugen.
Getreu dem alten Motto: "Oh No! One of a million role players loses grip of reality!!" :rolleyes:
Nach den ersten Zügen mag solch ein dämonischer Beiklang noch wie ein harmloser Spaß erscheinen, in späteren Phasen des Spiels jedoch nimmt der Dämonismus gefährliche Ausmaße an. „Einige meiner hochentwickelten Figuren hatten sich übersinnliche Kräfte angeeignet“, erinnert sich ein Exspieler, „und während eines Spiels kämpften sie unmittelbar gegen Dämonen und Teufel. Es war irgendwie unheimlich. Wir waren erschrocken und haben es nie wieder versucht.“
OK. Wenn man naiv genug ist, um sich von Fantasien des Spielleiters erschrecken zu lassen, sollte wohl die Finger von den Ebenen lassen, wenn man psychisch zu instabil ist, um sowas zu "verkraften". (Omg, sind wir abgestumpft? Die Vorstellung ist ja wohl absurd...) Ich hätte gern einen Erfahrungsbericht von entsprechenden Spielern über eine Runde Planescape gelesen. :D
In den fortgeschrittenen Spielphasen wird von den Figuren sogar verlangt, daß sie sich einem mythologischen Gott hingeben. „Einer Gottheit zu dienen ist ein wesentlicher Bestandteil von D&D“, heißt es in einer Veröffentlichung zu dem Spiel, „und alle Spielfiguren sollten einen Schutzgott haben.“ Zu den Schutzgöttern gehören griechische, ägyptische und babylonische Gottheiten aus ferner Vergangenheit (z.B. Zeus, Ra oder Marduk), wohingegen von dem allein wahren Gott, Jehova, nirgends die Rede ist.
Es wäre ziemlich dämlich, an einen wahren Gott zu glauben, in einer Welt, in der die Allmächtigen greifbar sind und nicht nur vage Prinzipien. Außerdem wage ich zu behaupten, dass der gute Pelor bzw. das halbe rechtschaffen gute FR-Pantheon mehr als nur christliche Züge haben.
Dungeons and Dragons ist von dem Gedankengut Satans, des Teufels durchsetzt, der schon immer Habgier, Gewalttätigkeit und Dämonismus gefördert hat.
Nun wissen wirs. Ziemlich arm, dass Leute sowas immer noch ernst nehmen.
Eine Sache möchte ich aber nicht außer Acht lassen, denn trotz aller Idiotie sollte man sich eine Stelle vor Augen führen.
Tatsächlich wird durch Dungeons and Dragons eigentlich der Eindruck erweckt, daß es keinen allein wahren Gott gäbe, sondern es fände nur ein universeller Krieg zwischen den unsichtbaren Kräften von „Gut und Böse, Gesetz und Chaos“ statt, vertreten durch verschiedenartige Kämpfer. Für solche Lehren sind schon vor langer Zeit Feinde des Christentums wie die Gnostiker eingetreten.
Ich scheiß auf die Gnostiker und auf den einen Gott. Aber es ist eine Tatsache, dass in jeder D&D Welt, die mir bekannt ist, die Gottheiten gegeneinander kämpfen. Das sollte man allerdings bitte nicht mit der Realität verwechseln. Die Götter der Christen, Muslime und Juden sind nicht nur verdammt ähnlich, es sind keine "Aspekt-Götter", wie in den meisten Rollenspielen. Wäre Jahwe ein "böser" Gott, würden sich die anderen Religionen natürlich gegen ihn verschwören. Ist er aber nicht. Und deshalb ist es umso tragischer, dass die Religionen sogar in der Realität gegeneinander kämpfen, während die Götter eigentlich alle die gleiche Gesinnung haben.
Und die Zeugen in diesem Beitrag beschweren sich derzeit über D&D statt ein paar Moslems zu knuddeln. :A
http://www.rpgstudies.net/erwachet/dungeons_and_dragons/
Um diesen Link soll es hier gehen, ich meine, ich hab ja schon äußerst amüsante Beiträge über Diablo und ähnliches gelesen, aber hier hat sich der konservative Christ wieder selbst übertroffen. :D (Und sagt mir nicht, dass die Zeugen sich so sehr von ihm unterscheiden, da bin ich stur.) Ich weiß ja, dass Rollenspiele negative Aspekte haben, aber die Welt der Autoren aus dem Beitrag ist so herrlich schwarz-weiß, dass man nur darüber lachen kann.
Gehen wir das Ganze mal langsam durch, der Text ist übrigens recht kurz und handwerklich angenehm zu lesen, also guckt einfach mal rein. ^^''
„Das Ausmaß der Gewalttätigkeit in dieser Scheinwelt ist enorm. Es gibt kaum eine Partie, in der die Spieler nicht in Mord, Brandstiftung, Folterung, Vergewaltigung oder Straßenraub verwickelt sind“, schreibt John Eric Holmes, ein erfahrener „Herrscher über das Verlies“, in Psychology Today.
Das stimmt gewiss, aber man sollte sich vor Augen halten, dass es in der Bibel, beim Schach und in jeglichem modernen Medium a la Film genau so ist. Und ein guter Spielleiter kann seine Spieler vor moralische Entscheidungen stellen, die Rollenspieler haben selbst in der Hand, wie weit ihre Figuren gehen, ein Vorteil, der bei genannten Sachen komplett entfällt. Identifizierung dagegen findet beim Lesen genau so statt wie beimn Rollenspielen, dort ist es nur realistischer, was ich nicht als Nachteil ansehe.
Was allerdings dafür spricht, ist die Gesinnungslogik von D&D, aber die ist für jeden einigermaßen erfahrenen Spieler eh eher eine Richtlinie.
Das Spiel fördert den Polytheismus und den Dämonismus. Schon ein flüchtiger Blick auf einige der Figuren und Ungeheuer, die in der Spielanleitung erwähnt werden, sollte Christen davon überzeugen, daß dieses Spiel nichts für sie ist. Es kommen Zauberer (Medien, Seher und Beschwörer), Elfen, Höllenhunde, Kobolde, Monster, Knochenmänner, Gespenster, Vampire und Zombies vor, um nur einige wenige zu nennen. Von erfahrenen Spielern wird erwartet, daß sie sich gründliche Kenntnisse über die Eigenschaften solcher gräßlichen Spielgefährten aneignen. Christen dagegen werden davor gewarnt, die „tiefen Dinge des Satans“ kennenzulernen (Offb. 2:24).
XDDD'' Elfen, die tiefen Dinge des Satans! Nein, im Ernst. Wer als Spieler fest daran glaubt, eine reale Welt nachzuspielen, braucht kein D&D, um seltsam zu sein, und solange man Fantasie nicht mit Realität verwechselt, ist dieses Argument armselig. Und es steht immer die Frage im Raum, welche Religion die angesprochenen Gestalten einige Jahrtausende lang für ihre Propanganda benutzt hat. Und ohne Christen gäbs auch keine Zeugen.
Getreu dem alten Motto: "Oh No! One of a million role players loses grip of reality!!" :rolleyes:
Nach den ersten Zügen mag solch ein dämonischer Beiklang noch wie ein harmloser Spaß erscheinen, in späteren Phasen des Spiels jedoch nimmt der Dämonismus gefährliche Ausmaße an. „Einige meiner hochentwickelten Figuren hatten sich übersinnliche Kräfte angeeignet“, erinnert sich ein Exspieler, „und während eines Spiels kämpften sie unmittelbar gegen Dämonen und Teufel. Es war irgendwie unheimlich. Wir waren erschrocken und haben es nie wieder versucht.“
OK. Wenn man naiv genug ist, um sich von Fantasien des Spielleiters erschrecken zu lassen, sollte wohl die Finger von den Ebenen lassen, wenn man psychisch zu instabil ist, um sowas zu "verkraften". (Omg, sind wir abgestumpft? Die Vorstellung ist ja wohl absurd...) Ich hätte gern einen Erfahrungsbericht von entsprechenden Spielern über eine Runde Planescape gelesen. :D
In den fortgeschrittenen Spielphasen wird von den Figuren sogar verlangt, daß sie sich einem mythologischen Gott hingeben. „Einer Gottheit zu dienen ist ein wesentlicher Bestandteil von D&D“, heißt es in einer Veröffentlichung zu dem Spiel, „und alle Spielfiguren sollten einen Schutzgott haben.“ Zu den Schutzgöttern gehören griechische, ägyptische und babylonische Gottheiten aus ferner Vergangenheit (z.B. Zeus, Ra oder Marduk), wohingegen von dem allein wahren Gott, Jehova, nirgends die Rede ist.
Es wäre ziemlich dämlich, an einen wahren Gott zu glauben, in einer Welt, in der die Allmächtigen greifbar sind und nicht nur vage Prinzipien. Außerdem wage ich zu behaupten, dass der gute Pelor bzw. das halbe rechtschaffen gute FR-Pantheon mehr als nur christliche Züge haben.
Dungeons and Dragons ist von dem Gedankengut Satans, des Teufels durchsetzt, der schon immer Habgier, Gewalttätigkeit und Dämonismus gefördert hat.
Nun wissen wirs. Ziemlich arm, dass Leute sowas immer noch ernst nehmen.
Eine Sache möchte ich aber nicht außer Acht lassen, denn trotz aller Idiotie sollte man sich eine Stelle vor Augen führen.
Tatsächlich wird durch Dungeons and Dragons eigentlich der Eindruck erweckt, daß es keinen allein wahren Gott gäbe, sondern es fände nur ein universeller Krieg zwischen den unsichtbaren Kräften von „Gut und Böse, Gesetz und Chaos“ statt, vertreten durch verschiedenartige Kämpfer. Für solche Lehren sind schon vor langer Zeit Feinde des Christentums wie die Gnostiker eingetreten.
Ich scheiß auf die Gnostiker und auf den einen Gott. Aber es ist eine Tatsache, dass in jeder D&D Welt, die mir bekannt ist, die Gottheiten gegeneinander kämpfen. Das sollte man allerdings bitte nicht mit der Realität verwechseln. Die Götter der Christen, Muslime und Juden sind nicht nur verdammt ähnlich, es sind keine "Aspekt-Götter", wie in den meisten Rollenspielen. Wäre Jahwe ein "böser" Gott, würden sich die anderen Religionen natürlich gegen ihn verschwören. Ist er aber nicht. Und deshalb ist es umso tragischer, dass die Religionen sogar in der Realität gegeneinander kämpfen, während die Götter eigentlich alle die gleiche Gesinnung haben.
Und die Zeugen in diesem Beitrag beschweren sich derzeit über D&D statt ein paar Moslems zu knuddeln. :A