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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sphinx lässt grüßen (stummer Held: ja oder nein?)



drunken monkey
10.10.2006, 18:24
Vor kurzem habe ich mir Suikoden IV gekauft, und schon kurz nachdem ich mit Spielen angefangen habe, habe ich es gemerkt: neben etlicher guter Eigenschaften und Features, hatte es die eine Eigenschaft, die für mich mindestens die Hälfte der Atmosphäre nimmt und ich bekam einen ausgewachsenen Dragonquest VIII-Flashback: denn nicht nur, dass der Hauptcharakter wieder Zidane hieß, wofür Konami allerdings zugegebenermaßen nichts kann, war er auch noch wieder stumm. -_-

Das ist einfach so nervig, wenn man nie hört, wie er spricht, und man sieht, mit welchen teils pathetischen Mitteln die Entwickler extra jede derartige Situation vermieden haben. <_< Vor allem ist es auch idiotischst in Momenten, wo jeder normale Mensch etwas schreien würde wie "NEEEEEIIIIIIN!", "HILFE!", "HALT!", "GEH NICHT!", etc., der Held aber stumm und ausdruckslos bleibt. :-/

Und jetzt frage ich mich: gibt es eigentlich irgendjemanden, der echt findet, dass dieses "macht den Helden persönlicher"-Gewäsch stimmt? Ich meine, auch wenn es natürlich nicht komplett ausgeschlossen werden kann, halte ich die Möglichkeit, dass die Entwickler sich einfach denken: "Hey, wenn wir einen stimmlosen Helden nehmen sparen wir uns einen ganzen Synchronsprecher!" doch für recht unwahrscheinlich, also muss wohl irgendein gehaltvollerer Gedanke dahinterstecken.

Aber von dem was ich so mitkriege, hält niemand einen stimmlosen Helden für eine Bereicherung. o_O' Also: gibt's hier vielleicht jemanden, der sich dadurch echt besser in den Helden hineinversetzen kann, o.ä., oder nur lauter Gegner, die sich hier mal den Frust von der Seele reden wollen?
Wie dem auch sei, die Diskussion ist eröffnet! ^^



Und für alle, die sich über den Titel wundern: "Gone in 60 Seconds", Sphinx ist der coole stumme Typ. OK, er ist nicht komplett stumm, sondern tut nur so, war aber der einzige, der mir eingefallen ist, um den Threadtitel so unaussagekräftig wie möglich zu machen. o_O :p
Andere stumme Filmcharaktere, anyone?

Cyberwoolf
10.10.2006, 18:45
Ab etwa 4 Jahren entwickelt der Mensch die Fähigkeit zur Empathie. Manche Entwickler wollen jedoch auch ihre jüngeren Fans ansprechen, weshalb sie einfach den Spieler zum Hauptcharakter machen, doch da dieser eine ganz andere Stimme hat, muss er natürlich selbst sprechen. Das Problem liegt ganz klar bei dir, hast du etwa nicht solche Sachen, wie: "Na warte!", "Och nö!" und "Drei Potions, bitte!" gerufen? Wenn nicht, dann hast du das Spiel ganz einfach falsch gespielt. Interaktive RPGs, das sind die Spiele von morgen!

ffstar
10.10.2006, 19:37
Lol, das nenn ich mal ne Antwort. :D

Aber mal im Ernst, ich kann es auch nicht verstehen warum es sowas gibt wie stumme Helden.
Das Argument, dass man sich dann besser hineinversetzten kann, kann doch niemand ernst nehmen. Gut, das mag vielleicht für Leute stimmen, die tatsächlich stumm sind, aber die sind unter den RPG Spielern, wie auch unter der Gesellschaft als Ganzes denke ich mal eher rar.
Stimmen erzeugen Charakter und wenn der Held was sagt, zeigt das noch mehr aus welchem Holz er geschnitzt ist.
Wenn ein Charakter nun keine Stimme hat, wirkt er aussagelos, charakterlos und flach. Wie in den Suikoden Teilen eben. Keiner der Charaktere hat mir so richtig gefallen, weil sie einfach alle eine leere Hülle waren. Da können noch so viele "Choices" kommen die der Spieler selbst entscheiden darf, die kommen aber auch in Spielen wo der Char ne Stimme hat.
Ausserdem -um mal als Beispiel den Prinzen aus S5 zu nehmen- wirken die Leute irgendwie nicht ganz real. Ein Prinz hat doch was zu sagen und das meine ich wörtlich. Es wäre viel toller gewesen, den Prinzen reden zu hören, anstatt immer nur sein dummes Gegrinse zu sehen wenn man irgendeine Reaktion von ihm erwartet.
:-/ Bei allen anderen Spielen klappt es doch auch, also wieso sollte es bei Suikoden nicht auch funktionieren.
Die Sache ist nur die, dass wenn in Suikoden VI der Mainchar tatsächlich eine Stimme bekommen würde, würden alle Hardcorefans sofort wieder "Traditionsbruch" schreien und die Kacke wär ma wieder ordentlich am dampfen um es mal auf Deutsch auszudrücken...

Mir jedenfalls würde diese Veränderung wirklich gefallen!

Stumme Chars finde ich nur empfehlenswert, wen ndie Technik mal wirklich so weit wäre, dass man sich ein Mirko an seine PS4 schließt und dann wenn eine Antwort vom Char verlangt ist, man diese selbst sagt :D

Zeuge Jenovas
10.10.2006, 19:38
Ab etwa 4 Jahren entwickelt der Mensch die Fähigkeit zur Empathie. Manche Entwickler wollen jedoch auch ihre jüngeren Fans ansprechen, weshalb sie einfach den Spieler zum Hauptcharakter machen, doch da dieser eine ganz andere Stimme hat, muss er natürlich selbst sprechen. Das Problem liegt ganz klar bei dir, hast du etwa nicht solche Sachen, wie: "Na warte!", "Och nö!" und "Drei Potions, bitte!" gerufen? Wenn nicht, dann hast du das Spiel ganz einfach falsch gespielt. Interaktive RPGs, das sind die Spiele von morgen!

Ja richtig... Das NextGen RPG sieht dann so aus das GARKEIN Char mehr spricht... sondern dass man sich jeden Monolog & Dialog selber ausdenkt. http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sm_12.gif


Das ist einfach veraltet.... Ich fasse solche Spiele aber auch garnicht an. Für mich muß ein HauptChar sprechen können und (heutzutage) auch eine vernünftige Syncro besitzen.

SatanBelial
10.10.2006, 19:39
Ich bin jedesmal enttäuscht wenn ich ein Rollenspiel kaufe wo der Charakter keine "Stimme" hat.
Die Aussagen von "mehr in den Charakter hineinversetzen" zieht eh nicht. Der Charakter hat außerdem sogut wie immer eine stumme Meinung, wo ich doch denke: "hey, der hat ja doch ein Charakter". Die Story ist eh die selbe und Veränderungen bis auf das Ende sind nicht erwähnenswert.

Hätte man ein völlig beeinflussbaren Storyverlauf durch ein stummen Charakter würde ich es verstehen. Aber wenn man wie z.B. bei Golden Sun trotz Entscheidungfragen, die bei GS eigentlich gar nicht existierten , nichts verändert, komm ich mir verarscht vor.
Dann denke ich doch ob die Entwickler sich sagten:"Machen wir doch einen stummen Hauptcharakter spart Geld und ist ein Klassiker, also störts kein".

Obwohl, einzig bei den Shin Megami Teile hat mir der stumme Charakter gefallen, besonders bei Luzifers Call. Hat der Atmospähre sehr gut getan.
Außerdem machmal wär ein Spiel mit stummen Charaktern nicht schlecht gewesen *hust*SkiesofArcadia*hust*:p


Andere stumme Filmcharaktere, anyone?Silent Bob? So hieß der Typ bei "Dogma" glaub ich.

Lynx
10.10.2006, 20:00
Silent Bob? So hieß der Typ bei "Dogma" glaub ich.

Der hatte aber einmal Text, nämlich: "Keine Fahrkarte." :p

Nya, aber zum Thema: Ich selbst mag es eigentlich auch nicht so recht, wenn der Hauptchara stumm ist. So hat er im Prinzip nicht nur keinen Charakter, sondern auch keine Möglichkeit auf eine ordentliche Hintergundgeschichte. Bei "aktiven" Charakteren bleibt natürlich immer die Gefahr, dass sie einem unsympathisch ist, aber das ist immer noch besser als gar nix.
Allerdings verstehe ich zumindest ansatzweise, was Cyberwoolf gemeint hat. Ist der Held stumm, wird man selbst vielleicht ein wenig zu dem. Schließlich ist er das Mittel, mit dem man sich selbst in der Welt des Rollenspiels (oder was auch immer) umsieht. Mir geht es zumindest so, dass ich dann beim Spiel mitrede, als wäre ich selbst drinnen, die Figur ist also für mich nur ein Mittel zum Zweck. Und zwar, damit ich am piel teilnehmen kann. Klingt vielleicht blöd, aber es ist vielleicht eine Erklärung (oder Lösung), wie man doch mit einem stummen Hauptchara klar kommt.

Aber wie gesagt, mir ist es anders auch viel lieber, mich stört es meist sogar schon wenn man den Haupthelden individuell benennen darf, weil damit klar ist, dass sein Name nie im Spiel erwähnt wird (vorausgesetzt es hat Sprachausgabe)...aber, das gehört ja nicht hier her^^

Kadaj
10.10.2006, 21:03
Grundsätzlich bin ich auch kein Freund der stummen Heldenfraktion (Es sei denn sie heißen Ryu und können sich bei Bedarf in einen Drachen verwandeln - der Kerl ist einfach symphatisch), dennoch hab ich kein Problem damit einen zu spielen, solang er trotzdem in der Lage ist, zumindest durch Mimik und Gestik Gefühle zu zeigen. Paradebeispiel dafür, wie man es NICHT macht, ist der schon erwähnte Held von Suikoden IV. Immer nur die selbe blöde Fresse, ohne Ausdruck und irgendeine Art von Emotion. Ich war richtig froh, als er am Ende (Bei meinem Ending jedenfalls) gestorben ist. Ich hätte den Kerl sicher nicht länger ertragen wollen. Den Held in Suikoden V hingegen finde ich persönlich eigentlich ganz in Ordnung. Er bringt Gefühle, wie z.B. Trauer eigentlich recht passabel rüber, auch ohne einen Laut von sich zu geben.
Ansonsten sehe ich prinzipiell keinen wirklichen Sinn darin, eine Figur stumm zu machen. Das frisst meistens an der Athmospähre und hilft mir nicht wirklich, mich in sie hineinzuversetzen. Im Gegenteil: Einem Helden, der mir ähnelt und auch Sachen äußert, die ich wohl ähnlich formulieren würde kann ich wesentlich mehr abgewinnen. Squall ist diesbezüglich ein gutes Beispiel. Ich hab einen ähnlich abweisenden, gleichgültigen Charakter, sodass es mir wesentlich leichter fällt, mich mit ihm zu identifizieren.

Also, wie gesagt, mir ist ein sprechender Held lieber, als ein Stummer, was jedoch nicht heißt, dass er mir deswegen automatisch unsymphatisch ist, wie Ryu aus den BoF Teilen beweist.

Gruß,
Kadaj

Rai-Jin
10.10.2006, 22:11
Yo Lazlo is ma echt kacke in Suikoden IV. Bei manchen games ists ma cool wenn der Hauptchar die Fresse hält aber generell mag ichs auch nich. Ich spiele immerhin Rollenspiele und will mich in die Rolle einer Person versetzen, nicht mich selbst spielen.

drunken monkey
11.10.2006, 22:33
Also wie's bisher aussieht, schlägt sich kaum wer echt auf die Seite der Stummhelden - außer man nimmt Cyberwoolf ernst, aber die Gefahr besteht zum Glück ohnehin kaum. o_O' Wäre nur noch die Frage, warum die Entwickler weiterhin darauf bestehen...http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_010.gif Sollten wir vielleicht eine Petition starten? o_O

Der hatte aber einmal Text, nämlich: "Keine Fahrkarte." :p
Na bitte: in Filmen gibt's anscheinend auch keine Stummen, warum ist es dann jeder 2. RPG-Hauptcharakter!?! o_O

Aber wie gesagt, mir ist es anders auch viel lieber, mich stört es meist sogar schon wenn man den Haupthelden individuell benennen darf, weil damit klar ist, dass sein Name nie im Spiel erwähnt wird (vorausgesetzt es hat Sprachausgabe)...aber, das gehört ja nicht hier her^^
Jupp, das stört mich auch. Ich benenne zwar gern meine Charaktere selbst, aber wenn's Sprachausgabe gibt passt das einfach nicht. Dann gibt's analog zu den peinlich offensichtlichen Vermeiden-wir-es-den-Helden-sprechen-zu-lassen-Szenen auch noch peinlich offensichtliche Spitznamen, damit nur niemand den Heldennamen verwenden muss. :-/
Aber wie gesagt, in älteren Spielen wie FF9 fand ich's klasse, war dann auch etwas enttäuscht, dass man im 8er (das ich später gespielt habe) bloß zwei Charaktere (und einen Hund) frei benennen konnte. <_<' OK, dafür zusätzlich noch alle GFs und einen Kettenanhänger (o_O), das hat's wenigstens teilweise wett gemacht. Aber wenn Xell plötzlich"Madonna" o.ä. hieße, würde wenigstens sein peinliches Getrappel einen Sinn ergeben. o_O Aber ich schweife an...

Nein zu stummen RPG-Helden! http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/hell_yeah.gif

haebman
13.10.2006, 07:33
Wenn ein Charakter nun keine Stimme hat, wirkt er aussagelos, charakterlos und flach.

Crono hat mehr von alledem als 98% aller RPG Maincharaktere.


Öhm ja, ist mir eigentlich egal solange das Spiel gut ist o_O

Cast Cure
14.10.2006, 23:30
Wai, ich finde stumme Helden nicht grundsätzlich mies, aber auch nicht immer gut. In Suikoden IV fand ich, dass es da noch ging, zumal man da ein wneig hineininterpretieren konnte. Bei Dragun Quest VIII fand ich es in's Gesamt eher nervig, weil der Chara letzten Endes irgendwie doch eien Persönlichkeit hatte (vielleicht interpretiere ich aber auch nur zu viel hinein, in die olle Son-Goku-Fresse xD), von der ich im club Puff-Puff im übrigen mehr als enttäuscht war...

ah, anyway. wo mir die Stummen Helden gut gefallen ist bei den MegaTen-Games. da ist der Held ja aber im Grunde genommen auch gar nicht stumm sondern eher wortkarg gestaltet, damit man ihm eine Persönlichkeit geben kann. wai, zumindest finde ich gerade bei DDs die Idee mit vielen unterschiedlichen Antwortmöglichkeiten viel besser, als wenn man sich bei RPGs mit Plappermäulern als Held denkt, och mach ich m so und so und im Grunde genommen bleibt es sich dann doch jacke wie Hose <_<

Wai, in's Gesamt stören mich stumme Helden nicht, das gehört halt mit zu manchen RPGss, das einzige, was ich persönlich völlig unentschuldbar finde: "Meine wahre Rune der Bestrafung!"....

Tigerlily
19.10.2006, 13:48
Also ich finds auch bescheuert! Noch dazu wusste ich bis vor kurzem gar nicht, dass es so etwas gibt und wunderte mich bei Dragon Quest VIII schon ziemlich, was das denn soll. Ich dachte mir dann, dass da sicher irgend ein Geheimnis dahintersteckt und der Held vielleicht auch so verzaubert ist, wie der König und die Prinzessin. Aber dann habe ich Suikoden V gesehen und da ist es noch schlimmer, finde ich. Nicht nur, dass der Prinz nichts spricht, hat er auch noch so alberne Auswahltextboxen!

Was ich auch schlecht finde: Wenn man die Hauptfigur selber benennen muss. Wieso haben die Teile keinen eigenen Namen? Kein Name - keine Sprache und auch sonst wenig dahinter - da könnte man die Kerle doch gleich ganz weglassen!

haebman
19.10.2006, 15:07
Was ich auch schlecht finde: Wenn man die Hauptfigur selber benennen muss. Wieso haben die Teile keinen eigenen Namen? Kein Name - keine Sprache und auch sonst wenig dahinter - da könnte man die Kerle doch gleich ganz weglassen!

Role Playing Game http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_010.gif

Tigerlily
19.10.2006, 15:23
Und diese Spiele mit Cloud, Tidus, Yuri, Ryu, Justin, Sora etc. sind dann keine Rollenspiele oder was?

Achadrion
19.10.2006, 15:55
Ich mag es eigentlich, wenn ich die Namen ändern kann. :D
Und das der Hauptchara nicht spricht hat mich eigentlich auch nicht gestört. Eigentlich kann ich auch auf Sprchausgaben verzichten, weil ich meistens viel zu sehr damit beschäftigt bin den deutschen Text zu lesen.

haebman
19.10.2006, 16:30
Und diese Spiele mit Cloud, Tidus, Yuri, Ryu, Justin, Sora etc. sind dann keine Rollenspiele oder was?

Doch, die japanische Version. Du selber spielst keinen eigenen Charakter, sondern steuerst andere Charaktere durch die vorgegebene Handlung. Demnach könnte man ja auch Jack und Daxter als RPG bezeichnen, dem Spiel fehlen aber die typischen Merkmale wie erschlagende Statistiken und ein (Runden-)Kampfsystem. Was imo auch die einzigen Faktoren sind durch die ein Konsolen RPG als solches definiert wird.

Wenn du eine Rolle spielen würdest hättest du Handlungsfreiheit und wärst eine aktive Figur in der Spielwelt, wie etwa in der westlichen Interpretation. Darunter fällt auch die Namenswahl.

Aber ich will hier die alte Diskussion nicht schon wieder entfachen^^

Saga
20.10.2006, 14:25
Ab etwa 4 Jahren entwickelt der Mensch die Fähigkeit zur Empathie. Manche Entwickler wollen jedoch auch ihre jüngeren Fans ansprechen, weshalb sie einfach den Spieler zum Hauptcharakter machen, doch da dieser eine ganz andere Stimme hat, muss er natürlich selbst sprechen. Das Problem liegt ganz klar bei dir, hast du etwa nicht solche Sachen, wie: "Na warte!", "Och nö!" und "Drei Potions, bitte!" gerufen? Wenn nicht, dann hast du das Spiel ganz einfach falsch gespielt. Interaktive RPGs, das sind die Spiele von morgen!

Kleine Zwerge ab etwa vier bis zehn Jahren sind ja wahrscheinlich auch die Hauptzielgruppe für Spiele, in denen es um Mord und Todschlag, Kriege, das Ende bzw. die Zerstörung der Welt, Multiple Persönlichkeiten, etc geht :rolleyes:
Will heißen, wenn der Inhalt eines RPG schon so anspruchsvoll ist, vorausgesetzt die Japaner zerstören den Anspruch nicht mit Japano-Humor oder Japano-Heldenpathos, dann sollte man auch von den Konsumenten dieser Spielgattung erwarten können, dass sie von einem sprechenden Hauptcharakter intellektuell nicht überfordert werden.

Zum Thema an sich: Bei Spielen wie den alten Zelda-Episoden oder Paper Mario stört mich ein stummer Held herzlich wenig. Bei Breath of Fire beispielsweise aber störe ich mich mittlerweile an dem stummen Ryu, mal von BoF V abgesehen. Gerade in Teil 2 hätte ein sprechender Ryu, viel mehr zur ohnehin guten Atmosphäre beigetragen. Mit optimaler Identifizierung hat das nichts zu tun. Stumme Helden enden meist als gut gemeinter Avatar, der nicht mehr als eine digitale Variable für die Persönlichkeit des Spielers ist. Und da liegt der Hund begraben. Japanische RPGs bieten zu wenig interaktiven Freiraum, als dass ein stummer Held gerechtfertigt wäre. Da möchte ich schon das Privileg genießen, Gespräche in eine bestimmte Richtung zu lenken, oder mehr oder minder eigenständig zu handeln, sofern dies die Möglichkeiten der Plattform zulassen. Warum muss ich das ganze Spiel über ein 08/15 Japano-Teenagerheld sein? Vielleicht möchte ich auch mal die Fronten wechseln und nicht immer Opfer der fixen Idee sein, dass das Gute ohnehin immer gewinnen muss, blabla. Würde man Nebencharaktere, Handlung, Musik, Kampfsystem und generell den Stil japanischer RPGs mit dem Bewegungsfreiraum, interaktiven Freiraum und der Größe der Weltkarte des westlichen RPGs vermischen, so wäre ein stummer Held gerechtfertigt, da an dessen Platz wirklich der Spieler treten kann. Alles andere ist meiner Meinung nach vergebens.

Squall2k
20.10.2006, 14:42
Hm, ich hab vor kurzem BoF 3 und 4 durchgespielt und zocke momentan Chrono Cross, das ist also genau mein Thema.

Ich hasse es, wenn der Mainchar nicht spricht. Wie soll er denn eine Entwicklung durchmachen, wenn man sich immer nur seine Worte denken muss, das ist imo schwachsinn. BoFIV hat es mit sogar soweit verleidet, dass ich kurz vor Ende einfach abgeschaltet habe und mich gleich an CC gesetzt hab. Ist zwar auch ätzend dort, aber das Spiel kann insgesamt wenigstens soweit überzeugen, dass es mir nicht soviel ausmacht, dass ich gleich ausmachen will...

Trotzdem macht es keinen Sinn, dem Mainchar keinen "Character" zu geben, der sich in RPGs nunmal ausschließlich in den Dialogen wiederspiegelt. Soviel mehr Arbeit würde es nicht machen...

Kadaj
20.10.2006, 15:34
Trotzdem macht es keinen Sinn, dem Mainchar keinen "Character" zu geben, der sich in RPGs nunmal ausschließlich in den Dialogen wiederspiegelt. Soviel mehr Arbeit würde es nicht machen...

Falsch! Nur weil ein Held nicht spricht, heißt das noch lange nicht, dass er über keinen Charakter verfügt (Ausnahme Suikoden IV ;) ). Das Verhalten einer Person spiegelt sich nicht allein in dessen Worten wieder, sondern auch allgemein in der Gestik, Mimik und dem Handeln. Ein Ryu beispielsweise nickt ständig oder schüttelt den Kopf. Klar, aber einem gewissen Punkt mag das manch einen stören (mich persönlich nicht, ich mag Ryu), doch so kann man wenigstens problem ablesen, wie er denkt und für welche Überzeugung er eintritt. Es ist nicht so, dass ein Held, nur weil er stumm ist, lediglich als überflüssiges Werkzeug dient. Sein Tun und Handeln reicht fast vollkommen um ihn einschätzen zu können. Schlechtes Beispiel:
"Sollen wir den bösen Zauberer vernichten? Was denkst du, Ryu?" Ryu nickt.
Dafür braucht es keine Worte (liegt auch daran, dass es kein alzu tolles Beispiel ist und 99% aller RPG Helden, ja sagen würden, aber es reicht um wenigstens ein klein wenig zu verdeutlichen, was ich meine), um mehr über die Gesinnung und das Denken des Chars zu erfahren

Und was die Entwicklung eines Charakters angeht: Hm.. geb ich dir zu einem Großteil recht. Die meisten stummen Helden entwickeln sich nicht wirklich weiter - viele der Sprechenden jedoch auch nicht. Ryu aber beispielsweise (Ja, ich bleib bei dem, weil ich ihn mag ^^) macht in BoF3 durchaus eine Entwicklung durch. Zu Beginn wirkt er sehr unbeholfen und ist fast nur von anderen abhängig, aber später im Spiel, wenn er erwachsener wird (in BoF3 ist das wörtlich zu nehmen) ändert er sich auch ein wenig. Er tritt für seine Überzeugung ein und trifft mehr eigene Entscheidungen, auch wenn sich das nur aufs Nicken und Kopfschütteln beschränkt. Man merkt eindeutig, dass er eben während des Spiels wesentlich reifer wird.

Natürlich, ich finde ebenfalls, mit einem sprechenden Charakter ließe sich das noch ein wenig besser umsetzen, aber dennoch ist die Aussage, dass ein stummer Held keine Persönlichkeit besitzt oder nutzlos ist, einfach, zumindest wenn es nach mir geht, falsch und vollkommen unbegründet.

Gruß,
Kadaj

Squall2k
20.10.2006, 16:54
Das Verhalten einer Person spiegelt sich nicht allein in dessen Worten wieder, sondern auch allgemein in der Gestik, Mimik und dem Handeln. Ein Ryu beispielsweise nickt ständig oder schüttelt den Kopf.

Komisch...bei mir hat der immer nur den Kopf geschüttelt, egal ob die Anwort positiv oder negativ war xD



Ryu aber beispielsweise (Ja, ich bleib bei dem, weil ich ihn mag ^^) macht in BoF3 durchaus eine Entwicklung durch. Zu Beginn wirkt er sehr unbeholfen und ist fast nur von anderen abhängig, aber später im Spiel, wenn er erwachsener wird (in BoF3 ist das wörtlich zu nehmen) ändert er sich auch ein wenig. Er tritt für seine Überzeugung ein und trifft mehr eigene Entscheidungen, auch wenn sich das nur aufs Nicken und Kopfschütteln beschränkt.

Tut mir leid, aber in BoF sah ich das mehr als Plotentwicklung, weniger als Characterentwicklung.
Ryu wird erwachsen, das stimmt. Daraus folgt logischerweise, dass er auch ein wenig reifer und stärker wird, klar. Aber man erfährt in keinster Weise etwas über seinen wahren Character. Was denkt er, was fühlt er, etc. etc.
Das der Held der Geschichte, stärker wird, die Welt rettet, sich opfert, etc. etc. , das könnte auch in einem demenstprechenden Geschichtsbuch in der jeweiligen Fantasywelt stehen. Als Characterentwicklung empfinde ich für meinen Teil das aber nicht.

Sowohl BoF als auch CC haben eine tolle Story, aber sowohl Ryu, als auch Serge ziehen für mich die Qualität des Spiels um einiges runter.

Tigerlily
20.10.2006, 17:05
Ryu ist ein gutes Beispiel! Mir ist nämlich gerade aufgefallen, dass ich bei ihm gar nicht gemerkt habe, dass er nicht spricht. So gesehen hängt es tatsächlich nicht nur von der Stimme ab, sondern auch von der Mimik, die ja z.B. bei DQVIII bei dem Helden überhaupt nicht vorhanden ist.

Was die Definition Rollenspiel betrifft ist mir jetzt klar, worauf Haebmann hinauswollte.
Aber mir ist auch klar, dass ich nach dieser Definition eigentlich gar kein Freund "richtiger "Rollenspiele bin. Ich erlebe gerne eine vorgegebene Geschichte, wobei eine gewisse Linearität für mich sogar erwünscht ist, denn bei sozusagen "unendlichen" Freiheiten hätte ich dann immer das Bedürfnis ALLES zu machen, was nicht geht und mich in Verzweiflung treiben würde.
Daher bin ich unendlich dankbar, dass es diese Sorte Japano RPG mit vorgegebenen Handlungsablauf und vorgegebenen Charakteren und mit viel Film, Romantik und epischen Geschichten samt bombastischer Musik gibt und offenbar viele Käufer auch so denken, sodass mir der Spielspaß noch viele Jahre nicht ausgeht.

Dolem
20.10.2006, 22:28
Da 90% der RPG Main Chars dieser Generation nervige Pussys waren bin ich stark dafür das sie ab next Gen wieder anfangen die Schnauze zu halten.

Das ne Story sicherlich nicht am Fehlen eines sprechenden Helden scheitert, wissen wir alle spätestens seit der Chrono Serie.

Bei mir aktuellles Beispiel:
Wie kann man Yuri, der in SH1 ne verwegene Sau und in SH2 ein depressives Wrack ist, bitte mit dieser Pussy von Main Char aus SH: FTNW ersetzen ?

drunken monkey
21.10.2006, 00:17
Ryu ist ein gutes Beispiel! Mir ist nämlich gerade aufgefallen, dass ich bei ihm gar nicht gemerkt habe, dass er nicht spricht. So gesehen hängt es tatsächlich nicht nur von der Stimme ab, sondern auch von der Mimik, die ja z.B. bei DQVIII bei dem Helden überhaupt nicht vorhanden ist.
Ja stimmt, bei Ryu ist es nicht so schlimm. Allerdings imo trotzdem noch schlechter, als wenn er reden würde, einfache Gesten reichen bei komplexen Problemen einfach nicht aus. Ich bin da also eher der Meinung von Squall2k.
Wobei ich BoF 3 ohnehin nicht so mochte, ganz abgesehen von Ryu.

Was die Definition Rollenspiel betrifft ist mir jetzt klar, worauf Haebmann hinauswollte.
Aber mir ist auch klar, dass ich nach dieser Definition eigentlich gar kein Freund "richtiger "Rollenspiele bin. Ich erlebe gerne eine vorgegebene Geschichte, wobei eine gewisse Linearität für mich sogar erwünscht ist, denn bei sozusagen "unendlichen" Freiheiten hätte ich dann immer das Bedürfnis ALLES zu machen, was nicht geht und mich in Verzweiflung treiben würde.
Schon mal "Baldur's Gate II" gespielt? http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/3/errr.gif
Also ich bin da ziemlich deiner Meinung, auf keinen Fall zu vogelfrei. Ich will gern möglichst immer wissen, wohin ich als nächstes muss und genug Sidequests haben, ums Ignorieren zu können. XD


Btw: da letztens "Fluch der Karibik" lief, habe ich sogar doch noch einen stummen Filmcharakter gefunden: den komischen Piraten (habe mir den Namen nicht gemerkt <_<), der keine Zunge und seinen Papagei zum Sprechen trainiert hat. :D
Macht allerdings das Kraut auch nicht wirklich fett, in punkto Beweislage...

Saga
22.10.2006, 12:01
Ryu ist ein gutes Beispiel! Mir ist nämlich gerade aufgefallen, dass ich bei ihm gar nicht gemerkt habe, dass er nicht spricht. So gesehen hängt es tatsächlich nicht nur von der Stimme ab, sondern auch von der Mimik, die ja z.B. bei DQVIII bei dem Helden überhaupt nicht vorhanden ist.

Wenn Helden wie Ryu sich durch Gestik und Mimik (bei 32-Bit-Spielen noch nicht so ausgereift, wenn überhaupt vorhanden) ausdrücken, dann finde ich es nicht so schlimm, wenn sie das Maul nicht aufmachen. Bei den Recken aus BoF (3 und 4) fand ich zum Beispiel diese typischen Manga- und Anime-Stilmittel wie die Tropfen, etc herrlich. Komischerweise aber hat mich der Held bei DQ VIII nicht gestört. Für mich war das Spiel einfach ein traditionelles 8-Bit-RPG im 128-Bit-Gewand, von daher war mir das relativ egal, zumal die Handlung ohnehin nur Mittel zum Zweck war. Bei Yuri aus Shadow Hearts hätte ich sein freches Maul schon verdammt vermisst. Außerdem habe ich den namenlosen Helden von DQ VIII einfach nach mir benannt, und wenn ich wegen dem Schwierigkeitsgrad mal wütend den Controller in die Ecke warf, erfüllte das meinen Anspruch an Emotionen, auch wenn diese dann wohl eher auch in falsche Richtung gehen, wenn ich mich anstelle des Helden ärgern darf.


Das ne Story sicherlich nicht am fehlen eines sprechenden Helden scheitert, wissen wir alle spätestens seit der Chrono Serie.

Das stimmt schon, aber gerade am Beispiel Breath of Fire 2 kann man auch das Gegenteil beweisen. Breath of Fire 2 war von der Handlung her für damalige Verhältnisse sehr gewagt. Gut, Xenogears ging relativ kurz danach noch ein paar Kilometer weiter, aber das tut hier nichts zur Sache. Ryu war in BoF 2 sehr gut in die Handlung eingebaut, aber da er nie sprach, zerstörte das einiges an Atmosphäre. Als Ryu erfuhr was er eigentlich ist, hätte ich mir schon einen langen Dialog gewünscht… Zumal ich partout nicht einsehen will, dass man interessante Storydetails wie etwa Ninas Herkunft durch Comics erfahren muss, während diese im Spiel nur angedeutet werden. Außerdem hätte man aus Ray einen viel besseren Gegenspieler machen können… Hätte Capcom sich etwas mehr Zeit gelassen, dann wäre imo BoF 2 zu einem der besten RPGs der damaligen Ära geworden. Aber das ist leider kein Breath of Fire 2 – Thread, also möge man mir meinen Exkurs verzeihen.


BTW bin ich etwas überrascht, dass so viele unter euch, die komplexe Handlungsfreiheiten eines West-RPGs so fürchten. Ich war bei Wild Arms etwa damals auch oft sauer, da man nicht immer wusste wo man nun hin muss, aber irgendwie passte diese Desorientierung zur Wüste Filgaia. Vielleicht wäre die Goldene Mitte zwischen beiden Rollenspielgattungen wohl genau das Richtige, wie auch immer diese aussehen mag…

BigGhost
22.10.2006, 13:00
Das ne Story sicherlich nicht am Fehlen eines sprechenden Helden scheitert [...]

Nö, das nicht. In der Regel trägt ein sprechender Hauptchara aber sehr viel zur... Atmosphäre, schlicht zur Unterhaltung bei. Selbst "Pussys" wie Tidus und Co.

Gerade in der heutigen Zeit - im Gegensatz zu 16- oder 32bit Zeiten gibt´s ja Sprachausgabe und Zwischensequenzen - sind stumme Helden einfach beschissen. In einem Digital Devil Saga bspw. hätte ein sprechender Chara Wunder bewirkt - hier ist er ja, anders als andere stumme Helden, stark in die Story involviert, in Szenen die sich über _ihn_ drehen (ich will nichts spoilern, spreche da insb. DDS2 an) sagt er aber KEIN Wort und steht einfach regungslos da - obwohl er gerade etwas schockierendes über seine Person erfahren hat. Pfui Teufel. Das nimmt ganz einfach Unmengen an Emotionen weg.

Oder ganz aktuell Suikoden 5: am Anfang des Spiels wird die Prinzessin von allen auf den Arm genommen, als sie dann zu ihrem Bruder rennt, sich in seine Arme wirft und nach seiner Hilfe schreit stehen aber nur 2 unglaubliche langweilige Antwortmöglichkeiten zur Verfügung. Da geht so unglaublich viel Charme flöten.

Ergo: stumme Helden sollten endlich begraben werden. Übrigens genau wie Zufallskämpfe.

Dolem
22.10.2006, 13:26
Atmosphäre, schlicht zur Unterhaltung bei. Selbst "Pussys" wie Tidus und Co.

Ergo: stumme Helden sollten endlich begraben werden. Übrigens genau wie Zufallskämpfe.

Gut, das mag deine Ansicht sein.
Ich hingegen behaupte eben, dass manch ein Spiel wesentlich besser abschneiden könnte, wenn der Mainchar eben nicht zu jeder Kleinigkeit seinen "Omg, I am so boring" Brei hinzugeben würde. Tidus hat zu FF X nichts ausser einen gewaltigen Nerffaktor hinzugefügt.
Emotionen ? Ja, sich genervt über einen Char Aufregen ist ja auch ne Emotion was ;D ,...?
Wenn es die Softwareschmieden heutzutage nicht hinbekommen auch nur über den Tellerrand der langweiligen stereotypen RPG Mainchars zu schauen, sollen sie es doch bitte ganz sein lassen.
RPGs werden heutzutage Cineastischer ? Pah - wieso hat dann diese Entwicklung bei den (Main)Chars bitte nicht mit Einzug gehalten? Jeder 0/8/15 Hollywood streifen hat intressantere Hauptcharaktere als wir im RPG genre atm oft vorgesetzt bekommen.

Im Ernst:
Ich kann die Pussys nichtmehr sehen. Ich mag stumme Mainchars mindestens genauso wie ich ( gute ) sprechende Chars mag. Beides hat seine Vorzüge. Stumme Chars nerven einen nicht, man kann sich seinen Teil hinzu denken und Emotionslos werden Geschichten durch sie auch nicht, man hat ja auch noch Nebencharaktere, die das ganze interessant machen können.

Saga
22.10.2006, 14:18
Ergo: stumme Helden sollten endlich begraben werden. Übrigens genau wie Zufallskämpfe.

Mit den Zufallskämpfen gebe ich dir vollkommen Recht, aber es gibt Spiele bei denen man – so meinen Erfahrungen nach gut und gerne auf Plappermäuler verzichten kann. Bei Paper Mario 1 und 2 war es meiner gut, dass Mario nicht gesprochen hat. Irgendwie untermalten seine vergebenen Versuche sich durch Mimik und Gestik mitzuteilen niedlich, was heute bei der Flut an Pseudoniedlichen Rollenspielen (gerade aus dem asiatischen Raum) relativ selten vorkommt. Und ob sich ein Held wie Link nun fragt, ob er nun lieber das Masterschwert oder das Standardschwert benutzen soll, um den Endboss des Dungeons zu killen, ist mir relativ egal. Mir reicht es da hingegen dass er sich vor allem durch nervige Interjektionen mitteilt, was er schon seit Zelda-A Link to the Past macht. Ergo: Bei Spielen, in denen die spielbare Figur „nur“ Mittel zum Zweck ist, also eine Figur die als Existenzberechtigung einfach mal der Auserwählte ist, auf den die Welt schon seit Äonen wartet, dann muss der Held nicht unbedingt sprechen, sofern die komplette Handlung spätestens seit Einschalten der Konsole offenbart sein dürfte. Jene seltene Gattung an Charakteren, die
1. in die Handlung integriert sind und
2. gut in die Handlung integriert sind und
3. gut in die Handlung integriert sind, ohne das der Spieler mangels Kreativität seitens der Geschichtenschreiber, das ein oder andere Déjà-vu-Erlebnis durchmachen muss,
sollten unbedingt in der Lage sein, sich auch verbal mitzuteilen. Die von dir angesprochene Szene bei DDS 2, ging klarerweise unter weil der betroffene Charakter dazu nicht in der Lage war. Das erinnert mich jetzt an den N 64-„Megarollenspielknaller“ Holy Magic Century. Bei folgender Szene wurde mangels sprechendem Charakter, einfach alles versaut.
Der Hauptcharakter dringt tiefer in den vorletzten Dungeon, einem Schloss ein. Dort trifft er auf seinen Vater, auf dessen Sucher er sich das ganze Spiel über befand. Neben seinem Vater steht eine alte Bekannte des Hauptcharakters. Diese hat dessen Vater vermöbelt und schwer verletzt, ist nebenbei eine Marionette des Oberbösewichts und hat noch dazu das heilige Buch der Geister entwendet, was neben der Suche nach dem Vater, der einzig weitere Handlungsbogen war. Nun, in jedem noch so beschissenem RPG, wäre dies durch eine Zwischensequenz und Tonnen an Text offenbart worden. Bei HMC steht der Charakter nur da und man musste die beiden Charaktere, ergo den Papa und die Verräterin nicht einmal ansprechen und hätte ohne zu wissen was los ist, den Raum verlassen können. Nicht einmal ein meiner Meinung nach nötiger Kampf der beiden, da dramaturgisch wertvolles Stilmittel, folgte. Rein gar nichts.
Also das nenne ich mal Inszenierung!


RPGs werden heutzutage Cineastischer ? Pah - wieso hat dann diese Entwicklung bei den (Main)Chars bitte nicht mit Einzug gehalten? Jeder 0/8/15 Hollywood streifen hat intressantere Hauptcharaktere als wir im RPG genre atm oft vorgesetzt bekommen.

Das ist eine rhetorische Frage. Die Spiele werden, dem kontinuierlich wachsendem Leistungspotential der Konsolen sei dank, immer bombastischer. An jeder noch so unwichtigen Ecke im Spiel macht es Boom, Bang und wieder Boom. Beschwörungsanimationen von Zaubersprüchen, Summons, etc dauern schon fast länger als der Kampf an sich. RPGs werden immer massentauglicher, wenn auch nicht immer erfolgreicher (Im Ausland), was Verkaufszahlen von Rollenspielen sehr oft beweisen. Unter dieser Bombastoptik leidet nun sehr, sehr oft die Qualität der Handlung an sich. Bei keiner Generation an Rollenspielen, habe ich mir so schwer getan Lieblinge zu finden, wie bei der nun im sterben liegenden 128-Bit-Generation. Skies of Arcadia, Shadow Hearts 1 &2, … ein paar sehr gute Spiele gibt es ja noch, aber kein Vergleich zu 16- oder 32-Bit-Zeiten. Ich gehe sogar soweit pauschal zu behaupten dass das Repertoire an innovativen Ideen mittlerweile relativ erschöpft ist, was vielleicht auch daran liegen mag, dass die Entwickler ihre guten Ideen schon in den vergangenen Tagen verbraucht haben und heute nur mehr kopieren oder weiterentwickeln. Ich sehe das also eher so. Nicht jeder Hollywood-Streifen hat interessantere Charaktere wie ein RPG, sondern eher äquivalent. Sowohl Mainstream-Hollywood als auch das durchschnittliche RPG haben fast nur noch nervende Stereotype als Charaktere. Ich warte bereits seit einem Jahr darauf, dass sich der umstrittene Quotenschwarze alias Sprücheklopfer aus dem amerikanischen Film auch in den RPGs etabliert. Gute und potentialschwangere Projekte wie Xenosaga und dergleichen sind, ohnehin schon zum scheitern verurteilt, noch bevor sie den Sprung vom Papier in die Datenwelten der Entwicklungskits schaffen. Da wird innerhalb einer zusammenhängenden Serie (!!!) an Szenen und Handlung gekürzt was das Zeug hält, große Teile der Handlung (Lost Jerusalem bzw. Episode 4-6) gar über Bord geworfen, Handlungselemente per Hanygame veröffentlich, das Design und die Präsentation zwecks Massentauglichkeit immer wieder geändert, etc. Was rauskommt ist ein halbgares Spiel (bzw. Reihe), bei dem man die Umstände unter denen es entstand einfach anmerkt. Es gibt Spieler denen dieser Umstand nicht stört, aber ich hätte gerne eine Trilogie bekommen, die wie aus einem Guss wirkt. Gott sei dank, gibt es Entwickler wie Atlus, etc die mit Spielen wie Shin Megami Tensei, usw. auch weniger konventionelle und massentaugliche Produkte an den Mann bringen.


Stumme Chars nerven einen nicht, man kann sich seinen Teil hinzu denken und Emotionslos werden Geschichten durch sie auch nicht, man hat ja auch noch Nebencharaktere, die das ganze interessant machen können.

Es sei denn man spielt eben Rollenspiele wie Breath of Fire 2 oder Terranigma (Ark konnte ja auch nicht sprechen, oder? Erinnere mich nur mehr vage an Terranigma). Da wären die Hauptcharaktere sehr gut in die Handlung integriert und entweder die Nebencharaktere im Sinne von Party sprechen zu wenig darüber, oder mangels ihrer Existenz (in Spielen wie Zelda, Terranigma, etc) gar nichts. Da wäre ein sprechender Charakter höchst wünschenswert.

Leon der Pofi
22.10.2006, 15:52
@Arkon Doch, Ark in Terranigma kann sprechen. ich spiele es gerade und bin fast fertig.
sogar gleich am anfang, spricht er mit den ältesten und entschuldigt sich, die hühner gescheucht zu haben

er hat nur nicht sooo viel text ^^
und mai ling, roy, fyda ect erzählen eh sehr viel.
alleine die szene in luran war super.

yan
22.10.2006, 16:23
Ich bin generell für sprechende Helden, solche hätten auch Klassikern wie BoF, den CHRONO-Teilen oder eben SUIKODEN 5 gutgetan. Es ist jetzt auch kein K.O.-Kriterium, wenn der Held stumm ist, aber es sorgt doch für atmosphärische Defizite.

Saga
22.10.2006, 16:26
@Arkon Doch, Ark in Terranigma kann sprechen. ich spiele es gerade und bin fast fertig.
sogar gleich am anfang, spricht er mit den ältesten und entschuldigt sich, die hühner gescheucht zu haben

er hat nur nicht sooo viel text ^^
und mai ling, roy, fyda ect erzählen eh sehr viel.
alleine die szene in luran war super.

Oh, also doch. Ich kann mich nicht mehr so gut an Terranigma erinnern, auch wenn es im Spiel nur so von genialen Szenen wimmelt. Ich kann mich gerade noch an den wunderschönen Showdown, die Zwischenkapitel und das geheime Labor von Beluga erinnern. Habe das Spiel vor kurzem mal wieder gespielt und da habe ich das Dorf besucht, in dem die Anhänger Belugas von seiner Wissenschaft predigen. Das fällt mir jetzt auch wieder ein. Wobei ich mich zu erinnern glaube, dass Ark im Showdown nichts gesagt hat. Aber egal, klasse Spiel so, oder so. Jetzt höre ich aber auf, davon zu sprechen, sonst will ich das Spiel wieder mal spielen…

BigGhost
22.10.2006, 17:46
Mit den Zufallskämpfen gebe ich dir vollkommen Recht, aber es gibt Spiele bei denen man – so meinen Erfahrungen nach gut und gerne auf Plappermäuler verzichten kann. Bei Paper Mario 1 und 2 war es meiner gut, dass Mario nicht gesprochen hat.

Ja, gut, bei einem Paper Mario stört mich ein stummer Chara auch nicht (eher im Gegenteil, Mario _will_ ich eigentlich auch gar nicht plappern hören. Mario ist halt, naja... Mario. Seine "yahooo!"s bei Sprungeinlagen reichen mir schon ;) ), aber ich meinte da auch eher die üblichen JRPGs.

Saga
22.10.2006, 21:46
Ja, gut, bei einem Paper Mario stört mich ein stummer Chara auch nicht (eher im Gegenteil, Mario _will_ ich eigentlich auch gar nicht plappern hören. Mario ist halt, naja... Mario. Seine "yahooo!"s bei Sprungeinlagen reichen mir schon ), aber ich meinte da auch eher die üblichen JRPGs.

Oh, glaube mir, ich hätte es zu Zeiten von FF X bevorzugt, hätten sich Tidus und seine mehr oder minder tollen Freunde auch nur durch Interjektionen ausgedrückt. Bei dem Spiel war mir das Gesprochene ¬bei weitem zu pathetisch ^_^ Aber wie gesagt, meinetwegen können Mario, Link und Konsorten auch in der nächsten Generation stumm bleiben. Das wären keine Spiele wo ich mangelnde Sprechfähigkeit als Defizit bezeichnen würde.


Ich bin generell für sprechende Helden, solche hätten auch Klassikern wie BoF, den CHRONO-Teilen oder eben SUIKODEN 5 gutgetan. Es ist jetzt auch kein K.O.-Kriterium, wenn der Held stumm ist, aber es sorgt doch für atmosphärische Defizite.

Besonders eben wenn der betroffene eben in die Handlung eingebaut ist. Wie gut, dass sei jetzt mal dahingestellt.