qed
09.10.2006, 10:10
Wiedermal was neues von mir (diesmal sehr kurz). Wie immer habe ich nichts gegen Kritik und Feedback. Ich wollte am Anfang den Schluss bzgl. Interpretationen etwas einschliessen, aber das ist mir wohl etwas misslungen. So habt ihr wiedermal grossen Raum, selbst eure Interpretationen von... *ach ich will nichts spoilen* ... zu machen.
Sonnenblumen
Ich wollte die Augen noch nicht aufschlagen, wollte nicht, dass die Sonne mit ihren weichen langen Strahlen aufhört, mein Gesicht zu kitzeln. In meinen Gedanken stellte ich mir vor, dass ich durch ein Feld, mit tausenden Sonnenblumen gehen würde. Stundenlang lief ich durch dieses Feld, bis ich schliesslich die Mitte gefunden hatte. In der Mitte stand ein alter Brunnen, mit vielen Löwenköpfen, aus jener Munde das Wasser spritzte. Aber das wichtigste, was jene Idylle vollkommen machte, war die junge Frau, welche auf dem Brunnenrand sass, in Ihrem roten Rock, die sonnengebräunten Beine eng übereinander geschlagen. Ich ging langsam auf sie zu, kein Nebengeräusch war zuhören, bis auf das ruhige und andauernde plätschern des Brunnen und Vogelgezwitscher, welches so nah schien und doch so Fern war.
Wir sprachen über Gott und die Welt, über die Philosophie des Lebens und die Irrwege, welche es beinhaltet, über das Verlieren des Glücks sowie das Pech in der Liebe. Kurz: wir verweilten und diskutierten Stunden.
Erst als es Abend wurde, die Abendröte schon unsere Gesichter erhellte, erhoben wir uns - schauten in das brennende Firmament - das wirklich zu brennen schien. Es wurde so heiss, das ich schon meinte mein Bart beginne zu brennen. Am Horizont wo sich der Himmel mit dem Feld voller Sonnenblumen schnitt, begann es und dehnte sich rasch aus. Eine riesen Feuerbrunst, die schnell und unweigerlich auf uns zukam. Sie machte nun schnell kehrt, liess mich alleine, und sprang in den Brunnen. Ich jedoch für meinen Teil - blieb zurück.
Ich hatte meine Augen immer noch geschlossen, doch ich fühlte den heissen Schweiss, welcher mir über das Gesicht ran. Ich spürte wie mein Bart in der Hitze, zuerst langsam, dann immer schneller, versengte. Ich wollte meine Hände heben, mir den Schweiss aus dem Gesicht wischen, meinen Bart befühlen, doch ich konnte nicht.
Und erst jetzt schlug ich meine Augen auf, sah wie der Pöbel auf mich einschrie, und sah sie in ihrem roten Kleid, erhaben auf der Tribüne sitzen. Ich vermochte ihr Gesicht nicht zu deuten; Traurig, Wütend, Glücklich? Ich konnte es nicht sagen. Ich wollte es auch nicht sagen, denn meine Haare brennten nun auch schon lichterloh und mit einem letzten Seufzen gab ich auf und verstarb.
Der Junge stocherte mit einem Fuss in der Asche der verkohlten Leiche, welche immer noch beim Scheiterhaufen lag.
"Vater, warum wurde dieser Mann verbrannt?"
"Weil er Schande über sich gebracht hat - Darum."
Der Junge nickte, denn er wusste, dass sein Vater ein Mann kurzer Worte war und wie sie auf den Heimweg gingen, machte er sich so seine eigenen Gedanken dazu.
Sonnenblumen
Ich wollte die Augen noch nicht aufschlagen, wollte nicht, dass die Sonne mit ihren weichen langen Strahlen aufhört, mein Gesicht zu kitzeln. In meinen Gedanken stellte ich mir vor, dass ich durch ein Feld, mit tausenden Sonnenblumen gehen würde. Stundenlang lief ich durch dieses Feld, bis ich schliesslich die Mitte gefunden hatte. In der Mitte stand ein alter Brunnen, mit vielen Löwenköpfen, aus jener Munde das Wasser spritzte. Aber das wichtigste, was jene Idylle vollkommen machte, war die junge Frau, welche auf dem Brunnenrand sass, in Ihrem roten Rock, die sonnengebräunten Beine eng übereinander geschlagen. Ich ging langsam auf sie zu, kein Nebengeräusch war zuhören, bis auf das ruhige und andauernde plätschern des Brunnen und Vogelgezwitscher, welches so nah schien und doch so Fern war.
Wir sprachen über Gott und die Welt, über die Philosophie des Lebens und die Irrwege, welche es beinhaltet, über das Verlieren des Glücks sowie das Pech in der Liebe. Kurz: wir verweilten und diskutierten Stunden.
Erst als es Abend wurde, die Abendröte schon unsere Gesichter erhellte, erhoben wir uns - schauten in das brennende Firmament - das wirklich zu brennen schien. Es wurde so heiss, das ich schon meinte mein Bart beginne zu brennen. Am Horizont wo sich der Himmel mit dem Feld voller Sonnenblumen schnitt, begann es und dehnte sich rasch aus. Eine riesen Feuerbrunst, die schnell und unweigerlich auf uns zukam. Sie machte nun schnell kehrt, liess mich alleine, und sprang in den Brunnen. Ich jedoch für meinen Teil - blieb zurück.
Ich hatte meine Augen immer noch geschlossen, doch ich fühlte den heissen Schweiss, welcher mir über das Gesicht ran. Ich spürte wie mein Bart in der Hitze, zuerst langsam, dann immer schneller, versengte. Ich wollte meine Hände heben, mir den Schweiss aus dem Gesicht wischen, meinen Bart befühlen, doch ich konnte nicht.
Und erst jetzt schlug ich meine Augen auf, sah wie der Pöbel auf mich einschrie, und sah sie in ihrem roten Kleid, erhaben auf der Tribüne sitzen. Ich vermochte ihr Gesicht nicht zu deuten; Traurig, Wütend, Glücklich? Ich konnte es nicht sagen. Ich wollte es auch nicht sagen, denn meine Haare brennten nun auch schon lichterloh und mit einem letzten Seufzen gab ich auf und verstarb.
Der Junge stocherte mit einem Fuss in der Asche der verkohlten Leiche, welche immer noch beim Scheiterhaufen lag.
"Vater, warum wurde dieser Mann verbrannt?"
"Weil er Schande über sich gebracht hat - Darum."
Der Junge nickte, denn er wusste, dass sein Vater ein Mann kurzer Worte war und wie sie auf den Heimweg gingen, machte er sich so seine eigenen Gedanken dazu.