Pyrus
27.09.2006, 06:35
http://popcultures.de/pop_cultures/getCImg/436.png?
1. Poison Cup
2. To Go Home
3. Right In The Head
4. Post-War
5. Requiem
6. Chinese Translation
7. Eyes On The Prize
8. Magic Trick
9. Neptune's Net
10. Rollercoaster
11. Today's Undertaking
12. Afterword/Rag
Review
Wie kamen die Chinesen eigentlich auf die Idee von süss-sauren Speisen? Durch einen Unfall in der Küche oder doch durch ausgedehnte Geschmacksstudien? Oder war das in China einfach schon immer so? Der Grund für M. Wards süss-saure Musik ist dagegen ein viel kleineres Mysterium, liegt es doch schon in seinen Melodien und Texten verborgen: Freude und Leid gehören für den sentimentalen Optimisten unzertrennlich zusammen und bilden so die Sauce, welche dem Leben seine Würze gibt. Als "ungetrennt und unvermischt" beschreibt die katholische Thelogie das paradoxe Verhältnis zwischen Mensch und Gott und ebenso verhält es sich in M. Wards Welt mit Glück und Unglück. So zelebriert er auf "Post-War" jedes für sich mit wahrhaftiger Insbrunst und weiss gleichzeitig um ihr Ineinanderverstricktsein.
Aber lässt sich diese Dualität wirklich auf alles übertragen? Ist Krieg nicht ein so ernstes Thema, dass gute Laune völlig fehl am Platz ist? Doch da bringt M. Ward das Wörtchen "Post" ins Spiel. Auf Krieg folgt ja nicht zwingend eine traumatische Depression, es folgt auch eine Periode des Friedens, der Heimkehr und des Neuanfangs. Es ist schon raffiniert, wie auf dem Album mit der Vergänglichkeit gespielt wird. Sie bedeutet das Ende von allem Schönen und schliesslich auch des Lebens und gleichzeitig ist sie der Quell von M. Wards Hoffnung, verheisst sie doch, dass kein Krieg ewig dauert.
Musikalisch bewegt sich M. Ward kreuz und quer durch die amerikanische Tradition, bedient sich bei Folk, Country, Rock 'n' Roll und betritt auch mal - ohne sich darin zu verlieren - zeitgenössische Indie-Pop-Gefilde. Der Gesang pendelt zwischen aufgekratzter Rauheit und einschmeichelnder Zartheit, ist aber meist beides zugleich. Darunter schrammeln und schunkeln bodenständig und dennoch leichtfüssig die akustischen und elektrischen Gitarren, Drums und Keyboards. Seiner eher spärlichen Produktion verdankt "Post-War" einen sehr natürlich erdigen Klang.
Für Abwechslung ist auf jeden Fall gesorgt: Auf den schüchtern schmachtenden Opener "Poison Cup" folgt die beinahe euphorische Upbeat-Nummer "To Go Home". "Right in the Head" verliert seine Fröhlichkeit in einer Bienensummenden Ambient-Passage und danach wird mit dem Titeltrack eine sanfte Welle Bitterkeit und Melancholie losgelassen. Mit "Requiem" und "Chinese Translation" wird dann wohl eher unbeabsichtigt der Zirkel zwischen Katholizismus und chinesischer Küche geschlossen. Aber vielleicht ist das gar kein allzu grosser Zufall, schliesslich birgt dieses Album eine ganze wundervolle Mikrowelt in sich.
Quelle: http://popcultures.de/pop_cultures/show/436
Drei Lieder vom Album probehören: http://www.myspace.com/mward
Jaaa, ganz grosser Singer/Songwriter- & Indie-Folk-Tipp!
1. Poison Cup
2. To Go Home
3. Right In The Head
4. Post-War
5. Requiem
6. Chinese Translation
7. Eyes On The Prize
8. Magic Trick
9. Neptune's Net
10. Rollercoaster
11. Today's Undertaking
12. Afterword/Rag
Review
Wie kamen die Chinesen eigentlich auf die Idee von süss-sauren Speisen? Durch einen Unfall in der Küche oder doch durch ausgedehnte Geschmacksstudien? Oder war das in China einfach schon immer so? Der Grund für M. Wards süss-saure Musik ist dagegen ein viel kleineres Mysterium, liegt es doch schon in seinen Melodien und Texten verborgen: Freude und Leid gehören für den sentimentalen Optimisten unzertrennlich zusammen und bilden so die Sauce, welche dem Leben seine Würze gibt. Als "ungetrennt und unvermischt" beschreibt die katholische Thelogie das paradoxe Verhältnis zwischen Mensch und Gott und ebenso verhält es sich in M. Wards Welt mit Glück und Unglück. So zelebriert er auf "Post-War" jedes für sich mit wahrhaftiger Insbrunst und weiss gleichzeitig um ihr Ineinanderverstricktsein.
Aber lässt sich diese Dualität wirklich auf alles übertragen? Ist Krieg nicht ein so ernstes Thema, dass gute Laune völlig fehl am Platz ist? Doch da bringt M. Ward das Wörtchen "Post" ins Spiel. Auf Krieg folgt ja nicht zwingend eine traumatische Depression, es folgt auch eine Periode des Friedens, der Heimkehr und des Neuanfangs. Es ist schon raffiniert, wie auf dem Album mit der Vergänglichkeit gespielt wird. Sie bedeutet das Ende von allem Schönen und schliesslich auch des Lebens und gleichzeitig ist sie der Quell von M. Wards Hoffnung, verheisst sie doch, dass kein Krieg ewig dauert.
Musikalisch bewegt sich M. Ward kreuz und quer durch die amerikanische Tradition, bedient sich bei Folk, Country, Rock 'n' Roll und betritt auch mal - ohne sich darin zu verlieren - zeitgenössische Indie-Pop-Gefilde. Der Gesang pendelt zwischen aufgekratzter Rauheit und einschmeichelnder Zartheit, ist aber meist beides zugleich. Darunter schrammeln und schunkeln bodenständig und dennoch leichtfüssig die akustischen und elektrischen Gitarren, Drums und Keyboards. Seiner eher spärlichen Produktion verdankt "Post-War" einen sehr natürlich erdigen Klang.
Für Abwechslung ist auf jeden Fall gesorgt: Auf den schüchtern schmachtenden Opener "Poison Cup" folgt die beinahe euphorische Upbeat-Nummer "To Go Home". "Right in the Head" verliert seine Fröhlichkeit in einer Bienensummenden Ambient-Passage und danach wird mit dem Titeltrack eine sanfte Welle Bitterkeit und Melancholie losgelassen. Mit "Requiem" und "Chinese Translation" wird dann wohl eher unbeabsichtigt der Zirkel zwischen Katholizismus und chinesischer Küche geschlossen. Aber vielleicht ist das gar kein allzu grosser Zufall, schliesslich birgt dieses Album eine ganze wundervolle Mikrowelt in sich.
Quelle: http://popcultures.de/pop_cultures/show/436
Drei Lieder vom Album probehören: http://www.myspace.com/mward
Jaaa, ganz grosser Singer/Songwriter- & Indie-Folk-Tipp!