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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : -Relativ- sinnloser "Stereotypen" thread



[KoA-Dani]
14.09.2006, 12:59
Heh, mir ist atm recht langweilig (obwohl ich einen Haufen zu tun hätte o__Ô ) und ich werde von einem ziemlich...merkwürdigen Gedanken "gequält". Um es gleich mal ganz deutlich zu sagen, dieser Thread ist sehr eigennützig und dient zu aller erst mal ...mir :>. Deshalb wird das hier auf Außenstehende evntl. einwenig lächerlich wirken. Dabei will ich herausfinden, ob ich "nur" eine etwas "politisch inkorrekte" Einstellung vertrete oder eben doch ein schlechter Mensch bin. Genug der Einleitung, kommen wir zum Topic:

Stellt euch folgende Situation vor:

Ihr seid schon etwas länger auf einem Internat. Am Ende eines jeden Jahres kommen Neulinge zu Besuch, die im darauffolgenden Schuljahr auch einziehen werden. Dabei haben bereits interne überhaupt nichts mit diesen Leuten zutun, sprich kennen sie kein Stück. Nun werden diese "Frischlinge" zu Vorführungszwecken in Zimmer einiger Internatler geführt, wobei die dann eben dort auch oft angetroffen und ebenso "begutachtet" werden. Nun die konkretere Frage: Was würdet ihr von jemanden halten, der sich die Handynummer eines Internatlers beschafft (die Betreuer gehören für die Aushändigung solcher Informationen übrigens geradewegs erschossen) und diesen in den Ferien mehrmals anruft nur um ihn mitzuteilen, wie sehr er sich auf das kommende Jahr freut und wie toll er einen doch bei der Besichtigung fand, wie interessant das Zimmer war etc. ? Dabei seid ihr entweder die Person, deren Nummer preisgegeben wurde oder ein anderer Internatler, der diese Person gut kennt (also praktisch jeder interne :D). Ums nochmal zu verdeutlichen: Eine völlig fremde Person ruft bei jemanden an, den sie einmal gesehen und als toll befunden hat. (Beide haben dasselbe Geschlecht, das aber nur mal so nebenbei). Alter ~ in etwa 18.

Meine eigene Einschätzung werde ich an dieser Stelle nicht offenbaren, nur die Prophezeiung, dass besagte Person keine blumigen Zeiten erleben dürfte. Wie würdet ihr in erster Stelle über diese Person denken (bevor ihr sie getroffen habt), wie würdet ihr sie einschätzen ? Wartet mit der antwort, lest weiter...


Eine andere, in gewisser Weise aber ähnliche "Situation":
Stellt euch einen Jungen vor, der eine "etwas" (untertireben) piepsige/quietschende Stimme hat, sich etwas seltsam bewegt, einen Umweg in Kauf nimmt nur um einpaar Porzelankaninchen in einem Schaufenster zu begaffen (Zitat "die sind sooo niedlich"), einem anderen Kerl sagt, wie schön seine blauen Augen doch sind, dessen beste Freundin seine Schwester ist, der Mädchen zu "Einkaufsbummeln" einlädt (leider immer erfolglos - zumindest soweit ich das beobachten konnte/mitbekommen habe) und Dinge, die er mal in der 3 Klasse bekommen hat (also vor 9 Jahren) voller Stolz seinen Sitznachbarn o.ä. Personen präsentiert. Alter auch irgendwo zwischen 17 - 18.


Gleiche Fragestellung wie beim ersten Fall.

Falls ihr antwortet, gebt bitte euere ehrliche Meinung an. Was ich nicht gebrauchen kann sind irgendwelche ungemein politisch korrekten Moralaposteln, die stur das gesellschaftliche Ideal herunterbeten. Solltet ihr euch nicht "outen" wollen, da ihr euer Image hier in Gefahr seht(für Leute, die das tatsächlich tun, >hier< (http://www.newgrounds.com/portal/view/295315) ein sehr passender und auch sonst toller Flashmovie), postet bitte überhaupt nicht ! Igrnoriert diesen Thread, geht weiter, tut etwas sinnvolles, gebt einfach kein Kommentar ab ! :> . Und macht das Ganze auch bitte etwas ausführlicher, "ich würd ihn komisch finden" ist etwas zu oberflächlich und bringt keinem etwas. Versucht das Bild bzw. die Bilder, die euch bei diesen Beschreibungen in den Sinn kommen, möglichst Detailreich zu umschreiben.



So, danke schonmal für alle Reaktionen (auch wenn ich nicht gerade viele davon voraussehe :D). Vllcht. kann dieser Thread auch als Diskussionsbasis für "Stereotypen" dienen. Ist es normal u. gesund, dass wir manchmal gewisse Vorurteile haben, dass wir alle ähnlich auf gewisse Personen/Taten/Sonstiges reagieren ? Ich gebe dazu mal ein klares Ja ab, das ich aber wieder nur auf mich und meine Weltanschauung beziehen kann(das "Ja" bezieht sich auf das "Gebiet" innerhalb der eigenen Toleranzgrenzen - also seht erstmal von soetwas wie Ignoranz und etvnl. daraus resultierendem mobbing o.ä. ab). Je nachdem wie ihr darauf reagiert (und ob überhaupt - auch das wäre eine Antwort :>) könnte es für mich als Person aufschlussreich enden. Bin ich so böse wie manche behaupten, oder manchmal einfach nur zu direkt/ehrich(bezieht sich auf Forum sowie RL. Sollte klar sein, wollte es aber aus gewissen "~stereotypischen~" Gründen trotzdem erwähnt wissen :> ).

Cyberwoolf
14.09.2006, 19:58
Fall 1: Von jemand anderem die Nummer geben lassen? Ugh. Da hätt die Person ruhig mal persönlich fragen können. So, wie es geschehen ist, finde ich es etwas merkwürdig. Nichtsdestotrotz würde ich das nicht unbedingt als Hauptgegenkriterium nehmen, wichtiger wäre mir sicherlich, welchen Eindruck die Person beim ersten Treffen gemacht hat, bzw. wie sie sich am Telefon verhält. Dass die Person versucht hat, schon vorher Kontakt aufzunehmen, halte ich für kein schlechtes, sondern für ein gutes Zeichen, da sie offenbar kontaktfreudig ist. Aber wie gesagt, den Angerufenen selbst nach der Nummer zu fragen ist immer besser.

Fall 2: Und? Ich verstehe irgendwie nicht, was du uns damit sagen willst.

Wenn du damit sagen willst, dass du nichts mit diesem Jungen zu tun haben willst und hoffst, dass wir dein ach so unmoralisches Verhalten doch bloß nicht verurteilen, so muss ich dir sagen, dass ich kein Problem damit habe. Es ist doch wohl dir überlassen, mit welchen Leuten du zusammen bist, wenn du bestimmte Menschen aus gewissen Gründen nicht leiden kannst, sehe ich keinen Grund, warum du mit diesen Personen verkehren müsstest.


Ganz allgemein möchte ich sagen, dass Vorurteile und klar/offen seine Meinung sagen, für mich in keinster Weise das gleiche sind. Seine Meinung ungeschminkt kundtun kommt bei manchen Menschen vllt nicht so gut an, besonders, wenn diese es nicht gewöhnt sind und sich dadurch schnell beleidigt fühlen, dennoch halte ich es weder für eine gute, noch für eine schlechte Eigenschaft. Vorurteile halte ich jedoch prinzipiell für schlecht, da sie die eigene Wahrnehmung einschränken und schlichtweg kontraproduktiv sind. Damit möchte ich nicht sagen, dass ich selbst Vorurteilsfrei bin, diese Eigenschaft halte ich für unmöglich, jedoch denke ich, dass man Vorurteile nicht als unumstößliches Naturgesetz ansehen sollte, sondern als Hindernis für den eigenen Verstand, welches es zu überwinden gilt.

PS: Danke, endlich mal wieder ein tolles Diskussionsthema für den Sumpf!

[KoA-Dani]
14.09.2006, 20:16
Fall 2: Und? Ich verstehe irgendwie nicht, was du uns damit sagen willst.

Wenn du damit sagen willst, dass du nichts mit diesem Jungen zu tun haben willst und hoffst, dass wir dein ach so unmoralisches Verhalten doch bloß nicht verurteilen, so muss ich dir sagen, dass ich kein Problem damit habe. Es ist doch wohl dir überlassen, mit welchen Leuten du zusammen bist, wenn du bestimmte Menschen aus gewissen Gründen nicht leiden kannst, sehe ich keinen Grund, warum du mit diesen Personen verkehren müsstest.

Erstmal Sorry für die abgehackte Antwort, aber ich will vor einem "richtigen" Statement einpaar andere(mehr) Meinungen einholen. Es geht nicht darum meine Beweggründe zu hinterfragen u/o zu analysieren :> (wobei du hier erstaunlicherweise an einem ganz anderen Ende angesetzt hast) - ich will einfach nur wissen, welche Bilder euch bei diesen Beschreibungen in den Sinn kommen. Mir geht es erstmal darum zu sehen, wie der Mensch/verschiedene Menschen ticken, wie sehr das, was man als Vorurteil heranzieht an die eigene Erziehung, Umgebung whatever gebunden ist bzw inwieweit das ...sagen wir mal "Allgemeingut" ist.

Woran denkt ihr, wenn ihr von solchen Menschen hört ? Dabei ist jegliche Interpretation schon zu viel des Guten. Einfach nur stur das schreiben, was euch direkt durch den Kopf fährt.

Vielen dank für deine Antwort.

Dhan
17.09.2006, 00:25
Fall 1: Blöh stell ich mir nervig vor, jedenfalls wenn du eher normal bist.
Bei mir öhm also ich liebe es, ein Zimmer zu präsentieren ^^ Nur, wer dann bei mir anrufen würde, muss selbst irgendwie krank sein weil normale Leute von meinem Geschmack in der Regel vertrieben werden (was ham die bloß gegen schartige lange Dolche)
Naja jedenfalls uhm ich nehm ma an, der Typ sucht Freunde. Einfach mal Leute ansprechen ist keine schlechte Fähigkeit ^^

Fall 2: Ungewöhnlich aber warum nech? Seine Sache.

Dark Paladin
17.09.2006, 04:01
'][...]Was würdet ihr von jemanden halten, der sich die Handynummer eines Internatlers beschafft [...] und diesen in den Ferien mehrmals anruft nur um ihn mitzuteilen, wie sehr er sich auf das kommende Jahr freut und wie toll er einen doch bei der Besichtigung fand, wie interessant das Zimmer war etc. ? [...] Alter ~ in etwa 18.
Ich würde von der Person denken, dass sie von Beginn an ein positives Verhältnis zu den Internatlern aufbauen will, sich offen und freundlich zeigen will. Ich sehe eine solche Person als eine an, die nicht nur vor Authoritätspersonen ein gutes Bild abgeben will, sondern unter allen Menschen, ganz egal ob es sich um Pflichtverhältnisse handelt (wie im Internat mit möglichen Zimmergenossen oder Lehrern), oder um freie zwischenmenschliche Beziehungen.
Das einzige, was diese Person wohl übersehen hat, ist dass es auch als nervig empfunden werden kann, in den Ferien von einer bisher unbekannten Person angerufen zu werden. Jedoch dies direkt negativ auf diese Person münzen (so interpretiere ich zumindest das von dir geschriebene), wo man seine eigene Wertung ihm noch nicht genannt hat, halte ich für absolut falsch. Es impliziert Feindseligkeit und ist hoffentlich weder etwas, was du willst, noch was er will. Wegen einer eigenen exzentrischen Eigenschaft (oder mehreren) benachteiligt werden, das will sicherlich auch kein Mensch, wobei diese Benachteiligung allgemein nur allzu häufig beobachtet werden kann, imo (und zwar in allen Schichten, Szenen oder (Alters-)Gruppen, selbst wenn der jeweilige zu den Erfahreneren der jeweiligen Gruppe gehört).

Stellt euch einen Jungen vor, der eine "etwas" (untertireben) piepsige/quietschende Stimme hat, sich etwas seltsam bewegt, einen Umweg in Kauf nimmt nur um einpaar Porzelankaninchen in einem Schaufenster zu begaffen (Zitat "die sind sooo niedlich"), einem anderen Kerl sagt, wie schön seine blauen Augen doch sind, dessen beste Freundin seine Schwester ist, der Mädchen zu "Einkaufsbummeln" einlädt (leider immer erfolglos - zumindest soweit ich das beobachten konnte/mitbekommen habe) und Dinge, die er mal in der 3 Klasse bekommen hat (also vor 9 Jahren) voller Stolz seinen Sitznachbarn o.ä. Personen präsentiert. Alter auch irgendwo zwischen 17 - 18.
Hört sich beinahe so an, als ob du selbst Angst vor homosexuellen Menschen hättest - zumindest fiel mir das bei der Art deiner Charakterisierung als erstes ein. :D

Naja, auch diese Person scheint seine positive Energie in alle Winde zu verstreuen. Auch hier lese ich ein bisschen heraus, dass du dich scheinbar so fühlst, als wollten diese Personen dir etwas aufzwingen und aus dem Grund handelst du - und ich finde den Begriff Präventivschlag passend -, indem du eine schlechte Meinung entwickelst. Könnte man entfernt auch als Angst vor dem Unbekannten interpretieren, finde ich.

Ansonsten kann ich zu einer solchen Person nicht wirklich etwas sagen, da mir so ein männliches Wesen afair noch nie begegnet ist.

Falls ihr antwortet, gebt bitte euere ehrliche Meinung an. Was ich nicht gebrauchen kann sind irgendwelche ungemein politisch korrekten Moralaposteln, die stur das gesellschaftliche Ideal herunterbeten.
Die ehrlichen Meinungen, die du forderst, sind genau die, die gewöhnliche Moralaposteln ebenfalls inne haben. Doppelmoral kann man es nicht wirklich nennen, da beides irgendwie zu verpeilt ist, um klar irgendwo hingesteckt zu werden (persönliche Beobachtung meinerseits von den pseudo-intellektuellen "Meinungskotzern" aus der Schule - niemand, der es hier liest, soll sich angesprochen fühlen; Und wenn jemand sich doch angesprochen fühlt, dann würde ich mir meine Gedanken drüber machen).

Ganz allgemein möchte ich sagen, dass Vorurteile und klar/offen seine Meinung sagen, für mich in keinster Weise das gleiche sind. Seine Meinung ungeschminkt kundtun kommt bei manchen Menschen vllt nicht so gut an, besonders, wenn diese es nicht gewöhnt sind und sich dadurch schnell beleidigt fühlen, dennoch halte ich es weder für eine gute, noch für eine schlechte Eigenschaft. Vorurteile halte ich jedoch prinzipiell für schlecht, da sie die eigene Wahrnehmung einschränken und schlichtweg kontraproduktiv sind. Damit möchte ich nicht sagen, dass ich selbst Vorurteilsfrei bin, diese Eigenschaft halte ich für unmöglich, jedoch denke ich, dass man Vorurteile nicht als unumstößliches Naturgesetz ansehen sollte, sondern als Hindernis für den eigenen Verstand, welches es zu überwinden gilt.
Wenn die Meinungen zweier Menschen aufeinandertreffen, dann sind die Meinungen zumeist nicht gleichwertig. Das heißt, dass Meinungen, bzw. Werturteile stets dem Wissenshorizont der jeweiligen Person unterliegen und es damit bei komplexen Themen (und gerade diese führen meist zu Streitigkeiten) zu Bewertungen zu unterschiedlichen Dingen kommt, obwohl man es gleich nennt, aber andere Dinge jeweils dazu verknüpft (anderes Wissen). Über Tatsachen lässt sich nicht streiten, über Geschmack auch nicht, doch wenn beides in ein undefiniertes Wirrwarr mündet, was man Diskussion nennt, dann zählt nur noch, wer die Zuhörer besser überzeugen kann und es lässt sich gut streiten. Öfters auch mit der Frage im Unterton, wer denn nun intelligenter sei.
Ob man die Ausgangspunkte bei solchen (bereits genannten) komplexen Themen als Urteil oder erweitertes Vorurteil bezeichnen will, das bleibt jedem selbst überlassen, schließlich sind es nur schwammige, aber gleichzeitig oftgenutzte Worte (will sagen: Meinung und Vorurteil hängen doch stark zusammen). Tatsache bleibt aber, dass man zur Urteilsbildung zunächst einmal von einem Vorurteil ausgeht, und sogar ausgehen muss. Unser Gehirn funktioniert eben so; Es versucht, nach Möglichkeit nach Regeln zu handeln und da wir in unserem Alltagsleben so vielen Einflüssen begegnen - die wir gar nicht alle verarbeiten und interpretieren können, mit denen wir aber umgehen müssen -, müssen wir Regeln folgen, um überhaupt Handeln zu können.
Wie können Vorurteile dabei dann noch etwas prinzipiell schlechtes sein?

Cyberwoolf
17.09.2006, 12:48
Wenn die Meinungen zweier Menschen aufeinandertreffen, dann sind die Meinungen zumeist nicht gleichwertig. Das heißt, dass Meinungen, bzw. Werturteile stets dem Wissenshorizont der jeweiligen Person unterliegen und es damit bei komplexen Themen (und gerade diese führen meist zu Streitigkeiten) zu Bewertungen zu unterschiedlichen Dingen kommt, obwohl man es gleich nennt, aber andere Dinge jeweils dazu verknüpft (anderes Wissen). Über Tatsachen lässt sich nicht streiten, über Geschmack auch nicht, doch wenn beides in ein undefiniertes Wirrwarr mündet, was man Diskussion nennt, dann zählt nur noch, wer die Zuhörer besser überzeugen kann und es lässt sich gut streiten. Öfters auch mit der Frage im Unterton, wer denn nun intelligenter sei.
Ob man die Ausgangspunkte bei solchen (bereits genannten) komplexen Themen als Urteil oder erweitertes Vorurteil bezeichnen will, das bleibt jedem selbst überlassen, schließlich sind es nur schwammige, aber gleichzeitig oftgenutzte Worte (will sagen: Meinung und Vorurteil hängen doch stark zusammen). Tatsache bleibt aber, dass man zur Urteilsbildung zunächst einmal von einem Vorurteil ausgeht, und sogar ausgehen muss. Unser Gehirn funktioniert eben so; Es versucht, nach Möglichkeit nach Regeln zu handeln und da wir in unserem Alltagsleben so vielen Einflüssen begegnen - die wir gar nicht alle verarbeiten und interpretieren können, mit denen wir aber umgehen müssen -, müssen wir Regeln folgen, um überhaupt Handeln zu können.
Wie können Vorurteile dabei dann noch etwas prinzipiell schlechtes sein?

Wie ich bereits erklärte, halte ich es durchaus für unmöglich, vollkommen vorurteilsfrei zu sein, eben, weil man zu jedem Thema eine Meinung haben muss, aber nicht jede Meinung gründlich genug fundieren und hinterfragen kann. Dennoch denke ich, dass das Urteil dem Vorurteil in jedem Falle vorzuziehen ist, da ersteres einfach viel häufiger der Wahrheit entspricht. Auch lässt sich mit einem Urteil die von dir bereits erwähnte Diskussion viel leichter führen, da ein Urteil mehr Hintergrundwissen vorraussetzt, was Stoff für eine solidere Argumentationsbasis bietet.
In diesem Sinne möchte ich deine Bemerkung aufgreifen, dass Vorurteile stark mit Meinungen zusammenhängen, sie aber noch erweitern um den Punkt, dass Urteile durch die Erweiterung des Wissens definiert werden.
Vorurteile sind etwas prinzipiell schlechtes, weil der Mensch mit einem Vorurteil sehr selbstkritisch umgehen muss, um ein Urteil zu erhalten. Das Vorurteil steht also der Wahrheitsfindung im Weg, da man meist vorrangig Beweise zum Belegen des Vorurteils sucht und so niemals über ebensolches hinauskommt, außer mit Hilfe einer anderen Person und der bereits genannten Diskussion.

Moki
19.09.2006, 15:57
Ihr seid schon etwas länger auf einem Internat. Am Ende eines jeden Jahres kommen Neulinge zu Besuch, die im darauffolgenden Schuljahr auch einziehen werden. Dabei haben bereits interne überhaupt nichts mit diesen Leuten zutun, sprich kennen sie kein Stück. Nun werden diese "Frischlinge" zu Vorführungszwecken in Zimmer einiger Internatler geführt, wobei die dann eben dort auch oft angetroffen und ebenso "begutachtet" werden. Nun die konkretere Frage: Was würdet ihr von jemanden halten, der sich die Handynummer eines Internatlers beschafft (die Betreuer gehören für die Aushändigung solcher Informationen übrigens geradewegs erschossen) und diesen in den Ferien mehrmals anruft nur um ihn mitzuteilen, wie sehr er sich auf das kommende Jahr freut und wie toll er einen doch bei der Besichtigung fand, wie interessant das Zimmer war etc. ? Dabei seid ihr entweder die Person, deren Nummer preisgegeben wurde oder ein anderer Internatler, der diese Person gut kennt (also praktisch jeder interne ). Ums nochmal zu verdeutlichen: Eine völlig fremde Person ruft bei jemanden an, den sie einmal gesehen und als toll befunden hat. (Beide haben dasselbe Geschlecht, das aber nur mal so nebenbei). Alter ~ in etwa 18.

Meine eigene Einschätzung werde ich an dieser Stelle nicht offenbaren, nur die Prophezeiung, dass besagte Person keine blumigen Zeiten erleben dürfte. Wie würdet ihr in erster Stelle über diese Person denken (bevor ihr sie getroffen habt), wie würdet ihr sie einschätzen ? Wartet mit der antwort, lest weiter...

Ich würde mich freuen. Endlich mal ruft mich jemand an. :p Wenn die Person beginnt mich zu nerven, würde ich ihr, wenn ich mutig wäre, das ganz einfach sagen. Aber wahrscheinlich wäre ich nicht mutig. xD
Aber freuen würd ich mich trotzdem, dass sich einer so engagiert.^^ Das ist doch nett. Jedenfalls würde ich nichts schlechtes von der Person denken nur weil sie mich anruft (gut, das sich die Nummer besorgen ist vielleicht ok, aber wäre zu verzeihen, imo). Wenn das was sie sagt allerdings nervig und aufdringlich ist, würde ich von ihr denken, dass sie nervig und aufdringlich ist. So einfach ist das.


Stellt euch einen Jungen vor, der eine "etwas" (untertireben) piepsige/quietschende Stimme hat, sich etwas seltsam bewegt, einen Umweg in Kauf nimmt nur um einpaar Porzelankaninchen in einem Schaufenster zu begaffen (Zitat "die sind sooo niedlich"), einem anderen Kerl sagt, wie schön seine blauen Augen doch sind, dessen beste Freundin seine Schwester ist, der Mädchen zu "Einkaufsbummeln" einlädt (leider immer erfolglos - zumindest soweit ich das beobachten konnte/mitbekommen habe) und Dinge, die er mal in der 3 Klasse bekommen hat (also vor 9 Jahren) voller Stolz seinen Sitznachbarn o.ä. Personen präsentiert. Alter auch irgendwo zwischen 17 - 18.

Ich würde denken: "Oh cool, ein Freak!" Für die Stimme kann er erstens nix und zweitens haben eigentlich fast alle meine Freunde irgendwo ne Macke. Mir macht es nichts aus mit einem Kirchen- und Denkmalbegeisterten 20-Jährigen rumzuhängen, der vielleicht 1,50 groß ist und in einer Mischung aus Urbayrisch, Latein und vornehmen Hochdeutsch redet. , warum sollte ich also so einen Typen wie du ihn beschreibst schlimm oder irgendwie komisch finden? :D

kate@net
20.09.2006, 08:25
Fall1: Ich würde es wahrscheinlich erst mal sehr seltsam finden, das mich jemand kontaktiert, den ich nicht kenne. Außer vieleicht derjenige hat den gleichen Musikgeschmack wie ich, das sieht man mir nämlich an und ich finds immer nett, wenn mich Leute anquasseln, die ich sympatisch finde, was meist auch Leute sind, die sich etwas anders anziehen, als der rest der Welt. OI per telefon kann man das ja schlecht beurteilen, aber wenn derjenige mir jetzt keine Drohanrufe macht oder so was, dann finde ich es ok. Auch wenn es mir lieber gewesen wäre, wenn er/sie mich persönlich angelabert hätte. Wenn man jemandes Nummer will und denjenigen bei der Führung sah, dann hätte man ja gleich fragen können.
Wäre ich ein guter freund würde ich denjenigem raten erst mal aufzupassen, ob man ihn als neuen vieleicht reinlegen wil. Als Freund rate ich nämlich oft den Leuten vorsichtig zu sein. naja so seltsam bin ich halt.

Fall2: Irgendwie spielen da alle Voruteile von schwulen oder was weiß ich mit. ich finde das lächerlich. Wenn es dem jungen Spaß macht sich so zu geben, dann soll er halt. ich habe nix dagegen. Der kann ja etwas anders sein als die anderen Jungs, deshlb ist er noch lange nciht homo oder sonst was. naja hat eigetnlich auch keiner behauptet, aber das war irgendwie der erste gedanke und das zeigt ja, wie stark Voruteile sein können. Erst der Kopf sagt dann, hey kann doch sein, dass der ganz "normal" ist. Bzw. was ist schon normal?! Egal ich würde den vieleicht erst mal kennen lernen, bevor ich mir ein prezises Bild mache. Vieleicht ist er ja ganz ok. Ob wohl so ein Typ Jungs nicht ganz mein geschmack ist. ich schaue meist schon, dass wenisgtens ein paar Hobbys übereinstimen. Und Shoppen oder andeere typisch weibliche Sachen, gehören sicher nicht dazu. Außer natpürlich ich suche was bestimmtes, dass man so leicht nicht bekommt, dann kan shoppen schon mal etwas wahnsinnig werden. Beispil. ich suche zur Zeit handschuhe ohne Kuppen, am besten Leder, die mir passen. Naja mal sehen.

Ansonsten zum Thema Voruteile:
Sie prägen uns egal was wir sagen. Nur der Verstand kann sie zurückdrengen. manchmal wirken sie aer auch unbewusst und manche sind auch so stark, dass man sie nicht ändern kann. Beispiel wäre mein Relilehrer, der meint, dass Punks oder Metaller nicht auch gläubig sein können. Gegenbeispiel wäre doch white Metal oder was weiß ich. Meine Mutter (ich war nicht da) sah sogar einige Punks beim Papst. Ob die jetzt gläubig sind kann man natürlich nicht mit gewissheit sagen, aber es ist wahrscheinlich.
Ich trage meine Klamotten und bin etwas rebellisch. Das macht mich aber nicht zu einem Querulanten udn ich passe immer im Unterricht auf, weil ich mein abi gut bestehen will. Also Voruteile können nützlich sein (Sympathie, Hobbies ergründen,...) Aber sie können uns auch schwach machen, wenn wir uns zu sehr von ihnen leiten lassen.
Gruß kate

[KoA-Dani]
22.09.2006, 16:02
Erstmal danke für die Reaktionen :>.

Man sieht auch schön, dass die erste Reaktion (zumindest des Großteils) mit meiner so ziemlich übereinstimmt (mal mehr, mal weniger. Versteht sich von selbst).

@Dark Paladin
Du hast interpretiert, wo du nur konntest ... nicht ganz Sinn der Sache. Das lustige ist aber, dass man (zumindest beim zweiten Fall) eben dadurch deine ehrliche Meinung/ersten Eindrücke aus deinem Beitrag lesen kann.



Hört sich beinahe so an, als ob du selbst Angst vor homosexuellen Menschen hättest - zumindest fiel mir das bei der Art deiner Charakterisierung als erstes ein.

Naja, auch diese Person scheint seine positive Energie in alle Winde zu verstreuen. Auch hier lese ich ein bisschen heraus, dass du dich scheinbar so fühlst, als wollten diese Personen dir etwas aufzwingen und aus dem Grund handelst du - und ich finde den Begriff Präventivschlag passend -, indem du eine schlechte Meinung entwickelst. Könnte man entfernt auch als Angst vor dem Unbekannten interpretieren, finde ich.

Nun, überraschung. Diese Person ist nicht homosexuell (zumindest nicht komplett). Deine "Interpretierungskünste" haben aber hier eindeutig gezeigt, dass du auf den ersten Blick gleich auf "••••••••••chen" getippt hast. Naja, desweiteren "liest" du da Sachen heraus, zu denen so manches Medium nicht in der Lage wäre :D. Alles, was du zu lesen bekommen hast, waren sachliche Beschreibungen von Personen, möglichst nicht mit (meinen) Eindrücken gespickt. Daraus herauszulesen, dass ich "Angst" vor whatever habe, ist doch einkleinwenig arrogant, findest du nicht ? :> Wir haben einen auf dem Internat, der (bekennender) Homosexueller ist - habe keinerlei Probleme mit ihm. Kannst ja mal einen besseren Weg offenbaren, solch eine Person zu beschreiben, ohne Angstgefühle zu übermitteln :rolleyes: .


Tut mir leid für die viel zu kurze Antwort, aber ich bin "nur zu Besuch" zu Hause. Muss mich bald wieder aufmachen.