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Vio
02.06.2003, 09:21
ich hab von lilly's link im QFRAT #7x angeregt auf Gamesweb zurückgegriffen und alte post's von mir gelesen.... und bin sowas von erschrocken, geschockt und deprimiert zugleich, wie ich mich innerhalb eines halben jahres verändert habe...
ich lese posts von mir, und weiß nichtmehr WANN ich sie erstellt habe, WARUM und WO bzw. in welchem zusammenhang, und WAS MEINE INTENTION WAR.
ich komm mir vor als würde ich posts von einer anderen Person lesen. und das gibt mir schwer zu denken, sehr schwer.... @the moment ziehe ich es in erwägung schluss zu machen. den diese sprung... das ist nichtmehr der vio, den ich >selber< kenne. ich sehe jetzt ein anderes ich, dass nichtmehr der mensch ist, der vio bzw. ich vorher war......
wie konnte ich mich selber nur so entfremden, mich so verraten?? .... das ist nicht möglich.... hat das irgendwer von euch schonmal erlebt? wie auch immer, irgendwie, ähnlich, wie habt ihr darauf reagiert, gehandelt, was getan?

Rick Jones
02.06.2003, 14:18
Es gibt Dinge die Ändern sich nun mal.
Andere Dinge dagegen ändern sich nie.

Vio du wirst mit den Jahren Noch soviele Veränderungen an deinem
Charakter festellen. Imerhin wirst du Erwachsener genau wie jeder von uns.
Das ist normal. Es gibt auch bei mir Sachen von Früher
wo ich sagen würde "NE das war nie und nimmer ich"

Das fängt schon damit an das ich im alten RPGmaker forum auch nur ein dummer kleiner User war der etwas zu viel Gespammt hat. -_-
Schande über mein Haupt.
Im Realen Leben ist es auch net Anders.

Es wäre jua auch schlimm wenn nicht.
Weil stellt dir vor du wärst immer ein 10 Jähriges Gör das nie Dazu lernt.

Ich denke die vielen Situationen die du im Letzen Jahr durchgemacht hast haben einfach nur deinen Charakter Erwachsener gemacht sonst nichts..

Skar
02.06.2003, 14:45
So geht's mir, wenn ich alte Tagebucheinträge von mir lese, von vor 1 1/2 Jahren oder so... ganz extrem ist es, wenn ich alte e-mails durchgeh, so von vor 2,3 Jahren... die hab ich meistens als Tagebucheinträge verwendet... ich erkenn mich zwar wieder, weiss auch ziemlich genau, warum ich wann was geschrieben hab, aber es ist trotzdem teilweise beängstigend... vor allem weil sich manche Muster in meinem Leben teils 1:1 wiederholen, ohne daß viel Besserung feststellbar ist.

Ich würd mir nicht allzuviel Gedanken machen, vio... in deinem Alter sind grosse Veränderungen relativ normal, wie Rick schon gesagt hat... wäre auch traurig, wenn du dich nicht weiterentwickeln würdest.

Ob die Veränderungen nun gut oder schlecht sind, ist halt immer schwer zu beurteilen... aber das bist immer DU... wenn du mit dir selbst im Moment nicht zufrieden bist, schau, was du an deinem Leben ändern kannst, aber versuch nicht mit aller Gewalt, wieder zu dem Menschen zu werden, den du von früher kennst... versuch einfach jemand zu sein, den du selbst gut leiden kannst - wenn du mit dir selbst im Reinen bist, strahlst du das auch auf andere aus, und bekommst das auch wieder zurück... gegenseitiges Bestärken von positiven Gefühlen nennt man das wohl :)

Wieder mal ein toller Ratschlag, wär net schlecht, wenn ich mich mal selbst dran halten würde...

invincible Lilly
02.06.2003, 15:07
Ich weiß nicht, ob meine Meinung hier überhaupt noch gefragt ist, die letzte Zeit habe ich den Eindruck, und auch schon gehört, z.B. von Dir, Vio, dass ich mich auch sehr verändert habe, und ich habe auch den Eindruck von Dir, worüber wir beide uns ja auch ausgetauscht haben. :)

@ Vio
Lass sich erstmal knuddeln, und zwar dafür, dass Du den Link verfolgt hast und in dem alten Forum gelesen hast. Ich habs auch gestern getan, und es hat mir gut getan.

Vieles was Du oben schreibst, trifft auch auf mich zu, ich hatte sogar gestern noch einen ähnlichen Wunsch [mal wieder] verspürt, und zwar den, auf der Fahrt einfach gegen ein Baum zu fahren, um endlich mal Ruhe zu haben. :( Aber es gibt immer wieder 1 oder 2 Gründe, es nicht zu tun, im Vergleich zu vielen es doch zu tun, aber diese 1 oder 2 Gründe wiegen so schwer, dass sie es verhindern. Ich habe gelernt, damit zu leben, schon seit einigen Jahren.

Im Gegensatz zu Dir kenne ich noch die Person, die meine alte Beiträge geschrieben hat und ich erinnere mich bei einigen Beiträgen noch genau an die Situationen, die sie ausgelöst haben.

Dinge verändern sich im Leben, und man selbst verändert sich auch dadurch. Begegnungen, Beziehungen, Freundschaften, Entfremdungen, all das begleitet einen ständig und prägt einen. Ich habe einiges verloren, was mir mal viel bedeutet hat, habe dafür aber einiges anderes gefunden, was mehr getan hat, als mir nur darüber hinwegzuhelfen, dabei sind ein paar wenige Dinge, die mir sehr wertvoll geworden sind.

So, wie Du Probleme hast mit Deiner Veränderung durch dein Erwachsenwerden, so bin ich noch damit befasst, mich damit abzufinden und an mir zu arbeiten, weil meine Söhne erwachsen werden. Mein Leben hat sich dadurch auch um einiges geändert. Wo ich vorher wie oft nur oft für sie da sein musste, was nun weniger gefordert wird, bin ich plötzlich damit konfrontiert, diese Zeit für mich zu füllen, und zwar so, dass ich wieder mehr für mich selbst tun kann. Das ist nicht so einfach, und ich weiß, dass viele Menschen in solchen Zeiten schwere Krisen bekommen. Aber die meisten packen sie, und dann werden wir das doch wohl auch schaffen. Nicht? ;)

Lysandros
02.06.2003, 15:18
Veränderungen sind kennzeichnend für unser Leben, manche wehren sich massivst dagegen, andere lassen alles über sich ergehen, jedoch die individuelle Charakterstruktur verändert sich, einmal sind es große Veränderungen, einmal nur sehr kleine; auch hier liegt es im Auge des Betrachters, jedoch sollte man diese Veränderungen nicht so sehr als großen Schritt sehen, die Person bleibt die gleiche und damit auch ihre individuellen Charakteristika. Auch wenn man glaubt, dass man sein vergangenes Ich nicht mehr ist, es wird IMO viel mehr ein Teil von einem selbst, während sich immer wieder neue Strukturen dazubilden und uns selber fremd erscheinen lassen, aber wenn man genau hinblickt, erkennt man in seinem vergangenen Ich immer noch sich selbst.
Ich sehe solche Phasen des Zurückblickens als gutes Indiz, macht man sich doch darüber Gedanken, was man erreicht hat und kann es damit vergleichen, was man erreichen wollte und Schlüsse für sein weiteres Leben ziehen. Man sollte aber auch darauf achten, dass vergangene Ziele nicht mehr die jetzigen sein müssen, da man sich weiterentwickelt hat und damit auch das Wissen und die Kenntnis um die Welt erweitert hat, ebenso mehr Ansichten dazugekommen sind, die Weltanschauung sich wahrscheinlich selbst verändert hat und so sollte man seine alten Zielverstellungen den neuen Ansichten anpassen und aussortieren, was davon für einen gut ist und was davon schlecht ist.
Menschen verändern sich nunmal und blicke einmal auf deine Kindheit zurück, vielleicht mit etwas traurigem Auge und sehe den Unterschied; der Mensch ist zeit seines Lebens im Wandel begriffen und er hat die Möglichkeit mit seinen Entscheidungen sein Leben mitzugestalten.

Laguna
02.06.2003, 20:54
Vio und Lilly- ich kann euch beide sehr gut verstehen. Was die Veränderungen in unserem Leben angeht, so ist es bei mir doch auch nicht anders. Es gibt Zeiten im Leben da scheint einfach alles zu stimmen, es geht mir gut und ich denke gar nicht darüber nach das es anders sein könnte. Das Leben ist aber ein ständiger Wandel. Ich hasse mich und liebe mich, für die Dinge die ich tue- immer wieder und immerzu. Ich war auch öfters selbst enttäuscht von mir, und werde es sicher wieder sein, aber es gab auch schon Zeiten da konnte ich richtig stolz auf den Menschen sein, den ich vielleicht verkörpere.

Bloß ist es gar nicht so einfach, sich selbst einzugestehen das man bei manchen unseren Phasen einfach selbst etwas für sich tun muss, damit es wieder Bergauf mit uns geht. Sich selbst einen Gefallen tun- ich zwinge mich ungern zu etwas (ich sage dann immer: Ich bin doch kein Stimmungsbarometer) aber ich habe gemerkt das es manchmal nicht anders geht. Diese Trägheit, und Müdigkeit die ich z.B. gerade wegen meinem Infekt durchmache, hält mich trotzdem nicht davon ab hier ins Forum zu posten und euch Gesellschaft zu leisten. Und sie hält mich auch nicht zurück mein Praktikum zu besuchen- weil ich es dort einfach nur klasse finde, und auch wenn ich früh morgens vielleicht keine Lust habe, später erst merke ich das ich im Grunde sehr wohl möchte.

Was ich eigentlich sagen will- Hin und wieder muss man sich wohl einfach einen kleinen Schups geben und die Dinge nicht zu extrem sehen, denn wir stehen mit unseren Problemen auf der Welt garantiert nicht alleine da^^ Und allein dieser Gedanke, und meine Freunde mit denen ich immer offen über alles reden kann, und denen ich vielleicht selbst bei der Lösung ihres Problemes behilflich sein kann, halten mich oft davon ab mich in mein Schneckenhaus zurückzuziehen, wo ich eigentlich so gar nicht hingehöre :) Nur ab und zu bin ich lustlos, und das versuche ich so gut es geht abzuarbeiten!

Vio
02.06.2003, 22:26
zuallererst möcht ich mal thx sagen für eure ratschläge, ich weiß das zu schätzen... auch wenn's manchmal nicht so rauskommt oder aussieht.

Das Problem dass mir beim schreiben auf dem Herz lag und noch liegt, ist eigentlich nicht, dass ich erwachsen werde... es ist vielmehr dass ich die Post's lese wie als hätte das ein User wie Rick geschrieben, oder Lagu oder Lilly, anyone...

Mir fehlt jeglicher Bezugspunkt zu dem geschehenen, was mich so schreiben, reagieren lies.

Das kann nicht angehen, dass einfach Tage, Wochen oder Monate fehlen... einzelne Ereignisse sind mir in Erinnerung... aber mehr nicht.
Als ich jetzt so überlege, z.b. mein 18. Geburtstag ist nicht mehr als ugf. eine 2 Minuten-Szene, der rest... futsch...
Dies tritt eben im Zusammenhang mit diesen, meinen posts noch schlimmer zutage... es ist eine Entfremdung der extra-klasse... nicht zu vergleichen mit Veränderungen, die ich bisher gehabt habe.

Z.b. als ich in der 7ten Klasse durchgeflogen bin, das war ein ziemlicher Cut in meinen Leben (ich verbinde mit dem Jahr 1997 interessanterweise nur unangenehme Gedanken ist mir neulich aufgefallen... allein die Zahl 1997 ruft unwohlsein hervor - das war ne Überraschung als mir das auffiel...) aber den hab ich ohne Probleme aufgenommen, hat sich schließlich alles zum besseren gewendet damals, wenn auch nicht zu 100%.

Maybe liegt's daran, dass ich schon länger zu Hause eine untragbare Situation habe... vielleicht hab ich deswegen - absichtlich?? - vergessen, besser gesagt: das erlebte >verdrängt<??
Dort muss ich ansetzen, um das Ruder wieder herumzureißen...


Naja, was ich eigentlich sagen wollte (hab mich wieder verrannt -_-):
dieser Zwiespalt zwischen dem Bild des Violator81, der damals ein Bild im Forum abgegeben hat, und dem jetztigen vio81 (times & nick changes und die veränderung z.b. hat mir überhaupt nix ausgemacht) gibt mir zu denken auf

Und das mit dem schluss machen war auf den nick bezogen, nicht Selbstmord, auf die Idee dass das so interpretiert werden kann bin ich garnicht gekommen als ich das runtergetippelt habe...
Maybe brauch ich einfach Zeit, mein Leben neu zu ordnen, nur weiß ich überhaupt ned wo ich anfangen soll :rolleyes: ...

Ragnara
03.06.2003, 02:14
Womit auch geklärt wäre, wieso es Streitereien zwischen den Generationen gibt :)
Wir vergessen schlicht weg zuviel bzw. fressen sich unsere Erinnerungen so tief in unser Unterbewusstsein rein, dass wir uns selbst vergessen und über die nachfolgende Generation nur den Kopf schütteln.

Ich glaube weniger, dass es ein Verdrängen ist...
Man sollte sich im Klaren sein, dass unser Selbstbild völlig verzerrt ist - wenn wir uns verändern, sind wir selbst diejenigen die dass als Letzte merken.

Es ist doch recht interessant, wenn ich meine Notizen (war für mich damals eine Art Tagebuch) aus dem Jahre 1994 raushole und daran sehe, wie ich doch damals gedacht habe und was ich in der Welt als wichtig ansah. Diese Notizen reichen bis 1999 und ich krame sie immer wieder raus und lese darin... immer wieder mit Erstaunen.

Die meisten Menschen versäumen es, Tag für Tag das Erlebte schriftlich zu verarbeiten und verändern sich ohne es zu bemerken.

Ich gehe sogar soweit zu sagen: Alle sechs Monate hat man sich immer so sehr verändert, dass, wenn man auf diese letzten sechs Monate zurückblickt, einen Unterschied zum aktuellen Zeitpunkt feststellen kann.

Allerdings ist es auch so, dass, je älter wir werden, desto weniger Veränderungen auftreten.

Akai Nami
03.06.2003, 19:16
Zuerst einmal finde ich, dass wenn man z.B. sich sehr alte Fotos anschaut sieht es (für mich) so aus, als wäre das dort eine komplett andere Person und nicht man selbst. Aber trotzdem gehören Veränderungen zu unserem Leben. Du kannst sie nicht abstellen, aber auch nicht anstellen. Und IMO ist es so, dass jeder auf der Welt nicht sich vor Veränderung fürchten muss, da es auch immer eine neue Chance ist neu anzufangen. Und vio81, manchmal würde ich auch am liebsten alles vergessen und von neuem anfangen, aber dann realiziere ich, dass es immer Menschen gibt, die für jemanden da sind, auch wenn sie noch so weit weg sind und nur über das Internet reden können.

Zaphod
03.06.2003, 21:52
Das schlimmste, finde ich, sind Ereignisse die man nicht aufgearbeitet hat, die man einfach irgendwann mal unter'n Tisch gekehrt hat (im wahrsten Sinne des Wortes)...

Mein Zimmer musste einfach mal wieder aufgeräumt werden. Und es erschreckt einen immer wieder was man dabei alles findet. Angefangene Tagebucheinträge, Liebeserklärungen, Postkarten von irgendwelchen Leuten die man nie gelesen hat, Bilder auf denen man sich selbst zum kotzen findet usw. Also wurden diese tollen "Erinnerungsstücke" erst mal alle gelesen/betrachtet, durchgestrichen und in den Papierkorb geworfen. Ich hatte und habe einfach keine Lust, an gewisse Dinge erinnert zu werden, die mich sonst noch über Jahr beschäftigen könnten. Ich will jetzt leben, nur nach meinem Herzen handeln und nicht durch Balast aufgehalten werden. Ich hatte früher einfach zuviel Angst mich mit Menschen zu unterhalten, da ich sie oftmals nicht verstehe. Doch jetzt will ich mich ändern, ich will offener werden, andere mehr beachten und vielleicht sogar mit ihnen kommunzieren. Das klingt leicht, ist es für mich aber nicht.

Ich will irgendwann einmal sagen können: "So wie ich letztes Jahr gelebt hab, war es ok. Ich hab' nicht immer alles richtig gemacht aber ich habe mich bemüht und gekämpft."

RPG-Süchtling
04.06.2003, 02:33
Ich denke, die wichtigste Frage, die du dir stellen musst, ist nur die: Kannst du dich leiden, so wie du bist; was du tust? Glaubst du, dass du dich weiterentwickelt hast oder nur von deiner Identität entfernt? Bist du jetzt mehr der Vio, der du sein willst, oder eher das Gegenteil?
Wenn dich wirklich nur die Veränderung erschreckt und sonst alles in Ordnung ist, kann ich mich nur meinen Vorrednern anschließen. Ich mach das auch durch. Der Unterschied ist wohl: ich habe seit Jahren darauf hingearbeitet (dabei wars so einfach... :rolleyes: ).
Aber du schreibst auch, dass du das Gefühl hast, dich zu verraten. Dein Outfit sieht mir stark nach "Fuck u all"-Phase aus. Oder so was ähnliches. Korrigier mich, wenn ich mich irre. Gut möglich, dass es den "alten" Vio nicht mehr geben wird. Aber ist das wirklich so schlimm?
In meinem Tagebuch siehts übrigens ähnlich aus. Allerdings kann ichs ganz gut nachvollziehen, was mit mir abging, weil ich ziemlich genau weiß, was mich in meiner Art beeinflusst hat.
Ich hoffe, du findest wieder zu dir selber. Aber nicht erschrecken, wenn das "neue" Ich ganz anders aussieht als das "alte".

invincible Lilly
04.06.2003, 02:47
Das schlimmste, finde ich, sind Ereignisse die man nicht aufgearbeitet hat, die man einfach irgendwann mal unter'n Tisch gekehrt hat (im wahrsten Sinne des Wortes)...

wie wahr, wie wahr. Das spüre ich immer wieder am eigenen Leib. :(

Es gibt eine Sache, die ich bisher nie richtig klären konnte und genau diese schlägt immer wieder zurück auf mich. Und setzt mir ganz schön zu. Ihr werdet das nicht so nachvollziehen können [wegen fehlender Erfahrung], aber falls es ein paar Ältere unter Euch gibt, die können es vielleicht ansatzweise verstehen.

Mein Exmann und ich haben uns nie offen über den wahren Grund unserer Trennung und Scheidung auseinandergesetzt, als wir gerade drin waren, war es unmöglich, und später, als sich wieder alles beruhigte, war es wohl einfach zu schwierig und schmerzhaft. Da wir aber immer noch miteinander zu tun haben, kommt immer wieder das alte Rollen-Verhalten von damals zum Vorschein und das erschwert mir mein Leben von Zeit zu Zeit.

Sorry, falls es Euch nicht tangiert, ich musste es einfach mal aussprechen, weil Serge es so direkt auf den Teppich brachte. :D

Alexiel
04.06.2003, 03:29
Keiner blickt dir hinter das Gesicht - dreh die Frage doch mal um:
Blickst du dir hinter dein Gesicht?

Schicksalschläge werden verdrängt, Ängste soweit weggeschoben bis man sie nicht mehr spüren muss, Menschen kommen und gehen wieder...
Wenn ich eines gelernt hab, dann das das Leben ein ständiger Wandel ist und man selbst die einzige Person ist, der man vertrauen kann.

Niemand weiß, wie sein bester Freund ist, wenn dieser alleine zu Hause sitzt und nachdenkt, wie er sich verhält, was er denkt, wie er fühlt. Und manchmal sind wir uns ebenso fremd.
Wenn ich heute in alten Büchern lese, in Briefen und Fotoalben stöbere, dann bin nicht mehr ich diese Person, die Verfasserin dieser Schriften. Das ist Alec vor x-Jahren, aber die heutige Alec hat im weitesten Sinne nur noch etwas mit dem Kern tief drinnen zu tun, mit den alten Gefühlen und Erinnerungen, aber die Handelsweise stimmt nicht mehr überein.

Vio, ich kenn das all zu gut, nur ist es nicht die Jahreszeit, in der diese Art von Zweifel und 'Spinnereien' auftreten.

Das beste Beispiel ist für mich die Endlosgeschichte:

Wir schreiben nun schon fast 2 Jahre daran und ich les sie mir immer wieder durch. Je öfter ich das tue, desto weniger erkenne ich meine eigenen Passagen, es ist eher so, als hätten sie Rick, Silence, Gala, du oder RPG-S geschrieben, aber sicher nicht ich...

Vio
04.06.2003, 05:09
Original geschrieben von Alexiel
Keiner blickt dir hinter das Gesicht - dreh die Frage doch mal um:
Blickst du dir hinter dein Gesicht?
Das is schon schwer genug wie ich in den letzten tagen gemerkt habe...
genau wie du beschreibst:

Schicksalschläge werden verdrängt, Ängste soweit weggeschoben bis man sie nicht mehr spüren muss, Menschen kommen und gehen wieder...

Ich hab mir hier etwas zusammengebastelt, das wahrlich nimmer normal ist... für mich erscheint es so gewöhnlich, hab schon jahrelang dranhingebaut...., nur gesagt zu bekommen, dass man in einer landschaft steht, die obskurer nicht sein könnte... bzw.:
die landschaft (als sinnbild für's leben) um einen herum mehr einem bizarren Trümmerfeld gleicht als einem relativ normalen landstrich...
aus ängsten, befürchtungen, wut, hass, verkorkstem leben allgemein besteht ... waw, das is schon ein kräftiger tritt in den ars*h...
ich versuche jetzt gerade das zu ändern und den müllberg um mich herum zu beseitigen, dass ich mich wieder bewegen kann, wenns nur 1 meter radius um mich herum ist...

die letzten tage bin ich zu der folgenden erkenntnis gekommen...
scheinbar hab ich mir ein gegenstück errichtet, dass ich nichtmehr aufrecht erhalten kann, unfreiwillig btw, weil der gegensatz zu groß wurde.... jetzt gilts für mich, boden unter die füße zu bekommen, und erstmal aus diesem Zustand rauszukommen.
Maybe gelingt mir das auch... ich hoffe zumindest, irgendwann dort anzukommen, von wo ich mich umdrehen kann, einen blick zurück werfen kann und sagen kann "ja, da und da hab ich mich verändert, aber dort hab ich wieder zu mir gefunden" ... bzw. "auch ganz unten, am finstersten Punkt, das war ich, und jetzt bin ich hier"...




Das beste Beispiel ist für mich die Endlosgeschichte:

Wir schreiben nun schon fast 2 Jahre daran und ich les sie mir immer wieder durch. Je öfter ich das tue, desto weniger erkenne ich meine eigenen Passagen, es ist eher so, als hätten sie Rick, Silence, Gala, du oder RPG-S geschrieben, aber sicher nicht ich...
yay, ich merks daran dass ich immer aufgeschoben hab ich will sie lesen, jetzt aber, dann eben morgen! ... dann hab ich wieder angefangen, wieder aufgehört, "morgen aber"... da is mir irgendwie der Spirit verloren gegangen der mich dranbleiben lies an solchen sachen. einfach nur eine leere, die trägheit hat das jetzt ersetzt.... maybe schaff ichs ja jetzt mit tapetenwechsel das wieder zu finden. i hope so...


nyo, irgendwo OT aber well, egal...

Lysandros
04.06.2003, 22:31
naja noch zum Thema... ich hab letztes Jahr stärker begonnen, alte Ereignisse aufzuarbeiten, irgendwie gab es in meiner Vergangenheit Ereignisse, die meine Entwicklung gehemmt hatten, es waren Verdrängungsprozesse am Werk und um diese zu verarbeiten, habe ich vergangenen Ereignissen eine neue Sicht gegeben und hab sie in mein Leben eingeordnet. Ich sehe das als Möglichkeit die Selbstentfaltung wieder voran zu treiben, die durch negative Ereignisse gehemmt wurden. Abwehrmechanismen dienen ja dazu das eigene Überleben zu sichern und fertigen Strukturen, die dabei helfen, jedoch schränken uns diese IMO ein und es gilt nach einiger Zeit sie in einem neuen Licht zu sehen um darüber hinaus zu wachsen und sich mehr entfalten zu können.
Nur um es zu erwähnen, traumatische Erfahrungen sehe ich auch in diesem Zusammenhang -ich habe gerade ein Buch diesbezüglich gelesen -und ich glaube auch, dass schmerzhafte Ereignisse, die zwar kein Trauma hervorrufen, aber dennoch ein wichtigen Vermerk in unserem Leben zurücklassen, verarbeitet werden müssen, damit sie uns auf die Dauer nicht in unserem Leben einschränken, vielleicht sogar depressiv machen.

Virginie
05.06.2003, 00:11
Ich finde nicht, dass sich zu verändern bedeutet, sich zu verraten o_O

Klar, es ändern sich auch manchmal moralische Einstellungen um 180° und mit gewisser Erfahrung ändert man auch seine Einstellungen und Meinungen, aber das ist noch lange kein Verrat an sich selbst.

Meine Mutter hat einmal zu mir gesagt: "Du wirst sehen, jetzt denkst Du ich behandle Dich unfair - aber wenn Du selbst einmal Kinder hast..." - und ja, sie hat recht. Mit 15 wollte ich alle Freiheiten dieser Welt haben, und nein, ich sehe jetzt auf meine kleinen Geschwister und weiß - ich würde sie meinen Kindern aus Liebe und Sorge ebenfalls nicht geben! Da kann ich mir noch so geschworen haben, wenn ich einmal Kinder habe, dann mache ich es so-und-so.

So ist es nun mal, man wird älter und ja - manchmal kann man selbst nicht mal mehr nachvollziehen, weshalb man früher sich so entschieder oder so gehandelt hat, wie es halt geschehen ist. (Und dann kommt der Wunsch auf nach Zeit zurückdrehen bla bla bla... auch sinnlos!)

Nun gut, ich bin nebenbei auch noch in der Phase, mich aktiv verändern zu wollen, da ich mich an anderen Stellen auch nicht verstehe (ich habe es in einem anderen Sumpfthema bereits erwähnt, aber gerne nochmal für alle. Klein-Virch ist in Psychotherapie.) - Veränderungen können IMO durchaus sehr positiv sein!

@Lilly: Oh doch, ich kenne das nur zu gut - holt mich manchmal plötzlich vor dem Schlaf ein. Es gibt wohl noch die eine oder andere Person, die ich seit Jahren nicht gesehen habe, mit der ich etwas klären sollte!

BTW: Wenn ich mir heute durchlese, was ich mir so mit meinen Schulfreunden innerhalb des Unterrichts für Briefchen geschrieben habe... ich weiß nicht mal mehr, über wen wir da teilweise geschrieben haben, weil wir uns Decknamen ausgedacht haben und solches Zeug o_O