Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Beeinflußt der Publisher oder Entwickler Eure Kaufentscheidung?
Kürzlich ist mir etwas passiert: Ich höre von einem neuen RPG, informiere mich ein bißchen... und erfahre, wer das Spiel veröffentlicht. Sofort schrillen sämtliche Alarmglocken bei mir und das Spiel ist erfolgreich für mich gestorben - einfach weil mir der Publisher (nicht der Entwickler! Wer das ist, darüber habe ich mich gar nicht erst erkundigt) in jüngerer Vergangenheit massiv negativ aufgefallen ist.
Die andere Richtung gibt es aber auch: Ich kaufe keine Molyneuxspiele mehr, weil sie mich einfach nicht mehr interessieren - die laufen für mich inzwischen alle unter "Hype und viel zuwenig dahinter".
Gerade das mit dem Rollenspiel hat mich nachdenklich gemacht - sollen solche letztendlich festgefahrenen und eventuell überholten Meinungen wirklich die Kaufentscheidung beeinflussen? Oder lieber "leg mich einmal rein, Schande über dich. Leg mich zweimal rein, Schande über mich" gelten, und entsprechend große Vorsicht gehegt werden sollte? Und was, wenn der Publisher eines durchaus vielversprechenden Spiels eine Aktion gebracht hat, die so derartig neben der Spur war, daß er sich damit schon eine moralische Backpfeife ( = Boykott) auf jeden Fall verdient hat?
Wie seht Ihr das? Ich... denke noch drüber nach...
PS: Ich fänds gut, wenn das hier nicht zu einer Firmenflamerei wird, und entsprechend Namen ungenannt bleiben. Danke :).
Schlachtvieh
11.06.2006, 17:24
Bei mit ist Battlefield 2 definitiv das letzte Spiel, dass ich mir von DIESEM Publisher gejauft habe.
Die rasant auf den Markt geworfenen Booster-Packs und das noch nicht einmal richtig funktionierende Hauptspiel(seit Release, vor einem Jahr, sind 7 Patches rausgekommen) im Zusammenhang mit Pflichregistrierungen, haben in mir solch einen Hass geschürt, dass ich schon beim Gedanken an *piiieeep* Bomben bauen könnte>:( >:( >:(
Hm, ich sehe das teilweise ebenso.
Und es drueckt umso mehr aufs Auge wenn diese Firmen in diese Richtung dann weiterfahren und dann damit noch riesen Erfolge erzielen, weil ein paar "Zombies" blindlings nachlaufen......
Generell bin ich aber offen dafuer wenn etwas neues erscheint aber auch nur dann wenn genuegend dazu an Informationen vorhanden sind. Bestmoeglich von Menschen die eine aehnliche Sicht- und Denkweise darueber haben wie man selbst.
Um etwas konkreter zu werden, mich nerven die zu dutzenden erscheinenden MMORPGs, wo man sich stumpfsinnig die Schaedel einschlaegt und alles sich nur einzig dem "Ich bin besser ich rule alle weg Player rox the World and the Noobs"-Dreck widmet.
Wo keine Sau sich darum kuemmert was ueberhaupt Rollenspiel darstellt.
Und wenn Firmen das ausnutzen, es ist ihr gutes Recht aber Spieler wie mich verkraulen sie dadurch teilweise sehr.
Schlechte Erfahrungen legen sich da umso mehr ins Gedaechtnis und es braucht viel um mich persoenlich da wieder umzustimmen etwas von dieser Firma jeh wieder zu kaufen.
Wie gesagt, in diesem Fall ueberlege ich mir schwer ein weiteres Spiel von solchen Entwicklern zu beziehen, die zwar gute Arbeit in Grafik und Design leisten aber sonst nichts weiter in der Birne haben oder haben wollen was den Rest angeht, der genaus wichtig ist.
Sorry wenn ich mich jetzt zusehr ins Detail verloren habe oder das Thema verfehlt habe.
Shiravuel
11.06.2006, 18:34
Hmm.. gute Frage. Es gibt bestimmte Publisher oder auch Entwickler, die mich zur allergrößten Vorsicht nötigen, genauso wie es andere gibt, wo ich erstmal aufgrund bester Erfahrung bedenkenlos zugreife. Geht es einmal schief, bin ich durchaus bereit, dem entsprechenden Publisher/Entwickler eine weitere Chance einzuräumen. Geht es aber zweimal schief, dann warte ich definitiv ab und höre mich erstmal um, warte, bis das Spiel erschienen ist und höre mir dann die Meinung der anderen an. Geht es allerdings dreimal schief ... öhm, dann dürften die Schuldigen eh bald vom Markt sein und alles weitere hat sich erledigt :D
Jarret306
11.06.2006, 18:51
bei mir ist es eigendlich genauso. Mit den Publishern die guten Support für Spiele unterstützen bin ich am meisten zufrieden (Leider gehören da bei mir nur 2 Publisher dazu).
Andere hingegen setzten entweder den Entwickler unter druck oder lassen keinen Support zu, diese kaufe ich dann nur ungern.
Aber auf meine Kaufentscheidung wirkt sich das nur selten aus, ich schaue mir die Tests in PC-Zeitschriften an, Spiele die Demo und schau ob es Mod/Plugin-Möglichkeiten gibt (ohne Mod/Plugin-Support kaufe ich keine Spiele mehr), dann entscheide ich ob ich es kaufe, bis jetzt hab ich nur 1 mal ein Spiel wegen Publisher nicht gekauft, weil ich mich nicht entscheiden konnte.
Edit: Meine Signatur trägt auch zum Thema bei :D (bin nicht gegen Mozilla)
GreyWolf
11.06.2006, 19:10
Bisher habe ich beim Kauf von Spielen höchstens auf den Entwickler geachtet und den/die Publisher eher vernachlässigt. Bei bestimmten Entwicklern wusste ich einfach, dass einem auch eine gute Qualität geboten wird.
Allerdings muss ich zugeben, dass ich da langsam von meiner Gewohnheit abrücken muss. Ich kann Regen betreffs den in meinen Augen (!) unerträglich rollenspieluntypischen MMORPGs nur zustimmen. Das ist in eine einzige Schwanzvergleicherei ausgeartet, und ein gewisser Entwickler, den ich sehr positiv betrachtet habe, ist da nicht ganz unbeteiligt.
Publisher waren mir eher egal (yep, selbst der vielgehaßte große Publisher ;) ), aber aufgrund einer speziell betreffs den Publishern sehr negativen Erfahrung der jüngsten Zeit (huhu, Sergej :D ) werde ich bei zweien sehr genau gucken, was da veröffentlicht wird, besonders betreffs dem Zustand des Produkts in puncto "das Teil ist auch wirklich fertig entwickelt".
Sergej Petrow
11.06.2006, 19:59
... wer ruft ?
Na, denke doch, dass wir dennoch Spaß mit dem Produkt hatten, GreyWolf :D
Mir persönlich ist es wirklich völlig schnuppe, wer, in welcher Weise am Produkt beteiligt ist. Das einzige, was mich interessiert ist, ob ein Spiel zu mir paßt oder nicht. Was ich allerdings mache, ist, dass ich andere Informationsquellen nutze als früher.
Damals habe ich auch immer nach den Prozenten geschaut und nicht nach dem geschaut, was ich möchte. Auch wenn ein Spiel von der Richtung her stimmt, kann es sein, dass es vom Typ her trotzdem nicht passt.
Mit dieser Methode bin ich in den letzten Jahren bei kaum einen Spiel enttäuscht worden. Ich wusste, was mich erwartet. Kann deshalb auch zugeben, dass ich bei den meisten Spielen nicht mal den Publisher benennen könnte.
Bei DL z.B. gab es ja viel Kritik. Das, was ich erwartet habe, funktionierte aber und die Kritikpunkte waren für mich unwichtige Punkte. Deshalb hatte ich einen Riesenspaß mit DL.
Dachte, dass es nur bei Autos Markentreue gibt :D
Um meinen Post von oben zu ergänzen:
Entwickler und Publisher fallen bei mir in eine von fünf möglichen Kategorien.
Grüne Liste: Entwickler hat bisher (nahezu) ausnahmslos mir gut gefallene Spiele entwickelt, Publisher ist für guten Support bekannt. Firmen auf der Liste haben ein dickes Plus, weil sie mir schon oft positiv aufgefallen sind. Nadeo und Bioware wären Beispiele.
Graue Liste: Entwickler und Publisher, von denen ich nichts kenne. Bin denen entsprechend ziemlich neutral eingestellt. Take2 wäre ein Beispiel, weil ich wirklich kein Spiel besitze / kenne, das von denen komplett finanziert worden ist. Auch neue Entwicklerstudios fallen in die Liste.
Gelbe Liste: In die Kategorie fällt so alles rein, wo es schon leichtere Probleme und Enttäuschungen auf hohem Niveau gab. Meine Position zu solchen Firmen ist, mich erstmal umfassend über das Produkt zu informieren, und schauen, wie wahrscheinlich Patches sind. Obsidian und Atari wären da Beispiele, ebenso aktuell Nival. Wo ich bei Entwicklern auf der grünen Liste nicht erst Reviews abwarte, wenn mir das Spiel vom Prinzip her zusagt, hier würde ich es tun. Und eine Demo anspielen.
Orangene Liste: Das ist der kritische Bereich, wo es in der Vergangenheit schon einige große Klöpse gab und ich vorsichtig, aber immer noch kaufwillig bin. Aber erst, wenn das Produkt gut spielbar (also keine Patches mehr nötig) und entsprechend meinen Erwartungen ist, da ich von absolut keinem Support ausgehe und mit vielen leeren Versprechungen rechne, was das eigentliche Spiel angeht. Prominente Beispiele, die nicht im WoP vertreten sind, wäre da zum Beispiel Sunflowers (Anno 03 Multiplayer), oder auch Ascaron - die waren bis einschließlich Sacred noch auf meiner gelben Liste (Spiele zwar zum Release verbuggt, aber sehr engagiert und bügeln das wieder aus), aber dann kam das AddOn...
Kurz: Bei der orangenen Liste schaue ich schon sehr genau und kritisch hin. Auch ein gutes Beispiel wäre Troika gewesen - geniale Spiele, aber viel zu hohe Bugdichte und nie vernünftiger Support.
Rote Liste: Absolute never ever (again) - Firmen. Das können Entwicklerstudios sein, die ich für komplett Eimer halte und mich frage, weswegen die noch Leben und Troika / Black Isle und viele weitere Entwickler sterben mußten. Oder Publisher, die Aktionen gebracht haben, die ich für nicht akzeptabel halte. Neben den bösen zwei Buchstaben (extremes Ausschlachten von Lizenzen, Aufkaufen und Zerschlagen diverser teils legendärer Entwicklerstudios, Einheitsbrei, miserabler Support und vieles mehr) gehören da Publisher zu, die sich auf äußert fragwürdige Methoden einlassen, um mehr Geld in ihre Kassen zu spülen, wenn durch sie mit ruinierte Spiele floppen (extreme Abmahnwellen wäre da ein schönes Beispiel für).
Soviel mal als Ergänzung von mir...
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