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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lebensorientierung



Lysandros
25.05.2003, 16:45
Welche Grundsätze für euer Leben habt ihr bereits in eurem jungen Leben, also ich gehe davon aus, dass niemand über 50 oder so ist, euch geschaffen? Welche Orientierung möcht ihr eurem Leben geben? Ich kenne einige die der Fun-Gesellschaft anhängen, andere nur wenige wie mir scheint hängen dem christlichen Glauben oder anderen nach, andere führen ihre Lebensweise auf wirtschaftspolitischen Interessen zurück, die sich in dem Verlangen äußern, eine Karriere zu machen, vielleicht reich zu werden und sich den sozialen Strukturen unterzuordnen und sich in ihrer Hierarchie hochzuarbeiten. Welche Orientierung habt ihr eurem Leben gegeben? Lebt ihr um einmal einen Job, Familie und einen gewissen Reichtum sich anzueignen oder habt ihr irgendwelche idealistische Vorstellung von einer besseren Welt? Bei der Frage nach einer besseren Welt, würde mich interessieren, welche Richtlinien ihr euch vorgebt oder meint ihr, ihr könntet die Welt durch äußere Veränderungen beeinflussen oder arbeitet ihr an euch selbst in eurer Lebensweise?
Wie wichtig sind euch dabei Freundschaft, Liebe, Geld, Fun, Karriere, gesellschaftliche Akzeptanz, gesellschaftliche Inakzeptanz?

Amaurosis fugax
25.05.2003, 23:46
Ich denke, das wandelt sich im Verlauf des Lebens gewaltig.
Jetzt, als Jugendlicher, will ich allem voran einmal Spass haben, und zwar so viel wie eben möglich (dazu gehören halt auch "weiche" Drogen). Dennoch achte ich darauf, mich durch dieses Anhängen an der Fun-Gesellschaft für meine berufliche Zukunft nicht einzuschränken.
Ich hoffe, ich finde irgendwann das richtige Studium und schliesslich einen Job, der mir Spass macht und mich über längere Zeit motiviert. Andernfalls werde ich den Job wohl regelmässig wechseln. Reichtum ist mir unwichtig, aber ich will auf das Alter hin eine gewisse finanzielle Sicherheit. Eine weitere Sicherheit erhoffe ich mir später durch eine Familie, denn ich hab irgendwie Angst davor, einsam alt zu werden.

Ein gutes gleichgewicht von allem ist meiner Meinung nach der richtige Weg.
Dies ist meiner Meinung nach genau der langweilige Weg. Ich will mir auf dem Sterbebett sagen können "du hast wirklich gelebt", und nicht irgendwie "du hattest ein unauffälliges und gesellschaftskonformes Leben". Ich finde, man sollte, vor allem in jungen Jahren, auch die Grenzen ausfindig machen, neues wagen, auf seine Art Leben und das Leben auskosten.

Amaurosis fugax
26.05.2003, 01:02
Okay, unsere Einstellung scheint doch nicht so grundverschieden zu sein, wie sie mir erschien. ;)

Und welche Kriterien soll man deiner Meinung nach erfüllen um ein Leben gehabt zu haben? Mit Unterhosen auf dem Kopf nackt durchs Stadion rennen? Oder meinst du, man sollte alles versuchen und sich auf ein Gebiet spezialisieren?
Und wieso findest du diesen Weg langweilig? Wäre es aufregender, die Karriere in den Vordergrund zu stellen und Spaß zu vernachlässigen, bzw. umgekehrt? Erfahrung muss man sammeln, klar, denn sonst kann man ja kein Urteil bilden. Aber ich glaube, das geschieht im Leben mehr oder weniger automatisch.
Ich meinte genau dieses Erfahrung sammeln, wie das abläuft mag bei jedem einzelnen unterschiedlich sein. Und gleiches gilt auch für die Kriterien, die für ein "gelebtes" Leben erfüllt sein müssen. Letztlich muss jeder seinen eigenen "Mix" aus den verschiedenen Elementen finden. :)

Man könnte sich im Sterbebett genauso gut sagen: "ich war nur einer der Leute die aus der Reihe tanzen wollen" oder sowas in der Art. Wie man denkt wenn man älter ist, weiß ich nicht, darum will ich mir soviele Türen wie möglich offen lassen.
Da muss man allerdings auch aufpassen, dass man nicht nur für das Zukunfts-Ich lebt, sondern die Bedürfnisse und Lüste des jetzigen Ichs ebenfalls ausleben kann.

RPG-Süchtling
26.05.2003, 19:41
Interessanterweise (oder eher erschreckenderweise?) kann ich dazu nicht viel sagen, da ich im Prinzip keine Orientierung im Leben habe. Keine offensichtliche jedenfalls, vielleicht eine unterbewusste.
Mein Fall ist sowieso ein spezieller. Bisher habe ich nicht das Leben gelebt, das wohl eher zu mir passen würde. Die Frage ist, ob ich beruflich gesehen nicht shcon zu tief drinstecke, um jetzt noch eine Kehrtwende hinzukriegen. Aber vielleicht muss ich das eh. Auf dem Arbeitsmarkt siehts ziemlich mau aus. Dann muss ich nach dem Abschluss womöglich sowieso umorientieren. Hoffentlich finde ich dann meinen Weg.
Ein paar Grundsätze habe ich, denke ich, trotzdem: Reichtum, Macht, Geld und dergleichen kann ich für mich als Motivationsfaktoren ausschließen. Und ich hätte gerne eine Welt, die nicht so voll von Dingen ist, die den Menschen eher Schaden als Nutzen bringen. Ich denke, ich als einzelner kann höchstens mich selbst verändern und mein direktes Umfeld versuchen zu beeinflussen. Für Veränderungen in großem Maße müssten die, die in unserem System die größte Macht haben, bereit sein, diese für das Wohl der Menschheit zu opfern. Ich glaube nicht, dass ich das noch erlebe.

Lysandros
26.05.2003, 19:58
Zitat von avrael
Ich meinte genau dieses Erfahrung sammeln, wie das abläuft mag bei jedem einzelnen unterschiedlich sein. Und gleiches gilt auch für die Kriterien, die für ein "gelebtes" Leben erfüllt sein müssen. Letztlich muss jeder seinen eigenen "Mix" aus den verschiedenen Elementen finden.

Ich glaube allgemein, dass man selbst nicht so viel Einfluss hat, welche Erfahrungen macht; man kann vielleicht gewisse Dinge provozieren, aber schlussendlich ist man doch dem Zufall, vielleicht sogar Schicksal ausgeliefert. Man könnte jetzt sagen, ich plane diesen Beruf nachher zu haben, dann hole ich mir eine Frau und dann noch Hausbauen und zu guter Letzt vielleicht noch ein paar Kinder, aber was wirklich passieren wird, weiß man vorher nicht. Genauso sehe ich das bei den Erfahrungen, man kann sich zwar zum Ziel setzen, z.B. die Erfahrung eines Griechenlandurlaubs zu machen und dabei möglichst viele Sehenswürdigkeiten zu sehen, aber ob man sein Ziel erreicht ist eine andere Frage, meist modifizieren wir unsere Ziele in unserem Leben, wie schon avrael erwähnt hat und so mag das eine Ziel nachher uninteressant sein. Ich bin der Meinung, dass man seine Zielvorstellungen immer den entsprechenden Umständen anpassen sollte.


Da muss man allerdings auch aufpassen, dass man nicht nur für das Zukunfts-Ich lebt, sondern die Bedürfnisse und Lüste des jetzigen Ichs ebenfalls ausleben kann.

dito, deswegen habe ich von Orientierung gesprochen und nicht von Zielen, denn Ziele sind variabel, während eine Orientierung sich durch das ganze Leben hindurch ziehen kann.


"du hattest ein unauffälliges und gesellschaftskonformes Leben".

man kann auch ein unauffälliges nicht gesellschaftskonformes Leben führen. Ein auffälliges Leben ist IMO bereits ziemlich gesellschaftsorientiert, da man um Aufzufallen sich gesellschaftlicher Normen bewusst sein muss, denn diese muss man ja brechen und Aufsehen erreicht man nur im gesellschaftlichen Bereichen.


Zitat von Valada
Beziehungsuntauglich bin ich ebenfalls, also werd' ich vermutlich den Rest meines Lebens als Single verbringen. Was immerhin den Vorteil hat, dass man immer eigenverantwortlich und ohne Rücksicht nehmen zu müßen entscheiden kann, was man tut.

eine Frage, wie kommt man zu dem Standpunkt, dass man beziehungsuntauglich ist?

Lysandros
26.05.2003, 22:13
als beziehungsuntauglich würde ich eher jemanden bezeichnen, der von einer Beziehung zu nächsten jagt oder sich auf keine einlassen möchte, was in deinem Fall nicht zutrifft.

Naja, der Kerl würde sich irgendwann an deine Verhaltensweisen gewöhnen, falls eine gegenseitige Liebe gegeben ist; natürlich geht ohne gegenseitiges Vertrauen auch nichts.


Was würdest Du in der Situation tun ?

da dieser Fall nicht eintreffen würde, kann ich dir auch nicht sagen, was ich machen würde. Ich richte mein Verhalten den Situationen entsprechend aus und kann auch nur Hypothesen aufstellen, falls ich eine ähnliche Situation bereits hatte und in den Fall könnte ich etwas behaupten, was die Wirklichkeit aber nicht wiederspiegeln würde.

Amaurosis fugax
27.05.2003, 00:38
Ich glaube allgemein, dass man selbst nicht so viel Einfluss hat, welche Erfahrungen macht; man kann vielleicht gewisse Dinge provozieren, aber schlussendlich ist man doch dem Zufall, vielleicht sogar Schicksal ausgeliefert.
Auf eine gewisse Art hast du ja recht, dennoch kann ich nur teilweise zustimmen. Erst einmal glaube ich weder an den Zufall noch an das Schicksal (das zu erläutern wäre ein anderes, aber ebenfalls interessantes Thema).
Ich bin der Meinung, dass man zwar nicht alles völlig frei gestalten kann - letztlich ist man immer zu einem gewissen (grossen) Teil von der Umwelt abhängig. Dennoch ist es wichtig, dass man Initiative ergreift, "das Leben in die eigene Hand nimmt", wie es so schön heisst. Sich einfach treiben zu lassen stelle ich mir als der direkteste Weg zu negativen Erfahrungen vor. Man kann das eigene Leben nicht gestalten, aber man kann es beeinflussen und verändern. :)

als beziehungsuntauglich würde ich eher jemanden bezeichnen, der von einer Beziehung zu nächsten jagt oder sich auf keine einlassen möchte, was in deinem Fall nicht zutrifft.
Ich würde eigentlich niemanden als beziehungsunfähig einstufen. Voraussetzung ist jedoch, dass die richtigen zwei Personen zusammen sind. Und mir ist bewusst, dass dies eine sehr einschränkende Voraussetzung ist. Aber ich bin überzeugt davon, dass jeder eine Beziehung eingehen kann, wenn er den Willen dazu hat und sich darauf einlässt.

Lysandros
27.05.2003, 02:47
Zitat von avrael
wenn er den Willen dazu hat und sich darauf einlässt.

eben der Wille dazu ist wichtig ;) bei meinen beiden Beispielen fehlt jener; einmal der Wille eine längere Beziehung einzugehen und das andere mal fehlt der Wille selbst.



Man kann das eigene Leben nicht gestalten, aber man kann es beeinflussen und verändern.

ja so sehe ich das auch. Sowohl die Umwelt um uns als auch wir selbst verändern uns und innerhalb diesen Veränderungsprozessen besitzen wir ein kleines Ausmaß an Möglichkeiten uns bewusst zu entscheiden und unser Leben zu beeinflussen.

Amaurosis fugax
27.05.2003, 03:09
Original geschrieben von Lysandros
eben der Wille dazu ist wichtig ;) bei meinen beiden Beispielen fehlt jener; einmal der Wille eine längere Beziehung einzugehen und das andere mal fehlt der Wille selbst.
Stimmt. :)
Aber ich wage zu bezweifeln, dass dir, Valada, wirklich der Wille für eine Beziehung fehlt. Ist es nicht eher die Furcht vor Ablehnung des Partners aufgrund deiner Lebenshaltung? Ich denke, dass eine Beziehung trotz dieser Lebenshaltung möglich ist. Sie muss, wie Lysandros bereits sagte, auf Vertrauen beruhen.
Ausserdem kenne ich einige Leute, die diesen starken Freiheitsdrang ebenfalls in sich haben, und ich stelle mir eine Beziehung zwischen zwei solchen Personen als unproblematisch vor, da in diesem Fall das gegenseitige Verständnis gewährleistet ist.

Aber was spiele ich hier den Psychologen, obwohl ich selber keine wirklichen Beziehungen hinbringe... :rolleyes:
Aber das wird schon. ;)

P.S. Was ich dich (Lysandros) mal fragen wollte:
Nennst du dich in anderen Foren auch "Pylades" (die Ähnlichkeit ist umwerfend)?

Lysandros
28.05.2003, 02:54
Original geschrieben von avrael

P.S. Was ich dich (Lysandros) mal fragen wollte:
Nennst du dich in anderen Foren auch "Pylades" (die Ähnlichkeit ist umwerfend)?

ja ;)

und damit das nicht ganz zu einem Spam ausartet, noch ein Dito zu dem, was du an Valada geschrieben hast, außer dass ich in einer Beziehung bin.

Bladegun
03.06.2003, 02:06
-edit-

Lysandros
04.06.2003, 01:07
Original geschrieben von Bladegun
Ich habe mich entschieden mich von dem System zu dem ich NICHT gehören will fernzuhalten.

und was für ein System ist das?

Bladegun
04.06.2003, 02:43
-edit-

Tabris
04.06.2003, 03:02
Zur Zeit lebe ich mehr oder weniger ohne eine bestimmte Orientierung vor mich hin. Eine ungefähre Richtung habe ich allerdings schon festgelegt: geistig weg von dieser primitiven Welt. Mit all diesen niederen Problemen und Gefühlen würde ich mich am liebsten gar nicht mehr befassen. Jetzt ist nur die Frage, ob das realisierbar ist.

Ein großes Problem ist zudem noch, dass ich mit meinem Weltbild nicht kosequent bin, meine Gedanken zu diesem Thema sind überdies eher wirr...

Todestribunal
04.06.2003, 03:30
Bladegun:
Ich meine das deutsche System allgemein.
Ich lebe nach meinen eigenen Regeln und nicht nach denen anderer.
Und wie soll das konkret aussehen, Kämpfer? Bzw, was hast du speziell gegen das deutsche System?

Dune
04.06.2003, 03:34
@Bladegun
Meinst du, nur weil du Hans Söllner hörst und ein bißchen kiffst, dass du das System schon ausgetrickst hast und dein eigenes Ding machst?
Kritik ist immer gut und teils auch berechtigt, aber glaub mir, Anarchie ist mit Sicherheit kein Weg.

Lysandros
04.06.2003, 21:29
Original geschrieben von Bladegun
Ich meine das deutsche System allgemein.
Ich lebe nach meinen eigenen Regeln und nicht nach denen anderer.

naja "deutsches System" sagt mir relativ wenig...
was meinst du mit deutsches System? die Allgemeinheit aller sozialen Strukturen? oder ein Teil dieser, was soll dieser Begriff aussagen?

Bladegun
05.06.2003, 00:36
-edit-

Dune
05.06.2003, 00:56
Ich höre ihn ja auch gern, gerade weil er Sozialkritiker ist.
Er sagt was er denkt und in vielen Fällen hat er auch recht.


Und ich habe nie gesagt das ich das System schon ausgetricks habe, da dies (fast) unmöglich ist.

Klang für mich aber so.
Na gut, hiermit entschludige ich mich, war wohl gestern ein bissel gereizt, uns müschd mar verzein ;)

Aber glaub mir, viele tricksen das System aus....mit Erfolg.
Das schlimme daran ist, das nur Einzelfälle aufgeklärt werden.
Naja...

Bladegun
05.06.2003, 00:58
-edit-

Dune
05.06.2003, 01:55
Um ehrlich zu sein:
Noch kein gekauftes.
Ich kenne ihn noch nicht lange, ein Freund hat mich darauf gebracht.
Der hat mir ne MP3 CD mitgebracht, da müssen in etwa 4 Alben drauf sein.
Ich find den Kerl bis jetzt in Ordnung.
Das geilste ist:
In meinem 80 Man Nest wohnt eine Frau, die ein Lokal besietzt indem er schon öfters aufgetreten ist.
Da ich die Frau gut kenne, habe ich ihr gleich gesagt sie soll ihn mal wieder einladen.
Und wenn mir seine Musi auch live noch gefällt, dann hole ich mir die Alben

;)


Das *blabla* hat damit überhaupt nix zu tun, sondern ist eher eine art Entspannung für mich.

Bla bla und bla

Bladegun
06.06.2003, 19:16
-edit-