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bg2408
25.07.2005, 17:38
"Wenn ich noch einen Tolkienschen Elben außerhalb vom HdR sehe, muß ich kotzen!"
Zitat Ende.

Zwei Eigenheiten definieren ein Werk als Fantasy. Wird einer nicht erfüllt, ist es keine Fantasy.
1. Das Werk spielt nicht auf unserer Erde / unserem Universum.
2. Es gibt eine Form von Magie.

Sooo... warum diesen Thread? Weil ich mich in den letzten Tagen nach dem Lernen gefragt habe, warum mich einerseits die HdR-Filme anöden, andererseits mir besonders Pratchett besonders gut gefällt.

So kam ich auf die Frage: Wie sieht gute Fantasy für euch aus? In Buch, Film und Spiel. Im Gothicforum wird ja immer auf den Realismus gepocht, in MW die Abwechslungsreichtum angepriesen und so weiter und so fort. Darum geht es auch. Aber zum Beispiel auch um Inhalte.

Warum gefällt mir Pratchett z.B. so gut? Weil er innovative Inhalte hat. Keine Kampfzentrierung, keine Schlachten, sondern... immer etwas anderes. Gerade deshalb spricht es mich an. Vom göttlichen Schreibstil und Humor mal abgesehen ^.^.

Derzeit bin ich noch darüber am nachdenken, wie für mich gute Fantasy aussähe. Wie sieht es bei euch aus? Was gefiel / gefällt euch besonders? Was eher nicht?

The mad King
26.07.2005, 19:36
Ich für meinen Teil habe ebenfalls Pratchett ins Herz geschlossen (jaaaa, so was hab ich ;) ) und bin ganz verrückt nach seinen Werken. Weiterhin lesse ich dann noch Familie Hohlbein und Walter Moers.

Für mich geht es bei Fantasy nicht um den ollen Held und seine Truppe von Hilfskräften, sondern um die Welt in der sie sich befinden (siehe Terry oder Walter).

Was ich mir überhaupt nicht gefällt, ist dieses ewige "Held schnätzelt Böses nieder". Es nervt einfach auf die Dauer :o . Spiele wie >:( Dungeon Keeper >:( sollte es öfter mal geben.

Desperado
26.07.2005, 20:48
wer zum teufel ist terry pratchet ? und wie sind die bücher von dem?
trotz vieler fantasy lektüre bisher , bin ich noch nie auf pratchet gestoßen :confused: .
jedenfalls zum thema: Wolfgang hohlbein finde ich (mittlerweile) ziemlich langweilig , das meisste läuft immer nach dem gleichen schema ab : junge (o. mädchen o. fruppe) wird mit einer anderen welt/mystischen wesen konfrontiert, (böse und gute), den guten wird geholfen, die bösen abgemurkst. schlechte fantasy ist für mich genau sowas , fehlen dann nur noch die orks,elben und zwerde (und das vollendete böse) :rolleyes: .
gute fantasy finde ich wenn eine welt, die nichts mit dem vorher bekanntem aus fantasy schöpft erschaffen wird - innovation muss da sein ^^. z.B. die Buchreihe Anders von Wolfgang Hohlbein (ausnahmsweise) fand ich sehr gut, weil ich bisher wenig von diesen apocalyptischen zukunftsszenarien , kombiniert mit einem tikc fantasy (trotzdem , das elben drin vorkamen war sche?e) .

Kurremkarmerruk
27.07.2005, 09:21
Letztendlich geht es ja auch in der Fantasy wie in fast jedem anderen Literaturgenre darum, die "großen Fragen" und ewigen Konflikte, mit denen wir Menschen uns herumschlagen, in eine neue Form zu gießen. Aber Fantasy kommt von Phantasie - ich will Welten sehen/lesen/mir vorstellen/beschrieben kriegen, die über die Realität oder das, was andere schon erdacht haben, hinaus gehen. Dazu gehören mehr als böse hässliche Orks und gute, bogenschießende schöne Elfen, obwohl das natürlich auch seinen Reiz hat und in der tolkienschen Form durchaus zu Recht ein Benchmark ist.

Walter Moers ist mit seinem Zamonien imho ein gutes Beispiel für wirklich innovative Fantasy. Ein weiterer Klassiker, der mir in letzter Zeit sehr ans Herz gewachsen ist, ist die Erdsee-Saga von Ursula K. LeGuin (daher auch mein Nick :) ) - der "Held" ist eigentlich gar keiner, Orks und Elfen gibt's auch keine (dafür aber jede Menge Drachen), aber es wird im Laufe der sechs Bände ein komplettes Universum samt historischem und mythologischem Hintergrund, mit überzeugenden Charakteren und vielen Einzelheiten aufgebaut.

The mad King
27.07.2005, 11:21
@ Desperado:

Da ich zu faul bin das persönlich zu schreiben greife ich mal auf Wikipedia zurück um klarzumachen wer Pratchett is:

Terry Pratchett veröffentlichte sein erstes Werk mit 13. Es war die Kurzgeschichte „The Hades Business“, die erst in der Schülerzeitung und später im Science Fantasy Magazine veröffentlicht wurde.

Nachdem er 1965 von der Schule abgegangen war, begann Pratchett im selben Jahr eine Ausbildung zum Journalisten bei einer Lokalzeitung. Während seiner Tätigkeit als Journalist erwähnte er bei einem Interview mit Peter Bander van Duren, einem Leiter eines kleinen Verlages, dass er ebenfalls einen Roman geschrieben habe: „Die Teppichvölker“.

1980 wurde Pratchett Pressesprecher des Central Electricity Generating Board (CEGB). (Das CEGB war ein staatlicher Betrieb in Großbritannien, der dafür sorgte, dass immer nur der am billigsten produzierte Strom verteilt wurde. Siehe auch: engl. Wikipedia-Artikel zu CEGB.) Diese Arbeit gab er allerdings 1987 auf, nachdem er gesehen hatte, dass er mit seinen Romanen wesentlich mehr verdiente als mit seiner eigentlichen Arbeit. Damit konnte er seinen Ausstoß an Büchern erhöhen. Zur Zeit schreibt Pratchett etwa zwei Bücher pro Jahr.

Tja, das is ziemlich ausführlich und war mir auch noch nich ganz geläufig.Seine Bücher sind auf eden Fall meine Top-Favoriten.
Das du noch keines seiner Werke zu Gesicht bekommen hast, macht mich allerdings stutzig.

Desperado
27.07.2005, 11:46
Letztendlich geht es ja auch in der Fantasy wie in fast jedem anderen Literaturgenre darum, die "großen Fragen" und ewigen Konflikte, mit denen wir Menschen uns herumschlagen, in eine neue Form zu gießen. Aber Fantasy kommt von Phantasie - ich will Welten sehen/lesen/mir vorstellen/beschrieben kriegen, die über die Realität oder das, was andere schon erdacht haben, hinaus gehen. Dazu gehören mehr als böse hässliche Orks und gute, bogenschießende schöne Elfen, obwohl das natürlich auch seinen Reiz hat und in der tolkienschen Form durchaus zu Recht ein Benchmark ist.

Walter Moers ist mit seinem Zamonien imho ein gutes Beispiel für wirklich innovative Fantasy. Ein weiterer Klassiker, der mir in letzter Zeit sehr ans Herz gewachsen ist, ist die Erdsee-Saga von Ursula K. LeGuin (daher auch mein Nick :) ) - der "Held" ist eigentlich gar keiner, Orks und Elfen gibt's auch keine (dafür aber jede Menge Drachen), aber es wird im Laufe der sechs Bände ein komplettes Universum samt historischem und mythologischem Hintergrund, mit überzeugenden Charakteren und vielen Einzelheiten aufgebaut.

die erdsee saga fand ich auch recht gut (so vor 1 1/2 jahren gelesen) , allerdings kam ich nur bis zjm 3. band, mehr hatte unsere bibi nicht :(.

CorranHorn
31.07.2005, 14:25
komisch, pratchett habe ich nie angefangen zu lesen weil mir alles zu abgedreht vorkam was ich auf der rückseite des der bücher sah und mich die cover von jeher mehr abgestoßen haben als das sie zu m lesen verleiten würden. ich habe nix gegen punkte oder comicartige cover, ich lieber zb die deustchen illustrationen von harry potter, aber mit pratchett konnte ich nie was anfangen.

übrigens muß ich auhc zugeben dass ich von den "verbesserungen" des herrnjackson sehr enttäuscht war. der mythos tolkien hat jedenfalls enorm gelitten, das es mittlerweile jeder hinz und kunz kennt und meint alles besser zu wissen ohne das buch je gesehen zu haben. geschweige den mal von den anhängen oder ähnlichem gehört zu haben.

persönlich mag ich an fantasy:

- herr der ringe (trotz film, auch wenn ich es länger nicht mehr gelesen habe)
- harry potter (hier haben speziell die ersten beiden filme etwas schaden angerichtet und am letzten wurde zu viel geändert)
- düsterer ruhm von stackpole
- rad der zeit von jordan (der gute mann hat nur den faden und seinen guten stil verloren)

außerdem mag ich tolkiensche elfen. wo ich wirklich voreingnommen bin das sind orks. die müssen einfach grün sein. deswegen bin ich in herrder ringe und dsa immer so furchtbar irritiert von dreckigen, haarigen menschen mit großen zähnen und grunzender aussprache. ;)

kurz noch zu den beiden eingangagthesen:

harry potter ist ja von vielen leuten als kinderbuch "verunglimpft" worden um es mit diesem ausdruck "herabzuwerten" aber ich halte es trotzdem für einen meilenstein des fantasy genres da es vieles aufgreift und auch teils neu oder anders definiert und damit einer breiten masse die faszination fantasy zugänglich macht. und das obwohl es auf unserer erde spielt.

Shiravuel
31.07.2005, 14:58
Zu Harry Potter Corran total zustimm* ich lesen den auch gerne (allerdings nur im Original) und wer glaubt, dass es sich hier um "Kinderbücher" handelt, sollte vielleicht erstmal eins lesen (und verstehen), bevor er urteilt. Vorurteile sind was Feines :( , besonders aber, wenn sie laut ausgesprochen werden und somit allen anderen die eigene Dämlichkeit beweisen :D (insofern haben sie auch wieder was Gutes)

Wo ich Dir nicht zustimmen kann, ist Pratchett. Ich selbst habe so ziemlich alle Bücher aus der Stadtbücherei ausgeliehen und gelesen und besitze selbst "Die Nachtwächter". Pratchett ist wirklich großartig und sein Humor sowie seine Schilderungen von Ankh-Morpokh und den Leuten dort ist einfach etwas besonderes ^.^ (mit Smiley *Katan schock* *g*)

Das "Rad der Zeit" habe ich mal sehr gerne gelesen, aber nach dem 16. oder 17. Band wurde es mir dann echt langweilig. Irgendwie schien sich alles im Kreis zu drehen und na ja, irgendwann kann auch nichts wirklich Neues mehr passieren. Woher sollen die Ideen dann noch kommen.

Was ich noch liebe, ist die "Midkemia"-Saga von Raymond Feist., die diversen Shadowrun-Bände und natürlich Douglas Adams "Per Anhalter durch die Galaxis" (obwohl man letzteres wohl eher zu SciFi zählen müsste)

Khurad
31.07.2005, 22:23
Ich muss hier einfach was schreiben...
Hm...mir geht es auf die Nerven, dass dieser "Herr der Ringe" - Wahn nicht aufhören mag...wenn man Mal von Fantasy reden will kommt man einfach immer auf "Herr der Ringe". (Kommerz-Fantasy halt http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/1/ugly.gif )
Die wenigsten kennen irgendwas anderes, ich mein ist eh klar, weil das am bekanntesten ist, trotzdem geht es mir auf den Zeiger überall zu hören, Tolkien sei der beste Fantasy-Autor, er hat so viel geleistet, "(Irgendein Fantasyautor zum Einschreiben)"...verdient einen Platz neben Tolkien im Fantasy-Himmel, und so weiter...aber dass andere Autoren zehn Mal so viel schrieben wie er zählt nichts, das kann ich net ganz verstehen. Naja, aber so ist das halt...
Dieses ganze elbisch und so finde ich auch übertrieben...das sieht man auch schon zu häufig.

Tjoa...aber eigentlich sollte es mir eh egal sein. Jetzt, aber nichts falsches denken, ich hab Herr der Ringe auch gelesen und es geliebt, die Filme kann ich mir so oft anschauen, wie ich will, ich bekomme immer Gänsehaut...ich weiß leider nicht, ob ich das Buch wieder lesen kann, der letzte Versuch scheiterte...ich hatte einfach noch zu viel vom Film im Kopf.

Terry Pratchett habe ich bisher noch nicht gelesen, da ich noch einiges vorher lesen muss, aber werd ich bestimmt auch einmal lesen. Bin eigentlich schon jetzt gespannt...
Harry Potter habe ich ehrlich gesagt einmal gehasst...aber das kommt durch die Filme und den komischen Jungen im Film, ich mag den einfach net. Gut, ich geb zu, ich hasste einfach das ganze Harry Potter-Zeugs von anfang an...ich glaub sogar, dass die Bücher gut sein könnten, aber ich will es einfach net lesen...(...ein dummes Argument, ist aber so....) ich will einfach net...^^

Welche Fantasy ich mag?
Raymond Feists ganzen Midkemia-Zyklus liebe ich. (...wie inzwischen schon an die tausend Mal erwähnt) Kann die Bücher einfach immer wieder lesen, ohne dass es mir fad wird.
Robert Jordans "Rad der Zeit" mag ich auch sehr gerne, hab grad den 25. Band gelesen und ich finde es eigentlich noch immer überraschend und spannend. Mag sein, dass sich einiges irgendwie wiederholt aber das stört mich net so sehr, wie es anscheinend anderen tut. Er hat eine eigene Art, dich in das Buch hineinzuversetzen...Das einzige, was mir ein wenig missfällt sind die politischen Dinge, um die man darin nicht kommt...
Tad Williams' "Geheimnis der großen Schwerter" werd ich im Herbst\Winter (...denn für den Sommer passt das für mich einfach nicht) noch einmal lesen, weil ich es ebenfalls sehr genial fand. Es ist zwar irgendwie zwischenzeitlich recht langatmig, aber irgendwie gefiel mir der Stil des Autors schon sehr...diese Beschreibungen sind doch wirklich Mal was anderes.

Ansonsten gefiel mir das Buch "Die Orks" von Stan Nicholls sehr gut, da wurde ich sehr gefesselt und auch David Gemmels Drenai-Saga, die ich leider nur teilweise (Waylander, Die Legende und Schattenprinz...) las aber noch weiter lesen werde, hat mir sehr gut gefallen.

Aja, "Die Dunkelelf-Saga" von R.A. Salvatore, darf ich natürlich nicht vergessen. Wenn der Autor auch nicht der besonders gute Schreiber ist, so war diese Saga trotzdem sehr spannend und eigen.^^

Hm...gut, jetzt mag einer sagen, dass ich eh alles aufgezählt hab, das ich im Fantasy-Bereich gelesen hab. Gut, ist wirklich eh das meiste...aber scheinbar schaffte ich es meist, den richtigen Griff zu landen. :p

Ausnahmen:
"Die Drachenlanzen-Saga" und "Die Elfen" konnte mich nicht überzeugen. Beim ersteren war das ganze Bild war irgendwie schon fast zu Klischeehaft Fantasy-mäßig für meinen Geschmack oder wurde zumindest komisch rübergebracht...naja.

Wie gute Fantasy aussieht(?) kann ich jetzt schwierig sagen...
Hm...wenn der Autor es schafft, mich in die Welt hineinversetzen zu können und wollen, es außerdem verschiedene, aber nicht zu viele, Rassen gibt, die ich mir keinesfalls lächerlich vorstelle, wenn es fremd und doch nicht zu fremd ist und das ganze nicht zu klischeehaft vorkommt, dann sind das Mal gute Dinge. Die Art, wie er das macht und mit welchem Stil ihm das gelingt ist mir dabei nicht all zu wichtig. Naja...aber insgesamt sehr schwierig das zu sagen...
Bei Spielen kann ich das eigentlich nicht sagen...

Saruman
01.08.2005, 16:42
Ich liebe Sagas mit einer großen lebendigen Welt, mit vielen Helden, die naeher beschrieben werden.
Die Midkemia-Saga hat es mir in diesem Falle besonders angetan.
Wobei es mir in dieser Saga, wie auch in den verschiedenen anderen Raymond Feist Sagas zu schnell der Held gewechselt wird. Pug wurde mir zu schlecht beschrieben...
In dieser Beziehung ist der Herr der Ringe das absolute Meisterwerk. Dort wird ja alles bis ins kleinste Detail beschrieben!