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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tir na Lea - Lasst uns "Gott" spielen...



Ell
25.08.2006, 20:40
Yup yup, das ist der Hauptthread, wo die Geschichte von Tir na Lea geschrieben wird ^^
Die andere Thread wird zu Besprechungen genutzt, aber wenn jemand hier kurz was zum Verlauf schreiben will, kann er ruhig das gewohnte "out of Chara" Text verwenden.
Anyway... hier kommt der Eroffnungspost des F-RPGs:


Lasst uns nun "Gott" spielen

Die untergehende Sonne hauchte Vermilion in alle moglichen Rottöne, sodass man das Gefuhl bekam, die Stadt wurde in Flammen stehen. Der Name Vermilion bekam die Stadt durch die roten Ziegelsteine, aus welchen vor langer Zeit duch die Magie die Mauern und das Hauptschloss erbaut wurden. Nun war die Magie, die diese Stadt lange Zeit auch nach dem Krieg bewachte, weg und lieferte sie schutzlos dem schlimmsten Gegner aus, den solche monstrosen Bauwerke nur haben konnen: der Zeit. Die fruher reibungslos glatte und feste Mauern bekamen Risse und erfielen langsam, aber sicher zu Staub. Einige Bereiche auf den Mauern und um sie herum wurden abgesperrt, da es nicht mehr langer sicher war diese zu betreten. Das Hauptschloss, in welchem jeden Monat die Versammlungen statt fanden, glanzte nicht mehr so majestatisch wie fruher in den Strahlen der untergehenden Sonne. Jetzt hatte man den Eindruck, dass die untergehende Sonne auch den Untergang der Stadt symbolisierte. Aber niemanden kummerte dieser trauriger Anblick und Zustand von Vermilion. Die Regierung war viel mehr mit sich selber und ihren eigenen Machtspielchen beschaftigt. Sie interessierte es nicht, wie erstaunlich schnell hier, im Herzen von Tir na Lea, die Kriminalitat wuchs. Jeden Abend versammelten sich in den Kneipen am Rande der Stadt alle Arten von Gesetzlosen, von normalen Dieben bis zu gesuchten Mordern, auf die auch schon Kopfgeld ausgesetzt war. Dort wurde gesoffen, gespielt, Informationen ausgetauscht, Beute geteilt und Auftrage ausgehandelt.
Ohne Eile schloss Erell die Tur des Blumenladens, wo sie arbeitete ab, wobei sie nur zu gut wusste, dass es nicht notig war. Die jenigen, die so dumm waren, den kleinen Blumenladen "Seelenblume" auszurauben, bezahlten dafur mit ihren Leben. In den kriminellen Schichten ging schon lange das Gerucht rum, dass der Laden verflucht sei oder von einem Schutzgeist bewacht werde. Dabei wusste jeder in Vermilion, dass jegliche Magie schon vor langer Zeit aus dieser Stadt gewichen war. Erell schüttete den Kopf:
"Wie leichtgläubig können die Menschen eigentlich noch sein?" - dachte sie und ging los. Die breite leere Hauptstraße entlang, die vor einigen Stunden noch voll war. Alle Verkäufer und Händler versuchten so pünktlich wie möglich ihre Sachen vor dem Sonnenuntergang wieder in die Lagerhäuser zu bringen. Denn dann ging die "untere Schicht" von Vermilion auf die Straßen. Jeder, dem sein Leben etwas bedeutet verschanzte sich in seinem Haus und gab kein Mucks von sich.
"Hmm...bald sollten die ersten Mutanten rauskommen..." ging der Blumenverkäuferin langsam durch den Kopf. Die ersten Mutanten, die noch etwas Sonnenlicht vertragen konnten. Die meisten Humanoiden in Vermilion hatten sich darauf pezialisiert nachts zu agieren. Nur wenige, so wie Erell selbst, waren sowohl tag-, als auch nachtakiv. Es ag größtenteils aber auch daran, dass die Mutanten in Vermilion sehr ungern gesehen wurden. Und diejenigen, die geschick genug waren und es schafften unerkannt zu bleiben, konnten sich auch tagsüber in der Stadt bewegen.
Erell bog in eine der Seitenstraßen ab und betrat das nächste Haus auf der rechten Seite.
"Bin zuhause!" rief sie fröhlich und stellte den Korb mit einigen Sachen aus dem Laden ab. Das schlecht beleutete Zimmer war recht klein. Die letzten Sonnenstrahlen drangen durch das einige Fenster hinein.
"Ach, Ell da bist du ja!" hörte sie eine raue tiefe Stimme, die aus dem Wohnzimmer kam: "Ich hab mir schon Sorgen gemacht." Erell zog leichten weißen Umhang aus und warf es auf den Stuhl, der neben dem Fenster stand. Er, ein Kleiderständer und ein kleines Regal bildeten die einzige Möbel in dem Zimmer. Beiläufig zog das Mädchen ihre Schuhe aus und betrat das Wohnzimme, welches schon wesentlich größer war. Auf dem Boden lag ein großer, weicher, schwarzer Teppich mit großen roten Blumen drauf. Genau gegenüber der Tür stand ein großer Kamin, vor dem zwei breite dunkelbraune Sessel und ein Sofa plaziert waren. An den Wänden hingen so viele verschiedene Gemälde, dass man auch auf den ersten Blick erkennen konnte, dass der Besitzer des Hauses ein Sammler war.
"Tut mir leid, ich war noch mit einer wählerischen Kundin beschäftigt." Erell verzog eine Miene: "Och, och, och ich kann mich einfach nicht entscheiden, eure Blumen sind alle so hinreißend!!!" verstellte sie ihre Stimme und lachte. Sie näherte sich einem der Sessel, welcher näher an dem Kamin stand und setzte sich auf seine Lehne.
"Du hattest heute wohl wieder deinen Spaß." sagte der alte Mann, der im Sessel vor dem Kamin saß. Erell lächelte, obwohl sie genau wusste, dass er es nicht sehen konnte. Apsaras, der eigentliche Besitzer des Blumenladens "Seelenblume", war schon seit Jahren blind. Sein Gesicht stellte eine rech gruseliges Bild dar. Durch die Magie verbrannte Haut war extremst faltig und dünn. Erell konnte mit ihren Schlangenaugen nahezu alle verbrannten Reste seiner Sehnerven erkennen. Vorsichig nahm Erell die langen weißen Haare des alten Mannes ihm aus dem Gesicht.
"Und wie war dein Tag so?" fragte sie ihn, wobei sie wusste, dass die Frage überflüssig war.
"Wie immer." antwortete Apsaras und wedelte mit seiner knochigen Hand. "Unsere Nachbarin, Weldia, war heute zu Besuch."
"Stimmt....wie immer..." dachte Erell und verengte die Augen. Das Lächeln verschwand aus ihrem Gesicht. Sie wusste, dass diese Frau unglublich gierig war. Sie versuchte immer wieder die Schwäche des alten Hausbesizers auszunutzen, allerdings schlugen jeglische ihrer Versuche fehl. Apsaras war vielleicht blind, aber nicht blöd. Er war einer der wenigen, die noch das eine oder andere magische Artefakt in dem Schrank versteckt hielten. Eins davon war ein "Vergessenheits-Amulett" oder wie Erell bevorzugte es zu nennen ein Diatonis. Jedes Mal, wenn Weldia das Haus betrat vergass sie spurlos alle Gründe wieso sie dorthin gekommen war. Nomalerweise textete sie Aprasas dann eine Weile zu und verzog sich. Das war heute wohl auch der Fall.
"Pass auf, diese Frau hat eine schlechte Ausstrahlung." meinte Erell leise und stand auf. Der alte Mann lachte.
"Das merke sogar ich mit meinen verbrannen Augen." er machte eine Pause. "Gehst du wieder, Kleines?" Er hörte wie Erell sich umzog.
"Yup." antwortete sie kurz und meinte. "Keine Panik, vor 12 bin ich wieder da." Er hörte wie sie das Wohnzimmer verließ und hastig ihre Stiefel azog. Leises Quietschen der Tür verriet ihm, dass sie weg war.
"Irgendwann werden sie dich schnappen, Mädchen..." dachte Apsaras van Went, einer der letzten Überlebenden des Rassenkrieges.
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Shadow Snake
27.08.2006, 04:18
Ups, den Thread hatte ich bis gerade eben gar nicht gesehen... O.o

Soll heißen: Platzhalter.

Soderla, nun also mein Teil.

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Der Holzladen ratterte, als Sam Körning sein Geschäft zumachte. Eigentlich sollte die Bäckerei bereits seit zwei, drei Stunden dicht sein, aber es war ein sehr geschäftsträchtiger Tag. Der Kundenstrom hatte nicht abreißen wollen und er hatte sogar zweimal neueen Vorrat backen müssen.
Sam seufzte. Solche Tage waren selten geworden, musste er zugeben. Als Bäckerei hat man es in allen Zeiten nicht wahnsinnig schwer, zumindest kamen keine Existenzbedrohungen auf. Aber seit einigen Jahren, oder eher Monaten, ging es immer mehr bergab mit dem Geschäft. Nicht, dass die Qualität seiner Waren abgenommen hätte. Konkurrenz gab es auch nicht mehr als früher und Kunden waren ebenfalls vorhanden. Es war einfach, als wäre irgendwo ein Loch, in dem die gesamten Einnahmen verschwanden, ohne dass man erklären konnte, wohin.
"Sam?" Die Stimme seiner Mutter holte ihn aus seinen düsteren Gedanken. "Kommst du, ich habe das Abendbrot gerichtet!" "Ja, sofort!" rief er zurück und ging durch die kleine Tür hinter der Theke.
Das war das Schöne an diesem Haus. Im Erdgeschoss befand sich das Geschäft und durch eine Wendeltreppe gelangte man in den ersten Stock, den Wohnraum. Es war eine normale, durschnittliche Wohnung, fast zu groß für zwei Personen. Seit sein Vater gestorben war, lebten Sam und seine Mutter alleine. Es war mühsam gewesen, das Geschäft aufrecht zu erhalten und als seine Mutter aus Altersgründen nicht mehr konnte, legte er sich einen Gehilfen zu. Aber die Zeit heilt alle Wunden und offenbart Hilfsmittel und so hatten sie sich zurecht gefunden, seine Mutter und er.

Das Abendessen verlief schweigsam. Sam's Mutter war im Laufe der Zeit immer stiller und zurückgezogener geworden und er selber hätte auch nicht gewusst, worüber sie sich unterhalten sollten. So verlief die allabendliche, stille Prozedur des Essens und Geschirr Spülens, bis er sich in sein Zimmer zurückzog.
Nachdenklich legte er sich auf sein Bett und betrachtete das Schwert, das an der Wand hing. Das einzige wirkliche Vernächtnis seiner Vaters... Sam hatte es zwar noch nie ernsthaft benutzen müssen und trainiert war er damit erst recht nicht, aber es war eine Erinnerung an frühere Zeiten, an der er sehr hing.
Schnell schüttelte er diese Gedanken ab. "Verdammt, diese Stimmung, die seit Monaten in der Stadt liegt, packt dich noch ganz..." Er hasste es, sentimental zu sein. Als Bäckermeister und nicht minder guter Koch war er gewöhnt, nüchtern zu denken und immer bei den Geschäften zu bleiben, umso mehr irritierten ihn diese Anfälle.

Er setzte sich auf den Fenstersims und beobachtete die letzten Sonnenstrahlen, die verschwanden. Unten auf der Straße entstand langsam wieder Bewegung, und es war immer interessant, den Nachtmenschen bei ihrem Treiben zuzusehen...

Trial
27.08.2006, 11:45
Die Abendsonne hatte ihren Marsch über den Himmel bereits angetreten, als Trylan das Viertel erreichte, dass man in der Stadt gemeinhin auch als "die Schatten" kannte. Wenn die Sonne so tief stand bekam dieser Ausdruck mehr als nur eine sinnbildliche Bedeutung.

Er hasste die Städte. Zwar war das Überleben hier nicht unbedingt schwerer als in der erbarmungslosen Wildnis ausserhalb der Stadtmauern, doch er hasste Orte an denen viele Menschen zusammenkamen. Und Tir la Nea war eine jener Städte, die selbst in der Nacht nicht aufhörten wach zu bleiben. Zum Glück machten jedoch die meisten Menschen, die bei klarem Verstand waren einen großen Bogen um "die Schatten". Der Laden den Trylan aufsuchen wollte war so unauffällig wie die restlichen Gebäude in der Straße, einzig und allein der Gestank von Ammoniak und verbranntem Schwefel war für ihn besonders kennzeichnend (und für Trylans ausgeprägten Geruchssinn jedesmal eine echte Tortur).
Zweifelnd warf er einen Blick an den Abendhimmel. Wenn er das nicht bekam was er hier wollte, musste er morgen so weit wie möglich von der Stadt entfernt sein. Denn in der morgigen Nacht war Vollmond.
Die Tür war mit verschiedensten Zeichnungen und Ornamenten versehen, verfügte jedoch weder über eine Türklinke noch über ein Schloss. Doch die Kunden von Dr. Donnerbüchse, zu denen auch Trylan gehörte, wussten, in welcher Reihenfolge man die seltsamen Symbole anschlagen musste. Trylan klopfte mit einer Kralle ein paar mal an diverse und scheinbar zusammenhanglose Zeichen, worauf die Tür knarzend zur Seite schwang.

Das innere des Ladens hatte sogar Trylan bei seinem ersten Besuch erschlagen. Diverse astronomische, magische und feinmechanische Instrumente wechselten da munter den Platz mit Gläsern voller exotischer Zutaten und eingemachten Insekten (wobei sich auch Trylan der Tatsache bewusst war, das mindestens die Hälfte dieser Gegenstände rein optischen Zwecken dienten). Eine getigerte Katze, die zusammengerollt auf einem Stuhl saß, warf dem Wolfsmenschen einen bösen Blick zu, den Trylan nur gelassen erwiderte. Missmutige Katzen waren ihm noch bei weitem lieber als Hunde, die jedesmal ein Gekläffe losliesen, wenn er sich ihnen auch nur näherte.
Das Knarzen der alten Treppenstufen kündigte schon die Ankunft des selbsternannten Doktors an. Die hagere Gestalt mit den grauen Haaren stellte sich an die Theke und sah ihren Kunden durch übermäßig dicke Brillengläser an.

"Trylan, welche Freude euch zu sehen. Was macht die ehrenwerte Sippe?"
"Reden wir nicht unnötig um den Brei herum, ihr wisst schon was ich haben will." knurrte der Wolfsmensch ungeduldig "Was muss ich diesmal tun um an das Gebräu zu kommen?"
Dr. Donnerbüchse war einer der Händler die ganz im Sinne dieses Viertels arbeiteten. Zum einen gab es Leute, die horrende Beträge bezahlten um zum Beispiel "das legendäre Wunderserum des Dr. Donnerbüchse" zu bekommen (welches im Wesentlichen aus hochprozentigem Alkohol bestand) und dann gab es Kunden wie Trylan. Kunden mit ganz speziellen Wünschen, die nicht mit Geld sondern mit "kleinen Gefälligkeiten" zahlten. Gefallen, die in diesem Viertel überlebenswichtig waren.
"Nun, als ich gestern wie jeden Mittwoch dem Wirt der Taverne 'Zum Alten Schlachthof' seine wöchentliche Medizin vorbeibringen wollte, meinte doch tatsächlich eine Gruppe von jungen Halbstarken sich über meine Statur lustig machen zu müssen. Ich hab natürlich nichts gesagt, aber... na ja, kurz gesagt, der Abend endete für mich mit einem Bierkrug, der seinen Weg auf meinen Kopf fand." Er rückte seine Mütze ein Stück zur Seite und legte damit einen gewaltigen Kopfverband frei. "Jedenfalls vermisse ich auch seither einen Geldbeutel mit meinen Wocheneinnahmen. Ich wäre dir doch sehr verbunden, wenn du die drei höflich bitten würdest sich zu entschuldigen und mir mein Geld zurück zu geben....wenn du verstehst, was ich meine."

Trylan nickte stumm und warf sich wieder die Kapuze seines Umhangs über den Kopf um sein Gesicht so gut es ging zu verbergen. Als er sich zur Tür umdrehte rief ihm sein Auftraggeber noch im Fortgehen zu.
"Ach ja, und versuch auf dem Rückweg noch etwas Backpulver zu organiesieren. Das brauch ich dringend für den Trank."

Caro
27.08.2006, 18:01
Lynx atmete den dunklen Geruch der Straßen in "den Schatten" ein. Wenn sie jemanden ausrauben würde, war es ein Nachtwesen - oder ein Mensch, der dumm genug war, sich des nachts hier herumzutreiben. Mit ihren hervorragenden Augen - ein Vermächtinis ihrer Mutter sah sie einzelne, verhüllte Gestalten, die sich nicht an Kleinigkeiten aufhielten, keine Pläuschchen hielten und ihrem Nachtwerk nachgingen. Sie lächelte über diese vermummten Wesen, Mutanten und Halbmenschen wie sie. Aber im Gegensatz zu ihr waren sie nicht stolz auf das was sie waren. Zugegebenermaßen war Lynx Debourne etwas zu stolz für einen Halbmenschen. Mit geradezu spitzfindiger - weil ungewöhnlicher - Genauigkeit hatte sie alle ihre Luchsmerkmale hervorgehoben. Ihre silbernen Haare, ihre grünen Katzenaugen, ihre Krallen - alles wie von Geisterhand sichtbar gemacht. Mit einem Seufzen wandte sie sich in Richtung einer größeren Straße. Wie immer war ihr Ziel bevor sie zu ihrem Raubzug aufbrach die Taverne "Zum Alten Schlachthof". Viele ihrer allabendlichen Opfer fand sie hier, im Zwielicht der gedrungenen Bar.

Schon als sie die Tür aufmachte, schlug ihr der atemnotauslösende Gestank von ungewaschenen Männern, zigarren und Alkohol entgegen. Sie hasste ihre Instinke und ihren Selbsterhaltungstrieb jedesmal wieder für ihre Fluchwünsche. Sie liess sich an der Bar nieder und wollte ein Wasser ordern - aber es stand schon da. Der wirt war ein guter Freund ihrer Bande und hatte ihnen schon das ein oder andere Mal ein Dach über dem Kopf geliehen.
"Na, wieder auf der Suche, Madame Lynx?" fragte er mit zahnlosem Grinsen.
"Was sonst?" entgegnete sie ihm freundlich. "Warum wäre ich sonst hier? Der Atmosphäre wegen? Wie geht es eurer Krankheit?"
"Wie immer, der Trank schlägt schon an".
Da kamen drei junge Männer auf die Bar zu.
"Hey, Krüppel, drei Bier!" gröhlte einer, unverkennbar ein Mutant - ein Falkenmutant.
Er wandte sich Lynx zu.
"Hey Süße, eine Frau, hier? Los was ist...Was rollst du denn mit deinen hübschen Äuglein?"
"Du siehst doch, wie soie aussieht, ist doch nur so eine kleine Tusse, die auf ihren Freier wartet"
"Es soll ja Männer geben, die auf sowas stehen."
Zwei sekunden später hing er in der Luft, Lynx scharfe Krallen am Hals.
"Ich würde mich zügeln, mein Lieber" säuselte sie leise "oder du verlierst etwas für dich sehr wichtiges..."
"Ich sagte doch, du bist nur eine kleine ••••••••" sagte einer der beiden anderen.
Der Falkenmutant, den Lynx am Hals bedrohte flog in eine Ecke und sie schnappte sich den zweiten.
"WAS?!" fauchte sie.
Weiter kam sie noicht. Die Tür der Schenke öffnete sich und eine vermummte Gestalt erschien. Mit einem Knurren, dass wie das Knurren eines Wolfes klang, sagte er:
"Lass meine Beute in Ruhe, Katzenvieh. Die gehören mir."
"Tja, dass tut mir dann Leid, aber sie sind jetzt meine Beute - und ich bin kein "Katzenvieh", sondern ein Luchs" fügte Lynx hinzu.
Die Bar war vollkommen still geworden als der vermummte Mann antwortete:
"Es ist mir egal. Ich werde mich um sie kümmern."
Lynx entging in ihrer Wut der bedrohliche Unterton,
"Von einem Angst-Wau-Wau werde ich mir keine Befehle geben lassen."
"Angst?"
"Zeig doch dein Gesicht, Hundi, und wir können nochmal darüber reden."
Seit ihrer Kindheit hatte Lynx vor nichts und niemanden Respekt - und das könnte nun fatal werden.

Daimaju
28.08.2006, 20:49
"Alter Herr, zum Kartenzeichnen fehlt dir wirklich das Talent", murmelte Darwin, während er die Straßen Vermillions auf- und ablief.
Da Darwin nicht die geringste Ahnung hatte, wo er die Suche seiner Mutter hätte beginnen können, ging er auf Nazthons Vorschlag ein und folgte der Handelsroute Richtung Osten, nach Vermillion. Dort lebte ein alter Bekannter seines Ziehvaters, der viel in der Welt herumgekommen war und Darwin vielleicht helfen könnte.
Und nun stand er hier, am Einlasstor der Stadt, und wusste nicht, welcher Straße er folgen sollte. Er kratzte sich am Kopf, drehte die Kartenzeichnung, die ihm Nazthon in Eile angefertigt hatte, mehrere Male und seufze schließlich. "Unmöglich … und die Wegbeschreibung hilft mir auch nicht weiter."
Er beschloss, sich eine Bleibe für die Nacht zu suchen, denn es war bereits nach Sonnenuntergang. Müde schlurfte er die Straße zu seiner Rechten hinab und hoffte, bald an einer Taverne vorbeizukommen.
Die Zahl der Wohnhäuser nahm ab und immer mehr verkommene Saufbuden reihten sich aneinander. Zwischen ihnen lagen stockdunkle Gassen, in denen Darwin vermummte Gestalten erkennen konnte. Ein Schauer lief ihm über den Rücken und er verschwand im nächstbesten Gebäude – ein großer Fehler, wie es sich herausstellen sollte.
Denn dort tobte eine Kampf zwischen zwei Wesen, die zur Hälfte Mensch und zur Hälfte Tier waren. Nazthon hatte oft von solchen Wesen gesprochen – Mutanten hatte er sie genannt. Es war ein ungleicher Kampf. Der große Wolfsmensch warf mit Möbelstücken und Bierkrügen nach seiner Gegnerin, einer flinken Luchsfrau. Sie wich leichtfüßig aus und verspottete den Wolf. Die restlichen Besucher hatten sich an die Wände gepresst und grölten den Kämpfern Anfeuerungen zu. Ein sturzbetrunkener Mann zerrte Darwin zu sich und lallte: "Pass auf, dass du den beiden nicht zu Nahe kommst, das kann sehr böse enden!" Angewidert stieß sich Darwin von dem Mann ab. Dabei stolperte er über die Trümmer eines Stuhls und prallte gegen die Beine des Wolfmenschen, der daraufhin schwankte und auf einen Tisch fiel, welcher unter der Last zusammenbrach. Als sich die Gestalt bedrohlich knurrend aufrichtete, dachte Darwin nur an eines: Flucht!

Ich hoffe mal, die Kampfart der beiden Charas passt ... >_>
E: sry wegen dem Platzhalter -.-"

Ell
28.08.2006, 21:14
hehe, platzhalter *g*
Zum alten Schlachthof heißt ein Theater dort, wo ich früher gelebt habe ;_;

Böser Dai dai, man muss die Platzhalter in Ehren halten :p

Es war kalt. Sogar sehr kalt. Nicht mal der dicke warme Umhang konnte Erells empfindlichen Körper vor der Kälte schützen. In solchen Nächten hasste Erell ihre Mutation. Als Kaltbluter fiel es ihre immer wieder schwer ihre Körpertemperatur aufrechtzuerhalten. Sie war dazu verdammt von der Wärme der Sonne abhängig zu sein. Sonst wäre sie schon längst, wie viele andere Mutanten in den Untergrund von Vermilion gegangen. Ein uraltes Katakombennetz, welches noch aus der Zeit von Zintra stamm. Wofür die Elfen unter ihrer Hauptstadt ein solchgewaltiges Labyrinth errichteten, blieb für die Schlange ein Geheimniss. Erell hegte zwar schon seit längerer Zeit einige Vermutungen, aber keine von ihnen hatte sich bis jetzt als richtig erwiesen. Sie versank in Gedanken. Wenn sie doch bloß nicht so stark vom Sonnenlicht abhängig wäre, könnte sie die Katakomben in Ruhe durchsuchen. Dort hätte sie endlich die Möglichkeit alle ihre Fähigkeiten zu 100% einsetzen zu können.
"Nja, man kann nich immer alle haben..." dachte sie und entschied für sich, dass ein Doppel-Leben auch seine lustigen Seiten hat. Sie beschleunigte. Seit längere Zeit fühlte sie sich intensiv beobachtet. Normalerweise konnte Erell es nicht abhaben und musste sofort nach der Ursache suchen, das Gefühl machte sie fast aggressiv. Aber dies mal war etwas anders. Sie fühlte dabei keine Bedrohung.
"Seltsam...beim nächsten Mal sollte ich mich damit beschäftigen..." fasste sie den Entschluss. Die Schlange eilte durch die Hintergassen von Vermilion. Überraschenderweise war alles ruhig, aber es war Erell auch recht so. Eine dumme Räuberbande oder ein Möchte-gern-Vergewaltiger waren das letzte was sie gebrauchen könnte. Reine Zeit- und Kraftverschwendung. Je näher sie dem Rand der Stadt kam, desto deutlicher konnte sie lautes Gröllen, Kreischen und etwas, was man mit viel Fantasie als Musik bezeichnen könnte, erkennen. Sie näherte sich dem Schatten-Viertel. Dem "Treffpunkt" alles Mutanten, Hybride und anderer humanoiden Wesen der Stadt und derer Umgebung. Für einen Menschen war es äußerst ungesund sich sowohl bei Tag und erst recht bei Nacht in das Schatten-Viertel zu trauen. Das Gröllen wurd immer lauter und bald betrat Erell eine enge Straße, an deren Seiten sich Kneipen, Bordells und kleine Kasinos häuften. Die straße war unglaublich schmutzig und stank bis zum Himmel. Erell war froh ihre verstärkte Geruchssinne kontrolieren zu können. In einem anderen Fall wäre sie wegen dem Gestank schon längst umgekippt. Vorsichtig umging sie die dreckingen Pfützen und ging einigen betrunkenen Mutanten aus dem Weg. Sie näherte sich ihrem Ziel. Der Lärm, welcher aus dieser Taverne kam übertönte alle anderen Schreie und Kreische. Es war klar. Dort gabs eine Schlägerei. In dem Schatten-Viertel kams selten vor, dass sich jemand prügelte, da die Mutanten ihre Krafte immer recht gut einschätzen konnten. Doch wenn es zu einer Auseinandersetzung kam, dann waren die Ausmaße normalerweise gewaltig und darauf hatte Erell gerade absolut keine Lust. Sie überlegte sich schon draußen abzuwarten, bis die Sache vorbei ist, doch entschied sich trotzdem reinzugehen.
"Was macht man nicht alles für einen Auftrag..." säufzte sie innerlich und betrat die Taverne. Rein instinktiv wich sie dabei zur Seite, doch es half nicht und sie wurde von einem jungen Mann überrant. Beide fielen zu Boden.
"Ver...verzeihung! Tut mir wirklich Leid!" der Junge sprang förmlich auf und half Erell aufzustehen.
"Nja...wenigstenssss hasssst du gute Manieren... kommt in diessser Gegend sssselten vor..." Erell ruschte nun ihr Sprachfehler raus. Sie zeigte unabsichtlich ihre gespaltene Schlangenzunge. Es wurde ruhig in dem Raum. Sogar in dem Schatten-Viertel waren Schlangenmutanten eine große Seltenheit. Der Grund dafür war sehr simpel. Sie wurden meistens während der Mutation vin ihrem eigenen Gift getötet. Überlebten größtenteils nur solche, deren Schlangengene von ungiftigen Vertretern dieser Spezies stammen. Nes´vey verengte die Augen und schaute sich um. Trotz ihrer Erwartungen kämpften anscheinend nur zwei.
"Wolf und Luchs... und..?" registrierte Erell und wich automatisch einem geschleudertem Stuhl aus, der durch die Tür flog und auf der Straße aufprahlte. Sie schaute dem Stulh gleichgültig hinterher.
"Mensch...." hörte sie hinter ihrem Rücken und drehte sich um. Die Stimme gehörte dem Wolfmutanten, der grad aufgestanden war und auf sie zu ging. Für einen Augenblick dachte Erell, dass sie gemeint war, doch als der Junge, welcher sie überrumpelt hatte zur Tür eilte, verstand sie, um wen es geht.
"Na, dasss war vielleicht ein Lärm." lachte Erell. Sie ging zum Wolf und klopfte ihm auf de Schulter: "Man könnte meinen, dass sie hier mindestens 15 Leute prügeln." Der Wolf schaute sie boshaft an.
"Hey, du Schosshündchen, ziehst du schon den Schwanz ein?!" hörte Nes´vey darauf spottisches Lachen der Luchsfrau.
"Mit dir werde ich auch später fertig!" antwortete ihr der Wolf aggressiv: "Ich will zuerst diesen Menschenwelpen...aus dem Weg Schlange..." zischte er zu Erell. Lachen verschwand von ihrem Gesicht.
"Nur zu...aber mach zu ersssst deine Augen auf, Hundi. Der "Welpe" isssst ein Halbling" meinte sie kalt. Erschrockenes Geflüster rannte durch die Taverne. Halblinge, halbe Elfen. Sie wurden unter den meisten Mutanten und Humanoiden gefurchtet. Trotz der Elfenjagt, trotz der Verbannung. Sie waren immer noch die Schöpfer der Mutanten und man fürchtete sie vor ihrer Magie. Der Junge schaute Erell verwundert an.
"Hahahaha, köstliche Situation!" lachte die Schlange. "Hey Wirt, wie wärssss mit einem hübssschen Glassss Wein?" Sie setzte sich an einen der noch erhaltenen Tische und nahm ihren Umhang ab.
"Ssssooo...dann wollen wir mal auf ihn warten..." murmelte sie sich unter die Nase: "Ssssooo wie ich ihn kenne, wird er pünktlich sssssein..." Nes´vey lehnte sich zurück und meinte gleichgültig:
"Lasssst euch von mir nicht sssstören...ihre könnt euch ruhig weiter kloppen."
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so Dai Dai, ich hoffe mal, ich hab dich als Halben Elf nicht zu früh verraten :p
Wenn doch, dann tu so als ob du den Ausdruck Halbling noch nie gehört hast. Es ist ein Mutanten-Slang :D :p

Trial
28.08.2006, 22:25
@ Ellen: Was will ich denn mit Dai? o_O

Trylan klopfte sich den Staub vom Mantel, musterte den Halbelfen kurz von oben bis unten und legte ihn dann vorerst in seiner geistigen Schublade für 'vorerst irellevante Personen' ab. "Bei Angelegenheiten, von denen man nichts weis sollte man die Klappe halten, Schlange. Ich meinte den da drüben."
Sein Blick wies drohend auf einen schlacksigen Kerl, der sich hinter dem Falkenwesen zusammengekauert hatte. Möbelteile und Stuhlbeine knarzten, als Trylan sich seinen Weg zu ihnen durch den Raum bahnte.
"Wie ich hörte, habt ihr euch gestern bei meinem guten Freund Dr. Donnerbüchse etwas Geld geliehen. Allerdings habt ihr nicht 'Bitte' gesagt."
Trylan warf seinen Umhang zurück und legte so einen Blick auf das gewaltige Schwert frei, das sich an seinem Rücken befand. Drohend fingerte er am Griff des Selbigen herum. "Ich wäre euch sehr verbunden, wenn ihr mir das Geld geben könntet. Ich denke, dass das für euch die schmerzloseste Lösung wäre."
Kleinlaut griff der Mensch nach einem kleinen Geldbeutel und überreichte diesen Trylan, der ihn grinsend entgegennahm. Dann packte er die beiden Gestalten am Kragen, trug sie zum Eingang aund warf sie in hohem Bogen nach draussen, wo nur noch ein entferntes Scheppern erklang. Zufrieden rieb sich Trylan die Hände und setzte sich an die Tresen, nicht weit vom Tisch der Schlange entfernt.
"Und wenn hier drinnen noch irgendjemand was mit mir zu klären hat, dann sollte er es tun, bevor ich jetzt was esse." Dabei blickte er vor allem drohend die Luchsmutantin an...

kikka
29.08.2006, 10:49
Cia saß gemütlich in einem Cafe und schlürfte ihren Tee.
Gräßlich,dachte sie, dieser Tee , nichts im Gegensatz dazu was O'Sullivan mir immer gebräut hatSie schaute nach draußen, wärend sie versuchte möglichst unbemerkt ihren Tee in die künstlichen Blumen , die vor ihr standen, zu schütten.Auf der anderen Strassenseite war eine Bar.Cia mochte solche Anlaufstellen zwielichtiger Gestalten.Sie beschloss hinüber zu gehen nachdem sie dem Angestellten , der hinter dem breiten Tresen stand, ordenlich ihre Meinung über den Tee gesagt hatte.Sie stand auf ,machte eine flüchtige Handbewegung, und alle Gläser in dem Regal hinter dem Tresen zerbarsten.Cia grinste, so war das halt wenn mal Tee schlecht zubereitete.Selbstverständlich ohne zu bezahlen schlenderte sie aus dem Cafe heraus.Die Tür öffnete ein kleiner Affe,anscheinend der Portier,und wies auch auf ein Schild hin auf dem Stand "Bitte besuchen sie uns bald wieder,sie sind immer Willkommen!"
Cia warf einen Blick auf die Bar auf die sie zu ging, und entschied sich die Tür einfach aufzutreten.
Gedacht, getan.Sie trat die Tür ein, und rief dabei laut "Einen Tee, aber einen guten!".
As sie darin bloss ein paar seltsam aussehende Gestalten er blcikte , verschwand ihre Sehnsucht auf Tee.Sie musste Niesen.Katzenallergie.

Caro
29.08.2006, 20:35
"Wie, will Wau-Wau nicht weitermachen?" fragte Lynx beflissen, nachdem Trylan sich an der Bar niedergelassen hatte und sich offensichtlich dem Essen widmen wollte. "Lass mich in Ruhe!" bellte er sie an - im wahrsten Sinne des Wortes. "Naja, wenn Hundi futtern will..." Schulterzuckend liess sie sich genau zwischen dem Wolfsmensch und der komischen ruhigen Frau nieder, die sich auch an die Bar gesetzt hatte. Das Trümmerfeld im Hintergrund war ihr dabei Recht egal, ebenso wie das wütende Knurren des Wolfes und die bösen Blicke der Schlange. "Wenn man nicht gerne unter Menschen und Menschenähnliche geht, sollte man eine Bar lieber meiden, oder was denkst du, Wauwi?" "Ich war geschäftlich hier, Mieze, und jetzt tu der Welt einen Gefallen und verzieh dich in eine dunkle Ecke." "MIEZE?" "Bist du was anderes als eine kleine stinkende Katze?" "WAS?!"
Prompt hatte Trylan ihre Krallen am Hals, was ihn wenig abhob. Er packte die zierliche junge Frau und warf sie gegen eine Wand, es knallte und schepperte. Der Punkt ging an den Wolf. Und für diese Runde verabschiedete sich Lynx auch aus dem Kampf. Resigniert warf sie ein Tischbein gegen die verdammte Wand und setzte sich beleidigt - und schmollend - an die andere Seite der Bar.
"Ich hasse Hunde." waren ihre Worte, bevor sie sich noch etwas zu trinken bestellte und die beiden anderen Halbmenschen beobachtete.

kikka, meinst du mich mit Katze? o_O

Shadow Snake
29.08.2006, 22:15
Sam starrte in die Dunkelheit. Trotz des anstrengendes Tages spürte er keinerlei Müdigkeit... wohl, weil er im Moment gar nichts spürte. Ich weiß nicht...
Seine Gedanken waren seltsam, fast wahnwitzig. Trotzdem hatte er das dringende Gefühl, etwas tun zu müssen. Ohne nach einer Erklärung zu suchen, stieg er aus dem Fenster auf das Dach. Eine kühle Brise umspielte seine kurzen Haare und er setzte sich auf die brüchigen Ziegel. Um gleich wieder aufzustehen und das Schwert seines Vaters zu holen.
Es würde ihm wahrscheinlich nichts nützen in einem Ernstfall, aber unbewaffnet nachts durch die Gassen zu wandern war absoluter Selbstmord. Es sei denn, man war ein mächtiger Magier. Was Sam nicht war.
Mit einem waghalsigen Sprung und einem geschmeidigen Abfangen, was ihn selber überraschte, er hätte nie gedacht, dass er noch eine solche Körperbeherschung hatte, landete er auf der Straße vor seinem Laden. Und was jetzt? Was zur Hölle machst du eigentlich gerade? Er unterließ es allerdings, den Gedanken weiterzuspinnen und setzte in Gedanken seinen Weg fort, dorthin, wo ihn seine Füße trugen.
Nach einer Weile blickte er auf und stellte fest, dass er in einer Gegend gelandet war, die er sonst beflissentlich mied... Er blickte in das Schatten - Viertel und ein kalter Schauer rieselte ihm den Rücken hinunter.
Trotzdem ging er weiter...

Daimaju
31.08.2006, 13:24
Erm ... doch, Ellen >_>
Noch ein wenig zu früh :p
btw: Bin von Samstagnachmittag bis Sonntagnachmittag nicht da, müsste mich mal evtl. jemand mitschleppen >_>

Was ist denn hier nur los?, dachte sich Darwin. Er stand noch vor der Taverne und starrte mit großen Augen und offenem Mund ins Innere. Ist so die Welt außerhalb unserer Hütte? Wie grauenvoll. Ich muss weg von diesem Ort!
Er verließ die Straße und bog in eine Seitengasse ein. Während er sich durch das Wirrwarr der vielen dunklen Gänge bahnte, lauschte er dem beruhigenden Hall seiner Schritte und dachte über die Bemerkung der zischelnden Frau nach. Ich bin ein Halbling? Was in aller Welt sind Halblinge? Soll ich umkehren und sie fragen?
Er blieb stehen und schaute zum sternenbesetzten Himmel.
Nein, nichts bringt mich zurück in diese Gegend, das sind ja alles Irre da!
Plötzlich klapperte etwas wenige Schritte hinter ihm. Er erschrak und fuhr herum, konnte aber niemanden sehen. Panisch presste er sich mit dem Rücken an die Wand, die Hand am Griff seines Schwertes. Ist mir der Wolfmensch etwa gefolgt und will doch noch Rache nehmen?
Es klapperte wieder, dieses Mal direkt über seinem Kopf. Ein wenig Staub und ein paar Steinbröckchen fielen auf ihn nieder. Er zog den Kopf zur Seite und wischte sich übers Gesicht.
Genau in diesem Moment landete eine Gestalt vor ihm und ehe Darwin sein Schwert ziehen konnte, rammte sie ihm die Faust in den Bauch. Keuchend brach er in die Knie. Als er aufschauen wollte, hielt ihm die Person einen Dolch an die Kehle. "Ganz ruhig, mein junger Freund", säuselte sie mit gespielter Freundlichkeit. "Ich will dich nur etwas … erleichtern"
"Du elender …"
"Schsch, du willst mich doch nicht wütend machen, oder?", flüsterte der Fremde belustigt und drehte den Dolch ins Mondlicht, eine seltsame Flüssigkeit glänzte auf der Klinge. Darwin spürte, wie die Hand des Diebes den kleinen Geldbeutel an seinem Gürtel löste. Dann rammte ihm die Gestalt die Dolchklinge tief in die Schulter und rannte davon.
Er schrie auf vor Schmerz. Wutentbrannt über den Verlust seines gesamten Geldes wollte er aufstehen, doch seine Glieder gehorchten ihm nicht. Die Sicht verschwamm und ihm wurde übel. Das Blut rauschte in seinen Ohren und in seinen Lungen brannten wie tausend Feuer.
Das letzte, was er wahrnahm, war das Geräusch von Schritten, dann wurde er ohnmächtig ...

La Cipolla
31.08.2006, 14:06
Das Zimmer, in das die letzten Strahlen der untergehenden Sonne Vermilions fielen, war für den gut bezahlenden Gast edel hergerichtet worden, aber der dunkelhäutige Hüne benötigte nicht viel zum Leben. Er saß nachdenklich mit geschlossenen Augen auf der Kante des Bettes und hing längst vergangenen Erinnerungen nach. Die meisten Menschen beginnen, zu verdrängen, wenn sie etwas Schlimmes erlebt haben. Bei jemandem, der Rache nehmen will, ist es anders, das ausschlaggebende Ereignis drängt sich in sein Bewusstsein und sitzt dort für immer fest, bis derjenige seine Seelenruhe gefunden hat. Bei Garunione Dilarva war es noch anders. Er hatte bald erkannt, dass blinde Rache die Ketten der Sklaverei nirgendswo lösen würde, und so war er aufgebrochen, um Kraft zu sammeln. Seine Reise hatte bereits viele Jahrzehnte gedauert, und er wusste, dass er bald handeln musste, wenn sein Körper ihn nicht im Stich lassen sollte.
Noch ein einziger Kopf.
Garunione war nicht umsonst nach Vermilion gekommen.
Die übelsten aller Schurken lebten hier, und um sich „der Übelste“ nennen zu können, bedurfte es einer gewaltigen Macht. Der dunkelhäutige Kopfgeldjäger wusste das, und er hatte erfahren, wer selbst bei dem Abschaum der Straßen noch wahrhaft gefürchtet wurde. Langsam legte er den Steckbrief bei Seite und nahm ein bestimmtes Fläschchen in die gewaltige Hand. In dieser Stadt gab es viele fähige Krieger, Halblinge und Mutanten, auch Menschen mit den seltsamsten Fähigkeiten und den schlimmsten Kampftechniken. Der Hüne wusste um seine Kraft, die Zeit, als er sich nicht einschätzen konnte, war seit vielen Jahren vorbei. Er war sich der gewaltigen Macht bewusst, die sein Körper hatte, und er wusste auch, dass er an seinem Maximum angelangt war. Ein Ziel, das viele Krieger anstrebten, doch der Kopfgeldjäger ahnte, dass eine einzelne Perfektion unter gewissen Umständen nicht reichen würde. Die dickflüssige Substanz war durchsichtig, nicht leuchtend grün, wie man es vielleicht erwarten würde, und unschuldig gab sie nicht einmal mehr einen beißenden Geruch von sich. Garunione schluckte, denn eine weitere Nacht in ewigem Schmerz stand ihm bevor. Er betete an sein Volk, um auch die dritte in Folge zu überstehen, und trank dann die Flüssigkeit, die Ampulle mit einem Gift, von dem einige Tropfen gereicht hätten, um einen Menschen zu töten. Als es schummrig vor seinen Augen wurde und die ersten Schweißtropfen über das Gesicht liefen, erinnerte er sich der vergangenen Tage.


„Immer mit de Ruhe, Großer. Wohin so spät?“
Der Schurke vor dem Reisenden hatte einen glänzenden Dolch in der Hand, und das Mondlicht spiegelte sich drohend in der Klinge.
„Du siehst stark aus, aber deine Kraft wird dir nicht viel nutzen, wenn du unbewaffnet bist.“
Garunione erwiderte kein Wort und ließ das eingewickelte Paket auf seinem Rücken zu Boden fallen. Langsam schritt er auf den Dieb zu, der daraufhin den Dolch nach vorn streckte.
„Halt! Keine Bewegung. Dein Geld!“
„Unbewaffnet? Wer wäre so dumm, unbewaffnet, durch diese korrumpierten Straßen zu laufen?“
Die Stimme des Schwarzen war tief und emotionslos. Sein Gegenüber grinste.
„Nur ein vollkommener Idiot.“
„Richtig.“, meinte Garunione, „Ich gebe dir mein Geld. Unter einer Bedingung.“
„Du bist nicht in der Lage, Bedingungen zu stellen, Großer. Aber sag ruhig, vielleicht gefallen mir deine Bedingungen ja.“
„Eine Frage. Wem in diesen Straßen würdest auf keinen fall bei Mondlicht begegnen wollen?“
„Pah! Da gibt’s viele.“
Der Dunkelhäutige zeigte kaum eine Reaktion, er nahm nur langsam seinen Geldbeutel vom Gürtel.
„Und vor wem fürchtest du dich am meisten?“
Der Schurke überlegte kurz.
„Der Boss der Gilde. Er ist hier in den Straßen der König, aber denk gar nicht erst dran, dich mit ihm anzulegen, wenn ich dich sogar schon unbewaffnet hier erwische!“
„Danke.“, meinte Garunione und warf dem Dieb den Geldbeutel zu. Dieser freute sich und öffnete das Lederband daran. Sein Lächeln erstarb, als eine Schmeißfliege das Lederbehältnis verließ und in der Nachtluft verschwand.
„Hey!“, rief der Schurke aufgebracht und hob seinen Dolch, „Was soll der Mist? Hier ist kein Gold!“
Der Kopfgeldjäger kratzte sich am Hinterkopf, was bei seiner gewaltigen Gestalt ein wenig lächerlich herüberkam.
„Entschuldigung. Ich trage momentan kein einziges Goldstück mit mir. Die Geschäfte sind nicht besonders gut gelaufen in letzter Zeit.“
Das Gesicht des Dolchschwingers lief rot an und seine Knöchel traten weiß hervor, als er seine Waffe und den leeren Lederbeutel umklammerte. Garunione zuckte nur schuldbewusst mit den Schultern. Mit einem plötzlichen Schrei hob der Schurke mit dem Dolch nach ihm. Die Klinge drang einige Fingerbreiten tief in die Schulter des Hünen ein. Der Dunkelhäutige grunzte vor Schmerz und umschloss dann den Hals des Diebes mit seiner anderen Hand. Die Füße des Übeltäters verließen den Boden, und als er versuchte, sein Messer erneut zu schwingen, viel ihm auf, dass es im Arm des Fremden fest steckte.
„Versuch es gar nicht erst.“, argumentierte dieser nur ruhig, aber mit einer unbestimmten Drohung in der Stimme, „Solange ich meine Muskeln anspanne, wird dieser Dolch meinen Arm nicht verlassen. Du tätest gut daran, mich einfach gehen zu lassen.“
Der offene Mund des Angreifers japste nach Luft, und sein Gesicht war blutrot, so, dass er schließlich verzweifelt nickte. Dilarva ließ den Dieb zu Boden fallen und zog den Dolch aus seinem Arm. Der geschlagene Übertäter atmete wie ein sterbendes Schwein, das seinem Henker gerade erst entkommen war, und so merkte er kaum, wie der Kopfgeldjäger ihm seinen Geldbeutel abnahm.
„Entschuldige, aber ich werde hier auch noch ein wenig Gold benötigen.“
Gerade, als er sich zum Gehen wandte, fand der Schurke wieder zu seiner Stimme.
„Fremder…!“, krächzte er nur unbeholfen, „Der Gildenboss… ist mächtig. Aber außerhalb seiner Straßen… ist er ein Schwächling.“
Mit zurückkehrendem Interesse drehte Garunione sich um und nickte, denn etwas in der Art hatte er schon erwartet.
„Aber es gibt… Gerüchte.“
„Gerüchte?“, fragte der Hüne nach und beugte sich zu dem Dieb hinab, „Jemand, den ihr mehr fürchtet?“
„Nicht… nur ich. Die… ganze Unterwelt fürchtet… sie.“
„Sie?“, wiederholte der Fremde nur verwundert, „Eine Frau?“
„Ja, eine Frau.“, grinste der Schurke nur, dann fiel er in Ohnmacht. Garunione hob sein Paket wieder auf und schlang es sich auf den Rücken.
Sein Blick war fest, als er sich auf den Weg machte, um mehr über sein nächstes Ziel herauszufinden.


Die Summe auf dem Steckbrief war recht ordentlich, aber das war dem Kopfgeldjäger, nüchtern betrachtet, vollkommen egal, als er wenige Stunden später den Geldbeutel des überwältigten Diebes zückte.
„Schlangenmensch…“, ließ er sich noch einmal durch den Kopf gehen und bezahlte die drei Ampullen. Der Verkäufer kicherte in seine Tunika, aber er hatte er keine Ahnung, dass jenes Gift nicht für andere Menschen bestimmt war. Garunione Dilarva mischte sich alsbald wieder unter die Menschen von Vermillion, und die Gerüchte, die er vernahm, wenn er den Namen der Gesuchten verlauten ließ, bestätigten ihn. Die nächsten drei Tage würden hart werden, verdammt hart. Eventuell sogar gefährlicher als die Jagd an sich.


Das Gift lähmte seine Glieder leicht, aber der wild atmende Kopfgeldjäger bemerkte, dass die Substanz schon an Kraft verloren hatte. Der dritte Tag. Abhärtung war stets die Methode gewesen, die er zum Trainieren bevorzugt hatte, und die leichte Dolchwunde in der Schulter hatte er kaum mehr gespürt. Allerdings war das auch eine äußere Verletzung gewesen. Mit Gift sah das Ganze schon wieder komplett anders aus. Drei Tage tödliches Gift mussten diesmal reichen, viel mehr Zeit wollte er sich nicht gönnen. Die Hälfte der Nacht war überstanden, und bisher hatte sich der Hüne nicht ein einziges Mal übergeben, wie in den Nächten davor viele Male.
„Erell de Vido…“, meinte er lächelnd, „Du wirst mein letzter Kopf.“

kikka
01.09.2006, 12:13
Wenn denn sonst,BlackRose.^-^ Hab ich erwähnt das mein Chara Tee süchtig ist?
Hastig tog Cia ein kleines mit Pulver gefülltes Tütchen heraus , und schluckte das Pulver möglichst schnell herunter.Gott sei dank ,trug sie immer ein Anti-Allergie-Pulver mit sich rum,dachte sie.
(wird editiert \o/ Bin momentan ideenlos!)

Ell
07.09.2006, 17:34
hahaha!! endlich wieder Zeit >_>
So, hier gehts weiter = Platzhalter

Shadow Snake
07.09.2006, 17:39
Gut, dann mach ich das auch mal. Ich hoffe, dass ich mich überwinden kann, bereits heute zu editieren.

*edit* Irgendwie halte ich es für klüger, zu warten, bis die anderen editiert haben.