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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [PnP] Seattle sucht den Superstar, oder: Gecastete Gruppen gegen Random! ;)



Daen vom Clan
11.07.2006, 11:27
Moin, ihr Freunde des gepflegten Rollenspiels.

In diesem Thread will ich mal der Frage auf den Grund gehen, welche Art von Gruppen ihr bei Rollenspielen aller Art bevorzugt und unterscheide sie aus diesem Grunde mal in "Zufallsgruppen" und "Gecastete Gruppen".

Zufallsgruppen sind schnell erklärt: Man trifft sich beim Spielleiter, hat die chips und die Cola dabei, jeder packt seinen Charabogen aus und der Spielleiter eröffnet die Geschichte aus heiterem Himmel , die Helden treffen sich alle in der Taverne, lernen sich kennen, der Ritter legt sich mit dem Totenbeschwörer an, der Elf kackt dem Zwerg vor die Haustür und so weiter und so fort. Ähnlich verhält es sich in Shadowrun wo verhaltensgestörte Psychos aufeinandertreffen und jeder verzweifelt flennend versucht, cooler, mystischer, geheimnisvoller und vercyberter zu sein als die Anderen :)


Und dann gibt es da noch die "Gecasteten Gruppen" - eine Spielweise die ich seit 2 Jahren spiele und persönlich gesehen absolut bevorzuge.

Dabei werden die Helden nicht einfach in das Abenteuer geworfen wie sie kommen, sondern die Spieler setzen sich davor zusammen und überlegen gemeinsam einen Gruppen- oder Teamhintergrund und entwerfen dann erst ihre Charas.

Wir haben das mal in DSA mit einer Praoitengruppe gehabt, die aus einem Geweihten, einem Folterknecht und einem Inqusitior bestand und die Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe war grandios.
Auch als wir mal eine gezielt dunkle Gruppe, bestehend aus einem Vampir, einem Goblinschamanen und einer Diebin gespielt haben, waren trotz extrem schwieriger Charas keinerlei Abstimmungsprobleme zu finden.

Mehr noch ist mir das bei Shadowrun aufgefallen.
Die 08/15 Runner die an jeder Ecke aufeinandertreffen lassen nach meinen jüngsten Erfahrungen kein ordentliches Spiel zu, als wir aber vor Jahren mit gecasteten Gruppen experimentierten, war der gespielte Zusammenhalt und auch das Rollenspiel großartig und gerade bei SR war es sehr angenehm, das die Gruppenmitglieder sich perfekt ergänzten.
Und man konnte sich am Anfang des Abends entscheiden, worauf man Lust hatte : Auf die unvercyberte aber extrem ausrüstungsstarke Anti-Terror-Einheit die ihre Einsätze minutiös plant, oder auf die Seattler Gang, für die eine Pistole das Höchste der Gefühle ist und die sonst nur mit Baseballschlägern loszogen und eigentlich nur versuchten, eine Metalband aufzubauen.


Deswegen mal meine Frage: Habt ihr schonmal mit gecasteten Gruppen gespielt, wenn Ja, wie sind eure Erfahrungen damit? :)

La Cipolla
11.07.2006, 13:07
Naja, wir haben deprimierenderweise genügend Leute, die IMMER das Gleiche spielen.

Bsp: D&D - Schurke (Mindetsens 5 verschiedene, so am Rand), DSA - Streuner mit viel Schleichen und hinterhältiger Ermordung, Exalted - Night Caste mit Stealth, Shadowrun - Ki-Adept mit Heimlichkeit, usw....

Das ist vollkommen tödlich für alles gecastete, weil diese Leute auch nie aus ihrer krampfhaft-cool-und-verschlossen-Phase rauskommen. Ich finds hauütsächlich traurig. Selbst wenn ich verbiete nen Schurken zu spielen, macht der jenige sich halt nen Mönch oder Magier, der dann am Ende auch nur beim Rumschleichen ist. -_- Am Anfang dachte ich ja noch, das legt sich mit der Zeit, wenn er immer sieht, was für tolle, einfallsreiche Charas die anderen spielen, wird aber nichts.

Naja, außerdem gehn bei uns immer schon alle mit ziemlich festen Vorstellungen an ihre Charas, was an sich natürlich nicht schlecht ist.

"Gecastet" also in dem Sinne nur "wir bräuchten noch nen Magier" oder "Bitte, 5 Krieger sind Bullshit", für direktes Zusamenspiel treffen wir uns aber auch zu unregelmäßig (was sich schon darin zeigt, dass ich etwa 3,7 verschiedene Gruppen hab, und die Hälfte der einen auch in den anderen mitmacht >_>)
An sich ist sowas aber toll. Ich träume immernoch von meiner SR-Hexengruppe, die den Harz verteidigt. ;_;

Das Einzige, wo wir beim nächsten Mal sicher casten werden, ist Yesterdays Tomorrow, da wir die Aufbau-Strategie Mechanismen testen wollen, und es bringt nicht viel, eine Insel zu besiedeln, wenn die Gruppe nur aus Kriegern und Schurken besteht. :rolleyes:

Ineluki
11.07.2006, 17:07
Oftmals gehen wir eigentlich gemischt an die Sache heran.
Das heisst, dass die Charas per Random zusammenkommen, wir aber meist vor dem Beginn des Abenteuers kurz ein wenig Vergangenheit abreissen, und vieles der Vergangenheit waehrend des Spiels entwickelt und eingeflochten wird, wenn die Spieler mit ihren Charas besser vertraut sind. Damit haben wir zwar oft ziemlich seltsame Gruppen, und doch stimmt die Harmony einigermassen.

Manchmal machen wir es auch so, dass sich ein Teil der Gruppe schon kennt, und andere erst dazu stossen. Alles in allem betreiben wir also ehr Random-Gruppen als Designte Truppen.

Viddy Classic
11.07.2006, 17:23
Hm, zumindest bei D&D war es doch so, dass es eh nur ein paar vorgefertigte Chars gibt, oder? Zumindest in dem Standard-Bettdingen ^^. Von daher wählt man die so oder so aus, zumindest wir ^^.

Generell ist es bei uns aber so, wie Cipo beschreibt, wir haben alle ein Muster, nach denen wir Chars aussuchen. Charakereigenschaften, die der Char für einen persönlich haben muss, etc. Von daher ist es schon so, dass es ein Gemisch aus Casting und Random ist, von daher, weil von vorneherein immer klar ist, wer was wie spielt. Ist halt so, bei eingespielten Gruppen.

Mit vollkommen anderen hab ich eh noch nie gespielt, reizt mich allerdings.

La Cipolla
11.07.2006, 17:32
Hm, zumindest bei D&D war es doch so, dass es eh nur ein paar vorgefertigte Chars gibt, oder? Zumindest in dem Standard-Bettdingen ^^. Von daher wählt man die so oder so aus, zumindest wir ^^.
Nein? O_o Oder meinst du jetzt Klassen? Die sind eher Berufe und haben nichts mit den Charaktereigenschaften zu tun, abgesehen von idealistischen Klassen wie Barden, Paladinen oder Druiden, die sind da ein wenig eingeschränkt
Was zur Hölle ist ein Bettding? :rolleyes:

Viddy Classic
11.07.2006, 17:39
Brettding ^^

kA ob es von D&D noch Varianten ohne Brettspiel gibt.

Und ja, ich meinte Klassen - Berufe - sowas halt :D Ich bin da nicht wirklich bewandert, dafür spiel ich viel zu selten.

La Cipolla
11.07.2006, 17:56
Achsoooooo~
Jetzt versteh ich ^^
D&D ist eigentlich ein P&P, heißt also, ohne Brett und für gewöhnlich auch ohne Figuren, nur Würfel, Stift, Papier und Fantasie. \o/ Und da gibts nur die Klassen, aber den Charakter der Spielfigur legt man selbst fest, genau so wie Name, Geschichte, Altern, größe, Aussehen usw...

Deshalb auch gecastet, heißt halt, die Spieler bauen sich Charaktere, die zusammenpassen. Der andere fall ist der, dass sich die Spieler irgendwelche Charaktere bauen, ohne darauf zu achten, was andere haben.

In dem Brettspiel gibts ja halt nur ein paar Charas.
Du musst auf der NATO dringend mal irgendwas mitspielen, ich empfehle am Anfang DSA oder Shadowrun. ;)

EDIT: Dann hast du mich nur verwirrt. ;)

Viddy Classic
11.07.2006, 22:21
Ich hab schon DSA gespielt o.O - Mein schöner Thorwaler ^^

Ist nicht so, dass ich ein vollkommener Noobie bin :p

Jesus_666
14.07.2006, 01:19
Oftmals gehen wir eigentlich gemischt an die Sache heran.
Das heisst, dass die Charas per Random zusammenkommen, wir aber meist vor dem Beginn des Abenteuers kurz ein wenig Vergangenheit abreissen, und vieles der Vergangenheit waehrend des Spiels entwickelt und eingeflochten wird, wenn die Spieler mit ihren Charas besser vertraut sind. Damit haben wir zwar oft ziemlich seltsame Gruppen, und doch stimmt die Harmony einigermassen.

Manchmal machen wir es auch so, dass sich ein Teil der Gruppe schon kennt, und andere erst dazu stossen. Alles in allem betreiben wir also eher Random-Gruppen als Designte Truppen.
Natürlich ist anzumerken, daß wir im IRC spielen, wo die Dinge nun mal anders sind. Das, was eine RL-Gruppe in einer halben Stunde abgesprochen kriegt (was braucht das Abenteuer, wer spielt wen und was meint der Spielleiter) könnte im IRC locker drei Stunden beanspruchen. Deshalb hat jeder Spieler ein, zwei Charas auf Abruf (in meinem Fall könnte man von einem rasch expandierenden Fuhrpark mit Multithreading sprechen) und spielt mehr oder weniger irgendwen.

Ich würde gerne mal eine Kampagne mit ausgearbeitetem Plot und ebensolchen Helden spielen. Für SR habe ich ja mal eine James Bond-artige Spionagerunde mit abgedrehten Superschurken angedacht - da wäre eine gut designte Gruppe Pflicht. Nur leider habe ich eben nur im IRC eine Runde und da geht so was nicht. Zu schade.


BTW, Random-Gruppen können mitunter für tolle Gruppenchemie sorgen. Beispielsweise zwischen meiner Exkurtisane Rahjadés und Dingsis Tsageweihten Iunor, der in Rés Gegenwart drohte, an Dehydrierung zu sterben, weil er so viel gesabbert hat (und in die Mischung hätten wir noch ein kleines Mädchen gegeben, wenn das Abenteuer nicht gestorben wäre). Oder zwischen einem sehr informellen Botaniker, einem leicht perversen Streuner und einem maraskanischen Kampfkünstler, der in etwa genauso locker und umgänglich ist wie ein japanischer Geschäftsmann.

Dhan
15.07.2006, 13:20
Pfff ne Art Mischung halt, grobe Vorgabe. Wir erstellen die Figuren sowieso mehr oder minder beim Zusammenhocken irgendwo mim Meister (also nicht die genauen Werte sondern das Konzept)

Die Typen, die Cipolla da beschreibt mit immer gleicher Charakter... kann ich garnech richtig verstehen o.O
Ich finds fast schade, nicht gleichzeitig mit 10 Charakteren ins Spiel ziehen zu können weil ich doch so gerne welche erstelle ^^

FF
17.01.2009, 16:08
Es kommt darauf an, was man spielen will. Für viele, eher Spezielle Plots ist es unerlässlich, die Charaktere mit dem Meister zu erstellen und sich in der Gruppe abzusprechen, weil es sonst einfach nicht funktioniert. Zumindest, wenn man Wert auf eine Stimmigkeit der Spielwelt legt, und diese nicht allzusehr verbiegen möchte.

Wenn ich ein Abenteuer in Thorwall (DSA) Spielen will, nehme ich da keine Charaktere aus Al'Anfa rein, es sei denn, sie wurde bewusst mit dem Anspruch einer geringen Lebenserwartung erstellt.

Theoretisch kann man alles hinbiegen, aber es macht nicht immer Sinn, und schränkt ein gutes Rollenspiel in manchen Fällen doch arg ein (Komplett Unsinnige Gruppenzusammenstellungen a la Praiosgeweihter (Anti Magie, Anti Dämonen) und ein Brabaker Dämonologe.)

Ranarion
17.01.2009, 16:52
Bisher habe ich eigentlich nur auf der NATO DSA gespielt und da sind es ja eigentlich immer Random-Gruppen, maximal haben ein paar Spieler ihre Charaktere zusammen erstellt, die dann eine Verbindung haben. Zumindest war das in den Gruppen, wo ich war immer der Fall.
Aber "gecastete" Gruppen klingen meiner Meinung nach nicht schlecht, hätte ich eine eigene Gruppe würde ich das sicher mal ausprobieren. Damit lassen sich sicher viel interessantere Charaktere erstellen, schließlich weiß man mit welchen Leuten der Charakter später zu tun haben wird und wo er sich befindet.