Anmelden

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Literaturverzeichnis / Quellenangabe



July
02.07.2006, 15:25
Ich sitze hier grad und will meine eine Hausarbeit fertigstellen. FÜr diese Hausarbeit hab ich natürlich verschiedene Quellen verwendet, deren Inhalte ich aber neu strukturiert habe.
Zum Beispiel geht es um Vor- und Nachteile zu einem bestimmten Thema, diese Vor- und Nachteile hab ich nach verschiedenen Gruppen sortiert und vorgestellt. In den Texten, die ich gefunden habe, ist diese Anordnung natürlich nicht so.
Jetzt bin ich dabei, meinen Text mit Fußnoten und einem Literaturverzeichnis zu versehen. Meine Frage dabei ist: Wenn ich einen Text habe, aus dem ich Informationen genommen habe und in verschiedenen Kapiteln verarbeitet habe, schreib ich dann diese Quellenangabe in mehrere Fußnoten bei den jeweiligen Kapiteln hin oder reicht es in dem Fall, wenn ich das nur ins angehängte Literaturverzeichnis stelle?
Ich habe auch fast nie richtig zitiert, sondern meistens die INformationen, die ich gelesen habe, genommen (teilweise kamen sie in mehreren Texten vor) und eben in eigenen Worten wiedergegeben und auch eigentlich (meiner meinung nach ;)) sinnig begründet.
Muss ich dann trotzdem im Text eine direkte Quellenangabe mache?

Wäre nett, wenn sich hier jemand dazu mal äußern könnte, der davon mehr Ahnung hat als ich und mir sagt, wie ichs richtig machen muss :)

Ist ja auch ein nicht ganz unwichtiges Thema, IMO ^^

Broken Chords Can Sing A Little
02.07.2006, 15:41
Normalerweise musst du, wenn du Informationen bearbeitet und nicht direkt übernommen hast, die Quellen nur im zugehörigen Verzeichnis angeben - eine Fußnote ist dann von Nöten, wenn direkt zitiert wurde, oder eine Behauptung aufgestellt wurde (damit ist alles abseits von so genanntem "Lexikonwissen" gemeint), da diese ja nicht als "Fakt" zählt.

Shinigami
02.07.2006, 19:50
Habt ihr kein Regelwerk für das Anfertigen von wissenschaftliche Arbeiten? Bei uns muss man zu jedem "Fremdgedanken" bzw. zu jeder Anregung die von einem anderen Autor stammt, eine Fussnote einfügen. Das kann dann auch so aussehen, dass man auf einer Seite 5 Absätze hat und unten fünfmal der gleiche Autor steht, nur jeweils mit einer anderen Seitenangabe. Sobald du also etwas anderes als deine eigene Meinung bzw. Erfahrung wiedergibst, musst den entsprechenden Autor bzw. das entsprechende Buch einfügen.
So ist es zumindest bei uns. :)

Chrissi
02.07.2006, 21:57
Normalerweise musst du, wenn du Informationen bearbeitet und nicht direkt übernommen hast, die Quellen nur im zugehörigen Verzeichnis angeben - eine Fußnote ist dann von Nöten, wenn direkt zitiert wurde, oder eine Behauptung aufgestellt wurde (damit ist alles abseits von so genanntem "Lexikonwissen" gemeint), da diese ja nicht als "Fakt" zählt.
Hm, wir haben das so gelernt, dass man wirklich alles, was man irgendwoher hat, auch Zitieren muss. Es gibt ja Sinngemäße Zitate und direkte Zitate.

Njoa, wir hatten damals ne riesige Diskusion deswegn.
Denn wenn man eine wissenschaftliche Arbeit schreibt, die zum Beispiel über Alchemie handelt, dann kann man da ja nichts eigenes reinbringen. Und dann müsste man den ganzen Text zitieren... und unsere Lehrerin besteht darauf, dass wir das dann auch machen.

Broken Chords Can Sing A Little
02.07.2006, 22:53
Njoa, wir hatten damals ne riesige Diskusion deswegn.
Denn wenn man eine wissenschaftliche Arbeit schreibt, die zum Beispiel über Alchemie handelt, dann kann man da ja nichts eigenes reinbringen. Und dann müsste man den ganzen Text zitieren... und unsere Lehrerin besteht darauf, dass wir das dann auch machen.Naja, aber die Grundinformationen zu einem Thema stehen ja normalerweise in jedem Lexikon, dass dieses behandelt und wenn man sie in eigenen Worten wiedergibt kann man nicht mehr von einem Zitat sprechen. Sicher, die Quelle muss man im Quellen-/Literaturverzeichnis auf jeden Fall angeben, aber eine Reininformation ist ja nicht Eigentum einer bestimmten Quelle, diese muss eben auf neuem, eigenen Wege formuliert werden.

Shinigami
02.07.2006, 23:10
Naja, aber die Grundinformationen zu einem Thema stehen ja normalerweise in jedem Lexikon, dass dieses behandelt und wenn man sie in eigenen Worten wiedergibt kann man nicht mehr von einem Zitat sprechen. Sicher, die Quelle muss man im Quellen-/Literaturverzeichnis auf jeden Fall angeben, aber eine Reininformation ist ja nicht Eigentum einer bestimmten Quelle, diese muss eben auf neuem, eigenen Wege formuliert werden.
Mit der Einstellung kannst du dir im Studium aber eine ziemlich blutige Nase holen. Kommt natürlich auch drauf an, wie dass dann bei euch gehandhabt wird.

Ich zitiere mal aus unserem Regelwerk


Bei einem sinngemäßen Zitat wird ein fremder Text nicht wortgetreu, sondern nur seinem Inhalt nach sinngemäß wiedergegeben. Dabei ent¬fallen die Anführungsstriche. Es muß jedoch unmißverständlich erkenn¬bar sein, daß es sich um die Wiedergabe fremder Gedanken handelt. Dies kann durch eine Einfügung im Text oder mit einer Fußnoten¬an¬gabe geschehen; der Beleg beginnt - ob im Text oder in der Fu߬note -mit einem ‘vgl.’. Vielfach stellt sich die Frage, was ori¬ginär fremde Gedanken sind und was Allgemeinwissen darstellt, das eben auch in vielen Publikationen zu finden ist. Der Grundsatz sollte lauten, daß eine Quellenangabe mehr sicherlich die Qualität der Arbeit nicht schmälert. Besonders auffällig ist das Fehlen von Quellenanga¬ben, wenn über Behauptungen, Prognosen, Situationsbeschreibungen berichtet wird, die nicht aus eigenen fundierten Untersuchungen stam¬men können. Bei der Auswahl der Quellen ist grundsätzlich Sorgfalt geboten. Eine vielfach gestellte Frage ist, auf welchen Bereich des eigenen Textes sich das sinngemäße Zitat bezieht. Hierzu kann keine eindeutige Aussage gemacht werden, jedoch sollen folgende Hinweise eine Hilfestellung geben. Wird ein fremder Gedanke in einem Satz wiedergegeben, so erfolgt der Verweis am Ende des Satzes. Erstreckt sich die sinngemäße Wiedergabe auf einen ganzen Absatz so ist es vielfach zweckmäßig am Anfang des Absatzes den Bezug zur Literaturquelle herzustellen (z.B. Die Merkmale einer GmbH & Co. KG lassen sich wie folgt charakterisieren (vgl. Quittnat u.a., Gesellschaftsrecht, S. 224 ff. ....). Dies hat den Vorteil, daß der Leser frühzeitig sieht, daß es sich um ein sinngemäßes Zitat handelt. Der Wechsel zum nächsten Absatz kennzeichnet damit in der Regel das Ende des Zitats.

Broken Chords Can Sing A Little
02.07.2006, 23:43
Naja, fragt sich, was als "fremde Gedanken" zählt. Ich würde da eher nur die von mir schon angeführte "Behauptung" bzw. eben so was wie Statistiken, Prognosen usw. anführen, ein Fakt ist ja eigentlich kein Gedanke sondern eine Tatsache, die sich eben so abgespielt hat.
Die entsprechenden Quellen gebe ich im Verzeichnis ja ohnehin an, die Frage ist nur, ob man auch nach jedem Absatz, der aus gesammelten Informationen, die aber zu einem eigenen Text formuliert wurden, einen Verweis anbringen muss oder man dies bei reinen Fakten unterlassen kann.

Shinigami
03.07.2006, 05:40
Naja, fragt sich, was als "fremde Gedanken" zählt. Ich würde da eher nur die von mir schon angeführte "Behauptung" bzw. eben so was wie Statistiken, Prognosen usw. anführen, ein Fakt ist ja eigentlich kein Gedanke sondern eine Tatsache, die sich eben so abgespielt hat.
Die entsprechenden Quellen gebe ich im Verzeichnis ja ohnehin an, die Frage ist nur, ob man auch nach jedem Absatz, der aus gesammelten Informationen, die aber zu einem eigenen Text formuliert wurden, einen Verweis anbringen muss oder man dies bei reinen Fakten unterlassen kann.
Wenn du sagst "Der Rasen ist grün" musst du dafür mit Sicherheit keine Quelle angeben, für alle anderen Gedanken schon. Besonders eben, wenn man einen Sachverhalt nimmt und ihn dann mit eigenen Worten wiedergibt. Nur durch das Umformulieren wird daraus nicht dein eigener Gedanke. Beim Studium würde ich was Quellen angeht einfach auf Nummer Sicher gehen. Sobald Zweifel an der Orginalität der Arbeit aufkommen, hast du als Student einfach ein Problem und kannst in der Regel nicht beweisen, dass du rein zufällig einen Gedanken aufgegriffen und selbst formuliert hast, der genauso in der Fachliteratur schon dutzendmal innigst besprochen gibt. Also lieber ein Zitat zuviel als zu wenig und man bekommt nach der Abgabe keinen Ärger. Das ist auch einfach der Anspruch einer wissenschaftlichen Arbeit, alles andere sind Schulaufsätze.

Broken Chords Can Sing A Little
03.07.2006, 13:12
Wenn du sagst "Der Rasen ist grün" musst du dafür mit Sicherheit keine Quelle angeben, für alle anderen Gedanken schon. Besonders eben, wenn man einen Sachverhalt nimmt und ihn dann mit eigenen Worten wiedergibt. Nur durch das Umformulieren wird daraus nicht dein eigener Gedanke. Beim Studium würde ich was Quellen angeht einfach auf Nummer Sicher gehen. Sobald Zweifel an der Orginalität der Arbeit aufkommen, hast du als Student einfach ein Problem und kannst in der Regel nicht beweisen, dass du rein zufällig einen Gedanken aufgegriffen und selbst formuliert hast, der genauso in der Fachliteratur schon dutzendmal innigst besprochen gibt. Also lieber ein Zitat zuviel als zu wenig und man bekommt nach der Abgabe keinen Ärger. Das ist auch einfach der Anspruch einer wissenschaftlichen Arbeit, alles andere sind Schulaufsätze.Und ab wann ist ein Gedanke über einen Fakt nicht mehr gleichzusetzen mit der Aussage "Der Rasen ist grün"? Ich meine, ab wann kann man von den Gedanken anderer, die man ohne Quellenangabe stehlen würde sprechen und bis wann handelt es sich um allgemeines Wissen?
Schließlich verwendet man ja meistens Lexika und andere Informationssammlungen, in denen Informationen gesammelt sind, die auch in anderen Quellen stehen, nur vielleicht anders formuliert - diese kann man mit eigener Formulierung dann ja auch problemlos übernehmen, ohne dass man direkt im Text eine Quellenangabe wie bei einem Zitat machen muss. Da ist es ja nicht so, dass der Herausgeber oder Autor des Lexikons sich dieses Wissen ausgedacht oder es selbst recherchiert hat (sind ja Sekundärquellen), was anderes ist es natürlich, wenn man aus einem direkten Erfahrungsbericht, eine Stellungnahme u.ä. Zitate herauspickt - bei denen muss selbstverständlich eine Angabe innerhalb des Textes folgen.

Shinigami
03.07.2006, 23:06
Ich sags nochmal, sobald du von Tatsachen sprichst, die schonmal schriftlich in einem Buch dein Sachgebiet betreffend niedergeschrieben wurden und du diesen Gedanken aufnimmst, gehört er zitiert. Ich verstehe die Diskussion hier auch nicht wirklich, vielleicht wird das auch nur an unserer FH so streng gehandhabt und an allen anderen ist das total egal. Trotzdem halte ich es für wichtig, originäre Gedanken von rezitierten zu trennen.

Broken Chords Can Sing A Little
03.07.2006, 23:50
Ich sags nochmal, sobald du von Tatsachen sprichst, die schonmal schriftlich in einem Buch dein Sachgebiet betreffend niedergeschrieben wurden und du diesen Gedanken aufnimmst, gehört er zitiert. Ich verstehe die Diskussion hier auch nicht wirklich, vielleicht wird das auch nur an unserer FH so streng gehandhabt und an allen anderen ist das total egal. Trotzdem halte ich es für wichtig, originäre Gedanken von rezitierten zu trennen.Es geht mir darum, dass in einem Buch festgehaltene Tatsachen meist nicht irgendetwas Exklusives sind und man die Informationen anders formuliert normalerweise in Sachbuch 2 zu diesem Thema genauso findet. Klar, übernimmt man einen Satz 1:1 gehört er zitiert, aber zumindest bei uns reicht es vollkommen, einen Hinweis im Quellenverzeichnis z.B. zum Sachbuch zu geben, wenn man die darin erhaltene Information selbst umformuliert hat und man sie in jedem anderen Lexikon, das dieses Thema behandelt, ebenso findet.

Shinigami
04.07.2006, 00:48
Es geht mir darum, dass in einem Buch festgehaltene Tatsachen meist nicht irgendetwas Exklusives sind und man die Informationen anders formuliert normalerweise in Sachbuch 2 zu diesem Thema genauso findet. Klar, übernimmt man einen Satz 1:1 gehört er zitiert, aber zumindest bei uns reicht es vollkommen, einen Hinweis im Quellenverzeichnis z.B. zum Sachbuch zu geben, wenn man die darin erhaltene Information selbst umformuliert hat und man sie in jedem anderen Lexikon, das dieses Thema behandelt, ebenso findet.
Dann gibt man in meinem Fall beide Quellen an, wenn der Sachverhalt in zwei oder mehreren Büchern deiner Literaturliste auftaucht bzw. du beschränkst dich auf das Buch, aus dem du den größten Teil des Inhaltes hast. Wenn ich z.B. erkläre was ein OLAP ist, dann wurde das auch schon in tausenden von Büchern ausgeschlachtet, trotzdem suche ich mir eine aussagekräftige Definition, schreibe sie um und versehe den Absatz mit einer Fussnote die auf die Originaldefinition verweist.

Chrissi
04.07.2006, 21:31
*gg*
Das läuft hier genauso, wie in unseren Deutschstunden.
Man kann sich da wirklich emga streiten und irgendwie finde ich die Regelung, die wir gelernt haben, auch mega blöd.. Man müsste dann ja eigentlich alles zitieren, es sei denn, du erforscht was auf eigene Faust. oô
Gut, dass ich schon ein Thema für meine Facharbeit hab. ^__^
Da brauch ich keine Quellen. :D

Broken Chords Can Sing A Little
05.07.2006, 00:23
Man kann sich da wirklich emga streiten und irgendwie finde ich die Regelung, die wir gelernt haben, auch mega blöd.. Man müsste dann ja eigentlich alles zitieren, es sei denn, du erforscht was auf eigene Faust. oô Eben. So wie du es handhabst, Shinigami, müsste man eigentlich nach jedem Satz eine Fußnote mit Quelle setzen, außer man hat die im Satz enthalte Information eigenständig herausgefunden - abgesehen vielleicht von Trivialem im ursprünglichen Sinne des Wortes (also "für jeden ohne Weiteres ersichtlicht"), aber wann benötigt man so etwas schon bei einer wissenschaftlichen Arbeit?

Shinigami
05.07.2006, 05:22
Eben. So wie du es handhabst, Shinigami, müsste man eigentlich nach jedem Satz eine Fußnote mit Quelle setzen, außer man hat die im Satz enthalte Information eigenständig herausgefunden - abgesehen vielleicht von Trivialem im ursprünglichen Sinne des Wortes (also "für jeden ohne Weiteres ersichtlicht"), aber wann benötigt man so etwas schon bei einer wissenschaftlichen Arbeit?
Wenn du das so absonderlich findest, sollte ich hier glatt mal einen Seitenauszug meiner letzten Arbeit hier posten, die sieht nämlich genauso aus.
Und du brauchst das dann für eine wissenschaftliche Arbeit, wenn du einen Professor hast, der dir am Anfang des Seminars genau das einbläut und dir klarmacht, dass er die Arbeit bei einem nicht-zititierten Gedanken als Plagiat bewertet und in den Mülleimer wandern lässt.

Broken Chords Can Sing A Little
05.07.2006, 08:44
Wenn du das so absonderlich findest, sollte ich hier glatt mal einen Seitenauszug meiner letzten Arbeit hier posten, die sieht nämlich genauso aus.
Und du brauchst das dann für eine wissenschaftliche Arbeit, wenn du einen Professor hast, der dir am Anfang des Seminars genau das einbläut und dir klarmacht, dass er die Arbeit bei einem nicht-zititierten Gedanken als Plagiat bewertet und in den Mülleimer wandern lässt.Tja, meine Semesterarbeit in EBS, wo wir solche Dinge lernen und dann natürlich auch ganz besonders darauf achten sollen, ist mit ca. 20 Zitaten für 12 Seiten ausgekommen und wurde trotzdem mit "Sehr Gut" beurteilt. Ich weiß ja nicht, wie das an Unis ist, vielleicht wird das dort strenger gesehen. Bei meinen Arbeiten hat es bis jetzt aber immer gereicht, nur das wirklich Übernommene bzw. Behauptungen und Meinungen zu zitieren.