M-P
22.06.2006, 00:52
Der Slip
(Eine Novelle von M-P, geschrieben 2006.)
Teil 1
Es gibt nicht viel was die Welt eines Menschen total und vollkommen aus der Bahn werfen kann. Und doch gibt es da bestimmte Dinge. Beispielsweise den roten Slip, welchen Patricia Borderman in ihrem Wäschekorb am ersten August des Jahres 2005 fand, und von dem sie wusste, dass er nicht ihr gehörte. Anfangs nahm sie ihn überhaupt nicht richtig wahr. Sie packte ihn einfach zusammen mit einem Berg von Wäsche in die Waschmaschine, klappte die Tür zu, tat etwas Waschpulver dazu und schaltete die Waschmaschine bei 60° ein. Sie ging aus dem Zimmer und sah sich den Flur an, die Bilder und die Pflanzen, ganz so als ob sie sichergehen wollte, dass sie wirklich ihr und Frank gehörten. Frank war seit 5 Jahren ihr Mann. Sie hielt inne und ohne Vorwarnung stieß sie einen stummen Schrei aus. Sie erstarrte regelrecht zu Eis. Der Ohnmacht nahe stand sie wie versteinert zwischen Tür und Angel des Wohnzimmers und versuchte zu begreifen, was sie eben realisiert hatte. Nach einigen Momenten des anfänglichen Schreckens versuchte sie es sich auszureden. Das kann doch gar nicht sein, Mädchen. Mit jetzt etwas unsicherer Miene tappste sie schwankend und eilig zurück ins Bad und riss die Waschmaschinenklappe auf. Wasser ergoss sich über den gefließten Boden wie Lava über ein Inseldorf. Doch darum konnte sie sich später kümmern. Mit einmal nahm sie die gesamte nasse Wäsche heraus und verteilte sie über den nassen Boden. Ihre eigene Kleidung wurde durchnässt. Sie kniete sich nieder und wie ein Kleinkind, welches in einem Durcheinander sein liebstes Spielzeug sucht, durchwühlte sie das Monster von halbgewaschener Wäsche. Doch sie suchte nicht ihr liebstes Spielzeug, oder doch? Sie suchte nach im Grunde genommen gar nichts. Sie hoffte nichts Unübliches zu finden. Sie kramte immer fieberhafter, sie warf Jeans beiseite, schleuderte Tops an die Wand. Plötzlich hielt sie ihn in den aufgeweichten Händen. Einen weinroten, knapp geschnittenen G-String. Eine Weile hielt sie ihn einfach nur in den Händen, fixierte und musterte ihn genau. Sie dachte noch einmal genau nach. Vor ihrem geistigen Auge lief aber stattdessen ihr gesamtes Leben in geraffter Form vorbei. Ganz so als ob sie jetzt sterben müsse. Sie schüttelte den Kopf, ihr Haarband löste sich, die langen dunklen Haare fielen von ihren Schultern und zogen sich am Boden durch die kleine Überschwemmung. Sie fing an zu weinen, aber nicht so als ob das Spielzeug suchende Kleinkind sich das Knie aufschrammt, nein. Durch ihr Herz zog sich ein gewaltiger Riss und die Tränen pressten sich wie Urgewalten aus diesem Riss hervor. Ihr schmaler Körper saß zusammengekauert in einem Meer von Wäsche, Spülwasser und Tränen. Der Damm der auf ewig geschworenen Liebe war für Patricia gebrochen. Was hatte sie jetzt noch vom Leben? Nun, es war nur ein Moment, aber dennoch verband dieser Moment die Trauer und die Verzweiflung mit den nächsten Gefühlen, die Patricia jetzt empfand. Es waren Gefühle der Hoffnung. Sie dachte nach, irgendwie konnte sie ihre Ehe doch bestimmt retten. Oder vielleicht war alles nur ein dummer Zufall. Vielleicht gehörte der Slip ja der Nachbarin, welche ihn hier waschen wollte, überlegte sie. Doch diese Überlegung war abwegig und dumm, gestand sie sich noch während der Überlegung ein. Sie fing wieder an zu weinen, presste die Handflächen auf ihr Gesicht und heulte einfach. Man sagt in bestimmten Fällen können Tränen Probleme hinwegspülen. Doch nicht in diesem Falle. Wie sollten ihre Tränen ihren Mann zurück zu ihr führen? Sie musste darüber nachdenken, bis er von der Arbeit nach Hause käme. Also wischte sie sich ihre Tränen aus dem Gesicht, räumte die Wäsche wieder in die Waschmaschine und wischte das Wasser weg. Sie klopfte sich ihre eigene Kleidung etwas ab, obwohl es nichts half. Sie blieb nass. Sie schritt wie eine Königin auf dem Weg zum Schafsrichter aus dem Badezimmer und ging in die Küche. Auf dem Esstisch stand ein kleiner Zwiebeltopf. Gezielt ging sie einen Schritt näher heran, nahm den Deckel ab und entnahm ihm eine bereits vor langer Zeit geöffnete Schachtel Zigaretten. Die Schachtel lag dort bestimmt schon 2 oder vielleicht 3 Jahre, sie hatte eigentlich aufgehört und trotzdem wusste sie wieder sofort nach all der langen Zeit wo ihre Zigaretten zu finden waren. Sie steckte die Schachtel in die schmale Hosentasche ihrer Jeans, wobei die Schachtel, ohnehin schon zerknittert und leicht kaputt, zerdrückt wurde. Sie holte aus dem Zwiebeltopf ausserdem noch ein kleines Einwegfeuerzeug in Grün hervor und lies auch dieses in ihre Tasche gleiten. Einen Augenblick später stand der Topf wieder an gewohnter Stelle und Patricia holte aus dem Schrank eine Flasche billigen Rotwein, aber wenigstens trocken. Die 34-jährige fischte dazu noch ein Saftglas aus dem Geschirrspüler, wobei sie kurz in sich hinein lachte. Unter normalen Umständen würdest du das nicht machen, was? Im Flur stellte sie die Flache und das Glas auf die Kommode und ging ins Schlafzimmer, wo sie ein sauberes T-Shirt suchte. Schließlich fand sie eins, welches sie auch anziehen wollte. Es war jetzt bestimmt schon 10 Jahre alt und ihr damit zumindest treuer als Frank, schon wieder entfuhr ihr ein kleines Lachen über sich selbst. Sie zog das nasse an ihrem Körper klebende T-Shirt aus und lies es einfach auf den Boden fallen, auch das machte sie normalerweise nicht. Für einen kurzen Moment betrachtete sie ihre nackten Brüste im Spiegel und fragte sich, ob es an ihr lag. Gut, sie waren zwar nicht sonderlich groß, aber dennoch hatte sie schöne, weibliche Formen. Sie schüttelte sofort den Kopf, wurde etwas Rot im Gesicht, obwohl sie ja Niemand hätte beobachten können, lachte jetzt ein drittes Mal über sich selbst und zog rasch ihr altes T-Shirt an. Sie band sich ihre losen Haare wieder zu einem flüchtigen Zopf zusammen und ging schon wesentlich gefasster als vorhin durch das Haus. Im Vorbeigehen ließ sie elegant die Flasche und das Glas in ihre Hand schweben und setzte sich auf den Boden des Balkons. Sie betrachtete ihre Pflanzen und lies den Blick gen Himmel schweifen. Nach kurzem Ausatmen holte sie schließlich das Päckchen Zigaretten hervor, öffnete es und begann zu zählen. Das hatte sie früher auf dem College ständig gemacht. Immer wenn Sie eine Zigarette hervorholte, zählte sie wieviele noch übrig blieben. 8 Zigaretten, 7 übrig. Mehr als sie vermutet hatte. Die Augen geschlossen steckte sie sich die Zigarette in den schmalen Mund und koste mit ihren Lippen den Filter. Sie holte dann ohne Umschweife ihr Feuerzeug hervor, entflammte es und mit einem tiefen Zug entzündete sie schließlich das elende Ding. Ihr erster Zug war ekelhaft und so gleich begann sie zu husten, unterdrückte es aber und zog gleich noch einmal. Der zweite Zug ging schon wesentlich leichter runter, aber trotzdem zog sie so tief, dass es wehtat. Nichtraucher können so etwas nicht verstehen, dachte sie sich. Der anfängliche Nikotinrausch ließ einen herunterfahren und man konnte wunderbar nachdenken, während sich das Gift im ganzen Körper ausbreitete und einen geradezu duselig machte, aber dennoch entspannen lies. Sie stieß den Rauch aus und beobachtete, wie sich der Zigarettenqualm in Silhouetten verformte und schließlich verwehte. Es war gerade so, als ob er sich in Ekstase erging kurz bevor er für immer verschwand. Patricia Borderman starrte jetzt einfach nur auf den Boden und dachte über ihre Ehe nach und was hätte passiert sein können. Es stimmte, sie hatten schon seit Wochen nichtmehr richtig gefickt, aber konnte es das sein? Natürlich, es konnte nur das sein, warum sonst betrog ein Mann seine Frau? Es ging immer nur um Sex, scheisse. Sicher, Sex war ein wichtiger Bestandteil in einer Beziehung, doch reichte er allein aus um diese Beziehung zu zerstören? Ja, ganz offensichtlich. Wieder fing Patricia an zu weinen. Scheisse, so eine gottverfluchte Scheisse. Mit zittrigen Händen goss sie sich etwas Wein ein und führte das Glas zu ihrem Mund. Sie trank hastig und musste husten und spucken. Ihr sauberes T-Shirt war jetzt nicht mehr sauber. Scheisse.
Teil 2
Es war der fünfte August 2005. In der Barrier Street in einer der bekanntesten Städte der Welt parkte ein alter Ford Torino Cobra GT. Darin saßen zwei Männer, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Am Steuer saß ein junger Mann im blauen Armanianzug. Er hatte lange, grüne Haare und ein dünnes, unauffälliges Gesicht. Auffallen tat er nur durch seine unüblichen Haare. Er atmete einmal tief durch und sah den Mann auf dem Beifahrersitz an. Der Beifahrer hatte nicht ganz so auffällige Haare wie der Fahrer. Er hatte nämlich gar keine Haare mehr, trug dafür aber eine Melone auf dem Kopf. Er war schwarz und alt, und sein Kleidungsstil kam etwa dem eines Bluesmusikers aus den Dreißigerjahren gleich. Schwarzer Anzug und ein paar zertretene Schuhe. Das war's. Er erwiederte den Blick seines Partners.
»Quooch, was macht eigentlich die andere Seite?«
»Scheisse, Mann. Will Ich gar nicht wissen.«
»Ja, genau.«
»Mann, woher kommen eigentlich die Blutflecken auf deinem Hemd?«
»Die bemerkst du erst jetzt?«
»Ich trau mich erst jetzt zu fragen.« Der junge Mann, der Quooch hieß, sah wieder nach vorne.
»Nun,« Der schwarze Alte fing an zu lächeln und gab damit den Blick auf seine schiefen, schrägen und vor allem gelben Zähne frei. Ein Hauch von Whiskeyfass umhüllte Quooch. »sagen wir's mal so. Ein paar Arschlöcher mussten mit soviel Blei gefüllt werden, wie ein Ire um die Mittagszeit mit Ethanol.«
»Hey, Ich bin Ire.«
»Dann weißt du ja was ich meine.«
»Besser als jeder andere.« Damit schien das Gespräch beendet zu sein. Eine Weile lang sagte keiner von beiden ein Wort, Quooch war damit beschäftigt mit den Fingern ein Bier aufzumachen, doch es gelang ihm nicht.
»Scheisse, Quooch. Nimm doch meinen Daumen.« The Quooch, wie er eigentlich hieß, betrachtete kurz den rechten Daumen des Beifahrers und dachte nach. Der Daumen war zerschunden aber stabil wie aus Stahl. Über Jahre hinweg zerslappt, sah er ein, und hielt das Bier an den harten Daumen. Er zog, es machte kurz 'Plopp!' und das Bier war offen. Es schäumte über, auf das Hemd des harten Daumens. Er lachte nur. »So wasch ich immer meine Klamotten.« Quooch achtete gar nicht auf die Worte und exte das Bier in keiner halben Minute. Er stoß einmal auf.
»Okay, kann losgehen, Earl.«
»Na endlich.« Jetzt hatte er einen Namen. Earl. Earl nutzte diese neue Macht und rollte sich eine Zigarette. Sie stiegen aus dem Ford und schritten auf das schöne Einfamilienhaus zu.
»Scheisse, muss das so stinken?«
»Ohne den penetranten Gestank würde es nicht solchen Spaß machen.« Er lachte laut auf, so dass aus den angrenzenden Hecken Vögel wie Atomraketen hervorschossen. Sie kamen nach wankenden Schritten an der Haustür an.
»'Borderman', mh?«
»Nun klopf schon.«
»Scheisse, wir sind nicht in den Dreißigern. Es gibt Klingeln.«
»Achja. Tut mir leid, als Zeitreisender vergisst man das schonmal.« Earl lachte schon wieder.
»Kein Ding.« entgegnete Quooch und drückte die Klingel so tief herein, dass sie kaputt ging und nicht mehr aufhörte zu klingeln.
»Kacke, was hast du angestellt?«
»Nichts, Ich hab nur das blöde Mistding gedrückt!«
»Das ist ja nicht zum Aushalten.« Earl drückte seine Selbstgedrehte an der Klingel aus und sie hörte auf mit dem schrillen Signalton.
»Du hast sie zerstört, Mann.«
»Wär dir noch mehr Aufsehen lieber?«
»Nein, aber-« Er konnte den Satz nicht vollenden, denn die Tür war aufgegangen und eine Frau mit langen, dunklen Haaren stand in ihr.
»Ja?«
»Patricia Borderman? Sonderermittlung Southern Unicorns. Ich bin Kommissar The Quooch und das hier ist mein Parter, Earl Moon.« Er zeigte seine Marke für eine halbe Sekunde und lies sie genauso schnell wieder zuklappen. »Ihr Mann wird seit einigen Tagen als vermisst gemeldet und man hat uns mit dem Fall bzw. mit der Suche ihres Mannes betraut. Wir haben gerade laufende Ermittlungen und würde gerne ein paar Worte mit ihnen sprechen, wenn es ginge.«
»Ähm, okay. Kommen sie doch rein.« Sie schritt voraus durch das Wohnzimmer in die Küche und rief von weitem. »Setzen sie sich schonmal, Ich mach in der Zwischenzeit Tee.«
»Gerne doch.« The Quooch setzte sich auf die goldbraune Couch und Earl lies sich in den Sessel daneben fallen.
»Southern Unicorns? Wo hast du das denn her?«
»Die Schweine hab ich letztes Jahr plattgemacht. Samt Namen, also war der gerade frei und der klingt so schön.«
»Verstehe.« Sie sahen beide auf und Patricia Borderman kam mit einem Tablett ins Zimmer. Sie stellte das Tablett ab und setzte sich ebenfalls.
»Greifen sie zu.« Earl nahm sich die dampfende, heiße Kanne und eine Tasse. Starbucks. Er betrachtete lange das Starbuckslogo und sah The Quooch für einen kleinen Augenblick an. Dieser blickte entschlossen zurück. Earl goss sich Tee in die Tasse und als der Tee auf den Boden der Starbuckstasse traf, verwandelte er sich automatisch in Kaffee. Erschrocken sah Earl wieder zu The Quooch. Dieser wandte sich schnell an die Dame des Hauses.
»Nun, was wir sie fragen wollten ist-« Sie hatte nichts gemerkt. Ein Glück, Earl trank die Tasse schnell leer.
»Ja?«
»Wollen sie uns eigentlich verarschen?«
»Bitte?« Sie hatte ausgesehen wie eine Frau, die Einiges gewöhnt war. Aber mit so einer Frage hatte sie bestimmt nicht gerechnet. Im Moment sah sie aus wie ein Hund, dem man nicht nur die Ohren abgeschnitten sondern ihm auch noch eine Hundepfeife gekauft hatte.
»Ich habe sie gefragt ob sie uns verarschen wollen. Eine ganz einfache Frage.«
»Ich versteh nicht worauf sie hinaus wollen und nun verlassen sie bitte mein Haus.«
»Oh, ganz so einfach wird es nicht sein. Sie haben ihren Mann aus ganz trivialen Gründen umgebracht. Schauen sie nicht so entgeistert. Ich kann es riechen. Er stinkt bis zum Himmel. Wo haben sie ihn versteckt? Die Kühltruhe im Keller? Natürlich. Wo denn auch sonst?« Die eben noch offene, freundliche Frau fing an zu zittern. Ja, ihr zitterten die Knie. Als ob sie eben ausgeknockt wurde und jetzt versuchte wieder aufzustehen.
»Ich weiß nicht, was sie meinen.«
»Das wissen sie nicht? Amüsant. Earl!« In diesem Moment holte Earl eine riesige Tasche hinter seinem Rücken hervor und stellte sie neben sich auf. Sie war fast so groß wie er.
»Okay!« Angst überkam Patricia. Angst, so groß wie der verdammte Mount Splashmore. »Okay, ja, die Kühltruhe. Ihr könnt ihn mitnehmen.«
»Nun, Ich danke vielmals für ihr Einverständnis.« The Quooch verbeugte sich jetzt nur ein wenig und seine Haare berührten den Boden, und das obwohl er fast 2 Meter groß war.
»Ich hasse diesen Einverständniserklärungsscheiss.«
»Ich auch.«
»Hab gleich gewusst, dass ihr keine Bullen seid.«
»Warum haben sie uns dann hereingelassen?«
»Hatte ich denn eine Wahl?«
»Das nicht, aber vielleicht hätten sie dann ihren Mann behalten können. Irgendwo fängt jede Katze mal einen deutschen Schäferhund, nicht wahr?«
Langsam und in kreisenden Schritten gingen die beiden Männer die Treppe zum Keller herunter und fanden, wonach sie suchten. Frank Borderman saß zusammengekauert auf der Kühltruhe und pfiff ein Liedlein.
»Jungs! Da seid ihr ja.«
»Kriegst du immernoch keinen Kaffee, Frank?«
»Nein, verdammter Scheiss.« Ohne ein weiteres Wort verließen sie das Haus, stiegen in den alten Ford und fuhren davon ins Jenseits. Patricia Borderman stand triumphierend im Wohnzimmer, den roten G-String jetzt in der Hand.
»Idioten.« Sie räumte die schmutzigen Tassen ab und warf dabei den Slip aus der Hand. »Arschloch.« Sie blinzelte und sah, dass auf einmal ihr eigener Slip auf dem Boden lag. Sie erkannte ihn plötzlich wieder. Ein schwarzer Slip mit Verzierungen, den sie vor einigen Monaten gekauft hatte. Das Tablett ging scheppernd und krachend zu Boden. Patricia lachte jetzt wie so noch nie gelacht hatte. Normalerweise ist so ein Satz etwas Erfreuliches. Doch diesmal nicht, denn von diesem Lachen blieb nichts als Wahn.
(Eine Novelle von M-P, geschrieben 2006.)
Teil 1
Es gibt nicht viel was die Welt eines Menschen total und vollkommen aus der Bahn werfen kann. Und doch gibt es da bestimmte Dinge. Beispielsweise den roten Slip, welchen Patricia Borderman in ihrem Wäschekorb am ersten August des Jahres 2005 fand, und von dem sie wusste, dass er nicht ihr gehörte. Anfangs nahm sie ihn überhaupt nicht richtig wahr. Sie packte ihn einfach zusammen mit einem Berg von Wäsche in die Waschmaschine, klappte die Tür zu, tat etwas Waschpulver dazu und schaltete die Waschmaschine bei 60° ein. Sie ging aus dem Zimmer und sah sich den Flur an, die Bilder und die Pflanzen, ganz so als ob sie sichergehen wollte, dass sie wirklich ihr und Frank gehörten. Frank war seit 5 Jahren ihr Mann. Sie hielt inne und ohne Vorwarnung stieß sie einen stummen Schrei aus. Sie erstarrte regelrecht zu Eis. Der Ohnmacht nahe stand sie wie versteinert zwischen Tür und Angel des Wohnzimmers und versuchte zu begreifen, was sie eben realisiert hatte. Nach einigen Momenten des anfänglichen Schreckens versuchte sie es sich auszureden. Das kann doch gar nicht sein, Mädchen. Mit jetzt etwas unsicherer Miene tappste sie schwankend und eilig zurück ins Bad und riss die Waschmaschinenklappe auf. Wasser ergoss sich über den gefließten Boden wie Lava über ein Inseldorf. Doch darum konnte sie sich später kümmern. Mit einmal nahm sie die gesamte nasse Wäsche heraus und verteilte sie über den nassen Boden. Ihre eigene Kleidung wurde durchnässt. Sie kniete sich nieder und wie ein Kleinkind, welches in einem Durcheinander sein liebstes Spielzeug sucht, durchwühlte sie das Monster von halbgewaschener Wäsche. Doch sie suchte nicht ihr liebstes Spielzeug, oder doch? Sie suchte nach im Grunde genommen gar nichts. Sie hoffte nichts Unübliches zu finden. Sie kramte immer fieberhafter, sie warf Jeans beiseite, schleuderte Tops an die Wand. Plötzlich hielt sie ihn in den aufgeweichten Händen. Einen weinroten, knapp geschnittenen G-String. Eine Weile hielt sie ihn einfach nur in den Händen, fixierte und musterte ihn genau. Sie dachte noch einmal genau nach. Vor ihrem geistigen Auge lief aber stattdessen ihr gesamtes Leben in geraffter Form vorbei. Ganz so als ob sie jetzt sterben müsse. Sie schüttelte den Kopf, ihr Haarband löste sich, die langen dunklen Haare fielen von ihren Schultern und zogen sich am Boden durch die kleine Überschwemmung. Sie fing an zu weinen, aber nicht so als ob das Spielzeug suchende Kleinkind sich das Knie aufschrammt, nein. Durch ihr Herz zog sich ein gewaltiger Riss und die Tränen pressten sich wie Urgewalten aus diesem Riss hervor. Ihr schmaler Körper saß zusammengekauert in einem Meer von Wäsche, Spülwasser und Tränen. Der Damm der auf ewig geschworenen Liebe war für Patricia gebrochen. Was hatte sie jetzt noch vom Leben? Nun, es war nur ein Moment, aber dennoch verband dieser Moment die Trauer und die Verzweiflung mit den nächsten Gefühlen, die Patricia jetzt empfand. Es waren Gefühle der Hoffnung. Sie dachte nach, irgendwie konnte sie ihre Ehe doch bestimmt retten. Oder vielleicht war alles nur ein dummer Zufall. Vielleicht gehörte der Slip ja der Nachbarin, welche ihn hier waschen wollte, überlegte sie. Doch diese Überlegung war abwegig und dumm, gestand sie sich noch während der Überlegung ein. Sie fing wieder an zu weinen, presste die Handflächen auf ihr Gesicht und heulte einfach. Man sagt in bestimmten Fällen können Tränen Probleme hinwegspülen. Doch nicht in diesem Falle. Wie sollten ihre Tränen ihren Mann zurück zu ihr führen? Sie musste darüber nachdenken, bis er von der Arbeit nach Hause käme. Also wischte sie sich ihre Tränen aus dem Gesicht, räumte die Wäsche wieder in die Waschmaschine und wischte das Wasser weg. Sie klopfte sich ihre eigene Kleidung etwas ab, obwohl es nichts half. Sie blieb nass. Sie schritt wie eine Königin auf dem Weg zum Schafsrichter aus dem Badezimmer und ging in die Küche. Auf dem Esstisch stand ein kleiner Zwiebeltopf. Gezielt ging sie einen Schritt näher heran, nahm den Deckel ab und entnahm ihm eine bereits vor langer Zeit geöffnete Schachtel Zigaretten. Die Schachtel lag dort bestimmt schon 2 oder vielleicht 3 Jahre, sie hatte eigentlich aufgehört und trotzdem wusste sie wieder sofort nach all der langen Zeit wo ihre Zigaretten zu finden waren. Sie steckte die Schachtel in die schmale Hosentasche ihrer Jeans, wobei die Schachtel, ohnehin schon zerknittert und leicht kaputt, zerdrückt wurde. Sie holte aus dem Zwiebeltopf ausserdem noch ein kleines Einwegfeuerzeug in Grün hervor und lies auch dieses in ihre Tasche gleiten. Einen Augenblick später stand der Topf wieder an gewohnter Stelle und Patricia holte aus dem Schrank eine Flasche billigen Rotwein, aber wenigstens trocken. Die 34-jährige fischte dazu noch ein Saftglas aus dem Geschirrspüler, wobei sie kurz in sich hinein lachte. Unter normalen Umständen würdest du das nicht machen, was? Im Flur stellte sie die Flache und das Glas auf die Kommode und ging ins Schlafzimmer, wo sie ein sauberes T-Shirt suchte. Schließlich fand sie eins, welches sie auch anziehen wollte. Es war jetzt bestimmt schon 10 Jahre alt und ihr damit zumindest treuer als Frank, schon wieder entfuhr ihr ein kleines Lachen über sich selbst. Sie zog das nasse an ihrem Körper klebende T-Shirt aus und lies es einfach auf den Boden fallen, auch das machte sie normalerweise nicht. Für einen kurzen Moment betrachtete sie ihre nackten Brüste im Spiegel und fragte sich, ob es an ihr lag. Gut, sie waren zwar nicht sonderlich groß, aber dennoch hatte sie schöne, weibliche Formen. Sie schüttelte sofort den Kopf, wurde etwas Rot im Gesicht, obwohl sie ja Niemand hätte beobachten können, lachte jetzt ein drittes Mal über sich selbst und zog rasch ihr altes T-Shirt an. Sie band sich ihre losen Haare wieder zu einem flüchtigen Zopf zusammen und ging schon wesentlich gefasster als vorhin durch das Haus. Im Vorbeigehen ließ sie elegant die Flasche und das Glas in ihre Hand schweben und setzte sich auf den Boden des Balkons. Sie betrachtete ihre Pflanzen und lies den Blick gen Himmel schweifen. Nach kurzem Ausatmen holte sie schließlich das Päckchen Zigaretten hervor, öffnete es und begann zu zählen. Das hatte sie früher auf dem College ständig gemacht. Immer wenn Sie eine Zigarette hervorholte, zählte sie wieviele noch übrig blieben. 8 Zigaretten, 7 übrig. Mehr als sie vermutet hatte. Die Augen geschlossen steckte sie sich die Zigarette in den schmalen Mund und koste mit ihren Lippen den Filter. Sie holte dann ohne Umschweife ihr Feuerzeug hervor, entflammte es und mit einem tiefen Zug entzündete sie schließlich das elende Ding. Ihr erster Zug war ekelhaft und so gleich begann sie zu husten, unterdrückte es aber und zog gleich noch einmal. Der zweite Zug ging schon wesentlich leichter runter, aber trotzdem zog sie so tief, dass es wehtat. Nichtraucher können so etwas nicht verstehen, dachte sie sich. Der anfängliche Nikotinrausch ließ einen herunterfahren und man konnte wunderbar nachdenken, während sich das Gift im ganzen Körper ausbreitete und einen geradezu duselig machte, aber dennoch entspannen lies. Sie stieß den Rauch aus und beobachtete, wie sich der Zigarettenqualm in Silhouetten verformte und schließlich verwehte. Es war gerade so, als ob er sich in Ekstase erging kurz bevor er für immer verschwand. Patricia Borderman starrte jetzt einfach nur auf den Boden und dachte über ihre Ehe nach und was hätte passiert sein können. Es stimmte, sie hatten schon seit Wochen nichtmehr richtig gefickt, aber konnte es das sein? Natürlich, es konnte nur das sein, warum sonst betrog ein Mann seine Frau? Es ging immer nur um Sex, scheisse. Sicher, Sex war ein wichtiger Bestandteil in einer Beziehung, doch reichte er allein aus um diese Beziehung zu zerstören? Ja, ganz offensichtlich. Wieder fing Patricia an zu weinen. Scheisse, so eine gottverfluchte Scheisse. Mit zittrigen Händen goss sie sich etwas Wein ein und führte das Glas zu ihrem Mund. Sie trank hastig und musste husten und spucken. Ihr sauberes T-Shirt war jetzt nicht mehr sauber. Scheisse.
Teil 2
Es war der fünfte August 2005. In der Barrier Street in einer der bekanntesten Städte der Welt parkte ein alter Ford Torino Cobra GT. Darin saßen zwei Männer, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Am Steuer saß ein junger Mann im blauen Armanianzug. Er hatte lange, grüne Haare und ein dünnes, unauffälliges Gesicht. Auffallen tat er nur durch seine unüblichen Haare. Er atmete einmal tief durch und sah den Mann auf dem Beifahrersitz an. Der Beifahrer hatte nicht ganz so auffällige Haare wie der Fahrer. Er hatte nämlich gar keine Haare mehr, trug dafür aber eine Melone auf dem Kopf. Er war schwarz und alt, und sein Kleidungsstil kam etwa dem eines Bluesmusikers aus den Dreißigerjahren gleich. Schwarzer Anzug und ein paar zertretene Schuhe. Das war's. Er erwiederte den Blick seines Partners.
»Quooch, was macht eigentlich die andere Seite?«
»Scheisse, Mann. Will Ich gar nicht wissen.«
»Ja, genau.«
»Mann, woher kommen eigentlich die Blutflecken auf deinem Hemd?«
»Die bemerkst du erst jetzt?«
»Ich trau mich erst jetzt zu fragen.« Der junge Mann, der Quooch hieß, sah wieder nach vorne.
»Nun,« Der schwarze Alte fing an zu lächeln und gab damit den Blick auf seine schiefen, schrägen und vor allem gelben Zähne frei. Ein Hauch von Whiskeyfass umhüllte Quooch. »sagen wir's mal so. Ein paar Arschlöcher mussten mit soviel Blei gefüllt werden, wie ein Ire um die Mittagszeit mit Ethanol.«
»Hey, Ich bin Ire.«
»Dann weißt du ja was ich meine.«
»Besser als jeder andere.« Damit schien das Gespräch beendet zu sein. Eine Weile lang sagte keiner von beiden ein Wort, Quooch war damit beschäftigt mit den Fingern ein Bier aufzumachen, doch es gelang ihm nicht.
»Scheisse, Quooch. Nimm doch meinen Daumen.« The Quooch, wie er eigentlich hieß, betrachtete kurz den rechten Daumen des Beifahrers und dachte nach. Der Daumen war zerschunden aber stabil wie aus Stahl. Über Jahre hinweg zerslappt, sah er ein, und hielt das Bier an den harten Daumen. Er zog, es machte kurz 'Plopp!' und das Bier war offen. Es schäumte über, auf das Hemd des harten Daumens. Er lachte nur. »So wasch ich immer meine Klamotten.« Quooch achtete gar nicht auf die Worte und exte das Bier in keiner halben Minute. Er stoß einmal auf.
»Okay, kann losgehen, Earl.«
»Na endlich.« Jetzt hatte er einen Namen. Earl. Earl nutzte diese neue Macht und rollte sich eine Zigarette. Sie stiegen aus dem Ford und schritten auf das schöne Einfamilienhaus zu.
»Scheisse, muss das so stinken?«
»Ohne den penetranten Gestank würde es nicht solchen Spaß machen.« Er lachte laut auf, so dass aus den angrenzenden Hecken Vögel wie Atomraketen hervorschossen. Sie kamen nach wankenden Schritten an der Haustür an.
»'Borderman', mh?«
»Nun klopf schon.«
»Scheisse, wir sind nicht in den Dreißigern. Es gibt Klingeln.«
»Achja. Tut mir leid, als Zeitreisender vergisst man das schonmal.« Earl lachte schon wieder.
»Kein Ding.« entgegnete Quooch und drückte die Klingel so tief herein, dass sie kaputt ging und nicht mehr aufhörte zu klingeln.
»Kacke, was hast du angestellt?«
»Nichts, Ich hab nur das blöde Mistding gedrückt!«
»Das ist ja nicht zum Aushalten.« Earl drückte seine Selbstgedrehte an der Klingel aus und sie hörte auf mit dem schrillen Signalton.
»Du hast sie zerstört, Mann.«
»Wär dir noch mehr Aufsehen lieber?«
»Nein, aber-« Er konnte den Satz nicht vollenden, denn die Tür war aufgegangen und eine Frau mit langen, dunklen Haaren stand in ihr.
»Ja?«
»Patricia Borderman? Sonderermittlung Southern Unicorns. Ich bin Kommissar The Quooch und das hier ist mein Parter, Earl Moon.« Er zeigte seine Marke für eine halbe Sekunde und lies sie genauso schnell wieder zuklappen. »Ihr Mann wird seit einigen Tagen als vermisst gemeldet und man hat uns mit dem Fall bzw. mit der Suche ihres Mannes betraut. Wir haben gerade laufende Ermittlungen und würde gerne ein paar Worte mit ihnen sprechen, wenn es ginge.«
»Ähm, okay. Kommen sie doch rein.« Sie schritt voraus durch das Wohnzimmer in die Küche und rief von weitem. »Setzen sie sich schonmal, Ich mach in der Zwischenzeit Tee.«
»Gerne doch.« The Quooch setzte sich auf die goldbraune Couch und Earl lies sich in den Sessel daneben fallen.
»Southern Unicorns? Wo hast du das denn her?«
»Die Schweine hab ich letztes Jahr plattgemacht. Samt Namen, also war der gerade frei und der klingt so schön.«
»Verstehe.« Sie sahen beide auf und Patricia Borderman kam mit einem Tablett ins Zimmer. Sie stellte das Tablett ab und setzte sich ebenfalls.
»Greifen sie zu.« Earl nahm sich die dampfende, heiße Kanne und eine Tasse. Starbucks. Er betrachtete lange das Starbuckslogo und sah The Quooch für einen kleinen Augenblick an. Dieser blickte entschlossen zurück. Earl goss sich Tee in die Tasse und als der Tee auf den Boden der Starbuckstasse traf, verwandelte er sich automatisch in Kaffee. Erschrocken sah Earl wieder zu The Quooch. Dieser wandte sich schnell an die Dame des Hauses.
»Nun, was wir sie fragen wollten ist-« Sie hatte nichts gemerkt. Ein Glück, Earl trank die Tasse schnell leer.
»Ja?«
»Wollen sie uns eigentlich verarschen?«
»Bitte?« Sie hatte ausgesehen wie eine Frau, die Einiges gewöhnt war. Aber mit so einer Frage hatte sie bestimmt nicht gerechnet. Im Moment sah sie aus wie ein Hund, dem man nicht nur die Ohren abgeschnitten sondern ihm auch noch eine Hundepfeife gekauft hatte.
»Ich habe sie gefragt ob sie uns verarschen wollen. Eine ganz einfache Frage.«
»Ich versteh nicht worauf sie hinaus wollen und nun verlassen sie bitte mein Haus.«
»Oh, ganz so einfach wird es nicht sein. Sie haben ihren Mann aus ganz trivialen Gründen umgebracht. Schauen sie nicht so entgeistert. Ich kann es riechen. Er stinkt bis zum Himmel. Wo haben sie ihn versteckt? Die Kühltruhe im Keller? Natürlich. Wo denn auch sonst?« Die eben noch offene, freundliche Frau fing an zu zittern. Ja, ihr zitterten die Knie. Als ob sie eben ausgeknockt wurde und jetzt versuchte wieder aufzustehen.
»Ich weiß nicht, was sie meinen.«
»Das wissen sie nicht? Amüsant. Earl!« In diesem Moment holte Earl eine riesige Tasche hinter seinem Rücken hervor und stellte sie neben sich auf. Sie war fast so groß wie er.
»Okay!« Angst überkam Patricia. Angst, so groß wie der verdammte Mount Splashmore. »Okay, ja, die Kühltruhe. Ihr könnt ihn mitnehmen.«
»Nun, Ich danke vielmals für ihr Einverständnis.« The Quooch verbeugte sich jetzt nur ein wenig und seine Haare berührten den Boden, und das obwohl er fast 2 Meter groß war.
»Ich hasse diesen Einverständniserklärungsscheiss.«
»Ich auch.«
»Hab gleich gewusst, dass ihr keine Bullen seid.«
»Warum haben sie uns dann hereingelassen?«
»Hatte ich denn eine Wahl?«
»Das nicht, aber vielleicht hätten sie dann ihren Mann behalten können. Irgendwo fängt jede Katze mal einen deutschen Schäferhund, nicht wahr?«
Langsam und in kreisenden Schritten gingen die beiden Männer die Treppe zum Keller herunter und fanden, wonach sie suchten. Frank Borderman saß zusammengekauert auf der Kühltruhe und pfiff ein Liedlein.
»Jungs! Da seid ihr ja.«
»Kriegst du immernoch keinen Kaffee, Frank?«
»Nein, verdammter Scheiss.« Ohne ein weiteres Wort verließen sie das Haus, stiegen in den alten Ford und fuhren davon ins Jenseits. Patricia Borderman stand triumphierend im Wohnzimmer, den roten G-String jetzt in der Hand.
»Idioten.« Sie räumte die schmutzigen Tassen ab und warf dabei den Slip aus der Hand. »Arschloch.« Sie blinzelte und sah, dass auf einmal ihr eigener Slip auf dem Boden lag. Sie erkannte ihn plötzlich wieder. Ein schwarzer Slip mit Verzierungen, den sie vor einigen Monaten gekauft hatte. Das Tablett ging scheppernd und krachend zu Boden. Patricia lachte jetzt wie so noch nie gelacht hatte. Normalerweise ist so ein Satz etwas Erfreuliches. Doch diesmal nicht, denn von diesem Lachen blieb nichts als Wahn.