Kadaj
15.06.2006, 17:00
Wunderschönen guten Tag!
Wohl mehr aus der langeweile heraus, habe ich mich spontan dazu entschlossen mal diesen Thread zu eröffnen, in dem ich meine beiden sehr alten und einzigen geschriebenen Kurzgeschichten präsentieren möchte. Sie mögen vielleicht nicht sonderlich beeindruckend sein und auch nichts neues von der Thematik her offenbaren (Ich glaube, diese Sachen damals in tiefer Depression verfasst zu haben), aber in gewisser Hinsicht bin ich doch stolz auf beide Sachen, weil ich sie bereits mit 12, 13, möglicherweise auch 14 Jahren (Mein Gedächtnis erfüllt zuweilen nicht wirklich seinen Zweck -.-) geschrieben habe und mich nie wirklich als einen Schreiberling zählen konnte. Die Lust zum Schreiben ist jedoch irgendwie momentan wieder vorhanden, nach dieser elendig langen Pause und vielleicht werde ich in naher Zukunft noch ein paar Kurzgeschichten vorstellen können.
Ich will nicht länger drum herum reden und gleich einmal mit der ersten anfangen (die andere folgt irgenwann später - ich weiß auch gar nicht genau, wo sie ist ^^).
Vorweg: Man kann diese Kurzgeschichte vielmehr als eine Art Tagebucheintrag betrachten.
Das Messer liegt an meiner Seite; ich weiß nicht, wann ich es das nächste Mal benutzen werde, doch lang kann es nicht mehr dauern. Ich merke bereits, wie der nie Enden wollende Drang, den Schmerz zu spüren, in mich einkehrt, und einen neuen Keim des Verlangens in meinen Venen sät, der unaufhaltsam immer weiter wächst. Selbst meine tiefsten Gedanken vermögen es nicht einmal zu erahnen, wie lange ich dem Gelüst noch standhalten kann, mit jedem Moment, jeder Minute, jeder Sekunde, wird das Bedürfnis größer und größer. Mir ist bange, da das Blut vom letzten Male noch immer nicht versiegt ist und an meinem Arm, entlang der Hand bis zu den Fingerspitzen rinnt, und zu Boden tropft. In den vergangenen Tagen, hat mich das Gefühl immer öfter überkommen, ich kann nicht sagen, wie viel des kostbaren Lebensnektars ich bereits vergoss.
Meine Haut, so bleich, so kalt und immer wieder gleitet mein Blick zu dem Messer an meiner Seite. Die Klinge - in rot gedrängt, Engelsgleich schürt sie das Verlangen in mir. Vermutlich würde ich es nicht einmal merken, packte meine Hand jetzt nach dem Griff der Waffe meines Verderbens; es ist inzwischen Routine. Doch wieso? Wieso muss ich mir das antun, aber was soll ich machen? Mich dagegen wehren? Zwecklos. Flüchten? Unmöglich. Mir helfen lassen? Dafür ist es zu spät.
Meine Hand beginnt zu zittern – die Klinge, nun in ihr liegend, ebenfalls. Ich will das Messer loslassen, es wegwerfen, nie wieder erblicken müssen, doch mein Arm verweigert sich mir. Habe keine Kraft mehr, Herr über ihn zu werden. Soll ich es geschehen lassen? Habe ich überhaupt eine Wahl?
Das Messer sitzt bereits an dem Arm an, nur darauf lauernd, dass ich zudrücke, seine rasiermesserscharfen Zähne in mein Fleisch bohre. Ich habe Angst, fürchte mich vor der süßen Versuchung und doch, kann ich mich nicht wehren. Ich gebe mir noch immer größte Mühe, es nicht geschehen zu lassen, versuche die Kontrolle über meinen Arm, meine Hand, meinen gesamten Körper zu erlangen, kämpfe aus meiner tiefsten Seele dagegen an und… Ich habe zu gestochen.
Der Schmerz, so süß, er soll nie wieder vergehen. Weiter schneide ich durch den Arm, ritze eine tiefe Wunde, labe mich an meiner Wollust, es macht solchen Spaß. Ich liebe es, kann nicht glauben, mich je dagegen gesträubt zu haben – es tut doch so gut. Aus meinem Munde dringt leises Stöhnen, ich will einen Freudenschrei verkünden, doch die Klinge, dunkel gefärbt, hat meinen Arm bereits wieder verlassen. Sie gleitet mir aus der Hand und fällt mit einem klirrenden Geräusch zu Boden. Ich will schreien, es schmerzt.
Was habe ich nur getan?
Gruß,
Kadaj
Wohl mehr aus der langeweile heraus, habe ich mich spontan dazu entschlossen mal diesen Thread zu eröffnen, in dem ich meine beiden sehr alten und einzigen geschriebenen Kurzgeschichten präsentieren möchte. Sie mögen vielleicht nicht sonderlich beeindruckend sein und auch nichts neues von der Thematik her offenbaren (Ich glaube, diese Sachen damals in tiefer Depression verfasst zu haben), aber in gewisser Hinsicht bin ich doch stolz auf beide Sachen, weil ich sie bereits mit 12, 13, möglicherweise auch 14 Jahren (Mein Gedächtnis erfüllt zuweilen nicht wirklich seinen Zweck -.-) geschrieben habe und mich nie wirklich als einen Schreiberling zählen konnte. Die Lust zum Schreiben ist jedoch irgendwie momentan wieder vorhanden, nach dieser elendig langen Pause und vielleicht werde ich in naher Zukunft noch ein paar Kurzgeschichten vorstellen können.
Ich will nicht länger drum herum reden und gleich einmal mit der ersten anfangen (die andere folgt irgenwann später - ich weiß auch gar nicht genau, wo sie ist ^^).
Vorweg: Man kann diese Kurzgeschichte vielmehr als eine Art Tagebucheintrag betrachten.
Das Messer liegt an meiner Seite; ich weiß nicht, wann ich es das nächste Mal benutzen werde, doch lang kann es nicht mehr dauern. Ich merke bereits, wie der nie Enden wollende Drang, den Schmerz zu spüren, in mich einkehrt, und einen neuen Keim des Verlangens in meinen Venen sät, der unaufhaltsam immer weiter wächst. Selbst meine tiefsten Gedanken vermögen es nicht einmal zu erahnen, wie lange ich dem Gelüst noch standhalten kann, mit jedem Moment, jeder Minute, jeder Sekunde, wird das Bedürfnis größer und größer. Mir ist bange, da das Blut vom letzten Male noch immer nicht versiegt ist und an meinem Arm, entlang der Hand bis zu den Fingerspitzen rinnt, und zu Boden tropft. In den vergangenen Tagen, hat mich das Gefühl immer öfter überkommen, ich kann nicht sagen, wie viel des kostbaren Lebensnektars ich bereits vergoss.
Meine Haut, so bleich, so kalt und immer wieder gleitet mein Blick zu dem Messer an meiner Seite. Die Klinge - in rot gedrängt, Engelsgleich schürt sie das Verlangen in mir. Vermutlich würde ich es nicht einmal merken, packte meine Hand jetzt nach dem Griff der Waffe meines Verderbens; es ist inzwischen Routine. Doch wieso? Wieso muss ich mir das antun, aber was soll ich machen? Mich dagegen wehren? Zwecklos. Flüchten? Unmöglich. Mir helfen lassen? Dafür ist es zu spät.
Meine Hand beginnt zu zittern – die Klinge, nun in ihr liegend, ebenfalls. Ich will das Messer loslassen, es wegwerfen, nie wieder erblicken müssen, doch mein Arm verweigert sich mir. Habe keine Kraft mehr, Herr über ihn zu werden. Soll ich es geschehen lassen? Habe ich überhaupt eine Wahl?
Das Messer sitzt bereits an dem Arm an, nur darauf lauernd, dass ich zudrücke, seine rasiermesserscharfen Zähne in mein Fleisch bohre. Ich habe Angst, fürchte mich vor der süßen Versuchung und doch, kann ich mich nicht wehren. Ich gebe mir noch immer größte Mühe, es nicht geschehen zu lassen, versuche die Kontrolle über meinen Arm, meine Hand, meinen gesamten Körper zu erlangen, kämpfe aus meiner tiefsten Seele dagegen an und… Ich habe zu gestochen.
Der Schmerz, so süß, er soll nie wieder vergehen. Weiter schneide ich durch den Arm, ritze eine tiefe Wunde, labe mich an meiner Wollust, es macht solchen Spaß. Ich liebe es, kann nicht glauben, mich je dagegen gesträubt zu haben – es tut doch so gut. Aus meinem Munde dringt leises Stöhnen, ich will einen Freudenschrei verkünden, doch die Klinge, dunkel gefärbt, hat meinen Arm bereits wieder verlassen. Sie gleitet mir aus der Hand und fällt mit einem klirrenden Geräusch zu Boden. Ich will schreien, es schmerzt.
Was habe ich nur getan?
Gruß,
Kadaj