Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Matura bzw. Reifeprüfung auf zweiten Bildungsweg - Aber wie genau?
Guten Abend allerseits!
Ein sehr guter Freund von mir wird demnächst 19 Jahre alt und sitzt (noch immer) in der 6. Klasse Oberstufe. In Deutschland ist das afaik mit den Klassen ein bisschen anders. Für diejenigen die das österreichische Schulsystem nicht so genau kennen, es sieht wie folgt (im Falle meines Freundes) aus. Die Oberstufe (BRG) dauert vier Jahre, also von der 5. bis zur 8. Klasse inklusive Matura. Mein Freund ist aber bereits zweimal sitzengeblieben, und laut österreichischen Schulgesetzt, darf man als Schüler nur 2mal pro Stufe (im Sinne von Ober- und Unterstufe) sitzenbleiben. Bei weiteren Malen muss dies afair von den Direktor der Schule genehmigt werden, was in seinen Falle nicht der Fall sein wird. Und nun geht es ihm notenmäßig beschissen wie eh und jeh (jaja der Ehrgeiz...). Er wird das Jahr wieder nicht schaffen und hat mich gefragt welche Alternativen es zum normalen Weg gibt. Bei mir war es einmal sehr sehr knapp und ich wollte ebenfalls meine Matura nachholen, aber ich habe es geschafft und sie dennoch erfolgreich (naja wie mans nimmt) abgelegt. Ich kenne mich daher mit den Alternativen nur sehr schlecht aus und weil mein Freund weiß, dass ich in einem Forum angemeldet bin, hat er mich gebeten Leute zu Fragen, die ihre Matura auch per Abendschule nachgemacht haben bzw. eine Studienberechtigungsprüfung abgelegt haben. Am Besten wäre es für uns natürlich wenn sich vielleicht jemand aus Österreich meldet, der das so gemacht hat. Wir wohnen beide im Raum Linz, falls jemand eine Abendschule anbieten kann ;-) Infos von Leuten die ihre Matura nachgeholt haben und schildern wie es war sind besser, als seine Lehrer, die ihn da eher demoralisieren (Du schaffst es eh nicht, Du bist zu dumm,...). Eine Schilderung wie es war, wie lange es gedauert hat und was es sonst noch so zu erzählen gibt, wäre wirklich wahnsinn.
Vielen Dank!
LG Arki
Spawnferkel
09.05.2006, 11:29
Dr. Roland Maturaschule.
Kostet ne Stange Geld, ist aber die einzige Alternative. Ausser er will doch eine Lehre machen.
Ein Freund von mir fängt demnächst damit an. Nach dem, was ich gehört habe, dauert der Unterricht 4 Stunden am Tag und in zwei Jahren sollte man die Matura haben.
Nicht dass ich sowas gemacht hätte, es ist aber die einzige Alternative, die ich kenne.
Bin zwar aus Deutschland, aber ich denke bei euch dürfte Abendschule auch hart sein.
Ein Verwandter hat das Abendgymnasium besucht und auch mit 1,0 bestanden!
Aber er sagt es sei viel härter als normales Abi. Z.b. gelten härtere Zulassungbdedingungen zum Abi (z.b. Mindestpunktzahl 130 anstatt nur 100 auf normalem Gymi)
Da er ja nebenherarbeiten musste hat er einen großen Respekt verdient, ABER... sein Abi zählt weniger als das was ich dieses Jahr bekommen werde.
Er hat mir erzählt das lieber Leute mit allgemeinem Abi Schnitt 3,x genommen werden als nachgemachtes 1,0 !!
Also wenn dein Kumpel es mit dem Ehrgeiz nicht so hat wie du es sagst sollte er sich echt gut überlegen ob er sowas durchziehen will.
@haebman
Ein Verwandter hat das Abendgymnasium besucht und auch mit 1,0 bestanden!
Aber er sagt es sei viel härter als normales Abi. Z.b. gelten härtere Zulassungbdedingungen zum Abi (z.b. Mindestpunktzahl 130 anstatt nur 100 auf normalem Gymi)
Da er ja nebenherarbeiten musste hat er einen großen Respekt verdient, ABER... sein Abi zählt weniger als das was ich dieses Jahr bekommen werde.
Er hat mir erzählt das lieber Leute mit allgemeinem Abi Schnitt 3,x genommen werden als nachgemachtes 1,0 !!
Ich glaube in Österreich ist die Matura auf zweiten Bildungsweg gleichzusetzen mit der normalen. Da macht man bei uns keine Unterschiede. Allerdings wird man als Student/Akademiker ohne Matura, ergo durch Studienberechtigungsprüfung zum Studium zugelassen, irgendwie nicht so behandelt, wie man es verdient hätte. Ein Bekannter hat eine Lehre abgeschlossen und mit 26 die Studienberechtigungsprüfung gemacht. Er konnte sein Studium mit wunderbarem Erfolg beenden. Als er sich um eine Stelle bewarb (nach einem oder zwei Jahren Übergangsarbeitsstelle), wurde er nicht genommen, weil er eben keine Matura hat, ein anderer Bewerber aber schon. Man hat ihn nahegelegt seine Matura noch nachzumachen, um sich ein Allgemeinwissen anzulegen wie es in diesem Job benötigt wird. Unfair wenn ihr mich fragt. Denn Allgemeinwissen hat er. Und ich brauche genausowenig eine Matura, damit ich weiß wie klug und reif ich bin, wie den Führerschein brauche um zu wissen, dass ich Autofahren kann. Es sind nur Papiere und es gibt genug Idioten, die beide besagten Papiere haben und keines von beiden verdient haben.
Also wenn dein Kumpel es mit dem Ehrgeiz nicht so hat wie du es sagst sollte er sich echt gut überlegen ob er sowas durchziehen will.
Das liegt bei ihm meiner Meinung nach eher daran, dass er kein Oberstufentyp mehr ist. Er ist mit dem Alter und der Reife seinen ganzen Mitschülern vorraus. Er ist intelligent und würde die Matura - wenn er brav lernt - locker schaffen. Er kann ehrgeizig sein, aber sein Problem ist, dass die Schule ihm zu schaffen macht. Der Direktor beobachtet ihn und lässt bei jeder Gelegenheit einen dummen Spruch fallen. Seine Lehrer behandeln ihn wie ein Kleinkind und seine Mitschüler mobben ihn, wegen dem Alter und anderen Sachen. Ich glaube ihn einer Abendschule wäre er besser aufgehoben, weil er dort wieder eher unter Leuten ist, die die Matura machen wollen. Die haben eine andere Motivation, weil sie ja nebenbei arbeiten gehen und zum Teil auch dafür zahlen müssen. Er lebt zum Beispiel an längeren Wochenende in den Tag hinein... Wenn er arbeiten gehen würde, würde er zu schätzen wissen, was es heißt einen freien Tag zu haben. Zudem er soweit ich das beurteilen kann unter Druck immer besser arbeitet als im Normalfall. Das Arbeiten würde ihm gut tun und die Augen öffnen, dass die Arbeitswelt wirklich beschissen sein kann. Da würde er imo nach einem Jahr schon Matura nachmachen wollen. Das es hart wird muss ihm denke ich erst bewusst werden. Er ist ein typisches Oberstufenfaultier. Erst am letzten Drücker lernen, alle Fächer zusammenkommen lassen, alles auf einmal lernen anstatt regelmäßig wiederholen, ... Und wenn dann frei ist, wird nur vor Glotze gehängt, der Nachmittag mal verschlafen,... Das wird er sich beim Arbeitengehen abgewöhnen müssen. Auch wenn in seinem Fall ein Halbtagsjob (Telefonjob etc) besser wäre. Wenn er die Matura dann nicht mehr schafft, dann steht er ohne irgendwas auf der Straße und die langen Jahre des freiwilligen Schulbesuchs werden nicht zur Pension dazugerechnet... Das sollte ihm denke ich genug Druck machen, dass er sich mal an der eigenen Nase nimmt. Leider kümmere ich mich wenns um Schule geht mehr als sein Vater. Dem wäre es ja recht, wenn der Sohn noch mit 25 in der 6ten sitzt. Schwierige Situation - keine Frage.
@Spawnferkel
Dr. Roland Maturaschule.
Kostet ne Stange Geld, ist aber die einzige Alternative. Ausser er will doch eine Lehre machen.
Ein Freund von mir fängt demnächst damit an. Nach dem, was ich gehört habe, dauert der Unterricht 4 Stunden am Tag und in zwei Jahren sollte man die Matura haben.
Nicht dass ich sowas gemacht hätte, es ist aber die einzige Alternative, die ich kenne.
Geld sollte es weniger kosten. In Linz habe ich heute zwei Gymnasien ausfindig machen können, die Erwachsenenbildung machen - kostenlos - nur Bücher sind zu bezahlen. Muss mich noch genauer informieren. Auch wenn Erlebnisberichte von Leuten, die so ihre Matura gemacht haben imo interessanter wären.
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