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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ist die Hochzeit der Rollenspiele vorbei?



ffstar
18.04.2006, 13:15
Wie wahr ist die Aussage, dass Rollenspiele früher länger, besser, emotionsreicher und insgesamt durchdachter waren?

Ich habe mir schon öfters Gedanken darüber gemacht, warum es mir früher mehr Spass gemacht hat RPGs zu spielen als heute und warum ich (wenn mir langweilig ist) lieber zu meinen alten PS1 RPG's greife, anstatt zu den langsam verstaubenden PS2 Spielen.

Da sich nun langsam die PS2-Ära dem Ende zuneigt und wir uns so gegen Ende des Jahres, Anfang nächsten Jahres gänzlich auf die nächste Generation umstellen müssen frage ich mich, wie gut die (noch) aktuelle Generation im Bezug auf RPG's ausgefallen ist. Ein paar interessante Spiele werden ja noch kommen aber denkt ihr, dass es diese Ära mit der der PSOne aufnehmen kann?

Bilde ich mir das nur ein, oder waren die RPG's früher einfach durchdachter, spannender und ausführlicher? Ich denke da an Spiele wie Xenogears. Spiele, die (wie man sehr schön anhand des Artbooks [Perfekt Works] sehen kann) bis ins kleinste Detail durchdacht sind.
Spiele, die Kritik an der Gesellschaft geübt haben, Spiele, die eine Message vermittelt haben.
Das ist es doch, was ein RPG besonders macht und was es von den anderen abhebt.

Doch alldas vermisse ich irgendwie an den heutigen Spielen.
Die letzten RPG's die ich beendet habe haben bei mir leider keine bleibenden Schäden hinterlassen. Damit meine ich, dass ich mir, sobald ich sie beendet hatte keine weiteren Gedanken mehr darüber gemacht habe, obwohl ich das wirklich gerne hätte.

Das war früher ganz anders... damals war ich traurig, dass ein Spiel zu Ende war, ich war genervt, dass mich Xenogears Storytechnisch echt in eine intellektuelle Zwickmühle gebracht hat und ich nicht alles verstanden habe... ich war frustriert wenn ein Spiel zu schwer war, verblüfft, wenn etwas unerwartetes kam...

Heutzutage sind Spiele einfach zu verdauen... zu einfach! Es gibt nichts neues mehr, man spielt einfach nur noch so vor sich hin. Ich denke nicht, dass ich einfach schon zu sehr abgebrüht bin, sondern, dass es einfach nichts neues mehr gibt!

Liegt es nur an mir oder sind die Spiele nicht mehr darauf ausgerichtet besonders zu sein, sondern nur noch darauf sich zu verkaufen?

Wird es in Zukunft so weitergehen?
Es wird aufwändiger ein Spiel zu machen. Der Zwang einen bestimmten Absatz zu haben steigt, also wagt man nichts mehr... alles passt sich an... und wir alle machen brav mit, weil wir uns nicht zur Wehr setzten wollen.

Ich habe RPG's angefangen zu spielen, weil diese Spiele anders waren. Doch das sind sie heute nicht mehr... Vielleicht werde ich bald auffhören mir welche zu kaufen.




So, soweit zu meinen Gedanken. Hoffe ihr wollt auch etwas beitragen!!! :D

Zeuge Jenovas
18.04.2006, 13:24
100% http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_048.gif

Die letzten Games die ich gekauft hatte waren Tales of Legendia, Wild Arms 4 und Grandia 3 und bei keinem der 3 Games hab ich z.Z. so richtig los anzufangen (bzw. weiter zu machen).
Stattdessen hab ich wieder Xenogears, FFVII & FFIX im Kopf auf die ich wieder richtig Lust hätte.

Wenn das so weiter geht im RPG Markt das die Innovationen gänzlich erlöschen... dann werde ich mir auch bei jedem RPG mindestens 3x überlegen ob ich es mir kaufe.

Serpico
18.04.2006, 13:27
vielleicht wirst du auch einfach älter ;)

...ich trauere auch dem SNES nach (Illusion of Time <3 ), aber wenn ich jetzt nochmal ein paar jahre jünger wäre, würde mich vielleicht sogar FFX-2 begeistern http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/3/igitt.gif

ffstar
18.04.2006, 13:36
Kann schon gut sein, dass es mit dem Alter zu tun hat, aber meinen kleinen Bruder kann ich auch für nix neues mehr begeistern...
FFVII hat er noch verschlungen und Chrono Cross fand er auch klasse, doch was neueres als FFX-2 hat er nie angefasst... ich glaub das hat es ihm verdorben...

Kadaj
18.04.2006, 15:59
Hallo,

ich denke, es ist vielmehr die durch unzählige bereits gespielte RPGs hervorgebrachte Erfahrung, die den Anschein weckt, dass die früheren Rollenspiele besser wären. Von FFIX (meine erster Schritt in die Welt der RPG`s) war ich schlichtweg begeistert. Einfach, weil es etwas neues war. Ich kannte zuvor keine Games mit einem solchen Kampfsystem, vielen spielbaren Charakteren, genialer Story (Okay, FFIX mag nicht unbedingt ein Paradebeispiel dafür sein, aber ich kannte zuvor keine wirklich guten Storys, was daran liegen könnte, dass ich damals noch sehr jung war und eher selten gezockt hab ;)) und, und, und. Es war innovativ, neu, beeindruckend - einfach ein fantastisches Genre, dass mich so sehr interesssierte wie kein Zweites und selbstverständlich resultierte daraus, dass ich mir weitere RPG zulegte.
Und genau da liegt der Punkt: Je mehr Rollenspiele man spielt, desto klarer wird das Prinzip und alles wird dadurch vielmehr zur Routine. Wenn ich mir heute ein RPG kaufe, weiß ich ganz genau was mich vom Grundgerüst her erwartet. Ein ATB/CTB-Kampfsystem (oder eines alla Star Ocean), einige Charaktere, Städte, Dungeons etc., sprich lediglich altbewährtes. Man mag es natürlich und selbstverständlich ist auch genau dies der Grund, weswegen man sich die Spiele kauft, doch man wird nie wieder genau die Innovation erleben, wie bei den ersten RPGs, die man überhaupt gespielt hat.

Bei mir ist auch genau das der Grund, warum ich ein FFIX lieber mal wieder zur Hand nehme, als beispielsweise ein Shadow Hearts Covenant, obwohl es FFIX prinzipiell in fast alle Punkten in die Tasche steckt. Ich kann die Erinnerung an alte Zeiten somit, wenn auch nur Teilweise, wieder aufbaun und fühle mich in die Zeit zurück versetzt, als ich mein erstes RPG spielte (Wie bereits ein paar mal genannt - FFIX).


Ein paar interessante Spiele werden ja noch kommen aber denkt ihr, dass es diese Ära mit der der PSOne aufnehmen kann?


Objektiv gesehen: Vielleicht (eigentlich sogar recht warscheinlich). Subjektiv betrachtet: Niemals!

Gruß,
Kadaj!

The Judge
18.04.2006, 16:24
Ich glaub auch dass es eher daran liegt, dass man früher einfacher zu begeistern war. Die heutigen Rollenspiele kann man z. b. Pauschal gar nicht als kürzer oder emotionsloser sind. Ich finde eher im Gegenteil. Durch Features wie Sprachausgabe und Zwischensequenzen in denen man die Mimik und Emotionen der Charaktere sehen kann, finde ich dass es sogar ein großer Vorwärtsschritt ist.

Es gab früher imo genausoviele mittelprächtige Rollenspiele, bei denen man einfach nur so vor sich hingespielt hat weil sie einen nicht weiter interessierten. Allerdings kann ich von mir persönlich nicht behaupten, dass sich heutzutage jedes RPG so anfühlt. Spiele wie Dragon Quest 8, Shadow Hearts Covenant oder Suikoden V haben meiner Meinung nach durchaus Qualitäten, die es mit den PSOne RPGs aufnehmen können.

Bei vielen ist im Bereich RPG auch oft Nostalgie mit im Spiel. Gedanken habe ich mir damals auch über diverse RPGs nach dem Durchspielen gemacht, z. B. bei Suikoden 2.
Allerdings ändert man sich selbst einfach mit der Zeit. Ich persönlich halte daran fest, dass es nicht immer etwas mit dem Spiel selbst zu tun hat, sondern wahrscheinlich wirklich mit zunehmendem Alter bzw. Erfahrung....leider.

ffstar
18.04.2006, 18:22
Das mit der Sprachausgabe stimmt schon.
Wenn die Synchronsprecher halbwegs ne Stimme haben kann es schon gut zum Feeling beitragen (auch wenn das in englischen Spielen leider eher selten der Fall ist).

Trotzdem bin ich der Meinung, dass Sprachausgabe eher unnötigen Speicherplatz frisst als positiv zum Flair beizutragen. Man hätte sich lieber die Sprachausgabe sparen sollen und für den so freigewordenen Speicherplatz etwas sinnvolleres einbringen können.

Stell dir mal vor man nimmt aus Dragonquest die Sprachausgabe raus und macht nur Textboxen. Die Story wäre ungefähr so lang wie bei Suikoden II bis hin zum Kampf gegen Neclords Monster in North Window. Das ist nichts verglichen mit dem Ganzen.

Alleine der Umfang hat in letzter Zeit so extrem abgenommen. ich habe früher die Spiele noch mehr verschlungen als heute (ja Schule war früher einfach), aber heute ist man viel zu schnell damit durch. Also wirklich extrem schnell.... was ich sehr schade finde.

Versteh mich nicht falsch, ich finde auch, dass z.B. Suikoden V ein gutes Spiel ist, aber ich würde ganz ehrlich gesagt lieber langatmige Textboxen haben als 10 Sekunden Ladezeiten, dann eine gesprochene Sequenz, die gerade mal so lange dauert, dass man (bei neu auftretenden Charakteren) zwei Sätze Text hat (um sich die Stimme vorstellen zu können), dann zwei Schritte bis zur nächsten Kreuzung, dann wieder 10 Sekunden Ladezeiten.
Ich will hier nicht die Ladezeiten kritisieren, sondern damit eher ausdrücken, dass dadurch einiges an Flair verloren geht.
Findest du die Stelle in Suikoden II nicht auch dramatischer, wie der Hero mit Nanami und der Kleinen vor dem Tor von Muse auf Jowy warten, mit einem roten Sonnenuntergang, traumhafter Musik, sekundenlanger Stille einfach nur um ein echt geniales Feeling zu haben, als eine Szene in Suikoden V wo der Held zwei Sekunden im Zimmer sitzt, man einen kurzen Flashback von seiner Schwester sieht, er sofort aufsteht und sich somit entschlossen hat sie zu retten. Das hätte eine so dramatische Szene werden können... aber sie war es nicht... so leid es mir tut.... und DAS finde ich schade....

So, ich hoffe du verstehst was ich meine *g* *schwelg*

Cast Cure
18.04.2006, 18:28
@Themenersteller:

Blitzmerker x)

Wai, ich denke dass die RPGs von heute nicht mehr das sind, was die von damals waren liegt an vier Dingen:

1. Die Macher müssen nunmal auch ihre Brötchen verdienen und machen daher, die Spiele die sich auch ausserhalb Japans gut verkaufen, ohne dass man 2/3 des Spiel neu programmieren/Wegschneiden muss, weil es zu erotisch, zu gewaltätig, oder zu sonstwas ist.

2. Die neueren RPGs wenden sich wieder mehr und mehr an junge Menschen, zwischen 11 und 14 Jahren, in dem alte will man sich nunmal überlegen fühlen und nicht das das Gefühl haben, man versteht sowieso kein bisschen, von dem was im Spiel abgeht.

3. Die älteren Spieler haben keine Lust mehr, irgendwelche supergeselltschaftskritischen Geschichten zu spielen, während das Gameplay einfach an ihnen vorbeirauscht.

4. Man ird natürlichz auch selber älter und spielt mehr und mehr RPGs, so dass es einem auf Dauer, wie reine Routine vorkommt. Wenn ich zum Beispiel heutzutage ein Spiel starte, ärgere ich mich immer, dass ich noch keinen Wiederbelebungszauber habe und auch noch warten muss, bis der Level 2 Wasser-Zauber eingesetzt werden kann.
Man weiss einfach schon unegfähr was in einem Spiel so passiert.
Wobei man eine Story natürlich immer anders Designen könnte. Es muss ja nicht immer die Rettung des Universums im Vordergrund stehen. Die Mache könnten einen auch mal in ihr Leben sehen lassen. Ein paar Programmierer in der Party, die mit einem konkurrierenden Unternehmen kämpfen, wäre sicherlich auch ulkig ^o^


Ich für meinen Teil vermisse die Geschichten und Handlungsweisen der alten RPGs zwar auch ein wenig, da ich aber bis heute nur PAL-Versionen besitze, sehne ich mich weder nach einem Xenogears, noch nach einem Valkyrien Profile x)

Wenn die Spieler wirklich weiterhin gute Spiele wollen, müssen sie halt einfach nur darauf achten was sie kaufen und nicht immer blind importieren, wie die doofen und damit den Absatz der üblen Standart-RPGs steigern.

Leute, wenn ihr keine eigenen Spiele macht, dann Boikottiert die, die euch nicht gefallen, oder schreibt Kettenmails an die Entwickler, die schon im Titel sowas stehen haben wie: "Das Spiel hat ne scheiss Story, gebt euch mehr mühe Leute".

Well, well ^^v

ffstar
18.04.2006, 18:48
Hehehe, ja, ging echt schnell nicht?

Nungut, ich versuche mich mal:

1. Das versteht ich voll und ganz. Die Produktion wird immer teuerer und deswegen müssen keine Spiele her, die irgendwelche Innovation-Awards gewissen, sonder eher welche, die "Ich-bin-gut-für-die-breite-Masse"-Awards gewinnen.
Ich glaube, wenn das Spiele entwickeln noch so einfach wäre wie zu anfänglichen PSX Zeiten, dann würden hier seeeehr viele innovative Spiele liegen :-)
Trotzdem schade.. genau das kritische und erotische und verbotene ist es ja, was ich in solchen Spielen sehen will ^^^Nja, da bin ich wohl der einzige, hm? ^^ Keinen Einheitsbrei. :)

2. Da kann ich nur teilweise zustimmen.
Es fällt mir auch auf, dass immer mehr Spiele abgeändert werden, damit sie ja noch in die "rated for teens" Abteilung kommen (mehr potentielle Kunden -> KH2 + Xenosaga lässt grüßen). Doch ich glaube garnicht, dass jüngere Leute gerne RPGs spielen... junge Leute wollen etwas schnelles Spielen (zumindest die Kerle) wie Ego-Shooter z.B..
Nichts anstrengendes, sondern Multiplayerspiele wo man möglichst schnell alles erreichen kann und wo man mit möglichst vielen anderen Spielen kann.
Die jungen Mädels sind wohl die einzigen die noch RPGs spielen, wenn sie nicht gerade damit beschäftigt sind sich zu stylen, die Brüste vergrößern zu lassen oder zu Tussis zu mutieren. (Stimmt schon, ich rede über 11 - 14jährige ^^)

3. Da muss ich dir leider wiedersprechen. Alle die ich kenne finden Xenosaga Ep. I besser als Ep. II. (Das war jetzt eine Metapher für Spiele, die gut sind (mit Story und so) und Spiele, die für jüngere sind (keine Story, sondern Explosionen).

4. Ja, das ist mir auch schon aufgefallen... ich wünschte es gäbe eine Möglichkeit Spiele immer so zu spielen, als würde man alles das erste mal sehen :-)<(Häh? Was ist denn ein Vita? Boha!! Das Feuer sieht ja voll echt aus... ^_^ Das waren noch Zeiten)


So, anschließend bleibt mir nur zu sagen.... bist du mit am Start wenn ich anfange solche Kettenbriefe zu schreiben? ^___^

The Judge
18.04.2006, 18:58
...als eine Szene in Suikoden V wo der Held zwei Sekunden im Zimmer sitzt, man einen kurzen Flashback von seiner Schwester sieht, er sofort aufsteht und sich somit entschlossen hat sie zu retten. Das hätte eine so dramatische Szene werden können... aber sie war es nicht... so leid es mir tut.... und DAS finde ich schade....

Ja, die Szene ist wirklich etwas....sehr kurz gehalten. Aber als Gegenbeispiel nenn ich einfach mal die Szene...

ACHTUNG, MASSIVER SPOILER!!! NUR LESEN WENN SUIKODEN 5 DURCHGESPIELT!!!!

die Szene in der Rückblende wo Queen Arshetat in Besessenheit der Sun Rune Ferid tötet...also ich fand die sehr mitreißend....oder Sialeeds Todessequenz kurz vorm Ende...

Allerdings bin ich mir sicher, dass ich sie, wenn ich diese Szene zu der Zeit von Suikoden 2 gesehen hätte, noch viel mitreißender gefunden hätte. ^^

Ich weiß nicht...selbst nach 14 Jahren Konsolenhobby finde ich nicht, dass die Qualität wirklich abnimmt, eher das Interesse.

Dass sich die neueren RPGs an jüngere Menschen richten, finde ich absolut gar nicht. Eher seh ich das so, dass durch die moderne Grafik viel mehr "erwachsene" und vom Stil her "realistischere" RPGs erschienen sind mit "erwachseneren" Storylines usw....aber imo zeigt Dragon Quest 8 auch, dass eine Story nicht "erwachsen" oder unglaublich episch sein muss um zu unterhalten.

Bis auf Xenosaga kann man nach soviel RPG Erfahrung 70 % der Wendungen instinktiv schon voraussehen.^^

Ist schwer zu beschreiben, warum ich die heutigen RPGs qualitativ nicht schlechter finde...das einst rare Genre "Rollenspiel" wird nur in letzter Zeit glaube ich ein wenig überflutet.^^

Außerdem frag ich mich, wieso viele die SNES RPGs immer als umfangreicher bezeichnen....sind sie imho doch gar nicht. Chrono Trigger sowie Final Fantasy 6 (um mal die populärsten Beispiele zu nennen) hat man in 30 bis 40 Stunden durch, wenn nicht noch eher. Und das ist heutzutage ja auch noch ein recht gängiger Maßstab...im Falle von Suikoden V und Dragon Quest 8 sogar noch weit höher.

Loxagon
18.04.2006, 18:59
Ich vermisse die guten alten SNES RPGs wo man 1 Monat dransaß ...
Heute braucht man - wenns lang ist - 1 Woche:(

ffstar
18.04.2006, 19:02
Hmmm... weiss nicht, soweit bin ich noch nicht, aber jetzt weiß ich wenigstens was noch auf mich zukommt ;)
Nichts für ungut, hast es ja in den Spoilerkasten gesetzt *g*

Hmmm... naja, denkst du denn, dass es mit der Ps3 so weitergeht? Also Qualitativ (nicht nur von der Grafik her)?
Ich meine... wenn sie jetzt den gaaaaaaanzen Speicherplatz den sie nun zur Verfügungen haben NUR für die Grafik nutzen überleg ich mir das echt zweimal mir die zu kaufen.

Edit:

@Asmodina
Genau das meine ich ^_^ Viel zu kurz, nich?

Edit 2: Hehehe, massiver Spoiler passt schon besser :D

The Judge
18.04.2006, 19:05
Ich glaube nicht, dass SNES RPGs länger waren. Ich denke eher, dass man heute einfach routinierter ist.^^

Edit: Uh, den Spoiler hätt ich dann an deiner Stelle noch nicht gelesen...sry, das nimmt wohl einen großteil der Emotionen, wenn man es schon weiß.^^

Edit-Wahn: Wie es mit der PS3 wird weiß ich nicht...allerdings denke ich, dass die richtigen RPG-Knaller, wie jetzt bei der PS2, wohl eher gegen Ende der Ära erscheinen. Dann beherrschen die Entwickler die Konsole schon besser und können sich mehr aufs wesentliche Konzentrieren. Viele der PS2-Anfangs-RPGs waren ja auch mehr schlecht als Recht.^^

ffstar
18.04.2006, 19:09
Zum Thema länge fällt mir auch noch was ein.... Bis auf Suikoden wo man immer einen Teleportationsspiegel bekommt war es damals öfters so, dass man selbst am Ende vom Spiel noch überallhin laufen musste.

Heutzutage bekommt man extrem schnell die Nötigen Dinge um schnell von Punkt A nach Punkt B zu kommen. Für meinen Geschmack zu schnell... Ja gut, immer laufen ist auch blöd, aber so wird alles irgendwie sehr verschematisiert.
man überlegt sich nicht mehr wo man hingehen sollte als nächstes, sondern man teleportiert sich einfach ma schnell hin. Warum? Ich will schöne große Weltkarten haben ^^

The Judge
18.04.2006, 19:12
Warum? Ich will schöne große Weltkarten haben ^^

Beispiel: Dragon Quest 8 und Tales of Symphonia. ^^

Natürlich alles mit nem dicken IMO, aber wie du siehst gibt es in jeder Zeit für jede Konsolengeneration Positiv und Negativbeispiele.

Aber viele RPGs sind heute wirklich so "Story-driven", dass es nur Linearität zulässt, die Spannung aufrecht zu erhalten...bei Xenosaga z. B. störts mich noch nichtmal, aber eine Abwechslung wie Dragon Quest und ToS eben kommen da auch mal Recht. ^^
Ich kann mich eigentlich mit beidem Anfreunden...(bin ich denn wirklich so positiv?!)^^

akira62
19.04.2006, 06:50
Ich weiss nicht ob die "Hochzeit" der RPGs vorbei ist, aber Sie gehen den Trend des "schnellen" und "schönen" Spiel schon recht stark hinterher. Aber ich denke auch das solche Spiele eher gewollt sind als diese großen langen Werke wo man Monate davor sitzt. Ich persönlich bevorzuge lieber auch gute und schnelle Spiele. Dies ist mir lieber als ein RPG indem ich Stundenlang irgendwohin laufen muss und ewige Kämpfe durchziehen muss die das Spiel künstlich in die länge ziehen.

Leider fehlen solche RPGs wo das Spiel einerseits sehr lang ist aber andererseits nicht durch ewige Kämpfe in die längegezogen wird, oder durch unsinniges rennen über eine Landkarte ohne zu wissen wohin man eigentlich soll. Als letztes Spiel habe ich in dieser Kategorie Shadow Hearts 2 gespielt (Shadow Hearts 3 habe ich noch nicht soweit gespielt das ich mir eine definierte Meinung machen kann).

Ich denke das auch der "Zeitmangel" bei vielen Leuten den Trend zum kurzen aber guten RPG unterstüzt wird.

Daher würde ich sagen die Hochzeit der RPGs ist nicht vorbei nur sind die RPGs "anders" als in der letzten oder vorletzten Generation.

ffstar
19.04.2006, 07:29
Da is schon viel wares daran. Es stimmt schon, dass es viele Spiele gab die "künstlich" in die Länge gezogen wurden.

Aber es gab auch eine Menge Spiele die ganz einfach umfangreich waren. Also wo man wirklich nur am Hauptquest 70 Stunden saß und es durchgehend Spass gemacht hat.

Laguna
19.04.2006, 10:17
Früher waren definitiv MEHR Spiele aus der Kategorie die akira62 beschrieben hat hat, vorzufinden. Das wissen wir wohl beide! :D

Ich möchte jetzt nicht sagen die guten, aber die ausgeglichenen Rollenspiele sind etwas zurückgegangen. Aber wenn man ständig mit dem Trend geht, und nichts neues wagt, dann braucht man sich über so eine langfristige Entwicklung auch nicht zu wundern.

Zum Glück gibt es noch einige Spieleentwickler, oder solche die sich wieder auf ihre alten Werte besinnen, so das auch neue RPGs durchaus nicht langatmig, sondern fesselnd und lang zu gleich sein können.

MuadDib
19.04.2006, 10:48
Der Thread hat sicher etwas mit dem "RPG Trends" Thema zu tun und auch mit den uralten RPG Klischees, vor allem, wenn man die von ffstar angesprochenen Argumente betrachtet. Wie ging das noch: "16 bit RPG: A group of rebels fights an evil empire, and eventually wins. 32 bit RPG: Same as 16 bit RPG, but somehow religion is involved", auch wenns nur um ein paar nette Begriffe aus für Japanern weit entfernten Glaubensrichtungen oder Mythologien geht. Und dieser Boom bzw. Trend ist nun einfach vorbei. Und ehrlich gesagt bin ich auch froh darüber.

Seien wir uns ehrlich, diese gehirnschmalzerdeppernden Rollenspiele waren ja ganz nett, aber auf die Dauer wäre das langweilig geworden. Da ist es mir lieber, wenn es bei paar herausstechende Perlen gibt, als wenn man über Jahre hinweg mangels neuer Ideen Themen wiedergekäut hätte. The Judge hat das schon richtig erwähnt: 70% aller Storywendungen lassen sich voraussagen. Das interaktive Bilderbuch Xenogears in allen Ehren: Aber glaubt ihr wirklich, man hätte ein zweites Mal auf diese Weise eine Geschichte verpacken können?

Da gefällt mir der aktuelle Trend, so wie ich ihn im letzten Jahr mitbekommen habe, schon viel mehr: Irgendwie ist die Zeit der Handheld-RPGs angebrochen. Zum einen durch erstklassige Remakes, die endlich mit vielen neuen Features aufwarten können, um auch älteren Spielern wieder einen Reiz zu geben, oder mit genialen, neuen Ideen (als Beispiel, die Glücksfragmente in Zelda - The Minish Cap).
Auf der anderen Seite kommt es mir vor, als ob ein weiterer Trend in Richtung Erkunden geht. Gerade bei angesprochenem Minish Cap gibts Haufenweise Secrets und Entdeckungen in der Spielwelt, und Dragon Quest VIII schiesst sowieso den Vogel ab, was das anbelangt. Auch wenns in diesem Kontext ein unpassendes Beispiel ist: In World Of Warcraft hat mir auch das Erforschen der unglaublich umfangreichen und weitläufigen Spielwelt am besten gefallen. Sowas will ich in jedem RPG. Ich will eine Spielwelt, in der ich mich frei bewegen kann und jeden Winkel nach Schätzen abgrasen kann. Final Fantasy XII scheint ja auch in diese Richtung zu gehen, auch wenn man nur einen Teil der Spielwelt mitbekommt. Wenn ich dann noch ein unter der Oberfläche einfaches, aber tiefgehend komplexes und herausforderndes Kampfsystem habe, und mich abseits der eigentlichen Storyline und Quest auch noch verlieren kann, bin ich mehr als glücklich.

Klar, die Story ist schon ein wichtiger Part in einem Rollenspiel, sollte aber nur in Maßen die treibende Kraft sein, sprich in Balance mit dem Rest des Spiels sein. Und da ist es mir egal wie weitschweifend episch oder tiefgreifend religiös die Geschichte ist, solange sie gut erzählt wird und bei Laune hält.

Wie gesagt, ich bin momentan eigentlich ganz glücklich mit den RPGs, die ich gerade spiele, und freu mich schon auf die, die ich noch vor mir habe. Nur mit den Episodenhaftigen Cliffhanger-Titeln kann ich nichts anfangen. Ich will mir nicht 4 Vollpreisspiele kaufen, um die .hack Geschichte komplett zu erfahren, sowas geht auch in einem RPG.


Stell dir mal vor man nimmt aus Dragonquest die Sprachausgabe raus und macht nur Textboxen.
Oh, dann hast du die japanische Originalversion. Ich weiß jetzt nicht ganz, wo längenmässig da ein Unterschied ist... Und wenn du gerade von Flair sprichst, ich kann mir nicht vorstellen, dass ein monotones Geticker mehr zum Flair beiträgt als Dhoulmagus' geniale Synchronstimme.

ffstar
19.04.2006, 12:54
Oh, dann hast du die japanische Originalversion. Ich weiß jetzt nicht ganz, wo längenmässig da ein Unterschied ist... Und wenn du gerade von Flair sprichst, ich kann mir nicht vorstellen, dass ein monotones Geticker mehr zum Flair beiträgt als Dhoulmagus' geniale Synchronstimme.

Da hast du mich falsch verstanden ;) Ich meinte nimm die Stimmen raus und nimm für den Speicherplatz der so freiwird lieber mehr Textboxen, sodass alles etwas ausführlicher ist. (Was sie auch gleich bei der japanischen Version hätten machen können, da ja anscheinend noch Platz frei war ;-), aber Dragonquest war da wohl eher ein blödes Beispiel...)

Aber ich meine ja auch nicht, dass es heute keine guten Spiele mehr gibt!

Ich finde auch, dass Dragonquest ein Paradebeispiel dafür ist, dass es auch heute noch extrem gute RPG's gibt, die so einige Klassiker locker in die Tasche stecken!
Aber vielleicht liegt das ja daran, dass sich Dragonquest auch sehr auf die traditionellen RPG's bezieht, wer weiß, vielleicht ist es ja gerade deswegen so gut, weil es "back to the roots" geht ;)


Auf der anderen Seite kommt es mir vor, als ob ein weiterer Trend in Richtung Erkunden geht. Gerade bei angesprochenem Minish Cap gibts Haufenweise Secrets und Entdeckungen in der Spielwelt, und Dragon Quest VIII schiesst sowieso den Vogel ab, was das anbelangt. Auch wenns in diesem Kontext ein unpassendes Beispiel ist: In World Of Warcraft hat mir auch das Erforschen der unglaublich umfangreichen und weitläufigen Spielwelt am besten gefallen. Sowas will ich in jedem RPG. Ich will eine Spielwelt, in der ich mich frei bewegen kann und jeden Winkel nach Schätzen abgrasen kann.

Gegen diese These hab ich absolut nichts einzuwenden. Aber wie du gesagt hast, das könnte ruhig mehreren Spielen so gehen, dass es mehr zu Entdecken gibt! (zu KH2 blickt und die Nase rümpft)
Das war es ja auch was die traditionellen Spiele ausgemacht hat: Es gab sehr viel zu entdecken. Teilweise sogar ganze Städte (wie ich erst letztens erfahren habe), von denen ich bis heute noch nichts erfahren habe, wieder ein Grund das alte Spiel nochmals auszugraben!

Mal abgesehen davon, dass bei WoW Dank des ganzen Entdeckens die Story (welche Story??) etwas zu kurz kommt ;-) (Ich habs ja auch gespielt)

StarOceanFan
19.04.2006, 17:50
Genau dieselbe Frage haben ich mir schon vor langer Zeit gestellt. Ich bin nach langem überlegen nur auf eine Antwort gekommen. Die Grafik

Am Anfang klingt es sehr komisch, aber schaut euch doch mal die unterscheide an:

Heutzutage
http://www.siliconera.com/ps2/grandia3/grandia3-2.jpg

Damals
http://ndex.simgames.net/screenshots/snes/secretofmana/secretofmana3.jpg
http://www.emunova.net/img/jeux/1236.png
http://www.planetemu.net/php/articles/files/Image/mrbean/nobuo/Chrono%20Trigger.png

Mir macht es auf jedenfall viel mehr Spaß wenn ich mit so einer detailreichen 2D Grafik wie damals bei den alten SNES Spielen spielen kann. Was will ich mit so einer "SUPA MEGA GENIALEN" 3D Grafik. Das RPG Genre scheint wirklich bald auszusterben. Damals zu den SNES/PSX Zeiten gab es Massig RPG's die auch mal an die Klasse der damaligen Final Fantasy Teilen heranragten. Und heute?

PS...it's just my opinion

Liferipper
19.04.2006, 17:50
Schnüff, eine Hochzeit, wie romantisch...


Ich will eine Spielwelt, in der ich mich frei bewegen kann und jeden Winkel nach Schätzen abgrasen kann.

Um es mal übertrieben zu formulieren: Schmeiß deine Konsolen aus dem Fenster, rüste deinen Computer bei Bedarf auf und steig komplett auf West-RPGs (extremes und aktuelles Beispiel wäre im Moment wohl Oblivion) um.

@setsu(na): Mir ist bisher gar nicht aufgefallen, wie ähnlich dich die drei Helden sehen...

Kommissar Krempel
19.04.2006, 18:38
So, bin zwar nicht sehr alt, aber ich habe auch schon früh angefangen mich mit Videospielen zu beschäftigen--->SNES
Damals war ich schlichtweg begeistert von den ganzen Spielen, am meisten aber von meinen drei allerersten RPG´s (früher wusste ich noch nichtmal das die zu solch einem Genre gehören, geschweige denn was ein Rollenspiel ist^^)
Lufia, BoF2 und Terranigma
Es war sowas ganz anderes, es hatte eine Story, verschiedene Charaktere, es war einfach WOW
Und ich denke da hat die Grafik noch nit sooo beigetragen sondern eher einfach nur die bloße Interaktion mehrer Charaktere, die Spannung und die Neugier wies weiter geht und und und.
Ich denke eben auch das mit jedem neuen spiel das herauskam, das Gefühl am Anfang nie nachließ, da es imo nit so viele RPG´s gab (am Anfang)
Danach kamen eben mehr und mehr, aber einfach die Faszination am Anfang war IMO der Grund wieso man so gefesselt war.
Fast jedes Game hatte eine neue Story, oder eben eine alte die neu verpackt war und DAS war damals neu
Heute ist es eben so: Man will mit toller Grafik und Sprechern überzeugen. Die storys sind nun eben gleich, sowie vorher, bis auf einige Ausnahmen, da erscheint eben nun die "Routine".
Es gibt nun keine Momente mehr alá Wow, das war nun komplett neu; hey, was hat die eben gemacht??!!; Wow, das sah aus wie eine echte Träne!!
Und was die Spielzeitbetrifft.....Mir kommt es auch so vor als würden die spiele immer kürzer sein, aber ich denke das kommt uns nur so vor, bei einigen!

Man is nun schon so verwöhnt, dass einem nur mehr etwas völlig Gutes vom Hocker haut, oder eine Story die man lange nit mehr erlebt hat, oder, oder oder....

Mir ist das ziemlich egal. Bei mir geht es nur um den persöhnlichen Geschmack und es darf nicht zu kurz sein.
Lasst euch nicht zu sehr von manchen verwöhnen!! Rollenspiele sind einfach toll, basta.

(Mein Post war zwar nit weiß ich wie toll oder so, aber ich wollte halt auch mal meinen Senf dazu geben:p )

MuadDib
19.04.2006, 18:44
Um es mal übertrieben zu formulieren: Schmeiß deine Konsolen aus dem Fenster, rüste deinen Computer bei Bedarf auf und steig komplett auf West-RPGs (extremes und aktuelles Beispiel wäre im Moment wohl Oblivion) um.

Um es verständlicher zu formulieren: Ich will ein Rollenspiel, bei dem nicht die Story die einzige Antriebskraft ist, um sich bis zum Ende zu schlagen, sondern wo man auch noch abseits des Haupthandlungsfadens genug zu entdecken hat.

Ich spiel auch West-RPGs, genau aus den genannten Gründen -- dennoch schaffen es die wenigsten, auch annähernd an die Atmosphäre zu kommen, die ich bei Ost-RPGs habe, davon abgesehen, dass ich bei den meisten mit Echtzeit-KS auskommen muss, und entweder ein viel zu undurchschaubares Regelwerk haben oder halt zu komplex für einen Gelegenheitsspieler wie mich sind. Vielleicht gefällt mir deshalb auch die Dragon Quest Reihe so gut, immerhin ist der Gedanke dahinter ja, einem die unnötige Komplexität wegzunehmen.

Sazan
19.04.2006, 19:21
Ich sehe die ganze Sache weniger tragisch. Damals gab es viel Schrott und einige richtig gute RPGs, und heute gibt es auch viel Schrott und einige herausragende Vertreter. Da hat sich nicht viel geaendert. Man darf nur nicht durch die Nostalgie-Brille das ganze alte Zeug zu gut reden.

Orgienmeister
19.04.2006, 23:09
hm, also ich denke schon, dass rpgs zur zeit eine art "tiefpunkt" in ihrer entwicklung haben, aber als das ende einer hochzeit würde ich das nicht bezeichnen, weil ich nicht denke, dass dieser momentane tiefpunkt so endgültig ist wie das wort "ende" suggeriert.
das lustige ist allerdings, dass ich vor weniger als einer woche einen post mit einem ganz ähnlichen thema im rpg-trends-topic geschrieben hab... weil ich jetzt wirklich nicht noch einmal alles von neu erläutern möchte, zitiere ich mich einfach mal selber...

also ehrlich gesagt finde ich, dass es im rpg-genre in den letzten jahren eher wenige bis gar keine trends (im sinne von veränderungen) gab. diese aussage wird wohl heftige widersprüche provozieren, aber ich persönlich finde, dass sich die rpg-nische seit ff7 nicht sonderlich weieterentwickelt hat... und das gilt sowohl für ostliche als auch westliche rollenspiele ( obwohl ich diese (nicht vorhandene) entwicklung bei west-rpgs noch etwas offensichtlicher finde).

fangen wir mal mit den ost rpgs an.
seit ffVII kann ich mich an nur wenige rpgs erinnern, deren protagonist KEIN etwas tollpatschiger, aber gutgesinnter männlicher teenager war, der mit einer bande von ähnlich gestrickten charas die welt/das universum vor einem mehr oder weniger charismatischen bösewicht gerettet hat. natürlich gibts da auch ausnahmen, wie valkyrie profile (was aber auch schon älter ist) oder die saga-serie. solche spiele sind aber nicht der generelle trend und werden von der breiten masse meist einfach ignoriert. warum arbeitet die industrie schon seit mehreren jahren mit den immer recht gleichen stereotypen? warum nicht mal eine reife frau als heldin? oder ein in die jahre gekommener schwertmeister? gerade bei einem genre, dass sich so stark über die story definiert wie es rogs tun, ist es erstaunlich, dass es fast immer nur einen wirklichen haupt-char gibt, der sich in seinen grundzügen in den meisten spielen wiederfinden lässt.
und wo wir gerade beim fokus auf der story wären: seit ffvii zentrieren sich die meisten rpgs auf dualistisch-epische geschichten, die mit pompösen zwischensequenzen in szene gesetzt werden. das drumherum (sprich: das gameplay) wird von den meisten spielern wie entwicklern als eine art gerüst für den plot gesehen, demzufolge ist das gameplay auf sich allein gestellt etwas monoton und gleicht sich bei den meisten spielen. so gibt es unzählige varianten des seit der geburt von konsolen-rpgs existierenden "turn-based" system, die im sich im grunde nur durch details wie etwa dem zug als aktion der grupe oder eines chars unterscheiden. zwar hat jedes rpg eine kleine abwandelung parat, wie etwa der ring of judgement ins sh, aber ist es nicht bedenklich, dass sich die kämpfe in vielen rpgs genauso spielen wie vor 20 jahren?

fast genauso wenig markante änderungen wie am ks gab es beim system der charkater-entwicklung: das gute alte level-basierte system dominiert auch heute noch, neue techs werden heute wie damals über schlichtes leveln und/oder side-quests erlernt. neuerungen in dieser hinsicht, wie etwa das junction-system aus ffVIII werden vom publikum kritisiert und demzufolge von den entwicklern verworfen. warum? wollen wir wirklich immer ein neuen aufguss eine stets glich bleibenden grundentwurfs spielen?

jedem interessierten betrachter stellt sich die selbe frage, wenn er sich die in den letzten jahren erschienenen west-rpgs ansieht: das setting ist fast immer nur eine neue variation des "herr der ringe"-fantasy-grundthemas mit elfen orks und allem drum und dran. auch hier haben es innovationen schwer. zudem fällt auf, dass das gamelay an sich immer simpler wird: kämpfe beschränken sich mittlerweile nur noch auf kurze schlagaustausche per mausklick, bei denen man meist nur eine einzige taste betätigen muss und dann dem helden beim kämpfen zusehen kann; taktische komponente fallen immer mehr weg; statt einer party muss man nur noch die aktionen eines kämpfers managen, und, und, und. auch bei der story sieht man ähnlichen trends: die story darf ja nicht in zuviel text erzählt werden, damit man erst gar nicht lesen muss, wird jedes stückchen dialog vertont, auf zu große plot-twists wird um der einfachheit willen verzichtet. damit otto-normal-n00n auch immer schön weiß, wo es weitergeht, zeigt ein freundlich grüner pfeil am bildschirmrand immer schön in richtung des nächsten events.
das imho beste beispiel hierfür ist das kürzlich erschienene elder scrolls IV: oblivion, dessen ks eher eine art rpg-light-schooter-metzelei ist und dass beim spieler eher mit bombastischer grafik und physik-engine als mit toller story punkten will.

imho gibt es für diese entwicklungen mehrere ursachen. im videogame-business ist es mittlerweile so, dass firmen wie ea sich nicht mehr wirklich die mühe machen, bei jedem projekt ein neues spiel zu konzipieren. solche neuen entwicklungen sind einfach zu risikoreich, niemand kann sagen, ob die kundschaft dass neue spiel gut aufnimmt oder nicht. zudem kosten neue ideen geld; geld, das nicht unbedingt wieder durch hohe verkaufszahlen zurück kommen muss. daher produziert man lieber eher minimal ageänderte fortsetzungen bekannter spiele. hier besteht schließlich schon eine etablierte fanbasis, und gefährlichen innovationen geht man aus dem weg. zudem kreiert man noch eine möglichst große marketing-maschinerie, um auf nummer sicher zugehen. electronic arts bringen jährliche updates ihrer stammserien wie fifa oder need for speed auf den markt und fahren damit gewltige umsätze ein. dieser trend besteht auch bei rpgs, wie sonst sollte man sich die oben beschriebende innovationsarmu erklären? zudem ist es offensichtlich, dass in den letzten jehren hauptsächlich die großen rpg-serien wie ff oder tales hohe umsätze erzielten, während spiele wie unlimited saga/minstrel song für die konsolen oder vampire: bloodlines eher in den regalen verstaubten.


puh, jetzt ist meine erläuterung doch recht lang geworden, und mir fällt auf, dass sich das ganze wie eine erörterung für den deutsch-unterricht anhört °^.^ ...
ich hab keine ahnung, ob ihr das auch so seht, aber ich warte erstmal ab, was ihr so postet (für heut reichts mir mit tippen ^.^)...

so, mein standpunkt ist immer noch ziemlich der selbe, und meine meinung zu den bereits angesrochenen west-rpgs hab ich jetzt auch noch niedergeschrieben.
aber ich will nochmal auf die drei bilder von setsuna eingehen, weil die hier wirklich sehr gut passen. wenn man die drei rpgs mal miteinander vergleicht, stellt man fest, dass sie in den meisten aspekten total unterschiedlich konzipiert sind. so hat chrono trigger mit seinen zeitreisen rein gar nichts mit der neuerschaffung der welt in terranigma gemein. und eben diese individualität einzelner spiele ist heute imho nicht mehr so vorhanden wie früher...

und noch eine kleine off-topic-frage: sind die hier angeführten zelda-spiele wirklich rpgs? imho handelt es sich dabei mehr um action-adventures... und nur weil man eine prinzessin retten muss, mus man ja nich gleich von rpgs sprechen, oder?

Liferipper
20.04.2006, 08:45
und noch eine kleine off-topic-frage: sind die hier angeführten zelda-spiele wirklich rpgs? imho handelt es sich dabei mehr um action-adventures... und nur weil man eine prinzessin retten muss, mus man ja nich gleich von rpgs sprechen, oder?

Zelda ist für mich einfach Zelda. Als RPG würde ich es nicht wirklich einordnen, aber beim Begriff Action-Adventure denke ich eher an solche Spiele wie Tomb Raider oder Prince of Persia...


Ich meine, es ist etwas neues, was wirklich nur bei den Zeldas Spiele gibt.

Die Begiffe "Zelda" und "neu" im selben Post zu verwenden halte ich für etwas gewagt. Bis auf die Präsentation hat sich seit dem ersten Zelda fürs NES bei der Reihe nicht viel verändert...

B_E_R_T
20.04.2006, 11:30
Genau dieselbe Frage haben ich mir schon vor langer Zeit gestellt. Ich bin nach langem überlegen nur auf eine Antwort gekommen. Die Grafik

Mir macht es auf jedenfall viel mehr Spaß wenn ich mit so einer detailreichen 2D Grafik wie damals bei den alten SNES Spielen spielen kann. Was will ich mit so einer "SUPA MEGA GENIALEN" 3D Grafik. Das RPG Genre scheint wirklich bald auszusterben. Damals zu den SNES/PSX Zeiten gab es Massig RPG's die auch mal an die Klasse der damaligen Final Fantasy Teilen heranragten. Und heute?

PS...it's just my opinion


das find ich auch.

mir gefällt es ja schon wenn sie die videospielwelt weiterentwickelt aber stellen weise trauer ich den "alten" zeiten doch hinterher...

ich liebe einfach die alte grafik und deshalb auch die alten psx games.8)

DW VII, FF VII, Lunar, Arc... aber bei denen waren auch die story meiner meinung nach auch sehr gut und man saß halt mind. 60 std vor so einem game.

die neuen rpg´s müssen nätürlich auch mit dem trend gehen und grafisch aufstocken damit "sie " konkurrenz fähig sind. grafik ist doch hat das erste was einem entgegen spring wenn man auf die rückseite des games schaut.
und das die rpg´s alle n bissel kürzer werde ist meiner meinung nach auch gemacht um einen größeren bereich anzusprechen, um mehr gamer anzusprechen um den absatz zu steigern.
ich kenn viele die sich keine rpg´s kaufen die die meinung vertreten es sei ihnen zu lang und müssen soviel lesen bei einem rpg... :(

Cowfrog
20.04.2006, 13:36
aaalso ....

Die alten RPGs fand ich auch besser ... Wenn ich da an Secret of Mana, Illusion of Time und Chrono Trigger denke :))) Oder Secret of Evermore ... das waren noch Games ... obwohl .. die FF Reihe war auch ganz toll .. und ich sitz auch ab und zu und zock FFX aber wenn ich bedenke wieviele Stunden ich vor Secret of mana verbracht habe .... Das waren noch Zeiten :'(

Aber egal :)

Man kanns eh ned ändern ! http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/3/link.gif

Squall2k
20.04.2006, 15:08
Hmm...ich seh das eher so wie Sazan. Ich habe, weil alle sagen wie tolld as ist, Soul Blazer, ilussion of Time und Terranigma durchgespielt. Keines von von den dreien würd ich als "gutes RPG" bezeichnen. Ich kann aber verstehen, dass man es ganz toll findet, wenn man es als kleines Kind gespielt hat.

So ähnlich ging es mir mit Animes. Ich liebte früher die alten Animes, à la "Eine fröhliche Familie" oder "Kimba", aber heute kann ich, wenn ich wieder ein paar FOlgen sehe, teilweise nur noch mit dem Kopf schütteln.

Es gab früher wirklich viel Schrott, auch storymäßig und allgemein. Selbst für den SNES, waren die meisten RPGs kagge. Aber es gab ja auch damals, wie heute, dutzende Spiele, die eben richtig gut waren und das wird auch so bleiben.

Nur weil die Technik besser wird, werden die Spiele doch nich schlechter, das ist doch Unsinn.

DocDomoe
20.04.2006, 16:43
Zur Sicherheit sage ich jetzt gleich: Alles, was ich schreibe, ist natürlich nur meine eigene Meinung. ;)

Von einem Ende der Hochzeit der RPGs zu sprechen halte ich für übertrieben. Ich betrachte mich als Sammler und habe nun mehr RPGs der aktuellen Generation im Schrank stehen als aus der 32bit-Ära. Und dabei sind durchaus auch einige Perlen dabei, die ich nicht missen möchte.
Natürlich werden die ersten RPGs, die man gespielt hat, immer ungeschlagen bleiben, da man mit diesen nicht nur das Spielerlebnis selbst, sondern sogar die Entdeckung dieses Spielerlebnisses verbindet. Mein erstes "RPG" war seinerzeit Quest for Glory 3 für PC, und auch wenn es objektiv mit den Großen des Genres nicht mithalten kann, so verbinde ich damit immer noch sehr starke Gefühle und viel Freude. Es war so faszinierend, was ich damals im Gegenteil zu den ganzen Action- oder Sportspielen so alles machen konnte. Ich fühlte mich ungemein frei. Und diese Freiheit hat mich dann auch zu Konsolen-RPGs geführt und hält mich bis heute. Jemand, dessen erstes RPG z.B. "Wild Arms 3" ist, wird sich immer gerne daran erinnern, so gut spätere RPGs, die er spielen wird, auch sein mögen.

Zur Länge der heutigen RPGs möchte ich anmerken, daß sie meistens eher länger als frühere sind. FF6 habe ich in etwa 30 Stunden durchgespielt, trotz großer Freiheit in der zweiten Hälfte. Und ich denke, ich habe einen Großteil der Sidequests gemacht. Heute erlebe ich kaum ein RPG, das weniger als 50 Stunden dauert. FF7 habe ich 82h, FF8 etwa genauso lange gespielt, und bei FFX sind bereits mehr als 120 h vergangen. Auch ein Grandia3, das wohl zu den linearsten Titeln neuerer Zeit gehört, habe ich inzwischen mehr als 50 h auf dem Zähler. Durch SoM bin ich seinerzeit ziemlich schnell durchgekommen und auch ein "Illusion of Time" konnte mich zwar sehr begeistern, aber eben nicht so lange wie viele heutige Spiele, weil es eben sehr schnell durchgespielt war. Meiner Erfahrung nach sind heutige Spiele länger als früher, was u.a. am größeren zur Verfügung stehenden Speicherplatz liegt und zum anderen an einem höheren Anspruch an die Story. Man vergleiche einfach mal FF4 und FF7 miteinander, da hat man einen großen Sprung innerhalb einer Serie.
Warum kommen einem dann die alten Spiele länger vor? Dafür gibt es imo verschiedene Gründe:
a) Die Spieler, die mit älteren Spielen angefangen haben, entdeckten diese noch ausführlich und mußten sich erst in diese Art des Gameplays einarbeiten. Das kostet Zeit. Je mehr RPGs man gespielt hat, desto routinierter wird man bei gewissen Dingen. War es früher schon eine Leistung, in einem Blumentopf einige Goldmünzen zu finden, ist es mit zunehmender Erfahrung absolut klar, wo Items versteckt sind. Auch Informationen in Form von Dialogen und gefundenen Schriftstücken nimmt man immer schneller auf, lernt, unnötige Informationen auszufiltern und nötige schnell in seinem Kopf zu speichern. Eine Freundin von mir spielt zur Zeit ihr erstes RPG (FF7), und sie nimmt sich viel mehr Zeit als ich es damals getan habe. Sie liest alles sehr aufmerksam, untersucht jede Kleinigkeit und irrt teilweise in einfachen Gebieten umher, weil ihr die Erfahrung fehlt, die ihr sagt, was wann wichtig ist. Routinierte RPGler machen bitte den Selbsttest und spielen ein Spiel aus Zeiten vor der 32bit-Ära, das sie noch nie gespielt haben. Das Ergebnis wird sein, daß man sehr schnell durch ist, und zwar, ohne etwas ausgelassen zu haben.
b) Normalerweise sitzt man bei einem Videospiel nicht Tag und Nacht vor der Konsole, wenn man noch kein ausgesprochener Genre-Fan ist. Erst mit zunehmender Begeisterung werden die Sessions länger, die (gefühlte) Spielzeit damit kürzer.
c) Zumindest bei mir war es früher so, daß mein Taschengeld zu wenig war, um mir jeden Monat zwei bis drei neue Spiele zu kaufen. Die Spiele, die ich dann gekauft habe, waren mir dafür umso wertvoller. Deshalb verbringt man mehr Zeit damit, weil der Nachschub nicht schon im Schrank steht. Heute kann ich mir mehrere Spiele pro Monat leisten und habe daher inzwischen 9 RPGs angesammelt, die noch darauf warten, gespielt zu werden. Entsprechend habe ich keine großen Hemmungen mehr, in einem Spiel schneller durchzugehen.
d) Die zunehmende Erfahrung mit RPGs macht das Gameplay immer verständlicher, Endgegner, an denen man früher verzweifelt ist, sind inzwischen kein Problem mehr. Ich weiß noch, als ich damals in FF8 verdammt viele Anläufe gebraucht habe, um den Endgegner zu killen. Ich habe extra alle auf Lvl 100 hochgestuft, alle Kopplungen maximiert und alle besten Waffen zusammengesucht, und trotzdem hat es mehrere Anläufe gekostet. Heute geh ich mit Lvl. 40 hin und beende das Spiel im ersten Anlauf. Auch so etwas erhöht natürlich die Spielzeit.
Für mich jedenfalls hat sich die gefühlte Spielzeit nicht verringert, sie ist in etwas gleichgeblieben, auch wenn der Zähler in den Spielen meistens sagt, daß ich länger dransaß als früher.

Nun zur Thematik der RPGs: Ich habe des öfteren gelesen, heutzutage wiederholte sich alles nur noch, es gäbe keine neuen Themen und Settings mehr in RPGs. Das halte ich für übertrieben. Es gibt gerade aus der aktuellen Generation so schöne Beispiele für thematische Abwechslung: Sei es das karibische Setting in FFX, das äußerst moderne und poppige FFX-2 (das ich im Grunde genommen besser finde als FFX, es ist halt etas anderes, auf das man sich einlassen muß), Wild Arms 3, das die Western-Atmosphäre wohl von allen WA-Teilen am besten rüberbringt, die Horror-/20er-Jahre-Atmosphäre von Shadow Hearts, das äußerst buddhistisch angehauchte, düster-technoide Digital Devil Saga oder die luftigen Höhen von Skies of Arcadia oder Baten Kaitos bieten eine große thematische Bandbreite. Ich kann daher nicht verstehen, wie man sich darüber aufregen kann, daß alles immer nur dasselbe ist.
Als Gegenargument kommt jetzt vermutlich dem ein oder anderem Leser dieses Posts die "Story" oder das "Gameplay" in den Sinn. Daher möchte ich dazu auch noch einige Worte sagen:
Zur Story: Wenn man die "Story" als etwas vom Setting unabhängiges betrachten will (was ich nicht für so gut halte, aber egal), bleibt bei den meisten RPGs folgendes einfache Strickmuster übrig: Ein "Held" oder eine Gruppe von "Helden" muß die Welt vor der totalen Vernichtung bewahren. Diese Vernichtung, diese ultimative Bedrohung, kann eine Alieninvasion sein oder eine Umweltkatastrophe, göttliches Eingreifen oder der Haß und die Gier anderer Menschen. Heutzutage bemüht man sich, den Helden Tiefe zu geben, indem man ihnen Mäkel und Eigenheiten wie Selbstzweifel, Misanthropie oder ein finsteres Geheimnis zuweist. Dabei entstehen häufig Abweichungen der immergleichen Archetypen. So betrachtet, sind die Storys vieler RPGs gleich. Immer wieder Aufwärmungen bekannter Story-Konzepte... Andererseits ist es genau diese große Bedrohung, die den Spieler dazu antreibt, weiterzumachen, sich durch das Spiel zu arbeiten, weil er am Ende etwas Großes bewirken kann. Der Spieler kann durch seine Avatare im Spiel Dinge anstellen und bewirken, die er im normalen Leben nicht erreichen kann (worüber wir froh sein sollten, man stelle sich nur vor, ein Kuja käme bei unserer Welt auf die Idee, alles zum Anfang der Zeiten zurückzuführen etc. :D ). Das reizt, und dieser Reiz ist nicht nur auf RPGs beschränkt. In Metal Gear Solid rettet man die Welt jedesmal aufs Neue vor atomaren Bedrohungen, in Drakengard vor dem bösen Imperium und in Onimusha vor dem bösen Nobunaga & Co.
Die Einzigartigkeit der jeweiligen Story ergibt sich jedoch erst aus dem Zusammenspiel verschiedener Komponenten des jeweiligen Rollenspiels. Auch wegen ihrer Story vielgerühmte Spiele wie Xenogears oder FF7 haben dieses "Gruppe rettet Welt vor Vernichtung"-Schema, aber sie kombinieren dieses Schema mit anderen Elementen, verdichten die Story mit mehreren Schichten und verknüpfen diese mit der detaillierten Gestaltung der Welt und der Charaktere sowie deren Eigenarten. Ohne die düstere Stadt Midgar oder den Materia-Strom wäre die Geschichte um Cloud und Sephiroth nicht so eindrucksvoll, und ohne die steten Rückgriffe in die alte Geschichte der Welt (Stichwort: das "Alte Volk") wäre die Bedrohung nicht so immanent. Xenogears hat eine Story, die sich über 10.000 Jahre erstreckt, und ich weiß noch genau, wie mir jedesmal, wenn sich mir ein Teil der Vergangenheit offenbart hat, ein Schauer über den Rücken lief. Bei Baten Kaitos wird diese Vergangenheit in Form von Legenden über das Spiel verteilt erzählt, bei Digital Devil Saga in Form von Erinnerungsfetzen der Hauptcharaktere usw. Natürlich ist dieses Muster wieder in allen RPGs irgendwie vorhanden, aber das sehe ich als ein Genre-Merkmal. Und die Verflechtung der eigentlichen Geschichte mit der jeweiligen Welt und deren Vergangenheit sowie der Charaktere läßt trotz aller Schematisierung und Archetypisierung viel Platz für Eigenständigkeit und Individualität der einzelnen Spiele. Wenn man Shadow Hearts 1 und 2 zusammen gespielt hat, bietet einem das Ending von Teil 2 große Tiefe und viel Raum für Spekulationen. Digital Devil Saga ist eine komplette Metapher für den Buddhismus und kann entsprechend einen ganz individuellen Charme entwickeln.
Die Story von RPGs ist im Vergleich zu früher viel mehr in den Mittelpunkt gerückt, sie ist allgemein gesehen komplexer als früher, und das ist eine Entwicklung, die ich persönlich gutheiße. Inzwischen ist für mich die Geschichte viel wichtiger als die anderen Aspekte geworden.
Zum Gameplay: Hierbei beziehe ich mich jetzt mal rein auf das Gameplay klassischer Rollenspiele mit rundenbasiertem Kampfsystem. Ja, die Grundidee hinter den Kampfsystemen ist noch die gleiche wie vor 20 Jahren, und gerade ein DQ8 zeigt, daß sich auch in Sachen Komplexität nicht unbedingt viel getan hat. Komplexe Systeme wie in FF8 oder Unlimited Saga werden vom Publikum irritiert angenommen oder sogar verwünscht. Das rundenbasierte Kampfsystem ist ein typisches Genremerkmal des (östlichen) Rollenspiels, und das ist auch ein Grund, weshalb man sich als RPG-Fan sofort heimisch fühlt. Dabei gibt es trotz der grundlegenden Ähnlichkeit immer wieder Unterschiede, die das Spiel individuell machen. So gibt das JudgementRing-System von Shadow Hearts dem Kampf eine actionreiche Note, ohne die Planungsgewalt, die man in einem rundenbasierten Kampfsystem hat, zu beeinträchtigen oder zu beschneiden. Das System von Suikoden 3, in dem man immer zwei Charaktere gleichzeitig mit einem Befehl belegt, zwingt den Spieler zum Umdenken von seinen eingefahrenen Spielmustern und ist zwar nervig, aber funktionstüchtig, und beeinflußt so die Art, wie der Spieler das Spiel wahrnimmt. Die Shin Megami-Spiele haben ein sehr taktisches Kampfsystem, in dem ein einziger Fehler auch mal zum Game Over führen kann.
Man findet sich bei dieser Art des Kampfsystems schell ein (die grundlegenden Gedanken sind ja stets gleich), die Unterschiede bewirken allerdings eine starke individuelle Note der einzelnen Spiele.
Auch die Menüführung und die Itemverwaltung bzw. Bewaffnung und Ausrüstung der Charaktere funktioniert üblicherweise nach den gleichen Prinzipien. Aber ehrlich gesagt stört es mich kein bißchen, in Läden immer bessere Waffen kaufen zu können oder mich mit Beeren zu heilen. Auch hierbei gilt: Genremerkmale. Der Spieler findet sich schnell ein und hat die Möglichkeit, die Unterschiede der einzelnen Systeme schnell zu erfassen und für seine Zwecke zu nutzen.
Die Charakterentwicklung hat sich im Vergleich zu früher extrem verändert. Natürlich gibt es immer noch Spiele, die am einfachen "Ich habe ein neues Level erreicht und habe entsprechend Attributaufbesserungen und neue Fähigkeiten erworben"-System festhalten, doch Spiele wie FFX oder DDS eröffnen dem Spieler mehr Möglichkeiten in der individuellen Entwicklung der Charaktere. Im Gegensatz zu früher ist die Zahl solcher Spiele gestiegen.

Vom Ende einer Hochzeit sprechen? Ich sage: nein! Das Rollenspiel ist immer noch ein Rollenspiel, die Thematiken sind breit angelegt und auch die Systeme werden stehts vielfältiger. Wer Spielen wie Xenogears, FF7 oder Chrono Cross nachtrauern möchte, kann das gerne tun, denn diese Spiele sind wirklich hervorragend gelungen, aber es führt zu nichts, ein neues Xenogears zu ersehnen, denn dieses Spiel gibt es bereits und ein zweites solches Spiel könnte man nur als Kopie empfinden. Man freue sich lieber über neue, tolle Spiele, setze die rosa Brille ab und bestaune den immer noch vorhandenen Erfindungsreichtum der Entwickler. Daß dabei jeder seine eigenen Vorstellungen hat, ist klar. Mich hat FFX-2 z.B., nachdem ich mich mit der quietschigen Präsentation angefreundet habe, sehr beeindruckt, und ich möchte dieses Spiel als Paradebeispiel dafür anführen, daß wir Spieler heute oft von gewissen Erwartungen, wie ein RPG gemacht sein muß, geprägt sind und mit diesen Erwartungen neue Spiele bewerten. Die nostalgischen Gefühle von früher kann ein neues Spiel nicht bieten, und ein FFX-2 hat mit so einigen Erwartungen gebrochen, kann aber für sich allein betrachtet immer noch überzeugen.
Die Spiele selbst haben sich weiterentwickelt, und ich denke, man tut den Spielen Unrecht, wenn man diese Entwicklung zu sehr kritisiert, nur weil man an der Vergangenheit, mit der man gute Erinnerungen verbindet, zu sehr festhält. Wenn man eine neue Freundin hat, läßt man sich ja auch völlig auf diese Neuartigkeit der Beziehung ein und denkt nicht ständig wehmütig daran, wie schön doch vergangene Beziehungen waren...

Loxagon
20.04.2006, 16:50
Ich finde die Screens zu FF3 DS einfach nur oberste Kacke!
Dass SOLL ein FF sein? Bäääh!
Da schauderts mich aber. Ich hoff mal im Spiel siehts am Ende besser aus. die sollten sowieso auch die UrVersion aufs Modul mit dazu packen.
Ob ich dann die 3D Version Spielen würde...?
Ich glaub nicht. FFx +x-2 haben zwar geile Storys, aaaaaaber... Die altren Spiele waren viel besser. (Ich bin eh KEIN 3D Fan!)

Zeuge Jenovas
20.04.2006, 16:59
Ich finde die Screens zu FF3 DS einfach nur oberste Kacke!
Dass SOLL ein FF sein? Bäääh!
Da schauderts mich aber. Ich hoff mal im Spiel siehts am Ende besser aus. die sollten sowieso auch die UrVersion aufs Modul mit dazu packen.
Ob ich dann die 3D Version Spielen würde...?
Ich glaub nicht. FFx +x-2 haben zwar geile Storys, aaaaaaber... Die altren Spiele waren viel besser. (Ich bin eh KEIN 3D Fan!)

Naja was hast du denn von FF3 bitte erwartet ? oO
Und X + X2 haben IMO keine geile Story weil jedes Game (sogar Nicht-RPG's) haben bessere Story's XD

Rina
20.04.2006, 17:08
Am Anfang klingt es sehr komisch, aber schaut euch doch mal die unterscheide an:

Heutzutage
http://www.siliconera.com/ps2/grandia3/grandia3-2.jpg (...)

Hast du jemals Grandia gespielt? Ich fand besonders Grandia 3 hat sehr schöne Landschaften und Städte und so und die Kampfgrafiken in z.B. Chrono Trigger waren doch eher langweilig.


Ich finde die Screens zu FF3 DS einfach nur oberste Kacke!
Dass SOLL ein FF sein? Bäääh!
Da schauderts mich aber. Ich hoff mal im Spiel siehts am Ende besser aus. die sollten sowieso auch die UrVersion aufs Modul mit dazu packen.
Das selbe denk ich auch über FF VII :D

Das wäre wirklich schön.



Naja, solange es gute RPGs gibt und die sich halbwegs gut verkaufen ist mir das relaitv egal. Genauso gut könnte man über das bevorstehene Ende des japanischen Marktes filosofieren. Aber wenn ich ein DQ 8 mit DQ 1 vergleiche und ein FF XII mit FF I dann ist meine Meinung klar: Früher was alles besser ^o< Und, eine kurze Anmerkung noch, die 'Probleme' die mit Einführung der 3D Grafik auf das 3D RPG Genre zukamen haben wir imo mit der '128 Bit' Generation überstanden. Ich sehe wirklich keine Verschlechterung, es gibt natürlich 16 und 32 Bit Perlen die unübertroffen bleiben werden, aber das ist doch auch gut so.

ffstar
20.04.2006, 17:43
Ich finde es nur seeeeehr schade, dass es (da ja die Produktionskosten bei der Ps3 unglaublich hoch sind) wohl nur noch seeeeehr wenige Neueinsteigerfirmen es schaffen werden Spiele zu produzieren...

Nur noch wer es sich leisten kann wird Spiele machen, nicht mehr, wer eine tolle Idee hat... Aber das geht nicht nur den RPG's so, sondern allen anderen Genres genauso....

Aber da find ich es gut, dass Nintendo sehr dagegen steuert... Also nicht nur tolle Grafik, sondern Innovation und Mut was neues zu machen ^^

Loxagon
20.04.2006, 17:59
Naja was hast du denn von FF3 bitte erwartet ? oO
Und X + X2 haben IMO keine geile Story weil jedes Game (sogar Nicht-RPG's) haben bessere Story's XD

Die Orignalgrafik natürlich - Zudem haben X + X-2 eine geile Story!

Wakka 23
20.04.2006, 18:52
Aber da find ich es gut, dass Nintendo sehr dagegen steuert... Also nicht nur tolle Grafik, sondern Innovation und Mut was neues zu machen ^^

Nintendo hat sichs bei mir aber mit der Innovation ziemlich verscherzt. Klar, das mit den Entwicklungskosten senken ist ne feine Sache, aber micht stört es einfach mit nem Stift auf dem Display rumzufuchteln und wie ich mit ner Fernbedienung zocken soll, weiß ich auch nicht. Die werden es schwer haben, mich zu begeistern.

Enkidu
20.04.2006, 18:53
Für mich ist das Goldene Zeitalter der RPGs auch schon lange vorbei. Imho war das vor allem die Ära des SNES. Viele wissen gar nicht von der unglaublichen Menge an RPGs, die alleine die Grenzen Japans nie verlassen haben! Was hier und in den USA erschien war nur ein winziger Bruchteil. Es gibt weit über 200 SNES-RPGs, und viele der unbekannten hatten einiges zu bieten.
Es gab zu der Zeit einfach diese große Fülle. Man bekam auch viel besser die Weiterentwicklung von Spielen und Spieleserien mit, weil vieles noch in den Kinderschuhen steckte. Man vergleiche nur mal FFIV mit FFVI oder Soul Blazer mit Terranigma! Rein technisch gesehen waren diese Unterschiede um ein Vielfaches größer als die z.B. zwischen FFX und FFXII.
Hatte man einmal eine funktionierende Machart gefunden, blieben die meisten Entwickler dabei. Das finde ich sehr schade, weil heute immer wieder wenige innovative Ideen ausprobiert werden. Sicher gibt es immer wieder neue Gameplaymechaniken, aber ich spreche vor allem von Ideen, die das Spiel als Ganzes und insbesondere dessen Story betreffen. Es gibt noch so viele wunderbare Geschichten, die erzählt werden könnten. Ich fand es schon sehr cool, in Terranigma die Welt wieder auferstehen zu lassen mit den ganzen realen historischen Figuren und Hinweisen auf unsere eigene, echte Welt. Das war damals möglich, weil man noch mit SD-Figürchen gearbeitet hat, Sprites ließen sich schnell erstellen.
Heute darf kaum noch so abstrakt gedacht werden (Ausnahmen wie das wunderbare Breath of Fire V bestätigen die Regel). Alles muss groß, pompös und realistisch aussehen. Dabei wäre ich völlig zufrieden mit gut gemachten Sprites in einem PS2-RPG, wenn ich dafür in kreativer Hinsicht etwas wirklich feines geboten bekommen würde. Aber das war schon ewig nicht mehr der Fall.

Dieser Trend stört mich durchaus. Dass die neueren Spiele erstens immer kürzer und zweitens von der Aufmachung her immer gigantischer werden. Das ist um ehrlich zu sein genau das Gegenteil von dem, was ich mir wünsche.
Auch zu PSX-Zeiten war das noch lange nicht so extrem wie heute. FFVII hat mich damals aufgrund seiner fantastischen und komplexen Story so sehr begeistert. Die FMV-Sequenzen waren ganz nett und eine willkommene Art, die besonders dramatischen Stellen der Geschichte zu erzählen. Aber sie waren nur Beiwerk und viele sahen rückblickend betrachtet auch gar nicht so genial aus. Heute hingegen scheint dieser Eye-Candy-Kram der hauptsächliche Kaufgrund für die meisten Spieler zu sein und die Entwickler legen mehr und mehr Gewicht darauf.
Dabei ist das für mich überhaupt nichts wert, wenn die Geschichte dahinter nicht funktioniert und mich richtig fesseln kann. Und das ist von Generation zu Generation bei immer weniger Spielen dieser Art der Fall.

Und die Länge der Spiele kam, zumindest bei mir, bestimmt nicht dadurch zustande, dass ich mich ewig mit den Kämpfen oder sonstwas aufgehalten hätte. In den Geschichten und mit den Charakteren ist einfach viel viel mehr passiert! Ich würde gerne mal eine Auflistung aller Cut-Scenes von FFVII bis XII sehen. Generell die PSX-Titel der Serie gegen die der PS2. Ich würde einiges darauf verwetten, dass in VII mindestens fünfmal so viele Szenen enthalten waren wie in XII. Ist ja auch nachvollziehbar, da es einfacher ist, ein paar Textboxen vollzuschreiben und ein paar einfache Figurenbewegungen zu programmieren, als den möglichst kurzen Text von teuren Sprechrollen vertonen zu lassen und eine Menge hochkomplexer Figurenbewegungen samt Mimik zu programmieren!
Und so toll das auf den ersten Blick auch jedes Mal wieder ist, das ist es imho einfach nicht wert, wenn ich dafür nicht den Abspann sehen und dabei denken kann "Meine Fresse, war das ein Abenteuer!"
Ich kann mich noch gut an Wild Arms 3 erinnern, das mir außerordentlich gut gefallen hat. Lange Zeit und heute mehr oder weniger immernoch sogar besser als FFX. Dabei war es ein Spiel, das praktisch überhaupt keine Innovation bieten konnte. Oder, besser gesagt, ein Spiel, dessen Innovation darin bestand, die Prinzipien, die es in der 16-Bit-Ära und teilweise noch in der 32-Bit-Ära gab, auf die PS2 zu übertragen. Ich fand es absolut geil, eine so große Weltkarte zu haben und musste mich echt fragen, warum Squaresoft damals mit FFX einen anderen Weg gegangen ist. Bloß um es krampfhaft neuartig erscheinen zu lassen? Nicht auszudenken, was die aus der klassischen Weltkarte mit ihrem Budget und technischen Geschick hätten machen können.
Überhaupt ist es imho keine Innovation, etwas wegzulassen. Das ist einfach nur Reduzierung des Spielerlebnisses, solange kein Ersatz dafür vorhanden ist. Dieser Ersatz kann meinetwegen noch so neuartig sein, aber es wie in FFX zu machen hat mir wirklich überhaupt nicht zugesagt. Seither muss ich immer wieder betonen, wie winzig winzig klein Spira auf mich gewirkt hat.

Es ist alles so sehr Mainstream geworden. Es kommt kaum noch etwas auf den Markt, was nicht garantiert jedem irgendwie gefallen könnte. Kein Risiko mehr. Da lob ich mir doch mein FFVI, das gesellschaftskritische Themen aufwarf und in allen Dingen einfach einen Schritt weiter ging als andere Spiele. Es kam darin eine Jugendschwangerschaft und zwei Suizidversuche vor, außerdem ging die Welt unter. Ich kenne kein Spiel dieses Genres, das es so weit getrieben und dabei auch noch so überzeugend und ergreifend umgesetzt hätte.
Als ich es das erste Mal gespielt habe, habe ich mich bestimmt eine knappe Woche echt mies gefühlt. Um solche Emotionen hervorzurufen braucht es keine Sprachausgabe oder besonders tolle Grafik. Es sind einfach die Geschichten, die erzählt werden, und von denen gibt es in letzter Zeit nur noch immer kleinere und weniger aufreibende.

Noch in der 32-Bit-Ära hatte ich nach dem Durchspielen eines RPGs fast immer das Gefühl, eine komplett andere Welt kennengelernt zu haben. Ich kannte deren Entstehungsgeschichte, die darin lebenden Menschen, deren Religion und darüber hinaus vor allem das Abenteuer, in dem all das eine Rolle gespielt hat und über das mir auf interessante Weise dieser Einblick vermittelt wurde. Es war so, als würde man ein gutes Buch lesen.
Seit der aktuellen Generation hatte ich dieses Gefühl praktisch nicht mehr. Es wird viel öfters dazu übergegangen, nur Ausschnitte und Teile der Spielwelt zu zeigen und große und wichtige Teile gar nicht erst betretbar zu machen. Ich finde es unverzeihlich, wie in der Story eines FFX die größte Stadt der Welt vorkommt und großartig in FMV-Sequenzen gezeigt wird, aber dann nicht erkundet werden kann. Das ist, als würde man die Story weiterlaufen lassen, aber die Spielwelt, die ja irgendwo noch Grundlage der Handlung sein soll, darunter wegnehmen.
Genauso, nur nicht ganz so schlimm, ist auch Archadia oder Port of Balfonheim in FFXII, wobei man die wenigstens besuchen kann. Damals hat man auf nichts verzichten müssen! Da gab es noch ein Midgar in seiner vollen, gigantischen Größe und man konnte sich etwas darunter vorstellen.

Genau wie mit den Sequenzen bzw. Cut-Scenes ist es nämlich auch mit den Orten der Spielwelt. Alles wird immer größer und aufwändiger und schöner anzusehen, dafür schrumpft alles extrem ein und reicht kaum noch aus, um die Illusion der anderen Welt aufrecht zu erhalten. Ich liste euch mal kurz die Anzahl der Städte der FF-Serie auf, um zu verdeutlichen, was ich meine:

FF und FFII hatte 10 Städte
FFIII hatte 13 Städte
FFIV, V, VI und VII hatten jeweils ca. 18 Städte
FFVIII und IX hatten 11 bzw. 12
FFX hatte sage und schreibe 4 (!) die auch noch allesamt winzig waren
FFXI hatte 5 große und mehrere kleine, aber bei einem MMORPG ist das auch was anderes ...
FFXII steht mit 5 relativ großen und 3 kleinen Städten zwar weit besser da als FFX, aber die Verhältnisse von damals sind dadurch noch lange nicht erreicht

Dabei gilt das nicht nur für die Städte. Generell ist die Liste an besuchbaren Orten, alle Dungeons eingeschlossen, aus einem FFX unheimlich gering. Das Spiel sinkt damit auf das Niveau der ersten paar Teile hinunter, wobei wir zwischenzeitlich mit FFVII & Co bei der vier oder noch mehrfachen Anzahl an Locations waren.
Und dafür ist die FF-Reihe nur eines von vielen Beispielen. Man denke nur an Xenosaga! Gab es da abgesehen von 2nd Miltia und der Kukai Foundation überhaupt so etwas wie eine Stadt?

Auch die Themen, die angeschnitten werden, sagen mir immer seltener zu. Nicht selten wollen es die Macher heute "poppig" und locker und fröhlich haben. Wie soll da denn bitte Spannung aufkommen können? Ich für meinen Teil hatte jetzt langsam aber sicher genug Helden in der Machart von Zidane, Tidus und Vaan. Ich hätte zur Abwechslung gerne mal wieder einen Fei, einen Cloud oder einen Squall. Überhaupt kommen mir ein paar der alten Klischees inzwischen vor wie Tugenden. Zum Beispiel der Protagonist mit Gedächtnisstörungen. Daraus kann man so viel machen!
Es ist nur noch selten mysteriös und selten wird man als Spieler noch richtig durchgeschüttelt und mitgenommen.

Ich vermute stark, dass sich diese Entwicklung in der nächsten Generation noch weiter verschärfen wird. Dann hat ein FFXIII nur noch ein oder zwei Städte, um die die ganze Spielwelt aufgebaut ist, weil alles andere zu aufwändig gewesen wäre. Und nur noch eine handvoll wichtiger Cut-Scenes, die die ganze Geschichte erzählen.

Da lob ich mir doch meinen SNES-Emulator oder meine Sammlung an PSX-RPGs, um in alten aber imho weit besseren Zeiten zu schwelgen. Mit diesen Spielen konnte man sich noch eine ganze Weile beschäftigen, im krassen Gegensatz zu den kurzweiligen Erlebnissen der letzten Tage.

ShooterInc.
20.04.2006, 19:10
Ich sehe die ganze Sache weniger tragisch. Damals gab es viel Schrott und einige richtig gute RPGs, und heute gibt es auch viel Schrott und einige herausragende Vertreter. Da hat sich nicht viel geaendert. Man darf nur nicht durch die Nostalgie-Brille das ganze alte Zeug zu gut reden.

Sehe ich genauso. Viele beschweren sich wegen der Story aber wenn ich sehe das sich schon zigtausende , bevor sie das Spiel haben, sich die gesamte Story auf gamefaqs reinziehen, was alles passiert, wer wen killt etc. dann ist es doch die eigene Schuld wenn einem dann nichts mehr vom Hocker reisst.

Zudem ich einige Ps2 Spiele gerne immer wieder in das Laufwerk reinlege um die Athmosphäre zu geniessen. Shin Megami Tensei Nocturne ist ein Spiel was GENAU auf mich zugeschnitten wurde. Es passt einfach alles für mich. Genialer Held, geniale Bosse, den mit Abstand coolsten Dungeon der RPG Geschichte (Labyrinth von Amala) und ein motivierendes Kampfsystem.

Kommissar Krempel schrieb von wegen verwöhnt. Und ich muss da ebenfalls zustimmen. Wenn ich einige Fanatiker sehe, die jedes Spiel niedermachen, weils von der Story her nicht an XG/XS rankommt dann wunder es mich auch nicht weiter. Sicher hat XS eine gute Story aber wegen dem lahmen Gameplay hätte ich es mir doch besser zweimal überlegt bevor ich es mit kaufe. Ich werds vielleicht irgendwann durchspielen aber leider ist es so unmotivierend.

ffstar
20.04.2006, 19:20
Da kann ich echt nur sagen: Enkidu, du sprichst mir aus dem Herzen!!!

Das ist genau das wovon ich die ganze Zeit rede!
Die Welt wird nur noch angedeutet.... Stell dir mal vor man hätte anstatt nur eine Straße in Zanarkand durchlaufen zu können, die ganze Stadt designt... Man läuft stundenlang darin durch die Gegend und am Ende sieht man wie sie zerstört wird.....
hätte auf mich irgendwie mehr Eindruck hinterlassen als eine kurze Sequenz und ein paar Kämpfe.... also wirklich.... daraus hätte man so viel machen können!!!!!!!

Und zu den kritischen Themen... da schießt Xenogears ja wohl den Vogel ab :D ich hab noch nie so viele Anspielungen auf unsere Welt gesehen... Anspielungen auf die Nazis, Kreuzigungen, Religion ohne Ende.. Gesellschaftskritik bis zum geht nicht mehr.... wirklich so und nur so stell ich mir die perfekte RPG Welt vor... bis ins letzte Detail durchkonstruiert!

Und ich sag ja nicht, dass jedes Spiel so sein, muss, natürlich war das eine heiden Arbeit das so genau zu machen, aber man kann es ja wenigstens ansatzweise probieren ^^

ShooterInc.
20.04.2006, 19:24
Wenn das Gameplay aber scheisse ist dann habe ich kein Bock mich durchs Game zu quälen. Für mich ist die Story nicht unbedingt wichtig, hauptsache es kann Spass machen und hat Langzeitmotivation.

Von daher ist es wohl auch der Grund warum ich öfters Star Ocean reinlege. Die Story und Charas sind Geschmackssache aber es ist einfach das Kampfsystem was mir irre Spass macht.

Ich kann mich im grossen und ganzen mit DocDomoes Meinung anfreunden. Er spiegelt genau meine Meinung wieder.

ffstar
20.04.2006, 19:31
Hmmm. Naja, das ist ist auch Geschmackssache, ich fand das Kampfsystem von Xenogears auch sehr gut :D

The Judge
20.04.2006, 20:03
Hmm...ich seh das eher so wie Sazan. Ich habe, weil alle sagen wie tolld as ist, Soul Blazer, ilussion of Time und Terranigma durchgespielt. Keines von von den dreien würd ich als "gutes RPG" bezeichnen. Ich kann aber verstehen, dass man es ganz toll findet, wenn man es als kleines Kind gespielt hat.

Nur weil die Technik besser wird, werden die Spiele doch nich schlechter, das ist doch Unsinn.

Das kann ich so bedenkenlos unterschreiben. Früher war man einfach begeisterungsfähiger als heute und ergo hat man dann natürlich bessere Erinnerungen daran.
Mit der Qualität der Spielegenerationen hat das eigentlich nichts zu tun, sondern imo oft nur mit Nostalgie.

Das man riesig angedeutete Städte nicht komplett begehen kann, ist für mich eigentlich nur verständlich. Das war doch auch damals zu SNES und PSone Zeiten nicht anders. Da bekommt man auch eine Imperiale Hauptstadt vorgesetzt und wenn man sie sich mal heute genauer betrachtet, besteht sie auch nur aus 6 - 7 Häusern und einer Burg mit ca. 10 begehbaren (leeren, langweiligen) Zimmern (das Beispiel hier war die Stadt Vector aus FF6 ;))

Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel...aber mir fällt spontan jetzt kein Old-School RPG ein, wo ich sagen könnte: "Whoa, was für eine geniale, fantastisch ausgearbeitete Stadt bzw. Location" und gleichzeitig das Gegenteil von der heutigen Generation behaupten könnte.^^

Und Xenogears ist natürlich DAS Ausnahme RPG in Sachen ausgearbeiteter Spielwelt.
Da kaum ein RPG so einen Detailreichtum in Sachen Storyhintergrund bietet, würde ich aber nicht auf die heutige Entwicklung der RPGs zurückschließen. Damals war XG ja schließlich auch praktisch DER Einzelgänger in diesem Punkt. Leider haperte es da ein wenig an dem simplen Gameplay.

Eigentlich bezieht sich diese hier angesprochene Entwicklung wirklich zum Großteil auf Final Fantasy (wobei es mit FF12 ja anscheinend wieder bergauf geht.)

Spiele wie z. B. Dragon Quest 8, Tales of Symphonia/Abyss oder Suikoden V widerlegen doch eigentlich das meiste was als Kritikpunkt aufgeführt wird außer natürlich die "böse" 3D-Grafik...aber wie sagt der geneigte 2D-Fanboy doch immer: "Auf die Grafik kommt es bei einem RPG doch nicht an"....Bei 3D-Grafik argumentieren die meisten dieser Sorte dann schon wieder ganz anders und behaupten, dass 2D doch viel toller war...natürlich im selben Atemzug mit obigem Satz.(Ding-dong, Nostalgie)^^

Das bringt mich dann wieder zu meinem Argument, dass man imo einfach nicht generell behaupten kann, dass heutige RPGs absinken. ^^ Es gibt solche und solche, die gabs auch früher schon.

Enkidu
21.04.2006, 01:02
Die Welt wird nur noch angedeutet.... Stell dir mal vor man hätte anstatt nur eine Straße in Zanarkand durchlaufen zu können, die ganze Stadt designt... Man läuft stundenlang darin durch die Gegend und am Ende sieht man wie sie zerstört wird.....
hätte auf mich irgendwie mehr Eindruck hinterlassen als eine kurze Sequenz und ein paar Kämpfe.... also wirklich.... daraus hätte man so viel machen können!!!!!!!
Ja, in der Tat. Wobei ich Zanarkand definitiv nicht mit einrechne, wenn ich von den vier Städten rede. Denn es war keine Stadt. Für die Story, sicher, aber nichts Handfestes, was man im Spiel besuchen kann und was den Kriterien einer RPG-Stadt entspricht (wie z.B. Shops, Inn, Häuser usw.). Es war einfach nur ein für die Geschichte wichtiges Level, nicht anders als ein Dungeon, das am Anfang einmal vorkommt und dann später nochmal die Ruinen. Ebenso wie Bevelle nicht dazugehört, da Bevelle für mich einfach nur eine FMV-Sequenz war und mehr nicht.
Wenn ich von vier Städten rede, dann meine ich damit namentlich Besaid, Kilika, Luca und Guadosalam. Und das waren wirklich Größenverhältnisse von kleinen Dörfchen. Es hätte schon viel zum Spielerlebnis beigetragen, Bevelle begehbar zu machen und Mt. Gagazet in ein richtiges Dorf der Ronzo umzuwandeln (habe mich schon immer gefragt, wie die auf so einem hässlichen, kalten Berg ohne alles herumlungern können). Niemand kann mir erzählen, dass das nicht ohne immensen Aufwand machbar gewesen wäre. Dafür hätte ich auch gerne noch nen Monat länger auf FFX gewartet.

Das Problem besteht darin, dass man von der Geschichte und damit vielleicht vom ganzen Spiel nicht gepackt wird, wenn einem die fiktive Welt nichts bedeutet. In FFVII oder der ganzen Wild Arms Reihe (Filgaia) fand ich es sofort interessant, weil so früh gesagt wird, dass die Welt stirbt bzw. sich im Niedergang befindet. Warum auch immer. Dann möchte man mehr erfahren und das ganze Szenario entfaltet sich.
Wenn ich eine große Spielwelt voller NPCs habe, dann weiß ich auch, wofür ich kämpfe und was für eine Welt ich eigentlich retten soll. Aber bei einem so kleinen Versuch wie Spira hat das nicht geklappt. Es war mir mehr oder weniger egal. Weil man das Gefühl hatte, nicht für eine ganze Welt diese Reise zu machen, sondern nur für ein paar winzige Örtchen mit gerade mal einer Handvoll Menschen darin.
Die eigentliche Story von FFX fand ich ehrlich gesagt sehr gut, aber man hätte sie imho komplett anders verpacken sollen.

Aber genug FFX-Gebashe.
Jup, ich finde diesen Trend auch sehr nervig, dass immer mehr angedeutet anstatt gezeigt wird. Das setzt sich leider auch mit FFXII fort, wobei es da wenigstens nur halb so schlimm ist, da das, was man tatsächlich sehen und erleben kann zum Teil schon sehr groß und toll ist. Aber wenn man bedenkt, wie viel angedeutet wird, begleitet einen vielleicht schon der Gedanke, dass es mehr hätte sein können.

Ich glaube durchaus, dass das damals anders war.

Für mich ist die Story nicht unbedingt wichtig, hauptsache es kann Spass machen und hat Langzeitmotivation.
Naja, bei mir kommt Spaß und Langzeitmotivation nunmal vor allem dann auf, wenn die Story gut ist.

Früher war man einfach begeisterungsfähiger als heute und ergo hat man dann natürlich bessere Erinnerungen daran.
Mit der Qualität der Spielegenerationen hat das eigentlich nichts zu tun, sondern imo oft nur mit Nostalgie.
Ich kann nicht leugnen, dass das bei dem Thema auch eine Rolle spielt. Sicher denke ich oft freudig an alte Zeiten zurück. Sicher hat mich FFVII zum Teil so sehr gefesselt, weil ich jung und unerfahren war (hört sich irgendwie lustig an ^^).
Aber das ist bestimmt nicht die Hauptsache und simple Aufzählungen wie in meinem letzten Beitrag hier zeigen, dass ich mir das nicht bloß einbilde. Ich meine diese Entwicklung, dass alles immer bombastischer und schöner und detaillierter wird, dafür aber auch alles immer kleiner und nur noch das Allernötigste es wirklich ins Spiel schafft von Dingen, die damals komplett verwirklicht worden wären.

Das man riesig angedeutete Städte nicht komplett begehen kann, ist für mich eigentlich nur verständlich. Das war doch auch damals zu SNES und PSone Zeiten nicht anders. Da bekommt man auch eine Imperiale Hauptstadt vorgesetzt und wenn man sie sich mal heute genauer betrachtet, besteht sie auch nur aus 6 - 7 Häusern und einer Burg mit ca. 10 begehbaren (leeren, langweiligen) Zimmern (das Beispiel hier war die Stadt Vector aus FF6 )
Da muss ich widersprechen, sehe ich anders. Und zwar prinzipiell: Es mag stimmen, dass eine Stadt wie Vector nicht so riesengroß war, aber es war dennoch die _komplette_ Stadt. Man wusste einfach, woran man war. An Vector war nichts angedeutet. Und für die Dimensionen der zugrunde liegenden Spielwelt war sie auch nicht "klein".

Tatsache ist doch, dass in den alten Spielen allein durch das Feature der begehbaren Weltkarte schon sehr viel symbolisch dargestellt wurde. In einem Spiel wie FFVII standen sogar einzelne Städte stellvertretend für ganze Länder und Kulturen. Der Punkt für mich ist aber der, dass die Spiele besagter Generation es gemanaged haben, deren Konzept glaubwürdig zu verkaufen. Eben gerade dadurch, dass alles in Relation zueinander stand. In einem FFVI waren die Städte nunmal nicht überdimensioniert, dafür aber zahlreich und vollständig.

In dem Zusammenhang sehe ich das Problem der neueren RPGs wie folgt: Die Ansprüche der Entwickler sind mit den technischen Möglichkeiten gewachsen. Aus irgendeinem mir ominösen Grund gibt man sich nicht mehr zufrieden mit dem damaligen Prinzip. Anstatt einem FFVI-Vector macht man nun ein gigantisches FFXII-Archadia. Hey, das ist ein lustiges Beispiel, da sich die Rolle der beiden Städte sehr ähnelt. Nur sind die Ausmaße dermaßen riesig geworden, dass es sich budget- und aufwands- und terminmäßig nicht mehr so umsetzen lässt wie früher. Jetzt kann man zwar in einen superdetaillierten Magieladen oder zu einem Waffenhändler gehen, doch das konnte man damals auch, es sah nur nicht so toll aus. Ehrlich gesagt fand ich es sogar gemütlicher, zu der Zeit, wo ein Shop meistens gleichzusetzen war mit einem Haus.
Um den Ansprüchen und Vorgaben der Story zu genügen, wird dafür neuerdings im großen Stil improvisiert. Man zeigt nur noch einen Teil des Ganzen, den Rest vielleicht in Zwischensequenzen oder schönen Hintergründen, die man aber nicht erforschen darf.
Es ist wirklich nicht mehr als Improvisation. Bis zu einem gewissen Grad finde ich das völlig okay: wenn alle Städte so genial und groß wären wie Rabanastre, dann könnte ich gut damit leben, dass man einige Teile der Stadt niemals zu Gesicht bekommt oder sie zumindest anscheinend noch viel größer ist. Doch wenn ich da eine angeblich gigantische Metropole habe, davon aber nur drei Straßenecken sehe, dann finde ich das schlichtweg nicht überzeugend.
FFX war mit seinem Fall Bevelle & Zanarkand damit ja am extremsten, aber was solls ...

Also wenn der Preis für diese tolle Grafik so hoch ist, dann würde ich liebend gerne verzichten und dafür belebte und gemütlich-kleine Dörfer haben, dafür aber eine Menge davon.
Diese Entwicklung lässt sich am Beispiel FFVII -> FFVIII sehr gut erkennen. Der siebte Teil hat noch viele Gemeinsamkeiten mit den SNES-RPGs. Wo eine Stadt hauptsächlich aus einem einzigen Bildschirm mit den Häusern und Shops etc. bestand, in die man hineingehen konnte, darüber hinaus vielleicht noch irgendein storybedingtes Extra. So zu sehen in Rocket Town, Nibelheim oder Kalm. FFVIII entfernt sich davon und macht es schon viel eher so wie die späteren Spiele. Zwar gibt es viele relativ große Städte wie Deling City, Winhill, Timber (hey, dort habe ich es gemocht ^^) oder sogar Esthar, die sich über viele Screens und Teilabschnitte erstrecken. Dafür war wie schon gesagt die Gesamtanzahl der Städte deutlich geringer ausgefallen. Ähnlich war es in FFIX.

Damit möchte ich sagen, wenn sie das hohe Niveau halten und jede Stadt zu so einem Erlebnis machen könnten, dann nur her damit. Aber nicht, wenn die Quantität so sehr darunter zu leiden hat (siehe FFX). Da sind solche Improvisationen für mich auch keine zufriedenstellende Lösung.

Die krasse Gegenthese dazu ist Wild Arms 3. Die Städte darin waren so dermaßen winzig, die kleinsten, die ich in einem RPG bisher gesehen habe. Oft nannten sich schon zwei Häuser mit ein paar Menschen darin "Stadt". Dafür muss man dem Spiel zugute halten, dass es eine ganz ansehnliche Menge davon gab (18 an der Zahl). Und insgesamt war ich damit doch wesentlich zufriedener als mit den ganzen "Versuchen" der großen Titel, die es genau andersherum machen.

Soll heißen, ja, bis zu einem gewissen Grad ist mir Quantität was die Spielwelt angeht wichtiger als Qualität. Sollte nachvollziehbar sein, wenn man dabei im Hinterkopf behält, dass das absolut nicht heißen muss, dass die Orte irgendwie hässlich aussehen müssten. Nur eben nicht ganz so megalomanisch wie zuletzt zum Teil gesehen.

Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel...aber mir fällt spontan jetzt kein Old-School RPG ein, wo ich sagen könnte: "Whoa, was für eine geniale, fantastisch ausgearbeitete Stadt bzw. Location" und gleichzeitig das Gegenteil von der heutigen Generation behaupten könnte.^^
Mir fallen da zig ein. Als Negativbeispiel wie oft genug gesagt FFX als Ganzes. Oder die Xenosaga-Reihe. Tolle Städte in Old-School-RPGs: Midgar (FFVII), Shevat (XG), Baskar Village (WA2), Land of the Phantom Beasts (FFIV), Thamasa (FFVI), Sonne (BoFIV), Mintos (SD3) oder Crescent Lake (FF) ... und das sind nur ein paar von denen, die mir spontan in den Sinn kommen (wobei ich fast 10 Jahre alte PSX-Spiele durchaus als old-school bezeichne). Es mögen nicht alles absolut riesige Orte sein, aber alles welche, die mich auf teils sehr unterschiedliche Weise begeistern konnten und besser in meinem Gedächtnis hängengeblieben sind als die meisten neueren Städte.
Mit "fantastisch ausgearbeitet" kann nämlich imho auch der Bezug zur Story gemeint sein. Da prägt es das Bild des Spielers von einer Stadt schon enorm, wenn ganz bestimmte Dinge darin passiert sind (so wie in Sonne oder Thamasa oder auch Midgar, wobei letztere auch aus all den anderen Gründen toll ist ^^). Es reicht aber auch schon aus, wenn bloß die Atmosphäre etwas ganz besonderes ist.

Das hat sogar Crescent Lake auf dem NES bei mir geschafft. Und dabei handelt es sich bis heute um eine meiner absoluten Lieblingsorte aller RPGs. Ein paar einfache Pixelhaufen konnten so etwas schaffen! Warum wird es dann nicht mehr mit den monströsen Polygonmetropolen der letzten Tage geschafft? Ich finde, durch die ganze Technik haben viele RPGs was die Spielwelt angeht einfach an Herz verloren. Was nicht sein müsste und ich will die Neuerungen auch nicht verteufeln. Aber man könnte die Möglichkeiten anders und sinnvoller nutzen.

Und Xenogears ist natürlich DAS Ausnahme RPG in Sachen ausgearbeiteter Spielwelt.
Da kaum ein RPG so einen Detailreichtum in Sachen Storyhintergrund bietet, würde ich aber nicht auf die heutige Entwicklung der RPGs zurückschließen. Damals war XG ja schließlich auch praktisch DER Einzelgänger in diesem Punkt. Leider haperte es da ein wenig an dem simplen Gameplay.
Hm. Ich würde auch niemals sagen, dass ich ein zweites XG haben möchte. Aber ein Spiel, welches durch eigene herausragende Besonderheiten einen ähnlichen Kultstatus erreicht wäre wünschenswert. Es muss auch nicht immer die Story allein sein. Wenn alles andere fantastisch ist, dann darf die Geschichte auch ruhig etwas simplerer Natur sein.
Mir kommt es vor allem auf eine funktionierende und möglichst große Spielwelt an.

Eigentlich bezieht sich diese hier angesprochene Entwicklung wirklich zum Großteil auf Final Fantasy (wobei es mit FF12 ja anscheinend wieder bergauf geht.)
Naja, wie gesagt, das war nach FFX ja auch nicht besonders schwer. Ich würde nicht darauf wetten, dass sie die schönen Ideen aus XII quantitativ erweitern oder auch nur das Vorhandene beibehalten. Der Generationswechsel auf die PS3 wird bestimmt eine Menge Entwickler eher minimalistisch denken lassen. Leider.

Das bringt mich dann wieder zu meinem Argument, dass man imo einfach nicht generell behaupten kann, dass heutige RPGs absinken. ^^
Das kann man auch nicht behaupten. Aber dass sich etwas geändert hat steht außer Frage. Prioritäten werden heute ganz anders gesetzt als damals. Es gibt bestimmt Leute, denen die aktuellen Konzepte sehr zusagen, vielleicht sogar mehr noch als die früheren, aber mir misfällt vieles davon doch sehr.
Obwohl ich bei solchen Entwicklungen immer eher konservativ eingestellt bin (wenn es gut ist, warum das Risiko eingehen und es schnellstmöglich wieder ändern?), wäre da trotzdem noch eine Menge Platz für Innovation und Neuerungen. Aber das heißt doch nicht, dass sie mir gleich das wegnehmen müssen, was ich an Rollenspielen immer am meisten gemocht habe: das große, virtuelle Abenteuer. Das schaffen die immer kurzweiligeren Spiele einfach nicht und das ist mir vor allem nach FFXII klargeworden. Dafür habe ich zwar um einiges länger gebraucht als bei anderen RPGs, was aber in erster Linie am Gameplay und dem Aufbau der Spielwelt lag. Die eigentliche Story kam mir sogar noch etwas kürzer vor als die von FFX (wobei sie schon tolle Momente hatte und mir an sich sehr gefallen hat, nur eben nicht vom Umfang her ... aber das ist ein anderes Thema).

Es gibt solche und solche, die gabs auch früher schon.
Nenn mir ein aktuelles RPG mit mindestens 18 richtigen Städten ^_^

Holystar
21.04.2006, 05:31
Interessante Diskussion... leider fehlt mir grad etwas die Zeit für ausführliche Antworten, aber:


Nenn mir ein aktuelles RPG mit mindestens 18 richtigen Städten ^_^

Tales of Rebirth und Romancing SaGa kommen sogar auf noch mehr. ^^

Tales of the Abyss kommt auch nahe an die 18er Grenze. :)

MuadDib
21.04.2006, 08:41
Ihr machts einem echt nicht einfach... Was das wieder an Zeit kostet ;)




a) Die Spieler, die mit älteren Spielen angefangen haben, entdeckten diese noch ausführlich und mußten sich erst in diese Art des Gameplays einarbeiten. Das kostet Zeit. Je mehr RPGs man gespielt hat, desto routinierter wird man bei gewissen Dingen. War es früher schon eine Leistung, in einem Blumentopf einige Goldmünzen zu finden, ist es mit zunehmender Erfahrung absolut klar, wo Items versteckt sind. Auch Informationen in Form von Dialogen und gefundenen Schriftstücken nimmt man immer schneller auf, lernt, unnötige Informationen auszufiltern und nötige schnell in seinem Kopf zu speichern. Eine Freundin von mir spielt zur Zeit ihr erstes RPG (FF7), und sie nimmt sich viel mehr Zeit als ich es damals getan habe. Sie liest alles sehr aufmerksam, untersucht jede Kleinigkeit und irrt teilweise in einfachen Gebieten umher, weil ihr die Erfahrung fehlt, die ihr sagt, was wann wichtig ist. Routinierte RPGler machen bitte den Selbsttest und spielen ein Spiel aus Zeiten vor der 32bit-Ära, das sie noch nie gespielt haben. Das Ergebnis wird sein, daß man sehr schnell durch ist, und zwar, ohne etwas ausgelassen zu haben.
b) Normalerweise sitzt man bei einem Videospiel nicht Tag und Nacht vor der Konsole, wenn man noch kein ausgesprochener Genre-Fan ist. Erst mit zunehmender Begeisterung werden die Sessions länger, die (gefühlte) Spielzeit damit kürzer.
c) Zumindest bei mir war es früher so, daß mein Taschengeld zu wenig war, um mir jeden Monat zwei bis drei neue Spiele zu kaufen. Die Spiele, die ich dann gekauft habe, waren mir dafür umso wertvoller. Deshalb verbringt man mehr Zeit damit, weil der Nachschub nicht schon im Schrank steht. Heute kann ich mir mehrere Spiele pro Monat leisten und habe daher inzwischen 9 RPGs angesammelt, die noch darauf warten, gespielt zu werden. Entsprechend habe ich keine großen Hemmungen mehr, in einem Spiel schneller durchzugehen.
d) Die zunehmende Erfahrung mit RPGs macht das Gameplay immer verständlicher, Endgegner, an denen man früher verzweifelt ist, sind inzwischen kein Problem mehr. Ich weiß noch, als ich damals in FF8 verdammt viele Anläufe gebraucht habe, um den Endgegner zu killen. Ich habe extra alle auf Lvl 100 hochgestuft, alle Kopplungen maximiert und alle besten Waffen zusammengesucht, und trotzdem hat es mehrere Anläufe gekostet. Heute geh ich mit Lvl. 40 hin und beende das Spiel im ersten Anlauf. Auch so etwas erhöht natürlich die Spielzeit.


Was ist mit Leuten, die in der PSX Generation eingestiegen sind, und erst später sich mit NES und SNES Rollenspielen beschäftigt haben (so wie ca. 70% der damaligen Squareworld und Otaku Mitglieder im Forum ;)) - Das hat dann schon mit der technischen Seite etwas zu tun. Wenn du dich in einem 32 Bit RPG durch eine Stadt oder einen Dungeon gewuselt hast, hat die Technik dafür gesorgt, dass du einer klaren Linie folgst, nicht so bei den kachel und spritebasierten Dungeons der älteren Konsolengeneration. Warum einem die damaligen Spiele länger vorkommen, liegt vielleicht auch an dem nicht so linearen Design wie bei aktuellen Spielen: Wenn ich in der Dragon Quest IV Welt oder in Final Fantasy II den Weg zu einem anderen Gebiet bahne, weiß ich nicht sicher, was mich da erwarten wird. Man verbringt sehr viel Zeit damit, die ganze Umgebung zu erkudnen in der Hoffnung, das zu finden, was man vielleicht noch gar nicht suchen wollte. Mir ist das wieder beim Erneuten Durchspielen von Dragon Quest I & II für die Guides meiner Seite (http://dragon-quest.net) aufgefallen. Dragon Quest I war an einem Wochenende durchgespielt, mit ca. 15h Spielzeit trotz elendigen Aufleveln, bei Dragon Quest II hats zwei Tage länger und ca. 25h Spielzeit gebraucht. Beim ersten Mal hab ich sicher Ewigkeiten mit den Spiel gebraucht, weils einfach so unübersichtlich war und ich keinen Tau von der Spielwelt habe. Bei aktuellen wird einem das oft weggenommen. Man wird ja oft regelrecht zum nächsten Ziel gestossen.


Und die Länge der Spiele kam, zumindest bei mir, bestimmt nicht dadurch zustande, dass ich mich ewig mit den Kämpfen oder sonstwas aufgehalten hätte. In den Geschichten und mit den Charakteren ist einfach viel viel mehr passiert! Ich würde gerne mal eine Auflistung aller Cut-Scenes von FFVII bis XII sehen. Generell die PSX-Titel der Serie gegen die der PS2. Ich würde einiges darauf verwetten, dass in VII mindestens fünfmal so viele Szenen enthalten waren wie in XII. Ist ja auch nachvollziehbar, da es einfacher ist, ein paar Textboxen vollzuschreiben und ein paar einfache Figurenbewegungen zu programmieren, als den möglichst kurzen Text von teuren Sprechrollen vertonen zu lassen und eine Menge hochkomplexer Figurenbewegungen samt Mimik zu programmieren!

Ich bin mir sicher, dass du dich damals länger in den Spielen aufgehalten hast, weil die Geschichten auch anders gestaltet wurden. Nicht auf eine cinematographische Art und Weise, wie es heutzutage viel zu oft der Fall ist. Wenn du was erfahren wolltest, musstest du schon selbst dafür sorgen, dass du die Infos von den Charakteren bekommst. Sprich, zu einem Männchen gehen und X drücken. Dieser Trend gefiel mir schon damals nicht, dass man zu seinem Glück immer gezwungen wurde, verdirbt etwas die Interkativität.


Da lob ich mir doch mein FFVI, das gesellschaftskritische Themen aufwarf und in allen Dingen einfach einen Schritt weiter ging als andere Spiele. Es kam darin eine Jugendschwangerschaft und zwei Suizidversuche vor, außerdem ging die Welt unter.
Ich habs schonmal erwähnt: Es ist schwer, sowas gelungen zu wiederholen, ohne bekanntes wiederzukauen. Die Geschichte in einem Rollenspiel kann für mich auch ruhig leichter verdaulich sein und einfach gefallen. Nimm Chrono Trigger als Beispiel: Wirklich viel überlegen musste man während des Spiels nicht, es gab dennoch aufregende Wendungen im Geschehen (die Sache mit Janus zum Beispiel) und man wurde die gesamte Zeit über blendend unterhalten. Ich brauch keine Gehirnzertrümmerung mit zig Religiösen Begriffen à la Xenogears, von denen die Hälfte nur eine Bedeutung für das Spielgeschehen haben, wenn ich in einem Fantasy/Sci-Fi Mischmasch die Urzeiten der Magie erleben kann und ausserirdischen Monstern den Arsch versohlen darf :D. Final Fantasy VI bildet da natürlich eine Ausnahme, aber das Spiel ist sowieso outstanding.



Heute darf kaum noch so abstrakt gedacht werden (Ausnahmen wie das wunderbare Breath of Fire V bestätigen die Regel). Alles muss groß, pompös und realistisch aussehen. Dabei wäre ich völlig zufrieden mit gut gemachten Sprites in einem PS2-RPG, wenn ich dafür in kreativer Hinsicht etwas wirklich feines geboten bekommen würde. Aber das war schon ewig nicht mehr der Fall.

Ich habs dir schon in einer PM gesagt: Spiel DQ8 ;)


Ich vermute stark, dass sich diese Entwicklung in der nächsten Generation noch weiter verschärfen wird. Dann hat ein FFXIII nur noch ein oder zwei Städte, um die die ganze Spielwelt aufgebaut ist, weil alles andere zu aufwändig gewesen wäre. Und nur noch eine handvoll wichtiger Cut-Scenes, die die ganze Geschichte erzählen.
Ich hoffe ganz stark, dass es besser wird. Der Trend so wie ich ihn mitbekommen habe (mit einem kurzen Ausflug in die wunderbare Welt der Handheld-RPGs und einem frischen Neueinstieg in aktuelle Titel) geht gottseidank in die Richtung, die mir gefällt und die ich oben angesprochen habe. Du spielst halt einfach die falschen Spiele :p ;)


Die FMV-Sequenzen waren ganz nett und eine willkommene Art, die besonders dramatischen Stellen der Geschichte zu erzählen. Aber sie waren nur Beiwerk und viele sahen rückblickend betrachtet auch gar nicht so genial aus. Heute hingegen scheint dieser Eye-Candy-Kram der hauptsächliche Kaufgrund für die meisten Spieler zu sein und die Entwickler legen mehr und mehr Gewicht darauf.
Ein mittlerweile gebannter Benutzer im Forum hat an meinem aktuellen Lieblingsspiel kritisiert, dass es keine FMVs gab, und somit auch keine gut gestalteten Zwischensequenzen. Dabei frag ich mich immer, ob er das Spiel denn auch wirklich gespielt hat: DQ8 bietet aberwitzige Dialoge mit genialen Kameraeinstellungen und auch effektreichen Szene, aber halt alles in Spielgrafik. Und warum nicht? Wenn ich so alles so gestalten kann, dass es stimmig ist, ist doch alles ok so. Den Trend zu übertrieben genialen Videos kann ich ebenfalls nicht verstehen, vor allem, wenn nach den FMVs dann die Ernüchterung beim Anblick der Spielgrafik kommt - dann lieber in einem Guss.


Spiele wie z. B. Dragon Quest 8, Tales of Symphonia/Abyss oder Suikoden V widerlegen doch eigentlich das meiste was als Kritikpunkt aufgeführt wird außer natürlich die "böse" 3D-Grafik...aber wie sagt der geneigte 2D-Fanboy doch immer: "Auf die Grafik kommt es bei einem RPG doch nicht an"....Bei 3D-Grafik argumentieren die meisten dieser Sorte dann schon wieder ganz anders und behaupten, dass 2D doch viel toller war...natürlich im selben Atemzug mit obigem Satz.(Ding-dong, Nostalgie)^^

Auf die Grafik kommt es wirklich nicht an, und Dragon Quest VIII beweist das wieder einmal: Natürlich macht es einen Riesen Spaß, durch die perfekten 3D Landschaften zu Laufen und in jeden Winkel seine Nase reinzustecken, oder in den liebevoll gestalteten Städten (<--Pickham-Fan) nach versteckten Items zu suchen und mit den Casinobunnies zu quatschen. Aber die ganze Grafikpracht wäre verschossenes Pulver, wenn die Spieledesigner nicht dafür gesorgt hätten, dass es da auch etwas zu entdecken gibt! So gesehen ist die Grafik eigentlich nur zeitgemäßes Mittel zum Zweck. Natürlich seh ich mir liebevoll animierte und gestaltete 3D Welten lieber an, als eine 4 bit NES Karte, aber wenn ich nicht wüsste, dass mich hinter jedem Winkel ein berüchtigtes Monster ohne eine Truhe erwarten könnte, würde ich auch nur von A nach B laufen.




Naja, bei mir kommt Spaß und Langzeitmotivation nunmal vor allem dann auf, wenn die Story gut ist.


Wie schon oft erwähnt: Die Story kann ein nicht zu unterschätzender Spaßfaktor bei einem Spiel sein, sollte aber nicht der einzige sein. Siehe Paradebeispiel Xenogears: Ich hatte schon am Ende der ersten CD die Schnautze voll vom Textboxengeklicke, und auf CD 2 wurde das ja noch schlimmer. So gut ausgearbeitet die Geschichte und die Spielwelt auch war, ich hatte keinen wirklichen Anreiz noch mehr davon zu sehen.



In dem Zusammenhang sehe ich das Problem der neueren RPGs wie folgt: Die Ansprüche der Entwickler sind mit den technischen Möglichkeiten gewachsen. Aus irgendeinem mir ominösen Grund gibt man sich nicht mehr zufrieden mit dem damaligen Prinzip. Anstatt einem FFVI-Vector macht man nun ein gigantisches FFXII-Archadia. Hey, das ist ein lustiges Beispiel, da sich die Rolle der beiden Städte sehr ähnelt. Nur sind die Ausmaße dermaßen riesig geworden, dass es sich budget- und aufwands- und terminmäßig nicht mehr so umsetzen lässt wie früher. Jetzt kann man zwar in einen superdetaillierten Magieladen oder zu einem Waffenhändler gehen, doch das konnte man damals auch, es sah nur nicht so toll aus. Ehrlich gesagt fand ich es sogar gemütlicher, zu der Zeit, wo ein Shop meistens gleichzusetzen war mit einem Haus.
Sind die Ansprüche der Entwickler gewachsen, oder die der Spieler? Als Softwareentwickler kann ich dir versichern, dass ich mir das Leben nicht unnötig schwer machen werde, wenn ich weiß, dass ich eine Anforderung des Kunden auch mit einfachen Mitteln umsetzen kann. Und wenns dem Kunden nicht gefällt, muss ich mich halt noch einmal dransetzen, und versuchen, alles auszureizen, was mir die Hardware hergibt -- und das ist in meinem Spezialgebiet Computergraphik und paralleles Rechnen einiges. Die technischen Möglichkeiten bestimmen mit Sicherheit die Ansprüche der Kunden, vor allem aktueller Generationen die nicht einen Batzen Nostalgie in den Augen haben: Ich greife gerne zu den Atari Classics und geb dafür 30 Euro aus, der Teenager neben mir wird halt nur mit einem pompösen XBox 360 Tomb Raider glücklich (obwohl ich mir sicher war, dass der Teenager nicht nur der Grafik wegen zu dem Spiel gegriffen hat :D). Und als Entwickler weiß man, dass man mit Atari Classics zwar einen billigen Nebenverdienst machen kann, sicher aber nicht davon ernähren kann.

Auf die RPGs bezogen bedeutet dass einfach, dass man optisch natürlich auch etwas bieten muss, um umsatzfähig zu sein. Du hast allerdings damit recht, dass sich das nicht auf das Design der Städe usw. auswirken lassen muss, und Dragon Quest VIII beweist das wieder einmal. Um wieder World of Warcraft ins Spiel zu bringen: Auch dort hat man es geschafft, riesige Städte auch entsprechend realistisch (so realistisch, wie es für ein Comic-Fantasy-RPG halt möglich ist) zu gestalten und dennoch damit das richtige Gefühl zu vermitteln. Und da ist es mir wiederum lieber, wenn ein Krämer sich in einem Winkel der Stadt oder des Dorfes ein Zelt aufgeschlagen hat und ein paar Waren ausstelt, als wenn ich in ein Haus gehe und über eine Ladentheke sprechen muss. Ich kann leider nicht für aktuelle PS2 RPGs sprechen, weil ich die Konsole noch nicht solange besitze, aber so wie ich es raushöre geht die Final Fantasy Reihe neue Wege -- Schade, dass die Serie, die sich seit Teil 6 mit innovativen Ideen und neuen Konzepten definiert nicht wirklich anzukommen scheint.


Also wenn der Preis für diese tolle Grafik so hoch ist, dann würde ich liebend gerne verzichten und dafür belebte und gemütlich-kleine Dörfer haben, dafür aber eine Menge davon.
Wieder einmal: Du spielst die falschen Spiele ;) Dragon Quest VIII, Dragon Quest VIII, Dragon Quest VIII *hust*


Diese Entwicklung lässt sich am Beispiel FFVII -> FFVIII sehr gut erkennen. Der siebte Teil hat noch viele Gemeinsamkeiten mit den SNES-RPGs. Wo eine Stadt hauptsächlich aus einem einzigen Bildschirm mit den Häusern und Shops etc. bestand, in die man hineingehen konnte, darüber hinaus vielleicht noch irgendein storybedingtes Extra. So zu sehen in Rocket Town, Nibelheim oder Kalm. FFVIII entfernt sich davon und macht es schon viel eher so wie die späteren Spiele. Zwar gibt es viele relativ große Städte wie Deling City, Winhill, Timber (hey, dort habe ich es gemocht ^^) oder sogar Esthar, die sich über viele Screens und Teilabschnitte erstrecken. Dafür war wie schon gesagt die Gesamtanzahl der Städte deutlich geringer ausgefallen. Ähnlich war es in FFIX.
FFVII ist da ein herausragendes Beispiel, da die Entwickler es wirklich geschafft haben viele Städte entsprechend unterschiedlich zu gestalten. Wenn du allerdings den Rest der FF-Spiele vor Teil 7 betrachtest, wird dir auffallen, dass du Stadt A mit Stadt B und C durchaus austauschen hättest können, und nur ein paar wenige sich wirklich durch ein eigenes Design oder ein eigenes "Gefühl" definiert haben. Und da ist es mir lieber, ich sehe in FFVIII weniger Städte, dafür einzigartige. Vergleiche Esthar mit Balamb, oder dem Städtchen im See, oder irgendeiner anderen Stadt. Wenn ich durch die aktuellen Möglichkeiten hübsche, einzigartige Städte und Dörfer bekomme, die wirklich einen Anreiz zum Entdecken bieten, dann bitte her damit! Ist mir viel lieber als das gleiche Dorf in einem anderen Aufguss zu sehen. Versteh mich nicht falsch, du weisst, dass ich ebenfalls Retro-Spieler bin, nur sehe ich kein Problem, wenn man die technischen Möglichkeiten perfekt ausreizt, um ein einzigartiges Spielerlebnis zu gestalten. Wenn der Rest darunter leidet, ist das natürlich nicht gut, aber wie gesagt: Dragon Quest VIII, World of Warcraft ;)


Damit möchte ich sagen, wenn sie das hohe Niveau halten und jede Stadt zu so einem Erlebnis machen könnten, dann nur her damit. Aber nicht, wenn die Quantität so sehr darunter zu leiden hat (siehe FFX). Da sind solche Improvisationen für mich auch keine zufriedenstellende Lösung.
Oh, du bist ja gleicher Meinung. Naja, bei FFX haben sie dann wohl einiges verbockt. Die technischen Möglichkeiten wären ja da (sag ich jetzt einfach aus der Entwicklersicht).


Soll heißen, ja, bis zu einem gewissen Grad ist mir Quantität was die Spielwelt angeht wichtiger als Qualität. Sollte nachvollziehbar sein, wenn man dabei im Hinterkopf behält, dass das absolut nicht heißen muss, dass die Orte irgendwie hässlich aussehen müssten. Nur eben nicht ganz so megalomanisch wie zuletzt zum Teil gesehen.
Ich würde das nicht so pauschalieren. Es muss ein Mittelmaß gefunden werden zwischen Quantität und Qualität. Square hatte das damals richtig gut drauf.


Das hat sogar Crescent Lake auf dem NES bei mir geschafft. Und dabei handelt es sich bis heute um eine meiner absoluten Lieblingsorte aller RPGs. Ein paar einfache Pixelhaufen konnten so etwas schaffen! Warum wird es dann nicht mehr mit den monströsen Polygonmetropolen der letzten Tage geschafft?
Ich äußere mich wieder einmal als Pickham Fan :D -- Im Grunde kann man sagen, dass man die damaligen Möglichkeiten auch bestens genutzt hat ;)


Der Generationswechsel auf die PS3 wird bestimmt eine Menge Entwickler eher minimalistisch denken lassen. Leider.
Wo wir bei Konsolengenerationen sind: Vielleicht hat der aktuelle Status bei Rollenspielen auch etwas mit den Konsolen zu tun. Auch mit 100 Millionen verkauften Einheiten denke ich nicht, dass die PS2 ein ähnlich anzustrebendes Ziel für die Entwickler war, wie seinerzeit das SNES oder die PSX. Und ehrlich gesagt wünsche ich mir mit der nächsten Generation auch einen transparenteren Markt und vor allem Multiplattform Spiele (was es aber für viele Entwicklerstudions nicht spielen wird, da die Konsolen einfach zu unterschiedlich zu programmieren sein werden....)


Nenn mir ein aktuelles RPG mit mindestens 18 richtigen Städten ^_^
Darf ich? Dragon Quest VIII :D - Mit meinen knapp 20h Spielzeit hab ich schon 8 gesehen, und laut einigen hier bin ich damit erst bei einem knappen Drittel angelangt - kurzes Abzählen eines spoilerfreien Item Guides komm ich auf ca. 20.

Ich hoffe ich habe jetzt richtig zitiert. Leider hab ich hier nur eingeschränkte Internetmöglichkeiten und mir alles erstmal rauskopiert, um mich der Sache auch zu entsprechend zu widmen, seid also gnädig ;)

Loxagon
21.04.2006, 09:41
Ich würde mal wieder ein gutes RPG im Stil von "Mystic Quest" wünschen. Eine Story in der man alles erfährt (Ja, die ganze Vergangenheit von Julius erfährt man (im dunklen Turm)) - Zwar bleibt Dark Lords Hintergrund selbst im dunklen, aber der Spieler weiß dass er manipuliert wurde. Man musste da Infos sammeln und alle zusammen ergaben dann eben den Storyhintergrund.

Auszüge: Luftschiff Julius; Sklave "Julius wurde als Kind von Dark Lord in einer Höhle am Wasserfall gefunden"
Dunkler Turm; Steintafeln "Vandol wird bald fallen. Unsere letze Hoffnung ist dass Baby in der Höhle am Wasserfall. Hoch lebe Vandol und dass Kind der Hoffnung."
Manabaum; Julius "Ich bin der letzte Erbe von Vandol..."
Kombiniert man beides ist die Sache klar: Julius IST Vandol(s Wiedergeburt)

So etwas gibts doch heute garnicht mehr, wo man selbst mal nachdenken muss um die STory richtig zu verstehen.

The Judge
21.04.2006, 14:45
Hm, ich habe es eigentlich noch nie so wirklich als Kritikpunkt empfunden, dass die Menge an Städten in RPGs geringer wurden...ich hab mir da so persönlich einfach noch gar keine Gedanken drum gemacht xD.

Und ob eine Stadt nun winzig komplett oder ein kleiner Ausschnitt ist...zumindest mich persönlich stört das nicht, da eigentlich beides den Erkennungswert eines Ortes gut wiedergeben kann.
Gut, bei Zanarkand waren die Entwickler einfach faul, da die Stadt eh am Anfang schon dem Erdboden gleich gemacht wurde. (FFX bash) ^^

Dass eine Welt nur angedeutet ist....okay, es lässt sich nicht bestreiten, dass die Spiele heutzutage höher und größer dimensioniert werden als die Älteren. Aber seht doch auch z. B. in dem hochgelobten Xenogears: Da wird auch mehr nur angedeutet als es Erklärungen gibt und man braucht schon das Perfect Works Buch (oder diverse Internetquellen ;)) um alles komplett zu verstehen. Oder die Suikodenreihe. Da gibt es auch mehr Hintergrund als im Spiel erklärt wird...auch da wird viel nur eben angedeutet.

ffstar
21.04.2006, 17:10
Hehehe, naja, versuch mal die ganzen Xenogears-Erklärungen noch mit ins Spiel einzubauen x'D Da wärs locker aufd 150Stunden nur Mainquest gekommen.... das find ich ja gerade das tolle daran....

Das Spiel war so gut durchdacht, dass man garnicht alles reingebracht hat!! Bei den meisten heutigen Spielen (wie gesagt, es gibt schon Ausnahmen) ist das eben umgekehrt:
Also man hat ein bisschen was, aber das langt nicht mal für den Mainquest, also muss man mit irgendeinem anderen Mist die Zeit verlängern (siehe Global-Samarita-Champains XSII)

Neuerdings kommt es mir aber eher so vor als hätte man schon wieder so seinen Plot, lässt aber mit Absicht alles raus, damit man dann geschickt daraus andere Spiele auf anderen Konsolen machen kann, die genau das erklären was im Hauptspiel fehlt, nur damit man sich das auch noch kauft ^^

Enkidu
21.04.2006, 17:20
@Holy & Muad: Vielleicht spiele ich wirklich die falschen Spiele :rolleyes:

Warum einem die damaligen Spiele länger vorkommen, liegt vielleicht auch an dem nicht so linearen Design wie bei aktuellen Spielen: Wenn ich in der Dragon Quest IV Welt oder in Final Fantasy II den Weg zu einem anderen Gebiet bahne, weiß ich nicht sicher, was mich da erwarten wird. Man verbringt sehr viel Zeit damit, die ganze Umgebung zu erkudnen in der Hoffnung, das zu finden, was man vielleicht noch gar nicht suchen wollte. Mir ist das wieder beim Erneuten Durchspielen von Dragon Quest I & II für die Guides meiner Seite aufgefallen. Dragon Quest I war an einem Wochenende durchgespielt, mit ca. 15h Spielzeit trotz elendigen Aufleveln, bei Dragon Quest II hats zwei Tage länger und ca. 25h Spielzeit gebraucht. Beim ersten Mal hab ich sicher Ewigkeiten mit den Spiel gebraucht, weils einfach so unübersichtlich war und ich keinen Tau von der Spielwelt habe. Bei aktuellen wird einem das oft weggenommen. Man wird ja oft regelrecht zum nächsten Ziel gestossen.
Da wird dir FFXII bestimmt gefallen. In dem Punkt macht das Spiel wirklich alles richtig.
Bei mir lag es aber wahrscheinlich eher am verhältnismäßig geringen Umfang der eigentlichen Story, dass es mir so kurz vorkam. Mein 111 Stunden Counter vorm letzten Boss spricht wohl für sich ^^ Zumindest in einem FF ist mir das noch nicht passiert. Aber dieser positive Aspekt bezieht sich in erster Linie auf den Aufbau der Spielwelt, nicht auf deren tatsächliche Größe. Das jetzt nicht falsch verstehen. Die Gebiete sind riesig, ein paar vielleicht sogar schon zu groß für meinen Geschmack. Nur ist so ein Ort nicht viel wert, wenn man einfach nur hindurchreist und nichts darin passiert. Er keine Bedeutung für die Geschichte hat. So ist es jedenfalls bei mir. Was das angeht hätte ich mir da einfach noch mehr unterschiedliche Gebiete gewünscht.

Ich bin mir sicher, dass du dich damals länger in den Spielen aufgehalten hast, weil die Geschichten auch anders gestaltet wurden. Nicht auf eine cinematographische Art und Weise, wie es heutzutage viel zu oft der Fall ist. Wenn du was erfahren wolltest, musstest du schon selbst dafür sorgen, dass du die Infos von den Charakteren bekommst. Sprich, zu einem Männchen gehen und X drücken. Dieser Trend gefiel mir schon damals nicht, dass man zu seinem Glück immer gezwungen wurde, verdirbt etwas die Interkativität.
Naja, mir hat genau das gefallen. Man konnte die Spiele immer auf zwei Arten durchspielen: entweder hindurchrasen und nur das Wesentliche mitbekommen, oder ganz genau aufpassen. Bei den ganzen Geheimnissen der FFVII-Story war das imho ein Segen. Ich behaupte immernoch, dass Leute, die durch das Spiel schnellstmöglich hindurchgekommen sind, ohne sich umzuschauen, das volle Ausmaß der Geschichte nicht verstanden haben. Weil es am Rande so viel zu entdecken gab (man denke nur an Vincent oder die Aufzeichnungen von Professor Gast!). Ebenso wie man sonst kaum darauf kommen würde, dass Laguna in FFVIII Squalls Vater ist. Durch solche Dinge hat es mir immer eine Menge Spaß gemacht, durch die Ortschaften zu rennen und mit der Bevölkerung zu plaudern. Oft gab es dabei interessante Infos herauszufinden. In vielen neueren RPGs geben die NPCs nur noch belanglosen Kram von sich, sodass man nach kurzer Zeit schon nur noch an ihnen vorbeigeht.

Ich habs schonmal erwähnt: Es ist schwer, sowas gelungen zu wiederholen, ohne bekanntes wiederzukauen.
Dann sollen sie sich halt etwas Neues ausdenken! Sicher ist das nicht besonders einfach, aber mir persönlich fallen zig sehr interessante Ideen für eine RPG-Geschichte ein. Ich schreibe derzeit selbst eine Fantasystory und habe mich schon mehr als einmal gefragt, warum man etwas in der Art nicht auch als RPG umsetzen könnte.

Den Trend zu übertrieben genialen Videos kann ich ebenfalls nicht verstehen, vor allem, wenn nach den FMVs dann die Ernüchterung beim Anblick der Spielgrafik kommt - dann lieber in einem Guss.
Das Lustige an FFXII war imho, dass mir die Cut-Scenes in Spielgrafik mit den detaillierten Charaktermodellen sehr viel besser gefallen haben als die meisten FMVs. Wenn man mal von Intro und Ending absieht, waren diese Spielszenen auch meistens irgendwie spektakulärer! Es gibt ein paar wirklich grandiose Szenen, einige davon sogar mit Action, und alles keine FMVs. In FFX war das noch anders. Wenn sie wirklich so gut geworden sind, dann könnte ich in einem FFXIII liebend gern auf diese Full Motion Videosequenzen verzichten!

Siehe Paradebeispiel Xenogears: Ich hatte schon am Ende der ersten CD die Schnautze voll vom Textboxengeklicke, und auf CD 2 wurde das ja noch schlimmer. So gut ausgearbeitet die Geschichte und die Spielwelt auch war, ich hatte keinen wirklichen Anreiz noch mehr davon zu sehen.
Hm, jedem das Seine. Daran merke ich einfach, dass mir die Story, auch wenn sie gewiss nicht den einzigen Faktor darstellt, am wichtigsten für ein Rollenspiel ist. Denn obwohl ich das XG-Gameplay zum Teil auch ganz schön erbärmlich fand und die zweite CD in der Hinsicht lächerlich war, so war es für mich doch ein einzigartiges Spielerlebnis und ich zähle es zu meinen persönlichen Favoriten. Bestimmt nicht alleine der Geschichte wegen. Die Musik von Mitsuda war wunderbar und die Spielwelt und das Design hat mir sehr zugesagt. Es war einfach eines dieser RPGs, die das Gefühl des großen Abenteuers imho perfekt vermitteln konnten. Da habe ich gerne das schwache Gameplay verkraftet.

Sind die Ansprüche der Entwickler gewachsen, oder die der Spieler?
Wahrscheinlich bedingt sich das gegenseitig. Dem Gelegenheitszocker, der auch nur ab und zu ein RPG spielt, wird es egal sein, wenn man darin wie zuvor beschrieben improvisiert. Die Macher der Spiele denken verständlicherweise zuerst daran, wie sie eine Menge Geld machen können. Da ist es nunmal wichtiger, die große Basis zufriedenzustellen, als ein paar hartgesottene Genre-Fanatiker.
Aber was diese Art von Ansprüchen angeht ... finde ich, sollten sie es ruhig mal versuchen. Ich würde mich freuen, ein Spiel ganz im Stile der SNES-RPGs auf der PS2 zu sehen. Geht das DQV Remake nicht in die Richtung?

Ich kann leider nicht für aktuelle PS2 RPGs sprechen, weil ich die Konsole noch nicht solange besitze, aber so wie ich es raushöre geht die Final Fantasy Reihe neue Wege -- Schade, dass die Serie, die sich seit Teil 6 mit innovativen Ideen und neuen Konzepten definiert nicht wirklich anzukommen scheint.
FFXII ist schon ein tolles Spiel und wird garantiert ungebremst gut bei den Spielern ankommen. Nur haben sie damit imho nicht alles richtig gemacht. Aber wie gesagt wird das die meisten wohl nicht stören, vor allem diejenigen nicht, die sich nicht so krankhaft mit dem Thema auseinandersetzen wie wir -_^

Wenn du allerdings den Rest der FF-Spiele vor Teil 7 betrachtest, wird dir auffallen, dass du Stadt A mit Stadt B und C durchaus austauschen hättest können, und nur ein paar wenige sich wirklich durch ein eigenes Design oder ein eigenes "Gefühl" definiert haben.
Hm, stimmt, aber die ein oder andere Ausnahme war eigentlich immer da. Und auch damals gab es diese schönen Ideen, die man heute kaum noch findet. Zum Beispiel FFIV mit seiner Unter- und Oberwelt. Und dieses verborgene Land of the Phantom Beasts ... ich liebe diese Stadt! Für damals ein genialer Einfall, zwischen den hölzernen Planken einen Hintergrund einzublenden, der die unteren Teile der Stadt zeigt, sodass sie mehrere Stockwerke hatte und viel mysteriöser schien als sie eigentlich war.

Damals gab es btw. auch optionale Städte wie Gongaga Village in FFVII. So etwas findet man heute praktisch nicht mehr.

Und da ist es mir lieber, ich sehe in FFVIII weniger Städte, dafür einzigartige.
Mir nicht ^_^ Weil ich finde, dass das der Spielwelt nicht zugute kommt. Dadurch wird sie doch geschrumpft. Zu FFVIII-Verhältnissen ist das ja noch okay, aber dieser Trend geht ja immer weiter. FFVI kam mir durch die vielen Städte wenigstens wirklich vor wie eine richtige SpielWELT und nicht wie eine kleine Pilgerstraße in irgendeinem kleinen Ländchen, so wie Spira in FFX. Zwar sahen in VI die meisten Städte designtechnisch gleich aus, hatten aber trotzdem alle ihren Platz und ihre Bedeutung in der und für die Welt.

Auf deine PN antworte ich später ^^

Sorry übrigens, dass ich ständig von FFXII spreche, aber bei mir ist das aktuell durchgezockte Spiel immer Thema Nummer 1 *g*

Hm, ich habe es eigentlich noch nie so wirklich als Kritikpunkt empfunden, dass die Menge an Städten in RPGs geringer wurden...ich hab mir da so persönlich einfach noch gar keine Gedanken drum gemacht xD.
Naja, das war auch nur eines der Beispiele, um daran die aktuelle Entwicklung des Genres festzumachen. Ein Punkt, an dem ich mich unheimlich lange aufhalten kann ^_^

DocDomoe
21.04.2006, 17:26
@ffstar:

Wenn du Spiele magst, in denen viel nur angedeutet wird und man sich den Rest selber zusammenbasteln muß, hier eine aktuelle Empfehlung:
Digital Devil Saga
Das Spiel ist dermaßen geschickt gemacht, daß du der grundlegenden Storyline ohne große Probleme folgen kannst, aber wenn man hinter die Fassade schaut, erkennt man, daß das Spiel weeeeit mehr zu bieten hat. Und damit ist es ein gutes Beispiel, daß auch heute noch wirklich herausragende Spiele produziert werden.

Zu dem Problem mit den Städten: Mir sind unterschiedliche Städte wichtiger als viele ähnliche. Das hat mich auch bei Wild Arms 3 etwas gestört. Schön, 18 Städte sind eine Menge, und auch die geringe Größe der meisten ist nicht tragisch, aber viele Städte waren einfach etwas zu ähnlich... Deshalb ziehe ich die wenigen, aber extrem unterschiedlichen Städte in FFX vor.

Und zur Story als Hauptmotivation: Solange die Story bombastisch ist, kann ich mich durch das grottigste Spiel durchwürgen. Bei Xenogears z.B. hätte ich ohne die Story relativ bald aufgehört, aber dank der unglaublichen Erzählweise (vor allem dann auf der zweiten CD) hat mich das Spiel immer weiter vorangetrieben. Natürlich ist es noch besser, wenn Story UND Gameplay stimmen, wie z.B. in Chrono Cross http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sm_12.gif *schwärm*
Wenn die Story zu flach oder simpel ist und die Charaktere selbst auch nicht so fantastisch sind, ist das Spiel für mich eher Arbeit als Vergnügen, da kann das Gameplay noch so toll sein (Paradebeispiel Grandia I, das Kampfsystem war genial und spaßig, aber die Geschichte konnte mich so überhaupt nicht begeistern, dafür war sie mir zu simpel aufgebaut. [Bitte nicht kreuzigen!])

DocDomoe
21.04.2006, 17:43
Mir nicht ^_^ Weil ich finde, dass das der Spielwelt nicht zugute kommt. Dadurch wird sie doch geschrumpft. Zu FFVIII-Verhältnissen ist das ja noch okay, aber dieser Trend geht ja immer weiter. FFVI kam mir durch die vielen Städte wenigstens wirklich vor wie eine richtige SpielWELT und nicht wie eine kleine Pilgerstraße in irgendeinem kleinen Ländchen, so wie Spira in FFX. Zwar sahen in VI die meisten Städte designtechnisch gleich aus, hatten aber trotzdem alle ihren Platz und ihre Bedeutung in der und für die Welt.


In einem Rollenspiel ging es imo noch nie darum, eine komplette Welt korrekt darzustellen. Selbst die große Anzahl von 18 Städten ist für eine riesige Welt etwas arg wenig. Daher stellen die Städte in RPGs immer nur eine Auswahl der Orte einer Welt dar, die für den Handlungsverlauf oder aus gameplaytechnischen Gründen interessant sind.
Daher sehe ich es nicht so, daß die Welt kleiner wirkt, wenn man weniger Orte hat. FF8 hat die Größe seiner Welt doch recht gut dargestellt, und auch FFX vermochte zwar weniger durch die Städte, aber dafür umso besser durch die großen Gebiete wie die Stille Ebene, die auf den ersten Blick schon imposant und gigantisch wirkt. Ich hatte jedenfalls nie das Gefühl, durch eine komplette, aber kleine Welt zu reisen, sondern habe einfach Ausschnitte dieser Welt gesehen.
Und wenn schon interessante Orte auszugsweise stellvertretend für alle Städte einer Welt stehen, dann ist es mir lieber, wenn ich möglichst verschiedene Stile habe. In FF9 erinnere ich mich gerne an die verschiedenen Ortschaften, weil jede für sich sehr individuell geprägt ist. Aus FF6 fallen mir auf Anhieb dagegen nur noch wenige Städte ein, eben weil viele nicht wirklich so charakteristisch einzigartig sind....

Enkidu
21.04.2006, 17:49
Deshalb ziehe ich die wenigen, aber extrem unterschiedlichen Städte in FFX vor.
Extrem unterschiedlich fand ich die jetzt nicht. Guadosalam, okay. Aber sowohl Besaid, als auch Kilika, als auch Luca konnte man in die Ecke des tropischen Inseldörfchens/-städtchens stellen.

Und dass es wenige relativ große Städte gibt, heißt noch nicht, dass sie auch sehr unterschiedlich sein müssen. In den fünf hauptsächlichen Städten aus FFXII hätte ich mir auch noch etwas mehr Abwechslung gewünscht.

Dadurch, dass viele Hersteller mit ihren Spieleserien immer realistischer werden wollen, wird so etwas wie in FFVII praktisch unmöglich gemacht. Sicher ist so etwas wie Wutai unrealistisch, eine einzige Stadt, die einen ganzen Kulturschatz stellt. Aber in dem Spiel war das eben stellvertretend zu sehen. Die Story von FFVII würde auch dann noch einwandfrei funktionieren, wenn jede Stadt ein ganzes Land geworden wäre. Rein theoretisch meine ich natürlich.
Man hatte viel mehr Abwechslung. Heute wollen viele Entwickler ein spezielles Gesamtbild. Siehe FFX, das tropische Inselparadies oder FFXII, welches sich stark am Mittelmeerraum orientiert. Bestimmt ist so etwas nachvollziehbarer und realistischer, aber dabei wird so oft vergessen, dass es sich um ein Fantasy-Spiel handelt und als solches sollte den Schreibern des Szenarios eigentlich bewusst sein, was für Möglichkeiten sie hätten. Trotzdem wird davon kaum Gebrauch gemacht.

(Paradebeispiel Grandia I, das Kampfsystem war genial und spaßig, aber die Geschichte konnte mich so überhaupt nicht begeistern, dafür war sie mir zu simpel aufgebaut. [Bitte nicht kreuzigen!])
Ich weiß ganz genau, was du meinst ^_^

Loxagon
21.04.2006, 17:55
Grade die Story von Grandia 1 ist eine der bersten die ich kenne. Leider entfaltet sie sich erst richtig auf CD 2 ...

Die Tage leih ich mir mal DQ8 aus, und hoff dass es wirklich was taugt. DQ1-6 waren IMO schrott!

Enkidu
21.04.2006, 18:09
In einem Rollenspiel ging es imo noch nie darum, eine komplette Welt korrekt darzustellen. Selbst die große Anzahl von 18 Städten ist für eine riesige Welt etwas arg wenig. Daher stellen die Städte in RPGs immer nur eine Auswahl der Orte einer Welt dar, die für den Handlungsverlauf oder aus gameplaytechnischen Gründen interessant sind.
Es ging in Rollenspielen nie darum, eine komplette Welt nach realistischen Maßstäben darzustellen. Eine komplette Welt imho schon, zumindest konnten mich das diverse Spiele glauben machen. Man ist mit dem Luftschiff doch über die Karte geflogen und hat alles sehen können. Klar, es war bestenfalls eine Miniaturwelt, aber eine vollständige. Da finde ich 18 Städte mehr als genug. Die Welt selbst war ja auch keine riesige.
Aber wenn alles so minimalistisch wird wie in FFX, dann wird bei mir die Illusion einer Spielwelt nicht mehr aufrecht erhalten. So vieles kommt hinzu. Die Charaktere wirken realistischer als zu SNES-Zeiten und mit ihnen auch ihre Lebensart. Da kommt es mir seltsam vor, dass ihre Behausungen nur noch so klein und karg ausfallen. Okay, Luca sah in dem FMV schon recht groß aus, aber man durfte bis auf einen winzigen Teil die Stadt ja nicht betreten. So etwas kam damals einfach nicht in die Tüte. Man hat alles gesehen, auch wenn es nicht immer riesengroß war. Man konnte es besser nachvollziehen. Es war glaubwürdiger.

und auch FFX vermochte zwar weniger durch die Städte, aber dafür umso besser durch die großen Gebiete wie die Stille Ebene, die auf den ersten Blick schon imposant und gigantisch wirkt.
FFX und große Gebiete? Also ich weiß ja nicht >_> Die Stille Ebene habe ich nicht gemocht, da sie zwar im Vergleich zum Rest des Spiels groß, dafür aber vollkommen leer war und man nur von einer Ecke zur anderen lief, unterbrochen von nervigen Zufallsbegegnungen.
Wenn du das schon als gigantisch bezeichnest, dann möchte ich wissen, was du zu FFXII sagen wirst. Da sind einige Gebiete bestimmt sechs, sieben Mal so groß und das ohne Random Encounter.

Ich hatte jedenfalls nie das Gefühl, durch eine komplette, aber kleine Welt zu reisen, sondern habe einfach Ausschnitte dieser Welt gesehen.
Sicher kann man das so sehen, aber wenn du früher immer das Gefühl einer kompletten Welt hattest, egal wie klein sie im Prinzip war, dann hast du bei den neueren Spielen automatisch das Gefühl, dich mit weniger zufriedengeben zu müssen. Das ist jedenfalls bei mir so.

MuadDib
22.04.2006, 09:00
Aber seht doch auch z. B. in dem hochgelobten Xenogears: Da wird auch mehr nur angedeutet als es Erklärungen gibt und man braucht schon das Perfect Works Buch (oder diverse Internetquellen ) um alles komplett zu verstehen. Oder die Suikodenreihe. Da gibt es auch mehr Hintergrund als im Spiel erklärt wird...auch da wird viel nur eben angedeutet.

Das Spiel war so gut durchdacht, dass man garnicht alles reingebracht hat!!

Gut, aber ich erwarte auch von einem storylastigen RPG, dass nicht alles erklärt wird, sondern die Geschichte Raum für Interpretationen lässt. Bei Xenogears war das auch genauso gewollt, von wegen Platzmangel, viel eher Stilmittel :).


Sorry übrigens, dass ich ständig von FFXII spreche, aber bei mir ist das aktuell durchgezockte Spiel immer Thema Nummer 1 *g*
Oh, kein Problem - ist ja mehr als verständlich (deshalb sollte sich auch keiner an meinen DQVIII Ausführungen stören ;))


Da wird dir FFXII bestimmt gefallen. In dem Punkt macht das Spiel wirklich alles richtig.
Bei mir lag es aber wahrscheinlich eher am verhältnismäßig geringen Umfang der eigentlichen Story, dass es mir so kurz vorkam. Mein 111 Stunden Counter vorm letzten Boss spricht wohl für sich ^^ Zumindest in einem FF ist mir das noch nicht passiert. Aber dieser positive Aspekt bezieht sich in erster Linie auf den Aufbau der Spielwelt, nicht auf deren tatsächliche Größe. Das jetzt nicht falsch verstehen. Die Gebiete sind riesig, ein paar vielleicht sogar schon zu groß für meinen Geschmack. Nur ist so ein Ort nicht viel wert, wenn man einfach nur hindurchreist und nichts darin passiert. Er keine Bedeutung für die Geschichte hat. So ist es jedenfalls bei mir. Was das angeht hätte ich mir da einfach noch mehr unterschiedliche Gebiete gewünscht.


In FFXII freu ich mich vor allem auf das spielbare Bunnygirl :D - Aber Scherz beiseite, ich hab schon viel gutes über das Spiel gehört, vor allem, was besagten Aufbau der Spielwelt angeht - im Grunde ein Offline-Online-RPG, und so ein Schritt kann IMO gar nicht so schlecht sein. Aber dass es wirklich Orte gibt, die gar keinen Bezug zur Geschichte haben, kann ich mir bei FF gar nicht vorstellen ;)



Naja, mir hat genau das gefallen. Man konnte die Spiele immer auf zwei Arten durchspielen: entweder hindurchrasen und nur das Wesentliche mitbekommen, oder ganz genau aufpassen. Bei den ganzen Geheimnissen der FFVII-Story war das imho ein Segen. Ich behaupte immernoch, dass Leute, die durch das Spiel schnellstmöglich hindurchgekommen sind, ohne sich umzuschauen, das volle Ausmaß der Geschichte nicht verstanden haben. Weil es am Rande so viel zu entdecken gab (man denke nur an Vincent oder die Aufzeichnungen von Professor Gast!). Ebenso wie man sonst kaum darauf kommen würde, dass Laguna in FFVIII Squalls Vater ist. Durch solche Dinge hat es mir immer eine Menge Spaß gemacht, durch die Ortschaften zu rennen und mit der Bevölkerung zu plaudern. Oft gab es dabei interessante Infos herauszufinden. In vielen neueren RPGs geben die NPCs nur noch belanglosen Kram von sich, sodass man nach kurzer Zeit schon nur noch an ihnen vorbeigeht.
Dann hab ich mich vielleicht etwas falsch ausgedrückt, denn genau das ist auch meine Meinung: Ich will mich eben nicht an der Nase durch eine RPG Geschichte ziehen lassen, sondern möglichst viel selbst erfahren, und auch nur, wenn der unscheinbarste NPC ein paar Tropfen zur Story beiträgt. Das hat (sorry) die Dragon Quest Reihe immer schon gut hinbekommen: Jedes Dorf und jedes Städtchen hat ein eigenes Schicksal, eine eigene Hintergrundgeschichte und wichtige Persönlichkeiten, denen etwas schlimmes zugestossen sind oder die das Leben in dem Dorf auf eine andere Weise geprägt haben. Von den NPCs bekommt man genau Infos über diese Ereignisse, und von den weitgereisten NPCs gibts noch Zusatzinformationen zur Hauptgeschichte. Besonders gut ist das in DQVII gelungen, wo einige NPCs sogar von Leuten erzählt haben, denen man einige Inseln zuvor begegnet ist, und die damals noch um einiges jünger waren, als in der Erinnerung des Charakters. Oder umgekehrt: Man kommt nach einer Befreiung einer Region in eine Stadt, die man schon vorher besucht hat, allerdings dank der Zeitreise einige Jahrzehnte zuvor. Manchen NPCs kommt man bekannt vor, allerdings halten die es nicht für möglich, dass der junge Trupp an Abenteurern die gleichen "Heroes of Old" sind, andere wiederum erzählen von der Geschichte der prägenden NPCs, denen man in der Quest davor geholfen hat. Das alles bekommt man aber nicht mit, wenn man nicht auf Entdeckungsreise geht und sich mit den Leuten unterhält. Und da wundert es mich auch nicht, wenn viele Spieler meinen, die Dragon Quest Geschichten wären schlecht, man muss sich halt nur selbst darum kümmern, und mit Leuten quatschen oder in Tagebüchern stöbern. Die ganze DQVII Welt hat da soviel zu bieten. Genauso, wie ich das Argument der flachen Charaktere in DQVII nicht akzeptieren kann: Wenn man zu faul ist, nach Zwischensequenzen mit seiner Party zu quatschen, wundert es mich gar nicht, dass man von den Charakteren nichts mitbekommt, denn gerade da passieren die witzigen Dialoge: Maribel zeigt ihre versnobte Arroganz, sorgt sich aber gleichzeitig um den Verbleib von Keifer, und lässt sich vom Weißen Wolf Gabo so richtig nerven, der halt auf seine unschuldige Art und Weise das sagt, was er sicht denkt. Das einzige, was der Serie da immer gefehlt hat, war eine anständige und cinematographische Präsentation, und genau da macht DQVIII den nächsten Schritt, indem alles gewohnte vom Vorgänger erhalten bleibt und wichtige Stellen entsprechend in Szene gesetzt werden. Nach der Barszene mit Angelo oder derjenigen mit Abt Francisco bekommen auch die faulen Spieler genug von den Charakteren mit, wer mehr erfahren will, muss sich halt wieder selbst darum kümmern (und kann so geniale Anbandelungsversuche zwischen Jessica und Angelo miterleben).


Dann sollen sie sich halt etwas Neues ausdenken! Sicher ist das nicht besonders einfach, aber mir persönlich fallen zig sehr interessante Ideen für eine RPG-Geschichte ein. Ich schreibe derzeit selbst eine Fantasystory und habe mich schon mehr als einmal gefragt, warum man etwas in der Art nicht auch als RPG umsetzen könnte.

Ach, du schreibst auch ;) - Naja, es stimmt schon, dass es an Ideen nicht mangeln darf, aber ich würde einmal sagen, dass tut es auch nicht. Aber die Ideen müssen einem auch zusagen, da hast du schon recht.


Das Lustige an FFXII war imho, dass mir die Cut-Scenes in Spielgrafik mit den detaillierten Charaktermodellen sehr viel besser gefallen haben als die meisten FMVs. Wenn man mal von Intro und Ending absieht, waren diese Spielszenen auch meistens irgendwie spektakulärer! Es gibt ein paar wirklich grandiose Szenen, einige davon sogar mit Action, und alles keine FMVs. In FFX war das noch anders. Wenn sie wirklich so gut geworden sind, dann könnte ich in einem FFXIII liebend gern auf diese Full Motion Videosequenzen verzichten!


Ich bin ehrlich gesagt sogar heilfroh, wenn ich mit einem Minimum an FMVs auskommen darf, weil IMO eine Zwischensequenz in der Spielgrafik sich viel besser und flüssiger in das Spielgeschehen integriert. Wie wars bei FFVII? Die meisten Videos wurden dazu verwendet, um beeindruckende Animationen zu zeigen, auf denen die Charaktere in Spielgrafik herumgelaufen sind (teilweise ziemlich zeitversetzt, aber was solls), bei FFVIII wars teilweise auch noch so, allerdings haben hier schon die filmähnlichen Clips übertrumpft. Mittlerweile ist schon soviel in Echtzeitgrafik möglich, dass man auf solche Dinge verzichten kann. Obwohl das FFXII Intro schon verdammt geil aussieht :D
Aber genau den Wegfall an Videos finde ich bei DQVIII löblich: Was hätten FMVs zur Präsentation beitragen können? Hätte man Animeszenen verwendet, hätten die im Vergleich zu Spielgrafik ärmlich ausgesehen, realistische Renderings wären unpassend gewesen, und aufwendigere Rendersequenzen im gleichen Stil wären entweder nicht realisierbar gewesen, oder hätten inhomogen ausgesehen. Wie gesagt, die beste Lösung ist hier, die Spielgrafik zu verwenden, und das gekonnt!


Es war einfach eines dieser RPGs, die das Gefühl des großen Abenteuers imho perfekt vermitteln konnten. Da habe ich gerne das schwache Gameplay verkraftet.
Ich hätte vielleicht auch das schwache Gameplay verkraftet, war aber vor allem mit einem anderen Punkt gar nicht zufrieden: Dem Grundablauf des Spiels. Ein neuer Ort bedeutete meistens einen Neuen Haufen an Szenen, die zwar alle schön wichtig für das Spielgeschehen waren, aber viel zu lange gedauert haben (was hauptsächlich am unsäglichen Nicht-Tempo der Textboxen gelegen ist). Ich hab mich ehrlich gesagt oft ziemlich gelangweilt, während ich den nächsten Storybatzen serviert bekommen habe, vielleicht auch, weil ich ständig die nächste heiß ersehnte Speichermöglichkeit im Kopf gehabt habe.


Aber was diese Art von Ansprüchen angeht ... finde ich, sollten sie es ruhig mal versuchen. Ich würde mich freuen, ein Spiel ganz im Stile der SNES-RPGs auf der PS2 zu sehen. Geht das DQV Remake nicht in die Richtung?
Das DQV Remake ist tatsächlich das einzige, dass ich noch nicht gespielt hab (wie gesagt, die PS2 erst seit kurzem), aber generell versucht man bei den DQ Remakes nur in Sachen Bedienung und Grafik Dinge zu verbessern, die schon damals umständlich und unangenehm waren. Von daher kannst du wirklich ein SNES-Style RPG auf der PS2 erwarten, weils einfach ein SNES RPG auf der PS2 ist :D -- Du könntest aber auch DQVIII probieren, mich erstaunt immer wieder, wie sehr die Entwickler darauf geachtet haben, altbekannte Elemente geschickt unter der neuen Fassade zu tarnen, so dass sowohl neue Spieler leicht zugang finden, aber auch alte Hasen sich sofort wieder zurechtfinden. Vielleicht fällt ja das Spiel in dieser Diskussion deswegen immer wieder positiv heraus, weil es ja genau das erreichen will, was sich die Leute hier wünschen: Ein RPG der alten Schule, präsentiert in einem frischen, neuen Gewand.


Mir nicht ^_^ Weil ich finde, dass das der Spielwelt nicht zugute kommt. Dadurch wird sie doch geschrumpft. Zu FFVIII-Verhältnissen ist das ja noch okay, aber dieser Trend geht ja immer weiter. FFVI kam mir durch die vielen Städte wenigstens wirklich vor wie eine richtige SpielWELT und nicht wie eine kleine Pilgerstraße in irgendeinem kleinen Ländchen, so wie Spira in FFX. Zwar sahen in VI die meisten Städte designtechnisch gleich aus, hatten aber trotzdem alle ihren Platz und ihre Bedeutung in der und für die Welt.
Gut, FFVI sehe ich da auch noch als Ausnahme, aber bei FFV und FFIV kam es schon öfter vor, dass eine Stadt nichts weiter war, als ein Zwischen-Heil-und-Ausrüst-Stopp nach längerer Reise. Über FFX kann ich leider nichts sagen, aber je mehr ich höre, umso mehr vergeht mir die Lust daran, es überhaupt jemals zu spielen :D


Auf deine PN antworte ich später ^^
Lass dir ruhig Zeit :)


Wenn du Spiele magst, in denen viel nur angedeutet wird und man sich den Rest selber zusammenbasteln muß, hier eine aktuelle Empfehlung:
Digital Devil Saga
Das Spiel ist dermaßen geschickt gemacht, daß du der grundlegenden Storyline ohne große Probleme folgen kannst, aber wenn man hinter die Fassade schaut, erkennt man, daß das Spiel weeeeit mehr zu bieten hat. Und damit ist es ein gutes Beispiel, daß auch heute noch wirklich herausragende Spiele produziert werden.
Für einen Megaten-Noob: Welche Teile der Serie sind jetzt in PAL-Gefilden erschienen? Bevor ich mir mein Gerät umbauen lasse, muss ich den hier vorhandenen Markt noch etwas ausnutzen.... und da mir Megami Tensei selbst am NES gut gefallen hat, will ich der Serie gerne eine Chance auf der PS2 geben :)


Natürlich ist es noch besser, wenn Story UND Gameplay stimmen, wie z.B. in Chrono Cross
Die Story in Chrono Cross stimmt IMO nur, wenn man Chrono Trigger kennt, da die zahlreichen Anspielungen auf die Ereignisse im Vorgänger (bzw. in der Hauptstory) erst dafür sorgen, dass die Geschichte an Substanz gewinnt. Wo wir wieder beim Thema Spielwelt wären: Die Chrono Trigger Welt war ja entsprechend ausgearbeitet und bot als Chrono Cross Basis eine sicher genauso spannende Vergangenheit für den Spieler, wie Xenogears. Aber ohne Chrono Trigger... sagt dir da das Prometheus Programm, Luccas Waisenhaus oder die Armee von Porre irgendetwas?


Die Tage leih ich mir mal DQ8 aus, und hoff dass es wirklich was taugt. DQ1-6 waren IMO schrott!
Verbrenne :D! Oder begründe zumindest - Angriffe auf meine Lieblingsserie dulde ich nicht unargumentiert :D ;)

Sazan
22.04.2006, 09:28
FFXII ist schon ein tolles Spiel und wird garantiert ungebremst gut bei den Spielern ankommen. Nur haben sie damit imho nicht alles richtig gemacht. Aber wie gesagt wird das die meisten wohl nicht stören, vor allem diejenigen nicht, die sich nicht so krankhaft mit dem Thema auseinandersetzen wie wir -_^


In Japan ist das Spiel im Bereich Story aber bei den Spielern gnadenlos durchgefallen. Liegt wohl daran, dass sie ab einem bestimmten Zeitpunkt stark nachlässt, da der Haupt-Storywriter mitten in der Entwicklung abgesprungen ist...

High Tide
22.04.2006, 09:28
Für einen Megaten-Noob: Welche Teile der Serie sind jetzt in PAL-Gefilden erschienen? Bevor ich mir mein Gerät umbauen lasse, muss ich den hier vorhandenen Markt noch etwas ausnutzen.... und da mir Megami Tensei selbst am NES gut gefallen hat, will ich der Serie gerne eine Chance auf der PS2 geben :)




Für die PS2 gibts Shin Megami Tensei Nocturne unter dem Titlel "Lucifers Call" und der erste Teil der Digital Devil Saga soll wohl bald in PALien erscheinen. Musst mal die News durchforsten, wenn du nen Termin brauchst....;)

thirty
22.04.2006, 09:50
Über FFX kann ich leider nichts sagen, aber je mehr ich höre, umso mehr vergeht mir die Lust daran, es überhaupt jemals zu spielen
Oh mann, dann leih es dir doch erstmal, dann kannst du dir eine eigene Meinung über das Spiel machen!! Es gibt nämlich auch viele Leute denen es gut gefällt :)

MuadDib
22.04.2006, 13:20
Für die PS2 gibts Shin Megami Tensei Nocturne unter dem Titlel "Lucifers Call" und der erste Teil der Digital Devil Saga soll wohl bald in PALien erscheinen. Musst mal die News durchforsten, wenn du nen Termin brauchst....;)
Ich habs mir doch gedacht, unlängst etwas in den News gelesen zu haben, danke für den Hinweis :) - Am 30. Juni soll Digital Devil Saga erscheinen, wird wohl der erste Teil sein, laut Cover und Artworks (hierzulande darf man sich ja darüber nicht sicher sein...)


Oh mann, dann leih es dir doch erstmal, dann kannst du dir eine eigene Meinung über das Spiel machen!!

Keine Sorge, ich werd mir schon eine eigene Meinung machen (oder siehst du hier irgendwo, dass ich positiv oder negativ über FFX gesprochen habe?) - das ändert aber nichts daran, dass ich keine Lust auf das Spiel hab (sich vorher informieren ist durchaus eine übliche Art der Kaufentscheidung ;))


Es gibt nämlich auch viele Leute denen es gut gefällt :)
Es gibt auch Leute, denen Xenogears gefällt :D - SCNR

haebman
23.04.2006, 14:02
Nein, die Hochzeit fängt gerade erst an :D
Nie sind so viele (gute) RPG´s wie heutzutage auserhalb Japans erschienen ! Auch weniger den Massenmarkt anpeilende Spiele wie Digital Devil Saga erscheinen jetzt hier.

Ok, aber jetzt kommt das Problem:

Der Markt ist ja grösser als damals, die Technik weiter fortgschritten, die Leute haben weniger Zeit (eigentlich Paradox, wir sind eigentlich die Zeitreichste Generation 8) )

Was da auf der Strecke bleibt ist das Herz.

So kitschig sich das auch anhören mag, aber es ist mir gerade letzte Woche wieder aufgefallen.
Ich hab Chrono Trigger mit dem emu angeworfen, wollt mir eigentlich ein paar Grafiken für mein RPG-Maker Spielchen raus"rippen" ( Cronos Kampfhaltung ist einfach zu genial imo)...da hat es mich wieder gepackt.
Obwohl ich das spiel wohl schon an die 100 mal gespielt hab packt es mich immer wieder.

Das Spiel schafft es einfach mit ein paar (wirklich genialen) Pixelhaufen emotionen zu wecken die 30 minuten FMV´s nicht wachrufen.
Und erst die Szene in der Cronos tod verhindert wird, oder die Gerichtsverhandlung oder ..., ja sogar jeder Kampf ist ein Event in diesem Spiel!
Und man merkt praktisch die Liebe hinter dem Produkt, jeder NPC z.B.sieht etwas anders aus.
In Grandia 3 gibt es ja praktisch nur 5 verschiedene NPC Formen.

Um wieder CT als Beispiel zu nehmen. Es ist wohl der Archetypus dafür wie ein KONSOLEN-RPG sein soll:

Schnell, charmant, coole Charas (Frog, Magus, Dalton :D ...) und ohne komplexes Regelwerk.

die meisten Genrevertreter vergessen das Heutzutage. Man muss sich in ewig langsamen Kampfbildschirmen ( die CT abgeschaft hat! warum haben wir das 11 Jahre nach diesem wegweisendem Spiel eigentlich immer noch !) abquälen, der Spielablauf ist insgesamt sehr zäh geworden....

Über Storie sag ich jetzt nix, der Punkt ist imo Zeitlos und kann nicht verglichen werden. Es gab und gibt gute Stories und wird es auch in Zukunft geben.

Verdammt, Chrono Trigger war doch ein Jointventure von Square und Enix. Wieso können
die , jetzt da sie eine Firma sind nicht haufenweise solche tollen Games entwickeln *grml*

Holystar
23.04.2006, 18:28
Hmm, irgendwie hab ich den Verdacht, dass wir hier alle etwas an Nostalgitis leiden.... mich eingeschlossen. Ganz abgesehen davon, dass ich CT und FFVI natürlich auch noch als die vollkommendsten RPGs anschaue.


Wär mal interessant zu sehen, wie das (heute junge) Leute in sagen wir mal 10 Jahren spielen. Wahrscheinlich etwa gleich wie wir... die haben dann halt einfach mit PS1/2 begonnen und nicht wie wir, mit NES/SNES.


Bei FFXVIII für PS4 werden sicher Stimmen laut werden, dass früher, zu Zeiten eines FFX und FFXII alles besser war. :)

NoN
23.04.2006, 21:09
Also ich denke auch, dass ne Menge Nostalgie mit dabei ist.
Ich zum Beispiel bin mit dem SNES aufgewachsen und habe mit Terranigma, chrono trigger und mit Zelda: Alttp (ja ok, ist nicht exakt das RPG was man sich vorstellt) den Einstieg und die Liebe zum RPG entdeckt und durfte mit jungen jahren weitere Games auf SNES und PSX erleben. Damals haben mich solche RPGs völlig in ihren Bann gezogen, in Terranigma habe ich mich kurzerhand verliebt (obwohls mir voms schwierigkeitsgrad her ziemlich zu schaffen machte) und habe wochen-/monatelang an dem spiel gesessen.

Dann wurde ich etwas später von FF7 verzaubert. Für mich sind diese Spiele ein Teil meines lebens geworden (hört sich irgendwie an wie son suchti :D) und diese alten RPGs sind mir ganz anders in Erinnerung als die neuere Generation. Ex exemplum finde ich FFX oder xenosaga und wie sie alle heißen zwar gut und unterhaltsam, aber für mich ist nach der ganzen zeit des spielens dieses gefühl des entdeckens und des abenteuers einfach ausgeblieben. Ich kann mich noch gut dran erinnern, wie ich bei OoT (okok, schon wieder kein richtiges RPG -.-) stundenlang die welt erkundet habe weil ich überall nach abenteuern gesucht habe *schmach*

ach war das ne schöne zeit...nichtsdestotrotz finde ich diese generation nicht umbedingt schlechter, aber für mich ist dieses einzigartige gefühl des abenteuers einfach verloren gegangen, bin ja auch schon viel älter geworden :)

EDIT: Ich hoffe, dass mir DQVIII ein bisschen das gefühl zurückgibt, soll ja was entdeckung anbelangt ziemlich nett sein

Dark_Prophecy
23.04.2006, 23:02
Ich schließe mich meinen Vorrednern an, die von "Nostalgitis" etc. sprechen... Diejenigen unter uns, die sich nach den alten Zeiten zurücksehnen, tun das wohl eher aus dem Grund, dass die ersten RPGs, die wir gespielt haben, uns mehr faszinieren konnten, als die späteren, unabhängig davon, ob wir zuerst FFX-2 oder FFVII gespielt haben.

Ich möchte wetten, viele der NES-, SNES-, usw. Fans schätzen diese Konsolen nur so sehr, weil sie sie früher hatten und damit eine komplett neue Erfahrung machen konnten, ein völlig neues Erlebnis. Sicher werden sie das sogar wissen, aber ändern können und wollen sie es trotzdem nicht, mich selbst schließe ich da ein...

Zelda ALttP war mein erster Zelda-Teil und ist mir bis heute der liebste... FFVII war mein erstes RPG, und es hat bisher kein anderes geschafft, es zu übertrumpfen. Bei mir persönlich kommt noch hinzu, dass ich nicht so der Freund von fortschrittlicher Grafik bin, im Gegenteil. Eine schlechtere Grafik lässt der Fantasie ein wenig Spielraum :D

Abel
24.04.2006, 11:42
Wenn ich meine PSOne Squaresoft Sammlung mit meiner PS2 SquareSOFT Sammlung vergleiche, kommt mir, einem Squaresoft Fanboy, echt das heulen!
:'(