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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [Gedicht] Kein Gedicht



DerWildeWolf
29.03.2006, 19:14
Jaaa, ich meine es toternst! >_< Extra für Euch nicht gedichtet! :D
Sprachlich nicht wirklich ausgereift und in einer ziemlich einfachen Form, aber zu mehr habe ich momentan weder Zeit, noch Lust.


Kein Gedicht

Sonett oder auch Volksliedform,
In Reimen oder ohne Norm,
Standardisiert oder genial,
Nicht schlecht oder katastrophal,

Völlig gleich, wie sie gelingen:
Sie sinds, die mich zu Boden zwingen.
Zahllose Gehirngerichte,
Poetikmonster, genannt Gedichte.

Egal, wie groß ein Kleingeist ist,
Ein jeder schiebt Poetikmist,
Der ihm aus seinem wirren Kopf
Entspringt in seinen Künstlertopf,

Rührt Wehmut oder Kummer unter,
Streut Witz ein, bunte Kunst macht munter,
Würzt es mit Wortspielerei,
Und stampft es zu gereimtem Brei.

Warum nur redet keine Sau
Mehr ganz normal? Wozu genau
Sind alle diese kranken Verse?
Sagt mir mal, welche perverse

Idee hinter der Konstruktion
Der Reime steckt! Und warum schonen
Wir nicht wenigstens den Rest
Der Welt davor? Bitte vergesst

Nicht, dass wir Kunst nicht brauchen.
Ist überflüssig wie das Rauchen.
Macht zwar Spaß, aber auch krank.
Zumindest mich, Gedicht sei dank.

Ich jedenfalls will niemals reimen,
Foren und Papier zuschleimen
Mit lyrischem Gedankendunst.
Ich schwöre es: Kein Mensch braucht Kunst!






Und wer´s ernst nimmt, dem schicke ich die böse Zahnfee vorbei. ;)

Vielleicht bessere ich es später nochmal aus (beispielsweise habe ich gerade die letzte Strophe gestrichen). An manchen Stellen mag es etwas schwer sein, sich in den Rhythmus einzulesen, weil er sich leider nicht durchgehend aufdrängt, aber bei richtigem Lesen funktioniert es jedenfalls. ^^

Laza
29.03.2006, 21:06
Nicht für uns? Och... ._.
Naja, mal im ernst, dein Gedicht gefällt mir sehr gut, vor allem der Humor, der hineingepackt wurde (und es ist auch noch so wahr).

Nur bei der Stelle


Idee hinter der Konstruktion
Der Reime steckt! Und warum schonen

reimt sich das meiner Meinung nach nicht wirklich, allerdings kann das vielleicht auch an der von dir genannten Schwierigkeit beim Umgang mit dem Rythmus liegen.

Ansonsten, mehr davon^^

DerWildeWolf
29.03.2006, 21:09
Japp, genau die Stelle sah vorher auch anders aus. Ich weiß, dass sie sich nicht reimt. Beim sprechen kann man das "en" zu viel aber gutmütig verschlucken. :D
Das waren vorher mal, in anderen Zeilen "Konstruktionen", und ich hatte dann aber keine Lust mehr, das alles umzustellen. :)

Aber schön, dass es ansonsten ganz gut gefällt. ^^

La Cipolla
29.03.2006, 23:31
Erstmal prinzipiell nicht schlecht, würd ich meinen. Erinnert mich aber an den eigenen Schreibstil, deswegen jetzt keine neutrale meinung mehr. :rolleyes:


Völlig gleich, wie sie gelingen:
Sie sinds, die mich zu Boden zwingen.
Zahllose Gehirngerichte,
Poetikmonster, genannt Gedichte.
Nee, die letzte zeile ist zu lang, wenn an sich auch cool.

Die Verbindung der vorletzten drei Strophen ist ... seltsam. Wären alle Strophen so verbunden, wärs kein problem, aber so kommt der Lesefluss ein wenig durcheinander. Gönn dir vielleicht ein bisschen künstlerische Freiheit und mach nicht immer Vierzeiler, das passt hier nicht.

Inhaltlich aber so richtig schön rübergebracht, nur das Ende kommt ein ganz kleines Wenig gezwungen. :rolleyes: Daumen hoch.

DerWildeWolf
29.03.2006, 23:45
Ja, ich weiß. Enjambements sind über Strophen hinweg eigentlich nicht üblich, deswegen klingt es auch eher erzählt, als in festen Strophen vorgetragen. Ich habs auch nur der Übersichtlichkeit halber in diese Form gepackt.
Dass es recht schwer zu lesen ist, habe ich ja gesagt. Aus den von Dir genannten Gründen. :)

Die von Dir zitierte Strophe ist tatsächlich allerdings nur dann in der letzten Zeile zu lang, wenn man sie nicht mit der von mir bedachten Betonung liest (solche Stellen wollte ich noch verbessern, weil sich der richtige Rhythmus ja eigentlich beim Lesen aufdrängen sollte). Wenn Du nach den Kommata besonders bewusst Pausen machst, lässt sich diese Strophe aber fast problemlos lesen. Außerdem wollte ich das arme Monster nicht einsilbig machen, bzw. ist mir da noch kein passender Begriff eingefallen. Das muss ich vielleicht einfach nochmal umstellen. ^^

Die kritischen Stellen werde ich nochmal überarbeiten, wenn ich mir denn die Zeit dafür nehme. Die besagten Zeilensprünge bleiben aber, weil ich die eigentlich gerne mag. :D

Das Ende ist etwas gezwungen, weil, wie gesagt, die letzte Strophe weggefallen ist, ich aber ein Ende finden musste (bzw. wollte, weil ich Hunger bekommen habe :D).

Aber richtig gut, jetzt sind wirklich die schlimmsten Schwächen des ganzen Gedichtes aufgedeckt worden. Vielen Dank fürs aufmerksame Lesen. :)


EDIT:

Nicht für uns? Och... ._.
Doch, für Euch. :D Ich hab nur geschrieben, dass ich extra für Euch ->nicht gedichtet<- habe. ;) Das Ding geht ja darum, dass ich ganz bestimmt nicht dichten werde. ;)

Ty Ni
05.04.2006, 23:23
:D
*lach*

Humor so trocken und schwarz wie Grillkohle.
Ich liebe es

Ein wunderschönes Paradoxon!
Für ein Antigedichtgedicht leider viiiiiel zu flüssig zu lesen ;)

Mehr!

DerWildeWolf
14.04.2006, 09:44
Heey, hier hatte ja nochmal jemand etwas geschrieben! :o

Danke für die freundlichen Worte. :D
Ich wollte ja eigentlich nochmal irgendwann die Schwachstellen ausbessern...fürchte, ich bin nicht mehr dazu gekommen. ;)

Aber u.U. werde ich mich doch nochmal darum kümmern. Allerdings gibts offenbar nicht viele, die das halbwegs flüssig lesen können - zu viele Zeilensprünge, was aber logischerweise volle Absicht war. :)

SkullRaven
30.04.2006, 20:56
@ DerWildeWolf
Ich fants gut manschmal n bissl unverständig aber gut :)