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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ist die Literatur von den Medien bedroht ???



kikka
26.03.2006, 16:28
Hoi,
wie man unschwer an dem Titel dieses Threads erkennen kann ist hier die Frage ob die Literatur von Medien Welt bedroht ist .
Z.b:
Warum ein Buch lesen wenn man doch immer den Film sehen kann ?
Also was haltet ihr davon ?

c ya

Sydney
26.03.2006, 16:42
Ein Buch ist auch ein Medium.

Happosai
26.03.2006, 17:08
Richtig.


Wenn die Frage aber ist:
Ist das Buch von anderen (oder neuen) Medien bedroht?
Dann denke ich...öh was denke ich denn: Nein
Auf jeden Fall nicht direkt, das Buch schlägt sich immer weiter durch, es gibt keine Raubkopien beziehungsweise keiner will raubkopien weil ab Bildschirm lesen scheiße ist.
Nein, Bücher sind nicht bedroht und das ist toll...ich glaube kleine Teilungen zwischen Leuten, die lesen und nicht lesen gab es schon immer.
Ich glaube höchstens, dass das Buch ein wenig vom Internet bedroht ist, weil manche nur noch am Rechner hängen, aber ansonsten lesen immer noch sehr viele und ich glaube das ändert sich auch nicht.

Stan
26.03.2006, 21:56
@ Happosai: Vielleicht bringt das viele Lesen vor dem Bildschirm aber wiederum Leute dazu, das Lesen als nicht allzu abartig zu empfinden und vielleicht doch einmal ein Buch zur Hand zu nehmen.
Die Psychologie ist ein Stock mit zwei Enden.

@ Syd: Korinthen-Kacker! :O

@ Topic: Ich denke nicht, dass die (anderen) Medien ernsthaft gute Literatur gefährden können. Literatur hat eine ganz andere Zielgruppe als RTL, Sat.1, Pro7 und co. Des Weiteren hat ein Buch viele Aspekte (zum Beispiel die Aktivität des Denkens und der Vorstellungskraft) die Medien wie das Fernsehen nie haben können beziehungsweise nicht haben wollen. Vielleicht leidet die 'Schundliteratur' an den 'Schundsendungen' die tatsächlich noch viel weniger Niveau und Anspruch haben, aber der Markt der echten Literatur verkleinert sich durch die Unterhaltungsbranche sicherlich nicht.

Um das Lesen am PC attraktiv zu machen, bräuchte man imo erst einmal ein Tool mit dem man sich Notizen am Rand der E-Books machen kann und mit dem man Dinge an- oder unterstreichen kann. Die Suchfunktion am PC ist allerdings eine geniale Sache für Bücher.

Ianus
26.03.2006, 22:12
Warum ein Buch lesen wenn man doch immer den Film sehen kann ? Lies mehr hochrangige Literatur, dann kommst du drauf.

Ein Tipp:
Film= Photographie+Schauspieler+Musik

Buch=Sprache.

Bücher liest man auch der Wortwahl, des Satzbaues und der Methaphern des Autoren wegen, alles Dinge, die im Film durch die Krücken Photographie und Schauspielerei ersetzt werden müssen und alles Dinge, die man nicht oder nur unter größten Schwierigkeiten Photographisch darstellen kann. Stanley Kubrick und vielleicht auch noch Oliver Stone sind die einzigen Regisseure, denen ich eine Buchumsetzung zutraue. Alle anderen machen Filme daraus.

Weiters gibt es gewisse Bücher, die angesichts ihres Umfanges, ihrer Sprache oder ihrer Psychologie nur schwer umsetzbar sind - Siehe Dune, die Geschichten von Lovecraft oder die Erzählungen von Kafka.

Paramite
27.03.2006, 15:15
Ich denke nicht, daß es es hier jemals zu der Entscheidung "entweder - oder" kommen wird. Man liest doch aus ganz anderen Gründen als man sich einen Film ansieht (so ist das zumindest bei mir oO)
Wenn ich gutes Buch lese, möchte ich meine Phantasie fordern (man sagt nicht umsonst das lesen Abenteuer im Kopf ist). Während wenn ich einen Film sehe, brauche ich meine Vorstellungskraft nicht, weil mir die Bilder ja vorgesetzt werden.
Es kommt bei mir auch oft vor, daß wenn ich ein Buch gelesen habe und mir dann die Verfilmung ansehe, ich total enttäuscht von dem Film bin. Umgekehrt, wenn ich vorher den Film sehe, ist die ganze Spannung des Buches beim Teufel, weil ich in meiner Phantasie beeinflußt werde - deswegen tu ich das auch nicht mehr ;).

Also wie gesagt, für mich stehen die Medien in keiner Konkurrenz mit Literatur ;).

kikka
29.03.2006, 15:12
Ein Buch ist auch ein Medium.
Dessen bin ich mir jetzt bewusst :)

Gibt es nicht auch bei einen Film ein paar Freiheiten wo man sich selbst etwas denken kann ?

komischeskind
29.03.2006, 16:06
ich denke manchmal kann das medium film also eigentlich die buchverfilmungen ( oder jene filme die es sein wollen) der literatur ganz nützlich sein.ich hab schon viele erlebt die ein buch gelesen haben, weil sie den dazugehörigen film gesehen haben und mehr über das thema herausfinden wollten oder die das buch lesen wollten bevor die verfilmte fassung rauskommt. das gilt aber eben nur für die guten bücher die verfilmt werden.nun werdem aber immer mehr bücher verfilmt die entwedereinen hohen beliebtheitsgrad haben (= eh schon alle gelesen haben) oder einigermaßen unterhaltsamen stoff bieten,also handelt es sich dann schon öfter mal um fragwürdige literatur die da gelesen wird.aber da diese leute von denen ich spreche ( also jedenfalls die die ich kenne =) davor noch nicht wirklich bücher gelesen haben kann man das ja mal als einen anfang sehn lol
aber ich glaube nicht dass andre medien eine größere gefahr darstellen.höchstens die tatsache dass viele leute immer weniger zeit haben ( " dafür hab ich wirklich keine zeit"- wer hat diesen satz noch nicht gehört?)...und damit muss man mehr oder weniger leben

Stan
29.03.2006, 17:48
Dessen bin ich mir jetzt bewusst :)

Gibt es nicht auch bei einen Film ein paar Freiheiten wo man sich selbst etwas denken kann ?

Ein guter Film (bspw. Donnie Darko [den ich inzwischen doch irgendwie mag], Uhrwerk Orange, American Beauty, Fight Club o. Dogville) schreit danach, dass der Guckende aktiv wird, sich Sachen selber vorstellen, entscheidet oder lösen muss. Das ist aber kein Vergleich zu der ständigen Vorstellung beim Lesen. Du sagst es ja selber, es gibt ein paar Freiheiten, wenn Dinge zb nur angedeutet werden.

@ Ianus: Hast du dir die Kafka-Verfilmungen mal angeschaut? Einige sind ja von hochrangigen Namen (Haneke, Welles). Ich kenne nur "Das Schloß" von Haneke und trotz der eigentlich strikten Unverfilmbarkeit des Werks gelingt es Haneke einen Teil des Flairs einzufangen. Natürlich geht viel verloren, aber ich glaube einige Szenen hätten Kafka ganz glücklich gemacht. ^^ Weiterhin finde ich das Fight Club dem Buch unheimlich nahe kommt und den Stil einmalig transportiert.
Generell stimme ich dir aber zu.

toho
29.03.2006, 18:11
Warum ein Buch lesen wenn man doch immer den Film sehen kann ?
a
weil es nicht dasselbe ist? es ist nicht besser oder schlechter, es ist nur anders.
der hauptunterschied ist denke ich, das man die geschwindigkeit der geschichte selbst angibt. man kann kurz innehlaten, zurückblättern, den satz noch mal aus einem anderen blickwinkel betrachten usw, alles dinge, die beim film zwar auch möglich sind, aber gewissermaßen durch das bild und den ton beschränkt werden.
wobei filme nicht zwangsweise die fantasie unterdrücken müssen. die brutalsten filme sind die, bei denen man die gewalt nicht sieht. filme können einen zwingen, sich situationen aus einem bestimmten blickwinkel anzusehen, viel besser als die meisten bücher.


@ianus:

Bücher liest man auch der Wortwahl, des Satzbaues und der Methaphern des Autoren wegen, alles Dinge, die im Film durch die Krücken Photographie und Schauspielerei ersetzt werden müssen und alles Dinge, die man nicht oder nur unter größten Schwierigkeiten Photographisch darstellen kann.
du bringst da irgendwas durcheinander. wenns dir nur um buchverfilmungen geht kann ich dir größtenteils zustimmen, aber ausserhalb dieses bereiches man kann diese beiden medien nicht vergleichen, es sind zwei vollkommen unterschiedliche dinge. also warum krücken? photographi ist die grundlage des filmes, photographie ist das medium selbst, warum also krücke? CGI kann eine krücke sein, und ist es viel zu oft (matrix 2/3, als kleines beispiel weil ich mir die beiden gestern nacheinander angetan habe :\ ), aber der film ansich?^^ versteh ich nicht so ganz...

Ianus
29.03.2006, 18:15
@ Ianus: Hast du dir die Kafka-Verfilmungen mal angeschaut? Einige sind ja von hochrangigen Namen (Haneke, Welles). Ich kenne nur "Das Schloß" von Haneke und trotz der eigentlich strikten Unverfilmbarkeit des Werks gelingt es Haneke einen Teil des Flairs einzufangen. Ich kenne "Dder Prozess", der Film war sehr gut gelungen aber ich nehme an, dass "Die Verwandlung" und "Gib's auf gib's auf" für den Schnitt der eher unfähigen Regisseure vor ein unlösbares Problem stellen würden.

Idealerweise müsste ein solcher Film nämlich ohne die interen erzählenden Monologe allein mit Schnitten und Bildern erzählt werden.

nudelsalat
29.03.2006, 18:28
Warum ein Buch lesen wenn man doch immer den Film sehen kann ?
Ich bin ebenfalls der Meinung, dass man Bücher und Filme nicht wirklich vergleichen kann.
Es ist beides ein vollkommen anderes Erlebnis, wobei besonders Filme zu Büchern meist eher wie vorverdaute Kost wirken.

Marissa
01.04.2006, 10:19
das besondere an einem buch ist das wenn es dir gut gefällt und du konzentriert bist der beste film ihm (buch) niemals das wasser reichen könnte, denn die fantasie die man bei einem buch herauf beschwört ist einmalig. ich finde es immer sehr entäuschent den film zu einem buch das ich gelesen habe zu sehen, da man sich die ganze welt des buches selbst ausgemalt hat und wenn dann irgendein schauspieler einen charakter aus dem buch spielt (den du vieleicht noch nicht mal magst) ist das sehr ernüchternt.

aber andererseits ist so ein buch auch nichts für jedermann, manche können sich einfach nicht so mit dem kontext vertraut machen das sie keinen film mehr dazu brauchen.

gut das war meine meinung, schönen verregneten samstag noch euch allen :p

RPG-Man
05.04.2006, 22:36
Bei einem Buch entwickelt man mehr den Verstand als das Fernsehen weil das Fernsehen wie das Internet eine Menge Informationsmüll hat, das gefiltert werden muss. Das Fernsehen hat meines Erachtens den einzigen Vorteil, dass man sich mehr unter bestimmten Sachen vorstellen kann, da es überwiegend mit Bildern arbeitet. In einem Buch sind meist keine Medien enthalten, die einen nur beeinflussen möchten, sondern man kann sich eher dabei entspannen. Natürlich macht es auch Spaß sich abends mit einer gewissen Nahrungsversorgung einen spannenden Film reinzuziehen aber die Entspannung würde mir dabei trotzdem fehlen. Darum geht es doch neben den Sammeln von Informationen bei einem Buch. Abends einige Seiten konsumieren und den Alltag einfach vergessen.:)

King Kane
14.04.2006, 16:39
Nun, bei Herr der Ringe war es so, dass ich zuerst den Film gesehen und dann versucht habe das Buch zu lesen.

Ging nicht, erstens unnötig weil der Film alles Wichtige rüberbringt und weil das Buch sich so eeelendslaaang ziiieht ^o^ *gähn*

Nein ehrlich, an alle die's durchgezogen haben: LOB

toho
15.04.2006, 14:30
Nun, bei Herr der Ringe war es so, dass ich zuerst den Film gesehen und dann versucht habe das Buch zu lesen.

Ging nicht, erstens unnötig weil der Film alles Wichtige rüberbringt und weil das Buch sich so eeelendslaaang ziiieht ^o^ *gähn*

Nein ehrlich, an alle die's durchgezogen haben: LOB
eher beileid für die geschmacksverirrung :D
Herr der Ringe ging gar nicht...das war dermaßen langweilig, ich bin nicht mal ganz duchrs erste Buch gekommen. taten die irgendwann nochwas anderes als dumme lieder zu singen und die strasse runterzuwandern? ;)
furchtbares buch...da war der film wirklich mal besser.

M-P
15.04.2006, 14:46
tolkien wird sowieso überschätzt.

naja. ich find beides gleich gut, entweder ich lese ein buch oder schau mir einen film an. und solange die menschen schreiben können, werden sie bücher schreiben. also würd ich da keine angst drum haben.

in gewisser weise wird das buch an sich aber schon ein klein wenig verdrängt. denn ich bin in letzter zeit fan von hörbüchern geworden, das rockt viel mehr als selber lesen, zumindest wenn der vorleser joachim kerzel ist.

zuffel
15.04.2006, 19:20
Warum ein Buch lesen wenn man doch immer den Film sehen kann ?
Weil ein Buch einfach ganz anders wirkt wie ein Film. Ich finde, dass man sich, wenn man ein Buch liest, die Darsteller und die Plätze, an denen sie handeln, völlig unabhängig vorstellen kann. Sieht man einen Film, weiß man, wie sowohl die Darsteller als auch der Handlungsort exakt aussehen. Ich finde generell das Bücherlesen besser als eine Verfilmung eines Buches zu sehen. Natürlich gibt's da auch Ausnahmen... z.B. "Der Herr der Ringe". Da finde ich die Filme definitiv besser als die Bücher, weil sie sich meiner Meinung nach doof lesen lassen. Aber ob das Buch durch andere Medien gefährdet ist? Schwer zu sagen? Bücher werden wohl nie untergehen; es gibt doch genügend Leute, die Bücher lesen ;)

Ianus
16.04.2006, 12:41
du bringst da irgendwas durcheinander. wenns dir nur um buchverfilmungen geht kann ich dir größtenteils zustimmen, aber ausserhalb dieses bereiches man kann diese beiden medien nicht vergleichen, es sind zwei vollkommen unterschiedliche dinge. also warum krücken? photographi ist die grundlage des filmes, photographie ist das medium selbst, warum also krücke? CGI kann eine krücke sein, und ist es viel zu oft (matrix 2/3, als kleines beispiel weil ich mir die beiden gestern nacheinander angetan habe :\ ), aber der film ansich?^^ versteh ich nicht so ganz... Es geht mir auch nur um die Buchumsetzungen. Wenn der Film für sich selbst arbeiten kann, sind die Methoden der filmischen Grammatik der Sprache oft sogar überlegen.

toho
16.04.2006, 14:59
Es geht mir auch nur um die Buchumsetzungen. Wenn der Film für sich selbst arbeiten kann, sind die Methoden der filmischen Grammatik der Sprache oft sogar überlegen.
dann können wir ja jetzt wieder freunde sein ^___^

Badeye
21.04.2006, 16:49
Für mich selbst könnten die neuen medien nie ein Buch ersetzen, schon allein weil ich nich mal eben vorm einschlafen nen Fil schaun will, des kratzt zu sehr auf find ich. Und lesen beruhigt! Außerdem hat man von nem Buch viel länger was! Leider sehen das viele meiner Bekannten anders... Die meisten ham wirklich die Einstellung, "warum das Buch lesen, wenns den Film gibt"
Und sind auch so viel zu faul zum lesen, schmeißen sich denn lieber vorn Fernseher! Was ich ziemlich Schade finde... Ich kram meistens meine Regale durch um doch was zu finden was sie lesen wolln. Vergebens :(

Der HdR Film hat mich eigentlich erst wirklich aufs Buch gebracht! Ich hab mich früher nie rangetraut, aber nach dem Film wollt ich denn doch wissen, wie Tolkien des schreibt! Ich hab zwar nach'm dritten Band erstma Pause gemacht und'n paar andre Bücher gelesen, aber jetz mach ich mit'm vierten weiter!
Find des Buch aber eigentlich ziemlich gut! Außer wenn Tolkien denn ewig Landschaften und so beschreibt... Kann man sich zwar dadurch alles gut vorstelln, aber es is schon ziemlich langahtmig! Sonst find ich das Buch aber toll!
Wobei ich Hohlbein trotzdem vorziehe!