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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gargoyles - A New Dawn - DER ROLLENSPIELTHREAD



Louzifer
17.03.2006, 14:16
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(hier Intro-Musik abspielen (http://www.tenthplanetart.com/mdtas/sounds/gargtheme.mid))

Vor eintausend Jahren regierten Aberglaube und Schwert die Welt.
Die Zeiten waren finster und voller Schrecken und Furcht. Es war ein Zeitalter des Chaos und der Zerstörung. Eine ewige Schlacht zwischen Sein und Schein in der das Überleben des Einzelnen mehr zählte, als das eigene Fleisch und Blut.

Es war die dunkelste Ära der Menschheitsgeschichte:
Es war das Zeitalter der Gargoyles!


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Jene Kreaturen der Nacht, vor vielen Jahrhunderten geschaffen als Kriegsmaschinen um zu töten. Jene Wesen die ihrem Schöpfer entsagten und sich von den Ketten der Sklaverei lossprengten, um ihren eigenen Weg einzuschlagen.
Am Tage dazu verdammt ihr Dasein als leblose Steinstatuen zu fristen, fühlten sie nie die warmen Strahlen der Sonne auf ihrem Antlitz und doch fanden sie am Ende das Licht, welches ihr Wesen entscheidend prägen sollte…



Wir schreiben das Jahr 804 des Herren. Nicht viel ist von dem einstigen Glanze Roms übrig geblieben und das obwohl das byzantinische Reich noch immer einen großen Teil Europas einte. Nur wenige wagten es, den römischen Kohorten die Stirn zu bieten und noch weniger verließen das Schlachtfeld der Ehre mit ihrem Leben, um davon berichten zu können.

Unsere Geschichte nimmt ihren Lauf in Germanien. Dem unbeugsamen Germanien. Es waren nicht die Samniten, nicht die Kartharger. Auch nicht die Gallier und die Spanier oder die Parther – es waren die Germanen an denen sich dutzende der Legionen Roms die Zähne ausbissen. Es war der Kampf zwischen David und Goliath

Just in diesem Augenblick ziehen römische Heere unaufhaltsam ins Landesinnere. Germanien – die uneinnehmbare Festung - ist gefallen…
Die letzten überlebenden Stämme der Cherusker, der Chauken, der Sachsen und der Jüten sammeln sich unter dem Banner des Arminius zur alles entscheidenden Schlacht ums überleben…


SIGS AUS!

Louzifer
25.03.2006, 14:54
Germanien – Anno Domini 804

Wie ein Schleier legte sich die Dunkelheit über das verwüstete Land seiner Väter. Der Mond war inzwischen hoch oben am Firmament aufgegangen und tauchte den Himmel mit seinem Meer aus Sternen in ein fahles Licht. Ein trügerischer Hauch von Idylle lag in der kalten Abendluft.

„Arminius!" Die Tür des Langhauses flog auf und wurde beinahe, durch die unbändige Kraft der hünenhaften Gestalt, aus den Angeln gehoben. Noch immer keuchend stand Hadamar stützend in der Tür, um wieder zu Atem zu kommen.
„Was ist los? Hat dich deine Frau schon wieder aus dem Haus gejagt?“ Olaf, ein Kerl mit aschblonder Mähne und einem stattlichen Vollbart stieß seinen Nebenmann mit dem Ellenbogen in die Seite, als gleich darauf alle anderen Anwesenden in das johlende Gelächter des Germanen mit einstimmten. „Das war das wievielte Mal inzwischen,?“ warf Thorwald brüllend vor Lachen in die Runde und wischte sich eine Träne aus dem Gesicht. „Fragt sich wer da bei ihm im Haus die Hosen anhat.“

Für einen Augenblick war es fast schon so wie in alten Zeiten.

„Sehr witzig ihr Zwei, aber das Lachen wird euch noch vergehen,“ Hadamar ballte leicht seine Faust ob des Spottes seiner Gefährten, schluckte seinen Ärger darüber jedoch, ob der wichtigen Neuigkeit, rasch hinunter und wandte sich zu dem Kerl am Kopfe des Tisches. „Arminius, die Römer, sie haben die Siedlung der Jüten dem Erdboden gleich gemacht!“ Ein raunen ging durch den Raum gepaart mit einigen Zwischenrufen. „Was?! Das ist doch nicht möglich!“ „Und wieder ist eine Siedlung gefallen!“

Der Mann mit dem güldenen Haar, welches zu vielen Zöpfen verflechtet war, erhob sich aus seinem Sessel und hob beschwichtigend die Arme. „Beruhigt euch, meine Brüder. Ruhe sagte ich!“ Nach und nach erstarb auch die letzte Stimme im Raum, als alle schließlich zu Arminius, dem Mann in ihrer Mitte, schauten.
„Hadamar! Was kannst du uns sonst noch berichten?“ „Wir haben einige Flüchtlinge gefangen genommen. Außerdem sprachen sie davon, dass die Römer in unsere Richtung ziehen. 100 Mann, ungefähr einen Tagesmarsch von hier.“
Dass Groß der Männer senkte nachdenklich den Blick, ehe Arminius wieder das Wort ergriff.

„Lasst die Jüten frei, gebt ihnen Unterkunft und Essen. Dies ist keine Zeit für private Fehden.“ Er schlug mit der Faust heftig auf den Tisch. „Und schickt Boten zu den anliegenden Siedlungen aus – zu den Jüten, Chauken und Sachsen. Bei Thors Hammer! Wir werden sie schon gebührend willkommen heißen, diese Schweinetreiber!“

Enthusiastisch stimmte der Rest der Gruppe in Arminius’ Worte ein. „Endlich! Von all dem rum sitzen bin ich schon langsam aus der Form geraten“ – „Aus der Form? Schau an wie fett du geworden bist,“ gab einer von ihnen feixend an Olaf zurück und zeigte auf seinen dicken Bauch – wieder grölten einige der Krieger. „Ich geb` dir gleich Fett!“

„Ach und Hamadar?“ „Was gibt’s?“ „Ich will von dir das du Rabitz bescheid gibst – ich muss ihn noch vor Morgengrauen sprechen! Hadamar nickte tief, wohlwissend, das sie auf die Hilfe des Gargoyles angwiesen sein würden: "Wird gemacht!"

Louzifer
26.03.2006, 18:34
Eiligst begannen die Cherusker um Arminius mit den Vorbereitungen für die Schlacht – währenddessen an einem anderen Ort:

Nachdenklich hockte die massige Gestalt auf dem Dach des alten Bergfriedes, eine Ruine längst vergangener Tage mit eingestürzten Mauern, einem kleinen Innenhof samt Brunnen und mehreren Aussichtstürmen, der vor vielen Jahrzehnten von seinen Bewohnern zurückgelassen wurde. Die kühle Brise, die der Abendwind aus dem Osten mit sich brachte, ließ auf einen baldigen Regenschauer schließen, obwohl der Himmel alles andere als wolkenverhangen war.

Ein ohrenbetäubender Lärm ließ die finstre’ Gestalt auf den Dächern aus seinen Gedanken erwachen. Seine leicht schimmernden Augen begannen den Innenhof der Burg zu sondieren, nur um sich gleich darauf in seiner vollen Größe aufzurichten. Die Silhouette die das helle Mondlicht warf, ließen keinen Zweifel zu, dass es sich hier keineswegs um einen Menschen handeln konnte. Der Körperbau dieser Gestalt schien robust und kräftig, gar muskulös. Die Körpergröße nicht von dieser Welt, trotz seiner gebeugten Haltung. Klauen an Händen und Füßen, die selbst massiven Fels zum bersten bringen konnten.

Rabitz ließ seinen Blick über den Hort seines Klans schweifen. Diese Festung mochte vielleicht von jeder Menschenseele verlassen worden sein, doch dieser Ort war alles andere als „tot.“ Noch einmal schaut er kurz über seine Schulder hoch zum Mond, ehe er seine Schwingen in ihrer vollen Pracht ausbreitete – fast hätte man von einem engelähnlichen Wesen sprechen können. Doch diese Wesen, die an diesem Orte ihr Dasein fristeten, waren keine Engel – sie waren Gargoyles!

Der Gargoyle stürzte sich wagemutig vom Dach und glitt behände, dank seiner mächtigen Schwingen, in den Innenhof der alten Burg hinunter, ehe er sanft auf dem Boden aufsetzte und seine Schwingen um seinen Körper schlang. „Was ist hier los…,?“ die Stimme des Gargoyles klang gefestigt und tief – echote geradezu in den Ohren seiner Gefährten wieder.

Zögerlich teilte sich die kleine Menge in der Mitte, als die restlichen Gargoyles Platz für ihn machten.
„ Menschen...,“ warf einer von ihnen Rabitz zu, der inzwischen Hamadar erblickte.
Der Hüne versuchte seine Nervosität, wie schon so oft, zu verbergen. Es war nicht so, als ob er Angst vor ihnen verspüren würde – gewiss nicht, er respektierte Rabitz’ und seinen Klan wie auch der Rest seiner Leute. „Neuigkeiten! Ich habe Neuigkeiten...“
Nach einer mehr oder minder herzlichen Begrüßung und einer einladenden Geste Seitens des Gargoyles, setzten sich beide in Bewegung und fingen an sich nebenher zu unterhalten...

Phoenix
26.03.2006, 20:43
Auf der Spitze eines der höchsten Türme der alten Burgruine hockten zwei weitere Gargoyles, die die Ankunft der Menschen interessiert beobachteten. Beide trugen nicht mehr als einen einfachen Lendenschurz, unterschieden sich jedoch in ihrem Aussehen. Der eine war an die ein Meter achtzig groß, hatte hellblaue Haut, violette Haare und dunkelblaue Schwingen. Mit großen Augen hockte er auf einer der wenigen intakten Zinnen des Turmes und beschaute sich das Treiben im Burghof.
Der andere Gargoyle war korallengrün und überstieg den anderen um über einen Kopf. Er hatte einen kurzen Schnabel, ähnlich einem Raubvogel, und lehnte an einer anderen Zinne. Ein Lächeln lag auf seinem Mund, ihn schienen die Menschen mehr zu amüsieren als alles andere.
"Oh, sieh nur", meinte der Blaue und deutete auf Rabitz, der gerade vor den Menschen gelandet war. "Da ist Rabitz. Ob er mit den Menschen sprechen will?"
"Darauf kannst du an", entgegnete der Grüne, trat einen Schritt auf seinen Freund zu und spähte über die Brüstung. Das interessierte ihn jetzt nämlich doch. "Die Menschen werden ja irgendetwas von uns wollen, wenn sie schon hierher kommen."
"Ob wieder unsere Hilfe vonnöten ist?" Der Blaue beugte sich noch weiter nach vorne. Hätte sein Freund ihn von hinten angestupst, wäre er vermutlich kopfüber vom Turm gefallen.
"Bestimmt. Sie wollen ja doch nie was anderes, als unsere Unterstützung im Kampf." Der Grüne beugte sich ebenfalls etwas vor und drehte leicht den Kopf, in der Hoffnung, so etwas von dem Gespräch zu verstehen, das im Burghof geführt wurde. Aber so gut das Gehör eines Gargoyles auch war, sie waren zu hoch auf dem Turm.
Während die Freunde da hockten und das Treffen beobachteten, merkten sie nicht, wie direkt hinter ihnen ein weiterer Gargoyle nahezu lautlos auf dem Turm landete, der sich von hinten an die beiden heranschlich und sie mit einem lauten "Was geht denn hier vor sich?" beinahe zu Tode erschreckte.
Das Gargoyle-Mädchen, das hinzugekommen war, war rot, hatte schulterblattlange, schwarze Haare und glich dem Grünen in vielerlei Hinsicht, was verständlich war, da die beiden mehr waren als Bruthöhlengeschwister. Sie waren Zwillinge.
"Da sind Menschen gekommen", meinte der Blaue und machte einen kleinen Satz nach links, um der Roten Platz zu machen, damit sie auch etwas sehen konnte. Er hatte bei vielen weiblichen Gargoyles Probleme, einen halbwegs verständlichen Satz über die Lippen zu bringen, weil er in der Beziehung sehr schüchtern war, aber bei der Zwillingsschwester seines grünen Freundes war das etwas anderes. Sie waren Kumpels.
"Ah, Menschen", meinte die Rote und gesellte sich zu den beiden Beobachtern hinzu.

Louzifer
27.03.2006, 20:18
Der Bergfried der Gargoyles

Rabitz lauschte aufmerksam seinem menschlichen Freund. Berichte über die einfallenden Römer häuften sich in den letzten Tagen und das blieb auch den Gargoyles nicht verborgen.
Hamadar spürte die vielen Blicke, die auf ihm und Rabitz zu ruhen schienen. Einige starrten ihn vorwurfsvoll an, andere nickten ihm dagegen freundlich zu.
In all den Jahren, in denen er mit den Wesen der Nacht zu tun hatte, musste der junge Germane schnell feststellen, das nicht alle Gargoyles ihm wohl gesonnen waren – einige verachteten oder hassten sie - die Menschen, andere wiederum straften sie mit purer Ignoranz. Hamadar war vielleicht noch relativ jung, wenn es nach den Maßstäben seiner Rasse ging, doch war er mitnichten dumm.

Viele Menschen hatten den Gargoyles übel mitgespielt und ihr misstrauen war durchaus begründet gewesen. Unwillkürlich musste Hamadar an sein erstes zusammentreffen mit Rabitz um seinen Klan denken, als er sich ein leichtes Lächeln abringen konnte.

„Was erheitert dich so,?“ Rabitz schaute leicht irritiert zu dem blonden Hünen runter. „Ah, es ist nichts, aber du hast Recht. Dies ist keine besonders günstige Zeit um in alten Erinnerungen zu schwelgen.“ Hamadar fuhr sich mit der linken Hand durch seine blonde Mähne. „Um ehrlich zu sein, sieht es nicht gut für uns aus.“

Nachdenklich stützte sich Rabitz an der Brüstung ab und ließ seinen Blick über die Wiesen, Täler und Wälder schweifen. „Ich verstehe eure Situation und es gefällt mir ebenso nicht wie euch, das Römer in unsere Heimat eindringen. Arminius verlangt nach mir?“ Hamadar seufzte leise, wusste er doch um den hohen Preis, den er von seinem alten Kameraden einforderte. „Sie werden bei Nachteinbruch eintreffen…,“ gab ihm Hamadar leicht niedergeschlagen zurück. Ein tiefes Murren entwich der Kehle des Gargoyles, ein Zeichen dafür, dass er seine Gedanken zu ordnen versuchte. „Also gut, brechen wir auf, solange die Nacht noch jung ist.“ – „Du wirst es nicht bereuen, mein Freund …“ Die Stimme des Nordmannes verstummte.

Nach einer kurzen Weile schwang sich der Germane wieder in seinen Sattel, der Wind blies ungewöhnlich stark, als er den Heimweg antrat: „Das sieht nach Regen aus…,“ murmelte er, als der Sturm auch schon losbrach. Auch Rabitz war das Donnergrollen nicht entgangen - nun war es an der Zeit schnell zu Handeln.
„Ihr zwei!,“ Rabitz zeigte auf zwei der Gargoyles, die sich gerade in der Nähe befanden,“ ich möchte das sich bei meiner Rückkehr jeder von euch im Innenhof versammelt. Sagt den anderen bescheid und informiert Habukóz darüber, wenn er mit den anderen wieder zurück ist. Ich bleibe nicht lange fort…“ Sofort eilten die beiden Gargoyles los, als Rabitz vorsichtig auf die Zinnen des Bergfriedes stieg und seine Schwingen weit von sich spreizte

Phoenix
27.03.2006, 21:39
"Och, die gehen ja schon wieder", meinte das rote Gargoyle-Mädchen, das die Besucher vom Turm aus beobachtet hatte, enttäuscht. Sie rümpfte beleidigt die Nase und wandte sich ab, während ihr grüner Zwillingsbruder und dessen blauer Freund weiterhin interessiert auf den Innenhof hinab sahen.
"Rabitz verschwindet mit den Menschen", kommentierte der Grüne das Geschehen, und tatsächlich: Der schwarze Anführer des Klans, der seinem Namen dem Raben verdankte, erklomm die Zinnen des höchsten Turmes und machte Anstalten wegzufliegen.
"Mann", sagte der Blaue in der Hocke und legte sein Gesicht in die Handflächen, während er seine Arme auf den Oberschenkeln abstützte, "und ich dachte, wir fliegen jetzt alle direkt mit und mischen ein paar Römer oder Banditen auf! Ich will kämpfen, die Angst in den Augen meiner Feinde sehen, sie in die Flucht schlagen …"
Der Grüne ging hinter seinen Freund und zog ihm von hinten an den Schwingen. Er verlor den Halt und kippte nach hintenüber auf den steinigen Boden des Turms. "Wenn du nur halb so gut kämpfen könntest wie du schwätzt", feixte er grinsend, "könntest du das Römische Reich im Alleingang zu Fall bringen. Etwas weniger lesen, etwas mehr mitkämpfen, das würde dir gut tun, sehr gut sogar."
"Lass ihn in Ruhe", maßregelte die Rote ihren Bruder, "wenigstens kann er lesen. Du könntest dir ruhig eine Scheibe von ihm abschneiden, liebstes Bruderherz."
"Besser nicht", lachte der Grüne und schwang sich über die Zinnen in Richtung Innenhof. "Von ihm ist ja jetzt schon nicht genug da!" Zweifelsohne ein Witz über die geringe Körpergröße des Blauen. Verständlich, selbst die Rote überstieg ihn um einen guten Kopf, und das war ihm, dem Blauen, irgendwie unangenehm. Er wusste zwar, dass der Grüne es nicht so meinte, und dass das alles nur ein Spaß war, wie sie ihn Nacht für Nacht machten, aber mit der Zeit hatte er was dagegen.
"Heda!" rief die Rote und tippte ihn mit dem Fuß an. "Willst du da auf dem Fußboden versteinern?"

Maeve
28.03.2006, 19:15
Als die Germanen die Burg betraten, befand sich eine junge Gargoyle unter den Schaulustigen. Wenn man denn bei ihrem Volk bei so einem Begriff überhaupt verwenden konnte, dachte sie insgeheim bei sich, als sie die Mienen ihrer Brüder und Schwestern betrachtete.
Sie war dabei gewesen aus einigen Steinen kleine Figuren zu formen, die sie den Jünglingen zum spielen geben wollte. Ein, zwei Stück waren auch für die Menschenkinder gedacht, die ihr letztens Blumen hingelegt hatten, als sie versteinert gewesen war.
Beunruhigt stand sie auf und trat heran, um zu sehen wer aus dem Dorf geschickt worden war.
"Hamadar also. Das hätte ich mir auch denken können." tadelte sie sich leise. Sie suchte den Innenhof nach ihren Freunden ab, fand sie jedoch schließlich auf einem der Türme.
Dann wandte sie ihre ganze Aufmerksamkeit jedoch wieder der Unterredung von Hamadar und Rabitz zu.
Mit einem flauen Gefühl im Magen sah sie schließlich zu wie ihr Anführer den Menschen folgte. 'Werden wir wieder kämpfen müssen? Natürlich, was für eine dumme Frage. Es läuft doch immer auf Blutvergießen hinaus.'
Nachdem sie zugesehen hatte wie Rabitz davon glitt, eilte sie zu ihrer kleinen Nische zurück, um die Figuren hinter einer losen Steinmauer zu verstecken. Darauf kletterte sie die Wand hoch und spreizte ihre Flügel, als sie ihre Krallen aus dem Stein löste.
Kurz schloss sie die Augen und atmete einmal tief ein, bevor sie hoch zum Turm gleitete.
Ihre rote Brutschwester war gerade dabei den kleinen blauen Gargoyle mit dem Fuß anzustupsen, als sie landete.
"Na, was macht ihr beiden denn da wieder?" fragte sie, als sie ihre Flügel um sich legte.
Bevor die beiden ihr jedoch eine Antwort darauf geben konnten, fuhr sie fort: "Rabitz hat befohlen das alle sich im Innenhof versammeln sollen."

Phoenix
28.03.2006, 19:42
"Hallo!" meinte die Rote freudig, als sich ihre weiße Freundin zu ihnen auf den Turm gesellt hatte. Damit hatte sich die vierte im Quartett eingefunden. Die beiden Gargoyle-Mädchen sowie der Blaue und der Grüne waren die allerbesten Freunde und fast unzertrennlich.
"Wigesdir?" fragte der Blaue vom Boden aus, der die Weiße gerade von unten und auf Kopf sah. Obwohl er und die Weiße Bruthöhlengeschwister waren, hatte er selbst bei ihr Probleme, einen vernünftigen Satz auf die Reihe zu kriegen. Das fand er seltsam, bei der Roten war das nicht so schwierig. Die Rote war halt ein echter Kumpel.
"Er fragt, wie's dir geht", übersetzte die Rote lächelnd und ließ sich auf der Brüstung nieder. Dann fügte sie hinzu: "Glaube ich." Nachdem einen Moment lang keiner etwas gesagt hatte und der Blaue eh gerade damit zugange war, sich aufzurappeln, hing sie noch an: "Also alle im Hof treffen? Jetzt sofort? Ich find's immer wieder toll, wenn einem diese Menschen die ganze Nachtplanung durcheinander werfen. Also geht's mal wieder gegen die Römer, oder was?"
"Ich hab' mal einen Römer verprügelt!" warf der Blaue ein, der mittlerweile wieder auf beiden Beinen stand.
Die Weiße und die Rote sahen ihn einen Moment perplex an, dann fragte die Rote abwechselnd an ihre Freunde gewandt: "Wollen wir dann jetzt?"
Der Blaue nickte, während er sich innerlich die Hand vor die Stirn schlug. Ich hab' mal einen Römer verprügelt! Wie konnte er nur in einer einzigen Nacht so viel Stuss reden?

Maeve
28.03.2006, 20:21
Sie konnte sich ein kleines Lachen nicht verkneifen, als der Blaue sich mal wieder verhaspelte. Kurz beugte sie sich über ihn und winkte ihm zu, bevor sie sich zu ihrer Freundin auf die Brüstung gesellte.
"Danke für die Übersetzung." meinte sie augenzwinkernd. Obwohl sie mittlerweile meist auch verstand was ihr Freund sagten wollte, wenn sie in der Nähe war, hatte es sich über die Jahre einfach so eingebürgert das die Rote oder ihr Zwillingsbruder für sie dolmetschten.
Sie drehte ihren Oberkörper leicht zu Seite, damit sie zurück schauen konnte, während sie sagte: "Mir geht es gut, danke der Nachfrage."
Schweigend beobachtete sie den Blauen dabei wie er sich aufrappelte. Es war schon komisch, obwohl sie sich bereits schon so lange kannten und eigentlich die besten Freunden waren, sprachen sie nie wirklich miteinander. Ihre ganze Kommunikation lief über die Zwillinge, was in Anbetracht seiner scheinbaren Sprachschwierigkeit nicht weiter verwunderlich war.
Bevor sie jedoch weiter großartig den Gedanken nachhängen konnte, sprach die Rote.
Sie nickte nur und blickten dann traurig runter in den Hof, wo sich schon die ersten versammelt hatten.
'Wie viele werden diesesmal sterben? Und wer wird die Leidtragenden trösten, wenn sie um ihre Familie trauern?'
"Ich hab' mal einen Römer verprügelt!" sagte der Blaue plötzlich und riss sie damit aus ihern Gedanken. Verwirrt sah sie zur Roten und wollte eigentlich noch etwas erwidern, doch da fragte ihre Freundin schon ob sie los wollten.
Also nickte sie nur und breitete ihre Flügel aus um kurz darauf vom Dach zu springen und gen Innenhof zu gleiten.
Unten erwartete sie bereits der Zwillingsbruder von der Roten. "Ich hab mich schon gewundert wo du bist." begrüßte sie ihn und lächelte.

Louzifer
28.03.2006, 20:31
Das Treffen mit Arminius

Schnell würden die Viere feststellen, das sich der Innenhof allmählich zu füllen begann, jedoch trieben sich weiterhin eine Vielzahl der Gargoyles in und um den Burgfried herum.
Rabitz würde ohne Zweifel noch länger fort bleiben und so schien für die meisten Gargoyles kein Grund zur Eile…

Unterdessen scherte der Gargoyle in einem gewagten Tempo zur Seite aus. Er hatte Hamadar schon vor einiger Zeit überholt und nahm direkten Kurs auf das Dorf der Chauken. „Mh, mich durchdringt ein ungutes Gefühl bei der Sache,“ die Stimme des Raben klang nachdenklich, während er den Blick stets nach vorn gerichtet hielt.
Ohne Zweifel würde es zu kämpferischen Auseinandersetzungen kommen. Mehrere Jahre waren der Klan der Gargoyles und der Stamm von Arminius in einer regelrechten Patt-Situation, denn egal wie oft sie die Südländer in die Flucht schlugen – sie kamen immer wieder, reicher an der Zahl und ruchloser den je. Rabitz kannte ihre Ziele – es waren dieselben wie vor vielen Jahren, damals …

Die Mimik des Gargoyles verhärtete sich. Nicht das es etwas ausmachen würde, denn man konnte ohnehin kaum eine Gefühlsregung im Gesicht des Alpha erkennen. Zu groß war die Bürde und das Erbe, was er angetreten hatte. Vielleicht, ja vielleicht hätte er sich damals seinem Schicksal fügen sollen.
„Unsinn, ich habe das richtige getan! Das einzig Richtige,“ Rabitz schüttelte die wirren Gedanken von sich und atmete tief durch. Er brauchte einen klaren Kopf für das Treffen mit Arminius, denn jede Fehlentscheidung würde bitterliche Konsequenzen haben, dessen war er sich voll und ganz bewusst.

„Tut gut…,“ murmelte der Alpha, als er die kühle Luft unter seinen Schwingen spürte, um gleich darauf vom Himmel hinab zu stoßen wie ein Habicht, der sich gerade auf seine Beute stürzte. Rabitz spielte mit dem Wind, schlug mit seinen Schwingen heftiger um sich Auftrieb zu verschaffen und erblickte in der Ferne ein schwaches Licht. „Dort, die Siedlung der Menschen…“
Rasch näherte sich das Wesen der Nacht seinem Bestimmungsort, zog abschätzend seine Bahn über dem Menschendorf und ging dann schließlich in den Sinkflug über.

„Heda, schaut! Da kommt Rabitz!,“ Thorwald, ein junger und unbändiger Krieger der Chauken kam gerade aus dem Langhaus spaziert, in dem sich noch vor wenigen Stunden sämtliche Krieger des Stammes eingefunden hatten.
Leicht wie eine Feder setzte der drahtige Gargoyle auf dem Boden auf und schlang seine Schwingen eng um seinen Körper, als Thorwald ihm schon entgegen kam. „Grüß dich, Freund,“ der Germane streckte ihm höchst erfreut die Hand entgegen um ihn in Empfang zu nehmen – ein Brauch der Menschen, wie Rabitz vor vielen Jahren herausgefunden hatte. Vorsichtig schlug er in die Hand des Menschen ein, um ihn nicht zu verletzten. „Sei gegrüßt, junger Thorwald. Mir wurde Kunde gebracht über einen erneuten Angriff.“ – „Ah, dann hat Hamadar dich also gefunden, ich hatte mir schon ernsthafte Sorgen gemacht, aber dies ist nicht der richtige Ort. Komm, Arminius erwartet dich bereits…“

Phoenix
28.03.2006, 20:54
Der Blaue sprang auf die Brüstung, warf sich mit einem Satz über die Brüstung und glitt seinen Freundinnen hinterher in Richtung Burghof, wo sich die meisten Erwachsenen versammelt hatten, viele von ihnen große Krieger. Das fand der Blaue toll. Seit er geschlüpft war, wollte er nichts anderes, als auch ein tapferer Krieger zu werden, ein mutiger Kämpfer, ein gefürchteter Feind.
Und bald würde es soweit sein! Es war nun achtunddreißig Jahre her, dass er geschlüpft war, nach der Art der Gargoyles dauerte es noch zwei Menschenjahre, bis er das Mannesalter erreicht hatte und ein vollwertiger Gargoyle war. "Ein ganzer Kerl, von den Hörnern bis zur Schwanzspitze", sagte der Grüne immer.
Als hätten seine Gedanken ihn gerufen, kam der Grüne ihnen im Burghof entgegen. Sofort sprach die Weiße ihn an, und er entgegnete etwas, dass er, der Blaue, nicht verstand, weil er zu weit weg stand. Es musste etwas Saukomisches gewesen sein, denn zumindest die Rote machte einen Gesichtsausdruck, als müsse sie sich unter größten Mühen ein schallendes Lachen verkneifen.
Als sich der Blaue mit fragendem Blick näherte, waren die Nachwirkungen des bestimmten sehr lustigen Witzes seines Freundes schon verebbt, denn alle drei waren still, als er sich zu ihnen gesellte. Ob er es auch hinbekam, einen tollen Spruch zu machen? Ganz bestimmt. Ja, das machte er jetzt.
"Also echt, wenn ich …"
"Würden bitte alle mal herhören?"
Weiter kam er nicht. Das war vielleicht auch gut so, denn er hätte eh nicht gewusst, was er als nächstes hätte sagen sollen, also schluckte er seinen Witz herunter, der bestimmt eh sehr schlecht geworden wäre. Niemand hätte gelacht, darauf verwettete er seinen Schweif. Ein großer, grüner Gargoyle hatte das Wort ergriffen. Er überragte selbst die größten unter seinen Brüdern, und das nicht nur körperlich. Schon seine Ausstrahlung schien von hoch oben zu kommen.
"Ob mir jetzt bitte mal alle zuhören könnten!" rief der grüne Riese mit einem unglaublichen Sprachorgan, und augenblicklich waren alle still. "In Abwesenheit von Rabitz und Habukóz wollte ich nur eben melden, dass keinerlei Eile besteht, in keinster Weise. Und um eure Fragen zu beantworten: Ja, vermutlich brauchen uns die Menschen abermals für einen Kampf, aber auch das dauert noch. Ihr seid alle angehalten, weiterzuleben wie einher."
Jeder wusste sofort, dass der Hüne nicht mehr sagen würde, denn das was er sagte, reichte vollkommen aus, um ein Raunen durch die Menge gehen zu lassen und für viel Gesprächsstoff zu sorgen.

Maeve
29.03.2006, 16:44
Mit zusammen gekniffenen Augen und verschränkten Armen hatte sie die kurze und knappe Rede des hühnenhaften Gargoyles verfolgt.
Sie drehte sich in einer flüssigen Bewegung zu ihren Freunden um und fragte: "Dafür war jetzt die ganze Aufregung? So wie sich das bei Hamadar und Rabitz anhörte, dachte ich es wäre etwas weit ernsteres. Bei ihm hört sich das lediglich wie ein übliches Scharmützel mit den Römern an."
Sie zuckte mit den Schultern. "Nun, mir soll es recht sein. Je weniger wir kämpfen müssen, umso besser." Leicht grinsend verschränkte sie die Arme hinter ihrem Kopf und sah ihre Freunde herausfordernd an: "Da wir ja angehalten sind, weiterzuleben wie einher könnten wir mit unserem normalen Nachtablauf weiter machen."
In dem Moment spürte sie, wie jemand sie am Saum ihres Kleides zupfte. Überrascht sah sie nach unten und entdeckte ein kleines, rothäutiges Gargoylemädchen das mit großen Augen zu ihr hoch sah.
"Na, was machst du denn schon wieder außerhalb des Horts?" fragte die Weiße und nahm das Mädchen auf den Arm. "Einer der Gargwelpen ist weg." antwortete diese nach einigem Zögern leise.
"So, so. Du passt aber nicht sonderlich gut auf deine kleinen Zöglinge auf, oder? Das ist schon der dritte Abend an dem einer von ihnen verschwunden ist." sagte die Rote und zog dem Gargoylemädchen spielerisch an einem Ohr.
"Da muss die Gargmama aber noch einiges lernen." fügte die Weiße hinzu und kitzelte den Bauch der kleinen Roten, bis diese lachen musste.
"Nun, dann wissen wir ja was wir heute Nacht noch schönes machen können."

Phoenix
29.03.2006, 17:04
Der Blaue, der das ganze im Stillschweigen beobachtet hatte, wusste nicht so recht, was er davon halten sollte. Zuerst hieß es, dass sie die Römer vertreiben sollten, und jetzt waren sie Hundefänger. Sicher, er freute sich, dass sie weiterhin friedlich leben konnten und er Zeit mit seinen Brüdern und Schwestern verbringen durfte, aber auf diese Weise würde er es ja nie schaffen, sich vor den Älteren zu beweisen.
"Wo hast du sie verloren, Schätzchen?" fragte die Rote das kleine Mädchen.
"Und wer ist’s heute Abend überhaupt? Dieser grüne Wadenbeißer?" warf der Grüne ein.
"Hey, er hat einen Namen! Spike heißt er, jawohl!" protestierte das Mädchen. "Aber ja, der ist es. Wir haben unten an den Toren gespielt, an den Ställen. Dann war Spike auf einmal weg, keine Ahnung, wie und wohin. Das Tor war jedenfalls die ganze Zeit zu."
"Es sei denn", sagte der Blaue, "er ist hindurchgehuscht, als die Menschen gekommen oder gegangen sind." Er klopfte sich innerlich auf die Schulter für diese tolle, überhaupt nicht peinliche Schlussfolgerung.
"Dann teilen wir uns auf, schlage ich vor", meinte die Rote. "Du, Schätzchen, gehst jetzt erstmal wieder in die Bruthöhle und siehst zu, dass du wenigstens die anderen beiden Welpen bei dir halten kannst. Wir suchen dann Spike."
Das Mädchen nickte und lief weg, in Richtung Bruthöhle.
"Du hast so eine wunderbare Art, mit Kindern umzugehen, Schwesterherz", sagte der Grüne. Es war schwer zu sagen, ob er das ernst meinte.

Maeve
29.03.2006, 17:18
"Nun, besser als du ist sie auf alle Fälle." meinte die Weiße und kniff ihm in die Wange. "Vor dir rennen ja alle Kinder weg. Seien es nun die von Menschen oder oder die von Gargoyles."
Der Grüne rieb sie die Wange und wollte zu einer Gegenantwort ansetzen, doch seine Schwester unterbrach ihn schnell. "Also, wir sollten uns wie gesagt aufteilen. Wer übernimmt denn was?"
"Wir müssen auf jeden Fall den Stall absuchen, dann die Umgebung in der Nähe vom Tor. Einmal außerhalb und dann noch innerhalb der Burg." sagte ihre Freundin während sie Ort einen Finger abtickte. "Und wenn wir damit fertig sind und nichts gefunden haben, sollten wir uns hier wieder versammeln." beendete der Grüne den Plan.
"Gut, dann zurück zu unserer Anfangsfrage. Wer übernimmt denn was?" fragte die Weiße in die Runde.
"Ich übernehme die Außenseite." rief der Grüne und war mit einem Winken verschwunden. "Dann ich die Innenseite." folgte prompt die Antwort der Roten.
Verwundert sah die Weiße ihren Freunden nach. 'Warum haben die es denn auf einmal so eilig?' Schließlich drehte sie sich zum Blauen um und meinte: "Tja, dann übernehmen wir beide dann mal die Ställe."

Phoenix
29.03.2006, 17:37
"Ja", antwortete der Blaue ihr. "Dann machen wir das mal." Pause. "Ja. Dann … ja."
Die beiden gingen in Richtung der Ställe. Das heißt, die Weiße ging voraus. Der Blaue schlurfte ihr hinterher. Niemand nahm Notiz von den beiden, alles auf der Burg war wieder so wie vorher, als wären die Menschen niemals angekommen und Rabitz niemals mit ihnen abgereist. Ein paar Kinder tollten auf einer großen, rot behaarten Bestie herum, die laut schnaufend auf einem Heuhaufen neben einem umgekippten Karren lag. Dass die Kinder dem wolfsähnlichen Wesen gelegentlich über die Schultern krabbelten und ihm dann und wann ins Ohr kniffen, schien ihm nicht viel auszumachen, im Gegenteil. Es schien ihm zu gefallen.
In der Nähe des Tors standen zwei ältere Gargoyles, die sich über irgendetwas angeregt unterhielten. Der Blaue konnte Gesprächsfetzen von Menschen und ihren Kampftaktiken aufschnappen, die laut Aussage des einen Gargoyles, einem bärbeißigen alten Veteranen mit schlohweißem Haar und einem Gesichtsausdruck wie ein Schaf, "vollkommen grenzdebil sind und darüber hinaus generalüberholt gehören. Einen solchen Schachzug, wie ihn Hamadar und seine Mannen planen, durchschaut doch sogar ein Blinder."
Auf der Brüstung über dem Tor erkannte der Blaue zwei Liebende. Verlegen wandte er den Blick ab und lenkte sich gedanklich ab, indem er irgendeine Melodie summte, von der er nicht wusste, woher er sie kannte. Tell her to make me a cambric shirt, Parsley, sage, rosemary and thyme, sang er den Text in Gedanken mit. War das nicht irgendein Volkslied aus dem Norden?
In seinen Gedanken wäre der Blaue beinahe in die Weiße rein gerannt, die bereits vor den Ställen stand, sich zu ihm umgedreht hatte und ihn mit erwartungsvollem Blick ansah.
"Was ist? Hier scheint er nicht zu sein", sagte der Blaue und sah sich zu allen Seiten um. "Drinnen vielleicht?"

Louzifer
29.03.2006, 19:43
Zu später Stund' in der Siedlung der Cherusker

"Laut den Aussagen der Jüten soll es sich um ca. 100 - 300 Mann handeln, bewaffnet bis an die Zähne,“ die kleine Gruppe der Cherusker, die sich noch so spät um diese Uhrzeit in dem Langhaus ihres Klanführers versammelt hatte, starrte angestrengt auf den Lageplan, den einer von ihnen mühevoll in ein Brett eingeritzt hatte. „Ihr sagtet etwas davon, das sich noch andere Stämme an diesem Angriff beteiligen werden…?,“ Rabitz runzelte die Stirn als er das Holzbrett studierte. „Ja, wir haben Nachricht an die Sachsen und Chauken, ebenso wie die Jüten entsandt,“ Arminius beobachtete seinen alten Freund genau, denn er wusste, das die Hilfe von Rabitz und seinem Klan von unschätzbarem Wert, wenn nicht gar sogar entscheidend für die Schlacht, sein könnte. „Die Sachsen sagst du…? Mhh…,“ Rabitz legte seine Stirn noch mehr in Falten, als er es ohnehin schon tat. „Ja ich weiß, ihr mögt sie nicht besonders. Aber uns bleibt keine andere Wahl Rabitz. Schau dich doch nur um – ich habe bereits viele meiner besten Krieger verloren, die Zahl der unseren reicht alleine nicht aus.“

Der Alpha mochte nicht den Gedanken, Seite an Seite mit den Barbaren zu kämpfen, war es doch schon früher zu offenen Anfeindungen seitens der Sachsen gekommen, bei der einige Gargoyles aber auch viele Krieger des Menschenstammes ernsthaft verletzt wurden. Sie waren Wilde, noch schlimmer als die Jüten und gewiss nicht so edel wie die Cherusker – sie hassten alles was anders ist und waren stets zur Stelle, wenn es darum ging in die Schlacht zu ziehen. Ihre Blutgier war selbst unter den anderen Stämmen bekannt und gefürchtet.

„Also gut – aber ihr sorgt dafür, das sie meinen Klan in Ruhe lassen. Sie haben uns mehr als einmal versucht bei Tag zu vernichten – ich werde einen erneuten Übergriff auf uns nicht dulden.“ Arminius konnte aus der Stimme des Gargoyles den Zorn und die Ernsthaftigkeit seiner Worte erkennen. Unter anderen Umständen wäre ein solches Bündnis vielleicht nie zu Stande gekommen – aber hier ging es um mehr als um persönliche Fehden – die Römer waren der gemeinsame Feind und wenn nicht bald eine Entscheidung fallen würde, hätten sie ihr Recht zu Leben verwirkt. „Wir haben bereits mit Adbrag gesprochen. Er ist bereit einen vorübergehenden Waffenstillstand auszuhandeln,“ warf Thorwald, der Junge ein, doch Rabitz gab nur ein tiefes, kehliges Murren von sich.

Nach ungefähr zwei weiteren Stunden war man sich schließlich einig über den Schlachtplan, der bereits mit den anderen Stämmen abgesprochen war, einig. Nur noch wenige Stunden verblieben noch bis zum Sonnenaufgang als sich Rabitz von Arminius und seinen Kriegern verabschiedet hatte und den Weg nach Hause antrat.
Seine wachen Augen mochten nach außen hin vielleicht streng ihre Umgebung beobachten, doch in Wahrheit war der Gargoyle tief in seinen Gedanken versunken.
Wieder würden die Gargoyles ihr Heim verteidigen müssen, wieder würde es Blutvergießen geben. Und doch umspielte seine Gedanken eine wohlige Wärme, wenn er daran dachte wofür er kämpfen würde und wofür er all sein Leben bereits gekämpft, hart gekämpft hatte: Seine Familie! Für seine Brüder und Schwestern.

Seine sonst so gelangweilte Miene verzog sich zu einem leichten Lächeln, als auch schon der alte Bergfried, die Lage des Hortes, sich am Horizont langsam aber stetig in sein Blickfeld schob. Der Flug war angenehm schnell verlaufen, dachte sich der Alpha, oder zumindest war es ihm recht schnell vorgekommen. Zögerlich verlor Rabitz an Höhe, begab sich in den Sinkflug und landete leichtfüßig auf dem Wehrgang der abgebröckelten Mauer, ehe sich seine Schwingen um seinen Körper legten. Der Schwanz peitschte leicht herum, als der Gargoyle mit einem Satz vom Wehrgang in den Innenhof der großen Burg sprang.

Die beiden Gargoyles, die er vor seiner Abreise instruierte, schienen ihn bereits recht früh am Himmel erkannt zu haben, denn nach und nach füllte sich der Innenhof zusehends…

Rabitz würde warten, bis sich auch der letzte von ihnen an diesem Platz einfinden würde…

Maeve
29.03.2006, 20:04
Während sie sich den Ställen näherten, sah sich die Weiße aufmerksam um, doch sie entdeckte keine Spur von dem entlaufenden Gargwelpen. Hinter ihr hörte sie wie ihr Brutbruder irgendeine seltsame Melodie vor sich her summte. 'So lange er summen und suchen kann, soll er es ruhig machen.' dachte sie bei sich und ertappte sich immer wieder dabei wie sie am liebsten mit einstimmen würde.
Als die Ställe auftauchten, blieb sie vor diesen einige Meter stehen und drehte sich zu ihrem Begleiter um.
Dieser schlug vor drinnen nach zu sehen und die Weiße schaute skeptisch das morsche Gebilde an, wo einst Pferde gehaust hatten. Der Gestank von ihnen hing immer noch leicht in der modrigen Luft.
"Da wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben." stimmte sie seufzend zu und betrat vorsichtig die Ställe. Überall lag Stroh und nach dem Rascheln und Kichern zu urteilen, waren hier nicht nur Ratten unterwegs.
Bei einem recht unförmige Heuhaufen blieb sie stehen und griff beherzt zu. Zum Vorschein kam ein kleiner Gargoylejunge der sich beide Hände vor den Mund halten musste, um nicht laut loszulachen.
"Hast du Spike gesehen?" fragte sie ihn leise und er schüttelte den Kopf. "Du sagst auch wirklich die Wahrheit? Ansonsten verrate ich nämlich allen wo du bist." mahnte sie ihn und sein Kopfschütteln wurde schneller. "Gut, dann mal schön leise bleiben. Ich sag den anderen du wärst nicht hier."
Mit diesen Worten verschwand die kleine Gestalt wieder im Heu. Sie sah sich nach ihrem Begleiter um und entdeckte ihn, wie er gerade dabei war einen Heuberg zu durchwühlen. Leise schlich sie sich an ihn heran und schupste ihn hinein, so dass man nur noch seine ausgestreckten Beine sehen konnte.
Lachend lief sie ans andere Ende des Stalles und versteckte sich in der vorletzten Box. Auch sie musste, ähnlich wie der kleine Gargoylejunge sich den Mund zu halten um nicht laut loszulachen.
Plötzlich vernahm sie ein leises Schnaufen. Ihr Blick fiel auf eine halbverrottete Krippe. Vorsichtig näherte sie sich ihr und fand dort einen kleinen schnarchenden Heuhaufen vor.
"Hier hast du dich also versteckt du kleiner Schelm." flüsterte sie und nahm den schlafenden Spike auf den Arm.
In dem Moment erklang es aus dem Innenhof: "Rabitz ist wieder da. Versammelt euch. Kommt alle in den Burghof."

Phoenix
29.03.2006, 21:43
Die Weiße verließ den Stall, den schlafenden Spike im Arm.Die rote, wolfsähnliche Bestie, kam angeschlurft und starrte sie mit seinen gelbweißlichen Knopfaugen an. Ohne zu wissen, warum sie es tat, aber mit der seltsamen Gewissheit, dass sie das richtige tat, gab sie Spike an den Wolf weiter, der den Welpen sanft mit den Zähnen im Nacken packte und in Richtung Bruthöhle tapste.
Während sie den beiden lächelnd hinterher sah, landeten fast zeitgleich die Zwillinge links und rechts neben ihr, einen Moment später kam auch der Blaue an, der sich seitens des Grünen stellte.
"Das nächste mal will ich mit dir gehen", flüsterte der Blaue seinem Freund zu.
Der Grüne legte einen Arm um den Blauen und entgegnete grinsend: "Sagen wir’s mal so: Würdest du dir, wenn du - sagen wir - auf Römerjagd gehst, einen Steinbrocken um den Schwanz knoten?"
"Hä? Nein, der würde doch nur behindern und einen …" Weiter brauchte der Blaue nicht zu sprechen. Er hatte verstanden.
Dann kam die Rote an und deutete auf die Haare ihres Freundes, in denen einige Stücke Stroh hingen. "Du hast da was", meinte sie und kicherte.
Der Blaue strich sich durch die Haare, und zwei Stückchen flogen heraus. Der Grüne wuschelte ihm einmal wild durch die Frisur und fragte an die Weiße gewandt: "Was habt ihr denn da drin getrieben, hm?"

Ana
29.03.2006, 22:03
"Rabitz ist wieder da. Versammelt euch. Kommt alle in den Burghof!" Diesen Ruf hörte auch Ohio und trottete langsam in den Innenhof.

[sorry... Keine Zeit, kein Talent, keine Ideen... Ich werde versuchen, mich zu bessern... Peinlich, echt... mir fällt rein gar nichts ein... sorry.]

Maeve
30.03.2006, 18:54
Auf die Frage des Grünen was sie im Stall getrieben hätten, umspielte plötzlich ein Lächeln die Lippen der Weißen. Sie legte einen Arm um die Schultern des Blauen und sagte während sie mit ihren Fingerspitzen seine Brust heraufkletterte: "Das, was man nunmal so in zerfallenen Ställen tut wenn man alleine ist."
Laut prustend hakte sie sich dann bei der Roten ein und die beiden ließen ihre Begleiter lachend hinter sich zurück.
Die gingen langsam zum Burghof und folgte somit einem kleinen Strom von Gargoyles die sich entfernt hatten, in der Annahme das es keine weiteren Versammlungen geben würde. "Was meinst du wird Rabitz uns sagen? Er war ziemlich lange weg." Die Weiße sah ihre Freundin etwas besorgt an und fuhr fort: "Was ist wenn die Römer diesesmal vielleicht zum entscheidenden Schlag ausholen? Können wir sie wirklich besiegen wenn sie sich uns mit einer großen Streitmacht entgegen stellen?"
"Ach, sei doch nicht immer so besorgt. Hör dir doch erstmal an was Rabitz uns zu sagen hat. Dann kannst du dir immer noch den Kopf über alles mögliche zerbrechen." erwiderte ihre Freundin.
Sie erreichten die Burghof und gesellten sich zu der versammelten Menge. Die Weiße ließ den Arm ihrer Begleiterin los. "Ich muss noch kurz etwas holen. Du bleibst doch hier, oder?"
Ohne auf eine Antwort zu warten verschwand sie in der Menge. Ihr Ziel war die kleine Nischen mit ihren Steinschnitzerein. Sie verstaute die Gegenstände in einer Tasche und band diese an ihren Gürtel. Zufrieden nickend machte sie sich auf den Rückweg. Als sie zurück kam, hatten die beiden Männer sich bereits der Roten angeschlossen.

Phoenix
30.03.2006, 19:15
Nachdem die Mädchen verschwunden waren, schoss der Blick des Grünen zwischen der Weißen und dem Blauen hin und her. Der Blaue raufte sich gerade mit beiden Händen durch die Haare, um auch die letzten Stücke Stroh herauszubekommen. Der Grüne schlug seine Hände weg und pickte den letzten Strohhalm aus den Haaren, während der Blaue sich immer wieder eine Haarsträhne aus dem Gesicht pustete. Wie automatisch begannen sie, ebenfalls in Richtung Innenhof zu laufen, wo die Versammlung tagen sollte.
"Bursche, was ging denn da jetzt bitteschön ab?" fragte der Grüne, während er den Strohhalm zwischen seinen Fingern begutachtete, als könne dieser ihm Antwort darauf geben.
Der Blaue überlegte lange, er wollte gerne eine passende - und am besten auch lustige - Antwort finden. Irgendwann sagte er „Na ja, das übliche halt.“ Großartige Antwort, du Pfeife.
"Oh, entschuldige", entgegnete der Grüne und schlug sich gegen die Stirn, "ich meinte natürlich: Was habt ihr wirklich gemacht?"
"Ja nun, also eigentlich …"
"Hey!" Das war die Rote. Sie stand alleine in der Menge und winkte den beiden Jungs zu. "Hier bin ich!"
"Schön für dich, Mädel", nuschelte der Grüne beleidigt. Er wollte endlich seine verdammten Antworten haben, aber das schien ihm heute Nacht nicht vergönnt zu sein.
"Was?" fragte die Rote, als die beiden zu ihr kamen. Sie ging ein paar Schritte auf ihren Bruder zu.
"Äh, ich meinte, schön dich wieder zu sehen, Schwesterherz."
"Wo ist deine Begleitung?" fragte der Blaue und sah sich nach der Weißen um.
"Ja Moment!" unterbrach der Grüne. "Was lief denn da jetzt?"
"Ich weiß es", lächelte die Rote und tauschte ein Augenzwinkern mit dem Blauen. Sie war echt ein toller Kumpel, die Rote.
Der Grüne schaute nur noch perplex zwischen seiner Schwester und seinem Freund hin und her. "Hä?"

Louzifer
03.04.2006, 21:52
Der Bergfried der Gargoyles

Erhobenen Hauptes ließ Rabitz seinen Blick über die sich mehrende Horde an Gargoyles schweifen. Eine hochgewachsene Gestalt, grün in Farbe mit zwei mächtigen, spitzen Ausläufern an der Stirn trat an den Alpha heran, während beide nicht einmal ihren Blick von der Menge nahmen. „Habukóz?,“ fragte der rabenähnliche Gargoyle in gedämpften Ton fragend. „Noch nicht von der Jagd zurück…,“ gab ihm der Grünhäutige, ebenfalls in einer leisen Tonlage, ernüchternd zurück, „dein Ausflug?“ Er konterte Rabitz aus. „Mh, schlimmer als erwartet,“ Rabitz betrachtete mit ernstem Gesichtsausdruck seinen alten Freund, während die restlichen Gargoyles hitzig miteinander diskutierten. „Ich habe es befürchtet…“ seufzte er leise, als Rabitz beschwichtigend die Hände hob.

„Ich bitte um Ruhe! Ruhe meine Freunde – ich habe etwas Wichtiges zu verkünden, das ein jeden von uns etwas angeht.“ Man konnte ihm leicht ansehen, dass die folgende Nachricht nicht gerade mit Begeisterung aufgenommen werden würde. Rabitz war ohnehin nicht besonders gut darin, seine Intentionen zu verheimlichen, er bevorzugte stets den direkten Weg.

„Meine Brüder und Schwestern,“ die tiefe Stimme des Alpha wurde von den zerstörten Wänden, die den Innenhof bildeten, in einem Echo zurückgeworfen, bis auch der letzte Gargoyle interessiert zu Rabitz, der auf einer leichten Erhebung stand, blickte. „Wie ihr alle vielleicht wisst, mehren sich die Berichte jüngster Überfälle der Menschen aus dem Süden,“ ein kurzes Raunen ging durch die Menge und die Stimme Rabitz’ verstummte für einen Augenblick, bis wieder Ruhe einkehrte. „Ich hatte diese Nacht eine Unterredung mit den Menschen aus dem Dorf – es sieht so aus als ob die Südländer in unsere Richtung marschieren.“ Noch bevor die Gargoyle jeder für sich in eine Diskussion mit ihren Nebenmännern ausbrechen konnten, setzte Rabitz erneut an: „Seid alle ruhig! Ich bin noch nicht fertig. Sie werden bei Nachteinbruch unsere Grenzgebiete erreichen, deshalb ist es wichtig, dass sich jeder von euch auf eine bevorstehende Schlacht vorbereitet. Diejenigen von euch, die noch zu jung sind, bleiben beim Hort, ebenso wie einige Wenige die ich nachher noch bestimmen werde.
Wir wissen nicht mit welcher Anzahl an Feinden wir es genau zu tun haben werden, aber wenn die Menschen es für nötig halten ihre Stämme zu vereinen, dann dürfte das Risiko nicht unerheblich sein!“ Rabitz dachte an die Tatsache das die Sachsen an diesem Bund beteiligt sein würden, doch würde er mit dieser Information erst in nächster Nacht rausrücken, um die restlichen Gargoyles nicht zu verunsichern.

„Das wars, die Versammlung ist für den heutigen Abend beendet. Bereitet euch sorgsam auf den morgigen Tag vor…“ Rabitz wandte sich von der Menge ab und verschwand kurz darauf in einem der Türme während der grünhäutige Gargoyle seinen Platz einnahm und versuchte die aufgebrachte Menge zu beruhigen…

Maeve
05.04.2006, 20:52
Die Weiße hatte wortlos der Rede von Rabitz zu gehört und nicht einmal die Augen von dem Anführer genommen. Seine Mimik und Gestik hatten bereits zu Anfang klar gemacht was das Gespräch im Menschen Dorf erbracht hatte.
Nachdem Rabitz im Turm verschwunden war, drehte sich die Weiße zu ihren Freunden um. "Morgen also bereits? Ich hätte nicht gedacht das sie schon so nah sind."
Sie blickte zum Blauen und betrachtete ihn eingehend. Er sah nicht sehr glücklich aus, was auch nicht weiter verwunderlich war. Er war dafür bekannt das er gerne an vorderster Stelle kämpfen wollte und da er noch nicht volljährig war, würde er morgen wie seine restlichen Freunde im Horst bleiben.
Der Weißen war dies nicht weiter wichtig. Kämpfen war eh nicht ihre Stärke. Mitfühlend klopfte sie dem Blauen auf die Schulter und machte sich dann auf dem Weg nach vorne, um mit dem Gargoyle zu sprechen, der neben Rabitz gestanden hatte.
Es dauert einige Zeit bis sie seine Aufmerksamkeit erhaschen konnte. "Verzeiht das ich euch störe, doch ich habe einen Vorschlag."
Bevor der Grüne sie abwimmeln konnte, fuhr sie fort: "Wäre es möglich die Kinder der Dörfer im Horst zu versammeln? Wir könnten sie so wesentlich besser beschützen, als wenn sie in ihren Häusern bleiben würden. Die Südländer sind dafür bekannt das sie die Hütten anzünden und somit wären die Kinder leichte Beute."
Flehend sah sie den älteren Gargoyle an und hoffte inständig das dieser ihren Vorschlag gestatten würde.

Phoenix
05.04.2006, 21:26
"Toll, macht die Lage auch nicht erträglicher", murmelte der Blaue leise, allerdings erst, nachdem die Weiße weit außer Hörweite war. Er hatte genug Probleme im Clan, da verbesserte ein Klopfer auf die Schulter auch nicht die Lage.
"… mitmachen darfst?" hörte der Blaue plötzlich den Grünen.
"Bitte, was? Ich war gerade in Gedanken", entschuldigte sich der Blaue.
"Ich habe dich gefragt, ob ich bei den Großen nicht mal nachfragen soll, ob du beim Kampf mitziehen darfst." Er fragte das ziemlich leise, und die Rote hatte sich gerade an einen grauen, weißhaarigen Gargoyle mit langen, dornenartigen Hörnern über den spitzen Ohren gewandt. Irgendwie hatte der Blaue das Gefühl, dass die Rote bei diesem Gespräch absichtlich weghörte.
Er wandte sich schnell wieder zum Grünen und fragte mit großen Augen: "Meinst du, das geht? Wirklich?"
"Hey", entgegnete der Grüne, "so ein kräftiger Bursche wie du?" Er legte kameradschaftlich einen Arm um seinen Freund und klopfte ihm auf die Brust. "Die werden sich um dich reißen, Kumpel."
Aufgeregt biss sich der Blaue sanft auf die Zunge. Wenn sein Freund das wirklich hinkriegen würde, wären alle kommenden Nächte gerettet. Denn er würde alles richtig machen, er würde gut kämpfen, er würde allen so gut es ging helfen und keinem im Weg sein. Ja, das wär’s!
"Ich schau mal, was ich machen kann", zwinkerte der Grüne ihm zu und verschwand in der Menge.
Schlagartig war der Blaue ganz allein. Überall standen andere Mitglieder seines Clans rum, doch irgendwie war zeitgleich auch niemand da. Unsicher fasste er sich mit seiner rechten Hand an den linken Ellenbogen, wie er es unbewusst fast immer tat, wenn er sich einsam fühlte. Um sich abzulenken und die Zeit zu überbrücken, bis jemand aus seinem Freundeskreis wiederkam - er hoffte einfach mal, dass jemand wiederkam -, summte er einfach leise das Lied von vorhin weiter.

Wohan
05.04.2006, 23:58
Mit einen lauten krachen flog die Tür des großen Versammlungshauses auf," Ihr seit alle des Todes", murmelte der Alte Mann, welcher sich durch die Menge der Sachsen drängte.
"Ihr alle die der sächsischen Herkunft seit , die Lebenden und die Toten , eure Vorfahren und eure Nachkommen seit VERDAMMT auf Ewig!"
" Was redet ihr da , Alter Mann," klang es aus der raunenden Menge.
"Die Römer stehen vor den Toren Gemaniens."
" Das wissen wir schon , ...die Pläne für die Schlacht sind schon gemacht und wir werden siegreich sein," erklang die Stimme , eines jenen der wohl ihr Anführer zu sein schien.
"Ihr Narren , wisst ihr den Warum die Götter euch diese Prüfung auferlegen ...euch in diese Schlacht schicken ? Ihr habt die Götter und die Ahnen verärgert mit euren törrichten Handeln. Die Götter wollen euch Sachsen sterben sehen ....dies Volk von Narren soll vom Erdboden verschwinden," die Stimme des Alten klang ernst und erzürnt als er seine Rede hielt und drohend sein Stab in die Höhe hielt. " Was sollen wir verbrochen haben , das wir die missgunst der Götter auf uns gezogen haben?" " Die Wesen der Nacht," spuckte es der Alte Mann aus, " Die Wesen der Nacht ....die Geschöpfe der Ahnen und Urahnen dieses Landes , IHR habt den Zorn der Götter auf euch gelegt in dem ihr sie bekämpft statt zu EHREN!"
"Ehren ? Das sind Geschöpfte der Finsternis ...," spuckte einer der Männer angewidert auf den Boden. " DU ..Barak Heidal bist der erste welcher auf dem Schlachtfeld den Römer zu Opfer fallen wird , ja DU der ein Kind erwartet ......ein Sohn würde es werden , doch was wäre er ohne Vater , nein sogar ohne Mutter ? ...Dein Sohn ist des Todes noch ehe er geboren ist und DU ..," fuhr der Alte man mit einem Fingerzeig um," ..DU Edwall , hast du nicht eine Tochter die bald heiraten möchte ? Den jungen Ferias , hab ich recht ?! Schade das sie Witwe sein wird noch ehe sie die Hochzeitsnacht erlebt haben wird , aber sei gewiss die Römer werden sich schon um sie sorgen , da musst du dir keine Sorgen machen." Zornig blickte der Alte Mann durch die Menge der immer mehr eingeschüchterten Sachsen," Ihr ALLE werdet das gleiche Schicksal erleiden , den ihr habt den Zorn der Götter auf euch gelenkt und braucht keine Hilfe in der kommenden Schlacht erwarten!"
Ein tuscheln und raunen ging durch die Menge als der Alte Mann schon wieder im Begriff war zu gehen ," Was können wir tun , Alter Mann ....wie können wir die Götter besänftigen ?" Eine Frage die der Alte Mann erwartet hatte , mit einen grinsen welches er jedoch geschickt unter seine Kapuze zuverbergen wusste wandte er sich um ," ....Ihr müßt die Wesen der Nacht ...die Gargoyles um Verzeihung bitten . Frieden mit ihnen und ihren Klans schliessen . Vielleicht verzeihen sie euch und legen ein gutes Wort bei den Göttern ein , vielleicht kämpfen sie sogar mit euch Seite an Seite ...aber vielleicht brechen sie auch in Gelächter aus und verfluchen euch und eure Seelen. Ich kann euch nichts versprechen," sein grinsen wich einer gespielten ernsten Mine als er den Sachsen in die Augen blickte die alle samt mehr als nur abergläubisch erschienen und langsam immer mehr Bedenken vor der kommenden Schlacht zu haben schienen," Ich werde zu den Gargoyles gehen und die Botschaft eurer Entschuldigung und eurer Fürbitte mit auf dem Weg nehmen , ich werde für euch und euren verlorenen Seelen sprechen und sehen was ich für euch tun kann. Versprechen kann ich euch nach dem was ihr den Wesen der Nacht eins angetan habt nichts , doch ich werde mein bestes versuchen ......falls ihr es wünscht!"

Louzifer
08.04.2006, 15:03
Der Bergfried der Gargoyles


Der grünhäutige Gargoyle strich sich nachdenklich über das markante Kinn. „Nun, es wäre sicher für die Menschen am besten, aber ich bin mir nicht sicher wie die Anderen darauf reagieren würden." Er schaute verständnisvoll zu ihr runter und wandte seinen Blick dann gen Himmel: „Außerdem befürchte ich, das die Zeit nicht mehr ausreicht – die Sonne geht bald auf – unsere einzige Chance besteht darin, die Menschen aus dem Süden nicht soweit vordringen zu lassen. Mach dir keine Sorgen.“ Er verzog die Mundwinkel zu einem leichten Lächeln. „So, nun muss ich mich aber eilen mein Kind.“ Zögerlich hob er die Hand als er sich von dem weißen Gargoyle verabschiedete und nach kurzer Zeit in demselben Turm wie Rabitz verschwunden war.

Einige Minuten später:


„Nein, das ist ausgeschlossen!,“ Der Alpha ließ seine Faust in die linke Hand krachen, „ die Jünglinge bleiben mit den Alten in der Burg – wir können den Hort nicht unbewacht lassen, noch dazu sind wir zu wenige um ein solches Risiko einzugehen.“ Sein Grüner Freund zuckte leicht mit den Schultern – ja sie waren wenige, aber vielleicht brauchten sie deshalb jede einzelnen von ihnen, wenn dort draußen auf dem Schlachtfeld der Krieg ausbrechen würde.

Rabitz starrte nachdenklich aus dem Fenster und verschränkte die Arme vor der Brust. „Die Sonne geht bald auf, wir sollten uns auf unsere Plätze begeben.“ Keiner von den Beiden wagte es, noch einmal seine Stimme zu erheben – beide ließen ihre Gedanken kreisen, bis sie schließlich die hohen Türme der alten Burg erklommen haben. „Habukóz ist noch nicht zurück, ich hoffe sie haben einen sicheren Unterschlupf gefunden,“ murmelte Rabitz kaum hörbar, als der Grünhäutige sich ihm fragend zu wendete.

„Da, seht am Firmament,“ ein junger Gargoyle, grau in Farbe mit jeweils Vier Ausläufern auf jeder Seite seines Kopfes zeigte mit seiner Klaue gen Osten. „Was? Wo?!,“ der grüne Gargoyle spähte nach Osten, ebenso wie Rabitz und einige andere von ihnen. „Das wird verdammt knapp! Sie sollten landen, diese Narren, bevor sie in der Luft zu Stein erstarren!“

Weit in der Ferne, die Sonne war schon am Horizont zu sehen, bahnte sich eine Gruppe geflügelte Wesen ihren Weg – völlig außer Atem. „Los Männer! Wir müssen uns beeilen!“ – „Aber Habukóz, die Sonne geht gleich auf, wenn wir nicht rechtzeitig landen dann…“ „Dann flieg gefälligst schneller du Narr!“ Wie vom Teufel persönlich trieb eine falkenähnlicher Gargoyle seine Gefährten an, wohl der Gefahr bewusst das sie jämmerlich auf dem Boden zerschellen würden, wenn sie den Horst nicht erreichten.

Es war ein Rennen gegen die Zeit, welches den Gargoyles hoch oben in der Luft alles abverlangt hatte – nur noch wenige Sekunden trennten sie vor dem Sonnenaufgang, als der gefiederte Gargoyle in einem halsbrecherischen Manöver neben Rabitz landete. „Was ist los – warum habt ihr euch keinen sicheren Unterschlupfgesucht? Das war reiner Selbstmord,“ der Alpha klang ob der Verantwortungslosigkeit seines Stellvertreters nicht sehr erfreut.

Habukóz richtete sich zu seiner vollen Größe auf: „Die Römer…!“ Rabitz machte leicht einen Schritt zurück und verzog die Miene, als Habukóz weitersprach: „Es sind keine Hunderte… Es sind Tausende!“ – „WAS?!,“ der Alpha hob die Hand unwillkürlich an, seine Stimme echote bis in weite Ferne so das jeder im Umkreis von wenigen Kilometern den Ausruf des Gargoyles zu vernehmen mochte – doch noch bevor einer von beiden weitersprechen konnte, setzte die Versteinerung ein und ließ beide zu schweren Steinstatuen erstarren…

Wohan
08.04.2006, 18:01
Nun, so sollte es also sein . Die Sachsen würden den Gargoyles kein Haar mehr krümmen , sollten sie , so war es die Hoffnung der Sachsen ein gutes Wort bei den Göttern einlegen und den Sieg über die Römer bringen .
Der Alte Mann grinste in sich hinein als er die Schriftrolle, die als Vertrag und Fürbitte an die Gargoyles diente zusammenrollte und in einer seiner Lederbeutel verstaute,
" Ich werde sehen was ich für eure Seelen tun kann, doch versprechen kann ich euch nichts. Zuviele habt ihr schon getötet , zuviel schon bedroht. Es wird sehr viel benötigen damit euch die Wesen der Nacht wieder vertrauen schenken und selbt dieser Vertrag ist kein Garant dafür das ich erfolg haben werde," murmelte der Alte zu den Sachsen als er sich verabschiedete und den weiten Weg zum Hort von Rabitz antratt.
Er hatte den Gargoyles kurz nach seiner "geburt" ..nein eine Geburt war es sicher nicht, nach seiner Erweckung kurz kennenlernen dürfen , doch dies war lang her und die Zeiten hatten sich geändert. Nun war er der Führer des Klans , so sagten es die Cherusker," Er hat es also weit gebracht," dachte der Alte bei sich als er in der Vergangenheit schwelgend sein Weg fortsetzte und auch wenn der Tag erst anbrach so musste er sich beeilen , wollte er vor anbruch der kommenden Nacht den Hort , eine alte Burg erreicht haben.

Maeve
08.04.2006, 20:25
Mit sinkendem Herzen hörte die Weiße dem Gargoyle zu. Sie wollte widersprechen, erkannte jedoch das es keinen Sinn machte. Das was der Grüne sagte, stimmte. Die Nacht war schon viel zu sehr voran geschritten und am nächsten Abend hatten sie keine Zeit mehr die Kinder zu retten.
Sie verbeugte sich leicht, als sich der Ältere mit einem Wink verabschiedete und Rabitz in den Turm folgte.
Mit hängenden Schultern kehrte sie zu ihren Freunden zurück. Die Rote sah sie fragend an, doch sie winkte ab. Ihr war nicht nach sprechen zumute, schon gar nicht wenn die anderen beiden da waren. Niemand konnte so recht ihr Mitgefühl für die jungen Menschengeschöpfe verstehen, aber die Rote verurteilte sie wenigstens nicht für das was sie dachte.
"Wir sollten zu unseren Ruheplätzen aufbrechen." meinte die Weiße mit einem Blick zum Himmel. "Das war ja wirklich eine sehr unspektakuläre Nacht." fügte sie seufzend hinzu, während sie sich einen Weg bahnten.

Phoenix
09.04.2006, 20:43
Als nach längerer Zeit weder der Grüne noch die Mädchen wiederkamen, schloss der Blaue wortlos zu einigen jugendlichen Gargoyles auf, die ihre Schlafplätze nahe seinem hatten. Als einer von ihnen etwas sagte, lachten die anderen, und der Blaue stimmte einfach mit ein, ohne wirklich zu wissen worum es überhaupt ging.
Die Jugendlichen - es waren fünf - waren alle jünger als der Blaue, gut und gerne zwei oder drei Sommer, aber bis auf einen überragten alle ihn um mehr als einen Kopf. Der Blaue war sich sicher, dass man bei ihnen nicht lange zögern würde, wenn sie die Großen fragten, ob sie mitkämpfen durften. Sie waren groß und stark, um sie riss man sich bestimmt an der Front. Das war unfair, dachte der Blaue. Wieso nur, dachte er gleich weiter, machte man bei ihm so ein Aufheben? Der Grüne musste sich keinen Arm ausreißen, um im Kampf verlangt zu werden.
Die Sonne warf ihre ersten Strahlen über den Horizont, und der Blaue kletterte seufzend auf seine Zinne auf dem Wall, während die anderen ein paar Meter weitergingen und dort ihre Plätze einnahmen.
"Vergeudet", murmelte der Blaue, während er in die Hocke ging und die Linke hob, als wolle er einen kräftigen Schlag austeilen. Diese etwas unspektakuläre aber zweckmäßige Pose war ihm spontan eingefallen.
Als der Grüne, vollkommen außer Atem, links vom landete - das war sein Stammplatz -, sah der Blaue ihn sofort fragend an. Der Grüne hustete und sagte: "Geduld, ist kein Pappenstiel, dich da unterzubringen. Erzähl ich dir morgen."

Louzifer
11.04.2006, 13:03
Germanien - Anno 804

Die warmen Strahlen der Sonne tauchten die unendlich weiten Ebenen in ein goldenes Meer. Und als auch noch die Vögel den Morgen mit ihrem Gezwitscher zu begrüßen schienen, konnte man fast meinen, Harmonie läge in der Luft. Währenddessen waren die Stämme der Germanen eiligst damit beschäftigt die letzen Vorkehrungen zu treffen. Ganze Spähertrupps wurden von beiden Seiten ausgeschickt und es kam bereits zu ersten Auseinandersetzungen zwischen beiden Parteien. „Vielleicht wird es bereits zu spät sein…,“ murmelte Arminius als er nachdenklich durch seine wilde Mähne strich. Was wäre, wenn die Südländer schneller als erwartet auftauchen? Was, wenn die Nacht noch nicht hereingebrochen sein würde…? „Odin steh uns bei,“[i] murmelte der bärtige Krieger.

Eine Zeit der Unruhe folgte: Der Hinterhalt war gelegt, die Mannen gewarnt und bis an die Zähne bewaffnet – jetzt fehlte nur noch der Feind. Ungeduldig lief Arminius in seinem Langhaus auf und ab, wartend, bis die Späher ihm endlich das erlösende Signal geben konnten. Zur Not würden sie auch ohne die Gargoyles kämpfen!

Und schon bald neigte die Sonne sich wieder zum Horizont und begann langsam hinabzusinken…


http://surf.agri.ch/tschumi/images/wikinger_helm.jpg

Wohan
11.04.2006, 20:19
Gerade noch rechtzeitig ,würde man meinen, erreichte der Alte man die zerstörte Feste. Dort wo die Gargoyles ihre sichere Zuflucht hatten.
Die Sonne ging bereits unter und hüllte den Himmel in leuchtendes Orange. Der Alte schnaufte einwenig als er durch das alte Burgtor tratt, doch von müdigkeit war er weit entfernt.

Mit langsam Schritt ging er auf den großen Hof zu, die Gargoyles ruhten noch , das war sicher . ER hatte zwar alle Zeit der Welt um zu warte , doch die Südländer ,geschweige den Arminius würden die Geduld aufbringen können den langsamen Sonnenuntergang zu geniessen und auf die Verstärkung zu warten. Der Alte blickte ein letztes mal gen Himmel , von der Sonne war nicht mehr viel zu sehen , sie ringte mit dem Tot für den heutigen Tag und wie ein letztes großes Aufbäumen vor dem Untergang schickte sie ihre letzten Strahlen blendend über den Horizont.

Nun stand er da , still und regungslos sich am Stab stützend. Der Alte wartete , wartete bis sich der Fels lösen würde und die Wesen der Nacht frei geben würden," Es ist Zeit meine Freunde .... !"

Maeve
12.04.2006, 09:19
Als auch die letzten Strahlen der Sonne verblasst waren und sich Dunkelheit über die Burg herabsenkte, begann eine Statue nach der anderen zu bröckeln.
Mit einem Brüllen erwachte die Weiße zum leben und streckte sich anschließend. Von ihrem Platz auf einem der kleineren Erker hatte sie eine gute Aussicht auf den Innenhof. So war sie auch eine der ersten, die den seltsamen Fremden entdeckte, der dort seelenruhig zu warten schien.
"Schau mal, kennst du den Menschen da?" fragte die Weiße ihre Freundin neugierig, die sich ein letztesmal herzhaft streckte. "Nie gesehen ... aber die Menschen sehen auch alle furchtbar gleich aus. Vielleicht ist es ja ein Bote von Arminius." erwiderte diese, verlor danach allerdings auch wieder das Interesse an dem Neuankömmling.
Die Weiße jedoch konnte sich dem Eindruck nicht entziehen das es sich hier nicht um einen Vertreter von Arminius Stamm handelte. Zudem stand er sehr selbstsicher und ruhig dort im Innenhof, obwohl kurz zuvor ihre Brüder und Schwestern erwacht waren und sich nun einige um ihn scharrten.
Neugierig wie sie nun einmal war, breitete sie ihre Schwingen aus und ließ sich herab gleiten, um wenige Meter von dem Fremden zu landen.

Wohan
12.04.2006, 13:40
Es brösselte und bröckelte , Stein zerberstete und das brüllen eines Gargoyles hallte durch jede Ritze der Burg. Ein wahrlich schauriges SChauspiel in der Dunkelheit. Der Alte konnte nicht sehen was um ihn herum geschah und doch spürte er es , sie waren erwacht. Tief unter seiner Kapuze grinsend verharte er weiter, noch war Rabitz nicht anwessend und so kümmerte er sich wenig um seine neugierigen Zuschauer die immer näher zu rücken schienen," Kommt ruhig näher ...früchtet euch nicht meine Freunde der Nacht," sprach er mit ruhiger und sicherer Stimme. Er wusste nicht wie lang er schon dort stand aber so langsam spürte er die lange Wartezeit in seinen Knochen und so schirtt er langsam auf einen der großen Steinblöcken zu , die hier im Innenhof herum lagen und einst wohl zu den Mauern eines Hauses oder Turmes gehörten.
Mit einen leisen kaum hörbar erleichternden Stöhnen seine Knochen etwas entlasten zu können nahm er platz," Die Reise war lang und die Zeit ist knapp. So vergeudet sie nicht , meine Freunde und bringt Rabitz Kunde meiner Ankunft."

Louzifer
17.04.2006, 16:34
Die Schlacht vom Teutoburger Wald - Anno 804

Wie ein weiter Schleier breitete sich die Dunkelheit über das Land aus, als auch die letzten Sonnenstrahlen erstarben und die goldene Scheibe am Himmel hinter dem Horizont versank. Der poröse Stein begann langsam zu bröckeln, Risse bildeten sich, wurden größer und länger.

Mit einem Schrei der durch Mark und Bein ging, erwachten die Gargoyles zu neuem Leben wie der Phönix aus der Asche. Rabitz spannte seine Muskeln an – sein Körper explodierte in einer ruckartigen Bewegung und schleuderte auch die letzte Steinkruste von seinem Körper. Zögerlich verglühte auch das grelle Leuchten in seinen Augen, als er wieder zur Besinnung kam und Habukóz gegenüberstand. „Es hat schon begonnen,“ sein gefiederter Gefährte zeigte mit der spitzen Klaue gen Norden, „ Feuer!“ Auch Rabitz stellte rasch fest, das es für eine Nacht viel zu Hell zu sein schien. „Los, wir sammeln und alle im Innenhof – es bleibt keine Zeit mehr – geht und sagt den anderen bescheid!“ Der Rabe legte seine Schwingen um seinen Körper und sprang mit einem gewaltigen Satz die Mauer hinunter zu der sich ansammelnden Menge an Gargoyles. „Meine Freunde, uns bleibt nicht mehr viel Zei…,“ seine tiefe, grollende Stimme erstarb als die Augen die menschliche Gestalt ausmachten. Rabitz drängte sich an den restlichen Gargoyles vorbei, sein Ausdruck mochte leicht grimmig wirken als er dem Bärtigen gegenüberstand. „Mh, Was wollt ihr hier? Sprecht schnell alter Mann denn wir sind in Eile…“

Wohan
18.04.2006, 10:23
"In Eile sind wir ALLE , Rabitz," Der Alte nannte den Namen als würde er ihn schon seit ionen Jahren kennen wie den eigenen Stab , auf den er sich stützte," Ich bringe Kundschaft von den Sachsen ..," etwas unter seiner Kapuze hervor schielend zog er ein Pergament aus dem Gürtel und reichte es Rabitz," Ihr seit doch des Lesens möchtig ....nehm ich an. Die Sachsen verlangen nach Frieden , sicher nach den Greultaten die sie an euch begannen wohl eher ein Heuchlerischer Akt , mögt ihr denken und doch scheint sie die Einsicht schneller eingeholt zu haben als ein römischer Streitwagen." Der Alte grinste leicht bei diesen Worten und sah den Gargoyle erwasrtungsvoll an," ....sagt nichts , ich weiss selber das ihr keine Wesen seit die den GÖTTERN wohlwohlend gläubisch gegenüber steht und doch solltet ihr euch auf diesen Irrglauben jener Barbarischen Narren einlassen . IHR wisst die Wahrheit, ich weiss die Wahrheit ...doch die Sachsen sind ein Volk von abergläubischen Angsthasen die fürchten der Himmel würde ihnen auf den Kopf fallen," der Alte musste unweigerlich Lachen.

Louzifer
18.04.2006, 19:10
Die Schlacht vom Teutoburger Wald - Anno 804

Mit verschränkten Armen stand der rabenähliche Gargoyle vor dem alten Mann, während all jene restlichen Gargoyles, die in kürze in die Schlacht ziehen würden, die letzten Vorkehrungen trafen. Die Alten, jene die nicht mehr dazu im Stande waren zu Kämpfen und ebenso die Jungen, welche noch nicht das Erwachsenenstadium erreicht hatten, zogen sich allmählich auf Rabitz’ Geheiß in die Burtkammern zurück. Einzig einige Späher auf den Zinnen würden die Nacht über außerhalb der Burg verbringen.

„Wir werden sehen, alter Mann. Viel zu oft wurden Versprechungen durch eure Rasse gebrochen. Und die Sachsen sind wohl die letzten, denen ich mein Vertrauen schenke,“ der pechschwarze Gargoyle wandte sich von dem Alten ab und hob die Hände in die Luft – er hatte einige Details über den geplanten Verlauf verschwiegen, ebenso wie die Tatsache das der Stamm der Sachsen Seite an Seite mit den Gargoyles kämpfen würde. Man merkte die Spannung, die in der Luft lag, als ihr Alpha ihnen auch die letzten Details des Planes offenbarte. Jeder Gargoyle würde wachsam über seine Schulter schauen, so er einen Sachsen im Rücken haben würde…

Währendessen tobte bereits die blutige Schlacht der Nordmänner ums Überleben. Die Zahl der Römer war sehr viel größer als angenommen – der geplante Hinterhalt bereits ob der schieren Anzahl des Feindes geplatzt, doch die Germanen hatten immer noch einen entscheidenden Vorteil auf ihrem Terrain. Arminius führte seine Mannen selbst in die Schlacht – mit einem lauten Kriegsschrei stürmte der Anführer dieses losen Stammesbundes den Abhang des Berges hinunter, sein aschblonder Bart mit Blut durchtränkt. „Treibt diese Bastarde zurück!,“ Thorwald hieb mit seiner Axt wie ein Berserker auf die herannahenden Feinde ein. Einer nach dem anderen ging röchelnd zu Boden, als seine gewaltige Schneide wie durch Butter durch die bronzenen Rüstungen der römischen Soldaten glitt. Olaf rammte sein Breitschwert in den Torso seines Feindes, der ihm sofort einen Blutschwall entgegenschickte: „Für Odin! Für meine gefallenen Brüder!“. Der Römer ließ ungläubig seinen Gladius fallen, als Olaf seinen Fuß auf die Schulter des knieenden Soldaten setzte, um in einem gewaltigen Ruck die blutbefleckte Klinge aus dem Körper seines Feindes zu befreien. Dem Römer blieb, ob der schieren Gewalt des Barbaren, die Luft weg als er röchelnd zu Boden sank. Dunkelheit umschloss ihn im nächsten Moment und sollte ihn nie wieder freigeben…

Seite an Seite schlugen sich die Germanen nun durch die Reihen des Feindes. Überall hörte man das Stöhnen einzelner Männer, die um ihr Leben rangen. Abgeschlagene Körperteile und blutige Lachen bildeten sich rasch, als die Schlacht inzwischen im vollen Gange war. Und zu allem Überfluss konnte man nur schwer erkennen, ob man gerade gegen Freund oder Feind die Klinge erhob, so wolkenverhangen war der Himmel. „ARMINIUS, UNSERE LEUTE WERDEN AN DER WESTFRONT AUFGERIEBEN – WO BLEIBT DIE VERSTÄRKUNG,“ Olaf schrie mit voller Kraft über das gesamte Schlachtfeld, in der Hoffnung das ihn sein Häuptling hören würde und tatsächlich – selbst Arminius konnte das gewaltige Stimmorgan seines Gefährten nicht überhören, als seine Axt gerade den Kopf eines unglücklichen Römers spaltete. „Verdammt, wenn das so weitergeht, werden wir zwischen den Fronten aufgerieben – Ich hoffe du kommst nicht zu spät, mein Freund,“ doch Arminius hatte gar keine Gelegenheit, sich weitere Gedanken zu machen, denn schon im nächsten Moment sah er sich drei Gegnern gegenüber.„Na kommt nur, ich kann es kaum erwarten …“

Indes am Hort der Gargoyles:

„Habukóz,“ Rabitz packte seinen Stellvertreter an der Schulter, eher aus einer freundschaftlichen Geste und nickte ihm zu, „du führst die zweite Gruppe, sammle deine Leute auf den Zinnen, wir brechen sofort auf.“ „Wird gemacht, doch wir müssen und beeilen, Bruder, die Menschen werden nicht mehr lange durchhalten können,“ der Falke spreizte seine Schwingen und bohrte die Klauen in den maroden Fels der Burg, als er nach und nach die Wand erklomm – und mit ihm gut 30 andere Gargoyles…

Die Zeit war gekommen: Es war Krieg!

Wohan
18.04.2006, 21:58
"Die Sachsen werden ihr versprechen halten , ich geb euch mein SCHWUR ...meinen und der der Ahnen die mich ausschickten , so wie sie es schon immer taten," doch es war keine Zeit für große Reden , das wusste auch der Alte. " Es flisst bereits Blut , Rabitz ...eilt euch ... EILT euch . Bei Odin, die Zahl jener die bereits in Walhala an dem Tisch der Götter speisen wächst schneller als es zu erwarten ...geschweige den zu ertragen wäre," der Alte blickte in die Menge der Gargoyles ," ....Bringt den Tot über die Südländer , bringt tot und verderben über jene die es wagen in unser Land einzudringen," die Augen des Alten glühten , der Zorn stand ihm sichtlich ins Gesicht geschrieben und er wusste das es in dieser SChlacht auch an IHM selber lag seine Pflicht gegenüber den Göttern zu tun ," ...Wir sehen uns auf dem SChlachtfeld , seien die Götter mit euch !"

Er wartete bis die Gargoyles im Nachthimmel verschwanden ehe er ein Pfiff aussandte und sogleich das schwere schnaufen eines Schwarzen Kaltblüters durchs Dunkel zu hören war. Mit dem schweren Rüstzeug klappernd schritt er langsam auf den Alten zu ," Es wird Zeit , Fynn . Der Augenblick ist gekommen die Alten Zeiten zu preissen und Köpfe rollen zu lassen ....lang ist es her , mein alter Freund," mit einen tiefen seufzer klopfte er dem Pferd an die Flanke , welches nur mit einem ruhigen Schnaufen antwortete.
Das Pferd war nicht nur gerüstet sondern es trug auch eine komplette Ausrüstung auf dem Rücken , ein schwarzer Lederharnisch mit Metalbeschlägen und Pelz , schwere Stiefel , ein großes germanisches Rundschild und Waffen. Speer, Axt und Schwert . Der mächtige Kriegshelm mit dem gewundenen Widderhörnern und dem halbgeschlossenen Gesichtsschutz rundete die schon fast fürstilich amutende Rüstung ab , welche sich der Alte routiniert überzog," ...Bei den Göttern , sie passt noch immer ," noch ein letztes mal zupfte er sich die Rüstung zurecht , schwang sich auf das Pferd und zog das Schild auf der rechten und eine langstielige Axt auf der linken aus den Seitentaschen des Pferdes. Noch ein prüfendes mal ließ er die Axt in seinen Fingern kreisen ehe er dem Pferd die Sporen gab und es mit donnern hinaus in die Nacht eilte.

Maeve
23.04.2006, 11:34
Still und unauffällig hatte die Weiße das Treffen zwischen Rabitz und dem Alten verfolgt. Dies war kein gewöhnlicher Mensch, soviel stand fest. Obwohl er Kunde davon brachte das die Sachsen gemeinsam mit ihrem Clan kämpfen würden, glaubte sie nicht daran das dieser ebenfalls zu der blutrünstigen Sippschaft gehörte. Was er allerdings war, dass vermochte sie nicht zu sagen.
Als Rabitz die Worte des Alten bestätigte, lief der Weißen unweigerlich ein Schauer über den Rücken. Sie war froh das sie nicht an dem Kampf teilnehmen würde. 'Ein Sachse als Kriegsgefährte. Was für ein Widerspruch in sich.' dachte sie kopfschüttelnd.
Mittlerweile hatte sich die Menge stark verkleinert und sie wusste, dass auch sie sich langsam auf dem Weg zum Hort machen sollte. Doch der Alte faszinierte sie.
So blieb sie und beobachtete ihn dabei wie er seine Rüstung anzog und erst als er sich auf sein Pferd geschwungen hatte und in der Nacht verschwand, setzte sie sich in Bewegung.
Forschend sah sie sich um, in der Hoffnung einen ihrer Freunde zu entdecken.

Louzifer
23.04.2006, 12:26
Das Höhlensystem des Hortes

Als das Gros der Gargoyles los geflogen war, zogen sich die Übriggebliebenen langsam nach und nach in die Bruthöhlen zurück. Man konnte es zwar nicht von außen vermuten, doch viele der Räume führten in ein unterirdisches Labyrinth – ja, man konnte es fast sogar als Höhlensystem bezeichnen. Und tief in diesem System, in den entlegendsten Winkeln befanden sich die Eier, gebettet auf weichem Stroh genauso wie zahlreiche Vorratskammern die den Gargoyles als Lager dienten. Der grüne Jüngling trat gegen einen kleinen Felsbrocken, der an der nächsten Wand zu Staub zerschellte und hob die Schultern an. „La~~~~ngweilig,“ stöhnte er missmutig und verdrehte dabei die Augen. Das war die Gelegenheit gewesen, den Anderen zu zeigen, was er auf dem Kasten hatte und nun sind alle ohne ihn losgeflogen. Er seufzte, als er in die Brutkammer spazierte, wo der Rest seiner Freunde sich bereits eingefunden hatte: seine Brutschwester, die Rote, sein Kumpel in Blau, ebenso wie die weiße Anmutige. Rabitz hatte sogar fast alle Gargbestien mitgenommen, fiel ihm im nachhinein ein, als er durch die Runde schaute. „Hey, hört auf durch die Kammer zu toben, sonst beschädigt ihr noch die Eier." Verdammt, das war ein lässiger Spruch, wie ihn nur die Erwachsenen machen würden,“ Ja, genau dich mein ich!“ Dabei zeigte er auf einen kleinen Gargoylejungen mit scharlachrotem Haar und einer kreuzförmigen Narbe auf dem linken Auge.
Die meisten der Gargoylejungen und –mädchen nahmen ihn jedoch nicht im mindesten Ernst und einige streckten ihm sogar frech die Zunge heraus. „Na wartet, ihr Blagen,“ er ballte die Faust mit aller Kraft, sodass die Knöchel in einem hellen Ton anliefen als ihm schließlich die Idee kam… Verstohlen schaute er sich um, ob ihn gerade jemand beobachtete und drückte sich in die Schatten, um unauffällig den Ausgang des Höhlensystems anzupeilen…

Maeve
23.04.2006, 15:34
Nachdem die Weiße ihre Freunde nicht im Innenhof hatte aufspüren können, war sie direkt zu den Bruthöhlen aufgebrochen. Sie hielt kurz inne, als ihr der Gedanke kam das die anderen sich eventuell Rabitz Befehlen widersetzt haben könnten. Doch dann schüttelte sie den Kopf und setzte ihren Weg fort. Wenn sie das getan hätten, dann hätten sie ihr bescheid gesagt.
Sobald sie eine der großen Höhlen betreten hatte, kamen ihr einige Gargoyle Junge freudig entgegen. Lächelnd begrüßte sie die Kleinen. Während sie einem der Kleinen über den Kopf strich sah sie sich nach ihren Freunden um, doch ihr wurde nur ein kurzer Blick gegönnt, bevor sie wieder ihre Aufmerksamkeit auf die Kleinen lenken musste. Wenigstens entdeckte sie den Grünen, der recht mismutig dreinblickte. Von den anderen beiden war jedoch keine Spur.
Aus ihrer Gürteltasche entnahm sie die Spielfiguren die sie für die Menschenkinder geschnitzt hatte und überreichte sie den Jungen. Diese nahmen sie freudig entgegen und verschwanden fröhlich in irgendeine Ecke um zu spielen.
In dem Moment rauschten einige andere Gargoylejunge an ihre vorbei und sie schaffte es gerade noch einen flink am Nacken zu packen. Er hatte eine kreuzförmige Narbe am linken Auge und schaute sie unschuldig an.
"Ich muss dir sicherlich nicht sagen das du hier nicht rumrennen darfst, oder?" fragte sie ihn tadelnd. Statt einer Antwort versuchte er sich aus ihrem Griff zu winden, doch sie ließ nicht locker.
"Ich werde Rabitz und Habukóz von deinem unmöglichen Verhalten berichten und dann wirst du für den Rest deines Lebens hier im Hort bleiben müssen, wenn die anderen in die Schlacht ziehen."
Dies zeigte endlich die erwünschte Wirkung und der Kleine versprach nicht mehr so zu rennen.
"Du hast eine wunderbare Art mit Kindern umzugehen." hörte sie eine spöttische Stimme hinter sich. Die Rote klopfte ihr lachend auf die Schulter, während sie dem Kleinen hinterher blickte.
Die Weiße zuckte mit den Schultern und streckte ihrer Freundin grinsend die Zunge raus. "Besser als du allemal."
"Wo wir bei dem Thema Kinder sind. Hast du meinen Bruder gesehen?" fuhr die Rote etwas ernster fort.
"Ich habe ihn vor ein, zwei Minuten gesehen." Die Weiße sah sich um, entdeckte den Grünen jedoch nicht. Ihre Blicke trafen sich und die Rote fragte: "Denkst du das was ich denke?"
Ihr Gegenüber nickte nur und die beiden machten sich auf in Richtung Höhleneingang.

Louzifer
23.04.2006, 21:04
Die Schlacht vom Teutoburger Wald

Schwerter und Äxte krachten gegen die Schilde, bohrten sich in weiches Fleisch und brachten Knochen zum splittern. Wie hart die Germanen auch kämpfen würden, wie viele Feinde sie auch besiegen und zu Fall bringen würden, niemals würde ihre schiere Anzahl ausreichen um dem Heer Roms siegreich trotzen zu können.

Langsam zogen die dichten Wolken weiter und gaben einen vollen Mond preis, der das Schlachtfeld nun hell erleuchtete. Dunkle Flecken erschienen am Horizont, eine Vielzahl kleiner Punkte hoch oben am Firmament. Ein markerschütternder Schrei echote in weiter Ferne – ein Schrei der von keinem Menschen stammen könnte. Entsetzen breitete sich bei den römischen Soldaten aus, als sie die Kreaturen der Heiden am Himmel erblickten – es schien so, als ob sich eine ganze Armee der geflügelten Wesen auf sie zubewegen würde. „Cen-Centurio! Seht, dort oben am Himmel,“ der Soldat hielt in seiner Bewegung inne und zeigte mit der freien Hand gen Osten. „Nicht möglich! Wir haben doch alle vernichtet…“ Um ein Haar wäre der Schädel des Centurios gespalten worden, hätte er sich nicht rechtzeitig aus der Reichweite seines Gegners bewegt.Sein Gladius krachte gegen die Axt.

„Wir teilen uns ins zwei Gruppen auf und nehmen sie in die Mangel,“ Rabitz schlug heftig mit den Schwingen als er in weiter Ferne das Schlachtfeld sondierte. „Die Schlacht ist fast vorüber, wir sind zu spät…,“ leichtfüßig glitt Habukóz neben seinen alten Freund. Ein dritter Gargoyle schloss zu den beiden auf. „Gibst du etwa schon auf?! Wenn du Angst hast, kannst du immer noch umkehren,“ der tiefblaue und offensichtlich weibliche Gargoyle verzog spöttisch die Mundwinkel. „Pah, ich und Angst? Vor Menschen? Niemals!“ Der weibliche Gargoyle zwinkerte Rabitz heimlich zu und auch der Alpha verzog unwillkürlich die Mundwinkel nach oben. „Hey, hab ich was verpasst,?“ Habukóz starrte nacheinander Rabitz und die Blaue an, ehe er aus der Formation ausbrach und einen Zug Gargoyles hinter sich herzog. „Wie leicht er doch zu manipulieren ist,“ sie grinste feixend. „Er ist ein stolzer Gargoyle, wer will es ihm verübeln?“ Rabitz lächelte zufrieden, ehe sich seine Miene wieder verhärtete: „Du und der Rest, ihr werdet von der Seite angreifen, während Habukóz und ich sie in die Mangel nehmen – lass dir nicht zuviel Zeit.“ – „Natürlich nicht,“ sie zwinkerte ihm noch ein letztes Mal frech zu und brach dann aus der Formation los, als sich die Gargoyles mit lauten Kriegsschreien in die Schlacht stürzten…

Unterdessen schlich sich der giftgrüne Jüngling leise durch die dunklen Tunnel, die nur hin und wieder von einer einzelnen Fackel erleuchtet waren, die Flügel eng um seinen Körper umschlungen, nahezu schleichend. Er würde sich seine Sporen schon verdienen, den anderen Erwachsenen zeigen, das er ein vollwertiger Gargoyle war. Sicher, vielleicht hätte er den anderen von seiner Idee erzählen sollen, doch er hörte schon ihm Geiste die tadelnden Worte seiner Brutschwester. Die Weiße wäre sicherlich ebenso wenig erfreut gewesen und würde ihm die Ohren volljaulen. Selbst seinem besten Freund konnte er es nicht erzählen, war er sich doch nicht sicher, ob dieser einen realen Kampf tatsächlich überstehen würde. „Besser so,“ murmelte er als er Tunnel schließlich in gemauerten Fels überging – jetzt musste er sich aber beeilen…

Phoenix
24.04.2006, 18:22
Als die Weiße und die Rote in Richtung Höhleneingang liefen, erschien plötzlich der Blaue vor ihnen. Er hing kopfüber vom Sturz des Höhleneingangs, die Fußkrallen fest in den Stein verankert. Die Rote schrak leicht zurück, als er so plötzlich erschien und sich zu allen Seiten umsah. Nachdem die Rote, die Rechte beruhigend an die Brust gelegt, sich wieder gefangen hatte, fragte sie: "Bursche, trag gefälligst eine Glocke um den Hals!"
"Ja, ja", entgegnete der Blaue, irgendwie geistig abwesend. Er schaute sich immer noch zu allen Seiten um, bevor er sich mit einem Satz nach oben zog und auf den Sturz hockte, wo ihn die Weiße und die Rote noch sehen konnten. "Tut mir leid, dass ich mich länger nicht gemeldet hab, ich hatte viel um die Ohren. Ist er schon weg?"
Ohne ihn erwähnt zu haben, wussten die Mädchen, dass er den Grünen meinte. Die Weiße sagte: "Er ist schon weg, denke ich mal. Die sind ja alle schon vor einer Weile verschwunden. Was willst du denn von ihm? Wo warst du überhaupt?"
"Pst", zischte der Blaue, "nicht hier, nicht jetzt." In seinen Augen - oder seinem Auge, sein Haarschopf ließ immer nur eines sichtbar sein - glühte ein Ausdruck, den die Mädchen bei ihm bisher noch nie zu sehen geglaubt hatten. "Kommt mit!"
"Wohin?" wollte die Rote wissen.
"Frag nicht, kommt einfach!"
Der Blaue huschte den Turm, der über der Bruthöhle stand, hoch. Er war der am wenigsten verfallene Teil der gesamten Ruine, und der Blaue bohrte nicht seine Krallen in den maroden Stein, um ihn zu erklimmen, sondern sprang vielmehr von Absatz zu Absatz und warf sich an Simsen hoch, bis er an der flachen Spitze des Turms angelangt war, wo er sich hinter die Brüstung hockte, die Augen in Richtung des großen Turms am anderen Ende der Burg, wo die zurückgebliebenen Gargoyles Wache schoben.

Maeve
24.04.2006, 20:41
Kopfschüttelnd folgte die Weiße ihrer Freundin und dem blauen Gargoyle. Sie hegte gemischte Gefühle für diese waghalsige Aktion. Einerseits widerstrebte es ihr den Gesetzen von Rabitz keine Folge zu leisten, andererseits glich das Warten im Hort immer einer Tortur.
'Vielleicht machen wir ja auch nur einen Ausflug irgendwo hin.' dachte sie und musste so gleich lächeln. Sie wäre ganz schön naiv wenn sie das wirklich glauben würde.
Seufzend schwang sie sich dem Blauen hinterher, bis sie neben ihm platz nahm, während die Rote sich auf die andere Seite setzte.
"Dann erzähl mal deinen glorreichen Plan. Ich nehme an er hat etwas mit Ablenkung der Wachen zu tun." sagte die Weiße, während das gewohnte angenehme Prickeln sich in ihrem Bauch breit machte.

Phoenix
24.04.2006, 20:54
"Ach, Quatsch", meinte der Blaue sehr leise, vermutlich leiser, als eigentlich nötig. Die Rote jedenfalls beäugte das ganze etwas argwöhnisch. "Wenn wir das richtig machen, so wir ich mir das vorstelle, dann muss da niemand abgelenkt werden. Also, die Wachen schauen eigentlich immer gen Wald, wo die Schlacht tobt, und achten fast gar nicht auf die gegenüberliegende Seite. Wenn wir uns beeilen, können wir in die entgegengesetzte Richtung fliegen, eine große Schleife machen, dass die uns nicht sehen, und den anderen im Wald Gesellschaft leisten, und vielleicht ein paar Römer vermöbeln.
Was haltet ihr davon?" Erwartungsvoll blickte der Blaue in die Runde. Die Rote hatte einen etwas nichtssagenden Gesichtsausdruck aufgelegt und schielte zur Weißen. Der Blaue wechselte den Blick zu ihr. "Was meinst - ähem - meinst du?"
Als er den Satz das erste Mal ansetze, klang seine Stimme unnatürlich hoch, deswegen räusperte er sich und setzte nochmal an.

Wohan
25.04.2006, 19:17
Von einem Hügel aus blickte der Alte auf das Kampfgeschehen , über ihm hinweg glitten die Gargoyles mit lauten Geschrei hinweg und schossen in Gruppen geteilt hinab in den Fleischwolf des Todes, dem Schlachtfeld und auch wenn diese Bestien der Nacht viele Südländer töten würden so war der Ausgang noch lang nicht entschieden. Eine dunkle Mine zog sich über das Gesicht des Alten , als er die Südländer weiter vordringen sah und die Germanischen Horden stellenweise zurück gedrängt wurden ," Wir müssen eingreifen , Fynn ...lass uns wie in alten Zeiten SChädel spalten ," er lachte kurz und wirbelte die langstielige Axt zwischen seinen Finger," ....was haben wir zu verlieren ...das Leben ?" Ein weiteres amüsiertes Lachen hallte vom Hügel als er dem Pferd die Sporen gab und in die Reihen der Feinde preschte.

Köpfe rollten , Speere brachen , Schilde zerbersteten unter der Wucht der Axt ,die der Alt gut zu führen wüßte. Er genoss es wie ihm das Blut des Feindes ins Gesicht spritze , die Lauten schreie des Schmerzes und des Todes ....es sporte ihm noch mehr an , die Römer mussten sterben , ALLE !

"ARIMIUS ....die Nordflanke..," noch im vorbeireiten erkannte er den Germanenführer und brüllte ihm mit der Axt auf die Stelle zeigend , die er meinte ," ...Lass die Pfeile hageln , der Feind stößt durch ...vergiss die paar armen Seelen unserer Brüder in der Menge. Der Feind muss gestoppt werden ...unter jeden Preis," der Alte blickte Arminius ernst an, seine blass weißen Augen stachten kalt aus dem Blut verschmierten Gesicht in Richtung des Germanenführers , " TU ES ....oder willst das die Römer durchbrechen und uns in den Rücken fallen !"

Louzifer
26.04.2006, 20:29
Die Schlacht vom Teutoburger Wald

Wie ein Berserker hackte Arminius sich durch die Reihen der römischen Legionäre, die Haare durch Schweiß und Blut verklebt. Völlig außer Atem umklammerte Er seine gewaltige Streitaxt und schnaufte wie ein schwer beladener Esel, der fast unter seiner Last erdrückt wird. Das Schlachtfeld war ein reines Chaos, überall lagen Tote und Verwundete und diejenigen, die noch das große Glück hatten, am Leben zu sein, fochten einen erbitterten Krieg auf ihren Körpern aus – einige der Germanen wagten es sogar, ihre Äxte, Speere und Schwerter siegreich in die Luft zu recken, ob der Tatsache das die Gargoyles am Ende doch noch ihr Wort halten konnten und ihnen zur Hilfe eilten – für Arminius’ Geschmack viel zu voreilig.

Eine dunkle Gestalt galoppierte durch die tobende Menge der Krieger, Axt und Schild hoch erhoben, ließ er seine Waffe herausfordernd kreisen und schickte mit jedem Treffer zu seiner Linken und Rechten einen weiteren Römer zu Boden. „DIE NORDFLANKE,“ der Alte auf dem schwarzen Teufel ritt an Arminius vorbei, „DER FEIND BRICHT DURCH! VERGISS DEINE MANNEN IN DER MENGE, SIE SIND DEM TODE GEWEIHT – RETTE WAS ZU RETTEN IST!“ Arminius schaute dem Schamanen hinterher und überlegte für einen Augenblick die Worte, die er ihm entgegen warf. „Meine Leute im Stich lassen? Niemals! Was für ein Anführer wäre ich, wenn ich meine Mannen einfach so zurücklasse!“ Seine Augen wirkten glasig, als er seine Gedanken nach einer rettenden Lösung durchforstete – und sie auch fand!

„THORWALD – DIE FLANKEN,“ er machte einen Satz über einen weiteren Leichenberg und spurtete durch die kämpfende Menge, „DIE NACHHUT! JETZT!“ Eine gewaltige Flammensäule schoss am anderen Ende des Schlachtfeldes in den Himmel empor – und erwischte um ein Haar den Alpha der Gargoyles. „Was zum…?!,“ Rabitz schlug einen weiten Bogen um die Rauchsäule und fixierte Arminius. „Du überrascht mich immer wieder aufs Neue, Mensch…,“ ein kurzes, kehliges Lachen wich dem Mund des Gargoyles als er sich wieder ins Schlachtfeld herabstieß. Unterdessen ballte Thorwald seine Faust, als neben ihm die große Flammensäule in die Luft schoss: „Das Signal ist gegeben – Bjorn Hasgarsson, wir zählen auf dich!“ Schon bald drang ein lautes Gebrüll aus dem riesigen Wald, neben dem sich die Schlacht ereignete – die Sachsen betraten das Schlachtfeld der Ehre – nein, sie betraten es nicht, sie stürmten es, hunderte von Kriegern schlugen eine gewaltige Schneise in die gegnerische Front und überrannten die römischen Offiziere und einige Zenturios. „Bei Odin, jetzt schlagen wir zurück!,“ Thorwald wollte sich gerade abwenden, als er dem Gesicht eines jungen Römers, keine 20 Sommer alt, gegenüberstand und in seiner Bewegung verharrte – ein Gefühl der Übelkeit schoss in ihm hoch, so als müsste er sich übergeben – ungläubig starrte der Hüne den Südländer an, als Blut an seinen Mundwinkeln herausquoll und langsam an seinem Kinn heruntertropfte – der Römer fasste noch einmal nach und schob die Klinge noch tiefer in den Unterleib des Germanen, bis dieser schließlich ihn verfluchend und röchelnd zu Boden sank …

Anderorts:
Wie von einem Affen gebissen sprintete der grüne Gargoylejüngling entlang der Wiesen und Felder, solange, bis auch der Hort nicht mehr in Sichtweite war und sich vor ihm die Schlacht in einem goldgelben Flammenmeer aufzeigte. „Jetzt ist meine Zeit gekommen, nun werde ich Rabitz und Habukóz zeigen, das ich es wert bin…,“ Er bohrte seine Klauen in den morschen Baum und kletterte bis in die Baumkrone, nur um sich gleich wieder fallen zu lassen – weit spreizte er die Flügel, nutzte den günstigen Aufwind und ließ sich von seinen Schwingen in den Kampf tragen!

Wohan
26.04.2006, 23:23
Die Sachsen , wie konnte er sie vergessen ...nein vergessen hatte er sie nicht und doch wurde es ihm im Chaos der Schlacht nicht gewahr das diese noch garnicht am Kampfgeschehen teilnahmen , bis jetzt." Bein Odin , ich alter Thor..... die Sachsen," der Alte hätte sich wohl an den Kopf geschlagen , wenn den die Zeit dafür gewessen wäre, " Arminius ..ihr überrascht mich , das ihr es geschafft habt die Sachsen solang zurück zu halten," respektvoll verneigte sich der Alte mit einem kurzen Nicken aus der Ferne zu Arminius rufend und in der gleichen Bewegung einen Römer den SChädel zu spalten , als dieser versuchte mit seinen Gladius Ahnenschattens Rede grob zu unterbrechen," Sagt Rabitz er soll versuchen die SChildkröten zu knacken , sonst beißen sich die Sachsen an ihnen die Zähne aus ..," knurrte der Alte als er einige Einheiten der Südländer sah die sich versuchten neu zu formieren.

Maeve
01.05.2006, 21:13
Die Weiße hörte ihrem Freund schweigend zu, als er seinen Plan erklärte. Ihr Blick wich niemals von den Wachen auf dem Turm. Als der Blaue sie nach ihrer Meinung fragte, seufzte sie merklich auf. Sie lehnte sich leicht vor und blickte zur Roten. Diese sah sie unvermittelt und neutral an, doch die Weiße kannte sie schon viel zu lange um nicht zu wissen was sie insgeheim dachte.
"Jetzt haben wir uns schon rausgeschlichen. Wir können da ja schlecht wieder rein. Und irgend jemand muss ja auf diesen Nichtsnutz aufpassen." Damit war der Grüne gemeint.
"Also, wann geht's los?" fragte sie munter.

Phoenix
01.05.2006, 21:29
"Meinetwegen sofort", sagte der Blaue, richtete sich leicht auf, ließ sich nach hinten über die Brüstung fallen und stieß sich von der Steilwand ab, während er seine Schwingen ausbreitete. Von außen hatten sie ein finsteres Dunkelblau, die Innenseiten jedoch, auf die der Wind blies, hatten einen sanften Violettton.
Der Blaue glitt in weite Ferne, hielt sich dabei aber merklich links und beschrieb so einen großen Bogen um die Burg und ihr umliegendes Gelände. Er bekam einen Schrecken, als plötzlich zwei Gargoyles zu seiner Linken erschienen, beruhigte sich aber sofort wieder, als er erkannte, dass es nur seine Freundinnen waren. Die Weiße flog neben ihm, während die Rote etwas abseits links von ihr flog, als wäre sie nicht mehr als eine neutrale Beobachterin.
Als sie lange Zeit schwiegen - die Burg, die nun weit links von ihnen lag, verkleinerte sich merklich - sagte die Weiße plötzlich: "Meinst du, das wird funktionieren?"
Nachdem der Blaue verstanden hatte, dass sie seinen Plan meinte, entgegnete er: "Nein. Aber es wird klappen."
Er war sich selbst nicht ganz sicher, ob er das verstanden hatte, aber er war sich sicher, dass seine Freundin wusste, was er meinte.

Louzifer
03.05.2006, 20:34
Die Schlacht vom Teutoburger Wald

Die drei jungen Gargoyles zogen ohne große Vorkommnisse ihre weiten Bahnen am rot erleuchteten Himmel – sie würden ohne Probleme den Ort der Schlacht ausmachen können.
Inzwischen brach der grüne Jung-Gargoyle aus der donnernden Wolkendecke in einem rasanten Steilflug auf das Schlachtfeld zu : „YEEEEEEHAW! JETZT GEHT ES RUND!“ Euphorisch schrie er aus vollem Halse, sodass selbst die etwas weiter entfernten Gargoyles seinen naiven Aufschrei bemerkten.

Habukóz war der erste, der ihn am Himmel ausgemacht hatte: „War ja klar,“ er seufzte theatralisch, als er einen Römer am Kragen packte und ihn mit aller Macht gegen die heranstürmenden Soldaten schleuderte, „ ha, für euch hab ich auch noch was!“ Man konnte dem falken-ähnlichen Gargoyle ansehen, wie viel Freude es ihm bereitete die Menschen mit seinen Klauen zu bearbeiten. Doch auch Rabitz war der Schrei nicht entgangen. Der Alpha stieg gerade mit zwei leblosen Körpern in die Lüfte, nur um sie im nächsten Augenblick von oben herab auf die berittene Kavallerie des römischen Heeres zu schmeißen. „Narr, du bringst uns alle in Gefahr!“ Doch auch er wusste, das Nichts und Niemand mehr etwas an der Tatsache ändern konnte, das der Jüngling sich seinen Befehlen widersetzt hatte.

Regen und Donner machten beiden Parteien schwer zu schaffen. „Seht! Odin schaut uns zu! Schlagt die Hunde nieder!,“ Bjorn, der Anführer der Sachsen zeigte mit seinem Streithammer in den Himmel empor, welcher eine ungewöhnliche blau-grüne Färbung annahm. Auch die restlichen Krieger der anderen Stämme, sowie Arminius sahen das Zeichen der Götter. Selbst die Nachhut der Römer vermochte nun nicht mehr die Kriegslust der Germanen zu bremsen – es war, als erwachten ganze Kraftreserven in den Nordmännern. Wer gerade noch zu Boden ging, erhob sich wieder unter den qualvollen Schmerzen – die Götter schauten zu - die Stämme explodierten praktisch voller Energie und drängten die römischen Heere immer weiter zurück, bis diese schließlich mit dem Rücken zum Forst von Teutoburg standen.

Starker Wind gesellte sich nun zu dem strömenden Regen und dem Donner hinzu, was es den Gargoyles in der Luft schwer machte, ihre Bewegung zu koordinieren – eine ungewöhnliche Dunkelheit legte sich über das Schlachtfeld. „Was zum…?!,“ Rabitz geriet ins Trudeln, als ihm plötzlich unter den Schwingen die tragende Luft ausblieb und er wie ein Pfeil gen Erde raste. Ein gewaltiger Sturm brach los…

Phoenix
05.05.2006, 21:03
Der blaue Gargoylejunge und seine beiden Begleiterinnen brauchten eine knappe Viertelstunde, bis sie die Burg hinter sich gelassen hatten und fast eine weitere, bis sie die ersten Anzeichen der Schlacht in einiger Entfernung vor sich ausmachen konnten - die Schlacht tobte wild unter ihnen, und die Schlachtschreie der Krieger drangen auch aus dieser Höhe an ihre Ohren. Über dem Kampfgetümmel schossen die Gargoylekrieger wild umher, verteilten Prankenschläge, packten Römer und warfen sie durch die Luft.
"Ach du meine Güte", flüsterte die Rote lauter, als sie wollte.
"Also gut", rief der Blaue, drehte im Flug um und umrundete kurz seine Freundinnen, "ich will dann mal. Wenn ihr unseren tapferen Soldaten seht", - er meinte den Grünen - "dann sagt ihm, ich bin der Gargoyle, der die meisten Römer auf links gezogen hat!" Lachend zog er die Flügel ein und stürzte sich in die Schlacht.
Kurz dachten die Weiße und die Grüne, ihr Freund wäre abgestürzt, aber als er kurz über dem Boden seine Schwingen wieder ausbreitete und wie eine Windböe über den Köpfen der Menschen hinwegschoss, wussten sie, dass er nur Spaß gemacht hatte. Dann mussten sie sich ja keine Sorgen mehr um ihn machen - zumindest nicht für die nächsten zwei Sekunden, denn soeben hatte sich der Blaue einen Römer rausgepickt, den er in einen Nahkampf verwickeln wollte.

Louzifer
10.05.2006, 17:06
Die Schlacht vom Teutoburger Wald

Der Römer umklammerte mit eisernem Griff seinen schweren Speer und starrte den blauen Gargoyle grimmig entgegen. „Komm nur, du Ausgeburt der Hölle – mal sehen ob dein Körper auch meinem spitzen Speer standhält!“ Er spuckte spöttisch neben sich in den staubigen Boden und versuchte den Jüngling mit der Klinge aufzuspießen…

Unterdessen hatte Rabitz über dem Kampfgetümmel arge Mühe sich wieder zu fangen. Einige der anderen Gargoyles mussten mit entsetztem Gesicht mit anblicken, wie ihr Anführer steil gen Boden sank. „Welch Hexerei!“ der Rabe fluchte ungehalten und schlug heftig mit den Schwingen, doch wie kräftig er auch schlug – es brachte nichts. Der Himmel verdunkelte sich mehr und mehr und während Rabitz und der Rest des Klans, der sich noch hoch oben über den Wolken befand, ums überleben kämpften, krachten mehrere Blitze auf dem Schlachtfeld hernieder – der Wind schien nun geradezu orkanartig, wie etwas noch nie dagewesenes – und für nur einen winzigen Moment, befanden sich die restlichen Überlebenden in einer ihnen fremden Welt. Beide, Soldaten und Wikinger hielten inne, genauso wie jene Gargoyles am Boden und schauten sich verschreckt um – niemand wusste was hier vor sich ging, doch so schnell der Spuk gekommen war, so schnell war er auch wieder fort. Die letzten Überlebenden der Schlacht fielen wieder in das Schlachtgetümmel ein…

La Cipolla
11.05.2006, 06:12
Das Unwetter über Los Angeles war untypisch für diese Jahreszeit und zudem schien es ein besonders heftiges zu werden. Dem Jungen, der durch die Seitenstraßen schlenderte, war vollkommen klar, dass er genau bei diesem Sturm unterwegs war. Alles andere wäre ein glücklicher Zufall gewesen, und wenn es um so etwas ging, war Glück nicht gerade seine Stärke.
"Das hätte nicht sein gemusst...", meinte er resigniert, als sich eine Taube auf seinem Haarschopf niederließ und begann, an dem länglichen Ohr zu zupfen.
"Verschwinde!", knurrte er den Vogel an und stülpte die Kapuze seines Pullovers über den Kopf. Trotz der Dunkelheit und dem Regen, der die Sicht noch weiter einschränkte, konnte der Junge die Straßen bei Nacht genau so gut erkennen wie bei Sonnenlicht. Und er hatte längst bemerkt, dass er verfolgt wurde. Zwei Gestalten, wie er sie schon oft gesehen hatte, in dunklen Anzügen und dem physischen Erscheinungsbild eines Wandschrankes, kämpften sich hinter ihm durch die Menge. Claudius, wie der Junge hieß, fand seinen Weg durch die Menschen, indem er die Kapuze ins Gesicht gezogen hielt und unauffällig blieb. Seine Verfolger erreichten das Gleiche, indem sie möglichst viel Aufmerksamkeit erregten und die Leute zur Seite weichen ließen. Auf kurz oder lang würden sie ihn eingeholt haben.
"Ich hasse es...", meinte er noch einmal mit einem genervten Blick, dann hechtete Claudius in eine Seitengasse und rannte an einigen Obdachlosen vorbei. Das Grollen des Donners wurde immer ohrenbetäubender, als er sich in einer scheinbaren Sackgasse wiederfand. Die Männer kamen langsam näher und grinsten ihn schmierig an, im Regen hangen ihnen die Haare wie Blut von den Köpfen.
Der Junge vertrieb dieses Bild und überwand so den Instinkt, seine Widersacher einfach mit einem lauten Grollen anzuspringen. Seine klauenbewehrten Hände umfassten ein Geländer und er schwang sich unter verwirrten Blicken eine etwa 6 Meter hohe Wand hinab. Die Verfolger des Jungens warfen sich nur fragende Blicke zu und machten kehrt, nachdem sie die kleinen Risse im Beton gesehen hatten, die ihr Ziel bei dem Sprung nach unten hinterlassen hatte.

Claudius hielt erst wieder, als er das Ufer erreichte und einen Blick auf die Wolkenkratzer von Los Angeles hatte. Wie oft in letzter Zeit hatte er seltsame Träume, wie er sein Gesicht dort oben vom Wind streicheln ließ und dann hinabsprang - und jedes Mal wohl behütet unten ankam. Lächelnd ergriff er einen kleinen Würfelbeutel, der am Gürtel seiner langen Wollhose hing und wollte damit herumspielen, als ein Blitz den Nachthimmel erhellte. Die Würfel fielen zu Boden, und der Regen schlug weiter unabdinglich auf das Wasser.
"Was zur Hölle...?"
Claudius war sich sicher, einen Moment lang Gestalten auf der Brücke gesehen zu haben und sein Atem ging heftig. Er ließ sich ins Gras fallen und schüttelte den Kopf. Der Junge mit mit den Klauen wollte gar nicht wissen, ob es eine Halluzination gewesen war, denn alles andere wäre mit zahlreichen Problemen verbunden, die weit über seine Betrügerei und seinen gelinde ausgedrückt seltsamen Körper hinausgingen.
Probleme waren etwas, das er nur zu gern anderen überließ.

Wohan
11.05.2006, 10:33
Was war das für eine Hexerei , der Alte begriff es nicht ....sah den Plan der Götter in diesen Spiel nicht , war es übehaupt ein Akt der Götter ?
Sein Pferde scheute und schlug wild mit seinen Vorderhufen als die Blitze niedergingen, der Alte hatte es schwer sich auf den Rücken des Pferdes zu halten , " Bei Odin.....halte still du dummes Vieh!" Sich an den Zügeln festkrallend bekam er nicht viel mit von seiner Umgebung und merkte nur aus den Augenwinkel heraus das sich die Umgebung um ihn verdunkelte und verzehren begann. Gesichter verschwammen , Stimmen formten sich grotesken Lauten.

Instinktiv ging sein Blick nach oben , seine Augen begannen zu leuchten als der Helle Strahl auf ihn zugerasst kam und ehe er sich gewahr wurde was geschah schlug der Blitz schon in sein Körper. Ein gehlender Schrei fuhr über das SChlachtfeld als sich der Alte mit samt sein Pferd unter der Energie des Blitzes auflöste und ins Nichts überging.

Phoenix
12.05.2006, 15:47
Zielsicher schoss der Blaue auf den Römer zu, den er sich inmitten des Schlachtgetümmels herausgesucht hatte. Als plötzlich ein greller Blitz das Schlachtfeld erleuchtete, heller, als der Blaue es sich je hätte vorstellen können, riss er, ohne den Kurs von seinem Ziel abzuwenden, die Arme vors Gesicht. Der Römer schrie etwas unverständliches und fuchtelte etwas unbeholfen mit der Lanze, aber im entscheidenen Moment verfehlte er seinen Gegner, und der Blaue stieß mit dem Krieger zusammen.
Der junge Gargoyle überschlug sich auf dem Boden, riss die Flügel zusammen und warf sich, vom Schwung mitgerissen, schnell hoch, um in die Hocke zu kommen und agieren zu können. Allerdings hatte der Zusammenstoß den Römer, den der Blaue eigentlich in einem wilden Kampf besiegen wollte, bewusstlos geschlagen. Er lag mit geschlossenen Augen auf dem Rücken, den Speer wie ein Kuscheltier an sich gepresst und sah beinahe lächerlich aus.
Der Blaue warf die Schwingen um seinen Oberkörper und verhakte die spitzen, verwinkelten oberen Enden ineinander, um die Schwingen auf natürliche Art wie einen schützenden Mantel zu nutzen. Dann sprang er eher unbeholfen herum, um sich einen neuen Gegner zu suchen.
Er musste nicht lange suchen - ein Römer tippte einen Gefährten an, der gerade einen Gegner besiegt hatte, und deutete auf den blauen Gargoyle. Gemeinsam griffen die beiden Römer ihn an.

Wohan
13.05.2006, 11:06
Es klopfte die Tür und eine kleine lilliputanische Gestallt mit kurzgeschnittenen und gepflegten Vollbart schob sein Kopf durch die Türspalte in den dunklen , nur vom Kaminfeuer beleuchteten Raum," Ihr habt nach mir schicken lassen , Sire ?"
"Ja , Hedwig ," erklang eine Stimme eines in den Jahren gekommenen Mannes , welcher sichan einer Pfeife paffend in seinem Ohresessel vor dem Kamin gemütlich gemacht hatte," ...ich werde nochmal ausgehen, bringst du mir bitte mein Mantel , die Stiefel und mein Hut ?"
"Ihr wollt bei diesem Wetter hinaus," fragend betratt der Lilliputaner den Raum und zog die schweren Vorhänge eines der großen Fenster zur Seite. Er blickte über den Fluss auf die Stadt, Los Angeles," seht euch diesen Sturm an , Sire ....er ist nicht von dieser Welt und da wollt ihr hinaus ..um diese Uhrzeit ?"
Der ältere Herr paffte kurz an seine Pfeife, " ...Wir bekommen Gäste!"
"Gäste , Sire," der Lilliputaner drehte sich fragend um ," soll ich die Gästezimmer vorbereiten?"
"Nein , ich denk das wird nicht nötig sein," grinsend nahm er die Pfeife aus dem Mund und stellte sie in den Aschenbecher ab. " Wenn wir Gäste bekommen , dann müßen sie doch irgendwo schlafen ."
" Sicher und darum sagst du den Angestellten, das sie aufs Dach steigen sollen und die Steinstauen von den Podesten stossen sollen," antwortete der Alte mit ruhiger Stimme.
"Sire , aber ....welch ein Sinn soll dies haben. Ihr selber habt diese Figuren doch einst aus dem Stein gehauen und nun wollt ihr sie zerstören ," skeptisch blickte der Lilliputaner seinen Herrn an .
"Du sagtest selber das unsere Gäste ein Platz zum schlafen brauchen, Hedwig!"
Langsam schien dem Lilliputaner ein Licht aufzugehen ," Ihr meint....."
De Alte nickte , " ja ..es ist soweit."
" Oh Mann , Oh Mann ...ja Sire , ich werde alles nötige veranlassen ..oh mann oh mann ," wie ein kleines Kind eilte der Lilliputaner aufgeregt zur Tür.
"Hedwig ?"
" ...äh ja Sire ?"
" Vergess mir nicht meine Sachen zubringen ....ich seh du hättest es nun sicher verbummelt," grinste der Alte seinen Diener an.
"Eure Sachen ....jaja ..sicher , eure Sachen ..der Hut , die Stiefel und den Mantel. Ich werde sie euch sofort bringen , Sire," auf aufregung kaum klar denken können, bestätigte der Lilliputaner die Bitte des Alten , verbeugte sich und verlies den Raum.

Louzifer
13.05.2006, 18:19
Kapitel I - Die Stadt der Engel

In einem einzigen, furiosen Manöver schlang der fallende Gargoyle seine mächtigen Schwingen wie ein Schutzschild um seinen Körper und raste, sich stets um seine eigene Achse drehend, gen Erde – der Aufprall schien unausweichlich und so biss Rabitz den Schnabel zusammen. Doch auch die restlichen Gargoyles, die gerade wie die Fliegen vom Himmel fielen, würde ein ähnliches Schicksal ereilen. Krachend bohrten sich die Körper der Titanen in den staubigen Boden und ließen nur zahlreiche Krater zurück. „Nein, das darf nicht sein!,“ der grüne Jung-Gargoyle ballte die Faust, als er vom Boden aus nur mit ansehen konnte, wie zahlreiche Mitglieder seines Klans in ihren Tod stürzten.„NEIN! Wieso fliegt ihr nicht! Fliegt! Fliegt…!“ Trauer und Wut ereilte ihn, als er feststellte, dass er ihnen nicht helfen konnte bis seine Stimme schließlich versiegte und ihm ein dicker Klos im Halse stecken blieb.

„Haha! Seht Maximus! Der Sturm nimmt den Kreaturen den Wind aus den Segeln, der Sieg wird unser sein.“ Der Reiter des weißen Schimmels, welcher ein rotes Tuch um seine Schulter geschlungen hatte, atmete insgeheim erleichtert auf. Die meisten dieser Monstren befanden sich während der Schlacht in der Luft und hatten so einen entscheidenden Vorteil gegenüber seiner Infanterie – umso angenehmer schien der Anblick zu sein, als er aus weiter Ferne mit ansehen durfte, wie seine ärgsten Feinde hilflos und jämmerlich in den Tod stürzten. „Nun, ich habe nicht einen Moment daran gezweifelt Marius Lucius Dimitius, ihr etwa?“ Er starrte den Tribun von oben herab an und zog die Augenbraue hoch. „Natürlich nicht Sire, natürlich nicht …“

Rabitz krümmte sich vor Schmerz. Sein ganzer Körper fühlte sich so an, als sei jeder einzelne Knochen in ihm gebrochen. Kopfschmerzen, von solch gewaltigem Ausmaße wie sie noch nie ein Mensch zuvor erlebt hatte, brachten ihn fast an den Rand des Wahnsinns. Blutbeschmiert und vom Schmerz benommen, sehnte sich der Alpha nach einem schnellen Tod. Die leblosen Körper, die den Sturz des schweren Kolosses abgefangen hatten, mochten zwar sein Leben gerettet haben, doch Rabitz wusste nicht in diesem Moment, ob er froh oder erzürnt über diese Tatsache sein sollte - dutzende seiner Freude hatten weit weniger Glück. Wie Meteoriten schlugen viele von ihnen auf den nackten Boden auf – und waren auf der Stelle tot.

Inzwischen verdunkelte sich der Himmel so sehr, das man nicht einmal mehr 5 Meter weit sehen konnte. Der Geruch von verbranntem Fleisch, frischem Blut und Tod lag in der Luft und jedes Mal, wenn einer dieser gewaltigen Blitze gen Erde fuhr, hallte ein tosender Lärm über das gesamte Land. In all dem Chaos sprang eine kleine, grazile Gestalt über die zahlreichen Toten auf dem Schlachtfeld. Die feuerrote Gargbestie hatte von weitem mit angesehen, wie Rabitz auf dem Boden aufschlug und instinktiv auf den Alpha Kurs genommen, ebenso wie der grüne Jüngling, der behände an den Kämpfenden Römern und Wikingern vorbeisprintete um nach Überlebenden seines Klans zu suchen – als plötzlich ein weiterer Blitz den Nachthimmel erhellte und er sich auf einmal in einer ihm Fremden Umgebung wiederfand.

Der Junggargoyle hielt sich schützend den linken Arm vor die Augen, als ein gleissendes Licht ihn zu blenden schien. „Was zum…“ Eine ohrenbetäubende Sirene nährte sich ihm und das Licht begann zu schlenkern – das Monster, welches ihn eben gerade noch angegriffen hatte, krachte gegen eine massive Säule aus Stahl und sonderte einen dichten Rauch ab. Ein Römer witterte seine Chance und versuchte dem Gargoyle-Jungen sein Gladius in den Rücken zu rammen.

Die Queensway Bridge verwandelte sich in ein wahres Schlachtfeld und wann immer ein neuer Blitz den Himmel durchfuhr, konnte man zahlreiche Gestalten erkennen, die auf der Brücke kämpften...

Wohan
13.05.2006, 18:50
Der Alte , auch wenn er so alt noch nicht schien , vielleicht anfang mitte 50 stand etwas abseits des Getümmels. Sein Auto , ein alter schwarzer Benz hatte er an den Seitenstreifen gefahren und schlenderte nun , sein schwarzen ledernen Schlapphut vorm Regen schützend weit ins Gesicht gezogen und sein ebenfalls ledernen Kutschermantel bis zum Hals zugeknöpft auf die verirrten Seelen zu , die sich inmitten des Feierabendverkehres befanden und noch immer ihren längst vergangenen Kampf fochten.
Er war nun kaum 3 meter vom Geschehen entfernt, wartend ...geduldig stellte sein Gehstock, mit dem silbernen Rabenkopf als Griff vor sich und blickte die Gargoleys mit einen versteckten grinsen an ," Ihr habt euch verspätet und ungebetene Gäste scheint ihr auch mitgebracht zuhaben," alles anderes als angetan davon das er Römer zu Gesicht bekam zog er an dem Rabenkopf seines Stockes und offenbarte das wahre innere dieser Gehhilfe , es war ein Stockdegen. Mit der gezogenen Klinge schritt er , trotz des wilden hupens der Autos durch den immer mehr stockenden Strassenverker, auf die Römer zu um sich jenen anzunehmen die es wagten noch zu leben. Es brauchte nicht viel Aufwand um die verwirrten Männer mit kurzen Hieben seiner Diamantenstahlklinge in die Knie zu zwingen.
"Rabitz , pack deine Freunde zusammen und seh zu das ihr hier wegkommt ....ich hoffe ihr könnt fliegen. Auf der anderen Seite der Brücke ist ein großes Anwesen auf dem Hügel in den Bergen, dort seit ihr Sicher ....stellt keine Fragen , FLIEGT ," fast schon gelangweilt vom dahin metzeln des Feindes versuchte er Rabitz zu zusprechen , sicher wußte er wie verwirrend es für die Gargoleys sein musste und doch war keine Zeit für erkärungen. Die Gargoleys mussten weg, weg von der Strasse, weg von der Brücke und vorallem weg vom Verkehr ..weg von den Menschen. Sie konnten alles andere gebrauchen , nur niemanden der Fotos machte und damit an die Presse ging ....auch wenn es nun eh schon zuspät war, Zeugen gab es ja zugenüge und die toten Römer taten ihr übriges.
" Warum HIER , Gottverdammt ......," knurrte der Alte als er einen der nun noch stehenden Römer die Klinge zwischen die Rippen bohrte und mit hilfe eines Trittes wieder herauszog.
"Steht nicht so da wie Wassserspeier ....FLIEGT , macht euch von der Strasse weg , ihr närrischen Gargoleys !"

Louzifer
13.05.2006, 19:22
Anno 1986 - Queensway Bridge - Die Ankuft der Titanen der Nacht!

Viele der Autos hatten arge Mühe den dunklen Gestalten auf der Brücke auszuweichen und die nassen Straßen gekoppelt mit dem noch immer anhaltenden Sturm, taten ihr übriges. Einige der Römer wurden von einem herannahendem LKW zermalmt, andere wiederum ließen entgeistert ihre Klingen fallen und ergriffen panisch die Flucht, ebenso wie die restlichen Germanen, von denen einige versuchten, mit den heranrauschenden Bestien fertig zu werden.

Bjorn, der letzte der Sachsen die es in diese Zeit geschafft hatten, sprang beherzt auf eines dieser Ungetüme und wuchtete seine große Axt in die Frontscheibe. „HA! Seht her! Niemand – absolut niemand kann meiner Axt widerstehen.“ Als auch die anderen Germanen schließlich gesehen hatten, dass man die metallenen Ungetüme besiegen kann, schlossen sie mit Bjorn und Olaf auf und attackierten sie in einer geschlossenen Formation – umso verblüffter waren ihre Gesichter, als diese Bestien schließlich andere Menschen freigaben, die schreiend davonliefen.

Rabitz hielt sich den pochenden Kopf, als jemand seinen schwarzen Stiefel vor seine Nase setzte. Der Gargoyle riss seine Augen weit auf und versuchte einen Blick nach oben zu erhaschen, was ihm aber kaum gelang ob der Tatsache, dass er nun alles doppelt sah. Der Alte konnte aus den Augenwinkeln einen vorbeihuschenden Schatten erkennen, der im nächsten Moment neben Rabitz auftauchte und seine Zähne bleckte. Die scharlachrote Gargbestie neigte den Kopf leicht zur Seite und versuchte den verwirrenden, jedoch bekannten Geruch dieser alten Gestalt einzuordnen. „Ist, ist es vorüber…? Rabitz schüttelte ungläubig den Kopf. War er endlich tot? Nein… der dröhnende Schmerz – er schien ihm zu real. Verwirrt hielt der Alpha inne…

Unterdessen ließ der grüne Jüngling seinen Schwanz über den Boden peitschen, sodass der Soldat hinter ihm das Gleichgewicht verlor und krachend auf dem nassen Asphalt aufschlug. Der Gargoyle, nun völlig außer Kontrolle, drehte sich langsam um – sein Gesicht schien verzerrt, die Zähne blitzen im fallen Licht der Brücke und die Augen leuchtete in einem grellen weiß wie Scheinwerfer. Die Hand des Gargoyles umklammerte mit eisernem Griff den Hals des Soldaten und zog ihn mehr und mehr hoch, so das dieser schließlich in der Luft hin. Tiefe Knurrgeräusche entwichen der Kehle des Jünglings. „Dafür werdet ihr bezahlen, Mensch!“ Er drückte fester zu, sodass die Luft aus den Lungen des armen Menschen gepresst wurde und sein Kopf rot wie eine Tomate anlief – der Jung-Gargoyle gab sich seinem Zorn hin…

In weiter Ferne hörte man ein unnatürliches Rauschen – das geübte Auge würde das herannahende Objekt schnell als eine Art Helikopter identifizieren können, der direkten Kurs auf die Queensway Bridge nahm. Und zu allem Überfluß setzten in zahlreichen Gebieten der Stadt die Sirenen ein...

Phoenix
13.05.2006, 20:28
Als der Blaue die Augen wieder öffnete, war nichts mehr, wie es war. Das Schlachtfeld war verschwunden, und einige riesige, surreal ausshende Stahlbrücke, an deren Seiten sich lange Eisenspitzen wie mahnende Finger in den verregneten Himmel erstreckten, war nun dort, wo vorher Wald und Ebene waren.
Nein, das stimmte nicht ganz - das Schlachtfeld war nicht verschwunden, es hatte sich nur verlagert. Der Lichtblitz hatte ihn, und seine Freundinnen und die übrigen Gargoyles und alle anderen auch an einen anderen Ort gebracht. Aber wo waren sie jetzt? Zu Friedenszeiten hatte der Blaue viel von fernen Kulturen gelesen, von den Ägyptern und den Chinesen, und von jenen legendären Völkern, die schon uralt waren, als die Erde noch sehr jung war. Aber dieser Ort - er war ihm in keinster Weise geläufig, da war der Blaue sich sicher.
Er wurde jäh aus seinen Gedanken gerissen, als er sich daran erinnerte, dass vor einigen Sekunden noch zwei Römer schwer bewaffnet auf ihn zugerannt kamen. Sie schienen gar nicht bemerkt zu haben, wie ihnen geschehen war, denn sie stürmten unbeirrt auf den Gargoyle zu.
Plötzlich spürte der Blaue ein Vibrieren in seinem Nacken, ein Rauschen, ein Dröhnen. Instinktiv sprang er zur Seite, geradewegs an ein langes, schwarzes Seil aus Stahl, als unter ihm ein gigantisches, rotweißes Ungetüm langschoss und laut blökend die beiden Römer erfasste. Ein Wesen wie das, das seine Gegner gerade verschlungen hatte, hatte der Blaue noch nie gesehen. Es war groß und eckig und wirkte auch gar nicht lebendig, obwohl es leuchtete und blinkte. An seiner Seite stand in großen, verschlungenen Lettern Coca-Cola, und obwohl es in dieser Situation überhaupt nicht angebracht war, fragte sich der Blaue, was das denn wohl bedeuten mochte.
Plötzlich - und der Blaue erschrak beinahe zu Tode - landeten die Mädchen neben ihm und wickelten sich mit Klauen und Schweif um ein benachbartes Stahlseil, die scheinbar alle im Himmel begannen und ins Nicht mündeten. Sie begannen, ratlose Blicke auszutauschen und sich umzusehen, aber niemand sagte etwas, während das rote Ungetüm quietschend weiterschoss, bis es von Dunkelheit und Regen verschlungen wurde.

Louzifer
14.05.2006, 15:25
5. Dezernat der L.A.P.D.

„Mh,“ der Mann am Fenster verzog unwillkürlich die Mundwinkel nach unten, als er wieder einmal wie so oft das krankhafte Verlangen verspürte. Wie oft hatte er bereits versucht davon los zu kommen? Fünfmal? Siebenmal? Und immer wieder kehrte er reumütig wie ein geschlagener Hund zurück zu seiner Sucht. Seine Hand begann schon leicht zu zittern, als er in der Innentasche seiner Jacke wühlte und eine zerknautschte Schachtel Kippen herauszog. „Na, die Letzte?,“ eine tiefe Stimme aus dem hinteren Raum ließ ihn leicht zusammen zucken. „Ach, weißt du was Leroy? Halt einfach dein Maul…,“ der Blondschopf am Fenster öffnete rasch die Verpackung, eine rote Marlboroschachtel, und steckte sich eine der Zigaretten in den Mund. „Schon gut, schon gut, Partner. Ich wollte dir nur behilflich sein…,“ der dunkelhäutige Mann trat zu ihm ans Fenster und schaute in die hell erleuchtete Stadt raus,“ man, das ist ein Wetterchen was? Da könntest du glatt zwei draus machen.“ – „Scheiße,“ fluchte der Typ mit der blonden Mähne, als er verzweifelt versuchte, sich die Kippe anzustecken,“ das Drecksding ist schon wieder alle…“ „Feuer gefällig?“ Der dunkelhäutige Mann mit der Jeanshose und dem weißen T-Shirt hielt ihm die Flamme fast direkt unter die Nase. Lucas hielt das Ende seiner Zigarette in das offene Feuer und nahm einige tiefe Züge, bis er den dichten Rauch inhalieren konnte. „Danke. Sag mal, was sagt eigentlich der Chief zu der ganzen Sache…?“ Lucas schielte verschwörerisch zu seinem Partner Leroy rüber, während er genüsslich an der Zigarette zog.

„Nun, du meinst abgesehen von der Tatsache, dass wir 4 schrottreife Polizeiautos, ein Dutzend Verletzte und einen flüchtigen Killer am Arsch haben…? „Ich würde das ganze nicht so Negativ ausdrücken,“ die wachen Augen des Cops folgten den bunten Lichtern, die wie eine ganze Armee aus dem Dezernat ausschwärmten. „Mh, was wird denn das…,“ er zog noch ein letztes Mal an der Zigarette, bevor er sie in einem Aschenbecher ausdrückte, als auch schon die Tür aufflog. „Detectives …,“ ein etwas korpulenter, dunkelhäutiger Mann kam in das Büro. Er trug eine weite Hose mit einem karierten Hemd und passenden Hosenträgern, als er eine dicke Akte auf den Tisch knallte. „Das, meine Herren, ist die größte Scheiße die ich seit meiner Dienstlaufbahn erlebt habe…“ Man merkte schnell, dass der Mann starke Probleme hatte, sich zurück zu halten. „Aber Chief, das war nicht…“ – „Klappe halten Detective Smith. Ich erwarte von ihnen beiden einen detaillierten Bericht und das morgen früh Punkt 7 Uhr auf meinem Schreibtisch! Habe ich mich klar ausgedrückt?“ „Ja Chief Hubbard,“ gab Leroy resignierend als Antwort und senkte missmutig den Blick. „Detective Schneider?“ Hubbard wandte sich Lucas zu und starrte ihn eingehend an. „Jawohl Chief…“ – „Fein, da das nun geklärt ist, wäre es überaus freundlich wenn sie beide ihre Hintern in ihr Dienstfahrzeug schwingen und dem Rest dieser rechtschaffenden Cops, die da draußen vorbildlich ihren Dienst tun, zur Hilfe eilen würden! Aber pronto!"

Lucas verdrehte leicht die Augen als er aus dem Büro des Chiefs spazierte. „Ach du Scheisse…“ Leroy wischte sich den kalten Schweiß von der Stirn,“ ich dachte der Alte reißt uns gleich den Arsch auf…“ – „War doch nicht unsere Schuld,“ Lucas schlenderte mit beiden Händen in den Taschen Richtung Fahrstuhl. Das halbe Dezernat starrte den beiden nach, als sie die Büros verließen …


http://mitglied.tripod.de/Louzifer/LucasSchneider.jpg

Phoenix
20.05.2006, 15:33
Der Blaue und die Mädchen tauschten fragende Blicke - was war hier los? Die Rote zuckte nur mit den Achseln, als plötzlich die Weiße auf einen Punkt unter ihnen deutete. Römer, die scheinbar immer noch nicht begriffen hatten, was hier geschah - wusste das überhaupt einer? -, griffen zu Wurflanzen und machten Anstalten, sie auf die drei Freunde zu werfen.
Schnell kletterten der Blaue und die Rote an den Trägern der Eisenbrücke nach oben, in sichere Entfernung, während sich die Weiße über die Feinde hinweg in Sicherheit schwang. An der Spitze verharrten sie einen Moment und ließen ihre Blicke durch die Nacht schweifen. In der Ferne leuchteten ihnen hohe Lichter im Mondschein entgegen, und ferne, befremdliche Geräusche drangen an ihre Ohren.
"Was ist das?" fragte der Blaue neugierig, ohne die Augen von den fernen Lichtern abwenden zu können. "Eine Stadt?"
"So groß?" entgegnete die Rote. "Du bist doch verrückt."
Die beiden beobachteten noch eine zeitlang die vermeintliche Stadt, bis irgendwann der Blaue meinte: "Wo hast du eigentlich deinen Bruder gelassen?"

Wohan
22.05.2006, 20:22
Die Gestallt im Mantel und dem breiten SChlapphut schlug sich noch immer durch das Chaos auf der Strasse, die Gargoyles schienen genauso wenig wie die Römer oder German zu begreifen was hier geschah und doch musst der Alte es irgendwie begreiflich machen , jedoch war dies nicht die passende Zeit und vorallem nicht der richtige Ort für lange Geschichten.
Mit einer letzten kreisenenden bewegung stach er einen der wenigen noch stehenden Römer sein Stockdegen in den Hals, ehe er seine Waffe behände wieder in den Schaft steckte und zu den beiden Gargoyles dort am Brückengeländer blickte , " Ihr da ...kommt erst garnicht auf die Idee in die Stadt dort zu fliegen ....die Gegenrichtung ist eurer Ziel , falls ihr keinen weiteren Ärger am Hals haben wollt," der alte , noch immer sein Gesicht im Dunkel seines Hutes verborgen schien so langsam die Geduld zu verlieren, SO hatte er sich diesen Abend wahrlich nicht vorgestellt.

Louzifer
24.05.2006, 21:12
Auf der Brücke

Die Augen des moosgrünen Gargoyles verengten sich zu schmalen Schlitzen, als sich sein Griff enger um den Hals des Römers schloss, der zappelnd versuchte, sich aus den Klauen dieses Ungeheuers zu befreien. Ein dröhnendes Geräusch drang an die Ohren des Jünglings und lenkte seine Aufmerksamkeit auf die Flussseite der Brücke – ein fliegendes Monster mit leuchtenden Augen, schien sich langsam auf die Brücke zu zu bewegen – die leuchtenden Augen des Jung-Gargoyle erloschen plötzlich, als er seine Gedanken kreisen ließ. „Was geht hier vor…“ Ohne große Mühe schleuderte er den Menschen, der inzwischen das Bewusstsein verloren hatte, gegen einen Stahlträger der Brücke und begann sich eilig umzuschauen:

Etwas weiter hinten lag noch immer der pechschwarze Gargoyle, Rabitz, auf dem Rücken und hielt sich schwer atmend die Brust, während die rote Gargbestie nicht von seinem Platz wich. Etwas weiter entfernt konnte er sehen, wie ein Mann mit einem Stock gegen einen Römer kämpfte, während sein blauer Freund, zusammen mit seiner Brutschwester und der Weißen sich an einer dieser Stangen klammerten. Der Gargoyle schaute zur anderen Seite, wo er gerade die restlichen fliehenden Römer sah, während die Germanen vor ihm die anderen Monster aufs Korn nahmen. „Was, bei Odin, geht hier vor…? Was ist das für ein Ort und wo sind die Anderen…?“ Schleichende Angst kam in ihm auf, wurde aber jäh verdrängt, als er sich klar machte, dass er nicht alleine war.

Und während er auf Rabitz zulief, bemerkte er, wie am Ende der Brücke ein ganzes Geschwader dieser großen Monster sich ihnen näherte…

Lucas steckte sich eine weitere Zigarette an, während er versuchte etwas durch seine verregnete Fensterseite zu erkennen. „Wieso heizen wir eigentlich wie die Bekloppten durch die Straßen?“ „Kein Plan, Ich weiß genau soviel wie du. Auf den Funkspruch von vorhin komme ich nicht klar…“ Der blonde Cop nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette und überlegte kurz – doch auch er konnte sich aus dieser Meldung keinen Reim machen…

Louzifer
25.05.2006, 18:23
Spiel auf Zeit.

Der pechschwarze Gargoyle stützte sich mit Mühe und Not auf dem nassen Asphalt ab, während er versuchte sich aufzurichten. Ächzend und stöhnend stand er schließlich wacklig auf den Beinen, der pochende Schmerz in seinen Schläfen raubte ihm beinahe den Verstand.

Das Gewitter, welches noch immer über der Stadt tobte, hatte bereits seinen Zenit erreicht und es regnete nun in strömen. Keuchend hielt sich Rabitz die linke Brust, die von einer tief klaffenden Wunde geziert wurde und ließ ungläubig seinen Blick über das Territorium schweifen. „Das ist nicht unsere Heimat,“ er drehte sich um seine eigene Achse und erblickte hinter sich die große Metropole – jene Stadt der Engel – hell erleuchtet. Überall ragten riesige Säulen in den Himmel. „Hexerei!,“ Rabitz musste schwer schlucken ob der Verzweiflung die in ihm aufkam und das atmen fiel ihm sichtlich schwer als er nun auf den alten Mann und die anderen Gargoyles zuhielt – und die rote Gargbestie folgte ihm gehorsam.

„Zauberer! Was geht hier vor sich? Wo habt ihr uns hingebracht,“ sichtlich erregt ging der hünenhafte Gargoyle auf den alten Mann mit Stock zu, der scheinbar genau wusste, was hier vor sich ging. Der grüne Jüngling eilte dem Pechschwarzen zur Hilfe und stützte ihn leicht an der Seite. „Wo sind die anderen…? Die Karminrote konnte indes ihre Augen nicht von der Stadt abwenden und ihre Augen weiteten sich aufgeregt. „Sprich, Alter Mann!“ Rabitzs’ Augen begannen hell zu funkeln und man merkte rasch, das seine Geduld am Ende war…


„Hier Team Charlie,“ der Pilot zog den Steuerknüppel höher ob der starken Böen, „die Sicht ist erheblich beeinträchtigt. Die Scheinwerfer reichen kam aus. Wir können nicht erkennen was da unten vor sich geht. Over.“ – „Roger Team Charlie. Verstärkung vom 5., 46. und vom 89 Dezernat sind auf dem Weg zu euch.“ „ Roger Control Tower, wir drehen eine Runde um die Brücke und versuchen einen besseren Blickwinkel zu kriegen. Man, dieser Sturm hat es in sich.“ Der Hubschrauber schien die kleine Gruppe für einen kurzen Zeitraum zu blenden, als er seine Bahnen um die Brücke zog.
Doch auch die Sirenen der herannahenden Polizei wirkten mit jeder Minuten bedrohlicher. „Lucas, halt die Augen offen – wir sind gleich an der Brücke.“ – „Alles klar Partner,“der blonde Cop griff in den Halfter an seiner Flanke und zog seine Dienstwaffe, „Locked and loaded.“

Wohan
26.05.2006, 22:38
Der Alte Mann grinste in sich hinein als das Wort "Zauberer" hörte und wär wohl in gelächter ausgefallen , wenn die Situation nicht so tot ernst gewessesn wäre. Er schon sein Hut etwas aus dem Gesicht und offenbarte sein nicht wirklich altes Gesicht mit dem grauen Musketierbart ," Fragen könnt ihr später noch genug stellen , Rabitz alter Freund ..zuerst solltet ihr euch und eure Gefährten in Sicherheit bringen, diese Welt ist nicht sicher für solche wie euch." Die Stimme des Mann klang gefassst und doch sehr ernst ," ...doch zum fliegen rate ich euch nicht ," es war nicht schwer die Huubschrauber am Himmel zu bemerken und er fragte sich welch wahnsinn jene getroffen hatte die bei solch ein WEtter freiwillig in so eine Todesmaschine stiegen. Eines war jedoch klar , die Ankunft der Gargoyles lief alles andere als nach Plan , geschweige den im Geheimen. ER biss sich auf die Zähne ," Da stecken wir ja schön im Schlamassel ....nun gut ,passiert ist passiert," sich ein lächeln abgewinnend blickte er zu Rabitz," auf der anderen Seite der Brücke , ....dort im Dunkel liegt auf einer Anhöhe im Wald ein Herrenhaus , es ist beleuchtet ihr werdet es kaum verfehlen können. Versucht dort hin zu gelangen , ich werde dort auf euch warten .....wenn ihr schwimmen könnt springt ins Wasser und taucht zum Ufer und von dort in den Wald , wenn nicht fliegt knapp über den Autos ...ich mein ...diesen lärmenden Kästen in die Richtung wo ihr hin müßt ...verlasst in diesen Fall nicht die Brücke und fliegt nicht zu hoch ,sonst werden euch DIE dort entdecken ," damit zeigte er auf die Hubschrauber die versuchten mit ihren Scheinwerfer Licht ins Stürmische Dunkel diese Nacht zu bringn," ..nun LOS ..eilt euch, wenn euch eurer Leben lieb ist !"

kate@net
27.05.2006, 23:47
Yareth ging noch einmal die Meldung im Kopf durch, die sie soeben in einem der Fernsehbildschirme eines Elektrogeschäftes im vorübergehen gesehen hatte. „Ungewöhnliche Sichtungen auf der Golden Gate Bridge: Mehrere Autofahrer haben seltsame Wesen über der Golden Gate Bridge und darauf gesichtet. Nach mehreren Meldungen war auch die Polizei mit Hubschraubern vor Ort. Weitere wurde noch nicht an die Presse weitergegeben. Doch wir können ihnen ein Video eines Amateurfilmers zeigen, auf dem eines der Wesen zu erkennen ist.“ Die Aufnahme war mehr als nur verwackelt und durch den Regen und die Dunkelheit konnte man so gut wie nichts erkennen. Selbst Yareth hatte Probleme gehabt zu erkennen, was dort zu sehen war. Doch mit Unglauben musste sie feststellen, dass es sich um einen jungen garg0oyle handelte, der an den Stahlseilen hing.
Sie machte sich sofort auf den Weg zu der Brücke. Hoffentlich würde sie dort noch rechtzeitig ankommen. Sie hatte schon viel zu lange nicht mehr mit einem von ihrer Art gesprochen. Ja sie hatte sogar vermutet, dass sie der einzige Gargoyle in der Neuzeit war. Obwohl es ihr schwer fiel versuchte sie immer über den Wolken zu bleiben. Dazu musste sie zwar immer wieder an Hochhäusern hochklettern und sich dann wieder gleitend in die Luft werfen, aber sie wollte auf keinen Fall entdeckt werden. Es war schon genug Unruhe in der Stadt.
Sie war erst seit wenigen Wochen in LA, da sie von einem Millionär gehört hatte, der etwas über die Geschichte ihrer Art wusste. Von ihm hatte sie gehofft irgendwie erfahren zu können, was aus dem Rest geworden war. Jetzt würde sie anders an ihre Antworten kommen. Sie war sich eh unsicher gewesen, ob es klug war sich einem Menschen zu zeigen. Doch sie schob auch diese Gedanken wieder weit weg und konzentrierte sich darauf in der Luft zu bleiben. Der Wind nahm noch ein Stück zu und eine Böe hätte sie fast an eine Wand geweht…

La Cipolla
29.05.2006, 18:12
"Oh Mann..."
Claudius beobachtete das Wasser unter ihm und die Regentropfen, die hinab fielen und unzählige Krater auf der Oberfläche entstehen ließen. Er hing mit seinen mächtigen Krallen kopfüber unter der Brücke, auf der die Gargoyles gelandet waren und hörte jedes Wort. Er war sich nicht ganz sicher wieso, eigentlich interessierte ihn das Ganze gar nicht, aber er hatte auch nichts Besseres zu tun.
"Ein Herrenhaus, eh? Ich kann mir nicht vorstellen, was ich da sollte."
Eine Weile hing er bewegungslos an dem Metall, dann schmerzten seine Kniegelenke langsam und er holte eine Münze aus seiner Tasche.
"Wieso tue ich das eigentlich?", fragte er genervt und schnippste das Geldstück in die Luft, was kopfüber keine unbeachtlche Leistung war. Routiniert öffnete er die Hand mit der Münze darin.
"War ja klar."
Zahl war das Zeichen, die Einwände des Kopfes außer Acht zu lassen. Claudius ließ sich ins Wasser fallen und tauchte durch die Fluten.
Was für eine nervige Angelegenheit.

Maeve
12.06.2006, 21:21
Geschockt und ungläubig hing die Weiße neben ihren Freunden und versuchte die Situation zu erfassen. Vor einem Augenblick hatten die Rote und sie noch die Schlacht beobachtet, die unter ihnen getobt hatte. Sie hatten mitansehen müssen wie die anderen Clanmitglieder zu Boden fielen, scheinbar nicht in der Lage in der Luft zu bleiben. Und plötzlich war da dieses weiße Licht gewesen ... Sie schüttelte den Kopf.
Nur mit halben Ohr hörte sie Rabitz und dem Alten zu, der ihr seltsamerweise irgendwie bekannt vorkam. Ihr Hauptaugenmerk war, im Gegensatz zu ihrer Freundin, allerdings auf das Chaos gerichtet, dass sich unter ihnen ausbreitete.
[i]'Was sind das nur für seltsame Biester? Sie scheinen aus Metall zu sein ... aber da scheinen auch Menschen drinnen zu sein. Was geht hier nur vor?'[/quote]
Etwas in der Stimme des fremden Mannes ließ sie aufhorchen und ihn anblicken. Es schien von äußerster Wichtigkeit zu sein, dass sie diese seltsame Brücke verließen.
Ihr Blick glitt zu den beiden Freunden. Sie nickten und ließen die Stahlseile los. Aus den Augenwinkeln, meinte die Weiße eine Bewegung wahrzunehmen, doch sie schob es auf den Sturm, der wohl irgendetwas hinfort geweht hatte.
Der Blaue schlang Rabitz anderen Arm um seine Schulter, so dass die beiden Gargoyle Jünglinge ihren Anführer stützen konnten.
"Mit dieser Wunde werden wir weder fliegen, noch schwimmen können." urteilte die Weiße besorgt und sah den alten Mann an.
"Gibt es keine andere Möglichkeit?"

Wohan
12.06.2006, 23:28
"Mit dieser Wunde werden wir weder fliegen, noch schwimmen können." urteilte die Weiße besorgt und sah den alten Mann an.
"Gibt es keine andere Möglichkeit?"
Was mochte noch alles schief gehen , sicher der Alte hatte in seinen langen Leben genug Zeit gehabt um solche Momente meistern zu können. Er erinnerte sich an die Partisanenbewung damals in Frankreich und den Kampf gegen die Nazi ,..sicher diese Dinge hatten nichts mit der jetzigen Situation zu tun und doch hatten sie einen Verletzen, der hier fort geschafft werde musste ohne das es groß Aufmerksamkeit erweckte. Der Alte musste innerlich lachen ," noch mehr Aufmerksamkeit als eh schon ....nicht möglich!"
" Ein wahrlich schweres Los hat unser einst stolzer Anführer da gezogen," mit einen auffällig ruhigen Gesichtsausdruck blickte er Rabitz an ," ..dann wollen wir mal schaun als was wir unsern Pleitegeier wohl tarnen können ," suchend blickte sich der Mann um und sein Blick festigte sich an einen braunen Transporter , welcher scheinbar aus Panik verlassen auf der Strasse stand," UPS , na dann wollen wir doch mal schaun ob sie auch einen Gargoyle termingerecht liefern können," Der Alte rückte sein Hut zurecht und schritt spazierend , sein Stock bei jedem Schritt locker in der Hand mit bewegend auf den Laster zu , um sich daran zu schaffen zu machen.

kate@net
13.06.2006, 04:13
Die Golden Gate Bridge war nicht mehr weit entfernt. Yareth konnte schon Geräuschkulisse aus huppenden Autos, Sirenen und einem oder mehreren Hubschraubern hören. Das ganze wurde vom Prasseln des Regens und dem Pfeifen des Windes an ihren Ohren gedämpft. Sie hatte schon früh gemerkt, dass LA keine ruhige Stadt war. Aber es schien, als würde diese Nacht mehr Unruhe und Hektik herschen.
Hinter einer weiteren Hausfasade tauchte dann die Brücke auf. Wegen der Hunschrauber konnte sie es nicht wagen einfach dorthin zu fliegen. Außerdem musste sie das auch gar nicht. Sie bemerkte, dass einige der Gargoyles sich schon auf den Weg machten die Brücke zu verlassen. Ja sie sah sogar einen Schatten ins Wasser gleiten. Doch was war das? Anscheinend waren nicht nur ihre Artgenossen in Los Angeles aufgetaucht. Nein sie konnte auch Menschen in seltsamer Kleidung sehen. Sie hatte schon lange keine mit Schwertern bewaffneten Soldaten gesehen. Da fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Es handelte sich um römsiche Legionäre...
Es galt einiges aufzuklären. Yareth überlegt, was sie als nächstes zu tun hatte, als sie auf einen schwarzen Gargoyle aufmerksam wurde, der von zwei weiteren gestüzt wurde. Irgendetwas ging dort vor sich und sie musste irgendwie herausfinden was.

Maeve
14.06.2006, 10:42
Neugierig folgte die Weiße dem alten Mann, während ihre drei Freunde sich um Rabitz und die anderen Gargoyles kümmerten, die den Sturz in die Tiefe überlebt hatten.
"Was habt ihr vor?" fragte sie nervös, als sie sah wie er auf eines der Metallungetüme zusteuerte.
Vorsichtig folgte sie ihm, stets bereit sich in die Lüfte zu schwingen, sollte das Monster sich in irgendeinerweise bewegen. Sie verstand nicht so recht, was der Mann dort tat, doch es war deutlich das dieses Ding scheinbar keine Gefahr bedeutete ... sonst würde er doch nicht in dessen Nähe gehen, oder?
Sie warf einen Blick über ihre Schulter um zu sehen, wie es den anderen ging. Einige leicht verletzte Gargoyles schritten gerade an den Rand der Brücke um ins Wasser zu springen. Doch es gab einige wenige, die wie Rabitz, schwer verletzt waren.
Ihre Aufmerksamkeit richtete sich auf die Flugungeheuer, die immer bedrohlicher ihre Bahnen zogen. Plötzlich erhaschte sie jedoch einen Blick auf eine andere Gestalt. 'Ein Gargoyle? Einer von uns? Aber wer würde sich denn bei diesem Wetter in die Lüfte schwingen?' dachte sie verdutzt.

kate@net
18.06.2006, 19:42
Yareth krallte sich in eine nahegelegene Fasade, um dem starken Wind nicht mehr so sehr ausgeliefert zu sein. Ihr Blick richtete sich sofort wieder auf die gewaltige Brücke. Dort hatte sich einiges getan. Anscheinend wollte ein Mensch ihre Artgenossen wegbringen, denn sie sah wie sie sich einem Wagen näherten, dessen Türen schon weit geöffneten worden waren. Es war sicher keine schlechte Idee, sich zurückzuziehen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis man versuchen würde sie einzufangen oder schlimmeres. Yareth erinnerte sich verärgert an ihr kleines Abenteuer mit den Menschen, als sie einmal entdeckt worden war.
Opropoo entdeckt: Gerade als sie interessiert wieder nach unten blickte, merkte sie, dass ein weißes Gargoylemädchen sie anscheinend bemerkt hatte. Sie blickte direkt zu ihr hinauf. Yareth wollte sich lieber noch nicht zu erkennen geben und kletterte um eine Hausecke. Sie wusste noch immer nicht, woher diese Gargoyles kamen und warum sie überhaupt hier waren.
Mistrauisch versuchte sie einen weiteren Blick auf das geschehen auf der brücke zu werfen. Doch diesmal war sie vorsichtig darauf bedacht nicht von unten gesehen werden zu können. Sie beschloß ihnen zu folgen, sollten sie die Brücke verlassen. Doch hinterherfliegen würde sie wohl kaum können, da die Hubschrauber immer noch in der Luft waren. Ok der Regen nahm die Sicht und bei mehr Wind würden wohl selbst diese technischen Ungeheuer landen müssen. Doch sie würde dann auch kaum noch in der Lage sein richtig zu gleiten ohne Gefahr zu laufen gegen eine Fasade geschleudert zu werden.
Der Regen nahm noch zu und es war Yareth kaum noch möglich etwas von dem zu erhaschen, was auf der Brücke vor sich ging. Sie musste Wohl oder Übel näher ran kommen, wenn sie die anderen Gargoyles nicht verlieren wollte. Sie kletterte erst mal zum Boden um sich zu Fuß anzuschleichen. Ihre Neugier überwigte diesmal die Vorsicht und das Mistrauen. Ihr war dennoch klar, dass sie sich irgendwie verbergen musste... sich auf eine Brücke zu schleichen würde eine ganz schöne Herausforderung sein. Besonders da sie nicht wirklich vor hatte ihre Rolle als beobachter so schnell aufzugeben.

Phoenix
02.07.2006, 21:37
Letztendlich war Rabitz komplett bewusstlos geworden, und der Blaue und der Grüne hatten noch mehr Probleme, ihn zu stützen, als sie ohnehin schon hatten. Die Rote redete ihrem Anführer die ganze Zeit gut zu - ob er es überhaupt hörte, war eine andere Geschichte. Die Weiße stand in dieser ganzen Situation etwas teilnahmslos daneben und konnte nichts machen, was ihr selbst wohl sehr unangenehm zu sein schien.
Der alte Mann hantierte an der Rückseite der Stahlbestie herum, bis diese sich öffnete wie eine Doppeltür - die es allem Anschein nach auch war. Überhaupt hatte diese Stahlbestie viel weniger von einem Lebewesen als von einem Fahrzeug. Irgendwie erinnerte den Blauen dieses Gefährt an eine pferdelose Kutsche. Ja, das passte.
Der Alte signalisierte den Gargoyles, dass sie Rabitz in das Gefährt tragen sollten. Der Blaue und sein Freund kamen der Bitte nach und trugen ihren Anführer vorsichtig ins Innere. Dort war es sehr eng, und die stählernen Wände und der harte Boden ließen alles noch kälter wirken, als es ohnehin schon war. Überall standen vollbepackte Regale mit Paketen und Kisten, und an der gegenüberliegenden Wand lagen seltsame Werkzeuge und ein kleiner, kastenförmiger Gegenstand, von dem der Blaue nicht die geringste Ahnung hatte, was es sein könnte.
Nachdem die Weiße hastig aus ein paar Kisten, die aus einem weichen Material bestanden, eine provisorische Liege gebaut hatte, auf die der Blaue und der Grüne ihren bewusstlosen Anführer legten.
"Ich werde euch in Sicherheit bringen", rief der Alte, während er die Tür zuschlug. "Und bitte geduldet euch, ich werde euch in Sicherheit bringen."
Als die Tür zuknallte, erschrak die Rote sehr, als einige Momente später ein Rucken durch das Gefährt ging, noch mehr, und sie schlang instinktiv ihre Arme um ihren Bruder, dem die ganze Situation auch nicht zu gefallen schien.
Der Blaue stellte sich auf die Zehenspitzen und schielte aus dem Fenster der Hintertür. Die Lichter und der Rauch auf der Brücke wurden immer kleiner - was immer das hier für ein Fahrzeug war, es hatte sich in Bewegung gesetzt.

Louzifer
03.07.2006, 12:50
Das Herrenhaus

Die scharlachrote Gargbestie schleckte vorsichtig das Gesicht ihres Anführers ab, als schließlich seine Augen zu flimmern begannen und er stöhnend und ächzend die Augen aufsperrte. „Ungh…was…wo bin ich?!,“ Der pechschwarze Gargoyle schrak hoch und schaute sich verwirrt um…

Ja, es mochte eine halsbrecherische Verfolgungsjagd gewesen sein, bei der der Alte Mann alles auf eine einzige Karte gesetzt hatte – und am Ende auch noch gewann! Mit der Polizei im Rücken raste der blaue Van durch die Straßen L.A.’s und wäre fast mehr als einmal mit irgendwelchen Hindernissen kollidiert. „Verdammt, da hat es einer wirklich eilig,“ dachte sich Lukas, während er versuchte etwas außerhalb des Wagens zu erkennen, „Hier Wagen 12, verfolgen verdächtiges Fahrzeug auf der Lincoln Street…,“

Am Ende konnte der Alte selbst die Cops hinter sich lassen – was bei dem tobenden Sturm wohl auch nicht verwunderlich sein mochte.

Rabitz jedenfalls, fand sich in einem verlassenen, edel ausgerichteten, Raum wieder, wobei nur die Gargbestie ihn mit hundeähnlichen Knopfaugen anstarrte und sich innerlich zu freuen schien…

kate@net
03.07.2006, 13:32
Jetzt hatte sie sie doch glatt verloren. Resigniert begab sich Yareth zu dem Fluss, der unter der Brück wild brauste. Wie hatte es ihr nur passieren können, dass sie den Wagen so schnell aus den Augen verloren hatte? Ok der Fahrer musste schon etwas selbstmörderisch veranlagt sein und hätte sie fast gestreift, als sie sich näher heran schleichen wollte. Doch das hätte ihr nicht passieren dürfen. Wo sollte sie jetzt bloß eine Spur von den fremden Gargoyles finden und vor allem von diesem seltsamen Typen, der ihnen bei ihrer Flucht geholfen hatte.
FLUCHT... das war das Stichwort auf das ihre Sinne gewartet zu haben schienen. Mit einem letzten Blick auf das Gewimmel über ihr und den Sirenen im Ohr stürzte sie sich in die Fluten. Wer so viel kämpfen musste während seines Daseins, lies sich nicht von eiskaltem Wasser und Strömungen erschrecken. Vor allem hatte sie noch in Erinnerung auch ein paar andere Schatten in die Fluten stürzen gesehen zu haben, bevor sie sich allein auf die anderen Gargoyles konzentriert hatte, die so halsbrecherisch mit dem Wagen verschwunden waren. Da viel ihr ein, weswegen sie eigentlich nach LA gekommen war und machte sich auf den Weg. Der Schatten in ihrer Nähe blieb ihr nicht unbemerkt, doch sie dachte sie hätte andere Sorgen, als übermäßig große Fische, oder welches Tier das auch immer sein mochte...

La Cipolla
03.07.2006, 16:28
Wie ein Aligator schnellte der Junge durch die Fluten, ein wenig darauf bedacht, nicht in das Licht der Hubschrauber zu geraten, obgleich diese Möglichkeit durch den beständigen Regen beinahe auszuschließen war. Das Ufer kam näher und Claudius erlaubte sich, ein wenig näher zur Oberfläche zu kommen. In der Dunkelheit streckte sich die Silhouette des Herrenhauses in die Höhe und der Halbgargoyle schüttelte das Wasser aus seiner Kleidung.
"Was zur Hölle will er hier?", fragte das Halbblut leise in die Einsamkeit und ging auf das Haus zu. Dann stockte er, denn trotz des heftigen Niederschlags hörte er, wie hinter ihm noch jemand aus dem Wasser stieg. Eine Frau - scheinbar - , denn obwohl die kräftigen Klauen und die imposante Körpergröße den menschlichen Claudius daran zweifeln ließen, war der Gargoyle in ihm sicher. Er war weniger überrascht, als er es vielleicht hätte sein sollen, als sie ihre gewaltrigen grünen Flügel vom Wasser befreite.
"Guten Abend.", meinte er beiläufig, mit einem verschmitzten Grinsen auf dem Gesicht, der Regen lief ihm über die Haare, "Du warst nicht auf der Brücke, habe ich Recht?"
Nicht weit entfernt kreisten noch immer die Hubschrauber, und so war Claudius nicht unbedingt erpricht darauf, ein längeres Schwätzchen unter freiem Himmel zu halten.

kate@net
06.07.2006, 19:25
Prustend kam Yareth an die Wasseroberfläche und bemerkte sofort eine gestalt, die wie sie aus dem Wasser stieg und das Ufer erklomm. Vor ihr ragte das Anwesen dieses angeblichen Gargoyle-Experten, wegen dem sie den weiten Weg nach LA auf sich genommen hatte. Von ihm erhoffte sie sich Antworten auf einige ihrer Fragen. Doch bevor sie versuchen konnte unbemerkt in das Herrenhaus einzudringen, musste sie sich um ihren ungebetenen Begleiter kümmern. Es handelte sich ganz offensichtlich nicht um einen Menschen, aber ein Gargoyle konnte das auch kaum sein. Mit forschenden Blicken traktierte sie ihn und man konnte richtig sehen, wie ihm langsam unwohl wurde. Da ihm nichts besseres einzufallen schien, grüßte er sie unbeholfen und mit einem Mal fiel ihr wieder ein, was er sein musste. Sie hätte nie gedacht einmal persönlich einen Halbgargoyle zu begegnen. Wenn sie ehrlich war hatte sie diese Mischung aus Mensch und Gargoyle immer für eine Legende gehalten, da sie sich eine solche Verbindung nie vorstellen hatte können.
Doch da nahm auch schon etwas anderes ihre Aufmerksamkeit in Anspruch. Irgendjemand oder Etwas bewegte sich auf sie zu. Der Junge schien nichts bemerkt zu haben, denn er sah sie immer noch so seltsam und etwas verwirrt an, als hätte er nie einen weiblichen Gargoyle gesehen. Langsam ging ihr das auf die Nerven. Ein Typ hatte sie schon lange nicht mehr so seltsam angestarrt. Also packte sie ihn kurzerhand an der Schulter und zerrte ihn in ein Gebüsch. Als er protestieren wollte hielt sie ihm den Mund zu und warf ihm einen warnenden Blick zu, während sie noch gespannt horchte, ob der fremde noch auf sie zu kam. Doch glücklicherweise entfernten sich die Schritte wieder und sie konnte ihn endlich wieder los lassen. „Man nennt mich Yareth. Mehr brauchst du erst mal nicht zu wissen. Später solltest du mir aber mal erklären wer du bist und vor allem, was du hier willst. Doch jetzt lass uns keine Zeit verlieren.“ Ohne sich noch einmal umzudrehen trat sie aus dem Gestrüpp und schaute sich um. Sie hatte das Herrenhaus schon zur Hälfte umrundet, als sie endlich etwas interessantes entdeckte. Auf dem Boden lag eine zerbrochene Statue, einem Gargoyle nicht unähnlich. Ein Geräusch ließ sie umfahren, doch es war nur wieder dieser Junge. Ohne ihn weiter zu beachten ging sie in die Hocke und untersuchte den gebrochenen Stein. Bei genauerer Betrachtung handelte es sich glücklicherweise nur um ein Imitat. Erleichtert schaute sie sich die grünen Glasaugen etwas genauer an. Schon seltsam das jemand Gargoylestatuen auf seinem Sims stehen hatte und dann fielen sie einfach so runter. Das Teil musste ziemlich schwer gewesen sein und sie konnte sich eigentlich nicht vorstellen, dass sie wegen des Winds runter gekracht war. Doch wie oder warum war sie dann hier am Boden gelandet? Ihr Junger Begleiter riss sie aus ihren Grübeleien. Er berührte sie zaghaft an der Schulter und wollte offensichtlich irgendetwas von ihr. Etwas genervt richtete sich Yareth wieder zu ihrer vollen Größe auf und fragte ihn stumm, was denn jetzt schon wieder sei.

La Cipolla
08.07.2006, 05:51
Ihre Schritte waren sicher und geübt, die Bewegungen eines wilden Gargoyles, wie Claudius erkannte, denn er selbst war gut damit beraten, geschwind durch die Stadt zu schleichen, während die Vollblüter wohl öfter in der Wildnis unterwegs waren, wo ein jeder Schritt Gefahr barg. Er lächelte kurz und trottete hinter den heimlichen Schritten her.
"Sie ist so groß..." dachte er sich noch verwirrt und lachte leise über diesen Gedanken, als er seine Begleiterin antippte.

"Die Hubschrauber.", antwortete der Junge mit leicht verwirrten Augen auf ihren bösen Blick und zog schnell die Hand wieder zurück, "Wir sollten irgendwie in das Haus kommen, hier draußen ist es nicht sicher. Mein Name ist übrigens Claudius, schön dich kennen zu lernen."
Er hielt ihr begrüßend eine Klaue hin, aber da Yareths Reaktion, abgesehen von einer heraufgezogenen Augenbraue ausblieb, zuckte er nur mit den Schultern und wechselte das Thema.
"Dort oben brennt Licht, vielleicht können wir durch ein Fenster klettern."
Ihr Blick zeigte, dass sie ganz und gar nicht überzeugt war von diesem Plan.
"Mit diesen Händen?", fragte sie das Halbblut, als wären seine Gliedmaßen einfache Menschenfinger.
"Keine Angst.", grinste er, "An den Efeuranken dort würde selbst ein Kind hinaufkommen. Die letzten Meter kann ich an der Regenrinne entlang klettern."
Skeptisch nickte die Grüne, rammte ihre Krallen ohne ein weiteres Wort in die alte Steinwand und zog sich hinauf. Claudius erklomm das Gebäude wenige Meter neben ihr, obgleich er selbst mithilfe der Ranken noch langsamer war. Er überlegte, ob wohl alle vollblütigen Gargoyles so griesgrämig waren. Und doch sagte eine Stimme in seinem Kopf, dass mehr hinter ihrer abweisenden Art steckte, und so lächelte er nur.
"Wo kommst du her?", rief Claudius ihr die zwei Meter hinüber, aber Yareth schien ihn nicht zu beachten. Er wusste, wie weit er gehen konnte, unzählige Pokerrunden mit Leuten, die dabei nicht nur ihr Geld zu verloren hatten, brachten eine gewisse Erfahrung mit sich. Der Halbgargoyle schwieg, bis sie schließlich weit genug oben waren, um einen Blick in den erleuchteten Raum werfen zukönnen. Dann gab urplötzlich die Regenrinne, an der Claudius Körper gehangen hatte, nach, und nur die Reflexe seiner unfreundlichen Begleiterin verhinderten, dass er laut polternd zu Boden krachte.
"Verdammt.", herrschte sie ihn an, da sie sich selbst mit Hilfe eines Flügels und dem Gargoyleschwanz an der Wand hatte festkrallen müssen. Obgleich Yareth kein Problem damit hatte, den verhältnismäßig leichten Claudius am Arm zu halten, war die Situation verzwickt. Wollten sie doch so wenig Aufsehen wie möglich erregen. Außerdem konnte sie schlecht weiterklettern, wenn er wie ein Sack an ihrem Arm hing.
"Sorry.", ertönte es nur von unten, als sich das Fenster öffnete.
"Kann ich helfen?", fragte eine tiefe Stimme in die verdutzten Gesichter der beiden nächtlichen Besucher...


(von Kate und mir)

Phoenix
13.07.2006, 20:15
In wenigen Minuten hatte sich alles überschlagen. Der Alte hatte den Clan mit der rollenden Stahlmaschine in ein altes Herrenhaus gebracht, wo sie den bewusstlosen Rabitz in einen edel verzierten Raum gelegt hatten. Andererseits, dieses ganze Haus war so unglaublich eingerichtet, wie der Blaue es noch nie gesehen hatte. Er war so interessiert gewesen an diesem Ort, dass er sich schnell von seinen Freunden, der Weißen, dem Grünen und der Roten abgesetzt und einen Abstecher auf eigene Faust gewagt hatte.
Irgendwann - der Blaue war gerade in einem großen, gefliesten Raum, dessen Bedeutung und Funktion er nicht im geringsten zu erahnen vermochte - erinnerte er sich an das Gerät aus dem Transporter, das er sich in den Lendenschurz gesteckt hatte, um es später genauer zu untersuchen. Er hockte sich in der Mitte des Raums auf den vermutlich flauschigsten Teppich, auf dem er jemals gesessen hatte und lehnte sich an eine große, leuchtend weiße Wanne.
Der Raum war komplett dunkel, bis auf das Mondlicht, das durch ein offenes Fenster auf der gegenüberliegenden Seite hereinschimmerte, doch dieses Licht reichte dem jungen Gargoyle. Der Blaue begann, das interessante Gerät zu untersuchen, als er Geräusche hörte. Und noch etwas: Stimmen.
Skeptisch legte der Blaue das Gerät beiseite und schlich auf allen Vieren zum verschlossenen Fenster. Kurz reckte er den Kopf in die Höhe, um hinaus zu spähen, erkannte aber aufgrund der an die Scheibe prasselnden Regentropfen nicht. Er richtete sich etwas auf und versuchte, das Fenster zu öffnen, was sich als schwieriger als erwartet erwies. Der Mechanismus am Griff war ihm noch nie untergekommen, aber irgendwann gelang es dem Blauen, es zu öffnen. Nachdem er das Fenster nach innen aufgezogen hatte, regte er sich innerlich auf, denn er hatte sich nicht gemerkt, wie er das Fenster geöffnet hatte. Und wo immer er und sein Clan hier gelandet waren, vieles war anders, und alles konnte vonnutzen sein.
Der Blaue zögerte noch einen Moment, dann lehnte er sich über die Fensterbank nach draußen - und traute seinen Augen nicht, als er dort zwei ihm unbekannte Gargoyles sah! Der eine war ein unglaublich großes Weibchen, das - sah man von ihrer wirklich beinahe furchteinflößenden Größe ab - sehr hübsch war. Der andere ein hellgraues Männchen in seltsamen, weiten Klamotten, der seine Schwingen unter den Anziehsachen zu verbergen schien.
Und weil er sonst nicht wusste, was er sagen sollte, und es ihm in dieser Situation irgendwie am passendsten schien, fragte er: "Kann ich helfen?"

kate@net
13.07.2006, 20:34
Yareth schaute hoch zu dem Fenster und sah den blauen Gargoyle, den sie glaubte schon auf der Brücke gesehen zu haben. Sie waren also auch zu dem Herrenhaus gekommen. Wenn sich ihr Verdacht bestätigte musste der Mann, den sie suchte und der Mensch auf der Brücke ein und die selbe Person sein. Doch darüber konnte sie später noch genug grübeln. Ihr Arm schmerzte schon etwas und wenn sich der Kleine da unten noch schwerer machte, würde er ihr die Schulter auskugeln.
Sie meinte also spöttisch zu ihm: "Ne du, wir hängen hier lieber noch etwas rum und genießen die Aussicht und den erfrischenden Regen. Mach dir keine Umstände!" Dabei versuchte sie noch etwas die Augen zu verdrehen, was aber in ihrer komischen Körperhaltung und dem nach oben gewendeten Blick nicht ganz ankam.
Da fing Claufius schon wieder an zu zappeln und machte ein paar sarkastische Kommentare, die sie beflissentlich überhörte. Es ging wohl ums flirten oder so was. Wie sie diese neumodischen Wörter hasste. Hoffentlich wurde sie bald aus dieser unbequemen Situation befreit und hing mit ihm nicht mehr so nah zusammen. Sie fragte sich langsam, ob es wirklich so gut gewesen war ihn als begleiter auszuerkoren.

Phoenix
13.07.2006, 21:21
Von einer Sekunde auf die andere hatte der Blaue vollkommen die Übersicht über die gesamte Situation verloren. Er hatte nur eine einfache Frage gestellt, und die Riesin hatte direkt irgendeinen schnippischen Kommentar gemacht. Dabei hatte er es doch nur gut gemeint. Warum war sie direkt so zickig zu ihm? Während der Blaue sich nach und nach in seine Gedanken reinsteigerte, hingen die Riesin und der seltsam gekleidete Junge weiterhin am Fenster und beobachteten den verträumten Gargoyle skeptisch. Als der Junge etwas sagte - allem Anschein nach ebenfalls ein sarkastischer Kommentar -, schüttelte der Blaue den Kopf, schloss kurz die Augen und war augenblicklich wieder bei der Sache.
"Wartet", sagte er, "ich helfe euch. Irgendwie." Der Blaue ergriff den freien Arm der Riesin und zerrte unbeholfen daran.
Nach kurzer Zeit verdrehte die Riesin die Augen, holte kurz schwung und warf den Jungen dem Blauen entgegen, der ihn ganz knapp auffing und ins Innere des Gebäudes zog. Anschließend zog sich die Riesin selbst mit beiden Armen in den Raum.

La Cipolla
18.07.2006, 07:10
Claudius schüttelte seinen Haarschopf wie ein nasser Hund.
"Danke, Kleiner.", meinte er grinsend und hielt dem Gargoyle in Blau seine Hand hin, "Es würde mich inzwischen nicht mal mehr wundern, wenn ich keinen einzigen Menschen mehr in L.A. sehen würde."
Hinter ihm stieg Yareth in den Raum und schaute sich um. Die Örtlichkeit war edel ausgestattet, aber außer den drei Gargoyles war niemand zu sehen, obwohl der riesige Kronleuchter ein sanftes Licht durch den Raum warf.
"Vielleicht sollten wir uns erstmal ein wenig umschauen, um mehr über euren Gönner herauszufinden. Wie es scheint, habt ihr einen mächtigen oder zumindestens einen verdammt reichen Freund.
Der Junge rang den Zipfel seines Pullovers aus und blickte dann zu dem einzigen noch kleineren Gargoyle, den er je gesehen hatte.
"Mein Name ist Claudius, wer bist du?"

Phoenix
19.07.2006, 20:25
Der Blaue schüttelte total verunsichert den Kopf, sah sich um, wie um sich zu vergewissern, ob der graue Junge, der sich eben als Claudius vorgestellt hatte, wirklich ihn meinte, dann tippte er sich mit dem Zeigefinger auf die Brust und machte ein Gesicht, als hätte man ihn eben nach der binären Quadratwurzel vom Sinn des Lebens gefragt.
Claudius, die Rechte immer noch zum Gruß ausgestreckt, kratzte sich mit dem Zeigefinger der Linken am Kopf. "Alles in Ordnung bei dir, Bruder?" fragte er lächelnd. "Ich will dir doch nur die Hand schütteln."
"Oh ja", sagte der Blaue hastig nickend, "natürlich." Er streckte seine Rechte aus und schüttelte Claudius formell die Hand. "War's das dann jetzt?" fragte der Blaue direkt im Anschluss und zog die Hand zurück.
"Ich wollte doch eigentlich noch was wissen", sagte Claudius, und ein verschmitztes Lächeln huschte über seine Lippen.
"I-ich ... weiß aber nicht viel", entgegnete der Blaue. "Ich bin ... äh ... neu hier, ich denke mal nicht, dass ich Euch großartig helfen kann."
"Mir genügte dein Name", sagte Claudius und versuchte, so freundlich wie möglich zu lächeln.
"Ich ... habe keinen Namen. Haben wir alle nicht." Diese Tatsache schien dem Blauen irgendwie peinlich zu sein.
"Kein Name? Das kann ich mir ja nur vorstellen."
"Wieso?" Jetzt war der Blaue leicht beleidigt. "Muss alles einen Namen haben?"
"Nun", entgegnete Claudius und steckte die Hände in die Taschen, "nicht alles, aber es erleichtert die Sachlage zumindest erheblich."
"Quatsch", sagte der Blaue und verschränkte die Arme. "Du kannst mir nicht erzählen, dass ... dieses Ding da einen Namen hat."
"Die Toilette?"
"Und ... das da?"
"Die Badewanne. Entschuldigung, fast schon Whirlpool. Wow, gar nicht schlecht."
Der Blaue geriet in Argumentationsnot. "Und ... der Ort, an dem du geboren wurdest?" Ja! Damit hatte er ihn! Eine Bruthöhle konnte keinen Namen haben!
"Mein Geburtsort? Das war Newark. Ist an der Ostküste, weißt du."
Es folgte ein längeres Schweigen, ein weiteres Lächeln von Claudius, dann meinte der Blaue beleidigt: "Meinetwegen ... dann nenn mich eben Newark. Claudius."
Dann schüttelten sich die beiden nochmal die Hände, und dieses Mal lächelten beide.

Louzifer
21.07.2006, 17:47
Die Bestien aus Stein - Kapitel II

Rabitz breitete seine Schwingen aus und streckte sich im Raum. Zar verspürte er noch einen ziehenden Schmerz in der Schulter, aber dies war nicht weiter schlimm, zumal der Schmerz in der nächsten Nacht sowieso verflogen sein würde. Allein stand der Riese von einem Gargoyle in dem menschen- und gargoyle-leeren Raum und begann sich vorsichtig umzuschauen. Alles kam ihm höchst merkwürdig vor – so was hatte er selbst bei Arminius und den Germanen nicht gesehen. „Magie…?“ der Pechschwarze runzelte die Stirn als er mit seiner linken Pranke zögerlich ein Foto von der Komode hob, das ihm drei unbekannte Leute zeigte. Doch das schien nicht das einzig ungewöhnliche an diesem Bild zu sein: im Hintergrund sah man das gewaltige Anwesen, wobei auf den einzelnen Felssäulen Gargoyles in ihrer Gesteinsform zu stehen schienen. „Hrm…,“ er murmelte skeptisch und betrachtete das Foto für einen Augenblick ungläubig, ehe er es, recht verwirrt, wieder zurückstellte, als sich hinter ihm auch schon die Türe öffnete und der alte Mann von der Brücke den Raum betrat: „Ah Rabitz, lang, lang ist es her…“ – „Alter Mann…“, entgegnete ihm der Gargoyle, „…was geht hier vor sich…?“

Louzifer
03.09.2006, 00:01
Die traurige Wahrheit

Es war die unglaublichste Geschichte die Rabitz je gehört hatte. Da versuchte ihm der Alte doch tatsächlich weiß zu machen, dass seine Gefährten und er sich augenblicklich im Jahr 1986 befanden. „Mein Klan…meine Freunde,“ der pechschwarze Gargoyle schluckte schwer und seine Augen sprangen wild von einem Punkt zum anderen. Unwillkürlich packte Rabitz den alten Mann an den Schultern und rüttelte unsanft an ihm. „Wie…wie ist die Schlacht ausgegangen…? Haben wir gewonnen…? Was ist aus meinen Leuten geworden…?!“
Adelbert Kreuz, so war der Name, den der alte Kerl in dieser Zeitepoche angenommen hatte, ließ das Prozedere über sich ergehen – er konnte seinen Freund, den er seit mehr als 1 Jahrtausend nicht mehr gesehen hatte, gut verstehen. Es schmerzte ihn sehr, als er sich klarmachte, das er Rabitz beichten sollte, das er und diejenigen, die mit ihm durch das Zeitloch gefallen sind, die letzten Überlebenden seiner Rasse sein sollten.
In all den Jahren tauchten ab und an Gerüchte über Gargoyles im Weltgeschehen auf und jedes Mal ging Adelbert reister er ihnen hinterher in der Hoffnung, dass er auf Rabitz stoßen würde – doch sie alle haben sich falsch herausgestellt. Seit jener Schlacht vor fast einem Millennium hatte er nun keinen Gargoyle mehr gesehen.

Rabitz war ratlos – was sollte er jetzt tun? Und vor allem: wie sollte er es den anderen erklären, wenn er selbst Probleme hatte, das alles zu begreifen. Die Schlacht war gewonnen, doch sein Klan wurde wenige Jahre später in einer einzigen Nacht dahingemetzelt als die römischen Legionen das unbeugsame Germanien am Ende doch noch versklaven konnten.
Sie waren die letzten ihrer Art – sie waren die letzten Gargoyles…

kate@net
05.09.2006, 19:39
„Gut das wir das geklärt hätten. Mich darfst du übrigens Yareth nennen, Kleiner.“ Und zu Claudius Überraschung schüttelte sie dem frisch benannten Gargoyle die Hand. „Danke für die Rettung. Auch wenn ich das irgendwie schon geschafft hätte. Notfalls wäre der da hinten etwas auf die Nase gefallen.“ Sie zwinkerte ihm zu und man merkte richtig, wie Newark wieder furchtbar nervös wurde. „Jetzt sollten wir aber mal sehen, dass wir aus diesem Badezimmer kommen.“ Ihr Blick glitt noch einmal durch den Raum und dann machte sich daran die einzige Tür zu öffnen.

Als sie die Tür öffnete, blickte sie in einen langen Gang mit hoher Decke, der geschmückt war mit Wandteppichen und alten Ritterrüstungen. „Nicht schlecht. Da fühlt man sich ja fast heimisch.“, meinte Yareth. Immer wenn sie gut gelaunt war, wurde sie etwas redseliger. Und jetzt war sie eindeutig gut gelaunt. Sie war endlich aus dem Regen, hatte die fremden Gargoyles gefunden und befand sich ganz offensichtlich in der Villa von dem Typen, den sie sowieso aufsuchen wollte. Drei Probleme hatten sich fast wie von selbst gelöst. Besser konnte es fast nicht laufen.
Sie betrachtete in Gedanken ein Gemälde von einem alten Mann mit Anzug und Krawatte. Das musste der angebliche Experte sein. Oder einer seiner Vorfahren. Sie hatte ein unscharfes Bild in einer Zeitung gesehen. Ob sie hier endlich ein paar Antworten auf ihre Fragen finden würde? Es war schon seltsam genug gewesen diese Gargoyles zu treffen. Sie hatte schon seit Ewigkeiten niemanden mehr von ihrer Rasse getroffen. Eigentlich seit sie in dieser neuen Zeit erwacht war. Und jetzt tauchten nicht nur diese Germanischen auf, sondern auch dieses Halbblut. Das waren ihr fast zu viele Zufälle an einem Tag…

„Na ja, immerhin besser, als der stressige Regen.“, unterbrach ein Kommentar von Claudius ihre Gedankengänge. Ihr fiel ein, warum sie eigentlich hierher gekommen war. Sie wollte Antworten und diese erhielt sie sicher nicht, wenn sie weiter hier herumstand und grübelte. Sie schaute Claudius noch einmal in die Augen mit diesem typischen kühlen Blick, der ihr zu Eigen war, und verfiel wieder in ihre ursprüngliche Rolle. Sobald ihr Blick wieder auf die Dinge fokussiert war, die sie verwirklichen wollte, fuhr sie wieder in den alten Schienen und war misstrauisch wie sonst. Auch wenn dazu jetzt kein Grund mehr zu bestehen schien. Aber sie konnte nun einmal nicht aus ihrer Haut.

Von dem Gang zweigten acht Türen ab. Jeweils drei an den Seiten und eine an den Enden. Sie waren rechts aus der Tür in der Mitte getreten. An den Wänden hingen noch weitere Gemälde und an der hohen Decke waren Kronleuchter. Eine ziemlich pompöse Villa für einen Professor, der auf seinem angeblichen Fachgebiet nicht gerade anerkannt war, da man ihn für etwas wunderlich hielt. Zugegeben die Welt war wohl noch nicht bereit für sie. Als sie am Ende des Ganges Stimmen hörte, bewegte sie sich vorsichtig auf die Tür zu und bedeutete den anderen zurückzubleiben. Leider kam sie zu spät bei der Tür an und konnte gerade noch die letzten Worte mithören, auf die Schweigen folgte. Es war an der Zeit mit den anderen in Kontakt zu treten. Ohne anzuklopfen oder sich sonst wie anzukündigen öffnete sie die Türe und gewahrte zweier Gestalten. Einer von Beiden, ein rabenähnlicher Gargoyle, zuckte erschrocken zusammen und dann breitete sich auf seinem Gesicht Erstaunen aus. Er schien mit allem gerechnet zu haben nur nicht mit diesem nächtlichen Besuch. Diese Reaktion war sie jedoch schon gewohnt, da sie sich selten ankündigte, bevor sie mit anderen in Kontakt trat. Doch diesmal schein die Überraschung etwas größer zu sein. Als gebe es noch einen Grund, der ungewöhnlich machte, dass ein Gargoyle auf einmal durch die Tür trat, den der Unbekannte nicht kannte. Er hatte sich jedoch schneller wieder gefangen als sie dachte. Er strahlte etwas aus, das sie schon lange nicht mehr wahrgenommen hatte. Eine seltsame Ausstrahlung, die nur wenige Personen verströmten. Wahrscheinlich war er der Anführer dieses Klans. Der andere war jener Mann auf dem Gemälde, oder sein Nachfahre. Bei ihm zeichnete sich nicht der erwartete Ausdruck von erstaunen auf dem Gesicht ab. Aber wenn sie ehrlich war hatte sie such nicht erwartet, dass ihre Ankunft unbemerkt geblieben war. Sie hatte mal wieder unglaubliches Glück gehabt und genau die Personen gefunden, mit denen sie reden hatte wollen. Ungewöhnlicherweise fühlte sie sich jetzt etwas unbehaglich und wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Vor allem hätte sie viel darum gegeben dieses Schweigen zu beenden. Von hinten näherten sich ihre Gefährten…