Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gedichtversuch
MouseChaser
03.03.2006, 19:35
Hallo,
das hier ist gewissermaßen ein Premiere, denn es ist das erste Mal, dass ich hier ins Atelier poste^^.
Nun, ich habe vor knapp einem halben Jahr, ein Gedicht für den Deutschunterricht (10. Klasse) geschrieben und fand es damals eigentlich ganz gut (und auch heute noch :p). Heute habe ich, aus Langeweile, noch zwei Strophen hinzugefügt und nun wollte ich wissen, wie es euch gefällt. Ist es schlecht, Mittelmaß oder (so, unwahrscheinlich es ist ;)) gar oberes Mittelmaß?
Außerdem wollte ich in Erfahrung bringen, ob der Stilbruch, den ich zwischen der zweiten und dritten Strophe merke, sehr aufällig ist (das ist die Stelle, wo die neuen zwei Zeilen angefügt wurden)? So, jetzt aber genug des Geredes, auf zum Gedicht:
Pest
Menschen dicht an dicht gedrängt,
in den Straßen in den Gassen.
In der Dunkelheit beengt,
schieben sich die Massen.
Licht flackert auf die Wege,
ja, hier lebt die Apathie.
Leute laufen nur noch träge,
auf den Dächern herrscht das Vieh.
Doch die größte Angst, die trägt im Herzen,
wenn ein Mensch sich kraftlos windet,
ein jeder hier doch ohne Schmerzen,
wenn die Pest ihn tödlich schindet.
Denn das größte aller Tiere,
tötet noch den letzten Rest,
läuft doch nicht auf allen Viere'
denn das Tier, das ist die Pest.
Fertig, und nun geht, husch husch, bewerten und Kritik üben :)!
Gez. MouseChaser
ps.: Wer Kommatafehler findet, darf sie behalten ;)
Froschvampir
03.03.2006, 20:15
Das kann man nicht flüssig lesen, was imo sehr wichtig ist bei einem Gedicht. Das solltest du dringend korrigieren.
MouseChaser
03.03.2006, 20:17
Könntest du definieren, welche Stellen du meinst?
Vampy hat vollkommen Recht, es liest sich echt nicht flüssig. Les dein Gedicht doch mal ins Mikrofon und stell das Audiofile zum Saugen zur Verfügung.
Und mal zur Thematik: Warum dichten die Künstler hier denn immer so komische surreale Sachen? Die Pest ist doch gar nicht aktuell. Ich finde, jeder Künstler sollte sich mit dem Hier und Jetzt beschäftigen, denn er kann nur wirklich seine eigene Zeit erfassen.
Naja liebe Grüße
Tube
MouseChaser
03.03.2006, 21:54
@TubE: Kein Problem^^, obwohl ich jetzt beim lauten Lesen auch über eine Stelle gestolpert bin...:rolleyes:
Naja, hier das Audiofile: http://gusge.gu.ohost.de/store/Pest.ace
Zur Thematik: Hey, das kann ich sogar erklären und mit "Beweisen" untermauern^^
Also, die Aufgabe damals in Deutsch, bestand darin ein Gedicht zu einem Bild zu schreiben und zu diesem Bild passte nunmal die Thematik
(Bild: http://www.new-york-art.com/jakob-steinhardt.jpg, von, joa, Jakob Steinhardt halt^^).
Auch wenn ich den eigentlichen Teil mit der Pest erst heute dazu gedichtet habe ;).
MouseChaser
Und mal zur Thematik: Warum dichten die Künstler hier denn immer so komische surreale Sachen? Die Pest ist doch gar nicht aktuell. Ich finde, jeder Künstler sollte sich mit dem Hier und Jetzt beschäftigen, denn er kann nur wirklich seine eigene Zeit erfassen.
Künstler dichten nicht immer "surreale Sachen".
Die Pest gibt es immernoch, sie ist nur uninteressant für die Medien, die nur Profit wollen.
Ein Künstler will nichts erfassen.
ps.: Wer Kommatafehler findet, darf sie behalten
Es gibt keine Fehler, die der Leser bemerken kann, nur Kritikpunkte. In einem Gedicht kannst du auch keine Satzzeichen verwenden, wenn der Sinn dabei rüberkommt. Ich schrieb schon Gedichte... wenn du die deinem Lehrer als normalen Text verkaufen würdest... er würde sich an den Kopf fassen... verstehst du, was ich meine?
Auch, wenn ich nicht gerne Gedichte kritisiere, die eine Hausaufgabe darstellen, hier mache ich es (immerhin wurde etwas aus Automobilität hinzugefügt).
Es mag stimmen, dass es sich nicht recht flüssig liest, aber noch schlimmer finde ich, dass der Künstler sein eigenes Gedicht nicht mit Kraft und Änderung vorliest. Will sagen: Das kannst du auch noch besser!
Ach und, wenn du unbedingt auf Anmerkungen zur Form bestehst:
2. Strophe: "Wege" und "träge" reimt sich nicht (ein "unsauberer Reim").
4. Strophe: "Viere' " ist keine Abkürzung, für das Wort "Vieren"
Hier endet meine kurze Formkritik, ich denke mir, du willst lieber etwas lesen, dass dein Gedicht deutlicher verbessern könnte.
Dass die Pest schon in der 3. Strophe angesprochen wird, finde ich schade. Auch die Überschrift hätte anders lauten können (z.B. das "schwarze Tier"). Du hättest durch das Ende, wie es da schon steht eine Pointe entstehen lassen können.
Die 3. Strophe bezieht sich nicht auf das Ende der 2. Strophe, deswegen nicht flüssig zu lesen.
Entschuldige, dass mein Post hier so unstrukturiert ist, aber ich schrieb es in Hast.
Noch Fragen, oder... willst du noch mehr Kritik?
MouseChaser
08.03.2006, 14:53
Danke, für den konstruktiven Post und sry wenn ich deinen Post jetzt zerlege, aber so lässt sich das ganze besser beantworten!
wenn du die deinem Lehrer als normalen Text verkaufen würdest... er würde sich an den Kopf fassen... verstehst du, was ich meine?
Schon klar, war aber auch eher auf den Text, rund um das Gedicht bezogen^^
Es mag stimmen, dass es sich nicht recht flüssig liest, aber noch schlimmer finde ich, dass der Künstler sein eigenes Gedicht nicht mit Kraft und Änderung vorliest. Will sagen: Das kannst du auch noch besser!
Ja, aber nicht um 11Uhr Nachts :p
2. Strophe: "Wege" und "träge" reimt sich nicht (ein "unsauberer Reim").
Ok, mal gucken ob ich da was finde...
4. Strophe: "Viere' " ist keine Abkürzung, für das Wort "Vieren"
Wollte ich auf die künstlerische Freiheit schieben, wil mir nichts anderes eingfallen ist ;).
Noch Fragen, oder... willst du noch mehr Kritik?Immer :)
So, dann gehe ich jetzt mal gucken ob ich da was verbessern kann,
MouseChaser
ps: Getaro, deine Sig ist aus einem Lied, oder^^?
ps: Getaro, deine Sig ist aus einem Lied, oder^^?
Du kennst Thomas D. und sein apokalyptisches Album "Lektionen in Demut"???
sry wenn ich deinen Post jetzt zerlege
Kein Thema, mache ich ja auch^^
Wollte ich auf die künstlerische Freiheit schieben, wil mir nichts anderes eingfallen ist ;) .
Ich habe es angemerkt (" Viere' "), weil es den Lesefluss bricht, nicht, weil es grammatikalisch nicht so der Hit ist. :D
Und das mit den Fehlern "Wer Fehler entdeckt, darf sie behalten... ;) " kannst du dir ja als Signatur machen ;)
Bis bald... *abhau*
Ein Gedicht mit Metrum! Wenn du auch zwischen Trochäus und Jambus wechselst, dass ist aber imo verziehbar. War das Metrum eher zufällig oder beabsichtigt? Wenn letzteres der Fall ist, solltest du vielleicht darüber nachdenken, ob der 3 - 5 hebige Jambus / Trochäus tatsächlich die richtige Wahl für ein ernstes Gedicht ist. Ich würde dir raten, mal mit den Formen herumzuspielen, zum Beispiel das ganze mal im Daktylus zu schreiben oder einen Alexandriner daraus zu machen.
Rein atmosphärische/schildernde Lyrik ist nicht ganz mein Ding, ich bevorzuge reflektierende Lyrik, daher lass ich eine Inhaltskritik mal weg.
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