M-P
13.02.2006, 00:55
Feuer! Er wachte auf. Er lag in seinem purpurfarbenen Bett. Feuer? Wie kam er auf Feuer?
Er stand schlaftrunken auf und tapste durch die Dunkelheit. Brannte es? Er suchte nach
dem Lichtschalten. Licht war es was er jetzt brauchte. Licht, Licht. Wo war der verdammte
Lichtschalter!? Er fand ihn! -Tap!- Nichts passiert. Es war weiterhin dunkel. Ein
Stromausfall? Was nun? Er lauschte der Dunkelheit. Die Dunkelheit war nicht bereit,
irgendein Geräusch von sich zu geben. Verdammte Dunkelheit, immer ist sie still.
Die Tür! Das war es! Die Tür! Er suchte den Türknauf und riss die Tür auf. »Oh Scheisse.«
dachte er, seine Apartmentwohnung im sechsten Stock brannte, heiße Flammen schossen ihm
sofort entgegen und versenkten ihm seine jahrelang gepflegten Kotletten. Heiße Flammen,
heißer als ein Sonntagsbarbecue in der Hölle. »Ah, meine Kotletten!« Wie in Trance warf
er die Tür wieder ins Schloss. »Oh Kacke oh Kacke oh Kacke oh Kacke.« Er sah sich um.
Er musste hier raus. Aber wie?
Chicago. Fünfzehnter September, ungefähr Drei Uhr Morgens in einem Starbucks Café.
das Lokal war leer, verschissen leer. Bis auf 2 Männer, die an einem einsamen Tisch
saßen und sich schweigend anstarrten. Beide waren vom Leben gezeichnet. Einer war
groß, hager und bleich im Gesicht, aber nicht so wie normale große und hagere Menschen
bleich im Gesicht waren, nein, er war regelreicht weiß, weißer als ein kokainsüchtiger
Eisbär in der Antarktis. Der andere war klein und - nunja, fett. Mit seinen
schweineartigen Augen stierte er in eine Starbucks Kaffeetasse.
»Ich find's scheisse, dass die von Starbucks in den Kaffee pissen.«
»Wie kommen sie darauf, dass sie das tun, Mister Cloove?«
»Nun, Sir Gray... Der Kaffee schmeckt nach Pisse. Wollen sie kosten?«
»Wollen sie mich beleidigen? Wir Engländer trinken ausschließlich Tee.«
»Ach, kommen sie. Das ist doch nur ein Klischee.«
»Sicher, aber eines welches sich bewahrheitet. Wir Engländer trinken ausschlich
Tee. Wir würden eher verdursten, als irgendwas anderes zu trinken.«
»Was ist mit Guiness?«
»Was soll das sein?«
»Vergessen sie's.«
»Wie sie wünschen.«
»Meinen sie, ich pack das? Also diesen Koffer-«
»Aber selbstverständlich. Ein Mann ihres Karats. Ich bin sicher sie werden diese
Aufgabe souverän lösen. Nur Mut.«
»Aber ich denke wirklich nicht- also ich denke nicht, dass ich so geschickt-«
»Geschickt? Zumindest so geschickt, dass sie nicht im Dunkeln auf ihrer Couch sitzen
müssen und sich fragen wie der Kopf ihrer Frau neben ihren Fernseher gelangen konnte.«
»...« Cloove schluckte heftig.
»Hören sie. Ich werde jetzt gehen, spätestens um 12 Uhr am Sechzehnten September
haben sie den Koffer abgeliefert, verstanden? Hier, damit können sie ihren Kaffee
bezahlen, Amerikaner.« Er warf ihm eine Hand voll Münzen auf den Tisch. Cloove hatte
also noch 33 Stunden.
Das Telefon klingelte. Wer konnte das sein? Detective Morris saß an seinem Schreibtisch
auf dem sechsundzwanzigsten Revier und ging ein paar Akten durch.
»Morris?«
»John? Arbeitest du immernoch?«
»Paul, was gibt's?«
»Hör zu, John. Ich hab astreinen Stoff. Hochwärtiges Acid. Bist du dabei?«
»Aber immer. Wohin soll ich kommen?«
»Selbe Stelle, wie immer, Mann.«
»Schon Unterwegs.« Er legte auf, zog seine Jacke an, verlies das Büro, stieg in seinen
alten MG und fuhr los. Los zum alten Bahnhof an der Neunundvierzigsten.
»Fuckichmusshierrausundzwarsofort!« Er sah das Fenster. Ja Genau! Das Fenster. Er sah hinaus.
Draussen war es ruhig, er sah den stillgelegten Bahnhof und schaute auf die große noch
intakte Uhr. 3:12. Hatte noch niemand das Feuer bemerkt? Wie auch immer, er musste es
versuchen, er machte das Fenster auf und sah senkrecht nach unten. Er musste auf den
Fenstersims klettern und hoffen, dass ihn jemand bemerkte. Oder das Feuer. Je nachdem.
Er kletterte auf den Sims und schob sich langsam an der Wand lang.
»HILFE!« schrie. er hatte keine Lust, 40 Meter in die Tiefe zu stürzen und nach seinen
Kotletten auch noch sein Leben zu verlieren.
Cloove lief durch das nächtliche Chicago und sah sich um, alles ruhig. Doch was war das?
Er war am alten Bahnhof an der neunundvierzigsten Straße angelangt und sah nach oben.
Irgendwas stimmte hier nicht, hatte er nicht eben jemanden um Hilfe schreien gehört?
Plötzlich sah er ihn. Ein Mann stand auf dem Sims des sechsten Stocks und schrie, man konnte
erkennen dass er einst glorreiche Kotletten getragen hatte, doch sie waren widerlich
abgefackelt worden. Was für eine häßliche Welt. Was machte der Typ da eigentlich auf dem Sims?
John Morris fuhr zur selben Zeit am stillgelegten Bahnhof vor. Er hielt den Wagen und sackte
in seinen Sitz zurück. -KLIRRSCHEPPERKRACHBUMM!- Plötzlich wurde Morris aus seinem Sitz nach
vorne gerissen und klebte mit seinem Gesicht jetzt an der zerstörten Vorderscheibe seines
alten MG.
»Verfluchte-« er stieg aus und sah sich seinen MG an, irgendwas hatte seinen MG getroffen.
Was war das? Etwas, dass einmal ein Mensch gewesen war, lag auf seinem Wagen. Die Gliedmaßen
morbid in unmenschliche Richtungen gestreckt und ineinander verkeilt. Das Gesicht zerschmettert.
Die einst so vollen Kotletten waren jetzt nichteinmal mehr andeutungsweise zu erkennen.
Doch sie waren da. Blühten prächtig und verliehen ihrem Träger eine gewisse Königlichkeit.
»Oh-« sagte Morris. Einfach nur Oh. Nichts weiter. Ein dicklicher Mann kam angetorkelt, etwas
schwankend in seinem Gang, offenbar hatte ihm jemand in den Kaffee gepisst.
»Was ist passiert?«
»So'n Typ ist auf meinen Wagen gekracht.«
»Scheisse.« Der dicke Mann grabschte mit seinen fleischigen Händen nach dem Kopf der Leiche.
»Was tun sie da?!«
»Sehen sie.«
»Oh Kacke, das waren doch nicht etwa-?«
»Doch, es WAREN Kotletten. Groß und stattlich. Sehen sie sich diesen Haaransatz unterhalb des
Restes vom Ohr an. Eindeutig.«
»Ich verstehe. Wann werden es diese Wahnsinnigen endlich lernen, dass ihre Macht nur geliehen
ist?«
»Ich weiß es leider nicht.« Dem dicklichen Mann tränten die Augen.
»Ich versteh sie, Mann. Kommen Sie, wir ziehen uns jetzt Acid rein um den Schock zu verdrängen.«
»Au ja.«
Er stand schlaftrunken auf und tapste durch die Dunkelheit. Brannte es? Er suchte nach
dem Lichtschalten. Licht war es was er jetzt brauchte. Licht, Licht. Wo war der verdammte
Lichtschalter!? Er fand ihn! -Tap!- Nichts passiert. Es war weiterhin dunkel. Ein
Stromausfall? Was nun? Er lauschte der Dunkelheit. Die Dunkelheit war nicht bereit,
irgendein Geräusch von sich zu geben. Verdammte Dunkelheit, immer ist sie still.
Die Tür! Das war es! Die Tür! Er suchte den Türknauf und riss die Tür auf. »Oh Scheisse.«
dachte er, seine Apartmentwohnung im sechsten Stock brannte, heiße Flammen schossen ihm
sofort entgegen und versenkten ihm seine jahrelang gepflegten Kotletten. Heiße Flammen,
heißer als ein Sonntagsbarbecue in der Hölle. »Ah, meine Kotletten!« Wie in Trance warf
er die Tür wieder ins Schloss. »Oh Kacke oh Kacke oh Kacke oh Kacke.« Er sah sich um.
Er musste hier raus. Aber wie?
Chicago. Fünfzehnter September, ungefähr Drei Uhr Morgens in einem Starbucks Café.
das Lokal war leer, verschissen leer. Bis auf 2 Männer, die an einem einsamen Tisch
saßen und sich schweigend anstarrten. Beide waren vom Leben gezeichnet. Einer war
groß, hager und bleich im Gesicht, aber nicht so wie normale große und hagere Menschen
bleich im Gesicht waren, nein, er war regelreicht weiß, weißer als ein kokainsüchtiger
Eisbär in der Antarktis. Der andere war klein und - nunja, fett. Mit seinen
schweineartigen Augen stierte er in eine Starbucks Kaffeetasse.
»Ich find's scheisse, dass die von Starbucks in den Kaffee pissen.«
»Wie kommen sie darauf, dass sie das tun, Mister Cloove?«
»Nun, Sir Gray... Der Kaffee schmeckt nach Pisse. Wollen sie kosten?«
»Wollen sie mich beleidigen? Wir Engländer trinken ausschließlich Tee.«
»Ach, kommen sie. Das ist doch nur ein Klischee.«
»Sicher, aber eines welches sich bewahrheitet. Wir Engländer trinken ausschlich
Tee. Wir würden eher verdursten, als irgendwas anderes zu trinken.«
»Was ist mit Guiness?«
»Was soll das sein?«
»Vergessen sie's.«
»Wie sie wünschen.«
»Meinen sie, ich pack das? Also diesen Koffer-«
»Aber selbstverständlich. Ein Mann ihres Karats. Ich bin sicher sie werden diese
Aufgabe souverän lösen. Nur Mut.«
»Aber ich denke wirklich nicht- also ich denke nicht, dass ich so geschickt-«
»Geschickt? Zumindest so geschickt, dass sie nicht im Dunkeln auf ihrer Couch sitzen
müssen und sich fragen wie der Kopf ihrer Frau neben ihren Fernseher gelangen konnte.«
»...« Cloove schluckte heftig.
»Hören sie. Ich werde jetzt gehen, spätestens um 12 Uhr am Sechzehnten September
haben sie den Koffer abgeliefert, verstanden? Hier, damit können sie ihren Kaffee
bezahlen, Amerikaner.« Er warf ihm eine Hand voll Münzen auf den Tisch. Cloove hatte
also noch 33 Stunden.
Das Telefon klingelte. Wer konnte das sein? Detective Morris saß an seinem Schreibtisch
auf dem sechsundzwanzigsten Revier und ging ein paar Akten durch.
»Morris?«
»John? Arbeitest du immernoch?«
»Paul, was gibt's?«
»Hör zu, John. Ich hab astreinen Stoff. Hochwärtiges Acid. Bist du dabei?«
»Aber immer. Wohin soll ich kommen?«
»Selbe Stelle, wie immer, Mann.«
»Schon Unterwegs.« Er legte auf, zog seine Jacke an, verlies das Büro, stieg in seinen
alten MG und fuhr los. Los zum alten Bahnhof an der Neunundvierzigsten.
»Fuckichmusshierrausundzwarsofort!« Er sah das Fenster. Ja Genau! Das Fenster. Er sah hinaus.
Draussen war es ruhig, er sah den stillgelegten Bahnhof und schaute auf die große noch
intakte Uhr. 3:12. Hatte noch niemand das Feuer bemerkt? Wie auch immer, er musste es
versuchen, er machte das Fenster auf und sah senkrecht nach unten. Er musste auf den
Fenstersims klettern und hoffen, dass ihn jemand bemerkte. Oder das Feuer. Je nachdem.
Er kletterte auf den Sims und schob sich langsam an der Wand lang.
»HILFE!« schrie. er hatte keine Lust, 40 Meter in die Tiefe zu stürzen und nach seinen
Kotletten auch noch sein Leben zu verlieren.
Cloove lief durch das nächtliche Chicago und sah sich um, alles ruhig. Doch was war das?
Er war am alten Bahnhof an der neunundvierzigsten Straße angelangt und sah nach oben.
Irgendwas stimmte hier nicht, hatte er nicht eben jemanden um Hilfe schreien gehört?
Plötzlich sah er ihn. Ein Mann stand auf dem Sims des sechsten Stocks und schrie, man konnte
erkennen dass er einst glorreiche Kotletten getragen hatte, doch sie waren widerlich
abgefackelt worden. Was für eine häßliche Welt. Was machte der Typ da eigentlich auf dem Sims?
John Morris fuhr zur selben Zeit am stillgelegten Bahnhof vor. Er hielt den Wagen und sackte
in seinen Sitz zurück. -KLIRRSCHEPPERKRACHBUMM!- Plötzlich wurde Morris aus seinem Sitz nach
vorne gerissen und klebte mit seinem Gesicht jetzt an der zerstörten Vorderscheibe seines
alten MG.
»Verfluchte-« er stieg aus und sah sich seinen MG an, irgendwas hatte seinen MG getroffen.
Was war das? Etwas, dass einmal ein Mensch gewesen war, lag auf seinem Wagen. Die Gliedmaßen
morbid in unmenschliche Richtungen gestreckt und ineinander verkeilt. Das Gesicht zerschmettert.
Die einst so vollen Kotletten waren jetzt nichteinmal mehr andeutungsweise zu erkennen.
Doch sie waren da. Blühten prächtig und verliehen ihrem Träger eine gewisse Königlichkeit.
»Oh-« sagte Morris. Einfach nur Oh. Nichts weiter. Ein dicklicher Mann kam angetorkelt, etwas
schwankend in seinem Gang, offenbar hatte ihm jemand in den Kaffee gepisst.
»Was ist passiert?«
»So'n Typ ist auf meinen Wagen gekracht.«
»Scheisse.« Der dicke Mann grabschte mit seinen fleischigen Händen nach dem Kopf der Leiche.
»Was tun sie da?!«
»Sehen sie.«
»Oh Kacke, das waren doch nicht etwa-?«
»Doch, es WAREN Kotletten. Groß und stattlich. Sehen sie sich diesen Haaransatz unterhalb des
Restes vom Ohr an. Eindeutig.«
»Ich verstehe. Wann werden es diese Wahnsinnigen endlich lernen, dass ihre Macht nur geliehen
ist?«
»Ich weiß es leider nicht.« Dem dicklichen Mann tränten die Augen.
»Ich versteh sie, Mann. Kommen Sie, wir ziehen uns jetzt Acid rein um den Schock zu verdrängen.«
»Au ja.«