PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Untergang der schwarzen Musik



Zappa
06.02.2006, 02:21
Also mir geht schon seit längerem ein Frage durch den Kopf und ich würde gerne mal wissen ob andere Leute derselben Meinung sind wie ich oder ob ich völlig Unrecht habe. Mal gucken....

Was mich seit längerem beschäftigt ist, warum alle schwarzen Menschen mittlweile annehmen, dass sich die schwarze Musik nur noch in Hip Hop oder R'n'B ausdrücken lässt? Ich meine das war ja nicht immer so. Wenn wir uns mal erinnern, waren zu anderen Zeiten die hauptsächlichen Musikrichtungen, in denen Schwarze stark vertreten sind, Blues oder Jazz. Heute allerdings gibt es keinen einzigen mir bekannten Schwarzen, der eine dieser beiden Musikrichtungen praktiziert.

Ok, einige würden jetzt sagen R'n'B steht doch für Rythem And Blues, also eben Blues. Aber wer jetzt einmal ein Lied von z.B. John Lee Hooker mit Usher vergleicht oder ein Lied von Ella Fitzgerald mit Ashanti oder so, der wird sofort feststellen, dass da absolut kein Vergleich ist. Damit möchte ich jetzt nicht sagen, dass das Eine besser und das Andere schlechter ist, denn das ist ja rein subjektiv, aber es ist doch auf jeden Fall ein sehr extremer Unterschied herauszuhören.

Wieso sehen alle schwarzen Menschen mittlerweile ihre Erfüllung im Hip Hop oder R'n'B? Das mag vielleicht daran liegen, dass die Musikrichtungen zur Zeit viel populärer sind und eine breitere Masse ansprechen. Das mag wohl ein Grund sein. Was mich eigentlich stört, ist die Tatsache, das mittlerweile in anderen Musikrichtungen so gut wie keine Schwarzen vertreten, was ich schade finde, da sie doch meiner Meinung nach teilweise gigantische Stimmen haben, die z.B. im Rap gar nicht zur Geltung kommen können.

Woran liegt das? Trauen sich Schwarze keine Beteiligungen mehr an anderen Musikrichtungen zu oder ist dieses Gangsterbild einfach momentan so von den Medien geprägt, dass ein Schwarzer gar nicht die Möglichkeit besitzt, in eine andere Richtung zu gehen?

Pyrus
06.02.2006, 04:37
Naja, ich denk mal, das ist ganz einfach: durch die Veränderung der sozialen Lage entwickelte sich ein neues Bewusstsein und es wurden neue (musikalische) Ausdrucksmittel notwendig. Um es mal ganz wertfrei zu sagen.

Mir persöhnlich sagen Jazz und Blues aber auch viel eher zu.

Von einem Untergang kann man imo aber bestimmt nicht sprechen, schliesslich ist Gospel in Amerika immer noch extrem populär und Jazz und Blues haben sich auch nur daraus entwickelt.

Vielleicht bessern sich die Zeiten ja irgendwann wieder.

M-P
06.02.2006, 08:09
blues gibts heut noch zuhauf im rock, z.b. the black keys? na gut, das sind jetzt weiße, aber wen kümmerts?

wirklich auskennen tu ich mich mit dem heutigen blues und jazz nicht, aber ich hab so das gefühl, dass'n haufen indie bands (z.b. the brian jones town massacre) ziemlich viel blues machen. da kommt aber logischerweise durch den psychedelischen einfluss. beim jazz hab ich noch weniger ahnung, aber die meisten penner vermischen das mit ska und französischem chanson, wovon man bekanntlich kotzen muss.

aber ich glaube nicht dass schwarze musik ausstirbt, nur weil weder du noch ich wissen ob's heute noch richtigen blues oder jazz oder funk gibt.
aber mir fallen noch ben harper, bootsie collins, richard bona, wayman tisdale oder- da hört's auf. - ein.

noRkia
06.02.2006, 13:01
hm ich besitze weitreichende englishkenntnisse und weis das black auf deutsch übersetzt schwarz heisst :)
ähm die von dir angesprochene musik ist für mich blackmusic.
und schwarze musik ist für mich die musik aus der schwarzen szene also gothic und darkwave.
das nur am rande.

was das thema angeht,interessiert mich nicht wirklich aber die entwicklung zeigt wieder mal wie sehr es mit der musikindustrie den berg hinab geht.

T.U.F.K.A.S.
06.02.2006, 13:41
ihr tut alle so, als wäre es die schlechteste erfindung aller zeiten gewesen, als schwarze hiphopper hervorkamen...
klar, so wies jetzt ist, ist es natürlich nicht das, was es früher war, als es noch die eher politisch und kritisch angehauchten leute aus den schwarzen-vierteln mit sprechgesang alles veränderten. leute wie grandmaster flash, public enemy, n.w.a. (obwohl's da schon mit dem "gangsta rap" los ging :rolleyes: ), 2pac etc. pp. heute geht's nur noch um credibility und money money money. is scheisse, klar, aber wir müssen noch getrachten, dass es immer wieder leute gibt, die diese neo-blackmusic aus dem sumpf rauszuziehen versuchen, es sind aber leider nicht genügend, um die musik vorm total-absturz zu bewahren. noch.
aber was soll's. irgendwann wird alles wieder gut.

so und so
07.02.2006, 18:16
ich denke mal, hip hop wird von schwarzen bevorzugt , da man für diese art von musik nicht mehr braucht als ein paar sprüche über die welt. die leute, die aus ghettos kommen , können sich durch hip hop besser ausdrücken. in dieser musik können sie den ganzen scheiß, den sie erlebt haben schnell , verständlich und einfach auf den punkt bringen. jazz musiker brauchen sehr viel erfahrung, bis sie es wirklich drauf haben. leute, die aus einer ärmeren gegend kommen, haben meist nicht die chance ein instrument zu lernen, da das nicht billig ist. hip hop braucht nur nen paar beats und dann hat sich die sache.
aber ich geh jetzt sehr von amerika aus, wo schwarze noch nicht für voll genommen werden.

ich würde aber auch nicht sagen, das schwarze mitlerweile nur noch hip hop machen. ich kenne viele reagge musiker, die schwarz sind.

M-P
07.02.2006, 19:07
ich denke mal, hip hop wird von schwarzen bevorzugt , da man für diese art von musik nicht mehr braucht als ein paar sprüche über die welt.

für sämtliche anderen musikrichtungen ebenso.

Xe4ro
07.02.2006, 19:15
ich denke mal, hip hop wird von schwarzen bevorzugt , da man für diese art von musik nicht mehr braucht als ein paar sprüche über die welt. die leute, die aus ghettos kommen , können sich durch hip hop besser ausdrücken. in dieser musik können sie den ganzen scheiß, den sie erlebt haben schnell , verständlich und einfach auf den punkt bringen. jazz musiker brauchen sehr viel erfahrung, bis sie es wirklich drauf haben. leute, die aus einer ärmeren gegend kommen, haben meist nicht die chance ein instrument zu lernen, da das nicht billig ist. hip hop braucht nur nen paar beats und dann hat sich die sache.
aber ich geh jetzt sehr von amerika aus, wo schwarze noch nicht für voll genommen werden.

ich würde aber auch nicht sagen, das schwarze mitlerweile nur noch hip hop machen. ich kenne viele reagge musiker, die schwarz sind.


Braucht es das? Es soll sogar HipHopper geben die Jazz spielen ... mit echten Instrumenten :) , oder sogar HipHop mit echten Instrumenten machen ...

Aber Wayne

Boo2k
08.02.2006, 16:46
Braucht es das? Es soll sogar HipHopper geben die Jazz spielen ... mit echten Instrumenten , oder sogar HipHop mit echten Instrumenten machen ...

in polen sogar ne ganze menge...

ja ich vermisse das, ich höre schon sehr gerne jazz, ein fan bin ich bei weitem nicht und ich kenne mich auhc überhaupt nicht aus aber ich hörs halt gerne. ^^
der cowboy bebop ist bei mir, wenn man nach lastfm liste geht sogar auf platz 1 ^^ (ok da kommt noch der andere kram von yoko kanno dazu).
aber was black angeht findet man da im westen vergebens hiphop der jazzig angehaucht ist. wenn ich mir da meine lastfm liste durchgehe sehe ich da stattdessen hauptsächlich raggey und jazz/hiphop was aus polen kommt. ich habe aber keine ahnung wie so eine musik dort entstehen konnte, wohingegen in amerika alles jazzige vergessen ist :(

aber, wie gesagt, habe ich kein plan was man genau als jazz bezeichnet, es unterscheidet sich bestimmt mit dem was ich als jazz sehe:

http://rapidshare.de/files/12812308/18_fisz-_-na_sznurowalde.mp3.html

http://rapidshare.de/files/12813120/17-fisz_and_envee-lec-b3s_pl.mp3.html

so und so
08.02.2006, 17:59
für sämtliche anderen musikrichtungen ebenso.


ich glaub,ich hab mich nich richtig ausgedrückt. für mich hat hip hop eher weniger mit instrumenten zu tun. das wollt ich damit sagen. außerdem hab ich auch nicht gesagt, dass hip hop die einzige musik richtung ist, die gefühle und erlebnisse verarbeitet oder erzählt

Rayniac
09.02.2006, 13:52
Naja, ich klink mich ma ein.
Soweit ich weis wurden den schwarzen Jazzern früher(also ab den 30ern.) sehr viele Steine in den Weg geworfen. Da haben die Plizisten schonma den einen oder anderen Joint "gefunden". Außerdem denke ich, dass die schwarzen aus "ihrer" Musik gedrängt wurden. Das sieht man ja daran, dass es heutzutage zwar viele(proportionell gesehen) weiße, aber seeeehr wenige schwarze Blues oder Jazzmusiker gibt, die aktuell sind.

T.U.F.K.A.S.
09.02.2006, 14:48
Braucht es das? Es soll sogar HipHopper geben die Jazz spielen ... mit echten Instrumenten :) , oder sogar HipHop mit echten Instrumenten machen ...
the roots, automato, the fugees... gibt schon welche ;) und verdammt gute noch dazu - und alles schwarze ^.^

one-cool
09.02.2006, 15:28
ich bin seitdem ein wenig mehr auf Swing umegstiegen, da ich in der Jazz-Sparte leider kaum neuere Sachen finde.

Paul Anka z.B.

naja, schade, dass nicht mehr soviel Blues und Jazz gemacht wird.