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Venken
27.12.2005, 02:06
Schweigen

Es verstummt in ihren Ohren
und verliert sich in ihren Augen,
es fliegt umher, durchstreift ihr Haar,
ein Gefühl, so endlos fern und unnahbar.

Wut und Angst verbrüdern sich
schmettern mich zu Boden
meine Brust beklemmt vom schlimmen Schmerz
birgt ein eisig-kalt betäubtes Herz.

So fällt der Schnee,
draußen,
drinnen,
und auf uns.

Unsere Zungen sprechen andere Sprachen,
wissen längst nicht mehr was ist zu sagen.
Und jetzt, jetzt sind wir außer Stande,
zu sagen wo wir stehen – am Rande.

Am Rande einer warmen Zeit
von der schon nichts mehr bei uns bleibt,
außer ein paar letzten Strahlen,
werden sie uns trösten über solche Qualen?

Denn sie leuchten hell und leuchten tief,
aus den Ecken unserer Erinnerung.
Sie bestrahlen das Eis von allen Seiten,
doch vermögen sie es auch

zu brechen?

So fällt der Schnee,
draußen,
drinnen,
und auf uns.

La Cipolla
01.01.2006, 21:22
Der Rückbezug mit der letzten Strophe kommt wirklich genial.
Das Gedicht ist ungewöhnlich. Wenn man es normal liest, ist es vollkommen unmelodisch, aber in einer niedrigen Geschwindigkeit und mit großen Pausen hat es eine unglaubliche Wirkung, weil der Inhalt wirklich eindeutig wird. (Sofern es gut vorgelesen ist)
Wirkliche Kritik hab ich nicht, am ehesten noch die zweite Strophe. Das ganze Gedicht nutzt die Kälte als Metapher, und jetzt kommen direkt hintereinander Wörter wie Wut und Schmettern, die dem Ganzen einen hitzigen Anstrich geben. Vielleicht sollte man noch ein "kaltes" Adjektiv einfügen oder so.

NeoInferno
02.01.2006, 12:26
Wirkt routiniert geschrieben und liest sich ganz gut. Nur gibt es in einigen Versen kleinere Probleme mit dem Rhythmus, also genauer mit variierender Anzahl von Silben, Kadenzen und solchen Kram. Generell achtest du mehr auf den Reim und andere Dinge als auf ihn. Dadurch wird er uneinheitlich, was zumindest bei mir den Lesefluss stört.

Venken
05.01.2006, 23:09
Wirkliche Kritik hab ich nicht, am ehesten noch die zweite Strophe. Das ganze Gedicht nutzt die Kälte als Metapher, und jetzt kommen direkt hintereinander Wörter wie Wut und Schmettern, die dem Ganzen einen hitzigen Anstrich geben. Vielleicht sollte man noch ein "kaltes" Adjektiv einfügen oder so.

@la cipolla: danke erstmal für die netten Worte. Das mit dem "kalten" Adjektiv lass ich mir nochmal durch den Kopf gehen. Aber du hast Recht. irgendwie passen die Worte nicht zur Gesamtstimmung des Gedichts...


Generell achtest du mehr auf den Reim und andere Dinge als auf ihn. Dadurch wird er uneinheitlich, was zumindest bei mir den Lesefluss stört.

@NeoInferno: Das stimmt. also die letzten beiden Strophen sind extrem unmeliodiös. das liegt wahrscheinlich größtenteils daran, dass das gedicht an sich erst ohne reimschema auskommen sollte. ich mich dann in letzter Minute aber doch noch umentschieden hab, warum auch immer :confused: :D