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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Du willst also Japanisch lernen ... - Ein lustiges Essay zur japanischen Sprache



derBenny
20.12.2005, 22:53
Da mir gerade mal langweilig war, habe ich einen winzigen Moment lang darüber nachgedacht, Japanisch zu lernen. Als ich allerdings den folgenden Text gelesen habe, habe ich beschlossen, es doch lieber sein zu lassen.

Es handelt sich um ein Essay von Dan Berret, das von irgendjemandem in's Deutsche übersetzt worden ist. Ich fand' es einfach genial und hätte mich vor Lachen fast auf den Boden geworfen. Das darf ich diesem Forum nicht vorenthalten. Ich hab über die Forensuche geschaut, ob der Artikel schonmal irgendwo erwähnt worden ist, aber die hat leider die störende Angewohnheit, als Suchergebnisse standartmäßig alle (wirklich alle) vorhandenen Threads auszuspucken, was nicht gerade hilfreich ist.

Lange Rede, kurzer Sinn ... hier kommt der Text:



Du hast vielleicht in ein paar japanischen Restaurants gegessen, einige Anime-Filme gesehen, einen japanischen Austauschschüler beherbergt und eine japanische Freundin gehabt. Und jetzt denkst Du – irgendwo ganz hinten in Deinem Spatzenhirn –, daß es doch eigentlich nicht schlecht wäre, Japanisch zu lernen. Hey! Du könntest Video-Spiele übersetzen! Oder Manga-Comics! Oder sogar Anime-Filme! Du könntest japanische Mädchen abschleppen und Deine Freunde beeindrucken! Vielleicht könntest Du sogar nach Japan gehen und ein Anime-Künstler werden! Cool! Das ist doch eine tolle Idee!

Also springst Du schnell runter zur Bibliothek und holst Dir ein paar Bücher mit so tollen Titeln wie »Japanisch in 30 Tagen« oder »Japanisch für den absoluten Volltrottel, der sich niemals fortpflanzen sollte«. Und dann siehst Du es... hey! Du kennst ja schon ein paar Vokabeln aus Deiner Manga-Sammlung / von Deiner Freundin / aus den Anime. So kommt Dir dann, völlig überdreht und selbstsicher wie Du bist, noch eine neue Idee: »Hey! Vielleicht... vielleicht könnte ich das ja zu meinem Beruf machen! Oder sogar Japanisch studieren! Ist doch eine gute Idee, oder?«

FALSCH.

Es ist völlig egal, wie viele Anime-Filme Du gesehen hast, wie viele japanische Freundinnen Du hattest, oder wie viele Bücher Du gelesen hast: Du kannst kein Japanisch! Und nicht nur das: Diese gottverdammte Sprache sogar zu studieren ist NICHT spaßig (oder auch nur ansatzweise rational). Seit langem zwingen die Amerikaner ihre Gefangenen in Guantanamo dazu, Japanisch zu studieren. »09/11« ist ein El-Kaida-Code und bedeutet soviel wie »Japanisch studieren«. Muß ich noch mehr sagen?

Und weil ich es nicht ertragen kann, zu sehen, wie nach wie vor so viele Lämmer hoffnungsfroh zur Schlachtbank eilen, habe ich diesen Essay geschrieben, um ein paar wirklich hilfreiche Hinweise zum Japanischlernen zu geben... oder in diesem Fall besser zum NICHT Japanischlernen...




Erster Grund:
ES IST ZU SCHWER

Das sollte ja wohl klar sein.

Ganz gleich, was alle Sprachlehrbücher, Freunde oder Online-Sprachkurse Dir erzählen wollen: Japanisch ist NICHT einfach, leicht oder auch nur ansatzweise rational. (Das japanische Vokabular zum Beispiel wurde festgelegt, indem man dünne Sushiröllchen, an denen kleine Zettel mit einzelnen Silben hingen, an eine Dart-Scheibe warf.) Die Japaner bringen die Gerüchte von der leichten Erlernbarkeit ihrer Sprache unters Volk, um auch weiterhin dümmliche Gaijin in ihre Klauen zu bekommen.

Japanisch ist aber nicht nur nicht leicht – es ist wahrscheinlich eine der schwierigsten Sprachen, die man überhaupt lernen kann. Mit seinen DREI völlig verschiedenen Schriftsystemen (von denen keines irgendwie nachvollziehbar ist), mit seiner Vielzahl an sinnlosen und verwirrenden Höflichkeitsstufen und mit der absolut psychopathischen Struktur seiner Grammatik hat das Japanische von Anbeginn an noch jeden Gaijin kleingekriegt. Laß mich einige der erwähnten Punkte näher ausführen, damit Dir noch ein bißchen deutlicher wird, wovon ich rede.

Das japanische Schriftsystem

Die japanische Schrift besteht eigentlich aus drei verschiedenen, in sich geschlossenen und gänzlich irrationalen Schriftsystemen: Hiragana (»die verschnörkelten Buchstaben«), Katakana (»die kantigen Buchstaben«) und Kanji (»etwa 4 Millionen Inkarnationen Deiner schlimmsten Alpträume«).

Hiragana dienen dazu, japanische Wörter Silbe für Silbe aufzuschreiben. Das Hiragana-Alphabet besteht aus vielen Buchstaben, die alle völlig anders aussehen und absolut keinen Bezug zueinander oder überhaupt zu irgend etwas haben. Die Hiragana wurden entwickelt, indem man ein paar taubblinde japanische Vollidioten dazu brachte, auf Papier herumzukritzeln, ohne daß sie die leiseste Ahnung davon hatten, warum sie das tun sollten. Die dabei entstandenen Muster nannte man dann »Hiragana«. Der Prinz, der diesen glorreichen Einfall hatte, Yorimushi (»stinkender Affen-Busch-Esel«), wurde auch prompt niedergeknüppelt. – Aber: Mach Dir keine Gedanken, denn Du wirst die Hiragana im »wirklichen Leben« kaum brauchen.

Katakana werden benutzt, um Fremdwörter aufzuschreiben – und zwar in so grausigem japanischen Akzent, daß man keine Ahnung hat, was sie heißen sollen, selbst wenn es Englisch ist. Aber egal; wenn Du Dir für die Katakana eine einfache Regel merkst, dann wird Dir Japanisch viel leichter fallen: Immer, wenn etwas in Katakana geschrieben ist, dann ist es ein englisches Wort. (Merke: Katakana wird auch für nicht-englische Fremdwörter benutzt. Und auch für Tierlaute. Und Geräusche. Und japanische Wörter.) Die Katakana-Buchstaben sehen alle völlig identisch aus, und es ist auch den Japanern nicht möglich, sie auseinanderzuhalten. Aber: Du brauchst Dir keine Sorgen machen, denn Du wirst im »wirklichen Leben« kaum Katakana zu sehen bekommen.

Kanji sind Schriftzeichen, die man in China gestohlen hat. Jedesmal, wenn die Japaner China überfielen (und das geschah sehr oft), nahmen sie ein paar neue Zeichen mit, so daß sie mittlerweile etwa 400 Gazillionen von ihnen besitzen. Jedes Kanji besteht aus »Strichen«, die in einer bestimmten Reihenfolge geschrieben werden müssen. Wenn sie fertig sind, haben die Kanji dann eine bestimmte Bedeutung, wie zum Beispiel »Pferd« oder »Frau«. Aber nicht nur das! Man kann sie auch kombinieren, um neue Wörter zu erhalten. Wenn man beispielsweise die Kanji für »klein« und »Frau« zusammensetzt, dann bekommt man das Wort »Vergaser«. Außerdem werden die Kanji auch verschieden ausgesprochen, je nachdem, an welcher Stelle des Wortes sie stehen, wie alt Du bist und welchen Wochentag wir haben. Als die ersten Europäer nach Japan kamen, haben die japanischen Gelehrten vorgeschlagen, daß man doch in ganz Europa das japanische Schriftsystem als eine »Universalsprache« übernehmen sollte, die von allen Völkern verstanden wird. Das war die Ursache für den Ersten Weltkrieg einige Jahre später. Aber: Keine Sorge, denn Du wirst im »wirklichen Leben« keine Kanji zu Gesicht bekommen. Die meisten Japaner haben das Lesen schon vor langer Zeit aufgegeben und verbringen ihre Zeit in den Spielhallen an den Pachinko-Automaten.

Höflichkeitsstufen

Die Höflichkeitsstufen in der japanischen Sprache gehen auf die alten japanischen Traditionen von absolutem Gehorsam und Einheitlichkeit, auf das Kasten-System der Gesellschaft und auf den unbedingten Respekt vor willkürlichen hierarchischen Strukturen zurück, von denen viele westliche Manager glauben, daß sie in ihrem Unternehmen sehr nützlich sein würden. Natürlich stimmt das, aber niemand ist froh darüber.

Je nachdem, mit wem man spricht, muß man verschiedene Höflichkeitsstufen benutzen. Die Wahl der richtigen Höflichkeitsstufe ist von vielen Aspekten abhängig: Alter des Sprechers, Alter des Gesprächspartners, Uhrzeit, Sternzeichen, Blutgruppe, Geschlecht, ob man eher der Grass- oder eher der Rock-Pokémon-Typ ist, Farbe der Unterhosen usw. usf. Um einen ersten Eindruck zu bekommen, betrachte man das folgende Beispiel.

japanischer Professor: Guten Morgen, Klaus.
Klaus: Guten Morgen.
japanische Kommilitonen: (namenloses Entsetzen)

Alles in allem kann man sagen, daß die Höflichkeitsstufen etwas sind, was völlig außerhalb Deines Begriffsvermögens liegt... also versuche es erst gar nicht! Begnüge Dich damit, für den Rest Deines Lebens wie ein kleines Mädchen zu sprechen, und hoffe darauf, daß Dich niemand vermöbelt.

Grammatische Strukturen

Die japanische Sprache hat eine Struktur, die man »interessant« nennen könnte, oder auch »verwirrend«, »willkürlich«, »undurchschaubar« oder »bösartig«. Um das wirklich verstehen zu können, werfe man einen Blick auf die Unterschiede zwischen deutschem und japanischem Satzbau.

deutscher Satz: Jana ging zur Schule.
derselbe Satz in Japanisch: Schule Jana zur ging Affe Apfel Vergaser.

Japanische Grammatik ist also nichts für sanfte Gemüter oder Durchschnittshirne. Außerdem haben die Japaner auch keine Wörter für »ich«, »mir«, »ihnen« und so weiter, die man einfach so benutzen könnte, ohne ausgesprochen unverschämt zu klingen. (Wenn man beispielsweise das japanische Wort für »du« in Kanji-Zeichen aufschreibt, dann bedeutet es »Ich hoffe, ein Affe zerkratzt Dir das Gesicht«.) Weil ihnen also solche Wörter fehlen, klingen die Sätze »Er hat sie eben erschossen!« und »Sie hat ihn eben erschossen!« genau gleich, was logischerweise bedeutet, daß die meisten Japaner praktisch nie eine Ahnung davon haben, was um sie herum geschieht. Solche Dinge soll man dann aus dem »Kontext« erschließen, was ein burmesisches Wort ist und »Du bist aufgeschmissen« bedeutet.


Zweiter Grund:
DIE JAPANER

Wenn wir Westler an Japaner denken, dann fällt uns ein: höflich, respektvoll, anpassungsfähig. (Man hätte genausogut an Chinesen denken können). Aber es ist wichtig, sich darüber im klaren zu sein, wo die Wahrheit aufhört und wo unsere westlichen Klischees beginnen.

Natürlich wäre es vollkommen unverantwortlich, wenn man in Anbetracht von Abermillionen Japanern irgendwelche Verallgemeinerungen wagen würde, aber ALLE Japaner weisen drei Gemeinsamkeiten auf: sie »sprechen Englisch«, sie ziehen sich sehr ordentlich an, und sie sind klein.

Das japanische Schulsystem steht unter der Aufsicht der japanischen Regierung, die natürlich keinerlei Ressentiments kennt (Titel des neuesten Geschichtsbuches: »Weiße Dämonen versuchten, uns unser heiliges Mutterland zu stehlen, wurden aber glorreich und machtvoll vom Kaiser-Vater und den göttlichen Winden zurückgetrieben: Die Geschichte des Zweiten Weltkrieges«). Aus diesem Grunde durchlaufen alle Japaner dieselbe Englisch-Ausbildung, die darin besteht, daß sie »The Canterbury Tales« lesen, einige Folgen von »M.A.S.H.« ansehen und das Englisch-Wörterbuch von der ersten bis zur letzten Seite durchgehen. Ausgestattet mit diesen profunden Sprachkenntnissen verlassen die Kinder Japans die Schule, um im Welthandel und in der Politik mitzumischen, wobei sie dann solch bemerkenswerte Sprüche wie »You have no chance to survive, make your time« von sich geben, und ihre eigenen Waren aufwerten, indem sie englische Slogans daraufschreiben, wie beispielsweise »Just give this a Paul. It may be the Paul of your life« an einem Spielautomaten.

Zweitens kleiden sich alle Japaner ausgesprochen gut. Das paßt ja auch zu der allgemeinen japanischen Vorliebe für alles Gepflegte und Ordentliche. Bei einem Japaner muß alles perfekt sein; andernfalls verursacht eine kleine Windung im rechten Hirnlappen bei ihm einen Anfall von unkontrolliertem Gewaltverhalten, der solange anhält, bis die Unordentlichkeit getilgt wurde. Die Japaner falten sogar ihre dreckige Wäsche. Schlampigkeit wird in der japanischen Gesellschaft nicht geduldet, und jemand mit einer kleinen Falte im Hemd (die er ja auch unter einem wollenen Sweatshirt verstecken könnte – vielleicht noch geschmückt mit einem englischen Slogan wie »Spread Beaver, Violence Jack-Off!«) wird auf der Stelle mit winzigen Handys gesteinigt.

Drittens sind alle Japaner sehr klein. Wirklich, wirklich klein. Das ist echt komisch! Um nun nicht nur den Europiden und den Afrikanern das Großsein zu überlassen, haben die Japaner jetzt Schuhe mit unglaublich hohen Sohlen in Mode gebracht, so daß sie letztlich wenigstens den Anschein erwecken können, sie hätten die Größe eines Menschen (während ihre wahre Statur sie eher in die Nähe von Zwergen oder Hobbits stellt).

Auch die japanische Kultur ist sehr »interessant«, womit ich hier »verwirrend« und stellenweise auch »gefährlich« meine. Sie basiert nämlich auf dem Konzept von »Eigene Gruppe – Fremde Gruppe«; in diesem Konzept bilden alle Japaner die eine, große »Eigene Gruppe«, und DU bist die »Fremde Gruppe«. Außer diesem Gefühl der Andersartigkeit entwickeln die Japaner auch Comics und eine große Bandbreite anderer Konsumgüter, die sie Dir ständig vor die Nase halten – 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche. Die Japaner mögen auch Monster, die mit dem Schwanz kämpfen und in Deinen Hosen leben, sie baden gern zusammen mit ihren Eltern und töten sich mit Vorliebe selbst.

Das Essen der Japaner nennen manche Leute »exotisch«, die meisten aber sagen wohl eher »ekelerregend« dazu und manche sicher auch »Abfall«. Die japanischen Speisen gehen auf die alte Zeit zurück, in der alle Abgaben ausschließlich in Reis zu zahlen waren. Die Leute hatten das Reis-Essen bald so satt, daß sie bereit waren, mehr oder weniger alles zu essen, was sie finden konnten: angefangen von Algen aus dem Meer bis hin zu anderen Japanern. So kam es zur Erfindung solch wundervoller Gerichte wie beispielsweise »Natto« (das angeblich irgendwie aus Bohnen bestehen soll, aber wie Batteriesäure schmeckt) oder »Pocky« (was nichts anderes ist als Stäbchen mit verschiedenen Glasuren darauf – in den Geschmacksrichtungen von Sägemehl bis Erdbeere).

Ungeachtet der Vielfalt der Gerichte haben es die Japaner trotzdem geschafft, daß alles, was sie essen – vom Tee bis zu den Pflaumen – nach geräuchertem Rindfleisch schmeckt.


Dritter Grund:
DEINE KOMMILITONEN

Als wenn es nicht schon schwer genug wäre, einfach nur diese verfluchte Sprache lernen zu müssen, so zieht das Japanischstudium merkwürdigerweise genau die Art von Leuten an, die Dich hoffen lassen, daß möglichst bald ein möglichst großer Komet die Erde trifft. Es gibt da ein paar Standart-Typen von Studenten, denen Du immer begegnen wirst; dies sind: der Anime-Freak, der Ich-weiß-alles-Typ und das erstarrte Kaninchen.

Die Anime-Freaks sind vermutlich am zahlreichsten und außerdem die, welche Dir am meisten auf die Nerven gehen werden. Hier sind ein paar ihrer Merkmale, die Dir helfen sollen, sie zu erkennen, bevor es zu spät ist: sie tragen das immer gleiche Evangelion-T-Shirt Tag für Tag, man kann an ihnen mehrere Anime-Schlüsselanhänger baumeln sehen, sie lassen japanische Sprüche los, die sie offensichtlich nicht verstehen (so etwas wie »Ja! Ich werde Dir niemals vergeben!«), sie bezeichnen sich gegenseitig als »Chan«, sie deuten während des Unterrichts obskure Bezüge zur japanischen Kultur an, und sie fallen normalerweise durch die Prüfung. Du mußt äußerst vorsichtig sein, damit sie keine Schwäche oder Angst an Dir riechen können, denn, wenn sie das tun, werden sie sich sofort auf Dich stürzen und Dir sowohl Deine Zeit als auch Deine Geduld stehlen, bis nur noch eine leblose Hülle von Dir übrigbleibt. In ihrem verzweifelten Bedürfnis nach menschlicher Gesellschaft werden sie Dich zu ihren Club-Treffen mitschleppen wollen, zu Anime-Abenden, zu Conventions und zu lauter solchen Dingen, die Dir völlig egal sind.

Der Ich-weiß-alles-Typ hat eine japanische Freundin oder einen japanischen Freund, und diese »Insider-Quelle« für die japanische Kultur macht ihn zum akademischen Experten für alles, was mit Japan zu tun hat, ohne daß er in seinem ganzen Leben auch nur ein einziges Buch über Japan gelesen hätte. Du kannst die Ich-weiß-alles-Typen normalerweise an folgenden Warnsignalen erkennen: überhebliches Grinsen, will mehr beantworten als man ihn fragt, beantwortet die meisten Fragen falsch, fragt den Lehrer bestimmte Dinge und diskutiert dann über die Antwort (typisches Beispiel... Student: Was bedeutet »Ohayou«?, Lehrer: Es bedeutet »Guten Morgen.«, Student: Also, meine Freundin, hat mir da ganz was anderes gesagt...), redet Blödsinn, spricht viel über japanisches Essen und redet dabei Blödsinn, gibt lange, unnötig detaillierte Antworten, die Blödsinn sind... und fällt durch die Prüfung.

Zum Typ »Erstarrtes Kaninchen« gehören all jene Studenten, die angefangen haben, Japanisch zu studieren, weil sie a) dachten, das wäre ganz lustig, b) dachten, es wäre nicht schwer oder c) einfach noch irgend ein Nebenfach brauchten. Diesen Studenten stehen Angst und Schrecken im Gesicht geschrieben – von dem Moment an, wo sie das Klassenzimmer betreten, bis zu dem, wo sie es wieder verlassen –, denn während dieser Zeit hören sie in ihrem Kopf die schrillen, angstvollen Schreie, die ihre Zukunft dort macht, während sie das Klo runterrutscht. Normalerweise fallen sie durch die Prüfung.

Obwohl viele Japanisch-Studenten nette, lustige, hart arbeitende Leute sind, wird keiner von denen in Deiner Klasse sitzen.


SCHLUSS

Wenn Du mit der Schwierigkeit der Sprache, mit der japanischen Gesellschaft und mit Deinen Kommilitonen irgendwie zurechtkommst, dann wird es Dir vielleicht Spaß machen, Japanisch zu lernen.

Anmerkung des Autors: Dieser ganze Essay ist – obwohl ich hier und dort ein Körnchen Wahrheit eingestreut habe – natürlich eine Satire und sollte auch so behandelt werden. Ich habe schließlich selbst Japanisch studiert, und wenn es auch eine harte Zeit war, so liebe ich doch die japanische Sprache. Ich denke, jeder sollte es versuchen. Du solltest Dich nur auf eine ganze Menge Quälerei einstellen. Viel Spaß beim Sprachenlernen!

Quelle: http://www.thomas-golnik.de/japan/04.html

Ich hab' jetzt noch Tränen in den Augen vor lauter Lachen. ^^

Wischmop
20.12.2005, 23:42
Jaja...
Jeder Japanologe kennt den Text. *g* Fast auswendig... ^^°

chinmoku
21.12.2005, 19:29
Obwohl ich noch kein Student bin, ist in diesem Text doch sehr viel Wahrheit drin ^^

Chrissi
22.12.2005, 12:36
Der Text ist genial. Ich kenne da sogar eine dieser Besserwissertypen. xD
Oh man. :D

Knumonmaster
22.12.2005, 21:15
Der Essay ist ja mehr oder weniger "standart" :D Kenn ihn also schon, ist aber immer wieder lustig und hat auch hier und da doch viel Wahrheit, ist ja wirklich keine so einfache Sprache^^ manchmal.

Aber man soltle sich auf keinen Fall abschrecken lassen, ich hab auch trotz des Essays im Semester danach angefangen Jap. zu lernen =)


Knumon

darrin
03.01.2006, 18:06
Wie lang habt ihr gebraucht um es sprechen zu können, um japanisch perfekt reden zu können vergehen ja schon jahre.
Ist es wirklich so schwer wie im essay beschrieben (nur das reden)?

Chaoticos
03.01.2006, 18:20
vermutlich feghlt mir der nötige humor um das lustig zu nennen
aber man muss mal überlegen das japan mit den eurpäischen länder vergleichbar ist

die sprache: russich, (alt-)grieschich oder DEUTSCH (nur um ein paar beispiele zu nennen)
sind net wirklich einfacherer

höflichkeit hatten wir auch mal (theretisch sogar immernoch)

zu den japanern an sich: sind eher europäer als asiaten (vom charakter her)
vergleichbar mit engländern und deutschen (+selbstbewustsein)

außerdem maße ich mir mal an dass die meisten von euch vrmtl net mal die deutsche kultur (ja die gibts auch noch)

tja das wars (erstmal) von mir

Froschvampir
04.01.2006, 15:02
Ich find's unjapanisch... Ein Japaner würde wohl selten so einen arroganten Text schreiben~


Frosch

Ianus
04.01.2006, 15:43
Ich find's unjapanisch... Ein Japaner würde wohl selten so einen arroganten Text schreiben~ Read: "A Japan that can say no" (gibts im Internet), und behaupte das wieder. Die urjapanischen Rechten mit ihren Rückgriffen auf uralte Tenno- und Bushidotradition sind die arrogantesten Schweine überhaupt. Samuraikultur baute darauf auf, dass man stolz darauf war, Leuten die Fresse polieren zu können und Mitglieder des Hofes taten sich wirklich schwer, das Volk überhaupt als Menschen sehen. Nebenbei hat die rechte erst kürzlich wieder einen pseudowissenschaftlichen Manga zum Bestseller gemacht, der behauptet, dass die Koreaner ohne Japan auf keinen Grünen Zweig gekommen wäre und das der Kulturexport in die andere Richtung (von Japan nach Korea) lief. Und das, obwohl über 50% aller Adeligen zur Heianzeit noch Koreaner waren. :rolleyes:

Edit: aber du hast recht, der Text wurde von einem amerikanischen Studenten verfasst und von einem deutschen Übersetzt. Kein japaner war Involviert. Aber es geht darin ja auch um Stereotypen bez. Studium und Japan und nicht um die Sicht eines Japaners auf die Studenten unserer Lande.


die sprache: russich, (alt-)grieschich oder DEUTSCH (nur um ein paar beispiele zu nennen) sind net wirklich einfacherer Russisch wird wegen seiner vielen Fälle sogar als schwerer angesehen und altgriechisch soll ja ebenfalls einiges mehr an Deklinationen haben aber Japanisch ist eben eine außereuropäische Sprache in der man zusätzlich als Europäer auch noch ein neues dreiteiliges Schriftsystem beherrschen muss.

höflichkeit hatten wir auch mal (theretisch sogar immernoch) Pluralis Majestis und die "Sie"-Form, wow. Beides über die Verwendung der Mehrzahl anstelle der Einzahl des Personalpronomens geregelt. :rolleyes: Wird ein wenig komplizierter, wenn die Sprache so gestaltet ist, dass man keine Personalpronomen verwenden muss und alles über Endungen geregelt wird. Viele Endungen sind zu lernen nachdem man alle Wortstämme kennt.

zu den japanern an sich: sind eher europäer als asiaten (vom charakter her)
vergleichbar mit engländern und deutschen (+selbstbewustsein) Genau das haben die Nazis immer behauptet. BIST DU EIN NAZI MEIN KIND????? http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/pff.gif Du verallgemeinerst genauso wie der Autor dieses Textes. Ihm kann man allerdings noch verzeihen da er es des Scherzes wegen tut. Es gibt so circa null Paralellen zwischen Engländern, Deutschen und Japanern. Die Kulturentwicklung verlief gänzlich anders auch wenn dir die Einteilung in "Altertum"-"Mittelalter"-"Neuzeit" der japanischen Geschichte etwas anderes einreden will. Denk nur mal an die radikal verschiedenen geographischen Bedienungen: England ist vom Festland aus sichtbar während Japan von der Chinesischen und Koreanischen Küste aus gesehen genauso gut bei Kalifornien liegen könnte. Solche Sachen verändern den Lauf der Geschichte.

Nebenbei sind die charakterlichen und kulturellen Ähnlichkeiten mit den Koreanern sogar für jemand der auf einem Auge blind ist noch zu erkennen. Sofern man sich die Mühe macht, mal hinzuschauen.

DocDomoe
06.01.2006, 02:17
Russisch wird wegen seiner vielen Fälle sogar als schwerer angesehen und altgriechisch soll ja ebenfalls einiges mehr an Deklinationen haben aber Japanisch ist eben eine außereuropäische Sprache in der man zusätzlich als Europäer auch noch ein neues dreiteiliges Schriftsystem beherrschen muss.


Ich persönlich finde Deutsch und die anderen europäischen Sprachen viel schwieriger als Japanisch. In Europa gibt es Artikel, die bei jedem Wort anders sind (warum DIE Frau, aber DAS Mädchen?), wobei es nur selten Regeln gibt, an denen man das richtige Geschlecht des Wortes erkennen kann. Meistens heißt es einfach "auswendiglernen". Außerdem haben wir unzählige Ausnahmen, Unregelmäßigkeiten usw. Und die finden sich in allen europäischen Sprachen! Wir sagen "schwimmen", aber dann in der Vergangenheit "schwAmm". Die Mehrzahl von "Schulter" ist "SchulterN", die von "Baum" aber "BÄumE".
Mit all diesen Schwierigkeiten hat das Japanische nicht zu kämpfen. Es gibt nur eine Handvoll (wörtlich gemeint) Unregelmäßigkeiten, die sich bei genauerer Betrachtung in Wohlgefallen auflösen, und so einen Ballast wie Artikel, Geschlechter usw. gibt es nicht. Die Satzstellung ist immer streng logisch aufgebaut, und mit ein wenig Aufwand kommt man sehr gut in das Sprachsystem hinein. Die Sache mit den drei Schriften ist eine Bereicherung, da so jeder Text sehr gut strukturiert wird. Wenn man plötzlich Katakana in einem Text findet, weiß man sofort: Das ist ein Wort. Durch den Bildcharakter der Kanji erhält der Leser, so er die Kanji kann, auch von unbekannten Wörtern schnell eine Ahnung der Bedeutung.
Das einzige Argument gegen Japanisch: Es ist fremdartig und daher kostet es Zeit, sich einzuarbeiten. Aber Zeit kostet jede Sprache, egal, wo auf der Welt sie gesprochen wird.

Ianus
06.01.2006, 12:07
Mit all diesen Schwierigkeiten hat das Japanische nicht zu kämpfen. Es gibt nur eine Handvoll (wörtlich gemeint) Unregelmäßigkeiten, die sich bei genauerer Betrachtung in Wohlgefallen auflösen, und so einen Ballast wie Artikel, Geschlechter usw. gibt es nicht. Die Satzstellung ist immer streng logisch aufgebaut, und mit ein wenig Aufwand kommt man sehr gut in das Sprachsystem hinein. Die Sache mit den drei Schriften ist eine Bereicherung, da so jeder Text sehr gut strukturiert wird. Wenn man plötzlich Katakana in einem Text findet, weiß man sofort: Das ist ein Wort. Durch den Bildcharakter der Kanji erhält der Leser, so er die Kanji kann, auch von unbekannten Wörtern schnell eine Ahnung der Bedeutung.
Das einzige Argument gegen Japanisch: Es ist fremdartig und daher kostet es Zeit, sich einzuarbeiten. Aber Zeit kostet jede Sprache, egal, wo auf der Welt sie gesprochen wird.Ich stimme dir zu, fast alle Sprachen sind grammatikalisch schwerer nur finde ich, dass du den eigentlichen Knackpunkt am japanischen, den nicht geringen Lernaufwand für die drei- bis vierfachlesungen der Kanji ein wenig zu sehr herunterspielst.

[KC]Cunner
06.01.2006, 14:26
Zumal man auch den relativen Aufwand zum Sprachenlernen mitberücksichtigen muss.
Für einen Alien mag Japanisch sicher einfacher sein. Aber für uns Mitteleuropäer, die wir (fast) alle auf den gleichen sprachlichen Wurzeln aufbauen, ist einfacher Französisch, Spanisch etc. zu lernen.
Was aber auch wieder den Reiz des Japanischen ausmacht - diese Andersartigkeit.

Werner
10.01.2006, 13:41
ich war heute bei der VHS und wollt mich mal erkundigen was es für fremdsprachen zum lernen gibt und sie zählte japanisch mit auf. Und ich nur noch wow das muss ich lernen was würde es kosten?_?
Der Kurs würde über 12Tage gehen und würde 104¬ kosten für anfänger und ein kurs weiter auch 12 Tage für 104 ¬ für fortgeschrietene.
Dan hab ich mir gedacht ich werde es 24Tagen ansatz weise einen satz schreiben können.

Dan kom ich heim und les das zum glück hab ich das gelesen denn ganz erlich ich hab schon mit der gramatik in deutsch probleme und englisch kan ich nicht mal nen klaren satz aufschreiben (ich versteh es schnell aber schreiben oh man)

Aber eine frage hab ich da schon es wird doch nicht so schwer sein japanisch zu lernen oder doch?_?

Knumonmaster
10.01.2006, 17:46
Aber eine frage hab ich da schon es wird doch nicht so schwer sein japanisch zu lernen oder doch?_?
Doch xD

Naja, sagen wir es mal so: Die Grammatik ist z.T. sehr ungewöhnlich, obwohl das nciht das schwierigste ist, finde ich. Schwerer sind die ganzen Kanji und Katakana und allg. Vokabeln :D ;;

Aber ich geb dir einen Tipp: Geh in den Einsteigerkurs ;) Beim Fortgeschrittenen muss man dann schon Sätze formen und Hiragana beherrschen können und so

[KC]Cunner
11.01.2006, 22:14
Ich finde auch die ganzen Verbalkosntruktionen mit all ihren eigenen Bedeutungen extrem schwer. Muss man ja auch alle auswendig lernen.

Medivh
12.01.2006, 06:51
Der Text ist mal total geil ;D~

Hauptsächlich fallen mir die Kanji schwer... da gibt's zwar auch irgendwie ein System für, aber so weit bin ich noch nicht óÒ
Satzbau wird irgendwann auch logisch

Ich würd ja auch so gern viel mehr japanisch lernen, aber schulisch hab ich schon genug zu tun ~~'

Knumonmaster
13.01.2006, 16:02
schaut mal, wie sich hier ein Japanologie-Student über deutsche Japanologie-Studienanfänger (Mangaliebhaber) auslässt:

http://animexx.4players.de/weblog/?forum=6&kategorie=805

oder um ihn mal zu posten:


[Deutsche] Fans sind lächerlich, Folge I (Link/Fundsache)
Ich sollte es besser wissen. Andererseits bin ich ja bekannt dafür, daß ich mich gegen Mensch und Tier gegenüber unfair verhalte. Und, daß ich unverbesserlich bin.

Deutsche Fans, zumindest zum größten Teil, sind lächerlich. Nein, nicht weil sie Fans, sind, sondern weil sie auf allen Hochzeiten tanzen müssen und ihre halbgarenen Errungenschaften dann von ihren Leidensgenossen abfeiern lassen möchten. Nehmen wir ein offensichtliches Beispiel: Cosplay.

Es reicht nicht, sich irgendein Kostüm zu kaufen und damit rumzulaufen. Es reicht auch nicht, irgendein halbbackenes Kostüm schnell zusammenzuschneidern - man sieht das. Vielleicht bin denke ich zu utopisch, aber ein Kostüm sollte zumindest die gleiche Qualität aufweisen, wie ein Kleidungsstück, das man unter solchen Bedingungen tatsächlich tragen würde - und schon wäre Schluss mit Schuluniformen aus billigem, durchsichtigen Stoff, Schluß mit Accessoirs aus Pappe, Schluß mit Leuten, die Spitze an schwarze T-Shirts nähen und das als "Gothic Lolita" bezeichnen (ja, das gabs wirklich schon auf dem AM 2005)...

Überhaupt: Diese übertriebene Gothic-Lolita-Sache in dieser unserer Szene... Ohne die dahinterstehende Ideologie/Philosophie zu kennen, sollte man sich nicht in diesen Bereichen bewegen. Das grenzmorbide, todessehnsüchtige, punkverwandte, und doch nach Selbstbestimmung und allzuhäufig auch nach Machtgefühl Strebende, was europäische Teenager unter "Gothic" verstehen, ist eben etwas völlig anderes als was "Gothic Lolita" meint: die Artifizierung des Selbst in ein puppenähnliches Wesen, in ein Objekt. Nur, weil eine ähnliche Symbolik verwendet wird, schließt das kleine Teenagerhirn auf eine inhaltliche Deckungsgleichheit, und weil es aus Japan kommt, muss der europäische Japanophile das natürlich kopieren...

Deutsche Fans sind lächerlich. Vor allem jene aus der "Nach-SailorMoon-Phase".



[Deutsche] Fans sind lächerlich, Folge II (Persönliches)
"Ich will unbedingt Japanologie studieren, nicht nur wegen Anime und Manga" ... ich kanns echt nicht mehr hören... Wenn ihr wenigstens ehrlich wärt... Natürlich studiert ihr wegen Anime und Manga. Lasst euch von einem Japanologen erklären, wieso ihr keinen Erfolg haben werdet:

Klientel

90% der Japanologie-Erstsemester sind weiblich
20% der Japanologie-Magister sind weiblich
3% der Japanologie-Doktoren sind weiblich

Die Studienabbrecher-Quote in Japanologie liegt an der Uni München bei etwa 94% (alle Zahlen reine Schätzungen aus beobachtung, letzte Zahl aus dem Gedächtnis).

Die Frauenbeauftragte darf davon nie erfahren, aber meine Theorie ist, daß weibliche Abiturienten sich sagen, daß sie früher oder später sowieso weggeheiratet werden, und dann eben was studieren, was Spass macht. Jungs hingegen haben auch im Auge, daß sie später von dem gelernten mal leben müssen.

Wieso ist diese Haltung asozial? Weil die Spassstudenten, und das sind hauptsächlich Frauen, Ressourcen verschwenden, die ernsthafte Studenten (was natürlich auch Frauen sein können, wobei diese in dieser Gruppe eher weniger vertreten sind) fehlt. Das sind unter anderem Bücher, Themen für Scheine in Seminaren, Platz, Luft (Wer schonmal mit 100 Personen in einem 40qm-Raum japanische Konversation hatte, weiß, was ich meine), und Nerven.

Verhaltensweisen...

Die folgende Begebenheit hat sich im Sommersemester 2003 an der LMU München zugetragen. Der Professor, Lehrstuhlinhaber und international anerkannter Profi hat bereits 45 Minuten Vorlesung gehalten, es geht um japanische Geschichte, insbesondere die militärisch-politischen Unruhen zu Beginn der Edo-Zeit. Anwesend sind etwa 30 Personen. Plözlich fliegt (laut) die Tür auf. Darin steht eine typische Erstsemesterin, bepackt mit einer NeoTokyo-Tüte (ist direkt in der Nähe des Instituts, wie praktisch). Das lässt ihre Clique in der ersten Reihe aufhorchen, sie drehen sich um, und brüllen (! Ich muss nochmal betonen, daß ich mir das nicht ausdenke !) durch den Raum:

AH, HALLO X-CHAN!!!

Worauf "X-chan" antwortet:

Y-CHAN, P-SENPAI, Gomen, daß ich so spät komme.

Muss ich erwähnen, daß keine der drei Protagonistinnen auch nur ansatzweiße asiatisch, geschweige dem japanisch aussah, sprich, daß die Einstreuung japanischen Vokabulars völlig überflüssig war?

Ihr werdet keinen Erfolg haben!

Nur ein wenig SailorMoon/Dragonball/Yugioh/Beyblade/Naruto/[irgendeineSerie] mögen, reicht nicht als Motiation, um durchschnittlich 100 Zeichen pro Woche zu lernen - pro Sprache. Denn Japanologen müssen natürlich nicht nur modernes, sondern auch klassisches Japanisch und klassisches Chinesisch können, um Originalquellen lesen zu können. Reine Anime-Fans oder Leute, mit "allgemeiner Japan- und spezieller Shintoismus-Faszination" werden spätestens nach dem zweiten Semester abbrechen. Spart euch das Jahr voller Streß, und lernt gleich was sinnvolles. Oder lasst euch wegheiraten.

Lest es von meinen Lippen ab:

Universität ist nicht Anime. Universität ist Harte Arbeit, vor allem aber Unterordnung unter existierende Strukturen. Wer einen Prof während der Vorlesung mit solchem Mist unterbricht, sollte sich gleich einen Job bei McDonalds holen.

Wenn ihr nicht wirklich unter allen Umständen Japanforschung betreiben wollt, und das heißt in erster Linie historische Japanforschung (nein, damit ist nicht Tezuka-san gemeint, eher "Verwerfungen der Clangeschichte der Familienpolitik des Miyamoto-Clans zwischen 1433 und 1623 unter besonderer Berücksichtigung der Spätfolgen des Feldzugs gegen die harare kirishitan auf Kyushu 1619" [Das ist absolut erfunden, aber von der Aufgabenstellung her nicht unüblich. Ihr braucht nicht nachschlagen] ), dann solltet ihr Japanologie meiden wie der Teufel das Weihwasser.


Wieviel Wahrheit doch in solchen "Essays" steckt ;)

Ianus
14.01.2006, 22:32
schaut mal, wie sich hier ein Japanologie-Student über deutsche Japanologie-Studienanfänger (Mangaliebhaber) auslässt:

Perfekt, darauf wartete ich schon lange! Ich habe einen Sticky (http://www.multimediaxis.de/showthread.php?p=1185189#post1185189) aus dem Text gemacht. Nun müssen nur noch generelle Inforamtionen zu Studium hinzu gefügt werden, es ist ja nicht so als möchte ich allen das Japanologiestudium vergrauen.

chinmoku
15.01.2006, 01:09
Habe den angepinnten post gelesen, bevor ich deinen post hier las.
Sehr gut gemacht.

Das Gefühl, dass gerade weibliche Geschöpfe ein Japanologie Studium beginnen, weil ja Mangas so "toll" (habe die Anführungsstriche nicht gesetzt, weil ich denke, dass Mangas schlecht sind) sind und mit dieser Einstellung vielleicht ihr ganzes Leben versauen, bzw. zumindest verdammt viel Zeit verschwenden (meiner Meinung nach).

So ähnlich ist es auch, wenn ich Leuten einen Rat gebe, wo man bei einer Japan Reise sparen könnte. Dann frage ich nach dem Grund, der auch meistens der Gleiche ist, wie der Grund ein Studium zu beginnen: "Ich finde Mangas so toll, Japan ist stylisch (das beste daran ist, dass diese noch niemals da gewesen sind xD), Japaner sind cool ... etc. pp
Ohne überhaupt einmal nachgeforscht oder Informationen beschafft zu haben.

Ich konnte allerdings auch andere Ursachen für die Entscheidung ein Japanologie Studium anzufangen sammeln.
Die berühmteste Ursachen wäre wohl: "Weiss nicht, was ich nach der Schule machen soll, ... fang ich doch mal nen Studium an"!

Für so eine ausschlaggebende Entscheidung, überlege ich doch noch ein bisschen länger.
._.

Ich kenne jetzt zwar nicht direkt irgendwelche weiblichen Japanologie Studentinnen, aber bei einigen könnte ich mir durchaus vorstellen, dass sie wegen den oben genannten Gründen solch ein Studium anfangen. Natürlich ist das nicht nur auf den weiblichen Part bezogen ^^ Sollte nicht so klingen :)

Nini-San
05.03.2006, 13:59
Den Text kenne ich auch schon! Man darf das halt nicht wirklich ernst nehmen! Aber ein fünktchen Wahrheit steckt natürlich drinn *g*

deutscher Satz: Jana ging zur Schule.
derselbe Satz in Japanisch: Schule Jana zur ging Affe Apfel Vergaser.

Das find ich am besten :D

dideldumm83
30.03.2006, 02:16
*lol* totaler Schwachsinn der oben angeführte Text!
Das kann nur von jemandem stammten, der 1. selber gescheitert ist und 2. keine Ahnung hat.

Japanisch ist nicht viel schwerer als jede andere Fremdsprache, die man als Nicht-Muttersprachler erlernt. Gibt nur 2 Sachen, die da wären die andersartige Grammatik, in die man sich aber nach dem 1. Semester schon ohne Probleme reingefunden hat. Dann wären da noch die Kanji!
Och wie schlimm, halt'n bissl mehr als 26 Buchstaben! Wenn mehr als 1,6 Milliarden Menschen auf der Welt mit xtausend Kanji lesen und schreiben können, kanns nicht so unmöglich sein! Das Ganze ist 'ne reine Fleißsache und nichts anderes. Wer sich aber nicht selber in den Arsch treten kann und sich jeden Tag hinsetzt und lernt, der verliert! Das ist aber bei jedem Studium so, das brauch man überhaupt nicht so aufzubauschen!

Ich hab das erste Semester der Japanwissenschaften in Marburg jetzt abgeschlossen und habe im Schnitt pro Tag 4-6 Stunden gelernt und damit auch überall 1,0 geschrieben. Das ist aber lange nicht nötig! Andere haben nur 2-4 Std am Tag gelernt und haben auch 'nen 1-2er Schnitt!
Und eine Sache ist wichtig, wen es wirklich interessiert, der macht das auch. Alles andere ist Kinderkacke und brauch man überhaupt nicht auf die Sprache schieben. Und a propo Anime und nix lernen; die Animes, Musik und Games haben mir viel gebracht von Sprachmelodie und Sprachgefühl! Natürlich kann man nix, aber dafür fängt man ja auch in der Uni damit an.

Also Leute, wer sich ernsthaft für Japan interessiert, nicht weiß wieso aber das alles in irgendeiner Form interessant und faszinierend findet, kann es studieren! Alle, die wirklich NUR Anime & Manga, Shonen Ai und Gackt endlich verstehen wollen, sollten mal überlegen, ob sie vielleicht einfach mal erwachsen werden! Diese Sprache lernt man halt nicht mal nebenbei! Weder in der VHS, noch daheim mit 'nem schlechten Lehrbuch von PONS oder sonstwie, sondern wirklich nur durch intensives Selbststudium an der Uni!
Die Uni Frankfurt möchte ich hier übrigens mal nicht empfehlen, da haben 5. Semestler Sachen nicht gekonnt, die ich jetzt nach dem 1. Semester im Blut hatte 0o. Aber ab 2008 oder 2009 zieht der Studiengang von Marburg nach Frankfurt (Scheiß Bürokraten oO), dann kommt ruhig alle nach Frankfurt!

So, das war nur mal eben meine bescheidene Meinung und ich hasse solche Hetzereien, nur weil einer nix auf die Reihe kriegt und damit anderen Leuten den Mut nimmt!;)

Wischmop
30.03.2006, 02:52
Calm down *g* Es steht eh ganz unten dabei, dass der Verfasser selber Japanologe ist/war, und die Sprache liebt. Schau:

Anmerkung des Autors: Dieser ganze Essay ist – obwohl ich hier und dort ein Körnchen Wahrheit eingestreut habe – natürlich eine Satire und sollte auch so behandelt werden. Ich habe schließlich selbst Japanisch studiert, und wenn es auch eine harte Zeit war, so liebe ich doch die japanische Sprache. Ich denke, jeder sollte es versuchen. Du solltest Dich nur auf eine ganze Menge Quälerei einstellen. Viel Spaß beim Sprachenlernen!Erschreckenderweise muss ich ab und an feststellen, dass einige der Sachen doch schon zutreffen, grad das mit den Kommilitonen. *g*

(Wie immer gilt: Wer solche Texte zu ernst nimmt, ohne alles durchzulesen, oder das blind zu glauben, ist eh selber schuld. ;))

Valfaris
14.07.2009, 12:07
Ist es wirklich so schlimm?

Ich studiere jetzt nicht Japanisch im eigentlichen Sinne (dh. Geschichte, AltChinesisch etc) fällt bei mir weg, aber ich lerne die Sprache an sich in der Uni, nebem meinem Chemiestudium, was ja auch recht aufwendig ist.

Und sicherlich klar, die Sprache ist schwer, aber ich finde mit der nötigenden Disziplin durchaus machbar.

a)Hiragana und Katana lernt sich doch recht schnell und lässt sich auch nach kurzem recht flüssig lernen. Wobei natürlich englische Wörter in Katakana oft komisch sind, da muss ich recht geben. (Lesen kann man das schon und erschließen was da steht, aber so Wörter wie Ludwigshafen auf Katakana zu schreiben, macht mir noch Probleme.

b)Kanji gibts natürlich schon viele. Klar ich muss nie so viele in einer Woche lernen wie ein Japanologiestudent. Ich bin mit 4 am Tag eigentlich sehr zufrieden, und zur Zeit ist es noch gut zu lernen (sind vtl noch nicht so viele, ich bin aber eigentlich ganz zufrieden, da ich doch schon recht viel lesen und schreiben kann). Und ganz so unsystematisch finde ich das alle nicht. Es erinenrt mich in vieler Hinsicht an Retrosynthesen der Organischen Chemie, ist mehr oder weniger das gleiche Lernschema.

c)Die Grammatik finde ich ich eigentlich recht überschaubar. Die Satzstellung kommt den einen oder anderen vtl. komisch vor, aber man gewöhnt sich dran. Mal abgesehen von den vielen möglichen Verbendungen und Höflichkeitsformen ist die Grammatik meiner Meinung nach aber nicht schwer. Wenn ich das mit Französisch vergleiche ...

Zeitauge
14.07.2009, 20:39
schon seltsam wie viele auf einmal japanisch können...:creepy:

Ranmaru
15.07.2009, 22:13
Ist es wirklich so schlimm?

Ich studiere jetzt nicht Japanisch im eigentlichen Sinne (dh. Geschichte, AltChinesisch etc) fällt bei mir weg, aber ich lerne die Sprache an sich in der Uni, nebem meinem Chemiestudium, was ja auch recht aufwendig ist.

Und sicherlich klar, die Sprache ist schwer, aber ich finde mit der nötigenden Disziplin durchaus machbar.

a)Hiragana und Katana lernt sich doch recht schnell und lässt sich auch nach kurzem recht flüssig lernen. Wobei natürlich englische Wörter in Katakana oft komisch sind, da muss ich recht geben. (Lesen kann man das schon und erschließen was da steht, aber so Wörter wie Ludwigshafen auf Katakana zu schreiben, macht mir noch Probleme.

b)Kanji gibts natürlich schon viele. Klar ich muss nie so viele in einer Woche lernen wie ein Japanologiestudent. Ich bin mit 4 am Tag eigentlich sehr zufrieden, und zur Zeit ist es noch gut zu lernen (sind vtl noch nicht so viele, ich bin aber eigentlich ganz zufrieden, da ich doch schon recht viel lesen und schreiben kann). Und ganz so unsystematisch finde ich das alle nicht. Es erinenrt mich in vieler Hinsicht an Retrosynthesen der Organischen Chemie, ist mehr oder weniger das gleiche Lernschema.

c)Die Grammatik finde ich ich eigentlich recht überschaubar. Die Satzstellung kommt den einen oder anderen vtl. komisch vor, aber man gewöhnt sich dran. Mal abgesehen von den vielen möglichen Verbendungen und Höflichkeitsformen ist die Grammatik meiner Meinung nach aber nicht schwer. Wenn ich das mit Französisch vergleiche ...

Der Text ist natuerlich uebertrieben, aber es ist ein Fakt, das sehe ich an meiner Uni, dass viele Japanisch lernen wollen, weil sie einfach nur Anime und Manga moegen und denken, es waere irgendwie cool. Diese Leute werden nicht gluecklich mit dem Studiengang, da es eben nicht alles so ist, wie man das aus Anime kennt. Die Sprache dort ist voellig anders, als natuerliches Japanisch und viele halten es auch fuer einfacher, als es letztendlich ist.
Japanisch ist sicher keine extrem schwere Sprache zu lernen, aber es ist auch keine, die man eben so nebenbei mitnimmt, wie Englisch — gerade, weil sie so voellig anders ist, als Deutsch. Wenn man die Motivation und vor allem das Durchhaltevermoegen hat, dann spricht nichts dagegen, Japanisch zu lernen, aber genau daran mangelt es vielen. Die Abbrecherquote in Japanologie ist relativ hoch, weil es neben der Sprache eben auch Module zu Politik, Gesellschaft und Geschichte gibt und das ein eben so hoher Aufwand ist, wie ein Studium in europaeischer oder amerikanischer Geschichte. Und es geht ja oft ums Studium, wenn man daran denkt, Japanisch zu lernen.

Als Sprache nebenbei, also ohne komplettes Japanologiestudium … sicherlich machbar, aber auch nicht einfach. Eben weil man viel Sprachpraxis braucht. Und die Grammatik wird ab einem gewissen Punkt sehr komplex, weil es viele komplizierte Strukturen gibt, die nicht immer eindeutig definiert sind. Dennoch denke ich, dass es mit Motivation schaffbar ist und wuensche Dir viel Erfolg!

Noch ein kleiner Hinweis: Kanji lernen wird immer leichter. Sobald man das System durchschaut hat, nach dem die Schriftzeichen aufgebaut sind, ist es relativ einfach, sie sich zu merken. Da erkennt man das Radikal und die Elemente wieder und sieht es nicht mehr wie ein Bild, sondern eher wie ein aus verschiedenen "Buchstaben" (d.h. Radikalen) bestehendes "Wort". ;)
Dafuer hilft es natuerlich auch, ein wenig Chinesisch zu lernen, weil man da noch mehr fuer Schriftzeichen sensibilisiert wird. Aber es ist nicht zwingend noetig.

noRkia
23.07.2009, 16:05
solange diese stelle hier wahr ist
"du könntest japanische Mädchen abschleppen"
würde ich es mir direkt auch überlegen.