PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Aldous Huxley-Schöne neue Welt



froggy
04.11.2005, 15:10
Wie der Thread schon sagt,wollte ich mal wissen,wie ihr das Buch "Schöne neue Welt" findet.

Zwar war es Pflicht,es für die Schule zu lesen,doch hat mich das Buch dermaßen fasziniert,dass ich nicht aufhören konnte es zu lesen.Es hat mich sehr daran
begeistert,dass die Hauptpersonen erst am Ende richtig klar herauskommen
und dass Huxley diese Utopie so realistisch beschrieben hat.

So und nun seid ihr dran.
Wie fandet ihr das Buch?
Was hat euch am meisten fasziniert?

Stan
04.11.2005, 15:57
Es hat mich sehr daran
begeistert,dass die Hauptpersonen erst am Ende richtig klar herauskommen
und dass Huxley diese Utopie so realistisch beschrieben hat.

Schöne Neue Welt würde ich, obwohl die Gesellschaft eigentlich funktioniert, als Dystopie und nicht als Utopie handeln. Was meinst du eigentlich mit 'klar herauskommen'? Wenn's dir gefallen hat, kann ich dir auch "Brazil", "1984" oder "Farm der Tiere" nahelegen.

Ich habe das Buch vor einer ganzen Weile gelesen und war ebenfalls sehr begeistert. Mir hat die philosophische Fragestellung, ob man Freiheit gegen Glück eintauschen kann/darf/sollte in dieser Darstellungsform sehr gefallen. Außerdem ist das Buch sehr unterhaltsam und hat einige einprägsamen Szenen. Zum Beispiel die, in welcher Babies konditioniert werden (Blumen/Bücher => Elektroschocks); ich habe die Szene einmal in der Schule vorgestellt und es war tatsächlich eines der wenigen Male in denen ich meine Klasse für ein Buch begeistern konnte. Leider konnten wir es in der zehnten nicht lesen, weil es mit den Lektüren der Oberstufe kollidiert wäre. Stattdessen lasen wir den Vorleser - die Ironie an der Sache: Den Vorleser werden wir ihn der zwölf erneut (!) Lesen - "Schöne Neue Welt" nie.

Am meisten fasziniert haben mich Szenen wie zum Beispiel die Konditionierung der Kinder (vor der Geburt und als Babies) und die Stelle am Ende, wenn die Masse der Arbeiter ihre Drogen nicht bekommt.

July
04.11.2005, 17:22
Ich hab das Buch auch gelesen. Darauf gekommen bin ich, weil wir in Englisch einen Auszug hatten, den wir analysieren sollten (war auch die Stelle mit der Konditionierung, ich glaube wo das im Garten stattfindet, aber kann mich nicht mehr genau erinnern).
Ich bin davon ausgegangen, dass wir es dann auch komplett lesen, also hab ichs auf Deutsch angefangen. In Englisch haben wirs zwar nicht gelesen, aber da ich es auch so ganz interessant war, hab ichs eben auf Deutsch zu Ende gelesen.
Zumindest glaube ich, dass ich es zu ende gelesen habe, ich kann mich nämlich nicht mehr an das Ende erinnern :rolleyes:
Ich weiß nur noch, wo sie in einem Reservat gelandet sind (das war doch da oder?), aber ich weiß nicht mehr wies ausgegangen ist. Vielleicht kann mir ja jemand in einem Spoiler nochmal die wichtigsten Sachen zusammenfassen? :)

Aber wie gesagt, fand ich es ganz interessant zu lesen, auch die Thematik find ich ansprechend, wer weiß schon, wie es mal mit uns in ein paar Jahren aussieht?
Viele Dinge, die in diesen Utopien vorkommen, haben ja auch ihre positiven Seiten, aber wie man sieht, geht das nur, wenn man auf andere Dinge auch verzichtet. Fasziniert hat mich eigentlich daran, wie sich manche Menschen vorstellen, wie die Welt sein könnte. Also mit welchen Mitteln man das auch umsetzen kann, wie manipulierbar die Menschen eigentlich sind, wenn man ihnen irgendwelche Drogen verabreicht.

froggy
04.11.2005, 18:29
Schöne Neue Welt würde ich, obwohl die Gesellschaft eigentlich funktioniert, als Dystopie und nicht als Utopie handeln. Was meinst du eigentlich mit 'klar herauskommen'? Wenn's dir gefallen hat, kann ich dir auch "Brazil", "1984" oder "Farm der Tiere" nahelegen.
.
Mit klar herauskommen meinte ich,dass die Geschichte ja erst mit Henry Päppler und Lenina anfing und dann später kam erst Michel vor,der ja eigentlich die Hauptperson ist.

Maeve
06.11.2005, 17:33
Mit klar herauskommen meinte ich,dass die Geschichte ja erst mit Henry Päppler und Lenina anfing und dann später kam erst Michel vor,der ja eigentlich die Hauptperson ist.
Henry Päppler? Michel? Verdammt, haben die Charaktere in der deutschen Fassung etwa andere Namen bekommen? O_o Wie bescheuert is'n das?

"Brave New World" haben wir gerade im Englisch Unterricht durchgenommen. Ich finde BNW hat einige sehr interessante Ansätze, zum Beispiel die von Stan bereits erwähnte Konditionierung und die Diskussion von Mustapha Mond und John (wie immer er nun im Deutschen heißen mag. >_>''). Trotzdem, wenn ich an BNW denke, habe ich immer das Gefühl ... da müsste irgendwie noch mehr sein. Sobald John aus dem Reservat gebracht wird, entwickelt sich alles so rasend schnell und das empfinde ich irgendwie als extrem unbefriedigend. Ich muss sagen "1984" hat mir wesentlich besser gefallen. Genaue Gründe kann ich einfach nicht nennen, ist so'n Bauchgefühl. ^_^'

Und zu der Utopie - Dystopie Sache. "Brave New World" wird als Dystopie gehandelt (ehrlich gesagt kann ich mir auch nicht vorstellen was daran so utopisch sein soll, wenn dein Leben von Anfang an fest verplant ist und du keine eigene Meinung hast.)

Stan
07.11.2005, 19:04
Und zu der Utopie - Dystopie Sache. "Brave New World" wird als Dystopie gehandelt (ehrlich gesagt kann ich mir auch nicht vorstellen was daran so utopisch sein soll, wenn dein Leben von Anfang an fest verplant ist und du keine eigene Meinung hast.)

Wenn du aber doch glücklich bist? Ist eine Meinung nicht nur eine Wertung, ob ich mich etwas glücklich macht oder nicht? Plane ich nicht glücklich zu sein?

@ July: Klar könnte ich das nicht mehr zusammenfassen es endet aber etwa so, dassder 'Eingeborene' nach dem Tod seiner Mutter aus der Gesellschaft flüchtet und irgendwann von lauter Schaulustigen beobachtet wird. Er rastet aus, tötet Lenina und schließlich sich selbst. Das kannst du bei wikipedia aber auch noch einmal genauer nachlesen.

Maeve
09.11.2005, 18:07
Wenn du aber doch glücklich bist? Ist eine Meinung nicht nur eine Wertung, ob ich mich etwas glücklich macht oder nicht? Plane ich nicht glücklich zu sein?


Solange ein Mensch sich als Individuum fühlt, wird er immer versuchen seines Glückes Schmied zu sein. Lenina zum Beispiel, die perfekt konditioniert wurde, ist glücklich weil sie es nicht anders kennt. Bernhard oder Helmholtz jedoch, die merken das sie sich von den anderen unterscheiden, sind unglücklich und können sich auch nicht in die Gesellschaft einfügen. Dadurch wird ihnen ihre Individualität und vor allem ihre beschränkten Möglichkeiten bewusst.

Das solche Leute dann im Endeffekt auf Inseln geschickt werden, wo andere Menschen sind, die sich auch als Individuen fühlen wäre für mich persönlich ein sehr schwacher Trost. Ich wäre dazu verpflichtet auf der Insel zu bleiben und ich bin ein Mensch, der sehr gerne reist und nicht ewig auf einem Fleck bleiben könnte

Natürlich, wenn man konditioniert wurde, wie es die Leute in "Brave New World" sind, dann können sie nichts anderes als glücklich sein. Und wenn sie sich doch seltsam fühlen, wird einfach schnell ein bisschen Soma genommen und danach ist sowieso alles ganz toll.
Das empfindet natürlich jeder anders und alles was ich zu diesem Thema schreiben kann, ist nunmal IMHO und nichts weiter. ;)

Und irgendwie ist der Post total verkorkst und sicherlich total unverständlich. Aber irgendwie krieg ich das grad nicht besser auf die Reihe. ._______. <~ putt ist