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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zeichen von Trauer....



Soheil
27.10.2005, 23:32
Im alten Ägypten rasierte sich die gesamte Familie als ein Zeichen der Trauer die Augenbrauen ab, wenn die Katze der Familie starb.

Bei uns in Persien ist es üblich, dass sich Männer nicht rasieren und Frauen sich nicht schminken, wenn ein Verwandter oder eine nahestehende Person stirbt. Und natürlich trägt man schwarz. Ich glaube, dass auf diese Weise auch äußerlich die Trauer gezeigt werden soll.

Jedes Land hat so seine Eigenheiten, wenn es um Trauer geht. Welche kennt ihr denn?

Und natürlich haben auch Familien ihre eigenen Eigenheiten:
Vor 4 Jahren starb mein Großvater. Er haßte die alten Trauerfeiern der Perser und es war sein letzter Wille, dass wir alle zu seiner Beerdigung in lebensfrohen und bunten Kleidung kommen. Und dass sich die Männer rasieren und die Frauen schminken.

Wie ist es in eurer Familie? Gibt es da Traditionen? Oder besondere Eigenheiten?

toho
27.10.2005, 23:40
hm. wir reden drüber (zumindest war es früher so), verbrachten viel zeit zusammen und das wars eigentlich, glaube ich...halte ich auch für sinnvoller, als sich nicht mehr zu rasieren oder sowas, da das wirklich nur ein symbol ist, allerdings ohne sinn. man zeigt halt nur seine trauer. Es bringt nichts.

Galuf
27.10.2005, 23:50
Bei den Juden ist es Brauch, 7 Tage nach dem Tod des Verwandten zu fasten. Hat man uns jedenfalls gesagt als Grossmuter starb. Haben wir aber seingelassen, bringt nichts.
Bei den Russen, reffen sich Verwandte zu Tisch und bringen Toasts auf den Verstorbenen. Aber ohne die Gläser anzustossen.
Bei Beerdigungen trägt man überdimensionalen Blumenkränze zum Grab (sehr häufig künstliche Blumen) und ein Orchester spielt deprimierende Musik.

Alles überflüssig denn wenn man den Menschen echt geliebt hat, geht es bei einem tiefer als irgendwelche Rituale es zeigen können.

Virginie
28.10.2005, 08:17
In Frankreich ist es so, dass man das Grab mit lauter Klimbim vollstellt (Kerzen, gravierte kleine Steinplatten, Blumen, etc.) - bei einigen Gräbern übrigens über Jahre hinweg. Scheint wohl zur Grabpflege dazuzugehören.

Besonderes? Meine Mutter besteht darauf, dass zu ihrer Beerdingung "Don't Stop Me Now" von Queen gespielt wird - das ist ihr Lieblingslied :D
Aber eigentlich möchte ich im Moment noch nicht über ihre Beerdigung nachdenken, ehrlich gesagt.

Trishna
28.10.2005, 08:33
Vor 3Jahren starb meine Oma, sie selbst wollte nicht diese "altertümliche" Beerdigung haben, sprich, ein Grab, alle in Schwarz u.s.w.
Sie wollte lieber, dass wir sie annonym beerdigen lassen und auch keine Trauerfeier veranstallten, mein Opa ( dieses ***** ) hat aber dennoch eine veranstaltet, meine Familie ist nur dahin gegangen, weil uns ein Onkel von ihm darum gebeten haben.
Jedoch haben wir uns nicht so wie die anderen verhalten, normal sollten wir in schwarz da auftauchen, nur das wollte ich nicht, früher war Schwarz meine normale Anziehkleidung und die wollte ich nicht als zeichen meiner trauer benutzen also habe ich eine dunkel lilane Hose angezogen und ich ein graues Oberteil, darüber hat sich die Familie von meinen Vaters Bruder schon aufgeregt, aber mir war es egal. Naja und zum Abschluss haben wir dan noch einen schön großen blau-gelben Blumenstrauß vor dieser Säule abgelegt ( diese Säule steht für jeden, der annonym Beerdigt worden ist! ) Die anderen haben alle dunkle Farben genommen, nur wir nicht, da wir etwas nehmen wollte, was zu meiner Oma passt, und das sind halt die Farben von Schweden.

Was ich mit meiner Geschichte daoben sagen wollte, ich halte ncihts von Traditionen, wodurch man seine Trauer zeigen soll, soetwas ist in meinen Augen schwachsinnig. Ich mag es nicht, wenn man Schwarz als die Trauerfarbe nimmt.
Man brauch als dies nicht, jedenfalls brauche ich soetwasnicht um zu zeigen das ich traurere, damals bei meiner Oma kam es auch erst nach 1 Woche geweint, vorher war ich halt nicht fähig dazu, auf der Trauerfeier habe ich übrigens nicht ein bisschen geweint, war mir zu blöd bei einer künstlichen Show eine Träne zu vergeuden.
Meine Familie steht übrigens gnauso zu diesem Thema wie ich ^^''''

Spliffy
28.10.2005, 09:30
Opa ist letztes Jahr gestorben und meine Oma dieses Jahr und sie wollte umbedingt nicht verbrannt werden, nicht mal ihren letzten Wunsch konnte ich erfüllen... ;_;
Nunja Traditionen gab es nicht wirklich außer schwarz zu tragen und sich danach zusammen zu treffen um sich Kuchen oder sonst was hereinzuziehen. -_-" Das man danach erst mal kein Hunger hat, kann man wohl verstehen...

Soheil
28.10.2005, 13:00
Die Bräuche der Juden und der Russen, die Galuf beschrieben hat, fand ich sehr interessant. Kennt ihr noch mehr?

Alles überflüssig denn wenn man den Menschen echt geliebt hat, geht es bei einem tiefer als irgendwelche Rituale es zeigen können.Willst du damit andeuten, dass jemand, der nicht ein solches Ritual nachkommt, mehr um eine Person trauert, als eine, die dem nachkommt? o_O

Ich finde nicht, dass die Einbehaltung von Ritualen und Normen ein Zeichen dafür sind, dass man eine Person weniger geliebt hat. Ich denke sogar, dass bei Vielen die Trauer sogar zunimmt, weil sie sich dadurch viel mehr mit dem Tod dieser Person befassen.

Ich denke, dass es für viele ein Zeichen des Respekts ist - so wie Aurora z.B. den Wunsch ihrer Oma respektiert und in heller Kleidung zur Beerdigung erschienen ist, zollen andere ihren Respekt und Ehrfurcht durch die dunkle unauffällige Kleidung.
Und ich denke, dass es falsch ist zu denken, dass diese Person dies tun, um Anderen Menschen etwas zu beweisen - viel mehr zeigen sie es sich selbst....die Einen durch Ablegen von Eitelkeiten, die Anderen durch Befolgung des letzten Wunsches - auch wenn dies bedeutet, dass man ausgegrenzt wird.

toho
28.10.2005, 13:06
Ich denke, dass es für viele ein Zeichen des Respekts ist - so wie Aurora z.B. den Wunsch ihrer Oma respektiert und in heller Kleidung zur Beerdigung erschienen ist, zollen andere ihren Respekt und Ehrfurcht durch die dunkle unauffällige Kleidung.
Und ich denke, dass es falsch ist zu denken, dass diese Person dies tun, um Anderen Menschen etwas zu beweisen - viel mehr zeigen sie es sich selbst....die Einen durch Ablegen von Eitelkeiten, die Anderen durch Befolgung des letzten Wunsches - auch wenn dies bedeutet, dass man ausgegrenzt wird.
hat glaube ich auch was mit verarbeitung zu tun, indem man sich nochmal mit dem tot befasst, und sich dazu in ein entsprechendes outfit/eine entsprechende umgebung begibt.

Seraph
28.10.2005, 13:20
Was ich mit meiner Geschichte daoben sagen wollte, ich halte ncihts von Traditionen, wodurch man seine Trauer zeigen soll, soetwas ist in meinen Augen schwachsinnig. Ich mag es nicht, wenn man Schwarz als die Trauerfarbe nimmt.

Joa dem kann ich eigentlich nur zustimmen. Ich laufe in gut 90% aller Fälle mit schwarzer Kleidung durch die Gegend (mal abgesehen von meiner Jacke), deshalb seh ich schwarz nicht wirklich als Farbe der Trauer an. Na ja, aber da schwarz eh meine Lieblingsfarbe ist, benutz ich sie natürlich auch auf Beerdigungen...

Der Tod ist ein natürlicher Bestandteil des Lebens und deshalb seh ich es nicht ein, irgendwelche großartigen Hampeleien zu veranstalten, um irgendwelche Trauer auszudrücken. Es sei denn, der Verstorbene wünscht dies, da kann man auch mal aus Respekt ne Ausnahme machen^^

Hm, wie lang ists her, dass einer meiner Großväter gestorben ist... hm, 5 Jahre oder so? Na ja, ich kann mich nicht mehr wirklich dran erinnern. War irgendwo in der Pampa, die Beerdigung, erst waren wir da im Gemeindehaus oder was auch immer das war, dann kam die Beerdigung selbst (kennt ja jeder) und dann sind wir in irgendein Vereinshaus gefahren, wos nen riesiges Büffet gab und so -_-' Das war morgens, deshalb fiel die Schule für mich aus, das weiß ich noch^^"

Na ja alle waren sehr, sehr traurig (oder haben jedenfalls so getan :rolleyes: ) und ich hab dann als kleiner Junge natürlich mitgemacht, aber geweint oder sowas hab ich auch nicht. Na ja, meine Verarbeitung des ganzen beschränkte sich dann darauf, dass ich davon geträumt habe, dass ein Zauberer oder sowas kommt und meinen Großvater wieder lebendig macht und so^^"" Na ja das ging dann nen paar Tage so und dann wars auch vorbei. Na joa... ich hab jedenfalls zu nem großen Prozentsatz innerlich und nicht äußerlich getrauert, das finde ich auch wichtiger.

Trial
28.10.2005, 13:37
Mit diesem Thema wurden wir gerade heute konfrontiert. Einer unserer Lehrer ist gestern über Nacht von einem Herzanfall dahingerafft worden. Hinzu kommt, dass er erst 47 Jahre alt und an der ganzen Schule sehr beliebt wegen seiner offenen Art war. Kein Wunder, dass die Schule und vor allem das Lehrerkollegium sehr geschockt über diesen Verlust waren. :(

Es wurde sich natürlich gefragt, wie man den nun damit umgehen sollte. Vor dem Sekretariat wurde ein Kondolenzbuch aufgestellt, in das sich jeder der wollte eintragen konnte, die Unterstufenklassen haben reihenweise Bilder von ihm gemalt, mit Abschiedsgrüßen darauf, die SMV hat die Schülersprecher herumgeschickt um Spenden für eine gemeinsame Todesanzeige und einen großen Kranz zu sammeln.

Heute Morgen haben dann die Religionslehrer zusammen mit einigen Schülern eine Trauerfeier auf die Beine gestellt, mit Zitaten des Lehrers und einigen Bibelpassagen, anschließend hat jede Klasse Tulpenzwiebeln in ein Beet gesetzt, als Zeichen dafür, dass aus dem Tod (in Form einer verrunzelten Zwiebel, so die Lehrer) auch neues Leben erblüht.

Wenn solche Rituale dem Willen des Verstorbenen gerecht werden, bin ich auf jeden Fall dafür. Aber das wichtigste was in meinen Augen zählt, ist dass man an den Verstorbenen denkt. Das man es zeigt ist wichtiger, als wie man es zeigt.

AJSoft
28.10.2005, 13:46
@Soheil: Du bist Perser?
Lol^^
Ich auch :D

Tja bei uns in Persien ist es genauso, wie Soheil es beschrieben hat.


Im alten Ägypten rasierte sich die gesamte Familie als ein Zeichen der Trauer die Augenbrauen ab, wenn die Katze der Familie starb.
Verstehe einer die Ägypter...

Galuf
28.10.2005, 13:46
Willst du damit andeuten, dass jemand, der nicht ein solches Ritual nachkommt, mehr um eine Person trauert, als eine, die dem nachkommt? o_O

o_O

Ich weiss gar nicht wo du mienem Post entnimmst ich würde sowas beheupten :confused:

Ich meine ledeglich dass so ein Ritual, mehr auf das äusserliche beschränkt ist als es innerlich in einem Menschen zugehen kann.
Ich fand es immer schon extrem dämlich wie manche russische und judische Omas, wie ein Schauspieler, ihre Trauer vorspielen, heulen, sich auf die Knie werfen und auf den Boden mit dem Kopf draufschlagen bis der Arzt kommt wobei sie gar nicht wissen um wen es hier geht (es gibt sogar einen Witz darüber).
Aber wenn man einen Menschen echt geliebt hat, macht man das denke ich ganz anders. Ich würde jedenfalls nicht versuchen meine Trauer den anderen auf so eine Weise zu zeigen auch wenn es von mir erwartet wird. In so einem Fall währe es mir auch ziehmlich wurscht was andere von mir denken. Wer etwas tiefer denken kann, wird mich schon verstehen.

Soheil
28.10.2005, 16:10
Ich fand es immer schon extrem dämlich wie manche russische und judische Omas, wie ein Schauspieler, ihre Trauer vorspielen, heulen, sich auf die Knie werfen und auf den Boden mit dem Kopf draufschlagen bis der Arzt kommt wobei sie gar nicht wissen um wen es hier geht (es gibt sogar einen Witz darüber).Hmmm...das kommt mir irgendwie bekannt vor.
Aber so sind eben sehr emotionale Personen gestrikt und nicht alle benutzen dies um sich selbst zu inszenieren.
Aber egal - erzähl lieber den Witz! :D

@Soheil: Du bist Perser?
Lol^^
Ich auch :DWIr sind hier nicht allein. ^^
Ashkan und Omega sind auch Perser und Chocwise ist "fast" ein Perser - er versteht zumindest sämtliche persischen Beleidigungen. :D

toho
28.10.2005, 16:14
Chocwise ist "fast" ein Perser - er versteht zumindest sämtliche persischen Beleidigungen. :D
Das ist das erste, was man als Deutscher von nem ausländer/andersstämmigen (political correctness :eek: teh fuck!) lernt..aber ich glaube das ist nicht nur bei deutschen so.
^^

Skar
28.10.2005, 16:39
Das ist das erste, was man als Deutscher von nem ausländer/andersstämmigen (political correctness :eek: teh fuck!) lernt..aber ich glaube das ist nicht nur bei deutschen so.
^^Indeed... beim Bund hatten wir Türken (bah... Österreicher türkischer Abstammung, PC be damned!), die konnten keine 3 Sätze Deutsch, aber fluchen wie ein Weltmeister :D

@Topic
Die einzige Tradition bei einem Todesfall bei uns ist, daß nach dem Begräbnis die ganze Familie zum sogenannten "Leichenschmaus" zusammenkommt, sprich: Essen und Trinken in einem Gasthaus.
Ist aber ganz normale österreichische Tradition, nicht umsonst gilt für ein "gutes" Begräbnis der Ausdruck "A scheene Leich".

Ell
28.10.2005, 18:02
Bei den Russen, reffen sich Verwandte zu Tisch und bringen Toasts auf den Verstorbenen. Aber ohne die Gläser anzustossen.
Bei Beerdigungen trägt man überdimensionalen Blumenkränze zum Grab (sehr häufig künstliche Blumen) und ein Orchester spielt deprimierende Musik.

Nicht nur. Es werden nocht alle Spiegel im Haus des Verstorbenen mit schwarzen Tüchern zugedeckt und 7 Tage lang muss neben dem Bild der Toten eine geweihte Kerze brennen. Man zündet immer für 1 Stunde (davon abhängig wann der Tote gestorben ist)

Edo
28.10.2005, 19:12
Ich hab das jetzt alles durchgelesen, und bin überrascht was es für Trauer Feier gibt. O.O
Bei uns gibt es stinknormale Trauerfeier. Man zieht sich ganz Schwarz an, geht zur Beerdigung und geht dann weinend nach Hause. Hatte bisher noch keine andere Erlebt.
Aber bei der Beerdigung von Familienmitgliedern ist es so, das wirklich mal ALLE die zur Familie gehören kommen. Bei der Beerdigung von meiner Mutter waren viele Familienmitglieder da, die ich gar nicht mal kannte. Das ist das einzig komische an diesen Beerdigungen.
Nach der Beerdigung, wird dann irgendwo im Haus ein Foto, des verstorbenen aufgestellt und dazu jeden Abend eine Kerze angezündet.
Und man geht nach der Beerdigung immer irgendwo zusammen essen, das finde ich aber auch ein wenig komisch.

Shinigami
28.10.2005, 19:26
Die einzige Tradition bei einem Todesfall bei uns ist, daß nach dem Begräbnis die ganze Familie zum sogenannten "Leichenschmaus" zusammenkommt, sprich: Essen und Trinken in einem Gasthaus.
Ist aber ganz normale österreichische Tradition, nicht umsonst gilt für ein "gutes" Begräbnis der Ausdruck "A scheene Leich".
Scheint nicht nur auf das Ösiland beschränkt zu sein, in Deutschland macht man das auch. Heisst sogar genauso.

Muss mal meinen Vater fragen, wie so ne typisch italienische Beerdigung abläuft. Aber vom Gefühl her würd ich behaupten, sehr sehr laut und dramatisch. :rolleyes:

Sunnchen
28.10.2005, 23:57
Hmm...ich erinnere mich noch dunkel dadran, als meine Urgroßmutter gestorben ist, haben alle Schwarz getragen und so...eben den typischen Beerdigungskram.

Ich selber hab das damals noch nicht verstanden. Meine Verandten haben immer gemeint meien Uromi wäre jetzt im Himmel und da hab eich echt nicht kapiert was daran so schlimm sein soll (zumal man immer gemint hat, der Himmel wäre ein schöner Ort und so) und das sie ein Engel wäre.

Ich ahb mich damals für meine Uromi gefreut, weil sie im Himmel ist und ein schöner Engel, da hbe ich echt nicht gecheckt was daran so betrauenswert dran sein soll. Ich hab glaube ich bis heute nicht kapiert warum die Leute auf der einen Seite sagen man kommt in den Himmel und auf der anderen Seite dann lange Gesichter machen.

Ah, damals auf der Beerdigung der Mutter eines Klassenkameraden war ich dabei, als Vertreter für die Klasse (mit drei anderen Leuten) und die Trauerfeier war ziemlich eingenartig. Irgendwie haben alle nur dagesessen und geschwiegen, aber niemand hat so ernsthaft traurig gewirkt, alles sehr verlogen fand ich. Mein Klassenkamerad war das damals sogar egal. Seine Mutter hatte einen schnellen udn relativ schmerzfreien Tod und von da war er sehr froh drüber, auch wenn sie ziemlich jung und überraschend gestorben ist.

Ich hoffe auf meiner Beerdigung freuen sich die Leute für mich, dass ich an einen anderen Ort komme (ich mag es, wenn etwas neues passiert ^^"). Ich bekomme nämlich immer ein schlechtes Gewissen, wenn jemand wegen mir traurig ist oder so und ich hasse es, wenn ich die Person dann nicht aufheitern kann und das wird mir wahrscheinlich als Toter sehr unmöglich sein...well...

Ell
29.10.2005, 00:11
Ich hab glaube ich bis heute nicht kapiert warum die Leute auf der einen Seite sagen man kommt in den Himmel und auf der anderen Seite dann lange Gesichter machen.

Sie freuen sich, weil der Mensch, den sie lieben jetzt an einem besseren Ort ist (wenn man an die GEschichten mit dem Himmel e.t.c. glaubt) und sie sind traurig, weil diese Person nicht bei ihnen bleiben kann. So einfach ist das.

Justy
29.10.2005, 00:34
Ganz früher als die Mutter meines Vaters gestorben war (die wurde 98) da hatten wir uns auch noch traditionell schwarz gekleidet. Da war ich noch ein Kind. Ich wusste nicht weshalb und fand einfach diese komischen schwarzen Mäntel ziemlich trist und habs nicht ganz verstanden. Und als ich neben dem Sarg stand mit meinen 3 Geschwistern da hab ich auch keine einzige Träne geheult. Ich hab das ganze eh nicht richtig verstanden und ich hab sie kaum gekannt. Und vorher haben wir auch noch zusammen in nem Restaurant was gegessen... da hab ich mich zwar mehr drauf gefreut aber das einzige woran ich mich erinnern kann ist dass die Schwester meines Vaters ein Epilepsie-Anfall hatte. §gnah

Und als meine Tante (also die Schwester meiner Grossmutter) gestorben ist da gabs keine grosse Trauerfeier als sie auf dem Friedhof war (jedenfalls nicht kurz vor der Beerdigung und auch nicht kurz danach). Und ich war damals schon erwachsen.

Und... ich hab sie einfach sehr gut gekannt und ich ging mit meiner Mutter dorthin um einfach Abschied zu nehmen aber ganz normal gekleidet. Und dan wollte sie noch einen Moment alleine bei ihr sein und ich ging dan raus aus dem Raum wo der Sarg war und dann kamen mir doch einige Tränen. Und nicht weil ich dachte das sie es jetzt nicht gut hat. Aber meine Mutter meinte sowas wie "Sie hätte sie noch gebraucht"...oder einfach wir hätten sie noch gerne etwas länger gehabt.
Die restliche Verwandtschaft war nicht dort nur ich und meine Mami.

Einige Tage danach gabs zwar noch ne Art "Trauerparty" mit der ganzen Verwandtschaft aber ich hab mich davon distanziert dass ich jetzt in ein Restaurant etwas essen gehe weil sie gestorben war. Und war nicht mitgegangen. Aber ich fühlte keine Trauer, ich war bei ihr und hab damit mein Tribut "gezollt" ohne irgendwelche Feten.