Zaphod
23.10.2005, 18:41
Ein Konzept, dass ich vor ein paar Tagen aufgeschrieben hab, als mir gerade langweilig war ...
Vielleicht mach ich daraus mal ein kleines Spiel, im Noir-Stil ... Das heißt die Protagonisten sind die letzten Versager, die lieben Mitmenschen alle korrupt und es regnet ohne Pause. (^^)
Dabei spielt das Tagebuch eine zentrale Rolle und der jeweilige Hauptcharakter wird den Spieler öfters durch Monologe (oder Tagebucheinträge) nerven ...
Das Spiel würde ohne Kämpfe auskommen und wie ein Detektiv-Adventure aufgebaut sein (Vorbild: Discworld Noir ;) ) Außerdem wären dann die Sprünge zwischen den 3 Persönlichkeiten ein zentraler Punkt.
Ihr könnt euch ja das ganze mal durchlesen und nen Kommentar abgeben.
Außer den folgenden Tagebucheinträgen gibt es nichts von dem Spiel und vielleicht (wahrscheinlich) wird es auch nie eines geben, aber ich fand die Idee ganz nett.
18.10.2005 (Morgen, Immobilienmakler)
Nehmen wir eine Katze und töten sie mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% ohne hinterher nachzuschauen. So entstehen zwei verschiedene Realitäten. In einer lebt sie, in der anderen ist sie tot.
Genauso verhält es sich mit Quanten. Sie sind nicht lokalisierbar und werden erst durch eine Messung entdeckt. Sie hätten aber auch an einem anderen Ort aufkommen können ... zu einer bestimmten Wahrscheinlichkeit.
Wir leben in einer Welt, in der immer eine bestimmte Wahrscheinlichkeit eingetroffen ist. Dinosaurier sind ausgestorben, Jesus wurde gekreuzigt, das Butterbrot ist auf der falschen Seite aufgekommen. Es gibt unendlich viele Gabelungen und ebenso viele Paralleluniversen.
18.10.2005 (Mittag, Privatdetektiv)
Für mich gibt es 3. Bis vor kurzem war da nur eine Welt, nur ein Leben, eine Vergangenheit.
Nun schwanke ich zwischen dem Leben 3er Personen, alle eine andere Ausgabe meines Ichs. Doch welches Leben führte ich davor ...
3 Leben ... ich kann mich immer nur deutlich an das eine erinnern, in dem ich mich gerade befinde ... die anderen werden schemenhaft und unklar ... unwirklich.
Doch sobald meine Konzentration nachlässt passieren die Sprünge ... In die anderen Welten.
18.10.2005 (Abend, Hinrichtungskandidat)
Die jetzige Ausgabe meines Ichs hat es wohl am beschissensten von allen getroffen. Von allen? Es gibt sicher auch eine Variante, in der ich in diesem Moment verschimmelt in einer Kanalisation liege und von Würmern zerfressen werde.
Quantenphysik – Da gibt es für jeden seine private Hölle!
Der Gestank in diesem Kerker bringt mich fast um den Verstand! Mein Zellennachbar hat mal wieder nicht genug von der Bohnensuppe bekommen und verpestet damit das letzte bisschen frische Luft, die durch die Gitterstäbe nur spärlich hineingelangt. Als mein Blick das mickrige Bett in der hinteren Ecke streift kommt mir das kalte Kotzen.
Wie lange soll ich noch auf meine Hinrichtung warten?
18.10.2005 (Abend, Immobilienmakler)
Und was passiert dann mit mir?
Kann ich mich dann nur noch zwischen zwei Welten bewegen? Oder sterben dann alle Ichs? Hat es dann das eine Ich, das andere Ich, überhaupt jemals gegeben? Wenn sich niemand daran erinnern kann?
Oder reicht eine Notiz in meinem Tagebuch aus, um ihn unvergesslich zu machen?
Das viele Nachdenken bereitet mir Kopfschmerzen und erneut stelle ich mir die Frage, warum ich, ein erfolgreicher Geschäftsmann, mit einer hübschen, jungen Frau mir Gedanken über einen hirnlosen Vergewaltiger und Massenmörder machen muss. Mit so einem Bastard in einem Kopf zu leben ist doch echt das Letzte.
Aber was soll’s, Susanne hat mich erneut ins Schlafzimmer gerufen, das wird mich fürs erste ablenken!
(Anmerk.: Da entgeht euch was!)
19.10.2005 (Morgen, Privatdetektiv) (die Berufsbezeichnung hinter jedem Eintrag zu machen ist doch echt lächerlich) (find’ ich auch) (schmiert nicht in meinen Texten rum, so was nennt sich Privatsphäre!)
Nun, die Frage, die sich hier natürlich stellt ist:
Was passiert mit mir, wenn ich gerade nicht bewusst in einer Welt „festsitze“?
Bleibt dann für die Anderen die Zeit stehen?
Es ist, wie schon gesagt, schwer sich an die Dinge zu erinnern, die den anderen Ichs zugestoßen sind. Das Tagebuch ist daher eine große Hilfe und wir alle sollten es stets benutzen, um unsere neuen Erkenntnisse hineinzuschreiben!
Ich zumindest kann definitiv sagen: Die Zeit geht weiter und wird von „etwas“ gefüllt, vielleicht dem ursprünglichen Besitzer, vielleicht von einem früheren abgetrennten Ich, dass trotz dieser Verschmelzung noch „überlebt“ hat und immer dann wieder seinen Platz auffüllt, wenn ich, wir, es gerade verlassen.
Da kommt mir der Gedanke, dass wir vielleicht ... niemals eines der Ichs waren ... dass wir wie ein Raubtier sind, dass diesen 3 Menschen ihre Seele genommen hat ...
19.10.2005 (Abend, Immobilienmakler)
Der Herr Detektiv ist also mal wieder am Grübeln ...
Bei all diesen Überlegungen dürfen wir aber nicht unser Ziel aus den Augen verlieren ...
Wir müssen ihn finden ... den Mörder ...
Ich denke, wenn wir ihn finden wird sich das Problem irgendwie von alleine lösen und alles wird klar werden ... irgendwie ...
Am 31. Oktober ist die Hinrichtung ... wir haben nicht mehr viel Zeit ...
Ich will nicht herausfinden, was dann passiert.
19.10.2005 (Abend, Hinrichtungskandidat)
Schön, dass es noch Leute gibt, die einen an die wichtige Momente im Leben erinnern.
Bekomm lieber mal deinen Bonzenarsch hoch und bestech’ einen Bullen!
Es muss mehr Material geben, als dass, was in der Akte steht.
Es war kein gewöhnlicher Mord und es war keine gewöhnliche Frau.
Und sie ist die einzige Verbindung zwischen uns ...
Vielleicht mach ich daraus mal ein kleines Spiel, im Noir-Stil ... Das heißt die Protagonisten sind die letzten Versager, die lieben Mitmenschen alle korrupt und es regnet ohne Pause. (^^)
Dabei spielt das Tagebuch eine zentrale Rolle und der jeweilige Hauptcharakter wird den Spieler öfters durch Monologe (oder Tagebucheinträge) nerven ...
Das Spiel würde ohne Kämpfe auskommen und wie ein Detektiv-Adventure aufgebaut sein (Vorbild: Discworld Noir ;) ) Außerdem wären dann die Sprünge zwischen den 3 Persönlichkeiten ein zentraler Punkt.
Ihr könnt euch ja das ganze mal durchlesen und nen Kommentar abgeben.
Außer den folgenden Tagebucheinträgen gibt es nichts von dem Spiel und vielleicht (wahrscheinlich) wird es auch nie eines geben, aber ich fand die Idee ganz nett.
18.10.2005 (Morgen, Immobilienmakler)
Nehmen wir eine Katze und töten sie mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% ohne hinterher nachzuschauen. So entstehen zwei verschiedene Realitäten. In einer lebt sie, in der anderen ist sie tot.
Genauso verhält es sich mit Quanten. Sie sind nicht lokalisierbar und werden erst durch eine Messung entdeckt. Sie hätten aber auch an einem anderen Ort aufkommen können ... zu einer bestimmten Wahrscheinlichkeit.
Wir leben in einer Welt, in der immer eine bestimmte Wahrscheinlichkeit eingetroffen ist. Dinosaurier sind ausgestorben, Jesus wurde gekreuzigt, das Butterbrot ist auf der falschen Seite aufgekommen. Es gibt unendlich viele Gabelungen und ebenso viele Paralleluniversen.
18.10.2005 (Mittag, Privatdetektiv)
Für mich gibt es 3. Bis vor kurzem war da nur eine Welt, nur ein Leben, eine Vergangenheit.
Nun schwanke ich zwischen dem Leben 3er Personen, alle eine andere Ausgabe meines Ichs. Doch welches Leben führte ich davor ...
3 Leben ... ich kann mich immer nur deutlich an das eine erinnern, in dem ich mich gerade befinde ... die anderen werden schemenhaft und unklar ... unwirklich.
Doch sobald meine Konzentration nachlässt passieren die Sprünge ... In die anderen Welten.
18.10.2005 (Abend, Hinrichtungskandidat)
Die jetzige Ausgabe meines Ichs hat es wohl am beschissensten von allen getroffen. Von allen? Es gibt sicher auch eine Variante, in der ich in diesem Moment verschimmelt in einer Kanalisation liege und von Würmern zerfressen werde.
Quantenphysik – Da gibt es für jeden seine private Hölle!
Der Gestank in diesem Kerker bringt mich fast um den Verstand! Mein Zellennachbar hat mal wieder nicht genug von der Bohnensuppe bekommen und verpestet damit das letzte bisschen frische Luft, die durch die Gitterstäbe nur spärlich hineingelangt. Als mein Blick das mickrige Bett in der hinteren Ecke streift kommt mir das kalte Kotzen.
Wie lange soll ich noch auf meine Hinrichtung warten?
18.10.2005 (Abend, Immobilienmakler)
Und was passiert dann mit mir?
Kann ich mich dann nur noch zwischen zwei Welten bewegen? Oder sterben dann alle Ichs? Hat es dann das eine Ich, das andere Ich, überhaupt jemals gegeben? Wenn sich niemand daran erinnern kann?
Oder reicht eine Notiz in meinem Tagebuch aus, um ihn unvergesslich zu machen?
Das viele Nachdenken bereitet mir Kopfschmerzen und erneut stelle ich mir die Frage, warum ich, ein erfolgreicher Geschäftsmann, mit einer hübschen, jungen Frau mir Gedanken über einen hirnlosen Vergewaltiger und Massenmörder machen muss. Mit so einem Bastard in einem Kopf zu leben ist doch echt das Letzte.
Aber was soll’s, Susanne hat mich erneut ins Schlafzimmer gerufen, das wird mich fürs erste ablenken!
(Anmerk.: Da entgeht euch was!)
19.10.2005 (Morgen, Privatdetektiv) (die Berufsbezeichnung hinter jedem Eintrag zu machen ist doch echt lächerlich) (find’ ich auch) (schmiert nicht in meinen Texten rum, so was nennt sich Privatsphäre!)
Nun, die Frage, die sich hier natürlich stellt ist:
Was passiert mit mir, wenn ich gerade nicht bewusst in einer Welt „festsitze“?
Bleibt dann für die Anderen die Zeit stehen?
Es ist, wie schon gesagt, schwer sich an die Dinge zu erinnern, die den anderen Ichs zugestoßen sind. Das Tagebuch ist daher eine große Hilfe und wir alle sollten es stets benutzen, um unsere neuen Erkenntnisse hineinzuschreiben!
Ich zumindest kann definitiv sagen: Die Zeit geht weiter und wird von „etwas“ gefüllt, vielleicht dem ursprünglichen Besitzer, vielleicht von einem früheren abgetrennten Ich, dass trotz dieser Verschmelzung noch „überlebt“ hat und immer dann wieder seinen Platz auffüllt, wenn ich, wir, es gerade verlassen.
Da kommt mir der Gedanke, dass wir vielleicht ... niemals eines der Ichs waren ... dass wir wie ein Raubtier sind, dass diesen 3 Menschen ihre Seele genommen hat ...
19.10.2005 (Abend, Immobilienmakler)
Der Herr Detektiv ist also mal wieder am Grübeln ...
Bei all diesen Überlegungen dürfen wir aber nicht unser Ziel aus den Augen verlieren ...
Wir müssen ihn finden ... den Mörder ...
Ich denke, wenn wir ihn finden wird sich das Problem irgendwie von alleine lösen und alles wird klar werden ... irgendwie ...
Am 31. Oktober ist die Hinrichtung ... wir haben nicht mehr viel Zeit ...
Ich will nicht herausfinden, was dann passiert.
19.10.2005 (Abend, Hinrichtungskandidat)
Schön, dass es noch Leute gibt, die einen an die wichtige Momente im Leben erinnern.
Bekomm lieber mal deinen Bonzenarsch hoch und bestech’ einen Bullen!
Es muss mehr Material geben, als dass, was in der Akte steht.
Es war kein gewöhnlicher Mord und es war keine gewöhnliche Frau.
Und sie ist die einzige Verbindung zwischen uns ...