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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Am Rand des Himmels [Geschichte]



IceHand
19.10.2005, 17:12
Basiert auf dem Musikvideo »On Your Mark« von Studio Ghibli.


Die Hochhäuser zischten an uns vorbei. Ich saß in Einsatzschiff B und starrte zu Boden. Meine Maschinenpistole lag auf meinen Knieen – ich spürte das kalte Metall durch den Stoff der Hose.
Ich war einer der zwanzig Spezialeinheiten an Bord, mehr passten in das kleine Einsatzschiff nicht herein.
Das einzige Geräusch, das ich hörte, kam von den kreischenden Turbinen von unserem und von Einsatzschiff A, das vor uns flog. Wir wussten, was vor uns lag. Wir bissen die Zähne zusammen und schwiegen. Es war bereits die zweite Säuberungsaktion diese Woche. Ein weiterer Stützpunkt der Terroristen war ausgemacht worden und musste vernichtet werden, um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten.
»Bereitmachen! Ankunft in 30 Sekunden«, tönte eine blecherne Stimme durch die Lautsprecher.
Ich richtete mich auf und entsicherte meine MP; meine Kollegen taten es mir gleich. Ich prüfte den Sitz meiner Atemmaske und atmete tief durch.
Ein Knall ertönte, kurz darauf ging ein Ruck durch unser Schiff. Die Klappe ging auf und wir stürmten nach draußen. Die Maschinenpistolen knatterten los, Granaten wurden geworfen und tauchten die Szene in Rauch und Trümmer. In Fetzen gekleidete Gestalten mit alten Gewehren und Pistolen tauchten vor mir auf – ich drückte ab und sie fielen. Sie hatten keine Chance gegen zwei Gruppen ausgebildeter Spezialkräfte.
So schnell, wie es angefangen hatte, war es auch wieder zu Ende. Ich ging zwischen den leblosen Körpern umher und sah mich nach weiteren möglichen Gefahren um. Neben mir sah ich Ted, ein Kollege, mit dem ich zusammen einmal etwas in der Bar getrunken hatte. Er packte eine mit dem Bauch auf dem Boden liegende Gestalt am Hemd und hob sie ein wenig hoch. Es war ein Mann von kaum 20 Jahren. Er bewegte sich nicht und an seiner Stirn lief Blut herab.
»Das war's wohl.«, sagte Ted tonlos und ließ den Mann wieder zu Boden sinken.
Ich grummelte zustimmend und ging weiter. Hinter einer Kiste erblickte ich einen weißen Flügel. Ich runzelte die Stirn, ging dorthin und kniete mich nieder. Vorsichtig hob ich den Flügel an und sah ein kleines Mädchen darunter. Sie war vielleicht zwölf Jahre alt und trug ein schmuckloses weißes Kleid. Ihre Augen waren geschlossen. Ted trat neben mich und sah sie an. »Sie hat Flügel.« Seine Stimme klang erstaunt.
Ich riss meine Atemmaske vom Kopf, warf die MP zur Seite und nahm das Mädchen vorsichtig auf den Arm. Ihr Gewicht war kaum zu spüren.
»Vielleicht lebt sie noch.«, sagte ich.
Ted nahm ebenfalls seine Maske ab und erwiderte: »Bringen wir sie nach draußen.«
So schnell es ging, liefen wir zu unserem Einsatzschiff und Ted kramte ein Atemgerät heraus und gab es mir. Ich legte das Mädchen auf den Boden und setzte das Atemgerät an ihren Mund an. Ihre Brust hob und senkte sich. Ich hörte, wie ein weiteres Schiff ankam, sah aber nicht auf. Die Augen des Mädchens flatterten auf und sie sah mich an. Ich lächelte.
Schritte kamen auf mich zu und Ted tippte mir auf die Schulter. Ich hob den Kopf und sah ein Gruppe von Männern mit weißen Schutzanzügen vor mir stehen. Einer der Männer trat vor und sagte: »Das Objekt hat Mutationen am Rücken, wir werden es unter Verschluss nehmen müssen und untersuchen.« Seine Stimme klang dumpf hinter der Atemmaske. Zwei der Männer brachten eine Trage und hoben das Mädchen darauf. Sie sah mich hilflos an und öffnete den Mund.
»He!«, sagte ich, aber sie brachten das Mädchen bereits weg. Ich wollte ihnen folgen, aber Ted packte mich am Arm und hielt mich zurück. Einer der Männer drehte sich um und sagte: »Sie sollten ihre Atemmaske in einem verseuchten Gebiet wie diesem nicht abnehmen.«
Sie stiegen wieder in ihr Schiff und flogen weg. Ich ließ die Schultern hängen und seufzte.
Später am Tag saß ich mit Ted in der Bar und starrte lustlos in das Glas vor mir. Ted schien es ähnlich zu gehen, er nippte ein wenig an seinem Bier und grummelte vor sich hin.
Ich zündete mir eine Zigarrete an und reichte die Schachtel an Ted weiter. Er nahm sich auch eine Zigarrete und steckte sie in seinen Mundwinkel, ohne sie anzuzünden.
Ich pustete den Rauch aus und sagte: »Ich hätte sie gern fliegen sehen.«
»Mmmh.« Er wusste sofort, dass ich von dem Mädchen sprach.
So saßen wir eine Weile und schwiegen vor uns hin. Ich drückte die Zigarette im Aschenbecher aus und stand auf. Ted stand ebenfalls auf und folgte mir nach draußen. Als wir allein auf der Straße waren, sagte er: »Ich kenne dich zwar nicht besonders gut, aber ich glaube, wir haben das Gleiche im Sinn.«
»Möglich.«
»Ich wüsste eine Möglichkeit, an ein paar von diesen weißen Schutzanzügen zu kommen und in die Forschungsanlage zu gelangen, aber alleine schaffe ich es nicht, sie da rauszuholen.«
Ich sah in ihn an. »Dir ist klar, dass wir danach nie wieder in unser altes Leben zurückkehren können?«
Er schnaufte. »Ich hänge nicht sehr an dem Leben, das ich jetzt führe.«
»Ich habe Zugang zum Zentralcomputer.« Ich sah mich ruckartig um. Niemand war zu sehen. »Lass uns noch heute Nacht zuschlagen, bevor sie ihr etwas antun.«
»Einverstanden.«
Wir gingen zu mir nach Hause und arbeiteten noch bis spät in die Nacht an dem Plan, das Mädchen zu retten. Ted telefonierte mit ein paar Leuten und gegen Mitternacht hatten wir alles beisammen, was wir brauchten. Wir fuhren mit Teds Cabriolet zur Forschungsanlage, trafen uns dort mit einem Freund von ihm, der uns zwei Schutzanzüge gab und zogen uns um. Ich hatte im Zentralcomputer nachgeschaut, wo das Mädchen untergebracht worden war und wir kamen ohne Probleme dort hin. Wir begneten zwar einigen Leuten, aber da wir die Schutzanzüge anhatten, konnte niemand unsere Gesichter sehen und so schöpfte niemand Verdacht.
Das Mädchen lag alleine auf einem Bett in einem kahlen Raum. Zahlreiche summende und klickende Geräte waren mit Drähten an sie angeschlossen. Ich schlüpfte aus dem Schutzanzug heraus und warf ihn in die Ecke, wir würden gleich schnell laufen müssen. Ted tat es mir gleich.
Ich trat an das Bett heran und sah sie an. Sie schien zu schlafen. Ihr Gesicht war blass.
Ich sah Ted an. »Bist du bereit?«
Er grinste schief. »Schon die ganze Zeit.«
»Jetzt wird es laut.« Ich riss die Kabel ab, die an dem Mädchen hingen, wickelte das Mädchen in eine Decke ein und nahm sie auf den Arm. Eine rote Lampe leuchtete auf und kurz darauf schallten Alarmsirenen durch den Flur. Ted stieß die Tür auf und ich rannte ihm mit dem Mädchen auf dem Arm hinterher. Einer der Forscher stellte sich uns in den Weg, aber Ted schlug ihn einfach beiseite. Wir kamen nach draußen, Ted sprang in den Wagen und startete ihn. Ich setzte mich neben ihn, das Mädchen auf dem Schoß und wir fuhren los. Sie hatte die Augen halb geöffnet, starrte aber ins Leere und schien nicht ganz zu verstehen, was vor sich ging.
»Keine Angst«, flüsterte ich ihr zu, »wir bringen dich weg von hier.«
Ted raste die Straßen entlang und ich hörte Polizeisirenen. Es dauerte nicht lange, bis uns eine Horde von Polizeiwagen folgte, aber Ted fuhr so schnell, dass sie uns nicht einholten. Im Gegenteil sogar, nach einigen gefährlichen Fahrmanövern hatten wir sie abgeschüttelt – für den Moment zumindest. Wir fuhren durch einen langen Tunnel aus der Stadt heraus.
Als wir aus dem Tunnel kamen, dämmerte bereits der Morgen. Felder mit grünem Gras lagen vor uns. Zahlreiche Schilder am Wegesrand warnten vor Strahlung und am Horizont standen verlassene Häuser. Wir fuhren noch ein ganze Weile weiter bis der dunkle Schatten der Stadt weit hinter uns lag und die ersten Wälder in Sicht kamen.
Das Mädchen sah mit großen Augen um sich.
»Es wird Zeit.«, sagte Ted und ließ das Cabriolet langsamer werden, ohne anzuhalten.
Ich nickte und half dem Mädchen hoch. Der Wind fuhr durch ihr Kleid und sie sah nach vorne. Sie breitete ihre Flügel aus und wurde vom Fahrtwind emporgehoben. Noch hielt sie sich an meiner Hand fest und schien unschlüssig, dann aber sah sie nach unten zu uns und lächelte. Ted hob die Hand zum Abschied und grinste. Ich lächelte, hauchte einen Kuss auf ihre Hand und sie löste vorsichtig ihren Griff. Erst zaghaft schlug sie mit ihren Flügeln, dann aber kraftvoll und stieg nach oben der Sonne entgegen.
Als sie nur noch ein kleiner Punkt am Himmel war, hielt Ted am Wegesrand und seufzte mit einem Lächeln auf den Lippen.
»Wunderschön«, murmelte ich.
In der Ferne hörte ich Polizeisirenen näherkommen.

schreiberling
23.10.2005, 09:31
hmmm...
ich kenne zwar das Musikvideo dazu nicht, und weiß dementsprechend nicht wie viel inhaltlich von dir ist, aber der Grundgedanke gefällt mir wirklich gut.
Leider haperts an sehr vielen Stellen an der sprachlichen Umsetzung. Ist das dein erster Text den du geschrieben hast?
Es sind viel zu viele Wiederholungen darin:

Einer der Männer trat vor und sagte: »Das Objekt hat Mutationen am Rücken, wir werden es unter Verschluss nehmen müssen und untersuchen.« Seine Stimme klang dumpf hinter der Atemmaske. Zwei der Männer brachten eine Trage und hoben das Mädchen darauf. Sie sah mich hilflos an und öffnete den Mund.
»He!«, sagte ich, aber sie brachten das Mädchen bereits weg. Ich wollte ihnen folgen, aber Ted packte mich am Arm und hielt mich zurück. Einer der Männer drehte sich um und sagte: »Sie sollten ihre Atemmaske in einem verseuchten Gebiet wie diesem nicht abnehmen.«

...merkst du es?Es wirkt total lahm, wie eine Nacherzählung, und dass ist es eigentlich auch was du da schreibst. Vom Verlauf der Story her hast wahnsinnig viele Actionszenen drin, am Anfang der Kampf, dann die Befreiung, am Schluss die verfolgungsjagd. Aber du machst nichts aus diesen spannungsreichen Szenen, sie werden wiedergegeben als ob es eine ganz alltägliche Sache wäre.

Helfen würde an solchen Stellen mal ein interessanter Satzbau, oder auch Kürze.
Außerdem wird es nur spannender wenn du genauer wirst.
zum Beispiel: ...links,rechts, jagten wir durch die Straßen, die Polizeisirenen im lauter jaulend... Reifen quietschten...sind zwar alles nur hohle Phrasen, aber ich denke du weißt was gemeint ist,irgendwas in der Richtung- also Spannung im Syntax

ne Stelle wo du einfach genauer werden musst ist die erste Einsatzfahrt, der Leser muss einen Eindruck vom Drumherum kriegen, Atmosphäre spüren, du versuchst das zwar etwas mit diesen verkniffenen Gesichtern usw reinzubringen,aber das ist zu wenig.
Vor allem die Welt,die wäre interessant anzuschauen- ich habe deine Geschichte zeitlich später wie uns eingeordnet,stimmt oder?da ist es immer gut und interesse weckend wenn man auf die Umwelt,im Sinne von Gesellschaft, eingeht.Das machst du aus meiner Sicht nur im letzten Abschnitt, und dass viel zu grob.

Vielleicht kannst was mit dem Zeug anfangen.

IceHand
30.10.2005, 21:04
Mmmh, ich weiß, was du meinst. Ich muss gestehen, dass die Geschichte nicht ganz so geworden ist, wie sie hätte werden sollen -- und mir fehlte bis jetzt die Motivation, ernsthaft daran zu schleifen.
Du hast natürlich Recht, dass ich in der Geschichte zu viel erzähle und zu wenig "zeige". Ich glaube, ich muss mich noch einmal hinsetzen und die Geschichte umschreiben ...


Ist das dein erster Text den du geschrieben hast?
Mitnichten. Zwei andere habe ich auch hier veröffentlicht:
http://www.multimediaxis.de/showthread.php?t=58598
http://www.multimediaxis.de/showthread.php?t=57353

Ranmaru
30.10.2005, 22:31
Mädchen mit Flügeln ... futuristisches Setting ... Soldaten ... ich fühlte mich irgendwie immer an Saikano erinnert, während ich Deine Geschichte gelesen habe. Aber irgendwie auch nicht. :D

Kommen wir zunächst mal zu den Typos, die mir aufgefallen sind.

Meine Maschinenpistole lag auf meinen Knieen
Knien

in das kleine Einsatzschiff nicht herein.
hinein

»Das war's wohl.«, sagte Ted tonlos
Gleichartige Fehler kommen noch ein paar, ich hab sie aber nicht alle rausgefiltert. Entweder Punkt-Gänsefüßchen und neuer Absatz oder Gänsefüßchen-Komma und weiter im Text. Aber beides geht nicht. In dem Fall aber »Das war's wohl«, sagte Ted tonlos.

Ansonsten muß ich bedingt schreiberling zustimmen, daß es sich partiell ziemlich langweilig liest, da die Sätze ähnlich wirken, Wiederholungen auftauchen und auch kaum verschachtelte Handlung auftritt. Jedoch fand ich es nicht störend. Im Allgemeinen ist dein Stil in Ordnung, wenn Du noch ein wenig an den Satzkonstruktionen arbeitest, würde ich sagen. An den Actionsequenzen, die durch kurze Sätze flotter wirken und darum im Gegensatz zu nachdenklichen Passagen übrigens nicht zu sehr geschachtelt werden sollten, mußt Du auch noch arbeiten. Wie mein Vorredner schon sagte, machst Du da mehr eine Nacherzählung. Das Motto lautet wie immer "show, don't tell".

Okay, Inhalt. Hier bin ich sehr zwiegespalten. Die Idee hat was, keine Frage. Das Mädchen mit den Engelsflügeln steht für mich zweifelsohne für die abgestorbene Hoffnung in der Welt, in der die Polizisten gegen die Terroristen kämpfen. Aus Deinen Beschreibungen und Erzählungen entnehme ich, daß es sich um eine dystopische Gesellschaft zu handeln scheint, ohne dabei zu weit in die Zukunft fortzuschreiten. Düster genug allerdings, um Hoffnungslosigkeit zu verbreiten. Soweit so gut, wir haben den Engel als Symbol für einen letzten Funken Hoffnung und eine gute Ausgangsbasis für eine Story -- aber jetzt setzt Du die Geschichte meiner Meinung nach ziemlich in den Sand.
Daß die beiden Soldaten, die sich kaum kennen, zusammen eine solche Aktion durchziehen klingt schon komisch, aber ich kann darüber hinwegsehen. Immerhin hast Du an den verwirrten Leser gedacht und das sogar selbst eingebaut. Es kann ja durchaus sein, daß sich da zwei gefunden haben. Allerdings habe ich dann, nachdem sie mit dem Mädel aus dem Labor geflohen sind, eine Wendung erwartet. Irgendwas überraschendes. ...irgendwas zumindest. Aber es passiert nichts. Sie fliegt weg, lächelt und die Verfolger kommen. Das ist genau das, was man darum nicht erwartet, weil es einfach zu offensichtlich ist. Deiner Geschichte fehlt der turning-point, denn im Prinzip baust Du von Anfang an einen Strang auf, den Du logisch gesehen in der simpelsten aller möglichen Optionen bis zum Ende durchspielst -- und dadurch wirkt die Geschichte meiner Meinung nach leider sehr langweilig.

Fazit ist also, daß mir die Kurgeschichte wenig gefallen hat. Der Stil ist sauber, aber inhaltlich fehlt mir da einfach was ... in erster Linie eine Wende.

IceHand
01.11.2005, 14:21
Zumindest inhaltlich habe ich mich doch sehr an dem Musikvideo orientiert und der Schluss ist fast genau so, wie ich ihn beschrieben habe. Ich weiß jetzt auch gar nicht, welche Art von Wende passender gewesen wäre -- willst du mir da vielleicht ein paar Ideen deinerseits mitteilen?

Stilistisch gesehen hast du Recht, ich hätte mehr an den Sätzen und dem Aufbau feilen sollen. Werde die Geschichte wohl noch überarbeiten.

Zu den Rechtschreibfehlern: Zweimal stimme ich zu, aber bei dem "herein" -> "hinein" bin ich mir nicht sicher. Könntest du das belegen? Denn so weit ich weiß, ist der Unterschied zwischen "hin" und "her" abhängig vom Standpunkt desjenigen, der das Wort benutzt, z. B. wenn man am Fuße einer Treppe steht, sagt man: "Ich gehe hinauf und jemand kommt herunter."
In meinem Fall also: "(...) mehr passten in das kleine Einsatzschiff nicht herein." Weil der Ich-Erzähler im Schiff ist.

Btw, danke für die Kritik :)

Ranmaru
01.11.2005, 14:35
Zu meinem Scham muß ich mitteilen, daß ich das Musikvideo nicht kenne. Als Song fiction mag das dann vielleicht sogar so durchgehen. Aber eine Wende. Schwierig, sowas für eine Geschichte zu entwickeln, die man nicht selber geschrieben hat. Aber im Prinzip geht es ja immer darum, den Leser in irgendeiner Form zu überraschen. Versetz Dich in ihn hinein und überlege, was Du jetzt erwarten würdest, was passiert; und dann schreibe etwas anderes.
In dem Fall wäre es zum Beispiel interessant gewesen, das Mädchen auf die Seite der Soldaten zu schieben, denn das hätte ich persönlich während des Lesens nicht erwartet.


Zu den Rechtschreibfehlern: Zweimal stimme ich zu, aber bei dem "herein" -> "hinein" bin ich mir nicht sicher. Könntest du das belegen? Denn so weit ich weiß, ist der Unterschied zwischen "hin" und "her" abhängig vom Standpunkt desjenigen, der das Wort benutzt, z. B. wenn man am Fuße einer Treppe steht, sagt man: "Ich gehe hinauf und jemand kommt herunter."
In meinem Fall also: "(...) mehr passten in das kleine Einsatzschiff nicht herein." Weil der Ich-Erzähler im Schiff ist.
Prinzipiell hast Du recht, hin- beschreibt immer vom eigenen Standpunkt aus weg, her- zum Standpunkt aus hin. Meistens korrigiere und schreibe ich allerdings immer nach Bauchgefühl, und "hereinpassen" habe ich noch nie gehört ... von daher dachte ich, daß es -- unabhängig vom Standpunkt des Erzählers -- immer "hineinpassen" heißen müßte. Ich kann mich aber auch irren, müßte man mal nachschlagen.