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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 7:55 Uhr [Kurzgeschichte]



T.U.F.K.A.S.
18.10.2005, 09:24
hey ho
hab mir ne neue geschichte einfallen lassen zum thema "multiple persönlichkeit", ich hoffe, ich trete hier niemandem auf den schlips damit, weil die rahmenhandlung doch... naja ich leg los:

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"Keiner liebt dich, weißt du das eigentlich?"
"Ja, deswegen bin ich hier."
"Weswegen?"
"Um mich für ihre Nicht-Liebe zu revanchieren."
"Nicht-Liebe... Ist das überhaupt ein Wort?"
"Weiß nicht, ich glaube nicht..."
"Warum sagst du dann sowas?"
"Weil mich niemand liebt, aber auch keiner hasst. Deswegen Nicht-Liebe."
"Klingt merkwürdig in meinen Ohren."
"Du hast keine Ohren."
"Stimmt aber ich bin dennoch hinter dir."
Als Julian seine Schule betrat, hatte er eine genaue Vorstellung von dem, was er gleich tun würde.

7:41

"Nett hier."
"Du warst schon öfter hier, geb's zu."
"Ja ich bin dein ganzes Leben lang bei dir gewesen. Is' merkwürdig, dass du mich jetzt hörst, oder?"
"Ja, auf eine kranke Art und Weise ist es erregend, muss ich sagen."
"Du lügst, du hast Angst."
"Ja, vor dir."
"Wohl eher vor dir."
Vor seinem großen Auftritt wollte Julian sich noch schnell umziehen und verschwand in der Jungen-Toilette.

7:42

Er zog sich langsam aus in der abgeschlossenen Kabine der Jungstoilette. Langsam striff er die Jeans von seinen dürren, langen Beinen. Langsam zog er den Pullover aus, über seinen dünnen Oberkörper und über das von Qualen zerfressene, bleiche Gesicht.

45 Kilo. 15 Jahre alt. 187 cm hoch. Untergewichtig. Unauffällig.

So würde sein Täterprofil lauten. Maximilian zählte er nicht mit. Maximilian war nur eine Stimme. Nichts weiter. Nur eine Stimme. Doch eine herrische, bestimmte Stimme. Viel herrischer und bestimmter als Julians dünnes Stimmchen, über das sich alle lustig gemacht hatten. Genau wie über alles andere an Julian.
Sie hatten ihn verprügelt.
20 Euro geklaut.
Gedroht, dass sie ihn töten würden, wenn er sie verpfeifen würde.
Jede Woche das selbe Spiel. Immer am Dienstag.
Heute war Dienstag.

7:44

"Willst du nicht anfangen?"
"Nein, es sind zuviele Leute auf dem Gang."
"Jeden Dienstag um 7:55, oder?"
"Ja."
"Wo?"
"Am Eingang."
"Was gibst du ihnen?"
"Eine Kugel in den Kopf..."
"Jedem einzelnen?"
"Jedem einzelnen."

7:46

"Worauf wartest du?"
"Ich kann's nicht."
"Wie? Du hast jahrelang darauf gewartet, du hast mir jede Nacht erzählt, wie sehr du sie hasst..."
"Aber ich weiß nicht, ob ich sie so stark hassen kann."
"Du kannst es."
"DU kannst es vielleicht."
"Tu's endlich! Oder willst du für immer von ihnen misshandelt werden?"
"Nein..."
"DANN TU ES!"
"NEIN!"
Plötzlich hörte Julian Schritte. Er war immer noch halbnackt und saß auf der Toilette, ohne sich zu regen. Die Schritte hörten auf. Dann hörte er sie wieder im Gang draußen verschwinden und die Tür zu knallen.
Er zog den schwarzen Pullover an. Der rote wäre zu blöd, deswegen packte er ihn und die Jeans in den Rucksack. Maximilian sagte, dass schwarz die Farbe der Trauer sei.
Julian war voller Trauer.
Dann zog er die Hose an. Schwarze Cargo-Hosen. Zusätzlich packte er aus seinem Rucksack eine schwarze Ski-Maske aus und zog diese übers Gesicht. Zu guter Letzt nahm er sorgfältig die Glock-Pistole, die er aus dem Schrank seines Vaters geklaut hatte, aus dem Rucksack und lud sie durch. Das Klicken gefiel ihm.

7:52

Er steckte die Pistole in den Hosenbund und zog den Pullover darüber. Niemand würde sie sehen. Den Rucksack ließ er in der Kabine. Als er den Gang betrat, sah er sie von weitem.
Drei Jungs. Sie sahen alle ganz normal aus und gingen in seine Klasse. Der "Anführer" hieß Robert und war ein kräftigerer Kerl als die anderen. Er kam grinsend auf Julian zu.
"Was soll'n das, häh? Schlaffi, nimm die Kappe ab, du siehst einfach bescheuert aus!", sagte er und die anderen beiden hinter ihm fingen an zu lachen.
"Tu's jetzt, Julian!", sprach die Stimme wieder.
Julian nickte und zog die Glock aus dem Hosenbund. Robert bekam Panik und rannte weg. Die anderen beiden legten sich sofort auf den Boden. Julian visierte Robert an.

7:53

Der Schuss war durch die ganze Schule zu hören. Robert fiel und blieb reglos am Boden liegen. Julian wollte "sichergehen" (oder besser Maximilian) und zielte noch einmal für einen weiteren Schuss.
Als Frau Dreger aus der vorletzten Tür in den Gang kam, ging der zweite Schuss los und traf sie an der Schläfe. Entsetzt sah Julian seine Klassenlehrerin tot zu Boden fallen und ließ die Waffe sinken.
"Was hab ich getan?", fragte Julian sich selbst und ging näher an Frau Dreger heran.
"Das Richtige!", sagte Maximilian.
"Nein, das war falsch!"
"Du hast das sehr gut gemacht, Julian!"
"Sag' sowas nicht! ICH HASSE DICH!"
"Seit du mich erfunden hast, bin ich der Kanal deines Hasses, Julian!"
"Nein, du bist alles, was ich fürchte!"
"Ich denke, eines fürchtest du noch mehr... oder doch nicht?"
Julian sah auf die Pistole, die in seiner zitternden Hand war. Von hinten kamen zwei Polizisten angerannt und deuteten Julian an, die Waffe fallen zu lassen.
"Wenn ich dich nicht töte, tötest du irgendwann mich. Und das will ich nicht, Max."
"Nein, Julian. Wir haben das geplant, und wir ziehen es ordnungsgemäß durch, hast du kapiert?"
"Nein..."
"JULIAN!"
Er nahm die Waffe fester in die Hand und drehte sich zu den Polizisten um. Nun zogen diese ihre Waffen und richteten sie auf ihn.

7:54

Er grinste und fing wenig später an zu lachen. Die Polizisten starrten ihn an.
"Julian, hör auf!", schrie die Stimme, doch Julian wollte nicht aufhören zu lachen.
Mit einem Grinsen auf dem Gesicht nahm er die Pistole, setzte sie am Kopf an und drückte ab...

7:55
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jo, kritik bitte ^^

M-P
18.10.2005, 09:53
lahm. und einfach standard, es ist nicht nur langweilig erzählt, es ist das das übliche schema, weichei wird gemobbt, sein vater hat natürlich ne knarre, er klaut diese, fühlt sich stark, alles läuft schief und dann erschießt er sich. du solltest drehbücher für ARD-krimis schreiben. und dein abschluss nach der story von wegen "kritik bitte ^^" nimmt der geschichte den letzten reiz. echt.

schreiberling
18.10.2005, 12:59
hmm...
muss wohl oder übel M-P zustimmen.
Wirklich ziemlich durschnittlich, das einzig neue daran soll diese Zwiesprache zw den beiden Charakterzügen sein. Aber wenn das wirklich so wichtig ist,dann beleuchte das mal auch, und keine Phrasendrescherei a la Nein!- Doch!...das ist zu simpel...

Dhan
18.10.2005, 21:21
Die Schreibweise ist ja in Ordnung (wenn auch ein bisserl knapp) aber die Geschichte is viel zu simpel

Mopry
19.10.2005, 11:41
Muss ja eine ziemlich üble Schule sein, wenn die Polizei in der gleichen Minute noch angerannt kommt. oO
Und das der Robert gleich Panik bekommt und abhaut, während sich die anderen auf den Boden legen? Ich denke das er dem Jungen eher nicht zugetraut hätte zu schießen und ihn unwissentlich vielleicht noch provozieren würde.
Dieser innere Konflikt ist dann nur so oberflächlich beschrieben, da hättest du ruhig tiefer gehen können.


und dein abschluss nach der story von wegen "kritik bitte ^^" nimmt der geschichte den letzten reiz
Dito.

Marc
19.10.2005, 14:35
Als Julian seine Schule betrat, hatte er eine genaue Vorstellung von dem, was er gleich tun würde.

Direkt nach diesem Satz war der Rest der Geschichte klar; legte sich quasi offen hin: Die Sache mit der Waffe und des gemoppten armen Kerls, den keiner leiden kann (natürlich ohne Grund), weil alle anderen einfach nur böse Arschlöcher sind, die gerne unterernährte Weicheier mobben.
Der Dialog ist auch sehr kitschig. :B