Scarecrow
16.10.2005, 10:29
Weiß nicht, ob ich's schon mal gepostet hab ...
***
Das Haus ist still. Es wird förmlich von Stille durchflutet, eine Stille, die sich in die Gehörgänge brennt, unausweichlich in sie hineinätzt und einen taub macht.
Es kommt mir vor, als ob jedes Geräusch, das ich verursache, sofort verklingt, ja, das es verschluckt wird. So laut ich auch schreie, so kraftvoll ich singe, ich vermag dieser Stille nichts anzuhaben.
DU hattest sie einmal durchbrochen. Dein Lachen hatte das Haus erfüllt, die Wände zum Erzittern gebracht und meine Lippen zum Beben verdammt.
Wo ist es hin?
Wo hast du’s versteckt? Wo bist DU?
Ich kann nichts mehr sehen, die Lichter verschwimmen, löschen sich von selbst, sie entziehen sich meiner Erkenntnis. Schatten senken sich über mich, erdrücken meine Sorgen - doch ohne Freude kauere ich, kaum atmend, in der Ecke. Ich weiß, dass die Schatten auch mich vernichten werden, so wie sie es einstweilen bei meinen Problemen tun.
Es ist aus.
Wo bist DU?
Ich kann dich nicht finden. Bist du noch da?
Leben wir noch? Sind wir noch hier?
Meine Hand tastet im Finsteren, aber ich spüre nichts, als ob selbst meine letzten noch verbliebenen Sinne sich dem dumpfen Nicht-Sein ergeben hätten.
Ich suche deine Wärme. Fühle nichts.
Ich rufe deinen Namen. Höre nichts.
Mir wird panisch bewusst, dass mir die Zeit davonläuft und ich bemerke, dass du nicht mehr da bist.
Warum bist du gegangen?
Hast du Angst? Komm her – ich nehme dich bei der Hand.
Lass uns gehen. Wie?
Zu spät. Ja, ich weiß, zu spät.
Illusion. Du bist ja nicht mehr hier.
Traum. Du bist weg.
Warum?
Der Weg aus meinem Zimmer, nichts einfacher als das, und trotzdem, ich finde nicht hinaus. Ich laufe, krieche, schleppe mich nach vorn. Aber vorne ist hinten, rechts ist links, verkehrt scheint so korrekt und das Richtige ist mehr als nur falsch.
Wo muss ich hin?
In meinem Kopf kreist eine Spirale, die lustig bunte Farben malt, sich immer schneller drehend, mich in einen schwarzen Abgrund befördert.
Stille.
Bumm. Bumm.
Lachen.
Ich öffne die Augen, nur zum Schein. Wo bin ich?
Ich höre Musik. Hart, zackig, unrund.
Junge Menschen zucken in ekstatischen Bewegungen zum nicht vorhanden Rhythmus der Nicht-Musik.
Ein Pandabär spielt Billard mit einem Fuchs.
Mogli dreht die Trommel eines Revolvers, um zum finalen Akt zu kommen.
Ich schließe die Augen.
Stille.
Sinneseindruck.
Kalt, porös, glitschig.
Ich öffne die Augen.
Licht. Im Vorhaus. Daheim?
Ich will mich bewegen, aber ich stecke fest.
Muss husten.
Spucke Blut.
Dann merke ich. Es ist aus.
Rot, glitzernd, spiegelt in den Augen.
Beim Versuch aufzustehen verwischt meine Hand Glassplitter und rutscht am Blut weg.
Schmerzen.
Schwarze Wellen, die gegen rote Felsen branden.
Ich höre Blut in meinen Ohren rauschen.
Alles andere ist ohrenbetäubende Stille.
***
Das Haus ist still. Es wird förmlich von Stille durchflutet, eine Stille, die sich in die Gehörgänge brennt, unausweichlich in sie hineinätzt und einen taub macht.
Es kommt mir vor, als ob jedes Geräusch, das ich verursache, sofort verklingt, ja, das es verschluckt wird. So laut ich auch schreie, so kraftvoll ich singe, ich vermag dieser Stille nichts anzuhaben.
DU hattest sie einmal durchbrochen. Dein Lachen hatte das Haus erfüllt, die Wände zum Erzittern gebracht und meine Lippen zum Beben verdammt.
Wo ist es hin?
Wo hast du’s versteckt? Wo bist DU?
Ich kann nichts mehr sehen, die Lichter verschwimmen, löschen sich von selbst, sie entziehen sich meiner Erkenntnis. Schatten senken sich über mich, erdrücken meine Sorgen - doch ohne Freude kauere ich, kaum atmend, in der Ecke. Ich weiß, dass die Schatten auch mich vernichten werden, so wie sie es einstweilen bei meinen Problemen tun.
Es ist aus.
Wo bist DU?
Ich kann dich nicht finden. Bist du noch da?
Leben wir noch? Sind wir noch hier?
Meine Hand tastet im Finsteren, aber ich spüre nichts, als ob selbst meine letzten noch verbliebenen Sinne sich dem dumpfen Nicht-Sein ergeben hätten.
Ich suche deine Wärme. Fühle nichts.
Ich rufe deinen Namen. Höre nichts.
Mir wird panisch bewusst, dass mir die Zeit davonläuft und ich bemerke, dass du nicht mehr da bist.
Warum bist du gegangen?
Hast du Angst? Komm her – ich nehme dich bei der Hand.
Lass uns gehen. Wie?
Zu spät. Ja, ich weiß, zu spät.
Illusion. Du bist ja nicht mehr hier.
Traum. Du bist weg.
Warum?
Der Weg aus meinem Zimmer, nichts einfacher als das, und trotzdem, ich finde nicht hinaus. Ich laufe, krieche, schleppe mich nach vorn. Aber vorne ist hinten, rechts ist links, verkehrt scheint so korrekt und das Richtige ist mehr als nur falsch.
Wo muss ich hin?
In meinem Kopf kreist eine Spirale, die lustig bunte Farben malt, sich immer schneller drehend, mich in einen schwarzen Abgrund befördert.
Stille.
Bumm. Bumm.
Lachen.
Ich öffne die Augen, nur zum Schein. Wo bin ich?
Ich höre Musik. Hart, zackig, unrund.
Junge Menschen zucken in ekstatischen Bewegungen zum nicht vorhanden Rhythmus der Nicht-Musik.
Ein Pandabär spielt Billard mit einem Fuchs.
Mogli dreht die Trommel eines Revolvers, um zum finalen Akt zu kommen.
Ich schließe die Augen.
Stille.
Sinneseindruck.
Kalt, porös, glitschig.
Ich öffne die Augen.
Licht. Im Vorhaus. Daheim?
Ich will mich bewegen, aber ich stecke fest.
Muss husten.
Spucke Blut.
Dann merke ich. Es ist aus.
Rot, glitzernd, spiegelt in den Augen.
Beim Versuch aufzustehen verwischt meine Hand Glassplitter und rutscht am Blut weg.
Schmerzen.
Schwarze Wellen, die gegen rote Felsen branden.
Ich höre Blut in meinen Ohren rauschen.
Alles andere ist ohrenbetäubende Stille.