Kelven
29.09.2005, 12:39
Bevor jemand fragt: Nein, ich bin nicht der Entwickler des Spieles. ;) Ich hab diesen Thread aufgemacht, um ein Review zum Spiel zu schreiben. Das ist hier bei uns zwar eher unüblich, aber da der Entwickler im Forum anscheinend nicht aktiv ist und ich es durchaus interessant fände, wenn wir auch fernab von vorgestellten Spielen mal Reviews hätten, fange ich einfach mal damit an.
Das Spiel lässt sich auf http://www.rpg-atelier.net herunterladen. Es handelt sich dabei um ein Horrorspiel von The_Riddle, das nach Aussage des Entwicklers "[...] sowohl an Resident Evil als auch an Clock Tower angelehnt ist." Der Faulheit halber kopiere ich einfach mal den Beschreibungstext:
"Es war Mai 1996: Ein junges Ehepaar aus Kalifornien macht sich zu ihrem lang ersehnten Urlaub auf. Ihr Ziel ist ein abgelegener See, von dem sie glauben, er sei unbewohnt. Doch nach einem Zwischenfall finden sie heraus, dass der See alles andere als unbewohnt ist."
Der folgende Text enthält natürlich Spoiler, also weiterlesen auf eigene Gefahr.
Grafik
Zunächst fallen einen die selbstgezeichneten Grafiken auf, die in einem ähnlichen Stil wie in "Sunset over Imdahl" gehalten sind. Ich finde, sie unterstreichen die Atmosphäre des Spieles auf eine Art, die man mit normalen Chipsets kaum erreichen kann. Zwar nimmt es der Entwickler manchmal mit der Perspektive nicht ganz so genau, aber das stört das Gesamtbild nicht. Die Charsets sind fast ausschließlich Chubbies und heben sich natürlich ziemlich von den Panoramas ab. Ich denke, da lässt sich aber auch keine andere Lösung finden und wirklich unpassend fand ich sie auch nicht.
Atmosphäre
Die Atmosphäre im Spiel ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite wirkt das Setting sehr unheimlich und beklemmend. Vor allem auch durch die Gegner, vor denen man sich nur verstecken kann. Genauso unterstützt auch der Hintergedanken, dass der Protagonist seine Frau im Haus sucht die Atmosphäre. Auf der anderen Seite, gibt es aber auch ein paar Szenen, die sich negativ auf die Atmosphäre auswirken bzw. unplausibel sind.
- So kann die weibliche Untote in der Küche zwar sprechen, aber merkt nicht mal wenn der Held sich im Schrank versteckt, obwohl sie im gleichen Raum ist
- Die Schlussfolgerung vom Held, dass seine Frau den Pannendienst ruft während er bewußtlos im Auto liegt wirkt ein bißchen ungewöhnlich
- Die Szene mit dem "Nasenmann" wirkte schon ein wenig unfreiwillig komisch. Vor allem fragt man sich als Spieler, was diese Magd eigentlich im Haus macht
- Allgemein sind die Dialoge zwar nicht unpassend, aber IMHO doch ein wenig zu umgangssprachlich geschrieben
Insgesamt gesehen überwiegen aber trotzdem die positiven Eindrücke.
Musik und Sound
Passt zu den Szenen, also von daher bei diesen Punkten keine Kritik von mir.
Gameplay
Ich würde auf jeden Fall empfehlen, das "Show Choice"-Menü gegen eines mit Pictures auszutauschen. Das Menü ist meiner Meinung nach sehr umständlich zu bedienen und ist verglichen mit dem Rest der Grafik einfach zu schlicht. Das Kampfsystem erfüllt seinen Zweck, ist aber auch etwas behäbig. Stört aber nicht so stark wie das Menü. Langsame Helden mag ich persönlich auch nicht, deswegen hab ich gleich den Move Speed auf 4 gecheatet. Natürlich passt die langsame Bewegung andererseits wieder zu einem Horrorspiel.
Die Rätsel sind recht interessant gemacht, aber bei einigen Sachen ist es sehr schwer zu merken, dass sich an der Stelle ein Gegenstand versteckt.
- Z.B. wäre da die lose Bodenplatte in der Küche, wo ich den anderen Gehsound gar nicht mitbekommen hab
- Bei der Steintafel kommt man nicht unbedingt darauf, dass hinter dem Hinweis noch ein Gegenstand ist
Außerdem sollte am Anfang des Spieles zumindest auf die Readme im Projektodner hingewiesen werden, denn nicht jeder schaut dort rein. Eine Ingame-Erklärung wie das Verstecken funktioniert wäre auch nicht schlecht. Genauso sieht es mit den sehr unkonventionellen Save Points aus. ^^
Dann fällt mir noch ein schwerwiegender Bug ein. Am Ende, wenn man den Sprengstoff auf der Terasse aktiviert, ist der Prozess zur Abfrage des Timers als Autostart eingestellt. D.h. dadurch kann man sich natürlich nicht mehr bewegen. Der muss dann auf Parallel Process gestellt werden.
Fazit
Alles in allem hat mir das Spiel aber gefallen und ich bin schon auf die Vollversion neugierig. Durch seine ungewöhnliche Optik und ein Gameplay, das nur wenig auf das Kämpfen ausgelegt ist, hebt sich das Spiel ziemlich von den anderen Horrorspielen aus der Makerszene ab. Ich finde den Ansatz jedenfalls sehr interessant und inspirierend für die eigenen Spiele. ^^ Aber ich hab im Moment ja schon ein anderes Horrorspiel in der Entwicklung.
Das Spiel lässt sich auf http://www.rpg-atelier.net herunterladen. Es handelt sich dabei um ein Horrorspiel von The_Riddle, das nach Aussage des Entwicklers "[...] sowohl an Resident Evil als auch an Clock Tower angelehnt ist." Der Faulheit halber kopiere ich einfach mal den Beschreibungstext:
"Es war Mai 1996: Ein junges Ehepaar aus Kalifornien macht sich zu ihrem lang ersehnten Urlaub auf. Ihr Ziel ist ein abgelegener See, von dem sie glauben, er sei unbewohnt. Doch nach einem Zwischenfall finden sie heraus, dass der See alles andere als unbewohnt ist."
Der folgende Text enthält natürlich Spoiler, also weiterlesen auf eigene Gefahr.
Grafik
Zunächst fallen einen die selbstgezeichneten Grafiken auf, die in einem ähnlichen Stil wie in "Sunset over Imdahl" gehalten sind. Ich finde, sie unterstreichen die Atmosphäre des Spieles auf eine Art, die man mit normalen Chipsets kaum erreichen kann. Zwar nimmt es der Entwickler manchmal mit der Perspektive nicht ganz so genau, aber das stört das Gesamtbild nicht. Die Charsets sind fast ausschließlich Chubbies und heben sich natürlich ziemlich von den Panoramas ab. Ich denke, da lässt sich aber auch keine andere Lösung finden und wirklich unpassend fand ich sie auch nicht.
Atmosphäre
Die Atmosphäre im Spiel ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite wirkt das Setting sehr unheimlich und beklemmend. Vor allem auch durch die Gegner, vor denen man sich nur verstecken kann. Genauso unterstützt auch der Hintergedanken, dass der Protagonist seine Frau im Haus sucht die Atmosphäre. Auf der anderen Seite, gibt es aber auch ein paar Szenen, die sich negativ auf die Atmosphäre auswirken bzw. unplausibel sind.
- So kann die weibliche Untote in der Küche zwar sprechen, aber merkt nicht mal wenn der Held sich im Schrank versteckt, obwohl sie im gleichen Raum ist
- Die Schlussfolgerung vom Held, dass seine Frau den Pannendienst ruft während er bewußtlos im Auto liegt wirkt ein bißchen ungewöhnlich
- Die Szene mit dem "Nasenmann" wirkte schon ein wenig unfreiwillig komisch. Vor allem fragt man sich als Spieler, was diese Magd eigentlich im Haus macht
- Allgemein sind die Dialoge zwar nicht unpassend, aber IMHO doch ein wenig zu umgangssprachlich geschrieben
Insgesamt gesehen überwiegen aber trotzdem die positiven Eindrücke.
Musik und Sound
Passt zu den Szenen, also von daher bei diesen Punkten keine Kritik von mir.
Gameplay
Ich würde auf jeden Fall empfehlen, das "Show Choice"-Menü gegen eines mit Pictures auszutauschen. Das Menü ist meiner Meinung nach sehr umständlich zu bedienen und ist verglichen mit dem Rest der Grafik einfach zu schlicht. Das Kampfsystem erfüllt seinen Zweck, ist aber auch etwas behäbig. Stört aber nicht so stark wie das Menü. Langsame Helden mag ich persönlich auch nicht, deswegen hab ich gleich den Move Speed auf 4 gecheatet. Natürlich passt die langsame Bewegung andererseits wieder zu einem Horrorspiel.
Die Rätsel sind recht interessant gemacht, aber bei einigen Sachen ist es sehr schwer zu merken, dass sich an der Stelle ein Gegenstand versteckt.
- Z.B. wäre da die lose Bodenplatte in der Küche, wo ich den anderen Gehsound gar nicht mitbekommen hab
- Bei der Steintafel kommt man nicht unbedingt darauf, dass hinter dem Hinweis noch ein Gegenstand ist
Außerdem sollte am Anfang des Spieles zumindest auf die Readme im Projektodner hingewiesen werden, denn nicht jeder schaut dort rein. Eine Ingame-Erklärung wie das Verstecken funktioniert wäre auch nicht schlecht. Genauso sieht es mit den sehr unkonventionellen Save Points aus. ^^
Dann fällt mir noch ein schwerwiegender Bug ein. Am Ende, wenn man den Sprengstoff auf der Terasse aktiviert, ist der Prozess zur Abfrage des Timers als Autostart eingestellt. D.h. dadurch kann man sich natürlich nicht mehr bewegen. Der muss dann auf Parallel Process gestellt werden.
Fazit
Alles in allem hat mir das Spiel aber gefallen und ich bin schon auf die Vollversion neugierig. Durch seine ungewöhnliche Optik und ein Gameplay, das nur wenig auf das Kämpfen ausgelegt ist, hebt sich das Spiel ziemlich von den anderen Horrorspielen aus der Makerszene ab. Ich finde den Ansatz jedenfalls sehr interessant und inspirierend für die eigenen Spiele. ^^ Aber ich hab im Moment ja schon ein anderes Horrorspiel in der Entwicklung.