PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Charlie und die Schokoladenfabrik



Ranmaru
17.08.2005, 20:16
Der folgende Text könnte Spoiler beinhalten... also lesen auf eigene Gefahr.

Ich komme gerade aus dem Kino und habe mir Burtons neuen Streifen angesehen. Ich bin ein wenig zwiegespalten, was ich vom Film halten soll. Ich habe die Meßlatte natürlich bei Nightmare Before Christmas angelegt und sie aufgrund von Johnny Depp noch ein wenig nach oben geschraubt und wurde partiell auch wunderbar unterhalten.
Besonders gut gefallen hat mir natürlich die burtonsche surreale Atmosphäre, die sich nahezu durch den ganzen Film zieht. Die namenlose Stadt, in der Charlie lebt und die Fabrik steht, ist genial aufgemacht. Alle Gebäude sehen gleich aus, nur Charlies schiefstehende Bruchbude und die riesige Fabrik nicht. Das Innere der Fabrik hat dann mitunter schon an NBC erinnert mit den geschwungenen Ästen und den tollen Maschinen.
Einen Haufen Klischees wurde erfüllt und wundervoll verschaukelt, wie das dicke fette deutsche Knödelkind aus Düsseldorf oder einen Haufen japanischer Schulkinder, die sich auf die Schokoladentafeln wie auf Pokemon und Tamagotchi stürzen. Und Johnny Depp als psychotischer Hardcore-Bishônen Willy hatte definitiv etwas sehr ansprechendes. Allein seine subtil böse Art, mit der er immer, wenn ein Kind verschwunden ist, darüber hinweggesehen hat und ablenken wollte, war köstlich. Gleichfalls seine Flashbacks, die immer auf Charlies Kommentare folgten.
Das Highlight im Film war für mich die 2001: A Space Odyssee Anspielung mit der Schokoladentafel. Als die Musik erklang und sich die Riesenschokolade wie der Monolith im Film erhob war schon klasse genug, aber als sie dann inmitten der Affenherde im Fernseher zu sehen war... genial. Und die Lieder, die immer von den Ugabungas gesungen wurden brachten einen starken Musicalcharakter in den Film.

Aber jetzt die negativen Aspekte. Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte, weil es ja am Ende doch ein Kinderfilm war, aber mußte es wirklich eine solche Holzhammermoral am Ende sein? Mir hat Willy als Bösewicht mit Vaterkomplex besser gefallen als nach seiner Bekehrung am Ende. Irgendwie wurde mir als Zuschauer sowas von diese Message, die der Film rüberbringen wollte, eingehämmert, daß ich fast abgedreht wäre.

Der Film hätte dann aufhören sollen, als Charlie das Angebot von Willy abgelehnt hat und dieser verschwunden ist. Dann hätte er mir super gefallen und wäre als vollwertiger Kumpane von NBC durchgegangen. So liegt er leider knapp drunter.

Anmerkung meinerseits: ich kenne das Buch nicht und weiß nicht, wie viel dahingehend verändert wurde. Darum bin ich darauf auch nicht eingegangen.

Stan
17.08.2005, 20:28
Heute habe ich in der Stadt ein Buch zu Charlie und Schokoladenfabrik gesehen, allerdings war es das Buch zum Film und nicht das Buch auf dem der Film basiert. Des Weiteren war es mit Bleistiftzeichnungen ausgestaltet, was mich verschreckt hat. Sicher, dass es ein Buch gibt auf dem der Film basiert?
Ich freue mich schon, wenn ich endlich das Original in naher Zukunft sehen kann.

Imo war der Film genial, letztendlich hätte man aus ihm noch mehr machen können. Mir haben die gleichen Sachen wie Ranmaru-kun gefallen beziehungsweise missfallen: Grandiose Aufmachung, witzige Dialoge und Lieder, ein genialer Johnny Depp und eine tiefschwarzer Unterton in der kunterbunten Welt. Mir hätte ein Ende bei welchem Willy Wonka weiterhin ein Psychopath mit Vaterkomplex geblieben wäre besser gefallen, allerdings wäre der Film dann nicht kindertauglich gewesen. Und auch wenn der Film auch grandios - auch für Erwachsene! - ist, werden die wenigsten erwachsenen "normalen Kinobesucher" in diesen Film gehen. Daher ist der Film wohl darauf angewiesen Kinderfreundlich zu sein.

Fazit: Ganz große Unterhaltung, DVD-Pflichtkauf.


Edit: Eine andere tolle Wendung wäre es imo gewesen, wenn Wonka die Umpalumpas als Sklaven gehalten hätte, was deren sarkastisches Verhalten erklärt hätte. Das wäre imo auch passend zu der bunten, aber brökelnden Welt von WW gepasst.

Layton
17.08.2005, 20:36
Ich hab den Film auch gesehen und fand ihn teilweise sehr witzig (die Anspielung auf 2001 fand ich auch toll :p ) und auch die Atmosphäre des Films war großartig, der Charakter von Willy Wonka war großartig, mit seiner unterdrückten Freude, dass die "verdorbenen Kinder" weg sind und die Rückblenden fand ich auch sehr gelungen. Allerdings wurde mir gegen Ende
die "Die-Familie-ist-alles"-Thematik doch zu viel. Willy Wonka's Probleme, "Eltern" auszusprechen, gefielen mir besser, als ein Willy Wonka, der bei Charly's Familie zu Abend isst.

nohman
17.08.2005, 21:48
Ich fand den film auch großartig. Sogar vom anfang bis zum ende.
fand auch nicht dass das ende übertrieben oder schlimm war. hat meiner meinung nach wunderbar gepasst. eine runde sache sozusagen.
musik, schauspieler, regie, ausstattung, alles weitere: erstklassig!

ein hoch auf burton+depp+elfman

Tinúviel
17.08.2005, 21:56
Ich fand den Film gut, Herr Depp war einfach nur gut und Mike hat mir gefallen *lach* Ich werde auf jeden Fall das Buch kaufen und ja, das Buch, auf dem der Film basiert! Denn das Buch gab es zuerst. Gibt übrigens auch die Fortsetzung "Charlie und der gläserne Fahrstuhl".

Ranmaru
18.08.2005, 15:34
Ich wußte gar nicht, daß es auch ein Buch gibt, das nachträglich zum Film geschrieben wurde. Irgendwie wundert mich das, denn dann kann man doch genausogut (oder lieber noch eher) das Original lesen.
Das gibt's übrigens bei Amazon (http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3499212110/qid=1124371867/sr=8-1/ref=pd_ka_1/302-5089469-0970417) und ist von 1971.

Asahi
18.08.2005, 16:14
Ich ahbe ihna uch gesehen und fand ihn eigentlich nur mittelmässig! :rolleyes:

Ich fand die Aufmachung,Gestaltung und die Lieder gut!Ausserdem waren nette Witze drin eingebaut und die Kinder haben auch super gespielt...
nicht so gut fand ich jedoch auchd a sEnde wie oben schon erwähnt...mir hat eine Aussage gefällt die dem Film besser gemacht hätte,er war halt ein gute rFilm aber deshalb kein super film ...ich fand ihn zum schluss ein wenig plump...

Das Buch zum Film habe ich auchs chongesehen aber mir nicht gekauft...ich wusste aber nicht dass es ein Film zu einem buch gibt!^^"
Ist irgendwie total irrsinnig dann nochmal ein Buch dazu raus zubringen...^^"
Aber egal...

Tinúviel
18.08.2005, 16:57
Das Original-Buch hat ein hellblaues Cover, wenn ich mich nicht irre, aber immer wenn ein Film zu einem Buch erscheint, wird das Buch neu aufgelegt, moderner, hübscher... jetzt ist das Cover dunkelrot und sieht doof aus ^^' Na ja, aber man kennt das doch von Herr der Ringe oder Per Anhalter durch die Galaxis. Die Bücher sind etwas älter und wurden beim Erscheinen des Films mit neuer Aufmachung herausgebracht. Oft wird dazu auch das Filmplakat verwendet.

Ranmaru
18.08.2005, 17:11
Das Original-Buch hat ein hellblaues Cover, wenn ich mich nicht irre, aber immer wenn ein Film zu einem Buch erscheint, wird das Buch neu aufgelegt, moderner, hübscher... jetzt ist das Cover dunkelrot und sieht doof aus ^^' Na ja, aber man kennt das doch von Herr der Ringe oder Per Anhalter durch die Galaxis. Die Bücher sind etwas älter und wurden beim Erscheinen des Films mit neuer Aufmachung herausgebracht. Oft wird dazu auch das Filmplakat verwendet.
Das ist ein interessantes Phämonen. Zum Teil werden sogar die Titel angeglichen, wenn sie sich vom Titel des Filmes unterscheiden. Philip K. Dicks genialer SciFi-Krimi Do Androids Dream of Electric Sheep? ist nach der Verfilmung beispielsweise in einer Neuauflage erschienen, die dann auch hieß, wie der Film: Blade Runner.
Der Originaltitel wird nur noch klein unten drunter abgedruckt, zumindest auf dem Cover der broschierten Ausgabe, die ich bei einem Freund gesehen habe.
Wobei ich mir sicher bin, daß Marketing-Strategien dahinterstecken. Wer den Film kennt, dessen Blick fällt eher auf ein Buch mit dem selben Titel. So muß man sich nicht erst darüber informieren, welchen Titel der Roman ursprünglich getraten hatte.

Nebenbei habe ich erfahren, daß es wohl schonmal eine Verfilmung von Charlie und die Schokoladenfabrik gab. Der alte Film stammt auch aus den Siebzigern und hieß Willy Wonka & The Chocalate Factory (http://www.imdb.com/title/tt0067992/). Hat den jemand gesehen und weiß, wie er im Vergleich zur Neuverfilmung abschneidet? Laut imdb gleichwertig (7,6 beide).

Tinúviel
18.08.2005, 17:29
Da kann ich zwar nichts zu sagen, aber ich fand es extrem amüsant, als in meiner Lieblingsserie Gilmore Girls die Hauptcharaktere Lorelai und Rory diesen Film gesehen haben und von Willy Wonka und Umpalumpas sprachen ^^

Byder
18.08.2005, 17:33
Ich fand den Film echt spitze und msuste oft lachen.
Man wusste nie,wie die Rötzgören ,,leiden''
Die flashbacks waren auch toll,sowie die Kerle,als sie rauskamen.
Hab auch dementsprchen meinen Avatar geändert(*huuuuuuuust*

Tinúviel
18.08.2005, 18:16
Ich fand es eigentlich immer recht leicht zu erraten, was ihnen zustößt. Bei Augustus noch nicht, das war ja der erste Vorfall, aber danach.... es ließ sich schnell erraten ^^
Die Kerlchen heißen übrigens Umpalumpas ;)

Lychee
21.08.2005, 14:34
*thread kick*
Hab' den Streifen jetzt auch endlich gesehen und bin restlos begeistert.
Schrill, bunt und (natürlich) von vorne bis hinten unlogisch (ich fand's herrlich, wie Mike noch teilweise erklärt hat, warum Willy Wonkas tolle Fabrik eigentlich gar nicht funktionieren dürfte und einfach ignoriert wurde...). Man hätte diesem Film selbst dann angemerkt, dass er von Tim Burton ist, wenn man diese Tatsache verschwiegen und aus sämtlichen Datenbanken dieser Welt gestrichen hätte.

Jedenfalls ist der skurrile Inhalt der Fabrik (und die überhaupt die ganze Stadt) wundervoll designt, Johnny Depp spielt wie immer göttlich (zumal die Rolle ja einfach zu genial ist... ein Vaterkomplex wie ihn bestimmt niemals jemand haben wird) und die Gesangseinlagen waren schon ziemlich kultig.

Das Ende hat mich übrigens auch nicht großartig gestört, ich bin zwar auch nicht so Fan von übertriebenem Moral-Quark, aber mir hat der Rest des Films einfach zu gut gefallen, um davon verdorben zu werden. Außerdem ist der Film sowieso von vorne bis hinten unglaubwürdig und eigentlich nur dafür da, wunderschön skurril zu sein. In dem Sinne: mich stört's nicht, irgendwie passt es sogar. Und überhaupt, ich mag Happy Ends.
Dieser hör-doch-mal-einer-auf-hier-Zwiebeln-zu-schneiden-Effekt... Mag ich lieber als wenn ein Film schlecht ausgeht. Okay, Fan von abgenudelten, unlogischen und aufgezwungen guten Filmenden bin ich auch nicht, aber hier fand ich's wie gesagt nicht wirklich tragisch. Das war doch von Anfang klar, dass die bettelarme Familie reich und glücklich wird und Willy Wonkas "Papiii"-Aktionen fand ich eh genial... *g*


ein hoch auf burton+depp+elfman
Jupp jupp.

Ich will die DVD. Jetzt.