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Eagle
09.08.2005, 15:48
Ich hab mir mal gedacht das muss mal wider schreibt hier mal bitte wierder eure eigenen story's Geschichten ... e.t.c. .Hier meine : Die Verschwörung




Das Versprechen


In einer Welt die von dunkle Machenschaften und Intrigen übersät scheint spielt meine Geschichte es geht um drei gut befreundete jugendliche Xan, Zax und Minea als eines abends Xan und Zax vom alten schmied im Wald wider kehrten bat sich ihnen ein grausames bild . Alle Häuser die nicht brannten waren eingestürzt und alle Männlichen Dorfbewohner die sich wehren konnten waren Tod oder tödlich verletzt selbst Kinder und jugendliche hatten sie nicht verschont nur kein Mädchen oder Frau war zu sehen Zax und Xan Schlichen sich langsam und leise an das Dorf an und dort waren sie ein aus ca. 20 Mann starke Truppe aus in schwarzen umhängen gekleideten unheimlichen Männern die spaß daran hatten Menschen ohne Grund abzuschlachten sie luden alle Mädchen auf einen Wagen und die Frauen waren in einem Gebäude das noch nicht eingestürzt war aber es brannte lichter loh und die besagten Männer standen drum herum . Xan zog Zax der gerade auf diese Unheimlichen Männer zu rennen und sie zusammen schlagen wollte zurück und zog ihm eins mit einem ast über als Zax eine stunde später wieder zu sich kam war er wider im Wald beim alten Schmid der sich mit Xan unterhielt .Als sie bemerkten das Zax zu sich gekommen war begrüßte ihn der schmied mit dem Spruch „ na schon wach Prinzessin ’’ . Zax ging Schnur stracks auf Xan los der fragte „was“ .Zax schlug ihn mit der faust mitten ins Gesicht und würgte ihn als der Schmid dazwischen ging beruhigte sich Zax und Xan sagte wir hätten sowieso keine Chance gehabt. Nach ein paar stunden gegen Einbruch der Dunkelheit schlägt Xan vor ins Dorf zurück zu gehen der Schmid und Zax stimmen zu. Als sie dann ins Dorf kommen sind alle Häuser nieder gebrannt die drei gehen die Hauptstraße entlang als aus dem abgebranntem Haus der Kräuterhexe ein laut als Xan und Zax sich in der Ruine umschauten kam ein gestalt unter einem großen Kessel zum Vorschein es war die Kräuterhexe sie hatte sich die ganze zeit darunter versteckt die erste frage von Zax an sie war : „wo ist Minea“ . Minea ist die Tochter der Kräuterhexe und Zax Freundin. Die Antwort der Kräuterhexe schlug Zax nieder sie sagte sie wüste es nicht. Dann schlug der Schmid vor das sie alle jetzt wieder zu ihm gehen sollten denn die Angreifer könnten ja wieder kommen. Am nächsten morgen wurden Zax und Xan etwas unsanft geweckt der Schmid weckte sie mit den Worten es ist zeit euer gelerntes anzuwenden den der Schmid hatte ihnen ja nicht nur das Schmiden von Schwertern sondern auch den gebrauch gelehrt. Nach einem kurzen Frühstück klärten die Kräuter hexe sie darüber auf wer ihr Gegner sei es ist die geheim Garde der unterweld sagt man aber es sind nur ganz normale Söldner die für gold alles tun und sie haben ein Lager im norden wo sie die Mädchen wohl hingebracht haben . Zax machte sich fertig dort hin zu gehen als Xan sich ebenfalls fertig machte sagte Zax „das musst du nicht tun du musst mich nicht begleiten“ darauf hin Xan „doch dass muss ich. Ich kann dich doch nicht allein gehen lassen und außerdem sind wie doch freunde und freunde helfen sich gegenseitig“. Als sie gerade gehen wollten kam Harald der Schmid zu den beiden und sagte ohne Waffen könnt ihr direkt hier bleiben und gab jeden von ihnen eines seiner Kostbarsten Schwerter und Zax noch einen Bogen und ein Köcher mit Pfeilen für Minea .Jetzt waren sie gerüstet und konnten aufbrechen immer nach norden den spuren folgen und diese Söldner Hinterliesen spuren und das nicht zu knapp sie waren kaum zwei stunden unterwegs da sahen sie schon das Lager der Söldner zwei türme und ein Palisadenzaun sie gingen bis auf 100 Meter heran und beobachteten die beiden Ausgänge des Lagers die sonne ging gerade unter als ein Ohren betäubender lärm aus dem Lager zu hören waren und kurz darauf ca. 100 -150 Mann der Königlichen Truppen diese Gelegenheit nutzten Xan und Zax aus um ins Lager einzudringen und Minea und die anderen zu befreien als sie zu dem Wagen gingen mussten sie Festellen das Niemand dort drinnen war .Daraufhin fingen sie an alle Zelt zu durchsuchen eins nach dem anderen. Als sie im größten nachschauten fanden sie Minea endlich aber sie war bewusstlos und irgendwie leblos .Zax warf sie über seine Schulter und rannte mit ihr und Xan aus dem Lager und in den Wald. Wo sie sich ganze drei Tage versteckten aber Minea kam nicht zu sich als dann eines Nachts ihr Lagerplatz von diesen Söldnern überfallen wurde Kämpften Zax und Xan wie die Löwen Xan entkam und es stellte sich raus das die Minea die sie glaubten gerettet zu haben nur eine Puppe war .Zax hatten sie festgenommen. Xan hatte es Zax versprochen ihn und Minea da raus zu holen. Er würde alles tun was nötig ist. Die Söldner die Zax und Minea festgenommen hatten waren dieselben die auch das Dorf überfallen und niedergebrannt hatten. Xan folgte den Söldnern die Zax gefangen genommen hatten bis zu deren Lager das ziemlich ramponiert aussah (wahrscheinlich durch den angriff der Königlichen Truppen). Xan konnte nach ein paar stunden beobachten wie die Söldner Zax und Minea auf einen Wagen verfrachteten und sie dort anketteten. Dieser und noch ca. 10 man Bewachung verließen das langer nach Norden und Xan folgte ihnen .Er folgte ihnen 2 tage sie fuhren immer nur geradeaus. Immer Richtung Norden auf den Schwarzen Turm zu der mittlerweile schon in Blickweite ist. Es Brach schon die Nacht an als Xan sich entschloss Zax und Minea zu befreien. Als er sich dann um Mitternacht auf dem weg machte kam ihn ein Bären angriff (was in dieser Gegend nicht selten ist) auf das Lager der Söldner .Der Bären angriff kam ihm gelegen denn er brauchte zeit um das schloss am Käfig zu öffnen. Als er am Käfig an kam wo Zax und Minea gefangen waren war der Käfig leer .Aber Plötzlich packte ihn etwas von hinten und er wurden nach hinten gezogen es war Zax der ihn da so unsanft nach hinten zog .





Sie ist zwar noch nicht Fertig aber macht hoffendlich lusst auf mehr .

Liferipper
09.08.2005, 16:46
1. ABSÄTZE!!!!!!!
2. Du spulst die Geschichte viel zu schnell runter. Lass dir doch Zeit.
3. Absätze!
4. Einige Rechtschreib- und viele Groß-/Kleinschreibungsfehler. Zusammen mit den fehlenden Absätzen (!!!) macht das die Geschichte recht schwer zu lesen.
5. Hab ich schon die fehlenden Absätze erwähnt?

Eagle
15.08.2005, 19:53
Naja das mit dem Rechtschreibfehlern weiss ich selbst und die absätzte waren im text editor noch da (schreib ungern mit word)

Tinúviel
15.08.2005, 20:31
In einer Welt die von dunkle Machenschaften und Intrigen übersät scheint spielt meine Geschichte es geht um drei gut befreundete jugendliche Xan, Zax und Minea als eines abends Xan und Zax vom alten schmied im Wald wider kehrten bat sich ihnen ein grausames bild

Dieser Satz ist eine Vergewaltigung der deutschen Sprache. Du darfst Zeichensetzung nutzen, wirklich. Und man trennt Sätze gewöhnlich durch Punkte. Das da ist kein Satz. Das ist... ugh. Sorry. Weiter hab ich nicht gelesen, da ichdenke, wenn man eine Story schreiben will, sollte man sich ein bisschen Mühe geben.

kame85
19.08.2005, 17:25
5. Hab ich schon die fehlenden Absätze erwähnt?

Die fehlenden Absätze finde ich nicht so schlimm wie die fehlende Zeichensetzung. Und die fehlende Rechtschreibung. Es ist relativ nebensächlich, welch interessante Ideen ein Autor hat, wenn es für den Leser eine Qual ist, den Text zu entschlüsseln -und würde man diese Story mit dem Rotstift bearbeiten, sähe es danach nach einem Blutbad aus. Ich weiß es nicht mit Sicherheit, aber ich schätze, Eagle ist noch recht jung (oder ein Rechtschreib-Anarchist)...

raian
19.08.2005, 17:38
Ich bin dabei ein Buch zu schreiben. Was ich gleich poste sind etwa 11 Seiten. Viel Spaß beim Lesen! (Der erste Teil ist ohne Bewertung geschireben, ab Seite 6 hab ich Bewertung bekommen und mich an Kritik gehalten. Deshalb ist es da besser. Allerdings wird noch ein anderer Prolog gehschrieben und der jetzige Prolog mit dem 1 Kapitle zusammengeschrieben.)

Vorsicht, ein bisschen Deprimations-fördernd und auch ein wenig Brutal an manchen Stellen...ich schreibe halt meine Stimung nieder. Wenn smir besser geht dürft ihr euch auf sonnige Zeiten für die Charaktere freuen!^^


Hier die Geschichte (Auch mit ABsätzen *froi*^^)




Tod der Nacht

-Prolog-

Ein junges Mädchen im Alter von 14 Jahren saß auf einem großen Felsen. Um sie herum wucherten Pflanzen und merkwürdige Steingebilde reihten sich um sie herum. Doch all dies nahm sie nicht wahr. Gedankenversunken starrte sie hinauf in den sternenverhangenen Himmel. Sie sinnierte darüber wie schlecht es ihr ging. Sie wurde verachtet, weil sie anders war. Wieder überkam sie das Gefühl nicht dazu zu gehören. Sie hatte durchaus Freunde, doch auch bei diesen hatte sie das merkwürdige Gefühl das es nur ein Spiel war. Ein grausames Spiel, das die jungen Mädchen mit ihr spielten: ein Spiel mit den Gefühlen einer jungen Frau. Sie wusste das es nicht so war, doch sie hatte sich so sehr an den Gedanken gewöhnt das sie diese Regungen in sich nicht mehr aufzuhalten vermochte. Heiße Tränen stiegen in ihre Augen. Sie war voller Gefühle die sie nicht zu deuten vermochte, lauter Empfindungen die sie nicht spüren konnte. Die erste Träne tropfte ihre Nasenspitze herab.
Das junge Mädchen sah dem glitzernden etwas nach, wie es durch die Luft wirbelte, fiel. Es kam ihr vor wie eine Ewigkeit, doch nicht jenes Gefühl der Hilflosigkeit, sondern eher etwas beruhigendes. Der Tränenstrom versiegte. Die Träne schlug auf dem Felsen auf, suchte sich ihren Weg. Letztendlich verschwand sie in einem Spalt. Mik starrte noch lange auf den Punkt an dem die Träne vollständig aus ihrem Blickfeld verschwand. Dann wandte sie sich wieder dem klaren Himmel zu. Am Horizont zeichneten sich die ersten Strahlen der Sonne hell von dem Schwarz der Nacht ab. Sie wünschte inbrünstig es würde dunkel bleiben. Manche Menschen mochten sich vor der Dunkelheit fürchten, besonders in der abergläubischen Zeit in der Mik lebte, doch sie mochte die Dunkelheit. Mehr sogar, sie versteckte sich hinter den schweigenden Vorhängen des Dunkels das sie umgab. Auch das war ein Grund warum sie von manchen Menschen verachtet wurde. Doch manchmal waren nicht einmal diese Leute sich sicher, ob es Verachtung war die sie empfanden oder Furcht. Dieses Gefühl konnten sie sich nicht erklären, es war fremd. Und wie vor allem, das Fremd war, fürchteten sie sich davor. Aus dieser Furcht wurde Hass, der vollends auf Mik zurückfiel da sie der Auslöser dieses Hasses war.
Niemand wusste genau was in dem Mädchen vorging, das langsam an die Schwelle des Erwachsenwerdens herantrat. Doch die meisten Leute interessierte es nicht einmal. Doch die junge Frau hatte sich längst an den Gedanken gewöhnt, schlecht behandelt zu werden. Von ihrem Stiefvater wurde sie geschlagen, doch die Prellungen und Beulen die sie davontrug waren nur äußerlich. Sie spürte den Schmerz kaum, ihr innerer Zwiespalt lenkte sie von Gefühlen wie Schmerz ab. Sie hasste ihren Stiefvater schon lange, doch wagte sie sich nicht es auszusprechen. Ihr Bruder stand ihr bei, doch der Zorn des Mannes währe sicherlich zu enorm, als dass er sie davor beschützen könnte.
Sie blickte in den blasser werdenden Baldachin aus Sternen und Nacht. Es schien ihr als würde der Mond, in seiner vollen Pracht, sie anlächeln. Sie spürte Freude, ein Gefühl das sie sehr selten hatte, doch schien es ihr als würde dieses Gefühl nicht von dem Mond oder der Nacht, sondern von etwas andrem, näherem auszugehen. Sie starrte weiterhin in den Himmel hinauf. Doch als die Sonne vollends aufgegangen war löste sie sich widerwillig vom Anblick des Zenits und erhob sich. Plötzlich bemerkte sie eine Bewegung neben sich. Ein Junge stand neben ihr und als sie ihn anblickte war sie sich sicher, dass das Glücksgefühl von ihm ausging. Doch er sah nicht glücklich aus. Aus matten Augen sah er sie an. Seine Züge waren schlaff, als hätte er die ganze Nacht auf sie gewartet. Auf einmal wurde ihr klar, dass eben dies der Fall gewesen war, er hatte die ganze Nacht auf sie gewartet! Es rührte sie auf eine unbestimmte Weise. Diese Erfahrungen waren völlig neu für sie. Als Kind hatte sie freilich auch viel Freude verspürt, doch nur weil sie das Leben nicht verstanden hatte. Jetzt war sie im Begriff zu verstehen und mehr noch, zu wissen! Sie verstand das Leben, Krankheiten, Hass, Schmerz. Doch was sie nicht begriff war Liebe. Dieses eigentümliche Gefühl das niemand zu umschreiben vermochte. Sie war sicher das es existierte, doch nie hatte sie es gespürt.
All ihre Freunde und Altersgenossensinnen behaupteten von sich dass sie es verspürt hätten und Mik glaubte es ihnen. Doch sie verstand nicht warum sie etwas verspürten, das sie wunderbar nannten, und sie nicht. Wieder fühlte sie sich betrogen. Doch als sie den Jungen abermals anblickte verflog auch dieses Gefühl ganz schnell. Sie wollte etwas sagen, doch sie ließ es bleiben. Schweigend sahen sie sich ein paar Minuten an. Was Mik nicht erwartete trat ein, der Junge sagte etwas. ,,Wer bist du?“, fragte er. Er schien sichtlich überrascht sie hier zu sehen.
Mik sah ihm in die Augen und antwortete: ,,Ich heiße Mik. Wer bist du? Warum bist du so überrascht?“ Der Junge lächelte. ,,Ich habe dich hier noch nie gesehen und ich komme oft hierher! Mein Name ist Yran.“, sagte er. Mik dachte nach. Er kam oft hier her? Warum hatte sie ihn nie bemerkt? Sie war verwirrt. Er war doch ebenso überrascht gewesen wie sie ihn zu sehen. Auch sie kam oft an den Felsen um nachzudenken und den Himmel zu betrachten. Warum also hatten sie sich nie bemerkt? Sie stellte eine entsprechende Frage, doch der Jüngling antwortete nur das manche Dinge nicht so seien wie es scheint. Mik dachte lange darüber nach. Das Gespräch machte sie auf eine sonderbare Weise glücklich. Doch dieser Satz ließ sie sehr nachdenklich werden.
Sie fing an in Gedanken zu reimen wie sie es oft tat. Sie schrieb in Gedanken ein Gedicht, erfüllt von Trauer und Schmerz, doch auch etwas wie Freude. Sie lachte bei dem Gedanken laut auf, das sie aus ihrem tristen Leben plötzlich ein glückliches Leben werden lassen könnte. Sie erwartete das der junge Mann sie komisch anblicken würde, doch er sah mehr belustigt aus. Plötzlich fing auch er an laut zu lachen. Aber Mik kam es vor als würde auch er nicht oft lachen. Sie verkniff sich allerdings die Bemerkung, sondern fragte nebenbei: ,,Wo kommst du eigentlich her? Ich habe dich noch nie gesehen!“ Wieder lächelte der Junge traurig. ,,Ich wohne in dem Dorf hinter dem Hügel dort hinten.“ Er zeigte nach Norden. Mik staunte. In der Richtung in die er zeigte lag ihr Dorf. Dort lebte sie! Sie waren im gleichen Dorf aufgewachsen.
Wieder wurde sie nachdenklich. Nach einiger Zeit fragte sie: ,,Ich habe dich dort noch nie gesehen. Bist du in einer der reichen Familien?“ Der Junge lachte erneut laut auf. ,,Nein! Garantiert nicht, da kannst du dir sicher sein! Ich halte mich nur sehr im Schatten, gehe kaum raus. Freunde habe ich nicht viele mit denen ich etwas unternehmen könnte.“, antwortete er. Mik gab sich mit dieser Erklärung zufrieden. Langsam baute sie Vertrauen zu dem Jungen auf. Sie vertraute wenigen, nicht mal all ihren Freundinnen traute sie. Aber diesem Jungen, den sie kaum kannte traute sie! Sie dachte darüber nach und ein leises Lächeln schlich sich auf ihre Züge. Auch dieses Gefühl war vollkommen ungewohnt. Sie musterte den Jungen der in ihr so sonderbare Gefühlsregungen verursachte. Er war dunkelblond, hatte grüne Augen und war ein Stückchen größer als sie. Doch er schien jünger zu sein als sie. Er hatte markante Gesichtszüge, die Mik sehr ansprachen. Sie fand den Jungen nett. Als sie ihm abermals in die Augen blickte sah sie das auch er sie musterte. Was er sah missfiel ihm nicht. Er fand sie hübsch. Ihr langes dunkelblondes Haar hing offen an ihrem Rücken herab. Ihre grau blauen Augen blickten ihn prüfend an. Er mochte sie und sie mochte ihn auch. Sie trafen sich oft durch Zufall an dem Felsen und langsam baute sich eine Freundschaft auf. Sie sprachen viel, lachten und dachten über vieles nach. Oft saßen sie nachts Rücken an Rücken auf dem Stein inmitten der merkwürdigen Steingebilde. Während sie so da saßen Sprachen sie nicht, sie blickten einfach in den Himmel hinauf. Oft schauten sie auf den selben Fleck des Himmels ohne es zu merken, dachten den selben Gedanken, spürten das selbe. Sie hatte sehr viele Gemeinsamkeiten. Viele Sachen die sie taten ergaben fast gleiche Ergebnisse. Doch konnte Mik zeichnen, sehr gut sogar. Sie schrieb Gedichte die wunderschön waren. Oft sprach sie ihm die Verse vor.

-1-

Mik saß wieder einmal auf dem Felsen. Sie besah sich zum ersten Mal die Steingebilde die rund um den Fels standen. Sie waren alt und einige davon waren zerfallen. Sie waren in eine Logik zusammengestellt, die Mik fremdartig vorkam. Doch trotzdem hatte sie das Gefühl das sie von Menschenhand geschaffen wurden. Sie standen nicht rund, aber auch nicht in anderen erkennbaren Formen um den Felsen herum auf dem sie saß. Manchmal waren verfallene Gebilde zu erkennen. Aber was sie darstellen sollten war ihr ein Rätsel, doch ein Zeichen sah sie Ganz deutlich auf einem der Felsen: Ein Kreuz das in einem Kreis ruhte. Sie betrachtete das Zeichen lange und nachdenklich, so wie es ihre Art war. Sie mochte das Zeichen nicht. Plötzlich merkte sie eine Bewegung hinter sich. Der Junge war leise näher gekommen. Um sie nicht zu erschrecken hatte er nichts gesagt. Es war das zweite Mal das er einfach aufgetaucht und auf sie gewartet hatte. Das mochte sie an ihm, das besondere, das geheimnisvolle. Er konnte einfach auftauchen und verschwinden. Ihr Blick verschleierte sich. Sie stand dort in Gedanken versunken, und der Junge wartete. Yran setzte sich hinter sie, wandte ihr den Rücken zu und starrte in den blauen Himmel. Hatte er nicht gesagt er blieb eigentlich mehr im Schatten?
Sie hatte ihn tatsächlich nur im Dunkeln gesehen. Aber nun war er hier, genau in ihrer Nähe. Sie müsste sich nur umdrehen und die Hand ausstrecken und sie würde ihn berühren. Dieser Gedanke riss sie aus ihren Gedanken und sie drehte sich um. Sie blickte auf seinen Rücken. Er schien den Blick zu spüren, denn er drehte sich langsam um. Jetzt blickten sie sich in die Augen. ,,Was willst du hier? Ich dachte du kommst nur nachts hier heraus?“, fragte Mik. Yran nickte. ,,Normalerweise ist das auch so, aber ich wollte mit dir reden.“, antwortete er. Sie war überrascht. Sie fragte: ,,Mit mir reden? Worüber denn?“ ,,Über diesen Ort hier“, sagte er, während er eine umschreibende Geste machte. ,,Was ist so besonderes an diesem Ort?“, fragte Mik. Er zeigte auf den Felsen auf dem das Symbol mit dem Kreuz war. ,,Dieses hier.“, sagte er während er auf den Steinquader zuging. Er zeigte auf das Symbol. ,,Weißt du was das ist?“, fragte Yran. Mik wurde plötzlich schwindelig als sie das Zeichen genauer betrachtete. Ihr wurde schwarz vor Augen und sie viel von dem Felsen herunter. Zum Glück landete sie in weichem Moos.
Sie sah sich wie sie auf einer Bank saß. Ihr Blickfeld war merkwürdig eingeengt. Neben ihr saß noch eine Person. Sie war in eine Kutte gehüllt. Sie blickte starr nach vorne, doch sie zitterte. Mik merkte plötzlich das auch sie zitterte. Sie saßen alleine in der ersten Reihe. Hinter ihnen reihten sich noch mehrere Bänke hintereinander. Hunderte vermummte Personen saßen in den Bankreihen. Vor ihnen war ein steinerner Altar aufgebaut. Davor stand noch eine vermummte Gestalt, doch sie hatte die Kapuze zurück geschlagen. Mik sah in dem Gesicht des Mannes tiefe Furchen. Er hatte eine Narbe auf der Stirn: Ein Kreuz, das von einem Kreis umschlossen wurde. Als sie das Zeichen anblickte bekam sie Angst. Plötzlich öffnete der Priester, oder welche Funktion der Mann vor dem Altar auch zu erfüllen mochte, den Mund und rief mit hohler, unheilverkündender Stimme: ,,Heute ist ein besonderer Tag für diese zwei Menschen!“ Er deutete auf Mik und die Person neben ihr, die noch stärker zitterte als vorher. Als sie ihn anblickte drehte der verhüllte den Kopf und Mik sah Yran. Sie erschrak, doch in ihrer Vision zitterte sie nur noch mehr und sah ihn angsterfüllt an. Sie waren Freunde, das spürte sie. Doch sie wusste nicht was sie hier taten oder wo sie hier waren. Mik hatte in diesem Moment keine Erinnerungen, aber sie war sich sicher das bald mehr Erinnerungen in ihr auffahren würden als ihr lieb war. Sie wollte aufwachen, wollte nicht erfahren was mit ihr passieren würde.
Wieder starrte sie auf das Zeichen auf der Stirn des Mannes der so furchterregend vor ihnen Stand. ,,Kommt jetzt, Mik und Yran.“, sagte der Priester mit befehlendem Unterton. Sie erhoben sich. Mik konnte sich kaum auf den Beinen halten, und ihre Seele, die in der Vergangenheit gefangen gehalten wurde, schrie danach aufzuwachen. Doch dieser Wunsch wurde ihr nicht gewährt. Sie taten nach vorne. Ihnen wurden Plaketten mit ihrem Namen um den Hals gehangen. Niemand wusste wozu dies diente, aber es war Tradition. Erst bekam Yran die kette mit dem kleinen Eisenstück umgehängt, dann Mik. Dann wurden sie hinter den Altar geführt. Sie wurden an massive, stählerne Ketten gebunden und über einen Abgrund gehangen. Mik schrie vor Angst auf, doch Yran blieb ganz ruhig. Er zitterte nur weiter, die Furcht stand auf sein Gesicht geschrieben, doch sonst war keine Regung in seinem Gesicht zu spüren. Mik bewunderte ihn dafür, doch sie wusste das sie wohl niemals Gelegenheit finden würde es ihm zu sagen. Die Ketten strafften sich. Sie wurden immer höher gezogen. Die Schwerkraft zog an ihren Handgelenken, nicht mehr lange und der kleine Eisenstift an dem die Ketten befestigt waren würde brechen und sie in die Tiefe schleudern. Doch noch geschah nichts. Immer höher wurden sie gezogen. Bald waren sie sieben Meter über den Leuten auf den Bänken. Sie alle hatten die Blicke auf sie gerichtet. Doch Miks und Yrans Familien zeigten keine Regungen. Sie waren streng gläubig, wodurch sie das Opfer das die beiden jungen Menschen bringen musste in ihren Augen eine Wohltat waren. Miks Schrei hatten sie als Schrei der Erregung abgetan.
Mik zitterte nun noch mehr, ein leises Ächzen ging nun von dem kleinen Bolzen aus. Yran schien es auch zu merken, denn er blickte besorgt auf seine Fesseln. Dann geschah es, der Bolzen der Yrans Körper hielt brach. Er stürzte. Tiefer und immer tiefer fiel er mit rasanter Geschwindigkeit. Vorbei an den Menschen auf den Bänken, vorbei an der Kante die steil in die tiefe führte. Dann schlug er hart auf dem Wasser auf. Er war sicher mehr als 50 Meter gefallen, doch irgendwie überlebte er den Sturz. Er war mit den Füßen zuerst gelandet, denn seine ledernen Stiefel waren schwer. Er war noch bei Bewusstsein, auch wenn es schwand. Mik hatte dies alles nicht gesehen, und wurde immer höher gezogen. Sie war nun 3 Meter höher als Yran bei seinem Sturz. Doch noch immer fiel sie nicht. Sie war leichter als er, bei ihr würde es noch lange dauern bis sie fiel. Die Angst schien ihr bereits körperliche Schmerzen zuzufügen, so massiv war die Empfindung. Ein leises Knacken. Doch noch immer blieb der erlösende Fall aus. Wie sollte sie das nur durchstehen? Würde der Bolzen überhaupt reißen, oder würde sie von dem Priester höchst persönlich zu einem Blutopfer gezwungen werden? Bei dem Gedanken sich auf den steinernen Altar legen zu müssen und von jedem der Menschen in der steinernen Höhle einen Stich oder Schnitt am Arm zufügen zu lassen um langsam und qualvoll zu verbluten, erschreckte sie zu tiefst. Sie wollte plötzlich nur noch fallen.
Sie ruckelte an ihren eisernen Fesseln, schwang sich hin und her. Sie beschrieb bereits weite Kreise, als ein lautes Knacken die Erlösung ankündigte. Mit einem Seufzer der Erleichterung hoffte sie endlich zu fallen. Sie war ungefähr neun Meter höher als Yran es gewesen war. Hätte der Bolzen auch nur noch zwei Meter gehalten hätte sie das Blutopfer bringen müssen, das sie so fürchtete. Jeder fürchtete es, und niemand führte es gerne aus. Doch sie taten es, wenn der Fall eintrat das sie es mussten. Sie fiel ein Stück, doch dann passierte etwas das sie nicht erwartet hatte. Sie hatte zu viel Schwung, wodurch sie schmerzvoll an die Wand geschleudert wurde. Sie schlug hart mit dem Schädel gegen die massive Wand. Wo sie mit der Stirn gegen den Fels geschlagen war hinterließ sie eine rote Spur ihres Blutes. Sie verlor das Bewusstsein in dem Wissen, das es nun endgültig zu Ende war. Dann schlug sie abermals gegen den Fels. Sie war auf einem Felsvorsprung gelandet. Sie war etwa 5 Meter bis dorthin gefallen und lebte noch. Die Menschen in den Bankreihen konnten sie inzwischen wieder sehen. Sie sahen das Blut, das von ihrer Stirn tropfte, die Prellungen und die Brüche die sie sich beim Sturz zugezogen hatte.
Mik erlebte all dies noch Einmal, doch diesmal bei vollem Bewusstsein. Es war eine Qual für sie, sie wollte die Augen schließen, doch es ging nicht. Als der Priester merkte das Mik nicht fallen würde, nahm er einen Bogen aus Eschenholz mit geweihten Pfeilen. Der Bogen war kunstvoll verziert, und die Sehne war die eine prächtigen Pferdes. Es war die beste Waffe die sein land zu bieten hatte. Er spannte den Bogen, bereit den Pfeil zu schießen, doch dann stöhnte Mik. Sie erwachte! Das war ihr Tot. Sie sah den roten Schleier vor ihren Augen, erinnerte sich was geschehen war. Sie schaute sich um, sah den Priester mit der Waffe in der hand. Dann blickte sie in den Abgrund. Mühevoll schleppte sie sich bis an den Abgrund. Sie wollte nicht auf diesem Felssims sterben. Mit letzter Kraft stützte sie sich auf ihren rechten Arm, ihr linker Arm schien gebrochen zu sein, und stürzte sich in die Tiefe. Die Luft sauste an ihr vorbei. Sie hörte nichts mehr als das Rauschen des Windes. Dann verlor sie endgültig das Bewusstsein. Oft schlug sie gegen hervorspringende Felsen und Gesimse, doch sie überlebte es. Dann schlug sie hart auf der Wasseroberfläche auf. Ihr Körper verkrampfte sich, die letzte Luft wurde aus ihrer Lunge gepresst. Yran merkte das sie ins Wasser stürzte und sprang abermals in das kühle Nass um sie herauszuholen. Er wusste das es wenig Chancen gab das sie lebte, aber an diese eine Chance klammerte er sich verbissen. Er tauchte hinab. Der unterirdische See war tief, doch bald entdeckte er ihren leblosen Körper.
Ihr Haar verdeckte ihr Gesicht, war wirr um sie geschlungen. Immer tiefer sank sie, und immer tiefer tauchte Yran. Bald hatte er sie eingeholt, schloss sie in seine Arme. Behutsam tauchte er mit ihr auf, doch langsam wurde auch im die Luft zum atmen knapp, und ihre Haare verwehrten ihm den Blick. Er verlor die Orientierung, dachte das nun alles verloren sei, doch dann durchbrach er mit einem lauten Prusten die Wasseroberfläche. Er schnappte gierig nach Luft, verlor jedoch keine Zeit das Mädchen ans Ufer zu bringen. Dort legte er sie auf den Rücken und hörte ob sei Atmete. Sie lebte wohl, doch ihre Verletzungen waren schwer und ihr Atem ging schnell und stoßweise. Er war nicht sicher ob sie überleben würde. Doch trotzdem presste er seine Lippen auf die ihren und presste Luft in ihre Lungen. Nach einiger Zeit, die Yran wie die Ewigkeit vorkamen, hustete sie und spuckte einen Schwall kalten Wassers aus. Doch sie blieb bewusstlos. Yran wusste das er sie aus der Höhle bringen musste, deshalb nahm er sie behutsam in die Arme und trug sie. Sie wog nicht viel, doch ihr Gewicht würde bald zur Last werden und auch das Wasser in ihren Kleidern machte sie um einiges schwerer.
Mik wurde zurück in die Realität gerissen. Yran saß neben ihr. Jeder Knochen in ihrem Leib tat weh. Doch sie richtete sich auf. Jetzt wusste sie woher sie die Narbe auf der Stirn hatte, warum ihr Arm manchmal so sonderbar schmerzte, als wolle ihr Knochen bersten. Auch das Gefühl nicht dazu zu gehören erklärte sich von alleine. Sie starrte Yran an, doch er hatte nur eine Schmerzverzerrte Grimasse aufgesetzt. Sie wusste nicht was, aber irgend etwas schien ihm Schmerzen zu bereiten. Dann sah sie das Messer in seiner Hand. Sie sah das er seinen Arm aufgeschlitzt hatte. Sein Ärmel war blutgetränkt und an seinem Arm lief das seine Substanz des Lebens herunter. Neben ihm lag ein blutverschmiertes Stück haut. Mik betrachtete es. Erst erkannte sie nichts, doch dann sah sie das Zeichen: Ein kreuz, das von einem kreis umschlossen wurde. Es war zwar von einem leichten roten Schleier überdeckt, doch man erkannte es noch. Sie sah ihn fragen an. Doch er sagte nichts sondern, legte ihr das Messer vor die Brust. ,,Auf deinem Rücken.“, presste der Junge hervor. Er holte ein kleines Fläschchen aus der Hosentasche, dann noch eines. Eines davon legte er ihr neben das Messer, das andere Fläschchen öffnete er. Er ergoss den Inhalt über die Wunde. Dabei stöhnte er laut auf. Mika fragte was der Inhalt des Fläschchens sei, worauf er antwortete: ,, Alkohol. Es reinigt und desinfiziert. Auf deinem Rücken trägst du das selbe Zeichen. Willst du dich davon entledigen, schneide es heraus.“ Mik überlegte nicht lange, sondern ergriff tapfer das Messer. Doch dann fragte sie: ,,Wo genau ist das Symbol? Kannst du es mir zeigen?“ Sie fragte nicht ob er es tun könnte, sie war tapfer. Sie wollte es selber machen. Der Junge lief hinter sie und kreiste eine kleine Stelle an ihrem rechten Schulterblatt ein. ,,Hier ist es.“, sagte er. Dann trat er wieder vor sie.
Sie ergriff das Messer nun fester. Dann legte sie das Messer dort an, wo er begonnen hatte den Kreis zu ziehen. Als das Mädchen das Messer in ihr Fleisch stieß heulte sie kurz vor Schmerz auf. Doch sie schnitt tapfer weiter. Jeder Zentimeter wurde mehr und mehr zur Qual. Doch tapfer machte sie weiter. Nach Sekunden hatte sie das Stück haut von ihrem Rücken gelöst, doch es grauste ihr davor das Stückchen von ihrem Rücken ab zu ziehen. Sie wollte Yran bitten, doch dieser war bereits hinter ihr und packte zu. Sanft, aber doch mit enormer Kraft zog er das Hautstück ab und träufelte den Alkohol auf die Wunde. Bei der Berührung des süchtig machenden Stoffes und ihrer Wunde stiegen ihr Tränen in die Augen, und sie stöhnte vor Schmerz auf, doch sie sagte nichts. ,,Danke.“, stieß sie zwischen ihren Zähnen hervor. Das Zeichen, das sie sich herausgeschnitten hatte wurde von einem Stück Stoff ihres Hemdes verdeckt. Weil Yran nicht wollte, das der Rest des Hemdes auch noch verschmutzt wurde, riss er sich kurzerhand den Ärmel seines eigenen Hemdes ab und tränkte ihn mit Alkohol. Dann drückte er den Stofffetzen behutsam auf ihre Schulter. Sie zuckte zusammen, doch dann drückte sie selber darauf und Yran löste sich von ihr. ,,Du hast dich erinnert, nicht wahr?“, fragte er. Mik nickte. ,,Ja, es war schrecklich.“, bestätigte sie. ,,Es war schrecklich. Besonders, weil ich mit ansehen musste wie du voller Angst dort oben hängst.“, sagte Yran. Er stockte, doch dann fuhr er fort: ,,Ich wollte schreien, doch es ging nicht als ich mich erinnerte. Ich sah wie ich herabstürzte und dann wie du immer weiter heraufgezogen wurdest. Ich hörte dich atmen, konnte aber nichts machen außer zuzusehen! Es war schrecklich.“
Er weinte, doch er schämte sich dessen nicht. Mik legt ihren Arm um ihn und flüsterte ihm beruhigende Worte zu.
So blieben sie bis tief in die nacht sitzen. In einer freundschaftlichen Umarmung verschlungen blickten sie gemeinsam in den Himmel herauf. Es war das erste Mal das sie währenddessen redeten, doch sie brauchten es momentan. Sie redeten über alles Mögliche, auch wie sie wohl entkommen waren, denn Yran hatte sich nur ebenso weit erinnert wie Mik. ,,Wir sollten gehen, es ist schon spät und es war ein anstrengender Tag für dich. Lass uns von hier verschwinden. Morgen werden wir dieses Zeichen dort auch von dem Fels entfernen.“, sagte Yran, während er auf den Felsquader mit dem Symbol deutete. Mik nickte. Sie wusste das sie heute ungut schlafen würde, und dass das selbe bei dem Jungen der Fall sein würde. Aber nicht nur wegen der schmerzenden wunden, sondern auch weil sie sich scheinbar am selben Tag an die Geschehnisse erinnert hatten, und dies ihnen sicherlich Alpträume verschaffen würden. Yran brachte sie noch nach Hause und verschwand dann spurlos, nachdem sie ausmachten, das sie sich am nächsten Tag bei der Abenddämmerung wider treffen wollten.

Wie Mik es sich gedacht hatte schlief sie unruhig. Sie träumte eine sonderbar verformte Version ihrer Erinnerung die sie zurück gewonnen hatte. Alles war verschwommen und unwirklich. Die Gesichter waren unförmige Fratzen, die sie nicht erkennen konnte. Als sie aufwachte war es schon Tag. Sie hatte das Frühstück verschlafen das ihre Mutter gemacht hatte. Als sie das Wort Mutter dachte verspürte sie einen Stich in der Brust. Sie wusste das ihre Mutter nicht ihre wirkliche Mutter war. Sie hatte es am vorigen tag erfahren. Um so länger die darüber nachdachte, desto deprimierter wurde sie. Es war ungeheuerlich. Es durfte nicht sein! Sie liebte ihre Mutter. Auch wenn sie es nicht immer zeigte. Betreten ging sie in die Küche um sich etwas zu Essen zu machen. Aber ihre Mutter herrschte sie an sie solle sich aus ihrem Blickfeld entfernen, sie sei sehr enttäuscht von ihr. Plötzlich fand sie sich in einem Fensterlosen Raum wieder. Ihr Stiefvater stand vor ihr und schlug sie. Doch dieses Mal spürte sie den Schmerz. Sie schrie auf.
Mik war schweißgebadet. Sie hatte geträumt das ihre Mutter sie hasste und ihr Stiefvater sie noch mehr verabscheute als je zuvor. Sie hatte Angst wieder einzuschlafen, doch das brauchte sie gar nicht, die Sonne war bereits aufgegangen. Sie stieg aus dem Bett und ging herunter. Ihre vermeintliche Mutter machte gerade das Frühstück. Sie begrüßte sie und ihre Mutter bat sie freundlich sich schon einmal zu setzen. Mik tat wie ihr geheißen und eine halbe Stunde später aß sie zusammen mit ihrem Bruder und ihrem Stiefvater Brot mit Schinken. Etwas anderes zu Essen gab es selten. Höchstens an Weihnachten oder ähnlichen festen. Die Familie glaubte zwar nicht an Gott, doch sie waren sich sehr wohl bewusst das sie als Ketzer verachtet worden wären hätten sie nicht gefeiert und wären ein oder zwei Mal in der Kirche
aufgetaucht. Mik freuten diese Anlässe, auch wenn sie sich nicht satt essen konnten da ihr Stiefvater das meiste verschlang. Aber das war ihr egal. Hauptsache sie konnte es genießen einmal zu speisen wie die reichen. Sie verwarf den Gedanken schnell, machte ihre Hausarbeit und ehe sie sich versah war es Abend. Sie lief so schnell sie konnte zu dem Felsen an dem sie sich treffen wollten und stellte fest das Yran schon da war. Er hatte einen groben Schmiedehammer und einen Meißel mit sich.
Den Hammer trug er mit großen Schwierigkeiten, doch es gelang ihm ihn zu schwingen. Mik gab er den Meißel und zusammen machten sie sich ohne ein Wort daran das Zeichen zu zerstören. Als sie ihr Werk vollendet hatten sagte Yran: ,,Lass uns dieses Symbol so schnell wie möglich vergessen.“ Mik nickte. Wieder setzten sie sich in die vertraute Pose, Rücken an Rücken, auf den Felsen. Yrans Arm war verbunden. Doch er schien kaum Schmerzen zu haben. Mik hatte sich auch einen Verband gemacht, doch er saß zu locker und immer wieder riss die Wunde auf. Yran merkte es und half ihr den Verband richtig anzubringen. Als sie das taten lächelten sie sich zum ersten Mal wohlwollend an. Mik dachte darüber nach das es das erste Mal war das sie gleichzeitig lächelten. Sie sprachen weiter, lachten und machten Späße. Die Zeit verging wie im Flug. Es dämmerte, wurde dunkel und schließlich war die Landschaft in das gelbe Mondlicht getaucht. Mik wurde müde. Schläfrig wandte sie sich an Yran: ,,Ich bin müde. Ich glaube ich gehe nach Hause. Willst du mich begleiten?“ Yran seufzte. Er schien noch bleiben zu wollen, wandet sich aber ab und folgte ihr. Hand in Hand liefen sie auf den Berg zu hinter dem ihr Dorf lag. Plötzlich überkam Mik eine böse Vorahnung. Sie hatte das Gefühl das etwas nicht stimmte. Sie verlangsamte ihre Schritte. Sie wandte sich an Yran, doch als sie seinen ernsten Blick sah, wusste sie das auch er etwas spürte. Die bedrohliche Aura kam mit jedem Schritt den sie vorwärts taten näher. Mik wusste nicht was sie erwartete wenn sie über den Hügel stiegen, aber was sie wusste war dass es nichts Gutes sein konnte. Sie begannen den Hügel hinauf zu steigen. Mik verspürte Angst vor dem was sie eventuell erwartete. Sie fing an die Umgebung genauer zu betrachten, suchte nach Anhaltspunkten für das bedrohliche Gefühl.
Sie kamen an den höchsten Punkt des Hügels. Mik schloss die Augen bevor sie den Schritt tat, der ihr offenbarte was hinter dem Hügel lag. Yran keuchte auf als er sah was Mik vor sich selbst verheimlichte. Sie wagte nicht die Augen zu öffnen, denn sie spürte nun die Gefahr. In der Luft lag der Gestank von Tod. Mik erschrak. Sie roch Blut. Das Land vor ihr war still. Die Stille um sie herum dröhnte in ihren Ohren. Das Schwarz vor ihren Augen schien noch dunkler zu werden. Plötzlich wurde sie von hinten gepackt und fort gezogen. Es war Yran. Er zog sie von dem Anblick weg. Mik wehrte sich, doch sie war sich nicht sicher ob sie überhaupt sehen wollte was am Fuße des Hügels lag. Mik öffnete die Augen. Sie blickte sich um und entdeckte Yran, der noch immer seine Hand auf ihrer Schulter hatte. In seinem Gesicht las sie helles Entsetzen. Seine Augen waren weit aufgerissen, sein Mund stand offen. Sie hatte Yran als ruhigen Jungen kennen gelernt, weshalb sie diesen erschreckenden Anblick nicht mit ansehen konnte. Sie blickte weg. Yran keuchte erneut als er sich die Erinnerung an das gesehene vor Augen führte. Er war nicht im Stande etwas zu sagen, auch wenn er es wollte hätte er es nicht über sich gebracht ein Wort zu sprechen. Mik merkte was in ihm vorging und unterließ es ihn zu fragen was dort unten war. Aber sie wusste das sie es sich ansehen würde. Früher oder später würde sie es tun, auch wenn sie es nicht wollte. Langsam ging sie einen Schritt nach vorne, dann noch einen und noch einen. Sie bildete sich ein Blut zu schmecken, wusste aber das es nur ihr Unterbewusstsein war, das ihr einen Streich spielte. Innerlich sträubte sich Mik davor das selbe zu erblicken wie Yran, aber eine ungeheure kraft schien sie immer weiter auf das Dorf zu zutreiben. Langsam kamen die ersten Häuser des Dorfes in Sicht. Noch sah Mik nichts außergewöhnlich, aber dennoch wusste sie das etwas dort war. Der Blutgeruch wurde wieder stärker. Der Geschmack in ihrem Mund wurde intensiver. Abermals schloss sie die Augen. Doch diesmal würde sie nicht nur da stehen. Sie würde die Augen öffnen und sich ansehen was Yran so dermaßen erschreckt hatte. Sie trat noch einen Schritt vor. Yran rappelte sich auf, und sagte mit zitternder Stimme: ,,Willst du das wirklich sehen? Es ist ein schrecklicher Anblick!“ Mik überlegte.
Sie stand ganz still da. Dann öffnete sie die Augen. Was sie sah erschreckte sie zu tiefst. Vor ihr lag das Dorf in dem sie aufgewachsen waren. Aber es war nicht so still und friedlich wie sonst, ganz im Gegenteil. Ein Bild des Grauens war aus dem einst so schönen Dorf geworden. Überall auf den Straßen und Gassen lagen die Leichen der Einwohner. Rinnsale aus geronnenem Blut flossen überall entlang, manche vereinigten sich und flossen in kleinen Bächlein die abschüssigen Straßen entlang. Wo sie nicht weiterkamen sammelte sich das Blut zu Pfützen und kleinen Seen. Mik konnte nicht glauben was passiert war. Fassungslos starrte sie hinunter auf ihre Heimat. Niemand schien überlebt zu haben. Sie ging gegen ihren Willen noch einen Schritt, wollte etwas sagen, doch aus ihrer Kehle kam nur ein heiseres krächzen. Yran trat neben sie. Er zitterte, doch auch er blickte auf das blutige Massaker unter ihnen. ,,Was ist dort unten passiert?“, fragte er erschrocken. Mik schüttelte den Kopf. Langsam lief sie den Abhang hinunter. Instinktiv wandte sie sich ihrem Haus zu. Was war mit ihrer Mutter?
Miks Kehle schnürte sich zu. Salzige Tränen liefen ihre Wangen hinunter. Sie lief schneller, rannte schon fast. Auch er lief zu ihrem Haus. Mik achtete nicht mehr auf ihren Weg. Noch hundert Meter. Sie beschleunigte abermals. Noch 80 Meter. Mik lief in blinder Verzweiflung zu ihrem Haus. Plötzlich stieß sie gegen eine der Leichen. Mit einem Schrei fiel sie. Als sie aufkam spritzte ihr Blut ins Gesicht. Doch sie hatte keine Zeit um Ekel zu verspüren. Sie richtete sich hastig auf und wollte weiterlaufen. Aber ihre Bewegungen waren zu hastig. Sie glitt aus und fiel abermals. Mit einem Schrei der fiel sie Rücklings zu Boden. Wäre sie nicht mit dem Hinterkopf auf einem weichen, warmen etwas gelandet, wäre es vielleicht ihr Ende gewesen. Sie wandte ihr Gesicht um und blickte auf den reglosen Körper eines Nachbarn den sie gekannt hatte. Er war einer der wenigen Menschen gewesen die nett zu ich gewesen waren. Er hatte einst braunes haar, doch dieses war blutverschmiert und von schwarz verkrustet. In seiner Brust steckte der gefiederte Schaft eines Pfeils. Mik erschrak, wandte sich aber ab und rannte einfach weiter.
Hinter sich hörte sie Yran. Er wollte sie wohl nicht alleine lassen. Sie bog um die Ecke. Sie sah ihr Haus und stürmte hinein. Die Tür war nur angelehnt. Mik weinte immer mehr, schluchzte immer lauter. Es gab kaum Hoffnung das ihre Familie, wenn sie denn ihre Familie war, noch lebte. Dieser Gedanke erschreckte sie. Sie schämte sich so Etwas auch nu zu denken. Sie mussten noch leben. Sie rief nach ihren Eltern. Keine Antwort. Hysterisch lief sie durch die Küche ins Wohnzimmer, schließlich nach oben in die Schlafräume. Mitten auf der letzten Stufe der kurzen Treppe blieb sie stehen.
Ein qualvoller Schrei entrang sich ihrer Kehle. Der Flur war rot von Blut. An den Wänden waren Spritzer des kostbaren Nass. Sie lief in ihr Zimmer. Ihr Zimmer war leer. Nur in den Fugen liefen kleine Rinnsale des Blutes vom Flur. Sie rannte in das nächste Zimmer. Immer mehr Tränen stiegen in ihre Augen. Das Blut auf dem Flur konnte niemals von drei Menschen stammen. Es war viel zu wenig. Doch Mik fiel es in ihrer Verzweiflung nicht auf. Sie rannte von Zimmer zu Zimmer. Alle waren leer. Noch ein Zimmer war übrig: Das Zimmer ihrer Eltern! Hals über Kopf, ohne an eine mögliche Gefahr zu denken rannte sie in das Zimmer. Was sie sah, war nicht was sie erwartet hatte. Vor ihr lag ein gepanzerter Mann. Sein Harnisch war aus Leder, sein Schwert kunstvoll geschmiedet. Mik merkte das der Strom des Blutes von dem Krieger ausging. Allerdings sah sie nicht von wo der Schwall des Blutes kam.
Hinter Mik ertönten Schritte. Sie drehte sich um, bereit weg zu laufen. Aber es war nur Yran. Wieder drehte sie sich dem Krieger zu. Sein Goldener Helm sprach von einem hohen Rang, sein Kettenhemd war stärker als normale. Sein Schild, das neben ihm lag, hatte viele Dellen, war aber dennoch prachtvoll. Mik schätzte den Wert der Rüstung und Waffen des Kriegers auf mehre Goldstücke.
Als sie den ersten Schrecken überwunden hatte fing sie an sich zu fragen woher das Blut kam. Sie griff angewidert nach dem reglosen Körper und versuchte ihn umzudrehen. Es gelang ihr nicht. Yran kniete sich neben sie und half ihr den schweren Mann umzudrehen. An seinem Hinterkopf klaffte eine riesige Wunde. Aus dem Wunde quoll noch immer Blut und verklebte Miks Hände. Sie ließ ihn los. Sie ergriff das Schwert das neben ihm lag und nahm es mit sich. Es war schwer, doch sie konnte es noch tragen. Sie wusste nicht was sie nun tun sollte. Ihre Familie schien noch zu Leben, aber woher sollte sie wissen wohin sie sich gewand hatten? Vielleicht würden sie sich später in ihrem leben wieder sehen, aber das konnte sie noch nicht sagen.
Sie wandte sich mit einem Fragenden Blick an Yran. Er erwiderte ihren Blick sagte aber nichts. ,,Was sollen wir jetzt tun?“, fragte sie den Jungen. Sie empfand es als zu schrecklich , was passiert war, als dass sie länger an diesem Ort bleiben könnte. Yran schüttelte den Kopf. Er antwortete: ,,Wir werden hier weg gehen müssen. Wir werden sehen wohin uns das Schicksal führt. Willst du mit mir ziehen? Ich gehe Richtung Westen.“ Mik nickte. Ohne ihn würde sie ohnehin nicht weit kommen. Sie reichte ihm das Schwert das sie dem Krieger abgenommen hatte. ,,Nimm das, ich kann damit nichts ausrichten.“, sagte sie. Yran nahm es schweigend an sich und steckte es in seinen Gürtel. Mit der Waffe sah er furchterregend aus. Hätte Mik ihn nicht so gut gekannt hätte sie sich vor ihm gefürchtet. Aber zu dieser Zeit fühlte sie sich sicher mit ihm. Sie gingen auf den Hügel zu und stiegen ihn hinauf. Auf der anderen Seite stiegen sie wieder herab. Hier, wo sie das bluige Dorf nicht mehr sehen konnten, schlugen sie ihr Lager auf. Falls man es so nennen konnte, denn sie spannten nur ein Tuch, das Yran aus Miks Haus mitgenommen hatte, auf, um darunter die Nacht zu verbingen. Lange standen sie vor dem iprovisierten Zelt. Schließlich ergriff Mik Yrans Arm und zog ihn an sich. Sie standen sich ganz nahe. Miks Augen blickten in Yrans. Sie standen einige Minuten da, ohne sich zu bewegen, dann bewegten sich ihre Lippen langsam aufeinander zu. Erst küssten sie sich nur kurz, doch dann trat ein langer und leidenschaftlicher Kuss ein. Sie verbrachten die Nacht am Fuße des Hügels. In eine stille Umarmung versunken küssten sie sich. Es wurde ein lange Nacht für die beiden, doch das lag nicht nur an ihren Alpträumen.
Der Himmel hellte sich langsam auf. Mik schlief in Yrans Armen. Es dauerte noch Stunden bis Mik aufwachte. Mik fühlte sich wohl. Doch als sie die blutigen Straßen in der Ferne sah kamen alle Erinnerungen an den vorigen Tag zurück. Sie wandte sich ab und schaute in Yrans Gesicht. Auf seinen Zügen las sie stillen Schmerz. Oft stöhnte er plötzlich auf. Mik merkte das Yran sich unruhig hin und her wälzte. Als sie an ihren Kleidern heruntersah, sah sie viele falten. Wahrscheinlich hatte sie sich ebenso gewälzt wie Yran. ,,Wie süß er aussieht wenn er schläft. Trotz des Schrecklichen was wir erlebt haben ist er ruhig. Nicht einmal nach seiner Familie hat er geguckt!“, dachte Mik. Bei diesem letzte Satz fiel ihr ein Traum ein. Es schien ihr als hätte diese erneute Vision nur darauf gewartet entfesselt werden zu können, denn Hunderte von Bildern flackerten vor ihren Augen auf. Erneut wurde ihr schwarz vor Augen und sie sank zurück in Yrans Arme.
Mik sah sich selbst. Es schien ihr als wäre es vor dem grausigen Opfer, denn man sah keiner ihren Verletzungen. Sie war jünger als sie es jetzt war. Sie sah aus wie acht und irgendetwas sagte ihr das diese Vermutung stimmte. Sie lief, mit einem Krug voll Wasser in der Hand, auf eine merkwürdig aussehende Hütte zu. Sie besah sich ihr kindliches ich genauer. Ein leichtes Lächeln war auf ihr Gesicht gezeichnet. Mik konnte sich nicht an ihre Kindheit erinnern und man hatte ihr gesagt dass dies an einem Unfall läge, doch jetzt wusste sie es besser! Sie war in einem anderen Dorf aufgewachsen, die Leute die sie Familie genannt hatte war nicht ihre Familie sondern nette Menschen die sie aufgenommen hatten! Mik verspürte wieder den Kloss in ihre Hals. Sie war nicht im Stande klar zuz denken. Sie hatte etwas in diese Richtung erwartet seit dem sie sich das reste al erinnert hatte, doch jetzt da sie es wusste traf es sie schlimmer als sie erwartet hatte. Ihr Körper, der noch immer in Yrans Armen lag, weinte, doch ihr geist blieb völlig klar und musste die vollkommene Qual ertragen. Mik wollte aufschreien, doch es gelang ihr nicht. Die ganze Umgebung schien ihr irreal. Sie wollte nur noch aufwachen und zurück in die Wirklichkeit. Sie wollte das alles vergessen, was passiert war, was sie wusste.
Eine Stimme hallte über den Platz an dem ihr Geist so unbewegt schwebte. ,,Mik! Mik wach auf!", rief Yrans Stimme in ihren Gedanken. Mik erschrak. Die Welt um sie begann zu wackeln, sie nahm alles nur noch verschwomen wahr. Jäh wurde sie zurück in die Wirklichkeit gerissen. Sie blickte, wie schon so oft, in Yrans Gesicht. In seinem Gesicht las sie Sorge und Schrecken. ,,Ist ja gut, ist ja gut. Du hast nur geträumt!", sagte er während er sie in seine Arme schloss. Sie weinte sich aus, Seine Brust war bald nass von Tränen, doch er ließ es geschehen. Immer wieder sprach er ihr beruhigende Worte zu, während sie in seinen Armen schluchzte. Langsam beruhigte sie sich. Ein Ausdruck der Erleichterung trat auf Yrans Gesicht. ,,Wie geht es dir?", fragte er? Mik schwieg. Sie sah nur mit leerem Blick in die Ferne. Es war ihr als tobe in ihr ein Sturm. Widersprüchliche Gefühle bahnten sich ihre Wege in ihren Kopf. Sie fürchtete sich davor sich wieder zu erinnern, doch gleichzeitig wollte sie wissen was damals passiert war. Warum fing sie eigentlich an sich zu erinnern? Viele Fragen schossen ihr nun durch den Kopf. Wieder liefen ihr Tränen über das Gesicht als sie an ihre Familie dachte. Ihre Familie war nicht ihre wirkliche Familie! Ein lautes Schluchzen ertönte und ihr ganzer Körper erbebte. Wieder schlang Yran beruhigend seine Arme um sie. Er wusste was in ihr Vorging, auch er hatte es gespürt. Als Mik ihn betrachtet hatte, wie er träumte und sich in ihrem provisorischen Lager gewälzt hatte, hatte er geträumt was sie erlebt hatte. Nur das sein Geist nicht Miks Körper gefolgt war, sondern seinem eigenen. Doch Yran hatte mehr Zeit gehabt sich zu erinnern und sich zu innerlich zu ordnen. Aber auch in ihm waren noch Fragen die nach einer Antwort verlangten. Er sah jedes Bild noch Einmal vor sich aufblitzen und in der folgenden Nacht träumte er noch Einmal was er schon am Morgen geträumt hatte. Doch diesmal war es als wäre er der Junge, der er früher einmal war.
Yran stand an einem heißen Ofen. In der feurigen Glut des Feuers glühte Eisen. Die Hitze brannte auf seiner Haut. In seiner Hand hatte er einen langen Spieß, doch auch wenn er diesen benutzte verbrannte die Glut des Hochofens seine Hand. Ein muskulöser Mann, mit einem schweren Schmiedehammer in der Hand, kam auf ihn zu und sagte ihm er solle das heiße Eisen zu seine Amboss bringen. Yran tat es und wieder verbrannte das Feuer seine Haut. Immer wieder spürte er die kleinen, aber dennoch äußerst Schmerzhaften Stiche. Endlich hatte er das Heiße Metall aus dem Ofen geholt und auf den Amboss gelegt. Er rieb sich die schmerzenden Hände. Der Schmied trug ihm mit rauer Stimme auf, er solle Wasser vom Brunnen holen. Yran wollte es nicht. Der Weg zum Brunnen war weit und die Eimer schwer. ,,Warum macht er es nicht selber? Stark genug ist er doch!", dachte er, aber er tat was ihm aufgetragen wurde. Er wusste das seine Lehrstelle auf dem Spiel stand wenn er sich weigerte die Arbeit zu tun die der Schmied ihm aufgab. Schweigen nahm er die eisenbeschlagenen Eimer an sich und machte sich auf den Weg. Er lief schnell und die Eimer in seinen Händen schienen immer schwerer zu werden. Nach einer halben Stunde erreichte er den Brunnen. Seine Arme schmerzten, deshalb machte er eine Pause. Er setzte sich neben den Brunnen und trank einen Schluck des kühlen Wassers.
,,Yran! Wie schön dich zu sehen! Musst du nicht bei dem Schmied sein und deine Arbeit tun?", rief Miks jung klingende Stimme. Yran nickte. Auch er freute sich Mik zu sehen. Er stand auf und ging auf sie zu. Er nahm ihr die Eimer ab die sie in den Händen hielt und trug sie zu dem Brunnen. Den Schmerz in seinen Armen hatte er längst vergessen. Er tauchte die Eimer in das Wasser und holte sie mit einem leisen Ächzen wieder heraus. Einen Teil schüttete er ab damit die Eimer nicht zu schwer werden würden und gab sie dann wieder zurück an Mik. Diese bedankte sich höflich und stellte die Eimer erst einmal ab. Sie ging auf den jungen zu und flüsterte ihm etwas ins Ohr: ,,Ich glaube meine Mutter wird bald einen höheren Rang erhalten! Vorhin war der hohe Priester bei uns und sagte ihr etwas. Danach war sie sehr glücklich. Aber sie wollte mir nicht sagen was es war, es sei nicht sicher." Das alles sprach Mik mit so viel Zuversicht aus das Yran ihr nicht die grausame Wahrheit anvertrauen würde. Denn auch bei ihm war der Priester gewesen und hatte seinen Eltern die wichtigen Neuigkeiten gebracht, doch es waren keine Guten. Zumindest für Mik und Yran nicht, denn um sie ging es bei der ganzen Sache. Sie sollten geopfert werden! Ein uraltes Ritual das die Bewohner von Ozur ausführten. Sie hatten es von ihren Ahnen übernommen. Würden sie sich weigern würden sie sterben und wenn sie das Ritual durchführen ließen, würden sie auch sterben! Überall sagte man es sei ein Privileg geopfert zu werden, doch jeder fürchtete sich davor selbst das Opfer zu werden. Besonderst grausam war das Blutritual. Jeder fürchtete sich davor bei diesem Prozess auf dem steinernen Altar zu liegen und langsam zu verbluten, aber auch davor dieses Ritual auszuführen fürchtete man sich! Niemand mochte es auf den steinernen Altar zuzutreten und dem Menschen der darauf lag einen Stich oder Schnitt in den Arm zu geben. Yran fröstelte es bei dem Gedanken wie es sein musste dort vorne zu liegen.