flow
04.07.2005, 19:49
Mächtig emporhebt, was ich da fühle, untergräbt meine Sinne, schwächt die Augen, lässt schweben woran ich selbst nicht geglaubt. Krächzt, krächzt und fliegt die Lust, lässt Augen und Mund quellen, wie Bäche im Nimmertal. Klagen mir diese Schmerzen in Fingern und Zehen, leckend und bittersüß an meiner kläffenden Wunde. Zwei Schnitte, weltbewegend im Untergrund, fanden dort Gehör, wo ihr Geräusch die Augen betastet. Schwarz wird es, Schmerzen entschwinden meiner Kontrolle, lassen mich zum Zuge der Ahnen kehren. Widerhallend ihr Klang, erbebend, klanglos an meiner Schulter vorbei ziehend. Ziehen mein Selbst an mir vorbei, verbleiben keinen Moment, weichen nicht. Denk! Kann ihre Geschichte, Gesichte nicht wahrnehmen, anerkennen. Lebe sogar mit ihnen unter dem Himmel, der mir und dir versprochen wurde und glauben lies, die Unendlichkeit lebe in ihm. Verfolge dich und lasse dich brüten über deiner Herkunfts Willen, der verblassend in den quellenden Bächen des Nimmertal versinkt. Abschied, großer blauer Abschied umschlinge dich und mich in deiner Asche. Emporsteigend, fliegend in deiner Hand, vergeht die Dauer, die Masse, die Fülle, … in mir. Verzagen sollte ich, vergehen, mit ihnen ziehen, in völliger Freiheit unter ihm, der unserer Asche würdig ist. Weiß lässt mich wanken, Schwarz in neuem Lichte erstrahlen, wankend auf dem Pfade gehend, der mir unbestimmt blieb, bis zum Schluss. Schluss, kam er grade dort an, wo selbst ich hatte angefangen zu kläffen, zu wanken. War mir unbemerkt der Ahnung ernst, was ich ausdrücken vermochte. So war doch Klarheit da, wo keine vorgesehen und Unsicherheit nicht, wo welche sein sollte. Andacht, Andacht kam mir zu spät zu Gute auf Weg und Reise und Ziel und Schluss. Lässt mich trauern die Tatsache, vollkommener Stille im Raum derer, deren Asche meiner nicht würdig waren. Andacht aber schulde ich derer. Deren Blut an den weißen Wänden klebt und schreit nach Andacht, die ihnen dennoch verschlossen bleibt. Blut formte ihre Gesichte, fremd und entstellt und verzehrt und fromm. Wirken wie Engel, die meiner sich annehmen wollen. Ausstreckend, meinen Körper berührend, streichelnd und mit Bedacht gewählt. Lässt mich dieses machen ohne Sorg und Schmach. Im kalten Raum der Schwärze. Bin ich wieder dort, wo zurückgekehrt ich doch bin. Das Verlangen war es, dass gequält meinen Körper ohne Rückhalt. Wie eine klaffende Wunde, sich tief ins Fleisch meiner rückhaltlosen Liebe bohrt und mich spüren lässt, wie verkommen mein Antlitz wirkt. Aber Lust untergrub Schmerz und Pein, lässt mir freien schwarzen Raum. Weißer Decke und den Umhang der Verachtung, meterlang. Mein Wissen lässt die Forte zur Vernunft nicht weiter offen, lässt mich vergessen was ich war am Anfang, da. Und nun, lasst mich versinken. In Egoismus und Selbstmitleid.