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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Definition: Hoffnung



[-]vVv[-]anlender
21.06.2005, 17:07
Hallo Leudezz

Was denkt ihr über...Hoffnung? Denkt ihr, damit kann man was bewirken?
Wenn man insbrünstig hofft, dass man z.b. den Abschluss schafft oder so...was für eine Rolle spielt Hoffnung
in eurem Leben? Hofft ihr auch für Freunde? Was bringt uns eigentlich Hoffnung?

Und vorallem: was war das früher, Hoffnung? Gab es sowas?
Für uns wird Hoffnung IMO immer unwichtiger. Früher hoffte man um sein Leben,
jetzt, dass der PC z.b. nicht abstürzt. Früher, um eine Schlacht zu gewinnen, heute,
um nen neuen Level in einem PC-Spiel zu schaffen.

Denkt ihr, die "Hoffnung" von früher hat sich geändert?

Galuf
21.06.2005, 18:38
Hoffnung ist eine Erwartung von positiven Veränderungen in ganz bestimmten Dingen aufgrund von den gegenwärtig sichtbaren möglichen positiven Auswirkungen die zu diesen Veränderungen führen könnten. Oder eben einfach nur der Wunsch auf diese Veränderungen auch wenn nichts auf diese hindeutet.

Ohne Hoffnung kann man IMO nicht leben denn man kann sich nie in etwas sicher sein. Auch wenn es darum geht, morgen noch zu leben. Hoffnung fühlt diese Unsischerheit aus.

The Fool
21.06.2005, 18:45
Ich sage immer, wie mein Vater mir beigebracht hat: "Ein Mensch ohne Hoffnung, ist ein toter Mensch".
Ich denke das erklärt meine Stellung zum Thema Hoffnung :p

Das es immer unwichtiger wird ist IMO ein Schmarn.
Ich denke auch nicht, dass sie sich verändert hat. Hoffnung war und wird immer das selbe bleiben. Wir hoffen halt um etwas anderes, als früher.

July
21.06.2005, 18:46
Ich persönlich denke, dass Hoffnung immer noch eine große Rolle spielt, egal worauf man nun hofft. Ich hoffe auf viele Dinge, ob groß oder klein, manches würde mein Leben verändern, manches vielleicht nicht so unbedingt.

Ob man damit was bewirken kann, weiß ich nicht. Aber ich denke, wenn man auf etwas hofft und das auch wirklich wirklich will, dass die wahrscheinlichkeit, es zu erreichen (sofern man es auch nur irgendwie beeinflussen kann) höher ist. Gut, es liegt eher am Willen, aber wenn man etwas wirklich will, dann hofft man auch, dass es klappt, sonst müsste man ja gar nicht hoffen, weils einem egal ist *g*

Hoffnung hält einen irgendwie am Leben denk ich. Ein ganz krasses Beispiel wär in dem Fall bei mir, dass ich früher mal ziemlich traurig war, als meine erste richtig lange Beziehung den Bach runtergegangen ist. Ich hab immer gehofft, dass es wieder in Ordnung kam (passierte aber nicht). Für mich wars irgendwie ziemlich sinnlos, ich wusste nicht, wie ich ohne ihn klar kommen sollte. Lag halt auch daran, dass wir uns jeden Tag gesehen haben, nach der Schule kam er gegen 3 zu mir, ist um 10 wieder gefahren und das wirklich jeden Tag. Und als schluss war, wusste ich absolut nicht, was ich mit der Zeit anfangen sollte, meine Freundinnen steckten ebenfalls in ner beziehung und hatten deshalb keine Zeit, das war echt scheiße. Naja, jedenfalls wusste ich nicht, wie ich ohne ihn klar kommen sollte, hab auch teilweise überlegt, meinem Leben einfach ein Ende zu setzen. Aber in dem Fall hat mich die Hoffnung eben am leben erhalten, weil ich irgendwie immer dachte: was ist, wenn ich es wirklich tue und am nächsten tag würd er kommen und sagen, alles ist wieder gut? Ich hätt mich wahrscheinlich geärgert, hätt ich das dann noch gekonnt :D

Dass Hoffnung heute unwichtiger ist, würd ich so nicht sagen. Ich bin ganz froh, dass ich nicht darauf hoffen muss, mein Leben nicht zu verlieren oder einen Krieg zu gewinnen. Ich bin froh, dass ich eher auf kleine Dinge hoffen kann. Klar mag es sein, dass die Hoffnung, mit jemand bestimmtes zusammen zu sein oder einen Abschluss zu haben auf den ersten Blick nicht so viel wert sein mag, wie die Hoffnung, das Leben nicht zu verlieren oder dergleichen. Aber die Zeiten haben sich geändert, es besteht einfach keine so große Gefahr mehr, mal eben umgebracht zu werden, es ist nicht mehr wichtig, dauernd Kriege zu führen, jedenfalls hier bei uns.
Dafür sind aber andere Dinge wichtig geworden, die früher unwichtig waren. Damals wärs wohl nicht so oft vorgekommen, dass jemand auf einen guten Arbeitsplatz hofft, (hoffe jetzt mal, dass das stimmt, ist keine geprüfte Tatsache :p), damals war nicht alles durch Maschinen ersetzt und es gab auch weniger Bevölkerung, die sich drum streiten konnte.
Und im Prinzip ist die hoffnung auf einen guten Arbeitsplatz oder als Vorstufe einen Abschluss doch auch das Hoffen auf ein gutes Leben/Erhalt des Lebens.

Ob sich die Hoffnung selbst, wie man hofft etc geändert hat, glaub ich nicht. Woran man hofft, ist offensichtlich und sicherlich natürlich.

Spliffy
21.06.2005, 19:35
Hoffnung............................................! Die Hoffnung habe ich bei einigen Fällen aufgegeben! Nützt ja eh nix, ich bin wohl eh der größte Pechvogel den es gibt. Ja, das Leben macht Menschen zum Pessimisten. Das einzige was ich hoffe ist das Schalke mal Meister wird, aber das sind dinge die nie passieren werden. :D

Und falls Laguna und Daen dies lesen, behaltet eure Kommentare bei euch. ^.^

Evanescence
21.06.2005, 20:49
hoffnung ist illusion.

das ist meine ehrliche meinung. hoffnung ist etwas, dass sich die menschen mal wieder im letzten hinterstübchen zusammengereimt haben, um ihr jämmerliches leben doch noch irgendwie ertragbar zu machen.
hoffnung wird auch gerne mal als mittel zum zweck missbraucht. ich sage nur parteien und wahlversprechen.

hoffnung ist vielleicht etwas, dass uns in sehr, sehr, sehr schlimmen zeiten wieder aufmuntern kann, aber IMO sollte man sich keinesfalls zu fest an sie klammern. wenn ich etwas mehr hasse als "wolkenschlösser", dann die enttäuschung, wenn man sie nicht erreichen kann - ich bin für sowas relativ empfänglich, deswegen ziehe ich es vor nichts zu hoffen. mein freund nietzsche und sein nihilismus sprechen mal wieder bände. :p

Skorp
22.06.2005, 01:10
Als Kind wollt ich Feuerwehrmann werden, ich hab deswegen alle hoffnung verloren....
Ne, im Ernst....

hoffnung ist illusion.
So definieren wir Hoffnung hm? Und wenn es nur Gehirnströme sind, die wir uns angeeignet haben um, wie du sagst, jämmerliches Leben erträglicher zu machen, ist und bleibt die Hoffnung was sie ist.... Ich finde die Ausführung von Galuf sehr gut:
Hoffnung ist eine Erwartung von positiven Veränderungen in ganz bestimmten Dingen aufgrund von den gegenwärtig sichtbaren möglichen positiven Auswirkungen die zu diesen Veränderungen führen könnten.
Ich will damit sagen, Letzendlich ist es egal, was Hoffnung ist. Ob Illusion oder ein tiefgründiges Gefühl das uns zum Menschen macht, wir alle gehen mit unserer Hoffnung anders um, aber keiner von uns kann sie verleugnen oder gar abstellen....


hoffnung ist vielleicht etwas, dass uns in sehr, sehr, sehr schlimmen zeiten wieder aufmuntern kann, aber IMO sollte man sich keinesfalls zu fest an sie klammern. wenn ich etwas mehr hasse als "wolkenschlösser", dann die enttäuschung, wenn man sie nicht erreichen kann - ich bin für sowas relativ empfänglich, deswegen ziehe ich es vor nichts zu hoffen. mein freund nietzsche und sein nihilismus sprechen mal wieder bände. :p
Oh ja, Nietzsche ist in solchen Dingen sehr gut und regt besser als manch anderer zum Nachdenken an...

Selbst ich wünschte manchmal, Hoffnung und Gefühle abstellen zu können. Doch wo Gefühle sind, da ist auch Hoffnung. Das macht mich vielleicht erst zum Menschen aber wenn ich die Wahl hätte, würde ich manchmal liebend gern einfach nur keiner sein....

Dhan
22.06.2005, 07:25
Hoffnung ist auch Vision... ohne Hoffnung auf irgendwas hätte man keinen Grund, zu leben. Hoffnung muss nicht heißen, dass eine schlechte Situation weggeht sondern dass allgemein alles besser wird, also auch Dinge wie Vorfreude (und somit Vorfreude auf das weitere Leben)
Ein weiterer Bestandteil der Hoffnung ist Vertrauen, was ist das denn anderes, als zu hoffen, jemand macht, was er versprach?
Und ohne Vertrauen gehts net (man vertraut, dass der Händler einem, wenn man ihm einen Euro gibt, ein Kilo Äpfel zurückgibt, der Bauer vertraut, dass das Wetter und das Leben seine Pflanzen wachsen lässt etc)

Essentiell.
Und joa, Hoffnung ist Illusion. Und weiter?

Nephellim
22.06.2005, 08:58
Hoffnung: Fusion von Gier und Erwartung.

Steht in irgend so einem Wörterbuch, Teufes Wörterbuch oder so. Mag im ersten Moment etwas Heftig klingen, ist bei genauerer Betrachtung aber auch wahr, da viele unserer Hoffnungen nun einmal nur dazu ausgelegt sind das sich etwas in unserem Leben besser entwickelt als es eigentlich ist. Also sind die meisten Hoffnungen etwas sehr Egoistisches.
Natürlich gibt es auch nicht Egoistische Hoffnungen, aber die sind klar in der Unterzahl.
Ich persönlich versuche mir keine Hoffnungen zu machen, da ich erstens enttäuscht wäre wenn sie nicht in erfüllung gehen würden, und zum anderen auch, weil ich glaube das man ab dem Moment in dem man nur noch Hofft, zugiebt das man selbst nicht mehr in der Lage ist die Situation aus eigener Kraft zu verändern.
Meiner Meinung nach hat man ab diesem Moment versagt. Und ich will nicht versagen, ich will einfach glauben das ich immer in der Lage bin die Welt um mich herum zu beeinflussen.

Meine Meinung, muss mir niemand zustimmen.

Tigerlily
22.06.2005, 10:11
Meiner Meinung nach muss man unterscheiden zwischen glauben und hoffen.
Wenn man an etwas glaubt, haben Zweifel keinen Platz und man wird es auch schaffen.
Hoffnung ist für mich so ein Begriff, der mit Zweifeln durchsetzt ist, so ein Wort, wo meistens ein "aber" dranhängt.
Hoffnung kann man sich einreden, Glaube aber nicht, den hat man oder man hat ihn nicht.
Im übrigen gibt es mit Sicherheit auch heutzutage wesentlich mehr Menschen die auf ein besseres Leben hoffen, als solche, die hoffen, dass der PC nicht abstürzt. Man sollte unsere übersättigte Industriegesellschaft nicht allzusehr verallgemeinern, denn wir sind nur ein klitzekleiner Ausschnit der gesamten Menschheit, der zufälligerweise heute auf der Butterseite des Lebens lebt.

Evanescence
22.06.2005, 10:43
Ob Illusion oder ein tiefgründiges Gefühl das uns zum Menschen macht, wir alle gehen mit unserer Hoffnung anders um, aber keiner von uns kann sie verleugnen oder gar abstellen....
denkste. hoffnung kann man vielleicht nicht vollends abstellen, aber man muss sie deswegen noch lange nicht an sich heranlassen und sich in ihr verlieren. vielleicht hat sich meine aussage verallgemeinert angehört, aber ich habe dort eigentlich für mich gesprochen.


Doch wo Gefühle sind, da ist auch Hoffnung.
hoffnung ist doch kein gefühl, sondern eine vorstellung. o_O IMO hat das eine mit dem anderen nicht zwangsweise was zu tun.


Und joa, Hoffnung ist Illusion. Und weiter?
seit wann bringen illusionen verbesserung? o_O wohlgemerkt illusionen, nicht visionen!

Diomedes
22.06.2005, 14:34
Ich will damit sagen, Letzendlich ist es egal, was Hoffnung ist. Ob Illusion oder ein tiefgründiges Gefühl das uns zum Menschen macht, wir alle gehen mit unserer Hoffnung anders um, aber keiner von uns kann sie verleugnen oder gar abstellen....
Ist das so? Diese These hat mich beim durchlesen mit am meisten beschäftigt, und ich werde ihr jetz auf den Grund gehen.

das ist meine ehrliche meinung. hoffnung ist etwas, dass sich die menschen mal wieder im letzten hinterstübchen zusammengereimt haben, um ihr jämmerliches leben doch noch irgendwie ertragbar zu machen.
Die Zeile mit dem "jämmerlichen Leben" find ich klasse :D
Dies ist die andere These die so ebenso interessant. Also, im Grunde ist Hoffnung aber wirklich nichts als purer Optimismus, der die Wahrheit oder Wahrscheinlichkeit nich ertragen kann, und sich an alles undefinierbare wie etwa den Zufall richtet. So gesehen iss Hoffnung alles andere als sinnvoll. Wenn man sich direkt auf das schlimmse gefasst macht, wird es einen nich mehr so erschüttern können, und wenn es doch gut ausgeht können wir umso erleichterter sein. Ob wir nun auf etwas hoffen oder nicht, im Endeffekt wird sich das Schicksal nen Dreck um unsere Erwartungen scheren, und das, was passiert ist dann eben passiert und fertig.
Andrerseits kann einen zuviel Pessimismuss in den Wahnsinn treiben. Wer jeden Tag nur trüb durch die Gegend schleicht, den kann auch keine positive Überraschung mehr erheitern, und schon gibs wieder neue potenzielle Selbsmörder.

Ich würde deswegen weder hoffen noch fürchten, am Ende iss beides schlecht. Und Realist iss auch nich immer das beste. Es stimmt schon, wenn man sich nur mit der Wahrheit befasst gibs kein Gut und Böse mehr, kein richtig oder falsch, nur die Realität und in dieser Realität gibt es keine Hoffnung, man kann nur beide Hände gebrauchen um sich selbs aus der Patsche zu helfen.
Damit spiel ich jetz natürlich nich wieder auf die Einzelgänger-Story an. Sicher, wenn man auf Freunde vertraut hofft man natürlich auch irgendwas, aber ab einem gewissen Punkt kann niemand nur allein zurechtkommen, und wenn man an gar nichts mehr glaubt, dann zieht man sowieso nur durch die Welt bis man stehenbleibt.

Deswegen denk ich über nichts nach, was irgendwie damit zusammenhängt. Ich glaube an das, was mich aufbaut, hoffe aber nicht. Allein der Wille etwas zu erreichen, motiviert mich, alles zu versuchen und nicht darüber nachzudenken ob dies oder jenes passiert. Jede Unterstützung die mir angeboten wird, nehme ich gerne an, und manchmal geh ich auch das Risiko ein, jemanden um Hilfe zu bitten. Vielleicht existiert die Hoffnung, das ich mein Ziel erreiche, aber wenn ich nich darauf hoffe, hab ich auch kein Ziel mehr, und dann wär ich an dem Punkt den ich eben beschrieben habe, ohne Glaube kein Ziel, ohne Ziel kein Leben.

Also, tatsächlich hatte Skorp recht. Obwohl ich mir nich sicher bin ob ers auch so gemeint hat ;)

Dhan
22.06.2005, 20:41
seit wann bringen illusionen verbesserung? o_O wohlgemerkt illusionen, nicht visionen!
Oh, ich sehe zwischen Illusionen und Visionen keinen großen Unterschied.
Aber ich glaub, ich weiß was du meinst...
Sag mal, du weißt was ein Placebo ist, oder?

Evanescence
23.06.2005, 10:39
Sag mal, du weißt was ein Placebo ist, oder?
um ehrlich zu sein nein - mit ausnahme der gleichnamigen band. :p

hab aber mal bei wiki gesucht und die hat folgendes ausgespuckt (ja, wiki ist weiblich):


Ein Placebo (lateinisch "ich werde gefallen") ist eine Tablette oder ein anderes medizinisches Präparat, das keinen Wirkstoff enthält und per Definition auch nicht wirken kann. Auch Placebooperationen und Placeboakupunkturnadeln sind bekannt.

Im allgemeinen Sprachgebrauch ist ein Placebo einfach etwas Wirkungsloses, das eine Reaktion hervorruft.
was soll mir das jetzt sagen? o_O ich könnte mir da ja jetzt irgendwas zusammenreimen, aber ehe ich mich verzettel überlasse ich dir den zug. >__>

Tigerlily
23.06.2005, 12:02
Placebo ist eine Erfindung der Wissenschaftler, die uns sagen soll:
"Ich hab zwar keine Ahnung wie das Zeug wirkt, aber nachdem es das offensichtlich tut muss ein wissenschaftlich klingender Name her". :p