Dark Paladin
15.06.2005, 01:43
Bra
Derzeit nehmen wir in Philosophie ein Thema durch, welches seitens der Schüler gewählt wurde (es kam nicht von meiner Seite, da mir das Thema nicht wirklich gefällt). Zentrale Frage lautet "Wie können wir wir selbst bleiben entgegen den Erwartungen von außen?" (mir gefällt die Frage kein bisschen). Wie's üblich ist, haben wir uns bisher damit beschäftigt, was das "Ich" ist. Hierzu haben wir Sigmund Freuds (http://de.wikipedia.org/wiki/Sigmund_Freud#Seine_Arbeit) Drei-Instanzen-Modell zu Rate gezogen. Unterscheidung zwischen den Drei Instanzen der Psyche stehen im Link (Wikipedia).
Nun, zunächst einmal kann man sagen, das "Es" seien die Körperbedürfnisse, die stets unbeeinflussbar, sowie angeboren sind und dadurch sich höchstens hinauszögern oder sich teilweise kontrollieren lassen vom Bewusstsein. Das Bewusstsein ist das "Ich". Doch zunächst einmal zum "Über-Ich". Das Über-Ich umfasst Dinge wie Unterscheidungen zwischen Gut/Böse, Richtig/Falsch, Gewissen, Moral. Das wichtigste sind jedoch imo die Wertvorstellungen im allgemeinen - diese geben dem Bewusstsein ("Ich") die Denkrichtung, also was man mit dem rationalen Denken erreichen will.
Das "Ich" umfasst Emotionen (obwohl diese meiner Meinung nach unter das "Es" gehört), das Bewusstsein, das rationale Denken. Das "Ich" ist somit die Instanz, welche die impulsiven Wünsche es "Es" und des "Über-Ich's" vermittelt/erfüllt. Das "Ich" selbst hat keine Wünsche und wäre ohne die beiden anderen Instanzen frei, kann jedoch nicht ohne beide leben (folgere ich mal; ob das "Ich" ohne eine der beiden Instanzen leben kann, halte ich für möglich).
Also will ich erstmal Zusammenfassen:
Das "Es" ist unformbar, immer da und kann somit nicht abgestellt werden, denn schließlich sind wir immernoch Mensch.
Das "Über-Ich" ändert sich selbst stets und das "Über-Ich" macht die Art, wie man denkt aus, gibt eine Richtung vor.
Das "Ich" ist im Grunde unformbar, jedoch unterscheidet es sich vom "Es" insofern, dass es die verwaltende Instanz ist. Da das "Ich" auch unformbar ist, ist es ebenfalls stets im Vordergrund.
Die erste Frage für mich wäre also nun, ob das Über-Ich auch immer anwesend ist, oder nicht. Zum einen ist es schließlich so, dass man jede Handlung 'mit sich selbst ausmachen können muss', so heißt es, zum anderen redet man davon, dass man unter bestimmten Menschen nicht man selbst sei, und was die Denkart (zumindest nach außen hin auf jeden Fall) angeht, sie sich unterscheidet von den sonstigen Denkvorderungen seitens des Über-Ichs. Aus letzterem folgere ich mal, dass (trotz Unterschied zwischen dem einen und dem anderen) das Über-Ich eingedämmt werden kann, allein weil es formbar ist.
Die zweite Frage für mich wäre dann, ob das Über-Ich existentiell dafür wäre, dass man man selbst ist, oder nicht. Oder ob vielleicht es auch eine Einstellungsfrage (des eigenen "Über-Ich's" sozusagen, wenn man will ^^) ist, ob es nun ausreichend ist, wenn das "Es" anwesend ist (und das ist es schließlich immer; wobei dieser Punkt nicht einmal wichtig ist beim Thema).
Man sollte schließlich hierbei nicht vergessen, dass man mit dem (imo von den dreien Instanzen devoten) "Ich" stets dem "Es" oder dem "Über-Ich" dient und niemals etwas anderem. Dies würde ja heißen, man ("Ich") wolle das "Es" zufriedenstellen, wofür das "Über-Ich" in den Hintergrund gerückt wäre, wobei hierbei nicht unbedingt ersichtlich wäre, inwiefern das "Ich" dem "Es" diene (indirekt beispielsweise). In dem Moment könnten wir dann zumindest sagen, wir fühlen uns nicht "wie wir selbst", da wir ("Ich" ^^) nicht dem "Über-Ich" dienen und dem "Es" erst indirekt, also noch nicht zum Zeitpunkt der Handlung (was somit ein Gefühl der Leere oder ähnliches mit sich ziehen könnte).
Nun frage ich mich, ob ich damit eine Antwort gefunden hätte, bzw. genauer gesagt mehrere zu der oben stehenden Frage ("Wie können wir wir selbst bleiben entgegen den Erwartungen von außen?"). Die eine Antwort wäre, dass wir immer wir selbst seien, da wir immer uns selbst ("Über-Ich" und "Es") dienen und niemals anderen. Eine zweite wäre, dass wir nur in einem Zeitinterwall des Zurückstellens des "Über-Ich's" bis zum dienen des "Es" nicht wir selbst seien (womit nicht beachtet werden würde, dass die Wirkung indirekt eintritt). Eine dritte mögliche Antwort wäre nun, dass wir nie wir selbst seien, da das "Über-Ich" stets beeinflusst wird von allen Seiten. Am ehesten würde hierbei meiner Meinung nach die erste Antwort in Kombination (nein, das muss sich nicht widersprechen ^^) zur dritten (auch das nicht ;)) stimmen. Ob man jetzt schließlich sagt - dass man, wenn man beeinflusst wird, nicht mehr man selbst sei, oder sagt, dass man trotzdem man selbst sei, weil es einfach dazu gehört, beeinflusst zu werden und wir somit ja sonst gar keine Vorstellung vom "Ich" hätten, da wir Menschen sind - ändert nichts daran, dass das "Über-Ich" stets beeinflusst wird.
Nunja, jemand von euch grundlegene Dinge in meinem Text gesehen, die euch nicht gefallen? Oder habt ihr eine andere herangehensweise, wo ihr zu einem anderen Ergebnis kommt (mit Voraussetzung des Freud'schen Drei-Instanzen-Modells), dann postet bitte. ^^ Ich wünsch mir nur keine Grundsatzdiskussion, wie sie sonst überall zu herrschen scheint (schließlich habe ich ja eine Vorgabe gegeben, wofür da die Grundsätze diskutieren).
Derzeit nehmen wir in Philosophie ein Thema durch, welches seitens der Schüler gewählt wurde (es kam nicht von meiner Seite, da mir das Thema nicht wirklich gefällt). Zentrale Frage lautet "Wie können wir wir selbst bleiben entgegen den Erwartungen von außen?" (mir gefällt die Frage kein bisschen). Wie's üblich ist, haben wir uns bisher damit beschäftigt, was das "Ich" ist. Hierzu haben wir Sigmund Freuds (http://de.wikipedia.org/wiki/Sigmund_Freud#Seine_Arbeit) Drei-Instanzen-Modell zu Rate gezogen. Unterscheidung zwischen den Drei Instanzen der Psyche stehen im Link (Wikipedia).
Nun, zunächst einmal kann man sagen, das "Es" seien die Körperbedürfnisse, die stets unbeeinflussbar, sowie angeboren sind und dadurch sich höchstens hinauszögern oder sich teilweise kontrollieren lassen vom Bewusstsein. Das Bewusstsein ist das "Ich". Doch zunächst einmal zum "Über-Ich". Das Über-Ich umfasst Dinge wie Unterscheidungen zwischen Gut/Böse, Richtig/Falsch, Gewissen, Moral. Das wichtigste sind jedoch imo die Wertvorstellungen im allgemeinen - diese geben dem Bewusstsein ("Ich") die Denkrichtung, also was man mit dem rationalen Denken erreichen will.
Das "Ich" umfasst Emotionen (obwohl diese meiner Meinung nach unter das "Es" gehört), das Bewusstsein, das rationale Denken. Das "Ich" ist somit die Instanz, welche die impulsiven Wünsche es "Es" und des "Über-Ich's" vermittelt/erfüllt. Das "Ich" selbst hat keine Wünsche und wäre ohne die beiden anderen Instanzen frei, kann jedoch nicht ohne beide leben (folgere ich mal; ob das "Ich" ohne eine der beiden Instanzen leben kann, halte ich für möglich).
Also will ich erstmal Zusammenfassen:
Das "Es" ist unformbar, immer da und kann somit nicht abgestellt werden, denn schließlich sind wir immernoch Mensch.
Das "Über-Ich" ändert sich selbst stets und das "Über-Ich" macht die Art, wie man denkt aus, gibt eine Richtung vor.
Das "Ich" ist im Grunde unformbar, jedoch unterscheidet es sich vom "Es" insofern, dass es die verwaltende Instanz ist. Da das "Ich" auch unformbar ist, ist es ebenfalls stets im Vordergrund.
Die erste Frage für mich wäre also nun, ob das Über-Ich auch immer anwesend ist, oder nicht. Zum einen ist es schließlich so, dass man jede Handlung 'mit sich selbst ausmachen können muss', so heißt es, zum anderen redet man davon, dass man unter bestimmten Menschen nicht man selbst sei, und was die Denkart (zumindest nach außen hin auf jeden Fall) angeht, sie sich unterscheidet von den sonstigen Denkvorderungen seitens des Über-Ichs. Aus letzterem folgere ich mal, dass (trotz Unterschied zwischen dem einen und dem anderen) das Über-Ich eingedämmt werden kann, allein weil es formbar ist.
Die zweite Frage für mich wäre dann, ob das Über-Ich existentiell dafür wäre, dass man man selbst ist, oder nicht. Oder ob vielleicht es auch eine Einstellungsfrage (des eigenen "Über-Ich's" sozusagen, wenn man will ^^) ist, ob es nun ausreichend ist, wenn das "Es" anwesend ist (und das ist es schließlich immer; wobei dieser Punkt nicht einmal wichtig ist beim Thema).
Man sollte schließlich hierbei nicht vergessen, dass man mit dem (imo von den dreien Instanzen devoten) "Ich" stets dem "Es" oder dem "Über-Ich" dient und niemals etwas anderem. Dies würde ja heißen, man ("Ich") wolle das "Es" zufriedenstellen, wofür das "Über-Ich" in den Hintergrund gerückt wäre, wobei hierbei nicht unbedingt ersichtlich wäre, inwiefern das "Ich" dem "Es" diene (indirekt beispielsweise). In dem Moment könnten wir dann zumindest sagen, wir fühlen uns nicht "wie wir selbst", da wir ("Ich" ^^) nicht dem "Über-Ich" dienen und dem "Es" erst indirekt, also noch nicht zum Zeitpunkt der Handlung (was somit ein Gefühl der Leere oder ähnliches mit sich ziehen könnte).
Nun frage ich mich, ob ich damit eine Antwort gefunden hätte, bzw. genauer gesagt mehrere zu der oben stehenden Frage ("Wie können wir wir selbst bleiben entgegen den Erwartungen von außen?"). Die eine Antwort wäre, dass wir immer wir selbst seien, da wir immer uns selbst ("Über-Ich" und "Es") dienen und niemals anderen. Eine zweite wäre, dass wir nur in einem Zeitinterwall des Zurückstellens des "Über-Ich's" bis zum dienen des "Es" nicht wir selbst seien (womit nicht beachtet werden würde, dass die Wirkung indirekt eintritt). Eine dritte mögliche Antwort wäre nun, dass wir nie wir selbst seien, da das "Über-Ich" stets beeinflusst wird von allen Seiten. Am ehesten würde hierbei meiner Meinung nach die erste Antwort in Kombination (nein, das muss sich nicht widersprechen ^^) zur dritten (auch das nicht ;)) stimmen. Ob man jetzt schließlich sagt - dass man, wenn man beeinflusst wird, nicht mehr man selbst sei, oder sagt, dass man trotzdem man selbst sei, weil es einfach dazu gehört, beeinflusst zu werden und wir somit ja sonst gar keine Vorstellung vom "Ich" hätten, da wir Menschen sind - ändert nichts daran, dass das "Über-Ich" stets beeinflusst wird.
Nunja, jemand von euch grundlegene Dinge in meinem Text gesehen, die euch nicht gefallen? Oder habt ihr eine andere herangehensweise, wo ihr zu einem anderen Ergebnis kommt (mit Voraussetzung des Freud'schen Drei-Instanzen-Modells), dann postet bitte. ^^ Ich wünsch mir nur keine Grundsatzdiskussion, wie sie sonst überall zu herrschen scheint (schließlich habe ich ja eine Vorgabe gegeben, wofür da die Grundsätze diskutieren).