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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Große Menschen, kleine Herzen?



Mopry
02.04.2005, 23:43
Der Papst ist tot. :/
Mit dieser Tatsache würde ich gerne ein Thema einleiten das mich doch sehr bewegt.

Ich bin zuhauf auf Kommentare gestoßen wie "Juckt mich kein bisschen." oder sogar "Der Mann verpestet die Zeitungen, er soll endlich sterben."
Das ist erschreckend und ich frage mich ob unsere Gesellschaft mehr und mehr ihr Mitgefühl verliert und ob es nicht wert ist dieses zu schützen.
Nunja, der Nachrichten Overkill unserer Zeit wird sicherlich ihr eigenes dazu beitragen das wir abstumpfen. Wir hören täglich von Verbrechen. Es ist nichts außergewöhnliches wenn wir von dem Tod eines Menschen hören.
Trotzdem.
Imo ist es wirklich schrecklich was für Kommentare auftauchen. Grade bei einem solchen Menschen wie dem Papst.
Viele werden so vielleicht auch reagiert haben weil er dieses Amt des Papstes bekleidet hat. Aber es sollte doch ein Unterschied darin bestehen, dieses Amt zu verwünschen oder den Menschen.

Vielleicht bin ich auch einfach zu emotional.
Mir jedenfalls kommen die Tränen.

Schafi
02.04.2005, 23:52
Nunja, der Nachrichten Overkill unserer Zeit wird sicherlich ihr eigenes dazu beitragen das wir abstumpfen. Wir hören täglich von Verbrechen. Es ist nichts außergewöhnliches wenn wir von dem Tod eines Menschen hören.
Trotzdem.

Ich glaube, dass kann man beim Tod des Papstes nicht sagen.
Ich persönlich schaue täglich Nachrichten, gefüllt mit Meldung aus Kriegsgebieten und anderen schlimmen Verbrechen und trotzdem hat mich die Nachricht vom Tod des Papstes schockiert und bewegt.

Sonst... ich bekomme viel von jungen Leuten solche Kommentare mit. Vielleicht hat es damit was zu tun, dass sie keinen Draht zum Papst hatten oder sich einfach überhaupt nicht dafür interessieren und deswegen schon sauer sind, das "ihr Fernsehfilm wegen so einer blöden Papst-Dauersendung unterbrochen wird" -_-
Oder sie wollen einfach cool sein und nicht zeigen, dass sie das schon bewegt. Auch möglich.

Ich meine... der Papst war schon sehr konservativ und nicht alle waren mit ihm zufrieden. Aber er hat schon viel für die Vereinigung der Religionen getan und ich finde allein schon deswegen sollte man ihm Respekt zollen, auch jetzt, wo er tot ist.
Deswegen verstehe ich solche Kommentare auch nicht.

Knuckles
02.04.2005, 23:57
Ich denke solche Kommentare fallen auch aus dem Grund das sie mit dem Papst absolut nichts verbindet, was auch daran liegen könnte das sie Protestanten, Moslems etc. sind.
So muss auch ich zugeben, das es mir wirklich egal ist (bin selber Protestant). Es war klar das der Papst früher oder später stirbt. Wie bei jedem Menschen war es nur noch eine Frage der Zeit. Man sollte sich auch mal Gedanken darum machen das tagtäglich Tausende von Menschen auf der Erde sterben, bei denen es niemanden interessiert ob sie sterben.

Waya Yoshitaka
03.04.2005, 00:00
Den Medien-Overkill sehe ich zumindest als Hauptgrund für das regelrechte "Schulterzucken" sobald von einen verstorbenen Menschen gebrochen wird.

Es gibt Menschen, die mitgenommen werden, anderen ist es egal, tun so, als wär nichts gewesen bzw. wissen nichts davon und wieder andere betonen noch, das es ihnen egal ist, ob wer nun gestorben ist, oder nicht.

Wenn ich nun die letzte Gruppe betrachte, so hab ich gemischte Gefühle.
Auf der einen Seite frag ich mich, wie man einen Menschen mit so einer regalrechten Arroganz entgegen treten kann anstatt einfach den Mund zu halten und den Menschen in Ruhe ruhen zu lassen.
Auf der anderen Seite frag ich mich aber auch, ob sie nur verdrängen wollen, das ihnen auch jeden Tag das gleiche Schicksal ereilen kann und dieses bewusste Betonen, das einen der Tod nichts angeht, eine Art Schutzmechanismus ist.


Bei dehnen die Mitleiden, ist es meist zuerst Trauer, einen geliebten Menschen verloren zu haben. Wie im Fall des Papstes und anderen Verstorbenen, leiden aber sogar Menschen, die den Verstorbenen nicht einmal gekannt haben. Vielleicht sind sich diese Leute dem Tod eher bewusst? Das der Mensch nie wieder kommen wird?

Mopry
03.04.2005, 00:03
Man sollte sich auch mal Gedanken darum machen das tagtäglich Tausende von Menschen auf der Erde sterben, bei denen es niemanden interessiert ob sie sterben.

Das ist wohl das Lieblingsargument all jener die absolut kein Gefühl zeigen wenn ein Mensch stirbt. o.o
"An andere wird ja auch nicht gedacht, warum sollte ich also für diesen Menschen Regung zeigen?"
Tut mir leid, ich finde das einfach nur kalt.
Dieses Argument ist das Ende vom Mitgefühl.

McLovin
03.04.2005, 00:09
Ich selber finde es auch erschreckend, wie manche Leute auf den Tod des Papstes reagieren.
Ich persönlich bin zwar kein gläubiger Mensch, doch der Papst hat trotzdem eine gewisse Bedeutung für mich. Als ich erfahren habe, dass er gestorben ist, kamen mir vielleicht nicht die Tränen, doch ich war trotzdem sehr gerührt.
Ich habe auch vorhin, trotz der Tatsache, dass ich um Spaß zu haben, mit meinen Freunden im Biergarten war, bestimmt eine halbe Stunde oder mehr mit ihnen über das Schicksal des Papstes gesprochen.
Allein der Lebensmut, seine letzten Kräfte dafür zu vernwenden, das "Urbi et Orbi" noch zu verkünden, obwohl es so schlecht um seine Gesundheit stand hat mich beeindruckt und gerührt. Ich finde, man sollte über ignorante Leute, die den Lebensmut dieses Menschen verkennen hinwegsehen und ihm Hochachtung schenken.
Der Mann war eine einzigartige Person.
Und auch wenn es einen Nachfolger geben wird, DIESER Papst wird für immer einen Platz in meiner Erinnerung und sogar in meinem Herzen einnehmen.
Ich fordere, alle die das Lesen dazu auf, dem Papst zu Gedenken, er war ein einzigartiger Mann und verdient es gewürdigt zu werden!!!!!!!

rgb
03.04.2005, 00:17
@Murasame:
Jeder Mensch ist einzigartig:rolleyes:.
Und als ob es keinen neuen Papst geben würde.

Naja, ich kann mich nur meinen Vorpostern anschließen, jeden Tag sterben tausende von Menschen. Da werden dann auch keine großen Sendungen und Trara gemacht.

Knuckles
03.04.2005, 00:20
Das ist wohl das Lieblingsargument all jener die absolut kein Gefühl zeigen wenn ein Mensch stirbt. o.o
Ja, gebe ich auch zu. Aber dieser Mensch stand mir nicht nahe. Er hatte keine Bedeutung für mich, Wieso soll ich mich dann großartig mit seinem Tod auseinandersetzen?

dadie
03.04.2005, 00:21
Nunja ich sehe das aus 2 Winkeln

Zum einen will ich mein Leben leben und es nicht abhänig von so vielen anderren machen
zu anderren war er ein Grosser man.Ich Persönlich trauere Still was hilft es Tränen zu vergiessen ? Ich Persönlich habe/werde ihm immer Respekt zollen

zu meinem Topic da unten :

Das war nix im sinne von dem was ihr hier beschreibt es war einfach eine Frage ob unglücklicher zufall oder Schicksall.Ist das leben Fertig ehe es begonnen hat ?

sei es drum.

Dieser Papst war etwas besonderes wenn ich es auch nur aus der Reportage 100Jahre weiss.

Er hat damals beim Aufstand der Polen mitgewirkt bzw. ihnen beigestanten (damals war es noch kein Papst) er hat sich für sie eingesätz und ihnen meines wissens jeden Tag etwas zu Essen und zu Trinken gebracht.

Dieser Papst hatte ein Grosses Herz und man sollte ihm danken den er hat viel bewegt auf dieser Welt.

McLovin
03.04.2005, 00:22
Natürlich sterben jeden Tag Menschen, und natürlich sollten sie alle geehrt werden!
Doch der Papst ist ein Symbol für so viele Menschen, und darum finde ich es gerade in diesem Fall besonders anerkennenswert, dass er sich, trotz seines Gesundheitszustandes in aller Öffentlichkeit zeigt um, ja vielleict könnte man es Abschied nehmen nennen.
Ich will hier keine Leute kritisieren, die nicht dieser Meinung sind, aber so denke ich darüber, und ich finde es trotzdem bedenkenswert, was für herzlose und kalte Kommentare über seinen Tod gemacht werden [Punkt]

Dhan
03.04.2005, 00:31
Der Papst war ein großer Mann, ich bin kein Christ aber den Papst respektierte ich

trotzdem - dennis meckel hats in dadies Zufall-Thread gut ausgedrückt, wenn man eine Schweigeminute für jedes Kind, das in Afrika an Unterernährung stirbt, machen würde, könnte man noch so lange schweigen, die Dauer würde trotzdem noch steigen und zwar ca. 20mal so schnell wie das Schweigen
warum gibt es also noch reguläres Fernsehn? Müsste nicht ständig ein Sonderbericht über ein afrikanisches Kind kommen?
Der Papst selbst hätte garantiert für jedes einzelne dieser Kinder sein Leben gegeben

Moprys Argumentation sagt was von Kälte... aber wären wir dann nicht schon kalt, wenn wir nicht ständig um irgendwen trauern?

McLovin
03.04.2005, 00:39
Man kann nicht jedes einzelnen Menschen gedenken, den man nicht kennt, aber man kann sich den Tod auch dieser Kinder immer wieder vor Augen halten.
Wenn ein bekannter von dir stirbt, tadelt dich auch niemand, dass du ihm Gedenkst obwohl so viele Menschen auf der Welt sterben.
Das sind einfach 2 paar Stiefel.

Winyett Grayanus
03.04.2005, 00:41
Ich denke, es ist schon ein Grund, dass einem im Fernsehen immer nur Leid und Tod vorgesetzt wird, ob nun in Form von Unterhaltung oder in den Nachrichten.
Ich selbst bin auch nicht wirklich in Tränen ausgebrochen, als ich im Fernsehen gesehen habe, dass der Papst tot ist, aber trotzdem ist es mir nicht egal. Wie bei jedem Menschen ist es traurig, dass er gestorben ist, ob Papst oder nicht, das spielt keine Rolle.
Was das mit diesem "verbinden" angeht, gebe ich Knuckles recht. Wenn man katholisch ist, an das glaubt, was der Papst macht und sich damit identifizieren kann, für diese Menschen ist es, sichtlich schwerer, den Tod des Papstes hinzunehmen und nicht um ihn zu trauern.
Ich selbst bin zwar auch ein wenig betroffen vom Tod des Papstes, aber es ist für mich noch lange nicht so tragisch wie der z.B. Tod von Wau Holland vor ein paar Jahren, den ich sehr respektiert habe.
Ich glaube nicht an Gott oder das, was von der Kirche gepredigt wird, trotzdem war Johannes Paul als Mensch jemand, der in der Welt etwas bewegt hat und das sollte man respektieren, zumindest in der Weise, dass man nicht sagt, es wäre gut, dass er endlich gestorben ist (ob es für ihn selbst aufgrund seines Gesundheitszustand nicht doch gut für ihn war, wollen wir mal außen vor lassen) und was man sonst noch ähnliches zu dem Thema gelesen hat.

Waya Yoshitaka
03.04.2005, 00:49
Um mal vom Papst weg zu kommen...


Klar sterben jeden Tag Menschen, aber ich finde es schon recht verachtent, wenn Leute noch so ganz klar sagen, das es ihnen ******-egal ist, ob wer nun stirbt, oder nicht.

Egal ob man nun einen Menschen kennt oder nicht, oder sonst wo auf der Welt wohnt, sollte man nicht einfach mit den Schultern zucken und gut.

Und bei dem Argument: Stand mir nicht nahe etc... Wenn der Lieblingstar oder so sterben würde, wärt ihr doch bestimmt auch etwas betrübt und würdet nicht sagen,ist mir egal, obwohl euch auch diese Person nicht nahe gestanden hat...

dadie
03.04.2005, 01:06
Um mal vom Papst weg zu kommen...


Klar sterben jeden Tag Menschen, aber ich finde es schon recht verachtent, wenn Leute noch so ganz klar sagen, das es ihnen ******-egal ist, ob wer nun stirbt, oder nicht.

Egal ob man nun einen Menschen kennt oder nicht, oder sonst wo auf der Welt wohnt, sollte man nicht einfach mit den Schultern zucken und gut.

Und bei dem Argument: Stand mir nicht nahe etc... Wenn der Lieblingstar oder so sterben würde, wärt ihr doch bestimmt auch etwas betrübt und würdet nicht sagen,ist mir egal, obwohl euch auch diese Person nicht nahe gestanden hat...

Das muss nicht verachtent sein es kann auch einfach nur eine abweh reaktion sein.
Es igbt viele menschen die nicht gerne an den Tot denken ihn verdregen häufig lassen eben diese leute solche Sprüche von sich um sich die Angst sozusagen weg zu Denken.

Jeder finded seinen weg mit etwas Fertig zu werden der eine macht coolesprüche und witzelt der anderrer Trauert jeder finded seinen weg und es liegt nicht an uns ihn zu bestimmen oder zu Kritisieren.

Waya Yoshitaka
03.04.2005, 01:20
Sicher schieben die Leute dieses Thema beiseite, wer spricht schon gern über den Tot?

Die einen setzten sich halt damit auseinander, die anderen schweigen diese Tatsache tot.
Doch die, die nicht bereit sind, sich überhaupt damit auseinander zu setzten... bei ihnen kann ich es nicht verstehen, wenn sie auf jeden Todesfall, der sich nicht im Bekanntenkreis abspielt, mit so einer "Haltherzigkeit" (finde kein besseres Wort dafür) entgegen treten können.

Ich für meinen Teil, hab mich schon früh (zu früh -_-') mit dem Tod auseinander gesetzt.
Damals kam ein Film oder so, von der Ermordung von Versace. Ka, wie alt ich da war, aber bestimmt höchstens 10. Jedenfalls musste ich danach dauernd an den Tod denken, was danach ist und durch ging viele Gedankengänge. Mehre Wochen ging das so, wo ich dauernd daran denken musste und mich die Angst immer begleitet hat.
Heute kommt so etwas nur noch selten vor, den ich versuche einfach zu leben.

Sicher tun das auch die Leute, die nicht an den Tod denken wollen auch: sie leben einfach, anstatt daran zu denken, doch zumindest ist es in meinen Augen wichtig, sich wenigstens einmal in seinen Leben intensiv mit dem Thema zu beschäftigen. Wenn es soweit ist, macht man da erst diese intensive Angstphase durch, die ich damals hatte und so kann man bestimmt auch schwerer Abschied nehmen, als wenn man sich vorher schon mit dem Tod beschäftigt hat.


Aber gut, wenn manche meinen, das sie es so handhaben müssen. Zwingen kann man bekanntlich niemanden.

Wohan
03.04.2005, 03:19
Sicher ist es schrecklich wenn ein Mann oder besser MENSCH stirbt , doch wird bei Prominenten meißt ein viel zu großen Hype darum gemacht ....Tage und Wochen darüber berichtet, ich denk viele reagieren nicht so stumpf wegen dem Tot ansich sondern wegen der derben Überschüttung von Medieninhalten.
Was mich bei der Papst Sache am Meißten stört is die Tatsache das alle sagen wie schrecklich das ist , als wäre der tot etwas sooo außergewöhliches und macht selbst vor dem Papst kein halt und man bedenke das der Papst Vertreter Gottes auf dieser Erde war und so wohl ein guten Platz neben Gott bekommen wird ...also warum trauern und beten , ein solcher Mensch hat sein Platz im Himmel sicher und kehrt zu seinen Schöpfer zurück , zu jener Person die er sein Leben lang predigte , verehrte und für ihn lebte ......ich glaube nicht das der Papst selber oder irgend jemande anders mit einen solchen Starken Glauben Angst oder Furcht vor diesen Tag des Todes hat ......er geht nun den Weg des Lichtes und des ewigen Friedens so wie viele vor ihm. Der Gedanke ist mit ihm doch Tränen sind vergebens und helfen niemanden , im Gegenteil sie schaden einen selber ...hüllen sie den Geist doch in Trauer und Dunkelheit , was ein Mensch wie der Papst bestimmt nicht von seinen Schützlingen erwartet , predigte so ein Mensch doch von der Freude am Leben und die Herrlichkeit des Lichtes .......Mut , Hoffnung und Liebe ist das was in diesen Momenten wichtig ist , in den momenten des Todes in den Menschen sterben egal welchen Standes ob nun der Papst , Harald Junke oder sonst wer der in diesen Tagen von uns gegangen ist ,

Gott segne euch alle und geben euch Kraft an seinen Weg zu vertrauen und zu Hoffen , den selbst der Tot kann uns eines nicht nehmen .....die Erinnerung an die Menschen die wir geliebt und verehrt haben , die Erinnerungen die auf Ewig in unseren Herzen verweilen wird.

AMEN

Lychee
03.04.2005, 09:45
Ich hoffe, niemand versteht falsch, was ich jetzt schreibe. Öhm und man verzeihe mir, dass ich zu faul bin, jetzt alle Beiträge durchzulesen...

Ich habe mich eigentlich gefreut zu hören, dass der Papst gestorben ist. Aber nicht weil er mir egal war, ich oder die Kirche hasse oder so etwas, sondern weil sich der arme Mann doch nur noch gequält hat.
Ich meine, der Papst war wirklich nicht mehr der jüngste oder fitteste und hat doch sichtlich darunter gelitten, dass alle Welt ihm ein noch längeres Leben abverlangt hat. Ich glaube, in diesem Fall war der Tod ausnahmsweise tatsächlich mal eine Erlösung...
Also, so seltsam das auch klingen mag, ich gönne es ihm. Ich glaube, er hätte nur noch mehr gelitten, wenn er noch länger gelebt hätte. Mir hat er immer leid getan und dementsprechend bin ich auch wie gesagt froh, dass er gestorben ist. Aber nicht auf die ***-auf-den-Papst-Art, nur dass das klar ist! Bitte bitte nicht falsch verstehen...

So, und zu der Sache mit den Promi-Toden im Fernsehen:
Woher kam nochmal der Spruch "Ein Toter ist eine Tragödie, Millionen Tote sind nur eine Statistik"? (Oder so)
Man kann eben nicht den Tod von jedem einzelnen Bürger in den Medien festhalten. Stirbt aber ein Promi oder wie hier sogar der Papst, dann interessiert und berührt das vermutlich mehr Leute als nur den Familien- und Bekanntenkreis. Na ja und es gibt den Nachrichten neuen Stoff *hüstel*.

Yuna
03.04.2005, 09:47
Ich bin sowieso ziemlich nahe am Wasser gebaut und heul manchmal schon, wenn ich eine Todesanzeige in der Zeitung lese. Ich bin aber atheist und mich verbindet mit der Kirche nicht viel( mit der katholischen schonmal gar nicht...).
Wenn ich jeden Tag heulen würde, wenn ich erfahre, dass irgendwo ein Mensch gestorben ist( ja ja ich weiß es war nicht irgendeiner....es war der Papst), wär ich irgendwann mal ein psychisches Wrack.
Ich glaube man muss sich noch oft genug mit dem Tod auseinandersetzen...in der Familie/Freundeskreis/Bekanntenkreis etc. und letzendlich mit seinem eigenen....da sollte man sich damit nicht noch zusätzlich belasten.
Wer an Gott glaubt...an die Kirche....und letzendlich eine ganz andere Gefühlsebene gegenüber dem Papst hat, dem sei seine Trauer gegönnt.

Ich verspotte deswegen sicher niemanden...oder sage: juchu er ist tot...etc.!
Ich lasse es einfach nur nicht so nahe an mich heran, es ist traurig und schade, dass ein Mensch von uns gegangen ist. Wahrscheinlich sind in der Minute, als der Papst gestorben ist, noch vieeeeeeele, vieeeele andere gestorben...

nun ja, lange Rede kurzer Sinn....vielleicht das einzige Argument...aber das nunmal einzig gute und wahre: Es sterben soviele Menschen....!
Um mich wird auch kein tarar gemacht wenn ich sterbe....obwohl ichs ganz nice finden würde wenn irgendjemand nen Bericht bringen würde etc. XD

mr_byte
03.04.2005, 10:34
Man könnte aber auch froh sein dass der Papst tot ist. Jetzt ist er von seinem Leiden erlöst.

Ich denke sein Tod ist besonders schlimm für die Menschen in Italien, für die der Papst fast wie ein Großvater war.

Dhan
03.04.2005, 10:38
Klar sterben jeden Tag Menschen, aber ich finde es schon recht verachtent, wenn Leute noch so ganz klar sagen, das es ihnen ******-egal ist, ob wer nun stirbt, oder nicht.

Wem ist es denn hier egal, ob der Papst tot ist? Ich denke mal keinem

und warum sollt es Kaltherzig sein, nicht um den Papst zu trauern und egal, wenn man nicht um die Millionen Kinder trauert? Weil das so viele sind? Wäre eine hohe Anzahl nicht eher ein Grund, gerade mehr Trauer in diese zu stecken?

Shinigami
03.04.2005, 10:45
Ich sag es ja nur ungern, aber das durchschnittliche afrikanische Kleinkind hat weder einen kompletten Stadtstaat unter sich, noch 2 Milliarden Anhänger, die es als ihren geistigen Anführer sehen.
Mancher Tod wiegt nunmal schwerer, dass ist nicht messbar und hat auch nichts mit Ignoranz gegenüber den Millionen von Menschen zu tun, die tagtäglich vor sich hin krepieren. Es hat aber sehrwohl etwas mit Ignoranz zu tun, wenn man sich daraufhin weigert überhaupt einen Tod als "schlimm" zu empfinden, mit eben genau derselben Begründung, nämlich das ein einzelner Tod in der Masse nicht mehr besonders wichtig oder hervorhebenswert ist.

Konsum
03.04.2005, 13:20
Wem ist es denn hier egal, ob der Papst tot ist? Ich denke mal keinem
Doch, mir ist es egal, dass der Papst tot ist. Immerhin wird es ziemlich schnell einen weiteren geben, der hoffentlich genauso charismatisch sein wird, wie der kürzlich verstorbene.

Aber eines wollte ich klarstellen: Mir ist es zwar egal, dass der Papst gestorben ist, nicht aber, dass Johannes Paul II. tot ist. Er schien ein guter Mensch gewesen zu sein, auch wenn ich mich nicht besonders mit ihm beschäftigt habe. Das er sovielen Menschen etwas bedeutet hat, spricht eindeutig für ihn und so hoffe ich, dass er seinen Frieden finden wird.

Blade_ss
03.04.2005, 13:25
Ich meine... der Papst war schon sehr konservativ und nicht alle waren mit ihm zufrieden.

ich denke nicht dass in den letzten 10 Jahren der Papst Vieles selbst oder aus eigenem Willen entschieden hat. da stehen ja viele "wichtige" Menschen hinter ihm, welche sicherlich diverse Entscheidungen für ihn getroffen haben, mit dem Ziel Traditionen zu bewahren.

Ich bin gleich "schockiert" bzw. es geht mir ähnlich durch den Kopf, egal ob es nun der Papst ist, oder der Familievater der am Wochenende bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist. (muss nicht wahr sein, ist ein Exempel, aber ich bin sicher dass es so sein wird...)

Sunnchen
03.04.2005, 13:36
Ohne Kaltherzig oder antichristlich wirken zu wollen: mir geht es am Arsch vorbei dass der Papst tot ist. Es sind schon so viele Päpste gestorben, was macht der eine mehr oder weniger noch aus?

Im übrigen kann ich nicht verstehen, dass man so traurig ist, dass der Mann (ich weis s nicht wie er mit bürgerlichen Namen hies, Johannes Paul, wird er aber ganz sicherlich nicht wirklich gehiessen haben, als Pole...) tot ist. Ein Mensch wurde von seinen Quahlen erlöst und scheint das auch gewollt zu haben (sonst wäre er sicherlich wieder in's Krankenhaus gegangen) und darüber sollte man sich freuen und nicht dadrum weinen, finde ich.

Dhan
03.04.2005, 14:01
Ich sag es ja nur ungern, aber das durchschnittliche afrikanische Kleinkind hat weder einen kompletten Stadtstaat unter sich, noch 2 Milliarden Anhänger, die es als ihren geistigen Anführer sehen. Und ist das Kleinkind deshalb weniger wert?

Mancher Tod wiegt nunmal schwerer, dass ist nicht messbar und hat auch nichts mit Ignoranz gegenüber den Millionen von Menschen zu tun, die tagtäglich vor sich hin krepieren. Es hat aber sehrwohl etwas mit Ignoranz zu tun, wenn man sich daraufhin weigert überhaupt einen Tod als "schlimm" zu empfinden, mit eben genau derselben Begründung, nämlich das ein einzelner Tod in der Masse nicht mehr besonders wichtig oder hervorhebenswert ist.
Genauso kann man aber argumentieren, dass es Ignorant ist, die Millionen Tode zu ignorieren

Shinigami
03.04.2005, 14:08
Und ist das Kleinkind deshalb weniger wert?
Habe ich mit keinem Satz behauptet und falls du dafür tatsächlich noch eine Antwort brauchst: Nein.


Genauso kann man aber argumentieren, dass es Ignorant ist, die Millionen Tode zu ignorieren
Tun wir tagtäglich mit grossem Erfolg.

Broken Chords Can Sing A Little
03.04.2005, 17:36
Ich kann verstehen, dass man es als herzlos bezeichnet, wenn einem der Tod des Papstes keinen Deut juckt, aber es ist nunmal so und ich kann jene Leute wiederum auch verstehen, da ich selbst so einer bin; denn ich sehe im Papst keine besondere Person die mehr wert sein soll oder für mich mehr getan hat als die tausenden anderen, die jeden Tag verrecken (und auf die meisten trifft diese Phrase wirklich zu). Andereseits ist es sicher nicht fair auf den Leuten herumzuhacken, denen diese Person etwas bedeutet hat, aber man muss auch einsehen dass das nicht für sämtliche Menschen gilt und die anderen, denen es "scheißegal" ist, dadurch auch nicht automatisch schlechte Menschen sind.

Noch was zu den Medien: Totale Übertreibung, die da praktiziert wird, IMO. Heute waren in den führenden Tageszeitungen Österreichs ("Kurier" und die "Kronen Zeitung") jeweils mindestens 7 Seiten über das Leben und Sterben des Papstes. 2 Seiten blieben dann noch für die meiner Meinung nach wesentlich wichtigere Innenpolitik übrig. Toll, seit wann sind alle Österreicher Christen?