Moyaccercchi
02.04.2005, 08:36
So, ich habe auch mal eine kleine FantasyKurzgeschichte geschrieben:
Die Viecher in Sargak
Es klopfte. Ich schaute von meinem Buch auf und ging zur Tür. Dort sah ich durch das Fenster neben der
Tür und erblickte das, was eingelassen werden wollte: Ein großer, haariger Troll.
Manch einer würde sich vielleicht wundern, wenn ein solcher Troll vor der Tür steht, ich aber nicht. Ich
dachte nach. „Wie war das noch gleich?“
Dann fiel es mir wieder ein: „Ach ja. ‚Trolle sind sehr dickköpfige, sture und bösartige Kreaturen, die ohne
nachzudenken gerne alles niedermetzeln.‘“ Das war genau das, was mir an diesem Tag noch gefehlt hat. Also
ging ich zu meinem Buch zurück.
Nachdem ich eine Weile gelesen hatte, gab es einen lauten Knall. Ich schaute auf und rannte sofort zur Tür.
Dort erwartete mich ein grausiger Anblick. Meine schöne Holztür, von Elfen geschnitzt und unheimlich
wertvoll, hing zerbrochen in den Angeln. Ich sah nach unten und erblickte den Troll. ‚Na schön!‘, dachte ich
mir und überlegte, was ich wohl machen konnte.
Erst einmal ließ ich den randalierenden Troll von den Königlichen Rittern abführen. Danach überlegte ich
weiter. Dies war schließlich schon das zweite mal in dieser Woche, dass mir ein Troll die Tür eingerammt
hatte.
Ich trat an mein Bücherregal und nahm ein verstaubtes altes Buch hervor. Es hieß ‚Die Viecher in Sargak‘.
Dort schlug ich nach ‚Troll‘ nach. Und tatsächlich, ich wurde fündig! „‚Trolle sind sehr dickköpfige, sture und
bösartige Kreaturen, die ohne nachzudenken gerne alles niedermetzeln.‘“ Nun, das wusste ich ja schon. „‚Sie
leben fast überall in Sargak, sind aber am meisten auf Tru‘he verbreitet. Sie lieben Gebirge…‘“ - ‚Das kann
stimmen‘, dachte ich mir, ‚denn dieses Dorf liegt ja im Gebirge.‘ Ich las weiter: „‚Trolle sind meist
unerwünscht, deshalb experimentierte man schon früh mit Mitteln, um sie zu verscheuchen. Es gibt viele hoch
wissenschaftliche Methoden, doch das Einfachste ist immer noch, sie einfach mit einem Präh fernzuhalten.
Sie…‘“
Aha.
Da war es also.
Ein Präh.
Wieso war ich da nicht drauf gekommen? Ah ja. Wahrscheinlich, weil ich nicht wusste, was und wo ein Präh war. Und wie groß einer war. Also las ich bei ‚Präh‘ weiter. „‚Prähs sind Hundeähnliche Kreaturen die anstatt einem Fell, Schuppen haben. Es ist ihnen möglich, ein Gift zu speien, welches den meisten Tieren nichts anhaben kann. Nur Trolle, Nachtkrähen und Prämwovs können davon vergiftet werden. Sie leben auf Tru‘he und Rekj, wobei sie sich aber nur an Orten aufhalten, die hoch im Gebirge liegen und gleichzeitig genügend Wasser aufweisen. Prähs halten sich meist versteckt und sind nur in der Nacht zu sehen. Sie haben extrem gute Augen, wie die meisten Nachtaktiven Tiere auf Goldnahr und Tru‘he, zeichnen sich aber dadurch aus, dass ihre Augen ein dumpfes Licht erzeugen, in welchem auch andere Kreaturen besser sehen können. Der Baron Nad Fredon versuchte einmal, sich für seine Armee hunderte von Prähs fangen zu lassen und sie so zu dressieren, dass sie für seine Krieger immer leuchteten. Nachdem die ersten Prähs jedoch…‘“
Nun war ich also informiert.
Noch am selben Abend ging ich ins Wirtshaus und sprach meinen Kumpel Rejit an. Rejit ist ein Nomane,
weshalb er einige seltsame Angewohnheiten hat, aber eigentlich ist er ganz nett. Als ich ihm von meinem
Vorhaben, mir einen Präh zu fangen, berichtete, wollte er natürlich sofort wissen, wann die Reise losgehen
sollte. Es war klar, dass er mitkäme.
Schon eine Stunde später (der Trollanschlag auf meine Tür war also noch nicht einmal fünf Stunden her)
sattelten wir unsere Prämwovs, die das auf Tru‘he übliche Verkehrsmittel darstellten, und ritten los.
Nachdem wir Tag für Tag immer höher kamen, sahen wir endlich die hohen, schneebedeckten Gipfel des
MonnaMalusa, des größten Bergs im Umkreis von tausenden von Kilometern. Wir rasteten erst einmal und
sahen dabei über einem der hier wenigen Wälder Nachtkrähen kreischend aufsteigen. Wenn in meinem Buch
nicht gestanden hätte, dass Prähs mit ihrem Gift den Nachtkrähen schaden können und wenn es nicht gerade
Nacht gewesen wäre und nicht gerade ein unheimliches, gedämpftes Licht aus dem Wald gekommen wäre,
hätte ich meine Hoffnung vielleicht etwas zurückgehalten. So aber rief ich nach Rejit und rannte dann mit ihm
in den Wald.
Dort fanden wir auch das was wir suchten: einen Präh! Wir sprangen mit einem großen Netz auf ihn zu, um
ihn zu fangen, aber der Präh entwischte uns und rannte in die Richtung unseres Lagers. Ich dachte, dass das
nicht so schlimm wäre.
Plötzlich hörten wir ein Kreischen und Grunzen und auf einmal wurde uns klar, dass der Präh unsere
Prämwovs angegriffen hatte.
Rejit rannte zum Lager und ich rannte ihm hinterher, aber wir kamen zu spät. Der Präh war zwar noch da,
aber unsere Prämwovs hatten sich losgerissen und waren geflohen.
Stark erzürnt warfen wir uns wieder und wieder auf den Präh und nach endlos vielen Versuchen hatten wir
es endlich geschafft: Wir hatten den Präh gefangen!
‚Aber was bringt uns ein Präh‘, dachte ich mir, ‚da wir hier ohne unsere Prämwovs nicht mehr wegkommen? Zu Fuß brauchen wir mindestens zwei Wochen, unser Proviant reicht aber bloß für ein paar Tage!‘
Am nächsten Morgen, wir hatten unser Lager nicht verlassen, da wir eh keine Chance gehabt hätten, nach
Hause zu kommen, las ich ein wenig in dem Buch ‚Die Viecher in Sargak‘ weiter. Ich hatte es vorsichtshalber
mitgebracht, da man ja nie wissen konnte, was für ‚possierliche‘ Tierchen einem hier über den Weg liefen.
Ich blätterte um und Rejit zeigt auf einmal aufgeregt auf das Bild der nächsten Seite. Ich las: „‚Riesenfrey.
Riesenfreys sind große, fliegende und kluge Kreaturen. Sie fliegen manchmal andere Geschöpfe zu einem
bestimmten Platz, wenn diese ihnen dafür Nahrung bringen. Wenn sie sich ihr Essen selbst erlegen müssen,
stellen sie meist hoch komplizierte Fallen auf, mit denen sie sich später bei ihren Artgenossen rühmen können.
Wenn Riesenfreys sprechen könnten, würden sie zu den klügsten Kreaturen in ganz Sargak gehören. …‘“
Ich las noch ein wenig weiter und erklärte Rejit dann das, was er eh schon längst wusste: dass wir sicher einen
oder zwei Riesenfreys weiter oben am Gipfel finden würden.
Sofort machten wir uns auf den Weg den Berg hinauf.
Die nächsten paar Tage verliefen recht ereignislos, um so höher wir kamen wurde es nur immer felsiger, unbewachsener und zugeschneiter. Nach drei Tagen, unser Nahrungsvorrat war fast aufgebraucht und unsere Nerven auch, da der Präh, den wir Frä getauft hatten, uns die Nacht über immer wach hielt, sahen wir endlich ein riesiges Nest.
Nachdem wir einen halben Tag dort gewartet hatten, kam endlich ein Riesenfrey zu dem Nest geflogen.
Wir hatten zwar kaum noch Nahrung, gaben aber alles dem Riesenfrey und setzten uns auf seinen Rücken.
Der Riesenfrey schien über das Gewicht, das er tragen sollte, gar nicht begeistert gewesen zu sein.
Kurzerhand startete er und schüttete alles bis auf Rejit, Frä und mich in das Nest. Dann flog er los, und das
zum Glück sogar fast genau auf unsere Heimatstadt zu. Doch als wir schon längst an ihr vorbei waren, flog er
einfach immer weiter und weiter, bis wir wieder genauso weit von unserer Heimatstadt entfernt waren, wie
vor dem Flug.
Endlich ließ er uns von seinem Rücken sanft in die Wipfel eines Waldes gleiten und wir hingen dann erst
einmal dort fest. Frä konnte jedoch die Zweige um ihn herum alle durchbeißen und vor Wut, dass Frä jetzt
auch noch entkommen könnte, riss sich Rejit aus der Baumkrone und befreite dann auch mich.
Wir schafften es zwar, Frä wieder einzufangen, aber plötzlich hörten wir ein Grunzen. Ein Wschw kam auf
uns zu. Ich sah schnell in meinem Buch nach, wie man einen Wschw denn verscheuchen könnte, aber ich fand
so schnell nicht die richtige Seite.
Der Angriff des Wschws traf uns deshalb vollkommen unvorbereitet und bis ich endlich mit meinem Buch
herausgefunden hatte, dass Wschws eigentlich friedlich sind, solange man nicht in ihr Territorium eindringt,
waren wir schon längst aus dem Wald gestürmt.
Wir entkamen dem Wschw also, aber wir wussten nicht, wie wir jetzt nach Hause kommen sollten, da unsere Nahrung inzwischen aufgebraucht war.
Doch da kam uns eine Idee: Wenn Frä sein Gift einsetzen könnte, um einige Tiere einer Prämwovherde zu
isolieren, könnten Rejit und ich sie fangen. Also suchten wir. Überall. Ich las in meinem Buch nach, aber dort
stand auch nur, dass sich Prämwovs sehr gerne in Wäldern und Wüsten aufhielten. Nach einem erfolglosen
Tag waren wir so deprimiert, dass wir schon nicht mal mehr wussten, was wir überhaupt suchten. Die
Hauptsache war ja eh, etwas zu finden.
Am nächsten Tag fanden wir sogar etwas, ein Tier. Einen Freh‘l. Doch ein solches Tier zu zähmen wäre
schwierig geworden, denn Freh‘ls sind riesig. Fast so groß wie Olfas, die die größten Tiere in Sargak sind.
Aber nichtsdestotrotz würden wir es schaffen müssen...
Also begannen wir damit, dem Freh‘l eine Falle zu stellen. Da das Buch über Freh‘ls aussagte, dass sie
höllische Angst vor Feuer und Blitzen haben, versuchten wir, den Freh‘l mit Fackeln in das Netz zu
scheuchen, das wir auch schon verwendet hatten, als wir Frä einfangen wollten. Das klappte auch ganz gut -
bis uns auffiehl, dass das Netz in seiner entscheidendsten Tätigkeit, nämlich den Freh‘l festzuhalten, versagte,
da es ein schönes, großes, rundes Loch in der Mitte besaß, das Frä hereingebissen hatte, und außerdem viel zu klein war.
Also versuchten wir es anders.
Wir dachten uns die kompliziertesten Fallen aus, wir versuchten es wieder und wieder mit roher
Gewalt. Aber alles war vergebens. Am Ende waren wir alle (wir, der Freh‘l und auch Frä, da er wieder
ununterbrochen geschriehen und gekrächzt hatte) einfach bloß total erschöpft. Rejit und ich konnten es also
demzufolge gar nicht glauben, als der Freh‘l plötzlich kapitulierte, sich zu uns herabsenkte, und uns aufsitzen
ließ. Nachdem er noch einmal all seine Kraft sammelte, trug er uns nach Hause.
Später pflockte ich dann Frä direkt in meinem Vorgarten an.
Eigentlich müsste ich jetzt ja glücklich sein, denn ich werde nicht mehr von Trollen belästigt, und der Freh‘l ist
außderm bei mir geblieben, so dass ich also gleich zwei Haustiere mit nach Hause brachte. Das einzige, was
mich jetzt noch ärgert, sind die andauernden Zwischenfälle mit Ogern. Mal sehen, ob es dazu nicht auch ein
Kapitel in meinem Buch gibt...
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So, jetzt teilt mir alles mit, was euch nicht gefallen hat! (Dies hier wird das längste Threat des Rings :D)
Die Viecher in Sargak
Es klopfte. Ich schaute von meinem Buch auf und ging zur Tür. Dort sah ich durch das Fenster neben der
Tür und erblickte das, was eingelassen werden wollte: Ein großer, haariger Troll.
Manch einer würde sich vielleicht wundern, wenn ein solcher Troll vor der Tür steht, ich aber nicht. Ich
dachte nach. „Wie war das noch gleich?“
Dann fiel es mir wieder ein: „Ach ja. ‚Trolle sind sehr dickköpfige, sture und bösartige Kreaturen, die ohne
nachzudenken gerne alles niedermetzeln.‘“ Das war genau das, was mir an diesem Tag noch gefehlt hat. Also
ging ich zu meinem Buch zurück.
Nachdem ich eine Weile gelesen hatte, gab es einen lauten Knall. Ich schaute auf und rannte sofort zur Tür.
Dort erwartete mich ein grausiger Anblick. Meine schöne Holztür, von Elfen geschnitzt und unheimlich
wertvoll, hing zerbrochen in den Angeln. Ich sah nach unten und erblickte den Troll. ‚Na schön!‘, dachte ich
mir und überlegte, was ich wohl machen konnte.
Erst einmal ließ ich den randalierenden Troll von den Königlichen Rittern abführen. Danach überlegte ich
weiter. Dies war schließlich schon das zweite mal in dieser Woche, dass mir ein Troll die Tür eingerammt
hatte.
Ich trat an mein Bücherregal und nahm ein verstaubtes altes Buch hervor. Es hieß ‚Die Viecher in Sargak‘.
Dort schlug ich nach ‚Troll‘ nach. Und tatsächlich, ich wurde fündig! „‚Trolle sind sehr dickköpfige, sture und
bösartige Kreaturen, die ohne nachzudenken gerne alles niedermetzeln.‘“ Nun, das wusste ich ja schon. „‚Sie
leben fast überall in Sargak, sind aber am meisten auf Tru‘he verbreitet. Sie lieben Gebirge…‘“ - ‚Das kann
stimmen‘, dachte ich mir, ‚denn dieses Dorf liegt ja im Gebirge.‘ Ich las weiter: „‚Trolle sind meist
unerwünscht, deshalb experimentierte man schon früh mit Mitteln, um sie zu verscheuchen. Es gibt viele hoch
wissenschaftliche Methoden, doch das Einfachste ist immer noch, sie einfach mit einem Präh fernzuhalten.
Sie…‘“
Aha.
Da war es also.
Ein Präh.
Wieso war ich da nicht drauf gekommen? Ah ja. Wahrscheinlich, weil ich nicht wusste, was und wo ein Präh war. Und wie groß einer war. Also las ich bei ‚Präh‘ weiter. „‚Prähs sind Hundeähnliche Kreaturen die anstatt einem Fell, Schuppen haben. Es ist ihnen möglich, ein Gift zu speien, welches den meisten Tieren nichts anhaben kann. Nur Trolle, Nachtkrähen und Prämwovs können davon vergiftet werden. Sie leben auf Tru‘he und Rekj, wobei sie sich aber nur an Orten aufhalten, die hoch im Gebirge liegen und gleichzeitig genügend Wasser aufweisen. Prähs halten sich meist versteckt und sind nur in der Nacht zu sehen. Sie haben extrem gute Augen, wie die meisten Nachtaktiven Tiere auf Goldnahr und Tru‘he, zeichnen sich aber dadurch aus, dass ihre Augen ein dumpfes Licht erzeugen, in welchem auch andere Kreaturen besser sehen können. Der Baron Nad Fredon versuchte einmal, sich für seine Armee hunderte von Prähs fangen zu lassen und sie so zu dressieren, dass sie für seine Krieger immer leuchteten. Nachdem die ersten Prähs jedoch…‘“
Nun war ich also informiert.
Noch am selben Abend ging ich ins Wirtshaus und sprach meinen Kumpel Rejit an. Rejit ist ein Nomane,
weshalb er einige seltsame Angewohnheiten hat, aber eigentlich ist er ganz nett. Als ich ihm von meinem
Vorhaben, mir einen Präh zu fangen, berichtete, wollte er natürlich sofort wissen, wann die Reise losgehen
sollte. Es war klar, dass er mitkäme.
Schon eine Stunde später (der Trollanschlag auf meine Tür war also noch nicht einmal fünf Stunden her)
sattelten wir unsere Prämwovs, die das auf Tru‘he übliche Verkehrsmittel darstellten, und ritten los.
Nachdem wir Tag für Tag immer höher kamen, sahen wir endlich die hohen, schneebedeckten Gipfel des
MonnaMalusa, des größten Bergs im Umkreis von tausenden von Kilometern. Wir rasteten erst einmal und
sahen dabei über einem der hier wenigen Wälder Nachtkrähen kreischend aufsteigen. Wenn in meinem Buch
nicht gestanden hätte, dass Prähs mit ihrem Gift den Nachtkrähen schaden können und wenn es nicht gerade
Nacht gewesen wäre und nicht gerade ein unheimliches, gedämpftes Licht aus dem Wald gekommen wäre,
hätte ich meine Hoffnung vielleicht etwas zurückgehalten. So aber rief ich nach Rejit und rannte dann mit ihm
in den Wald.
Dort fanden wir auch das was wir suchten: einen Präh! Wir sprangen mit einem großen Netz auf ihn zu, um
ihn zu fangen, aber der Präh entwischte uns und rannte in die Richtung unseres Lagers. Ich dachte, dass das
nicht so schlimm wäre.
Plötzlich hörten wir ein Kreischen und Grunzen und auf einmal wurde uns klar, dass der Präh unsere
Prämwovs angegriffen hatte.
Rejit rannte zum Lager und ich rannte ihm hinterher, aber wir kamen zu spät. Der Präh war zwar noch da,
aber unsere Prämwovs hatten sich losgerissen und waren geflohen.
Stark erzürnt warfen wir uns wieder und wieder auf den Präh und nach endlos vielen Versuchen hatten wir
es endlich geschafft: Wir hatten den Präh gefangen!
‚Aber was bringt uns ein Präh‘, dachte ich mir, ‚da wir hier ohne unsere Prämwovs nicht mehr wegkommen? Zu Fuß brauchen wir mindestens zwei Wochen, unser Proviant reicht aber bloß für ein paar Tage!‘
Am nächsten Morgen, wir hatten unser Lager nicht verlassen, da wir eh keine Chance gehabt hätten, nach
Hause zu kommen, las ich ein wenig in dem Buch ‚Die Viecher in Sargak‘ weiter. Ich hatte es vorsichtshalber
mitgebracht, da man ja nie wissen konnte, was für ‚possierliche‘ Tierchen einem hier über den Weg liefen.
Ich blätterte um und Rejit zeigt auf einmal aufgeregt auf das Bild der nächsten Seite. Ich las: „‚Riesenfrey.
Riesenfreys sind große, fliegende und kluge Kreaturen. Sie fliegen manchmal andere Geschöpfe zu einem
bestimmten Platz, wenn diese ihnen dafür Nahrung bringen. Wenn sie sich ihr Essen selbst erlegen müssen,
stellen sie meist hoch komplizierte Fallen auf, mit denen sie sich später bei ihren Artgenossen rühmen können.
Wenn Riesenfreys sprechen könnten, würden sie zu den klügsten Kreaturen in ganz Sargak gehören. …‘“
Ich las noch ein wenig weiter und erklärte Rejit dann das, was er eh schon längst wusste: dass wir sicher einen
oder zwei Riesenfreys weiter oben am Gipfel finden würden.
Sofort machten wir uns auf den Weg den Berg hinauf.
Die nächsten paar Tage verliefen recht ereignislos, um so höher wir kamen wurde es nur immer felsiger, unbewachsener und zugeschneiter. Nach drei Tagen, unser Nahrungsvorrat war fast aufgebraucht und unsere Nerven auch, da der Präh, den wir Frä getauft hatten, uns die Nacht über immer wach hielt, sahen wir endlich ein riesiges Nest.
Nachdem wir einen halben Tag dort gewartet hatten, kam endlich ein Riesenfrey zu dem Nest geflogen.
Wir hatten zwar kaum noch Nahrung, gaben aber alles dem Riesenfrey und setzten uns auf seinen Rücken.
Der Riesenfrey schien über das Gewicht, das er tragen sollte, gar nicht begeistert gewesen zu sein.
Kurzerhand startete er und schüttete alles bis auf Rejit, Frä und mich in das Nest. Dann flog er los, und das
zum Glück sogar fast genau auf unsere Heimatstadt zu. Doch als wir schon längst an ihr vorbei waren, flog er
einfach immer weiter und weiter, bis wir wieder genauso weit von unserer Heimatstadt entfernt waren, wie
vor dem Flug.
Endlich ließ er uns von seinem Rücken sanft in die Wipfel eines Waldes gleiten und wir hingen dann erst
einmal dort fest. Frä konnte jedoch die Zweige um ihn herum alle durchbeißen und vor Wut, dass Frä jetzt
auch noch entkommen könnte, riss sich Rejit aus der Baumkrone und befreite dann auch mich.
Wir schafften es zwar, Frä wieder einzufangen, aber plötzlich hörten wir ein Grunzen. Ein Wschw kam auf
uns zu. Ich sah schnell in meinem Buch nach, wie man einen Wschw denn verscheuchen könnte, aber ich fand
so schnell nicht die richtige Seite.
Der Angriff des Wschws traf uns deshalb vollkommen unvorbereitet und bis ich endlich mit meinem Buch
herausgefunden hatte, dass Wschws eigentlich friedlich sind, solange man nicht in ihr Territorium eindringt,
waren wir schon längst aus dem Wald gestürmt.
Wir entkamen dem Wschw also, aber wir wussten nicht, wie wir jetzt nach Hause kommen sollten, da unsere Nahrung inzwischen aufgebraucht war.
Doch da kam uns eine Idee: Wenn Frä sein Gift einsetzen könnte, um einige Tiere einer Prämwovherde zu
isolieren, könnten Rejit und ich sie fangen. Also suchten wir. Überall. Ich las in meinem Buch nach, aber dort
stand auch nur, dass sich Prämwovs sehr gerne in Wäldern und Wüsten aufhielten. Nach einem erfolglosen
Tag waren wir so deprimiert, dass wir schon nicht mal mehr wussten, was wir überhaupt suchten. Die
Hauptsache war ja eh, etwas zu finden.
Am nächsten Tag fanden wir sogar etwas, ein Tier. Einen Freh‘l. Doch ein solches Tier zu zähmen wäre
schwierig geworden, denn Freh‘ls sind riesig. Fast so groß wie Olfas, die die größten Tiere in Sargak sind.
Aber nichtsdestotrotz würden wir es schaffen müssen...
Also begannen wir damit, dem Freh‘l eine Falle zu stellen. Da das Buch über Freh‘ls aussagte, dass sie
höllische Angst vor Feuer und Blitzen haben, versuchten wir, den Freh‘l mit Fackeln in das Netz zu
scheuchen, das wir auch schon verwendet hatten, als wir Frä einfangen wollten. Das klappte auch ganz gut -
bis uns auffiehl, dass das Netz in seiner entscheidendsten Tätigkeit, nämlich den Freh‘l festzuhalten, versagte,
da es ein schönes, großes, rundes Loch in der Mitte besaß, das Frä hereingebissen hatte, und außerdem viel zu klein war.
Also versuchten wir es anders.
Wir dachten uns die kompliziertesten Fallen aus, wir versuchten es wieder und wieder mit roher
Gewalt. Aber alles war vergebens. Am Ende waren wir alle (wir, der Freh‘l und auch Frä, da er wieder
ununterbrochen geschriehen und gekrächzt hatte) einfach bloß total erschöpft. Rejit und ich konnten es also
demzufolge gar nicht glauben, als der Freh‘l plötzlich kapitulierte, sich zu uns herabsenkte, und uns aufsitzen
ließ. Nachdem er noch einmal all seine Kraft sammelte, trug er uns nach Hause.
Später pflockte ich dann Frä direkt in meinem Vorgarten an.
Eigentlich müsste ich jetzt ja glücklich sein, denn ich werde nicht mehr von Trollen belästigt, und der Freh‘l ist
außderm bei mir geblieben, so dass ich also gleich zwei Haustiere mit nach Hause brachte. Das einzige, was
mich jetzt noch ärgert, sind die andauernden Zwischenfälle mit Ogern. Mal sehen, ob es dazu nicht auch ein
Kapitel in meinem Buch gibt...
-----
So, jetzt teilt mir alles mit, was euch nicht gefallen hat! (Dies hier wird das längste Threat des Rings :D)