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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gesammelte Werke



Behemoth
31.03.2005, 22:08
Hier habe ich ein paar der Texte, die eine Freundin von mir und ich verfasst haben. Sind zwar nicht viele und sind alle unterschiedlich lang, aber sie sind lesenswert. Diejenigen, die Lesen möchten, könnne dies tun. Ihr könnt auch eure Kommentare dazu schreiben, aber lasst am besten einfach die Texte auf euch wircken. Seriöse Kritik ist auch gerne gesehen. Danke fürs lesen.

Text Nr.1

An manchen Tagen denkt man, dass es keinen Sinn mehr hat zu leben. Warum?
Es hängt mit tausenden von Sachen zusammen. Man geht durch die Welt, ohne zu merken, dass man alles wieder hat, oder auch ohne zu merken, das man was verlor.
Warum erkennt man eigentlich nicht, wenn es einen schlecht geht, dass es vielen anderen Menschen noch viel schlechter geht? Warum sieht man nicht einmal ein, dass etwas zu ende geht? Viele unter Ihnen haben bestimmt schon vieles durch gemacht. Ich sage nicht, dass man alles übersteht, aber auch nicht, dass man wegen einer Sache runter geht. Es ist nur in manchen Situationen Schluss, nicht wahr? Vergessen Sie nicht, dass es nie einen Schluss in einer Situation geben kann. Ob ein Mensch stirbt, ein Tier, oder eine Freundschaft endet. Im Hinterkopf spielt sich alles noch einmal von vorne ab.

Ein Mensch verdient die Aufmerksamkeit, die er auch wirklich verdient. Ob es eine Heldentat war, oder er Trost braucht. Ist das nicht alles das gleiche? Warum kann man nicht handeln, statt nur zu zugucken. Ist das Wort Zivilcourage überhaupt noch unter den Leuten bekannt?
Warum hilft man einem Menschen nicht, wenn er in Lebensgefahr ist? Nur weil man dann selber sterben könnte? Wenn man genau überlegt, könnte man dadurch ein Leben auf der Welt retten. Ist es denn nicht egal, ob Mischling, Farbiger oder Weißer? Wo ist da der unterschied? Unter der Haut sieht doch eh jeder Mensch gleich aus, oder etwa nicht?

Besteht der Sinn des Lebens nicht eigentlich nur in der Liebe? Die Ehe ist der Schlüssel zum ewigen Bund, zwei Menschen miteinander vereint. Die Vertrautheit zweier Menschen ist dabei sehr wichtig und man sollte niemanden aus Lust und Laune heiraten. Es gibt nur eine große Liebe im Leben und das ist die, wenn man mit einen mal weiß, dass man verliebt ist. Schmetterlinge im Bauch und ein grinsen im Gesicht, wenn man an diese Person denkt.
Aber warum besteht Liebe aus Eifersucht? Ist es nur weil man Angst hat jemanden zu verlieren? Wer weiß das schon so genau, es weiß niemand so genau. Doch manchmal denkt man, dass es ein Grund ist, sich umzubringen.

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Text Nr.2

Es verfolgte mich die Zeit, wo ich nur den Perfektionisten in dir sah. Nach einer Zeit bemerkte ich, was da dann wirklich war.
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Text Nr.3

Lügen, den dunklen Schatten in dir, der dir was flüsterte, als ich bei dir war. "Nutz sie aus, sie ist doch eh nur ein kleines Mädel die meint, das sie weiß was liebe ist." Da hast du genickt und die Sache in die Hand genommen. Selber willst du, dass alles perfekt ist, das dir niemand schmerzt aber da sieht man ja, dass da der dunkle Schatten herrscht.

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Text Nr.4

Freundschaft

Wann beginnt Freundschaft? Wann endet sie? Beginnen kann sie nur, wenn man sich seinem Freund gegenüber so benimmt, wie man selber gern behandelt werden möchte. Ein Freund ist eine ganz wichtige Person im Leben jedes Menschen. Jeder Mensch braucht irgendwo einen, der ihn versteht, der für einen da ist, wenn man ihn braucht. Wenn dieses nicht eingehalten wird, dann kann man in dem Fall auch nicht über eine Freundschaft reden. Wenn sich Menschen gegenseitig als Freunde bezeichnen, sich aber nicht einmal vertrauen, dann ist so was eines der schlimmsten Sachen, die man sich vorstellen kann.
Wenn man noch jung ist, dann ist es noch normal, dass man keine richtige Freundschaft kennt. Man will nur einen zum Spielen haben. Man verabredet sich immer für den Nachmittag, damit man nicht alleine Spielen muss. Aber schon damals hat man unbeabsichtigt den Wunsch geäußert nicht allein sein zu wollen. Man muss immer mit einem zusammen sein, der einen versteht, der einem sehr ähnlich ist und einem auch unter die Arme greift, wenn es mal einem nicht so gut geht.
Dieser drang führt nicht selten auch zu falschen Freundschaften. Freundschaften, bei denen hinterrücks gelästert und Lügen erzählt werden. Wenn man von jemandem, den man für eine wichtige Person in seinem Leben gehalten hat so was erfährt, fühlt man sich richtig dreckig und verraten. Man versinkt in tiefe Depressionen. Man denkt, ob man selber daran schuld ist und nicht selten werden solche Gedanken zu selbstmörderischen Gedanken. Man will sich etwas antun, weil man glaubt, damit den Schmerz irgendwie loswerden zu können. Dem ist aber nicht so. Selbstmord ist nur eine Feige flucht aus dem sich selbst geschaffenen Alptraum. Wenn man begreift, dass man nicht im geringsten schuld daran ist, was andere dir antun, dann wird einem auch klar, dass es im Leben immer einen gibt, der einen versteht. Bei so was hört Freundschaft auf. Das ist eine schreckliche Art, dass sie aufhört. Aber es gibt noch eine Möglichkeit, dass die Freundschaft endet. Und zwar, wenn man für einen Freund schon mehr empfindet, als nur Freundschaft. Man fühlt Zuneigung. Vermisst ihn. Fühlt sich zu ihm hingezogen. Gewiss, das gibt es auch unter Freunden. Aber wenn diese Gefühle so stark werden, dass man es nicht mehr aushält, dann ist es keine Freundschaft mehr. Dann ist es etwas noch viel wichtigeres. Es handelt sich dann um Liebe. Dieses ende einer Freundschaft ist aber nicht weniger schrecklich als, wenn sie aus Streit oder Auseinandergehen endet. Meiner Meinung nach, ist dieses Ende sogar noch viel schlimmer, als die zuvor genannten. Wenn man jedes Mal, wenn man den Freund sieht weiß, dass man für ihn mehr empfindet, als nur bloße Freundschaft, ist das ein schreckliches Gefühl. Man kennt einen schon sehr lange. Man schätzt ihn sehr und man möchte ihn um nichts auf der Welt verlieren. In solchen Fällen kann man demjenigen nicht sofort seine Liebe zugestehen. Man muss erstmal die Angst überwinden, dass er „Nein“ sagen würde, und dass darunter vielleicht die Freundschaft leiden könnte. Diese Angst würde man nicht mal seinem schlimmsten Feind wünschen. Es ist eines der schwierigsten Dinge im Leben eines Menschen, die jeder man selber und alleine bewerkstelligen muss. Wenn das nicht so klappt, wie es sollte, dann muss man sich bemühen, seinen Freund trotz Liebe immer ein guter Freund zu. Die Liebe wird zwar nicht erwidert, aber dank ihr, kann man ein besserer Freund sein, weil man dem Anderen immer nur das Beste will.
Wenn sich daraus aber eine feste Beziehung entwickelt, dann kann man die zwei Personen nur selten wieder auseinander bringe, weil so was die perfekte, unzerbrechliche und pure Liebe ist, die zwei Menschen fürs Leben verbindet.
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Das waren die fürs erste. Wenn nachfragen kommen und wir mehr solche gedanklichen Ergüße haben, werde ich gerne weitere hier reinposten.
mfg Behemoth

RPG-Süchtling
01.04.2005, 13:52
Ich glaube, ihr werdet im Atelier mehr Resonanz zu euren Texten bekommen, daher verschiebe ich den Thread mal.

NeoInferno
01.04.2005, 15:06
Willkommen im Atelier :)

Nun ja, du hast nirgends etwas anderes behauptet, also kann man es dir eigentlich nicht negativ ankreiden, aber trotzdem: Das sind keine Geschichten, das ist nichtmal Lyrik. Gedankengänge. Sachtexte. Essays. Irgendwas.

Lassen wir mal Text 2 und 3 aussen vor, die sind wirklich zu kurz. Wie kommt man auf die Idee, zwei Sätze als autonomes Werk zu betrachten?

Zu Text1:
- Die drei Absätze haben untereinander kaum Beziehungen und handelt behandeln verschiedene Themen.
- In den einzelnen Absätzen schwankst du auch nochmal zwischen mehren Ansätzen und weist selbst nicht so genau wo du hinwillst. Es liest sich einfach nicht als ein Text, sondern als drei unterschiedliche, die intern unwillkürlich nochmal in Fragmente unterteilt sind.
- Dann:

Es gibt nur eine große Liebe im Leben und das ist die, wenn man mit einen mal weiß, dass man verliebt ist.
Verliebt sein und Liebe sind zwei sehr unterschiedliche Paar Schuhe, dann noch soweit gehen und Verlieben und die eine große Liebe zusammen zu würfeln ist noch abwegiger.

Aber warum besteht Liebe aus Eifersucht?
Tut sie das? Beweis?

Doch manchmal denkt man, dass es ein Grund ist, sich umzubringen.
Selbstmordgedanken wegen Eifersucht?

Zu Text4:
Immerhin hast du hier ein zentrales Thema, das du abhandelst. Jedoch in sehr trivialer Form, nichts Neues, nichts Schockierendes, das ist so oder so ähnlich bestimmt schonmal jedem durch den Kopf gegangen.
Zum letzten Satz:
Wenn man diesen Gedanken etwas abschwächt, gehe ich da vollkommen mit: Ich glaube auch, dass Beziehungen, die aus einer langen und tiefen Freundschaft entstanden sind allen anderen überlegen sind. Ich halte das aber, im Gegensatz zu Dir, für keinen Garanten einer perfekten, ewigen Liebe.
Das Leben ist zu bunt, um irgendwelche absoluten Aussagen über die Zukunft zu treffen.
Kann sein, dass es irgendwann Katzenstreu regnet, wer weiss...

Also mal schauen:
Du machst dir interessante Gedanken zu Themen, die es durchaus wert sind, länger über sie zu philosophieren. Aber bitte nicht in einer derart profanen Form. Wenn du auch nur ein klein wenig Interesse an Kurzgeschichten oder Gedichte hast such dir einen oder wenige Aspekte aus deinen Texten raus, würze sie mit narrativen Elementen und schreibe einen lyrischen Text, in lyrischer Form. Denn das inhaltliche Potential ist vollkommen da, du musst deine Gedanken nur noch hübsch in buntem Geschenkpapier verpacken.

Wenn du Lust hast, kannst du mal meine Geschichte "Gefunden, Dich" lesen.
Da habe ich auch ein sehr persönliches Erlebnis eingefangen und verarbeitet, aber eben auf andere Art, als es einfach so wie es war niederzuschreiben. Ich hab 'ne Geschichte daraus gemacht.

Ich hoffe von dir in Zukunft eine schöne Geschichte lesen zu können :)

-Edit-
Im Nachhinein ist mir aufgefallen: Ich verwende Lyrik als Synonym für Prosa(Geschichten) und für Poesie(Gedichte) was streng genommen falsch ist. Denk Dir also bei dem Wort immer beide Genres dahinter ;)
Bye,
Neo

Behemoth
01.04.2005, 15:11
Wenn dies wircklich dein Grund war, dann danke ich dir damit Süchtling.
mfg Ich

Das was ich und meine Freundin da geschrieben haben waren auch nicht, wie du sagst Geschichten oder Gedichte. Wie du sagst, haben wir sie einfach niedergeschrieben, wie sie uns im Kopf herumgeschwirrt sind. Sie zu verpacken und irgendwie schöner und interessanter zu gestalten, wäre nicht mein Stil. Ich mag es nicht, meinen Gedankengang so zu verfassen, dass die anderen Spaß beim Lesen haben. Es soll eigentlich auch keinem wircklich gefallen. Das sind auch nur bloße Gedanken, die einem durch den Kopf schwirren. Du meintest ja selber, dass du schon mal solche Gedanken gehabt hast. Unser Texte sind in dem Fall nicht viel mehr. Schon alleine, dass ich eine einiegermaßen normal Grammatik versucht hab einzuhalten war mir schon zu viel. Wenn du mal meine Notizbücher sehen würdest. Da würdest du wahrscheinlich gar nicht durchsteigen. Deshalb sind meine Sätze auch immer so verwirrent und durcheinander. Die Texte sollen nichts weiter ausdrücken, als dass es weitere Menschen gibt, die schon mal änliche Gedanken gehabt haben. So wie du zB, und sie sollen als letztes der Unterhaltung dienen.
mfg Behemoth

NeoInferno
01.04.2005, 16:37
Wenn die Texte niemandem gefallen sollen, und allein schon wegen ihrer bewusst gewählten Form und Einfachheit im Nirvana der Unwichtigkeit verschwinden, warum postet ihr sie dann trotzdem in ein Forum, um andere Leser daran teilhaben zu lassen?

Ich empfinge Schreiben immer so:
Wenn man in einem Moment einen Gedanken oder ein Gefühl hat, kann man diesen Moment so wie er ist niederschreiben, so wie ihr es getan habt. Wenn einem aber wirklich etwas an einem denkwürdigen Moment oder an einem sehr tiefen Gefühl liegt, bringt so ein Text dann nichts.
Er kann nie und nimmer ausdrücken wie ihr euch fühlt - im Allgemeinen kann Sprache nur als Versuch gesehen werden, das Leben darzustellen, wie ich finde.
Man sagt etwas ist schön, aber man kann weder dem Leser noch sich selbst dieses Gefühl vermitteln, nicht mit Worten.

Man kann aber versuchen, sich mit Worten eine Art literarisches Gemälde zu malen, eine ewige Momentaufnahme, mit Worten die nicht präzise ausdrücken, wie etwas ist, sondern den Sachverhalt umschreiben, ihn bildhaft machen, dass man dieses Gefühl fast riechen, schmecken und greifen kann. Ich hoffe du verstehst, was ich sagen will.
Worte allein sind nur Hülsen und haben nur ihre semantischen Sinn.
Eine schöne Kurzgeschichte (die auch diesen Zweck verfolgt und es gut macht) ist mehr als ein Foto oder ein gemaltes Bild, sie hält Gedanken und Gefühle, und sie ist viel viel mehr als nur die Summe ihrer Wörter.

Wenn dir also deine Gedanken wichtig sind (davon gehe ich stark aus) und du sie den anderen mitteilen willst, dann zeige sie uns. Zeig uns nicht nur die Worte, sondern das, was hinter ihnen steckt: Die Gedanken und Gefühle..

Behemoth
01.04.2005, 19:38
In einem Punkt irrst du dich. Mir sind die Sachen, die in meinem Kopf vorgehen überhaupt nicht wichtig. Ich kann zwar nicht für meine Freunding sprechen, aber ich versuch sie irgendwie aus meinem Kopf zu kriegen. Und deshalb "klatsche" ich sie förmlich aufs Papier, um sie loszuwerden. Und ich wollte sie der Öffentlichkeit presentieren, damit sie wissen, dass, falls welche die gleichen Gedanken haben, sie nicht unbedingt die Einziegen sind. Ich mag mich vieleicht in meinen Texten nicht so from wie du ausdrücken, aber sie sind meine Werke und ich bin stolz auf sie. Du hast dir deine Meinung darüber gebildet und das kann man nicht ändern. Jeder denkt darüber, wie er es für richtig hält. Manche halten das für verrückt, aber manche wiederum mögen solche. Ich hab schon Persönliche Nachrichten mit Lob bekommen, und das zeigt mir, dass Manche die Werke mögen. Und das reicht mir vollkommen als Beweis, dass ich auf keinen Fall alles hübsch in Geschenkpapier einpacken muss, um andere nur damit zu unterhalten. Dann könnte ich auch mit einem Papierhut auf der Straße Salsa tanzen. Das würde mehr Sinn machen. Ich bleibe bei meiner Sache. Und du bleib auf jedenfall deiner Meinung, denn das ist das, was dich prägt.

mfg Behemoth