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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [Ballade] Claire



MagicMagor
30.03.2005, 02:54
Mein erster Versuch, so etwas wie eine lyrische Ballade zu schreiben. Der leicht mittelalterliche Sprachstil ist gewollt.. Das neuste und bisher größte lyrische Werk meinerseits. Bitte um vernichtende, aber konstruktive Kritik (ich sehe mich selbst nicht als Lyriker).
Achja ab und an ist es vielleicht nicht einfach zuzuordnen wer gerade spricht, für Tipps wie man das verbessern kann wäre ich ebenso dankbar.. Sind 27 Strophen, falls ihr euch wundert *g*

Claire

Ich will euch was erzählen,
von Dingen, die uns alle quälen.
Die Frage nach dem Leben und unserer Zukunft,
kann nicht alleine lösen die Vernunft.

Dereinst vor vielen hundert Jahren,
hat es sich vielleicht so zugetragen,
daß ein Mädchen, diese einsame Stelle fand,
und daraufhin alsbald am Brückenrande stand.

Bereit zu springen in die tosend' Gischt,
damit ihre Lebensqual für alle Zeit erlischt.
"Oh Welt, die du mich grausam formtest,
du dich niemals wirklich um mich sorgtest.

Auf der Suche nach meines Lebens Sinn,
ich niemals fand was ich wirklich bin,
drum schließ ich, schweren Herzens draus,
in Gottes Werk steh ich geringer als ne Maus."

"Solch harsche Wort zu hören, gar schmerzenvoller Tand,
seinen Platz in Gottes Werk doch niemand jemals hat erkannt.
doch gleich es schmerzt mich dies zu hören,
lass ich mich doch von eurem Anlitz betören."

Das Mädchen sich wendet ab vom tosend' Fluss,
um zu erkennen, den Sprecher dies' Genuss'.
Das sie betöre ihn, klingt für sie gar sonderbar,
doch steht er dort, ruhig, sanft und unscheinbar.

"Deine Schöhnheit zeugt von Gottes Güte",
spricht er, "erst recht, stehst du in voller Blüte."
"Was wisst ihr von Gottes Güte?" ist die Antwort.
"Drum möcht ich sein für mich, an diesem Ort."

"Die Einsamkeit uns nur verbittert,
ich merke schon, der Tod dich wittert.
Ich bin geschickt, dein Leben zu erretten,
bevor die Engel dich zur letzten Ruhe betten.

Das du so begierig bisset auf den Tod,
zeichnet dich als Menschen großer Not.
Erzähl mir von deinem tiefem Leiden,
davon was Menschen sonst gerne meiden."

"Meine Schmerzen gehören mir allein,
mein Herz ist alles andere als rein.
Die Last der Leiden, die ich ertrag,
wird nicht geringer wenn ich sie sag."

"Schmerzen sind des Teufels Gift,
das dich von innen aus zerfrisst.
Öffne dich, und lass uns deine Schmerzen teilen,
dann vermögen wir dies Vergiftung zu heilen.

Das Leben kann voller Schmerzen sein,
die sich bohren in dein Herz hinein.
Selig ist, wer seine Schmerzen wahrhaft lebt,
und dadurch zu neuem Leben aufersteht.

Wenn du leben willst - ohne Leid,
dann teil mit mir, was dich treibt.
Der Tod ist nur eine Form der Flucht,
im Meer des Lebens keine sich're Bucht."

"Das Meer meines Lebens gleicht dem Sturm,
in dem ich versink, ich elend kleiner Wurm.
Einsamkeit mein Herz erfüllt, Tag ein Tag aus.
Warum nicht machen, diesem Leben den Garaus?"

"Einsamkeit ist ein Zustand nur von endlich Dauer,
es spielt keine Rolle ob Adel oder nied'rer Bauer.
Wer einsam bleibt im Leben, für läng're Zeit,
ist für Gesellschaft wohl noch nicht bereit.

Auch wenn wir eine Roll' erfüll'n in Gottes Plan,
So bestimmt im Leben auch, das, was haben wir getan.
Verantwortung und Schuld, mögen wiegen schwer,
doch tragen wir sie stets mit uns umher.

Der Herr schenkt uns das Leben, damit wir es selbst gestalten,
und wenn Menschen, die Händ' emporgestreckt zu Fäusten ballten,
verkannten sie, was sie an ihrer Seele haben,
die ist, angefüllt mit Gottes reichen Gaben."

"Wenn mein Leben liegt in meiner Hand,
ist nicht auch der Schmerz, meiner Taten Tand?
Heißt es nicht, das du Gottes Liebe nicht würdig bist,
wenn du erliegst des Teufels gewiefter List?

Trag ich als Mensch noch meines Lebens Würde,
wenn ich scheiter, an jeder kleinen Hürde?
Oder ist dann mein Leben nichts mehr wert,
und am Tode nunmehr nichts verkehrt?"

"Deine Würde behälst du bei, selbst im Tode.
Sie ist kein Stück der neusten Mode,
die vergeht, wie Straßenstaub im Wind,
die Würde gehört zu dir, mein Kind.

Doch was spüre ich, dich bedrückt noch mehr.
Was greift dich an, wo versagt deines Herzens Wehr?"
"Alles was mein Leben einst erfüllte,
sich im dunklen Gewand des Todes hüllte.

Obgleich der schwarze Reiter, mich am leben ließ
er mein Leben erfolgreich, in den Abgrund stieß.
Ich habe nichts mehr was des Lebens würdig ist,
meine Zukunft ist dunkel - und ungewiss."

"Das Leben ist ein ew'ger Kreislauf,
drum hört es auch so schnell nicht auf.
Aus dem Tode gebirt das Leben - jung,
nur Vernichtung bringt Erneuerung.

Drum sehe dies nicht als ein Ende deines Wesens,
sondern als Chance für einen Neubeginn des Lebens.
Die Zukunft bleibt dunkel an allen Tagen,
doch sie zu beschreiten, muss man wagen."

"Sie zu beschreiten, ist etwas, was ich nicht vermag.
Die Angst bedrückt mich zu sehr, als das ich es wag.
Das Leben ist unsicher, voll Gruben und Gefahren, allerort.
Der Tod ist die einz'ge Sicherheit, wenn er mich spület fort."

"Angst ist ein ständ'ger Gast an unserem Tische,
und wichtig, wie das Wasser für die Fische.
Die eig'ne Angst zu akzeptieren, man muss sein bereit,
um sie zu überwinden für alle Ewigkeit.

Was dir fehlt, fehlt so vielen,
ist Hoffnung und der Mut zum Leben,
damit du lernst dich Selbst zu lieben.
Doch dies kann ich dir niemals geben,
denn diese Kraft, ist die Kraft deines Herzens.
Doch hoffe nicht, aufs Vergehen deiner Schmerzen,
was es bringt, ist das du siehst mit off'nen Augen, klar
und erkennst was in deinem Leben jemals wichtig war.
Drum rat ich dir, geh hinaus in diese Welt,
und erkenn die Werte jenseits von Macht und Geld."

Mopry
05.04.2005, 10:03
Puh, mit Balladen kenn ich mich nun überhaupt ncht aus, aber werd mal versuchen eine halbwegs annehmbare Kritik zustande zu brngen. ^^°

Allgemein finde ich die Ballade nicht wirklich schlecht.
Nur stören mich einige Verse.
An den Stellen wirkt es holprig und gezwungen. Und das stört das Gesamtbild. :/
Etwa schon der Reim von Zukunft aus Vernunft.
Bei der Vernunft fehlt imho eine Silbe, der ganze Vers bricht vorzitig ab.
S ist es auch bei anderen Stellen.

Man merkt wirklich das du damit deine ersten Schritte in Richtung Ballade tust.
Aber niemand ist als Meister vom Himmel gefallen. ^^