Serpico
21.03.2005, 22:47
Vor dem Vorgänger Sea Change hatte Beck angedacht, ein Rock-Album zu machen und es kam ganz anders; danach hieß es erst, es werde relativ schnell ein neues Album kommen, da noch genug Material übrig wäre, wodurch man schon auf eine art zweites Sea Change gehofft hatte, aber auch diesmal kam es, was sonst, anders.
http://www.laut.de/bilder/lautstark/artikel/cdreview/11762/cover_160x160.jpg
"Guero" heißt das neue Werk und ist wiedermal eine Überraschung, denn wenn man die CD in den Player legt und die ersten Tracks hört, wird man plätzlich ein Jahrzehnt in die Vergangenheit geworfen, zum Grammy-Album "Odelay", denn die Songs scheinen tatsächlich wieder vom alten Beck zu sein.
Doch auch wenn dieser erste Eindruck nicht von der Hand zu weisen ist, den Nagel wirklich auf den Kopf treffen tut er auch nicht.
"E-pro", "qué onda guero", "black tambourine" und "hell yes" klingen zwar schon verdammt nach dejá vu, aber sind
1. zu gut, um einfach als Neuauflagen betrachtet zu werden und
2. nicht einmal die Hälfte vom Album.
Wenn man es genau nimmt, ist "Guero" eigentlich sowas wie die Zusammenfassung der bisherigen (Major-) Platten. Die bereits genannten klingen am stärksten nach "Odelay", bei "Missing" und "Earthquake Weather" (mit Tom Waits an der Gitarre) fühlt man sich an die Sonnigen Momente von "Mutations" erinnert und gelegentlich scheint auch der dreckige Charme von "Mellow Gold" hindurch. All dies wird aber durchaus so verpackt, dass es etwas neues ergibt.
Beck's Neuling stellt somit also weniger einen Rückschritt dar, als vielmehr einen "point of no return" - hiernach kann er entweder wirklich nur etwas altes wiederholen, oder wieder etwas neues schaffen, denn nocheinmal etwas altes so geschickt in einen neuen Umhang zu stecken, dürfte ihm nicht gelingen.
Ein verdammt gutes Album ist es alle male - Scheiße, das ist ja auch Beck!
...im Prinzip stopft das Album weniger das Verlangen nach neuen Songs, als es hervorruft. Man will einfach, dass jede Seite von Herrn Hanson genügend Platz bekommt und vielleicht ist das auch der Schwachpunkt des Albums: auf 52 Minuten (inklusive Bonus Track) gibt es einfach zu wenig von allem, obwohl - oder wohl auch gerade weil - von allem etwas dabei ist. Schade ist auch, dass David Campell, der Vater von Beck, nichtmehr so vertreten ist, wie noch auf dem Vorgänger.
Hier die Tracklist vom regulären in Deutschland erhältlichen Album:
01. e-pro
02. qué onda guero
03. girl
04. missing
05. black tambourine
06. earthquake weather
07. hell yes
08. broken drum
09. scarecrow
10. go it alone
11. farewell ride
12. rental car
13. emergency exit
14. (bonus track) send a message to her
Meine persönlichen Favoriten sind das mit einem herrlichen Refrain ausgestattete "earthquake weather" und der glatt als Rocker durchgehende Bonus Track.
http://www.laut.de/bilder/lautstark/artikel/cdreview/11762/cover_160x160.jpg
"Guero" heißt das neue Werk und ist wiedermal eine Überraschung, denn wenn man die CD in den Player legt und die ersten Tracks hört, wird man plätzlich ein Jahrzehnt in die Vergangenheit geworfen, zum Grammy-Album "Odelay", denn die Songs scheinen tatsächlich wieder vom alten Beck zu sein.
Doch auch wenn dieser erste Eindruck nicht von der Hand zu weisen ist, den Nagel wirklich auf den Kopf treffen tut er auch nicht.
"E-pro", "qué onda guero", "black tambourine" und "hell yes" klingen zwar schon verdammt nach dejá vu, aber sind
1. zu gut, um einfach als Neuauflagen betrachtet zu werden und
2. nicht einmal die Hälfte vom Album.
Wenn man es genau nimmt, ist "Guero" eigentlich sowas wie die Zusammenfassung der bisherigen (Major-) Platten. Die bereits genannten klingen am stärksten nach "Odelay", bei "Missing" und "Earthquake Weather" (mit Tom Waits an der Gitarre) fühlt man sich an die Sonnigen Momente von "Mutations" erinnert und gelegentlich scheint auch der dreckige Charme von "Mellow Gold" hindurch. All dies wird aber durchaus so verpackt, dass es etwas neues ergibt.
Beck's Neuling stellt somit also weniger einen Rückschritt dar, als vielmehr einen "point of no return" - hiernach kann er entweder wirklich nur etwas altes wiederholen, oder wieder etwas neues schaffen, denn nocheinmal etwas altes so geschickt in einen neuen Umhang zu stecken, dürfte ihm nicht gelingen.
Ein verdammt gutes Album ist es alle male - Scheiße, das ist ja auch Beck!
...im Prinzip stopft das Album weniger das Verlangen nach neuen Songs, als es hervorruft. Man will einfach, dass jede Seite von Herrn Hanson genügend Platz bekommt und vielleicht ist das auch der Schwachpunkt des Albums: auf 52 Minuten (inklusive Bonus Track) gibt es einfach zu wenig von allem, obwohl - oder wohl auch gerade weil - von allem etwas dabei ist. Schade ist auch, dass David Campell, der Vater von Beck, nichtmehr so vertreten ist, wie noch auf dem Vorgänger.
Hier die Tracklist vom regulären in Deutschland erhältlichen Album:
01. e-pro
02. qué onda guero
03. girl
04. missing
05. black tambourine
06. earthquake weather
07. hell yes
08. broken drum
09. scarecrow
10. go it alone
11. farewell ride
12. rental car
13. emergency exit
14. (bonus track) send a message to her
Meine persönlichen Favoriten sind das mit einem herrlichen Refrain ausgestattete "earthquake weather" und der glatt als Rocker durchgehende Bonus Track.