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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Warum brauchen die Menschen soviel Aufmerksamkeit?



Lee
18.04.2003, 01:13
Man sieht es überall, Menschen die nach Aufmerksamkeit schreien. Ob's Menschen mit besonders auffallender Kleidung, einem Gang (ich meine z.B. die Hip Hopper), oder Menschen die laut herumschreien, besonders flippige Frisuren, ... . Ich hoffe ihr wisst was ich meine.
Ich meine der Mensch tut das doch nicht weil er es gut findet oder einen Sinn darin sieht, das ist doch alles bloß der Wunsch nach Aufmerksamkeit.
Oder sehe ich das falsch?

Zack
18.04.2003, 01:32
kenne ich das ganze ^^''
ich habe keine ahnung, wofür irgentwelche menschen aufmerksamkeit haben wollen. ich für meinen teil bin immer zufrieden, wenn ich ohne weitere beachteung das machen kann, was ich will.
manche verbringen ihre zeit sogar mit sachen, die sie nichteinmal im geringsten interessieren, oder kaufen sich sachen für ihr geld, an dem sie keinen spaß haben nur um in einer bestimmten gruppe akzeptiert, oder im mittelpunkt zu stehen :rolleyes:
ich denke die shi weiß von wem ich rede...

zack

invincible Lilly
18.04.2003, 01:40
Na Lee, da fällt Dir aber ein extremes Beispiel ein zum Vorführen. :rolleyes:

Erst einmal finde ich, dass alle Menschen Aufmerksamkeit wollen, denn wir sind soziale Wesen, wir haben die Fähigkeit, uns auszutauschen, wir lernen durch den Umgang miteinander und damit wir das können, brauchen wir ein Feedback.

Manche versuchen sowas durch enorme Leistung, damit sie Anerkennung bekommen durch hohe Einkünfte und Macht. Manche gehen auf andere Menschen zu und reden mit ihnen, sind freundlich, damit sie ein Stück davon zurückbekommen. Wieder andere, die sowas vielleicht nicht können, aber sehr gut aussehen, verstärken dieses noch dadurch, dass das mehr auffällt, und bekommen ihr Feedback durch bewundernde Blicke, was ihnen vielleicht ausreicht.

Ich denke, irgendwie gibt jeder Mensch etwas von dem, was er zu vergeben hat, in der Hoffnung, auf welche zu treffen, die das erkennen und ein Feedback zu bekommen. Es gibt bestimmt auch jede Menge solcher, die stiller sind und es vielleicht nicht so zugeben, aber sie versuchen es dann nur auf andere Weise, ich nehme mal als Beispiel einen introvertierten Typ, der dadurch auffällt, dass er eine besondere website erstellt oder ein Buch schreibt oder ein Bild malt.

Auch wenn die Menschen alle sehr unterschiedlich sind und es bei dem einen mehr, dem anderen weniger auffällt, denke ich doch, dass keiner für immer alleine bleiben will und durch seine Taten das erreichen will. :D

Ifrit
18.04.2003, 01:47
...und durch diesen Thread erhoffst du dir Aufmerksamkeit, ist es nicht so ? :)

Lilly hat eigentlich wie immer schon alles so in Worte gefasst wie ich das bestenfalls hätte tun können, deshalb...schließe ich mich da mal ganz frech an. :D

Lee
18.04.2003, 01:59
Original geschrieben von invincible Lilly


Erst einmal finde ich, dass alle Menschen Aufmerksamkeit wollen, denn wir sind soziale Wesen, wir haben die Fähigkeit, uns auszutauschen, wir lernen durch den Umgang miteinander und damit wir das können, brauchen wir ein Feedback.
Dennoch handeln wir ja gerade deshalb aber doch soo irrational.

Man sagt doch, wenn im Wald ein Baum fällt, und keiner hört es, ist er dann gefallen?

Wenn es einen Menschen gibt, und er wird von niemandem beachtet, gibt es ihn dann überhaupt?

Sicher gibt es ihn physisch, der umgefallene Baum ist ja auch da.
Aber das Umfallen des Baumes hat keine Auswirkung gehabt, so hat der Mensch Angst davor, keine Auswirkung in seinem Leben zu haben.

Was ist schlimmer, zu sterben, oder zu sterben und keiner erinnert sich an einen?
Letzteres stelle ich mir grausamer vor.

Aber wenn KEIN Mensch Aufmerksamkeit erwirbt, wie sollten die Menschen dann voneinander lernen?

Wenn es aber nur ein Mensch schafft, keine Aufmerksamkeit zu erwerben, und praktisch im stillen die Menschheit beobachtet, ohne selbst diesen Druck zu spüren und ihm nachkommen zu müssen...ich glaube, dieser Mensch kann zu sehr viel Weisheit gelangen!


Original geschrieben von Ifrit
...und durch diesen Thread erhoffst du dir Aufmerksamkeit, ist es nicht so ? :)

Für mein Anliegen?
Jawohl, genau wie du mit deinem.

Ich bin da auch keine Ausnahme, strenge mich aber auch nicht an eine zu sein.

Ifrit
18.04.2003, 02:03
Original geschrieben von Lee
Für mein Anliegen?
Jawohl, genau wie du mit deinem.

Ich bin da auch keine Ausnahme, strenge mich aber auch nicht an eine zu sein.

Nunja, wenn man so einen Thread eröffnet hat man imo entweder Langeweile oder hält sich selbst nicht für einen zu dieser "Spezies" Gehörenden. Bei dir tippte ich auf Letzteres, deshalb mein Comment. ;)

Lee
18.04.2003, 02:07
Original geschrieben von Ifrit
Nunja, wenn man so einen Thread eröffnet hat man imo entweder Langeweile oder hält sich selbst nicht für einen zu dieser "Spezies" Gehörenden. Bei dir tippte ich auf Letzteres, deshalb mein Comment. ;)
Auch ich bestehe nur aus Blut, Fleisch und Knochen.
Dennoch versuche ich mein Handeln zu hinterfragen um mich besser zu verstehen.
Ist das so verwerflich?;)

invincible Lilly
18.04.2003, 02:53
Ich weiß nicht, was Eure Diskussion jetzt soll, Iffi :confused:

Ich finde das Thema richtig gut und ich denke, Lee ist sich auch ziemlich der Bedeutung dessen bewußt. Nur glaube ich, dass nicht alle Menschen auch dazu stehen, dass sie Aufmerksamkeit wollen, solche, die es absolut nicht wollen, wie der einsame stille Beobachter, der zu großer Weisheit gelangt, sowas kann es vielleicht geben, in dem einen oder anderen großen Philosophen mag vielleicht etwas davon gegeben haben, aber ich glaube nicht an die totale "in-sich-Gekehrtheit" der Menschen. Auch die Philosophen hatten bestimmt ihre Austauschpartner.

Nun fällt mir noch ein Typ Mensch ein, der scheinbar ohne andere auskommt, das ist der Eremit, der sich freiwillig in die Einsamkeit begibt. Nur - ich habe noch keine jungen Eremiten oder Einsiedler gesehen, ich denke, eine solche Entscheidung kommt nach herben Enttäuschungen mit anderen Menschen. Woher eine solche Enttäuschung rührt, liegt aber IMHO mehr im Charakter dessen, der den Rückzug antritt.

Mir fällt noch eine besondere Gruppe ein, die aber auch nur Aufmerksamkeit will, das sind die "Antis", solche, die gegen alles sind und Normen und gesellschaftliches Verhalten sehr in Frage stellen. Sie geben sich anders, sie kleiden sich anders, und dadurch finden sie Aufmerksamkeit: ablehnende bei denen, die sowas verdammen und anerkennende bei evtl. Gleichdenkenden.

@ Iffi
Du meinst, ich wollte Aufmerksamkeit mit meinen Beitrag da oben? Sicher wollte ich das, ich will das immer, es ist für mich ganz normal. Ich habe in meinem Leben schon immer viel Aufmerksamkeit bekommen, gerade Dir hab ich schon ne Menge davoin erzählt. Es war nicht immer nur angenehme, es gab auch verdammt viel Kritik dabei, aber auch das ist Aufmerksamkeit, aus der man lernt für sein Verhalten.

BTW, da fällt mir etwas ein: Warum schauen wir anderen Menschen in die Augen? Warum lächeln wir jemand an oder strecken jemand die Zunge heraus? Habt Ihr schon mal psychisch Kranke gesehen, die einen solchen Blick nicht aushalten und erwidern können? Sowas ist erschreckend, finde ich.

Ifrit
18.04.2003, 03:02
Original geschrieben von invincible Lilly
Ich weiß nicht, was Eure Diskussion jetzt soll, Iffi :confused:

Diskussion ? Ich sehe keine, ich hab' nur kurz einen Satz an Lee (und nicht dich) gesagt um ein wenig zu sticheln und Aufmerksamkeit zu erlangen nicht mehr und nicht weniger.


Original geschrieben von invincible Lilly
@ Iffi
Du meinst, ich wollte Aufmerksamkeit mit meinen Beitrag da oben?

Nein, ich meinte Lee. Wenn ich "Thread" sage, dann meine ich auch "Thread" und nicht "Posting/Beitrag" o.Ä. *Lilly mal das Forum-Wörterbuch in die Hand drück* :p

invincible Lilly
18.04.2003, 03:15
Ach Iffi, ich hab dich erst jetzt richtig verstanden, sorry :(
Ich bin so ne hektische Tante heute, da passiert sowas.

Soll ich am besten wieder löschen?

Ifrit: Nö wieso, so erfahrn' die Leute wenigstens mal was über dich. ^^

Lee
18.04.2003, 03:25
Original geschrieben von invincible Lilly

Nur glaube ich, dass nicht alle Menschen auch dazu stehen, dass sie Aufmerksamkeit wollen, solche, die es absolut nicht wollen, wie der einsame stille Beobachter, der zu großer Weisheit gelangt, sowas kann es vielleicht geben, in dem einen oder anderen großen Philosophen mag vielleicht etwas davon gegeben haben, aber ich glaube nicht an die totale "in-sich-Gekehrtheit" der Menschen.

Dazu fällt mir spontan eine Lebensweissheit ein.

"Unnahbare Menschen sind meistens die mit den größten psychischen Problemen"


Es wäre traurig, wenn man nur hier ist, was man ist, wenn man denkt, nachdenkt, gegenhält, argumentiert, liest und neue Eindrücke und Meinungen das eigene verkrustet Weltbild ankratzen, sich anregen lassen, sein Weltbild korregieren.
Es gibt nicht nur "hier drin und den Rest da draußen". "Da draußen" gibt es nicht nur die Dummen - ähm ... "hier drin" gibt es nicht nur die Philosophen ...
_Meine_ Erfahrungen haben sich für _mich_ _noch_ nie als Fluch erwiesen. Ich fühle mich allerdings auch genauso wenig verantwortlich für meine Mitmenschen, wie ich von der Richtigkeit meines Denkens und Handelns überzeugt bin.

Was man alles tun kann:

1. Gegen den Strom schwimmen.
2. Im strom stehen bleiben, und wie blöde dem Strom zu sagen, er soll anderherum fließen.
3. Mit dem Strom sich treiben lassen und versuchen, das Ziel zu erkennen (im unerschütterlichen Glauben, alles hat ein höheres Ziel, dass man noch nicht versteht).
4. Trotzig ans Ufer setzen und nicht mehr "mitspielen".
5. Mit Gleichgesinnten gegen den Strom stellen und festellen, wie eng man auch steht, das Wasser plätschert immer durch eine Ritze ...

Wie auch immer, der Strom hat uns bald vergessen, wir ihn nicht.

Dennoch lassen wir uns also oft dazu verleiten Menschen zu beeindrucken die wir im schlimmsten Fall nicht einmal leiden können.

Schattenläufer
18.04.2003, 03:45
@Lee: Stimmt irgendwie, das mit dem Strom. Guter Vergleich.

Ich weiß nicht ob das jetzt hier passt oder nicht, aber es gibt in unserer Klasse ein paar Mädchen, die sich erlaubt haben, jeden von uns auf ihrer Homepage zu beschreiben. Unter anderem auch einen Freund von mir. Von ihm wissen sie gar nichts, denn, wie sie auch schreiben, man hört im Unterricht kaum etwas von ihm. Also sagen sie, dass er eher ein Mitläufer ist, der keine eigene Meinung hat. o_O Macht das Sinn? Ich kenne ihn eher als einen, dem total egal ist, was andere von ihm denken (weshalb ich wohl bei diesem Thread an ihn denken musste). Seitdem kann ich diese vier Mädchen nicht mehr so gut leiden, denn ich habe gemerkt, wie oberflächlich sie sind.
Außerdem haben sie über mich geschrieben, dass ich Leute "eklig ansehe" -_- Gar nicht wahr!

Naja, ich glaube, das hatte jetzt doch weniger mit diesem Thread zu tun, ich lass es aber trotzdem mal. Vielleicht bekomm ich ja ein wenig Aufmerksamkeit eines Mods, der mich wegen Spammens bannt. :)

FlamingAmarant
18.04.2003, 04:49
Wo ich die Zitate mit dem Strom lese, fallen mir auch einige ein:
Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom

Wer mit dem Strom schwimmt, verliert sich bald im Meer
Gerade letzteres finde ich immer wieder sehr zutreffend. Es gibt genug Leute, die glauben, Aufmerksamkeit zu erlangen, indem sie wie die Masse sind. Sie denken, dadurch anerkannt zu werden, "in" zu sein, und merken gar nicht, wie sehr sie sich dabei eigentlich verlieren... Auf meiner Schule kann man sich in der Pause umsehen und muß erst einmal blinzeln, um all die gleichgekleideten, gleichgestylten Jugendlichen auseinaderhalten zu können. Sie hören dieselbe Musik, gehen in dieselben Discos, und wenn man dem Schein trauen darf, haben sie auch dieselben Ansichten in allen Belangen. Individualität suche ich meistens vergeblich. Ich selbst bin nicht gerade sehr "durchschnittlich", aber nicht aus Protest, sondern einfach, weil ich mich so wohlfühle, wie ich bin, und weil es meinem Lebensgefühl entspricht. Was andere denken, ist mir eher egal, wenn es nicht zu kraß wird (es kommt schon vor, daß ich an der Haltestelle zusammengeschlagen werde etc.) Mist, das klingt ja fast, als wollte ich hier Aufmerksamkeit erlangen :D Ich hoffe, ich habe hier nicht am Thema vorbeigespammt...

Lysandros
18.04.2003, 05:08
Was ich speziell zum Aufmerksamkeitsbedürfnis sagen möchte, ist, dass es sehr oft mit einem starken Bedürfnis der Selbstpräsentation einhergeht. Man möchte dem anderen ein Bild von sich vermitteln, das nicht unbedingt wirklich Charaktermerkmale widerspiegelt, vielleicht sogar gegensätzlich zu ihnen ist. Als Beispiel fällt mir da gerade jemand ein, der bei einem Mädchen Eindruck schinden will und sich anders gibt als er eigentlich ist, was aber Aufsehen erregt. Ebenso jemand ist zu einem Ball eingeladen und möchte durch seine Kleidung auffallen und zwar in Bezug zum Modebewusstsein und Mode drückt auch oft den Charakter eines Menschen aus, was wieder zu einem falschen Bild führt, aber der Selbstpräsentation dient; man möchte seinen "Marktwert" erhöhen. Menschen, die gerne von anderen Menschen beachtet werden möchten, müssen sich ihre Aufmerksamkeit irgendwie beschaffen.
Oder man möchte sich vielleicht von anderen Menschen stark abgrenzen oder sich speziell zu einer Gruppe zugehörig fühlen und diese nach außen vertreten, aber ich glaube, dass das kein individuelles Aufmerksamkeitsbedürfnis ist, sondern es sich um ein Gruppenaufmerksamkeitsbedürfnis (was für ein Wort...) handelt; hierbei möchte sich die Gruppe und schließlich die einzele Person als Teil der Gruppe ihre konträre Ansicht zu gesellschaftlichen Normen und eigene Ziele oder Vorstellungen auch mithilfe ihrer Kleidung, Aussehen anderen Menschen vermitteln und um möglichst viele Menschen zu erreichen, muss diese dementsprechend auffallend sein. Eine Gruppe kann dadurch ein Eigenbewusstsein aufbauen; man ist anders. In etwa verhält es auch, wenn zwei sich feindlich gesinnte Parteien gegenüber stehen; diese zeigen ihre Einstellung meist auch durch Kleidung und Aussehen. Insofern sehe ich hier nicht das Aufmerksamkeitsbedürfnis im Vordergrund, sondern eher ein Bedürfnis sich von anderen zu differenzieren.

Skar
18.04.2003, 06:13
Original geschrieben von invincible Lilly
Mir fällt noch eine besondere Gruppe ein, die aber auch nur Aufmerksamkeit will, das sind die "Antis", solche, die gegen alles sind und Normen und gesellschaftliches Verhalten sehr in Frage stellen. Sie geben sich anders, sie kleiden sich anders, und dadurch finden sie Aufmerksamkeit: ablehnende bei denen, die sowas verdammen und anerkennende bei evtl. Gleichdenkenden.

Original geschrieben von FlamingAmarant
Es gibt genug Leute, die glauben, Aufmerksamkeit zu erlangen, indem sie wie die Masse sind. Sie denken, dadurch anerkannt zu werden, "in" zu sein, und merken gar nicht, wie sehr sie sich dabei eigentlich verlieren... Auf meiner Schule kann man sich in der Pause umsehen und muß erst einmal blinzeln, um all die gleichgekleideten, gleichgestylten Jugendlichen auseinaderhalten zu können. Sie hören dieselbe Musik, gehen in dieselben Discos, und wenn man dem Schein trauen darf, haben sie auch dieselben Ansichten in allen Belangen. Individualität suche ich meistens vergeblich. Ich selbst bin nicht gerade sehr "durchschnittlich", aber nicht aus Protest, sondern einfach, weil ich mich so wohlfühle, wie ich bin, und weil es meinem Lebensgefühl entspricht. Was andere denken, ist mir eher egal, wenn es nicht zu kraß wird (es kommt schon vor, daß ich an der Haltestelle zusammengeschlagen werde etc.)
QED

@Lysandros
Das, was du in deinen ersten Sätzen beschreibst, gehört IMO weniger zu "Aufmerksamkeit erregen wollen" sondern eher zu "mehr sein durch scheinen" - sich für etwas auszugeben, was man nicht ist, ist einfach versuchte Täuschung.

@Topic generell
Nun ja, jede Art von Kommunikation ist primär darauf gerichtet, sich mit jemand auszutauschen, und dafür muss ich dessen Aufmerksamkeit erregen... wenn mir das nicht gelingt, kann ich genausogut gegen eine Wand reden... auch der erwähnte einsame Philosoph, der von seinem Olymp auf die "dummen", "normalen" Menschen herabschaut und sie beobachtet, wird wohl seine Gedanken niederschreiben und/oder einem zufällig Vorbeikommenden mitteilen wollen (zur Not sucht er sich halt solange ein neues Plätzchen, bis er "zufällig" jemand begegnet).


Original geschrieben von invincible Lilly
BTW, da fällt mir etwas ein: Warum schauen wir anderen Menschen in die Augen? Warum lächeln wir jemand an oder strecken jemand die Zunge heraus?
Weil non-verbale Kommunikation genauso wichtig ist, wie verbale... und wenn Menschen ein Aspekt der Kommunikationsfähigkeit abhanden kommt, kann sich das auch in psychischen Störungen manifestieren...

Hab grad etwas gegoogled... während meiner Soziologie-Prüfungen (lang lang ists her) hab ich mich auch etwas mit Kommunikationstheorie beschäftigt, vielleicht ist ja jemand an dem hier (http://www.tu-bs.de/institute/allg-paedagogik/Kommunikation/kommunikation1.htm) interessiert... will jetzt nicht wüst daraus herumquoten, aber eine hochinteressante Zusammenfassung verschiedener Theorien, das...

RPG-Süchtling
18.04.2003, 07:45
Hm, woran mag das liegen? Vielleicht daran, dass wir uns nur über den Unterschied zu anderen Menschen definieren können? Wie würde sich wohl ein Mensch beschreiben, der gerade soviel Kontakt zu Menschen hatte, um zu überleben? Was mich gleich zur nächsten Frage bringt: Auch, wenn ein Mensch genug Kontakt hatte, um körperlich zu überleben, würde er dann aufgrund psychischer Störungen zugrunde gehen? Inwieweit braucht der Mensch den Menschen?

Aber jeder einzelne entscheidet sich wohl (bewusst oder unbewusst), wieviel Kontakt er zu anderen haben will (und ich interpretiere jetzt mal Kontakt als Aufmerksamkeit). Weder Selbstverleugnung und kompromisslose Konformität, noch radikaler Idividualismus. Soweit anpassen, dass man in einer Gesellschaft überleben kann, und soweit zurückhalten, dass man sich selbst noch ins Gesicht sehen kann. Das scheint doch ein ziemlich breiter Fluss zu sein, über den wir hier reden. Sollte es da nicht für alle Strömungen einen Platz geben? ;)

Und ein weiser Mann wird nicht zu einem weisen Mann, weil er nur von Außen beobachtet. Im Gegenteil: Nur deine Lebenserfahrungen machen dich wirklich weise, wenn du bemüht bist, aus ihnen die richtigen Lehren zu ziehen.
Sicher, ein Mensch ist erst richtig frei, wenn er frei von äußeren und inneren Zwängen ist. Es gibt aber wissenschaftliche Untersuchungen, die dieses Bedürfnis Anschlussmotiv nennen und es mehr oder weniger als angeboren ansehen. Also wenn es ein fester Bestandteil aller menschlichen Wesen ist, ist es dann überwindbar? Oder doch nur unterdrückbar?

Übrigens: Ich erwarte, dass jeder meinen Text liest und mir gefälligst antwortet, sonst werd ich grantig :D.

jensmannn
18.04.2003, 08:34
Hö? Ich häng hier zuhaus den Tag in meiner Bude, verlasse das Haus aus freizeittechnischen Gründen 1 ma im jahr und bei der arbeit markier ich auch keinen dicken.. na, wo hol ich mir meine aufmerksamkeit?

Jaa, da gröhlen sie alle: "Im INTERNET, du schwachkopf!"

Naja, ich bin zwar seit.. öh.. 1 1/2 etabliertes mitglied hier, aber ich werde eh nur 2ma im monat gequotet. hole ich da meine aufmerksamkeit? nope.

Mascara
19.04.2003, 05:09
Original geschrieben von jensma
Hö? Ich häng hier zuhaus den Tag in meiner Bude, verlasse das Haus aus freizeittechnischen Gründen 1 ma im jahr und bei der arbeit markier ich auch keinen dicken.. na, wo hol ich mir meine aufmerksamkeit?

Jaa, da gröhlen sie alle: "Im INTERNET, du schwachkopf!"

Naja, ich bin zwar seit.. öh.. 1 1/2 etabliertes mitglied hier, aber ich werde eh nur 2ma im monat gequotet. hole ich da meine aufmerksamkeit? nope.

So, jetzt hast du schon die Hälfte deines Durchschnitts geschafft. Glücklich? *g* *jens knuddel*

Übrigens: das ist mir wirklich in diesem Forum aufgefallen. Viele klagen darüber, dass sie regelrecht ignoriert werden. Und dass keiner Stellung gegenüber dessen Meinung nimmt. Oder dass niemand auf dessen Threads antwortet. Find ich eigentlihch recht schade.

Kenny
19.04.2003, 17:12
Original geschrieben von Mascara
So, jetzt hast du schon die Hälfte deines Durchschnitts geschafft. Glücklich? *g* *jens knuddel*

Übrigens: das ist mir wirklich in diesem Forum aufgefallen. Viele klagen darüber, dass sie regelrecht ignoriert werden. Und dass keiner Stellung gegenüber dessen Meinung nimmt. Oder dass niemand auf dessen Threads antwortet. Find ich eigentlihch recht schade.

jup, ich kenne das noch von... damals... als ich neu hier war. Hat sich auch irgendwie niemand dafür interessiert, was ich zu sagen hatte... heute ist das übrigens nicht anders...


zum Thema? auffällig? naja, ich lauf manchmal rum wie nen penner, aus dem einfachen grund: ich mag unsere gesellschaft nicht. und wenn man sich einfach selber aus dieser ausschließt, sich daneben hinstellt und sich das ganze tätatä mal als unbeteiligter betrachtet kann man eh nur noch den kopf schütteln. allerdings möchte man dann auch auf gar keinen fall wieder integriert werden. das problem ist nur: nun hat die gesellschaft ein problem mit mir...

Lysandros
19.04.2003, 17:34
Original geschrieben von Skar

@Lysandros
Das, was du in deinen ersten Sätzen beschreibst, gehört IMO weniger zu "Aufmerksamkeit erregen wollen" sondern eher zu "mehr sein durch scheinen" - sich für etwas auszugeben, was man nicht ist, ist einfach versuchte Täuschung.


aber wenn man jemanden täuschen will, braucht man dessen Aufmerksamkeit, aber du hast auch Recht ;)


Soziologie-Prüfungen

bist du etwa ein Soziologe? ich studier jetzt Soziologie im ersten Semester.

DragonClaw
19.04.2003, 17:54
jeder mensch braucht und will aufmerksamkeit, vorallem braucht man diese in den ersten paar lebensjahren. aber was ist mit den schüchternen leuten? ich glaube diese gibt es nicht in diesem forum, sonst würde er wohl kaum mit fremden leuten rumposten.

aber mal ne frage: was glaubt ihr ist mit schüchternen leuten? brauchen die einfach keine annerkennung oder aufmerksamkeit oder trauen sie sich nicht aufzufallen?

diese leute sind glaub ich meistens gut in der schule, weil sie nicht sehr viel sozialen kontakt haben und zu hause rumhocken. (das machen zwar auch andere leute, die nicht schüchtern sind, nur keine freunde haben) aber da sie gut in der schule sind, haben sie auch meist annerkennung und die aufmerksamkeit der lehrer! was meint ihr?

Schattenläufer
19.04.2003, 18:52
Ich denke schon, dass es in diesem Forum auch schüchterne Leute hat. Hier kann man sich genau überlegen, was man sagt, muss nicht schlagfertig sein. Außerdem sind es ja nur fremde Menschen, mit denen man spricht. Bei denen kann man auch ruhig mal was falsches sagen, weil sie einem im Grunde egal sein können. Dass es hier Leute gibt, die solch eine Einstellung haben, ist auf jeden Fall wahr.

Skar
19.04.2003, 19:49
Original geschrieben von Lysandros
bist du etwa ein Soziologe? ich studier jetzt Soziologie im ersten Semester.
Gott bewahre, nein ;)
Hab nur im Rahmen meines BWL-Studiums so einiges an Soziologie gelernt... Diplomprüfung im ersten Abschnitt (falls dir das was sagt). Soziologie studieren? Respekt... interessant isses ja, aber was macht man dann damit?

Dark Paladin
20.04.2003, 19:07
@Kenny:
Du wirst nicht beachtet? Jetzt mache ich mal extra ein Posting für dich;). Erstmal vorweg gibt es im Forum einige(normale) User, die ich mir merke, weil sie mir von ihren Postings her zusagen, mir sonst auch auffallen und auch wegen ihren Nicknames. Einer von denen bist auf jeden Fall du! Ich kann nur nicht auf solche Postings, die du schreibst antworten, weil sie IMO immer ein bisschen seltsam sindhttp://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_046.gif.
Als Penner rumlaufen bedeutet doch auch, Aufmerksamkeit zu erregen, oder;). IMO ist jeder Mensch ein Teil der Gesellschaft, ob er will oder nicht. Jetzt schreibe ich zwar wirren, virtuellen Müll, aber was solls:p.

@topic:
Ich denke, es gibt Menschen, die keine Beachtung haben wollen, bzw. keine brauchen. Es gibt genug Menschen, die alleine Leben ohne andere Menschen, und zwar komplett alleine. Man kann es auch so sagen: Ausnahmen bestätigen die Regel:rolleyes:. Wie auch schon gesagt sind Menschen soziale Wesen und nichts anderes als (Rudel-)Tiere, was jedoch die meisten einfach ignorieren, indem sie einen Unterschied vom Menschen zum Tier machen. Hochgepriesen sei die eigene Rasse:rolleyes:.

PS: Enough shit Posting von mir, bis denne...

Lysandros
22.04.2003, 03:28
Original geschrieben von Skar
Gott bewahre, nein ;)
Hab nur im Rahmen meines BWL-Studiums so einiges an Soziologie gelernt... Diplomprüfung im ersten Abschnitt (falls dir das was sagt). Soziologie studieren? Respekt... interessant isses ja, aber was macht man dann damit?

naja ich studiere auch Psychologie ;) und Soziologie nur als zweites, aber ebenfalls auf Diplom.
was man damit machen kann? naja OLV habe ich erst demnächst, dann kann ich mehr darüber sagen.