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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ein Experiment... (eine winzigkleine Geschichte)



Nemo
11.12.2004, 14:08
Mir ist neulich dieses hier entsprungen. Vielleicht gefällt es ja jemandem. Irgendwelche Meinungen?

LG
nemo

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Ein Experiment...

Ich habe einen Menschen umgebracht. Es war ein Experiment, ein Versuch, und es ist misslungen, der Versuch missglückt. Vielleicht war ich zu vorsichtig oder habe es zu unabsichtlich erscheinen lassen, wer weiß?

Es geschah an einem Sonntagmorgen und war kurzfristig geplant. Ich habe Sonntag gewählt, weil "S" mein Lieblingsbuchstabe ist. Es hat etwas Edles, was den anderen Buchstaben fehlt. Die Wahl viel vor dem Samstag vor allem auf Sonntag, da das O mit mir besser steht als das A. Das A hat etwas Arrogantes an sich, es will immer das erste sein und hat scharfe Kanten, die einem wehtun.. Ständig beleidigt A mich. Und daher kann ich es nicht leiden.. Jetzt könnte mir natürlich jeder vorwerfen, dass man statt Samstag auch Sonnabend sagen kann. In dem Fall käme nach dem O das N. Ich mag das N nicht besonders. Es ist mir zu glatt um nicht zu sagen glitschig.. N.. Ach, wie edel.. Und auf die beiden N´s folgt bei Sonnabend das A. Und meine Stellung zum A kennt Ihr ja bereits. Da gefällt mir das T beim Sonntag schon ein wenig besser. Eine solide Stütze, auf die man vertrauen kann, die einem immer bleibt, auf die man sich verlassen kann. Das T ist ein Kumpelbuchstabe.
Kurz und gut, es geschah also an einem Sonntagmorgen. Es hat die letzten Tage geregnet und es regnete auch an diesem Morgen und es war düster. Dies, so nehme ich an, ist mit ein Grund warum mein Versuch fehlgeschlagen ist. Der Regen hat die Menschen nicht auf die Umgebung achten lassen und es war zu düster. Es war wirklich düster. Eigentlich hätte es am nächsten Tag wohl Sturm geben müssen. Aber es gab keinen Sturm. Ich hätte vielleicht einen anderen Tag wählen sollen.

Ich war früh am morgen aufgestanden, war auf Klo gegangen, habe gespült und habe dann einen Toast gegessen und ein Glas Milch getrunken. Nun, das Glas Milch wollte ich trinken aber der Milch war bereits unmotiviert schlecht geworden und so habe ich sie ins Klo geschüttet. Eiskalt. Ohne zu spülen. Ich wollte nicht, dass die Nachbarn denken, dass ich zu oft aufs Klo gehe. Man muss immer darauf achten, was die Nachbarn von einem denken, sonst wird man nicht gemocht. Stattdessen dachte ich einfach, dass ich die Milch beim nächsten Stuhlgang mitspülen werde. Den Gestank der sauren Milch musste ich bis dahin halt ertragen. Opfer muss man bringen und sie werden gebracht.

Ich zog meinen Mantel an. Das war wohl ein Fehler. Ein Mantel ist nicht mehr cool, alle laufen damit rum. Man ist kein Außenseiter mehr, der angeguckt wird wenn man einen Mantel trägt, man ist die Masse, man fließt mit der Masse.
Ich bin dann zum S-Bahnhof gegangen und habe mich umgesehen. Der Bahnsteig ist eng und es gibt so viele Leute, die andere Personen überholen, indem sie sehr nahe an den Schienen an ihnen vorbeigehen. Ich habe mich also dicht an den Abgrund, hinter ein paar Leute gestellt und darauf gewartet, dass die S-Bahn ankommt. Nachdem ich ihre Lichter heranrasen sah und sie bereits fast im Bahnhof war habe ich kurzerhand einem jungen Mann einen Schubs in die Seite gegeben. Mit einem erschrockenem Schrei war er auf die Schienen gefallen und sofort fuhr der Zug über ihn hinweg. Er war nicht mehr zu sehen. Ich denke, das erst als die Türen sich mit einem Klingeln öffneten die meisten, oder besser gesagt fast alle gemerkt hatten das etwas passiert war. Was passiert war. Das es etwas Schlimmes war.
Nachdem sich an der Stelle, an der der Mann auf die Gleise gestürzt war eine Menschentraube versammelt hatte hörte ich, wie sich einige Leute muckierten, das man nichts sah und meinten das man so etwas doch schließlich nicht alle Tage sähen würde.. Ich konnte sie insofern verstehen, als das man wirklich nichts sah. Es gab nichts zu sehen für die sensationsgeilen Leute. Rein gar nichts außer der S-Bahn. Sie bedeckte das Opfer wie eine große Schlange und gab es nicht Preis. Muss schrecklichen Hunger gehabt haben, diese hässliche Stahlschlange. Als nach einigen Minuten die Polizei ankam wurde dann sowieso alles abgesperrt und man kam nicht mehr in die Nähe der Stelle, als die Bahn zurückgefahren wurde. Die Personalien vieler Leute wurden aufgenommen und die Leute weggeschickt. Auch meine wurden notiert und ich war frohen Mutes.

Ich ging nach Hause und wartete darauf, dass die Polizei zu mir kommen würde und mich festnimmt, aber nichts passierte. Am nächsten Tag war von dem Unfall in der Zeitung zu lesen. Es war auch die Rede davon, das die Polizei von Mord ausgeht, weil auf einem Kamerabild von der Bahnstation zu sehen sei, wie ein Mann in einem hellen Mantel den Arm in Richtung des Mannes ausstreckt und ihm einen Schubs gibt. Es war auch ein Phantombild dabei, das mir aber so gar nicht ähnlich sei. Diese Nase.. Viel zu klein. Und Locken? Wie kommen dir darauf? Ich fuhr mir durch die Haare um ganz sicher zu gehen. Keine Locken. Nicht ich. Der Gedanke festigte sich in mir, dass diese Phantombildzeichner allesamt Dilletanten sind. Nach einem Tag, an dem ich mich darüber aufregte, das die Bullerei schlampig arbeitet und wohl immer noch im Dunkeln tappte rief ich auf der Polizeistation an um mich zu erkundigen ob man bereits auf der Spur des Täters wäre. Man sagte mir, dass man diesen bereits festgenommen habe. Fassungslos legte ich auf. Was bitte? Ich war gefasst? Ich sah an mir herunter, keine Handschellen, ich stehe noch in meiner Wohnung. Ich schalte die Nachrichten ein und erfahre, dass der Täter des S-Bahnmordes der Freund des Opfers sei. Er behaupte zwar, dass er seinen Freund auf dem Bahnsteig überhaupt nicht berührt habe, aber die Videoaufnahmen zeigen natürlich das Gegenteil. Er hatte einen hellen Mantel an und er hat Locken. Und diese verdammten Schwarz-weiß -wir-schaffen-es-nicht-in-guter-Qualität-aufzunehmen Kameras. Es ist also Schiefgelaufen. Man hat mich nicht erwischt. Es war kein tolles Gefühl, es war gar kein Gefühl dabei als ich es getan habe und ich werde es wohl nicht wieder tun. Ich wurde nicht erwischt und das macht mich traurig. Vielleicht lag es aber auch nur am Sonntag.

NeoInferno
11.12.2004, 18:39
Zwar lässt die sprachliche Umsetzung und die Grammatik an einigen Stellen zu wünschen übrig aber dein Text ist durchweg unterhaltsam und stellenweise sogar richtig witzig (Das T ist ein Kumpelbuchstabe) ;)

Nichts Großartiges, kein Meisterwerk, aber gute leichte Unterhaltung für Zwischendurch.

Goddess
12.12.2004, 09:51
Naja, ich habe Dir ja eigentlich schon gesagt, daß ich Deine Geschichte gut finde und daß ich Deinen Stil zu schreiben gerne mag. Auch wenn Neo mit der Kritik an der Grammatik recht hat, aber ich glaub das weißt Du eh selber. ;)

Ich mag Deine Art Dinge zu visualisieren, das schaffst Du ja (leider) manchmal viel zu gut.

Wenn Du Lust hast, dann poste auch mal die erste Geschichte, die Du mir geschickt hast. IMHO ist die auch ganz gut.

http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/1/knuffel.gif

Nemo
12.12.2004, 16:21
Wenn Du Lust hast, dann poste auch mal die erste Geschichte, die Du mir geschickt hast.

Welche meinst du? Die Apokalypse live?

Mit der Grammatik habe ich so meine Schwierigkeiten. Ich habs jetzt mal durch die Word-Rechtschreibehilfe gejagt. Besser so?

La Cipolla
12.12.2004, 17:10
N.. Ach, wie edel..
Wer solche Phrasen verwendet... :D
Die Geschichte ist wirklich geil, lustig, allen voran böse und das Ende überzeugt auch nochmal richtig. Grammatik geht jetzt (Weiß nicht, wies davor war *_*), ich kann mir nur vorstellen, dass einige Leute mit den andauernden kurzen Sätzen Probleme haben. Bei so einer Kurzgeschichte geht das in Ordnung, aber spätestens bei was Längerem kriegst du da Probleme.
Und ja, bitte alle anderen geschichten, die du hast. *grin* :p :)

Nemo
12.12.2004, 17:43
Davor waren es viele das statt dass hinter den Kommas und einige Groß- und Kleinschreibefehler. Außerdem wurde von dem Autoren öfter SS durch ß vertauscht. Nicht sehr angenehm.


Wer solche Phrasen verwendet...
,der ist.. ?

Hier also die Apokalypse aus der ersten Reihe:

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Hey, Hey, herzlich willkommen!

Ihr fragt euch, wer ich bin? Es kommt immer mal wieder vor, das ich nach tausend Jahren aus der Hölle aufsteige um Angst und Schrecken im Netz zu verbreiten.

Das heißt.. Na ja… Um ehrlich zu sein, ist der Boss dafür zuständig.. Aber ich soll schon mal die Eintrittskarten unters Volk mischen. Bitte? Wofür?
Für den Weltuntergang natürlich!
Passiert ja nicht alle Tage und da dachten wir uns: "Teufel noch mal, nehmen wir doch Geld dafür!"
Die Show ist schon fertig geplant, es wird riesige Feuerfontänen, Lawinen, zusammenstürzende Unterwassergräben und die darauf folgende Flutwellen geben.
Es wird herrlich!
Einen Platz in der ersten Reihe kann ich natürlich nicht empfehlen, erfahrungsgemäß erwischt es diese Zuschauer immer als erstes.

Wie dem auch sei, nach dem Spektakel und einer kleinen Führung über den Jordan wird man auf der anderen Seite Jesus, die vier apokalyptischen Reiter und Merlin zur Autogrammstunde treffen.
Wir versuchen noch Robin Hood dafür zu bekommen, allerdings laufen die Verhandlungen ziemlich zäh. Er sei als Kommunist nicht bereit dazu, solch eine kapitalistische Aktion zu unterstützen. Natürlich ist sein Kompromiss, die Einnahmen den armen Teufeln zu spenden vollkommen unangebracht und so wird es wohl zu keiner Zusammenarbeit kommen..

Danach wird es noch einen gemütlich ausklingenden Abend an der Bar geben, wo Maria und Joseph für die Getränkeausgabe zuständig sind.
Am Buffet gibt es zur gleichen Zeit dann einen heißen teuflischen Kompott..

Leider haben wir es nicht geschafft Jeanne d'Arc als Tabledancerin zu engagieren.
Es würde ihr zu heiß werden, Sie verstehen?

Aber ich muss nun fort, muss noch finstere Pläne schmieden außerdem erwartet der Boss einen Bericht. Und wenn ich da zu spät erscheine komme ich nur wieder in Teufels Küche und es ist wahrlich kein Spaß Essensreste abzukratzen, die mit über 3000 Grad an den Teller geschmolzen sind..
Kartenvorbestellungen bitte an mich. ;)

Wir sehen und, ich bin mir sicher.
euer Nemo

Squall2k
12.12.2004, 18:37
Zwei Dinge, Nemo....

GEI-LO!

Die Geschichte ist echt superlustig. Jeanne D'arc wirds "zu heiss" hehehe...

ich mag echt solche Geschichten...hast du noch mehr davon?!

Nemo
12.12.2004, 19:25
Paranoia (irgendwann aus dem Jahr 2000)

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Ein Mann steht vor einer Videokamera, die er auf den Wohnzimmertisch gestellt hat. Er werkelt schnell, fast hektisch an den Knöpfen herum.

Einige Stunden später.. Das Video wird abgespielt..
*nur Ton, das Bild ist ein einziges Rauschen. Ein lautes Krachen und das dröhnen schwerer Maschinen ist zu hören. Stimmen aus weiter Ferne, die etwas schreien werden von der Stimme vor der Kamera übertönt*
“Verflixt.. Hier?„
*rascheln*
“Mistding!„
*Das Bild erscheint verzehrt und undeutlich*
“Das.. das geht doch jetzt oder?“
*Die Stimme klingt nervös und gereizt. Einige Sekunden vergehen, dann erscheint das Bild. Der Timer zeigt 13:39:57. Es ist ein Auge über den ganzen Bildschirm zu sehen, verdeckt von einer dicken Hornbrille. Die Brille entfernt sich, man sieht den ganzen Menschen. Es ist ein hagerer Mann in dicken Skiklamotten. In einer Hand hält er einen Kanister in der anderen einen Baseballschläger.*
“Hallo? Wer *rausch* bekommt: Ich bin umzingelt..
Heute Morgen sind sie wiedergekommen.. Nach 10 Jahren..
Ich.. Ich dachte ich wäre sie los..„
*Der Mann schaut sich nervös in dem total abgedunkeltem Zimmer um, dass nur von einer kleinen Gaslampe vor ihm erhellt wird*
“Aber heute sind sie wieder da..“
*Lautes Krachen von draußen, der Mann zuckt zusammen, hält den Baseballschläger schlagbereit.*
“Da! Da, da, da! Sie sind wieder da!
Ich brauche Hilfe.. Alleine komme ich gegen die ganzen nicht an..
Sie haben... Oh mein Gott.. *der Mann schwankt* Sie haben das Haus umstellt..
Ich rechne jederzeit mit einem Angriff..
Und ich weiß was sie wollen! Sie wollen..
*erneutes Krachen und Quietschen von draußen. Der Mann schreit nach draußen:*
„NEIN, IHR BEKOMMT MICH NICHT, IHR BEKOMMT ES NICHT!„
*Er geht ganz nah an die Kamera und flüstert:*
„Sie.. Sie wollen mich! Ich weiß es! Ich habe einen von ihnen sagen hören: "Gleich haben wir ihn!" Er.. Er hatte es geschrieen daher hab ich es gehört..
Aber sie werden mich nicht kriegen! Ja, Fleischer weiß sich zu helfen!„
*irres kichern*
“Martha.. Ich möchte dir sagen dass ich dich liebe aber ich habe keine Chance hier zu entkommen. Wenn ich das Haus verlasse werden sie mich kriegen..
Ich hoffe, dass dieses Video irgendwie in deine Hände kommt und du es sehen kannst..„
*leises Schluchzen*
“Ich möchte nicht das sie mich kriegen.
Sie werden mich nicht kriegen!
Es.. es tut mir leid dass ich dir das nicht noch mal persönlich sagen konnte aber ich hoffe du wirst mich verstehen..
Ich rechne...“
*Ein lautes Stöhnen und Ächzen von draußen*
“Da!.. Sie machen sich bereit.. Gleich werden sie angreifen aber ich bin zuwenig um mit ihnen fertig zuwerden.. Ich bin in der Unterzahl, diese Schweine..
Ich weiß.. Ich weiß dass ich keine Chance habe hier lebend zu entkommen aber ich werde ihnen meinen Körper nicht kampflos überlassen!„
*Der Mann blickt sich um, flüstert dann noch leiser*
“Ich habe in Johnnies Garage noch etwas“ *das Bild verschwindet und der Ton wird zu einen rauschen.. Nach einigen Sekunden:*
“gefunden! Damit werde ich es ihnen zeigen..
Wenn sie schon angreifen sollen sie das nicht ohne Verluste schaffen!
Ich habe das Benzin im ganzen Haus verschüttet!
Und sobald sie hier anrücken werden die ihr Wunder erleben!„
*Das Knirschen von draußen wird lauter, auf einmal ein lauter Knall. Der Mann springt auf. Die Kamera fliegt auf den Boden. Man sieht noch wie der Mann etwas wirft, das Bild verschwindet.. Man hört ein Rufen, dann verschwinden Bild und Ton.*

Eine Stunde später..
Vor einem brennenden Haus herrscht das blanke Chaos. Feuerwehrleute versuchen den Brand unter Kontrolle zu bekommen.. Vor dem Haus liegt, ebenfalls brennend, eine große Buche an dessen Stamm eine Kette mit einem Kettenfahrzeug verbunden ist. Davor stehen einige Leute der Stadtreinigung. Man sieht ihnen die Verwirrung im Gesicht stehen. Ein Reporter interviewt gerade den Chef der Gruppe..*
Reporter: "Können sie uns sagen was hier passiert ist? Wie ist es zu dem Brand gekommen?"
Chef: "Nu hör mal.. Wir ham ja jenausowenig Ahnung wie du.. Wir haben hier heut morjen anjefang diese Buche abzureissen.. Und heut Nachmittag, als wir se grad umjehauen hatten geht da am Haus auf einmal das Fensta uff und jemand schmeisst meinem Kumpel hier nen Baseballschläger annen Kopf.. Gott sei man dank dass der nen Helm aufhatte.. Und dann schreit da son Kerl: "Ihr bekommt mich nie!" und auf einmal geht das janze Scheißhaus in Flammen uff. Also nen Reim kann ich mir darafu nich machen.. Sicher waren wir laut aba dass doch kene Grund gleich sowat zu tun.."
Reporter: "Vielen Dank für diese Informationen.“
*Der Reporter dreht sich zur Kamera*
Reporter: „Liebe Zuschauer, anscheinend kann sich hier niemand das durchdrehen dieses Mannes erklären.. Nachbarn beschrieben ihn als ruhig und allein stehend. Er verließ selten das Haus. Näher kannte ihn hier niemand. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Kurt Weniger für FFC"

NeoInferno
12.12.2004, 20:38
Hm also im Gegensatz zu deiner ersten Geschichte finde ich Apokalypse und Paranoia garnicht gelungen. Der Humor, wenn man ihn so nennen will, ist derart oberflächig und plump, dass er vielleicht Jüngere Leser ansprechen könnte - ich hingegen kann einfach keine wirklich lustigen Stellen entdecken.

Ein paar Wortspielchen (heiss-Hölle haha) und Gastauftritte bekannter Figuren reichen, weil schlecht umgesetzt, einfach nicht um zu unterhalten. Da kann die Idee noch so viel Potenzial haben...

Und während deine erste Geschichte, je nach Tiefe der Interpretation, tiefgründige Gesellschaftskritik bieten kann (kann, muss nicht, alles Ansichtssache *g*) sehe ich in diesen beiden Texten schlicht keine sinnvolle Intention. Natürlich ist Tiefe bei Geschichten die nur lustig sein und unterhalten wollen kein Kriterium das zu schwer wiegt. Wenn sie denn wirklich unterhalten können fragt man sich schließlich garnicht nach einem tieferen Sinn sondern genießt den Humor.

Da Humor aber immer etwas stark subjekives ist warten wir einfach mal auf andere Kommentare. Evtl. liege ich ja völlig falsch und habe mich mit der Kritik als humorloser Klotz geoutet :D

So Long,
Neo

Squall2k
12.12.2004, 22:47
hmmm...also bei der Story um den paranoiden Mann hat mir irgendwie die Pointe gefehlt... (oder ich hab sie nicht verstanden... :rolleyes: )

Aber wie gesagt... Die Apokalypse Story ist, was den Witz anbelangt, zumindest schon mal weeeeeit über dem unterhaltungswert einiger Comedy und Sketch Shows im Fersehen, die ich jetzt nicht aufzählen will... (Robin Hood als Chef des neuen KomInform...yo ....*prust* *ich kann nit mehr...*)

Nemo
13.12.2004, 08:12
Hm also im Gegensatz zu deiner ersten Geschichte finde ich Apokalypse und Paranoia garnicht gelungen. Der Humor, wenn man ihn so nennen will, ist derart oberflächig und plump, dass er vielleicht Jüngere Leser ansprechen könnte - ich hingegen kann einfach keine wirklich lustigen Stellen entdecken.
Ich will mich da auch gar nicht rausreden, die zweite und dritte Geschichte haben nicht wirklich Tiefgang. Aber manchmal möchte man auch einfach nur lachen, ohne viel darüber nachzudenken warum man lacht. Und wenn das bei manchen klappt, dann bin ich schon zufrieden. :)

Goddess
13.12.2004, 08:29
Welche meinst du? Die Apokalypse live?

Mit der Grammatik habe ich so meine Schwierigkeiten. Ich habs jetzt mal durch die Word-Rechtschreibehilfe gejagt. Besser so?

Nein, eigentlich meinte ich den kurzen Text mit dem Tisch...

Weißt Du, was Deine Texte im Allgemeinen verbessern würden? Übung. Du hast so lange nichts mehr geschrieben (wegen mir!?) und ich weiß, daß in Dir viel Potential steckt. Just go on!

http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/1/knuffel.gif

Nemo
13.12.2004, 08:49
Weißt Du, was Deine Texte im Allgemeinen verbessern würden? Übung. Du hast so lange nichts mehr geschrieben (wegen mir!?) und ich weiß, daß in Dir viel Potential steckt. Just go on!

http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/1/knuffel.gif

Übung.. Naja, ich hab dir ja mal erzählt, warum ich schreibe, vielmehr wann ich zum schreiben in der Lage bin. Eigentlich freut es mich ja selber, das ich mal wieder etwas hinbekomme, aber warum immer nur unter diesen Umständen..
Trotzdem danke für die Ermutigung. :)

Re- http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/1/knuffel.gif

Na, ob der Text Leute zum lachen bringen kann.. Ich wage es ja zu bezweifeln.. ;)

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Er kommt nach Hause, steigt die Treppen hinauf schließt die Tür auf und wird von einer Hitzewelle niedergeschlagen. Nachdem er sich wieder aufgerappelt hat tritt er ein.
Nicht einmal frieren kann man mehr richtig wenn man es möchte und sofort werden die Heizungen ausgedreht. Verbrauchen ja eh nur Gas. Und damit Geld. Er geht in die Küche, aber der Kühlschrank ist leer. Das ist so, das muss manchmal so sein, da kann man eigentlich nichts gegen tun, weil man die Wohnung, die Sicherheit nicht verlassen möchte. Er geht ins Wohnzimmer, setzt sich an den Rechner und beginnt zu schreiben. Nach all der Zeit wieder eine "Inspiration" zu schreiben. Warum geht das bei ihm eigentlich nur, wenn es ihm schlecht geht?
"Ach, was soll man sonst machen, an einem Tag an dem niemand anruft..
Was fängt man mit sich an, wenn einem die Gedanken wie Flummis durch den Kopf hüpfen, mal da sind, mal dort. Und ab und an bekommt einer richtig Schwung und verursacht eine Delle. Von innen, nicht von außen. Außen ist man ja hart. Wenn ein böser Flummi von außen versucht Schaden anzurichten wird er absorbiert und springt drinnen weiter. Die äußere Schale bleibt unangetastet, innen hüpft der Flummi und verursacht Dellen.

Was also macht man an einem Tag, nachdem man sich vorgenommen hat soviel zu ändern? Man bleibt sitzen.
Warum nur, warum nur, wieso nur? Vielleicht ist es die Erinnerung an die Geborgenheit, die man sich nun selber wieder aufbauen muss. Vielleicht ist es die Angst vor einer erneuten Veränderung die nicht zugelassen werden darf. Es darf nicht noch mehr verändert werden, denn dann geht etwas kaputt. Eine Veränderung reicht, der Stuhl wurde von dem einem Tisch an den anderen gestellt. Man kann ihn sich immer noch zum alten Tisch herziehen und daran sitzen aber der Stuhl gehört da nicht mehr hin. Er gehört nun an den anderen Tisch. Der ist schöner, moderner und von IKEA.

Nun sitzt man also an so einem Tag wieder zuhause und kommt sich vor wie ein alter Tisch, von Holzwürmern durchlöchert und schon zu marode um noch im hübschen Esszimmer zu stehen. Und ihm wurde sein Stuhl geklaut. Man ist aber nicht dieser Tisch, man denkt es sich nur. Eigentlich sitzt man weit von ihm entfernt an einem Schreibtisch, an einem Computer, der bunten virtuellen Welt, die einen nicht mag, die ewig braucht bevor sie einem antwortet wenn man hineinruft. In dieser Welt ist man wer anders, in dieser Welt ist alles beim alten geblieben, hier wird kaum etwas verändert. Auch hier kann ein Stuhl von einem Tisch zu einem anderen gerückt werden oder sogar alle, die zu dem alten Tisch gehörten. Aber es macht in der bunten Welt nichts. Es ist hier nicht wichtig. Also warum nicht komplett in diese Welt auswandern? Hartes Glas verhindert das, es ist die Grenze und Einwanderer sind nicht erwünscht.

Also setzt man sich hin, es geht einem schlecht und man schreibt. Man hat wieder eine Inspiration die man nicht mehr haben wollte.

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Und noch eine. Viele Sachen sind auf Teufel komm raus gereimt, aber es geht auch mehr um den Inhalt. Fun, anyone?

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Der kleine Held

Eines Tages hüpft ein kleiner Held den Strand entlang.
Nun, noch weiß er nicht, dass er ein Held ist aber er wird es sicherlich bald erfahren.
Siehst du? Dort kommt Schicksal des Weges, rein zufällig wie es scheint doch wer kennt schon Schicksal genau?
Wie auch immer, auf jeden Fall spricht es mit dem Kleinen.
Ich kann nicht genau verstehen was es sagt, aber das ist sicherlich auch egal, denn wichtig ist nur:
Jetzt weiß der Kleine, dass er für größeres vorherbestimmt ist.
Und so zieht er, nachdem er älter, aber nicht größer geworden ist, in die Welt um seiner Bestimmung zu folgen.
Er erlebt Schlachten mit und sogar ganze Kriege.
Trägt ab und an Niederlagen heim, doch zum größten Teil Siege.
Und eines Tages trifft er einen Menschen,
wie Kriegsherren ihn sich wünschen.
Grob und stark und kein Gehirn,
denkste, denn es arbeitet gut hinter seiner Stirn
und er weiß genau was er will.
So grob er auch ist, seine Stimme klingt schrill
als er zu unserem Helden spricht:
Hey, Bursche, ja, dich mein ich,
ich sag’s dir ins Gesicht, dich,
dich mag ich nicht.
Du siehst mir zu ehrenhaft aus,
und zugleich kraftlos und schmächtig wie eine Maus.
Was zieht dich in den Garten des Krieges
und damit raus aus deinem Haus?
Siehst aus als ob du keiner Fliege etwas tun könntest,
klein wie du bist, dich zerquetsche ich, wie eine Laus."
Doch denn Kleinen packt bei diesen Worten nicht der Graus.
"Klein mag ich sein,
und vielleicht bin ich auch nicht so stark wie du,
doch bin ich behände, mit Hand wie mit Schuh.
Hab viele Schlachten schon geschlagen
und kann sogar von mir sagen,
dass ich vom Schicksal selber weiß:
Ich werde ein Held.
Und daran arbeite ich nun mit Fleiß."
Der Große schaut nun ein wenig verdutzt drein,
kann dieser Kleine wirklich ein Held sein?
Ein Held wie er im Buche steht,
wieder durch diese Lande geht?
"Nun" spricht er: "Ich werd mal schauen."
Er stampft mit dem Fuß auf die Erde,
auf das an der Stelle nichts mehr wachsen werde.
Beim Stampfer sieht man die Erde beben,
und zugleich sein Schwert überm Kleinen schweben,
bereit den Kleinen noch kleiner zu hauen.
Dem macht’s nichts aus, weiß er doch:
Ich werde ein Held,
vom Schicksal selber weiß ich das,
mach ich mich doch vor so einem Kerl und dessen Schwert nicht zu schnell nass.
Er will sich schnell zur Seit bewegen.
Doch ehe er dies zuendgedacht,
und die Bewegung zuendgebracht,
wird es um ihn herum schon tiefe Nacht.
Und nun sieht man seinen Leib,
verzeiht mir Leser,
wenn ich ihn nicht im Detail beschreib,
auf dem grünem Grase liegen,
einige Zeit vergeht, doch der Kleine, der bleibt liegen..
Den Grossen sieht man noch die Hände biegen und entspannen,
dann zieht er auch schon vondannen.
Und aus seinem Rachen dröhnt grauenhaftes Lachen.

Tja, was ist denn da passiert.
Hat sich das Schicksal etwa vertan?
Es scheint ganz so, denn dieser Held
weilt wohl nicht mehr auf dieser Welt.
Da eilt Mutter Schicksal heran:
"Oh weh, hat denn mein dämlich Sohnemann,
schon wieder etwas übermütig getan,
und wieder einem Menschen etwas versprochen,
und gleich darauf sein Wort gebrochen?
Das gibt wieder Hausarrest,
wie soll ich ihn bloß Stoppen... Mist!
Dieses Kind ist noch mal mein Ruin.."

Ja, also das.. das ist... merkwürdig.. und so weiter..
Ist ja wirklich nicht so heiter,
hat doch dieser freche Kerl dem Kleinen einen Streich gespielt.
Und dann auch noch was für einen.
Schon ein wenig sonderbar, was das Schicksal manchmal spielt.
Da kann auch seine Mutter meist nichts machen.
Und so hat der Kleine eigentlich immer.. am Ende..
gut etwas zu lachen.

La Cipolla
13.12.2004, 18:28
Natürlich ist sein Kompromiss, die Einnahmen den armen Teufeln zu spenden vollkommen unangebracht und so wird es wohl zu keiner Zusammenarbeit kommen..
Dat is gut. :p Ich find die Geschichte durchweg gelungen, nicht sonderlich anspruchsvoll, aber halt leichte Kost für Zwischendurch. Ich denke, am besten könnte man diese Art von Kurzgeschichten (zu denen ich jetzt bis auf die erste auch al den Rest zähle) am besten in einem kleinen Büchlein lesen. (Von wegen "Eine Geschichte jeden Abend") :D
Der kleine Held ist bis zum ersten Absatz wirklich ziemlich cool, aber dann wirds für leichte Kost schon wieder zu hart. :D (Was ja nichts schlechtes is) Die Versform passt richtig und gefällt mir *assimiliert* :rolleyes:

hmmm...also bei der Story um den paranoiden Mann hat mir irgendwie die Pointe gefehlt... (oder ich hab sie nicht verstanden... )
o.O So wirds sein. Lies nochmal. :rolleyes: Die Pointe war schließlich das gute, wenn nun auch nicht zum Totlachen.

Mopry
14.12.2004, 13:35
Irgendwie seh ich nicht ganz den Humor. O_o
Gut, bei der zweiten Geschichte beißt er noch.
Aber dann wirds irgendwie... unlustig. o.o
Was nichts schlechtes ist, denn bis auf das letzte finde ich alle Geschichten wirklich gelungen.
Kann auch daran liegen das ich eine etwas andere Art von Humor habe? Ô_o

Wie gesagt, auszusetzen hab ich eigentlich nichts.
Nur bei der vorletzten Geschichte finde ich die Fragen überflüssig.

Warum nur, warum nur, wieso nur?
Das hätte imo weg gekonnt.

Ansonsten..tja.
Nichts ansonsten. ^^"