Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was heißt für euch Leben?
Lysandros
26.11.2004, 11:57
Ich weiß nicht, ob es einen solchen Thread schon einmal gegeben hat. Ich überlege mir immer wieder, warum ich eigentlich so lebe, wie ich eben gerade lebe und ob mich das alles eigentlich erfüllt. In dieser Leistungsgesellschaft muss man immer Leistung bringen, ansonsten fällt man zurück, aber die eigenen Gefühle, Wünsche und dergleichen werden dabei untergeordnet. Ich weiß nicht, ob ich das, was ich gerade lebe, Leben nennen kann. Sicherlich freut es mich und ich habe auch Interesse daran, aber schlussendlich gewinnt immer der Gedanke, dass ich nur mit Leistung später einen guten Job habe und ich nicht immer auf der faulen Haut liegen sollte und stattdessen lernen sollte oder wenigstens in irgendeiner Form meine Zeit nützen sollte, die Oberhand.
Wie sieht es bei euch aus? Lebt ihr euer Leben, so wie ihr wollt?
hadruccar
26.11.2004, 12:09
ich weiß nicht, ob die leistungsgesellschaft wirklich so derart viel von uns abverlangt. schließlich war der überlebenskampf in der wildnis vor millionen jahre oder das überleben in wirtschaftlich schlechte zeiten auch nicht leichter. ich hab das gefühl dass wir einfach irgendwie zu verweilicht sind.
@leben: gute frage. eigentlich wollt ich was sinnvolles sagen, als ich auch "antworten" geklickt hab. allerdings jetzt wos drauf ankommt, fällt mir nicht wirklich was dazu ein. dazu muss man auch sagen, dass die frage nicht unbedingt in 10 wörtern zu beantworten ist. :)
was mann allerdings abgrenzen sollte in solchen diskussionen ist "sinn" im sinne von sendung, göttliche vorsehung oder dergleichen und "sinn" im sinne von "tu ich was sinnvolles", gefällts mir oder von mir aus auch "erfülle ich die (göttliche) vorsehung"
Von Lysandros
Wie sieht es bei euch aus? Lebt ihr euer Leben, so wie ihr wollt?
Ich glaube, das tut niemand so richtig, da es immer irgendetwas gibt, das einen stört oder das man gerne verändern würde. Selbst, wenn man sein Leben so lebt, wie man sich das mal ausgemalt hat, ich glaube, es fällt einem schwer, damit dann auch zufrieden zu sein und -vor allem- es zu bleiben.
Ich merke das momentan besonders, da ich zur Zeit freiberuflich arbeite (für eine Webdesignfirma) und alles was ich brauche ist ein Computer, sprich: Ich kann meine Zeit flexibel einteilen, wenn nichts anliegt, kann ich tun und lassen, was immer ich will und arbeiten kann ich auch überall, solange ich dort einen Rechner und die nötigen Programme habe. Der einzige Haken ist natürlich, dass es auch weniger Geld gibt, wenn nichts zu tun ist, aber ansonsten steht mir alles offen.
Witzigerweise beneiden mich viele um diesen Job, da ich natürlich sehr viele Freiheiten habe, relativ ungebunden bin und mich von niemandem rumschubsen lassen muss. Ich persönlich habe eher das Gefühl, mich dafür schämen zu müssen, dass ich nicht jeden Tag um 8 zur Arbeit dackele...
Vielleicht liegt's ja daran, dass man meist das haben will, was man gerade nicht hat und umgekehrt. Ich weiß es wirklich nicht, aber mich würde interessieren, wann man einfach mal zufrieden sein kann oder schon wieder darüber nachdenken zu müssen, was besser sein könnte... Ich glaube, ich schweife aus ^^"
-[IoI]-Ins@ne
26.11.2004, 15:13
"Leben" ist für mich nichts anderes als eine dynamische Einflussnahme auf mein Umfeld.
Folglich daraus kann und will ich dieses Umfeld verändern und meinen Vorstellungen anpassen.
Diese Vorstellungen entsprechen meinen Bedürfnissen nach Glückseligkeit, Sicherheit, Schaffensfreiheit, Ungebundenheit, Beziehungen im Allgemeinen und im Spezifischem, Auslebung von Spontanität, Erotik, Gefühlen im Allgemeinen, kurz: einem optimistischen Weltbild welches flexibel agiert und welches keiner Fixierung bedarf.
Da ich des weiteren überzeugt bin, dass mit Wille ALLES geschafft werden kann, mache ich mir auch keine Sorgen über Dinge die kommen mögen. Klar, man kann sich nicht alle Möglichkeiten offenhalten, jedoch muss man auch berücksichtigen, dass sich auch viele Dinge ganz von allein auftun.
Außerdem definiert nicht zuletzt die Gegenwart unser Leben, nicht die Dinge unserer Vergangenheit oder die Möglichkeiten unserer Zukunft ;)
Ich muss sagen, ich sehe es ein bisschen wie Ins@ne.
Leben bedeutet zu schaffen, zu verändern, zu wirken, allerdings auch verändert zu werden, zu lernen, Erfahrungen zu sammeln. Das ist für mich Leben!
Immer wieder das selbe zu erleben, der ständige Trott der Langeweile, immer wieder zur Arbeit oder zur Schule zu gehen, dennoch nichts zu erreichen, immer wieder sich zu langweilen, nichts zu lernen oder etwas neues zu erleben... das ist für mich ein Moment in dem ich mich fragen würde:
Ist das wirklich noch ein Teil des Lebens? Hat das meine Welt aus mir gemacht, oder habe ich meine Welt zu diesem Zustand gebracht.
Andere mögen diesen Moment als sicher bezeichnen, man erlebt keine Überraschungen, man wird von keinem Zufall bedroht, seine Lebensweise zu ändern, doch irgendetwas ist immer. Man ist nie wirklich sicher, aber so "Lebt" man nicht.
Lysandros
26.11.2004, 18:16
-Ins@ne']"Leben" ist für mich nichts anderes als eine dynamische Einflussnahme auf mein Umfeld.
Folglich daraus kann und will ich dieses Umfeld verändern und meinen Vorstellungen anpassen.
Diese Vorstellungen entsprechen meinen Bedürfnissen nach Glückseligkeit, Sicherheit, Schaffensfreiheit, Ungebundenheit, Beziehungen im Allgemeinen und im Spezifischem, Auslebung von Spontanität, Erotik, Gefühlen im Allgemeinen, kurz: einem optimistischen Weltbild welches flexibel agiert und welches keiner Fixierung bedarf.
Da ich des weiteren überzeugt bin, dass mit Wille ALLES geschafft werden kann, mache ich mir auch keine Sorgen über Dinge die kommen mögen. Klar, man kann sich nicht alle Möglichkeiten offenhalten, jedoch muss man auch berücksichtigen, dass sich auch viele Dinge ganz von allein auftun.
Außerdem definiert nicht zuletzt die Gegenwart unser Leben, nicht die Dinge unserer Vergangenheit oder die Möglichkeiten unserer Zukunft ;)
Aber man legt auch in der Gegenwart einen Teil, wenn nicht gar seine gesamte Zukunft fest. Und ich bin auch der Meinung, dass der einzige freie Wille, den wir haben, der ist entscheiden zu können. Man kann demnach nur das schaffen, was einem die Umwelt bereits anbietet und nicht alles. Das eigentliche Problem dabei ist nun nicht, wie verändere ich meine Umwelt, sondern wie verändere ich mich oder anders ausgedrückt, was mache ich aus mir. All mein Verhalten determiniert mein Bild bei anderen und was ich nun für ein Bild von mir erschaffen will, das ist die Frage. Eigne ich mir jetzt Fertigkeiten an, die von anderen, sobald ich ein gewisses Level erreicht habe, als brauchbar angesehen werden, wenn ich mich vom Durchschnitt abhebe, kann ich sogar, wenn ich mich in der richtigen Umwelt befinde, unentbehrlich werden oder lasse ich mich einfach von der Umwelt treiben?
Der Mensch ist nicht per se sehr gut an seine Umwelt angepasst, sonst würde sein Cortex wohl etwas anders aussehen.
Xadas (>_<)
29.11.2004, 11:51
undefinedHallo erst ma...
Ich versuch mein leben in den griff zu kriegen, aber der stress mit schule, eltern, hausaufgaben und behinderten geschwistern ( ne, im ernst ich hab ne behinderte schwester!!!)macht einen manchmal echt fertig..., besonders wenn man oft ganz konfus durch die gegnd torkelt und alles vercheckt was man noch vorhatte... :eek:
@Xadas (>_<)
hmm, kenn das. Meine Mutter ist Heimleiterin in einem Heim für schwererziehbare Kinder.
Was die für sogen hat. Außerdem ist ein Behindertenheim bei uns im Ort und wir hatten auch schon Stress mit einigen von dort. Nicht das Ich behinderte nicht akzeptieren würde doch sie können einen ziemlich viel Zeit und Nerven kosten.
@Topic
Es ist klar das jeder "Leben" anders definiert. Für mich ist das Leben ein Pfad der Erleuchtung. Mit dem Alter kommt die Erfahrnung und die Erkenntnis.(ich zähl mich noch weit an den anfang) Jedoch möchte ich nicht alt werden und zu diesen stupiden spießern gehören die sich gartenzwerge in deg vorgarten stellen und nur alles weltliche in ihren kleinen ereignishorizont aufnehmen. (sry es ging mit mir durch;)) Ich mag Vorurteile eigentlich selber nicht doch es gibt die Art von Menschen die alles hinnehmen wie es ist und die von ihrem Leben nach meinem Erachten nur einen Bruchteil haben und diejenigen die hinterfragen.
Für mich ist das Leben zur Zeit aber eher der graue Alltagstrott in dem man in ein mehr oder weniger funktionirendes System hineingepresst wird und nicht zum denken angeregt wird. Um genau zu sein ist bei dem heutigen Stress auch kaum noch Zeit um sich über alles Gedanken zu machen. Meine jugendliche Phase der Philosophie ist schon abgeebbt da ich wie die meisten dem System angepasst werde.
Das klingt jetzt ziemlich endzeitlich doch es ich beobachte wie meine kreativen Gedanken abflauen und ich mich zunehmend verändere.
interessant dass grade das Topic aufkommt "Leben"-lebenswert:
da ich heute (praktikum) folgendes mitbekommen habe, passt das eigentlich ganz gut:
kommt ein älterer mann rein, will mit seinem betreuer sprechen, kann ihn aber telefonisch nicht erreichen. da bei uns die telefonnummern im büro vorhanden sind und der betreuer leichter erreichbar (er hat ihn sofort an der strippe gehabt), hat er vom büro aus angerufen.
er hat dann stolz erzählt, dass er zwei Hosen kaufen sollte aber durch ein Sonderangebot zwei bekommen hätte für kaum ein Geld, er hat sich 200€ gespart dabei.
jetzt würde er sich gerne mit dem betreuer treffen *ort ausgemacht* - hat sich bedankt bei den kolleginnen und gesagt, dass er sich gerne einen TV zulegen würde.
und dann meinte eine kollegin, dass jeder so seine Wünsche hätte... dieser tonfall - da hätt ich echt leicht abdrehen können ^^
was muss das für ein geiles leben sein, wenn man sich so freut, geld gespart zu haben um dann damit zum verwalter zu gehen und um erlaubnis fragen zu dürfen, ob man sich einen TV leisten DARF.
es tat mir weh, zu sehen wie glücklich dieser Mensch war, Geld gespart zu haben für etwas, was man einem Menschen, der schon knapp 60,70 Jahre hinter sich hat und geistig echt fit ist, eigentlich schon gegönnt werden dürfte. klar, ist alles abhängig von den umständen, vielleicht hat er 300.000€ durchgebracht und ist ein untreuer ehemann oder whatever - aber wenn man Menschen sieht, kann man sie doch irgendwie im ersten Moment einschätzen, und dieser Mensch war bescheiden und freundlich wie ich es mir von anderen oftmals erwünschen würde.
Warum er auch immer eine Bevormundung hatte - so einen Eingriff in die persönlichkeit würde ich zumindest nie vertragen oder dulden können...
lange rede kurzer sinn:
für mich muss leben heißen, es selbst gestalten zu können und es nicht gestaltet zu kriegen. da hört sich der Sinn des lebens für mich auf, wenn ich nurnoch passagier bin in einem Film, der linear an mir vorbeirauscht.
trifft es ein bißchen, was ich mit "in ein Schema pressen" gelesen habe ....
es ist echt schlimm, wenn man merkt, wie man abstumpft und langsam, aber sicher resigniert... wenn man nichtmehr aufbegehrt und sich nurnoch denkt "was soll's, kann man eh nichts mehr ändern" ...
denk ich mir momentan bei dem großteil meiner klassenkameraden die einfach zu jung sind, als dass ich einen draht herstellen könnte - so leben wir denn aneinander vorbei, und ich hab's aufgegeben, was dran ändern zu wollen.
vor ein paar jahren hätte mir das was ausgemacht und ich wär unglücklich drüber gewesen, wenigstens nicht ein paar bezugspunkte zu finden - aber als ich das so vor 1,2 monaten bemerkt habe, dass es mir egal ist... naaaaaja, gehört dazu zum leben, aber ich achte nun verstärkt drauf, wo ich vorschnell das handtuch werfen will, ohne großartig nachzudenken ... ^^
Hey Vio, darf ich mal fragen, wo du gerade Praktikum machst? In einem Altenheim?
Als wir von der Schule aus Praktikum (wir machen in der 10. Klasse immer Sozialpraktikum, z.b. im Altenheim, Behindertenzentrum etc.) war ich bei der Mobilen Kranken- und Altenpflege. Da werden, wie der Name es schon ahnen lässt,Kranke und Alte zuhause versorgt. Ihnen wird kein Zeitplan aufgedrück, sie dürfen frei über ihren Haushalt entscheiden.
Das ist dagegen das Leben, was ich mir, wenn überhaupt alterliche Fremdversorgung, wünschen würde. In einem Altersheim werden den Menschen nämlich Dinge aufgedrängt, die sie vielleicht wollten, oder, wie in deinem Beispiel, einiges nicht erlaubt!
Vor allem würde mich mal interessieren, warum Er sich kein Fernseh anschaffen darf? Soll das denn wirklich noch das Leben sein, was man sich wünschte, als man in der Jugend oder Kindheit oder wann auch immer gedacht hat, was man macht, wenn man Alt wird?
Leben heißt Freiheit: Freiheit sein Leben zu gestallten, seine Zeit zu gestallten, dabei niemandes Leben zu beeinträchtigen, sein Leben zu leben, und nicht blos zusehen zu müssen, wie vielleicht sogar alles den Bach hinunter geht.
Und jeder Revolutzer, der für eine gute Sache kämpft, lebt sein Leben, um für andere vielleicht ein Maßstab zu geben.
warum er mit seinem betreuer wegen dem TV sprechen wollte, weiß ich selber nicht genau, wurde ja der Vormund-Stelle erst gestern zugeteilt - deswegen auch meine Ausführung dass man nie genau wissen kann, wieso jemand nicht selbst alleinig entscheiden darf ;) ...
aber trotzdem wäre das für mich schon zuviel:
ich will bis ins letzte entscheiden können, was ich mache, und wenn es nur eine begrenzte auswahl an möglichkeiten gibt und ich die wähle, die mir sowieso von irgendwem vorgewählt geworden wäre: Die Auswahlmöglichkeit - die macht's.
(natürlich alles imo ;))
Ray_Kamui
13.12.2004, 14:41
MAn lebt um seinen Traum zu erfüllen und um anderen zu helfen :confused:
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