Balrog
24.11.2004, 12:30
Hi
Hat zwar wirklich wenig mit dem eigentlichen Thema dieser Site zu tun, doch wenn wer gerne Gedichte liest, und kurz in meinen Gedanken wandern will:
Danach
Ich frag mich was aus uns wird werden
Wenn wir diese Welt verlassen
Was gescheh’n wird wenn wir sterben
Wenn uns des Todes Fänge fassen
Ist dies das Ende von dem Leben?
Schwarz und finster, gar nichts mehr?
Als hätte es uns nie gegeben?
Alles danach nur noch leer?
Werden wir wiedergeboren?
Neuer Körper, neuer Geist?
Die Erinn’rung dann verloren?
Der Tod uns noch mal an sich reisst?
Oder stimmt es was sie hoffen:
Ein ewig Sein im Paradies
Jeder wird noch mal getroffen
Wie es in der Bibel hiess
Doch ist dies wirklich wünschenswert?
Ein Leben das niemals wird enden
Nie krank, immer unversehrt
Alles hat man zum verschwenden
Wie lang bis uns Routine trifft?
Und Süsses langsam fade scheint
Und nun hilft kein Sprung kein Gift
Wenn man aus Langeweile weint
Auch wenn erst nach dreihundert Jahren
Nach Tausend, oder längrer Zeit!
Wird sich die Freud nicht lange wahren
Und sicher keine Ewigkeit!
Was wäre wenn...
Was wäre wenn der Morgen bricht
Und du Starr vor Schrecken bist
Kalter Wind weht ins Gesicht
Das Fenster laut zerbrochen ist
Von diesem Klirren dann erwacht
Glaubst du noch an einen Traum
Denn was du siehst in später Nacht
Ist ein zerfetzter, schwarzer Baum!
Und nicht der Baum ist nur zerfetzt
An Häusern ohne Wand vorbei
Werden Kinder schnell gehetzt
In ihren Kehlen lauter Schrei
Während Leute Keller suchen
Du stehst, und alles andre flieht
Hörst du dich selber leise fluchen
Merkst erst jetzt was hier geschieht
Und weit’re dunkle Tropfen fallen
Gross und stetig grösser scheinend
Weit‘re Explosionen schallen
Weiter alle schrei’n und weinen
Nur du stehst immer noch still hier
Warst sicher, hier sicher zu sein
In deinem Gedankengewirr
Weisst du nun, es war nur Schein
Krieg auf dieser grauen Welt
Hat dich nie interessiert
Denn DIR, DIR hat ja nichts gefehlt
Und nun bist du so sehr verwirrt
Nun hat es mal auch dich getroffen
Zerstört ist deine Friedensruh
Und leise beginnst du zu hoffen
Dass nicht alle sind wie du!
Doch du weisst wie du gedacht
Wie du die Zeitung hast gelesen
Hast über’n Krieg sogar gelacht
Doch dies ist nun alles gewesen
Betrachte Krieg nicht mehr sorglos
Vielleicht ist es für dich nicht leicht
Doch du sitzt im gleichen Floss
Und schnell hat er auch dich erreicht
Meeresfolter
Es fragt sich nur, wie lange noch
Ich mich über Wasser find
Bis ich sink ins tiefe Loch
Wo der Toten Gräber sind
Bitt'res Salz zerfrisst die Lippen
Und jeder Atemzug ich mach
Schmerzt mir hinter meinen Rippen
Stösst mich unters Leidesdach
Jeder Muskel scheint zu sprengen
Steigert weiter meine Qual
Müde meine Beine hängen
Bewegung schmerzt ein jedes Mal
Und die Sonne auf mich sticht
Lässt den tiefen Durst entstehen
Und ich weiss, ich schaff es nicht
Bald schon werd ich untergehen
Erzengel
Gott:
Gabriel! So hörst du nicht?
Gabriel:
Hier bin ich, verzeih dass ich spät
Gott:
Nun gut, hör, es gibt neue Pflicht!
Ich spür das etwas Unheil säht
Gabriel:
Etwas in der Menschenwelt?
Gott:
Sehr viel höher, grösser, stärker!
Was, das nicht leicht niederfällt,
Nicht zu halten in ‘nem Kerker
Gabriel:
Dies klingt übel, Freund und Gott
Was verlangst du, dass ich tu?
Gott:
Hol sie aus dem Alltagstrott
Mach schnell, ich find keine Ruh!
Hol die andren deiner Art!
Gabriel:
Alle von uns willst du seh’n?
Doch sind nicht alle gleichsam stark...
Gott:
Du sollst nicht reden, sondern geh’n!
-------------
Gott:
Du kommst allein zu mir zurück?
Gabriel:
Schlimmes habe ich geseh‘n
Hass erschlägt ein jedes Glück
All dies kann ich nicht verstehn
Gott:
Lass der Rätsel schwache Worte
Welcher Anblick bot sich dir?
Gabriel:
Ich durchflog die Himmelspforte
Wusste, dass sie nicht sind hier
So ging ich auf die andre Seit
Und stiess mich zu den Menschen ab
Es verging nur wenig Zeit
Da sah ich es... es war ihr Grab!
So lagen sie, beisamm’n am Strand
Noch in Flammen jeder Flügel
Blut durchfloss den ganzen Sand
Durchfloss die Wälder und die Hügel!
Meiner toter Brüder Blut!
Verbrannt hab ich die starren Leichen
Bis nur blieb die heisse Glut
Nun sie jedem Toten gleichen...
Gott:
Ihr sterbt nicht bei der Menschen Hand!
Dies kann nicht gewesen sein!
Gabriel:
Doch habe ich es klar erkannt
Ich wünschte auch, es wäre Schein
Gott:
Unmöglich... ausser.. nein dies nicht
LUZIFER DU MIESES SCHWEIN!
KLEINER ERBÄMLICHER WICHT!
DIES KANNST NUR DU GEWESEN SEIN!
MEINE WUT WIRD DICH ERREICHEN!
OH, DU NARR ICH SAGE DIR,
JEDES LEBEN WIRD DIR WEICHEN!
Gabriel! Nun warte hier!
------------
Gott:
Er wollte mich sogar anlügen
Geleugnet hat er jede Schuld
Wollte sich in Demut fügen
Gab mir seine Dreckeshuld
Doch getötet hab ich ihn
Doch sag mir, warum dass du lachst?
Gabriel:
Es ist nicht so, wie es dir schien
Alles was du nun noch machst
Wird so sinnlos dir erscheinen
Gott:
Das Rätsel hat’s dir angetan
Gabriel:
Du wirst bald wie Menschen weinen
Einem Herrscher Untertan!
Gott:
Ist der Verstand dir nun verloren?
Gabriel:
Luzifer hat nicht gelogen!
Zum Sieger hab ich mich erkoren
Und hab dich lange nur betrogen!
Gott:
Wer steht mir bei.. Es warst du??
Füg mir das warum hinzu...
Gabriel:
Seit langem bringt der Mensch nur Leid
Er ist als Abschaum längst verdammt
Er bringt des Unheils übles Kleid
Und versteckt es hinter Samt
Selbst nach dem Tode kämpft er noch
In unsrer schönen Himmelswelt
Er ist des Hasses langer Koch
Und hat mir hier nur noch gefehlt!
Und du, du hast’s geschehen lassen
Hast nichts getan, ihn abzuhalten
Statt lieben, solltest du ihn hassen
Und sein Todestuch entfalten
Gott:
Dies ist der Grund für all den Mord
Strafen wird ich dich für immer
Gabriel:
Ja, ich schuf sie alle fort
Doch es kommt für dich noch schlimmer
Noch was, was dich tief verletzt:
Luzifer hat grosse Macht
So hab ich dich auf ihn gehetzt
Nun weisst du, warum ich gelacht
Gott:
Du gehst nicht ohne Strafe hin!
Gabriel:
Als du Luzifer umgebracht
Im Zorneshass zerstückelt ihn
Hast du beendet deine Macht
Denn kein Gott kann Mörder sein!
Gott:
DU VERDAMMTES MIESES SCHWEIN!
Gabriel:
Brüll nur, ich lass dich allein
Für immer lass ich dich allein
Erbärmlich
Nimm das Messer, ja doch, nimm es!
Wie du es schon lange willst
Damit du deinen Blutdurst stillst
Nimm das Messer, ja doch, nimm es!
Spürst du den warmen Griff aus Holz?
Wie er zittert in der Hand?
Und du nimmst von mir Abstand
Im Kampfe mit dem falschen Stolz
Seit Jahren scheinst du kalt und hart
Doch weiss ich nun, dass dies nur trügt
Zweifel im Auge nicht mehr lügt
Macht er dich plötzlich schwach und zart
Dein Kopf sich nun im Zorn errötet
Im Hass auf mich und auf mein Wort
Tu es, stich mich einfach fort!
Und sieh, du hast dich selbst getötet
Beerdigung
Sein Körper ist so grausig kalt
Die Augen müd doch sanft geschlossen
Das Gesicht scheint plötzlich alt
Steif, wie aus Metall gegossen
Er ist jung, grau wie ein Greis
Nichts mehr Vertrautes ist zu sehn’n
Doch ich glaube, dass ich weiss
Dass er musste von uns geh’n
Sein leben war schon lang zerstört
Von Schmerz und Krankheit er zerfressen
Hab seinen Angstesruf gehört
Wenn er des nachts nicht konnt’ vergessen
Ich wusste, dass der Tag erscheint
An dem er dies nicht mehr aushält
An dem er nicht mehr länger weint
Und den eig’nen Tode wählt
Auch wenn ich weiss, der Tod ist gut
Wenn er dafür vergisst dies Leid
Brennt in mir die Trauerglut
Für heute, und in Ewigkeit
Träume
Es heisst immer: Traum ist Schaum
Doch wer will ohne Träume leben?
Es stimmt, die Wahrheit ist er kaum
Doch kann er etwas andres geben
Er lässt das Grau in Farben blüh’n
Oder warnt im Schlaf vor Not
Übermalt des Lebens Müh’n
Doch saugt er dich in seinen Schlot
Wer einmal dem Traum verfällt
Kommt so leicht nicht wieder los
Lässt dich lang in seiner Welt
Hütet dich in seinem Schoss
Er schützt vor der Realität
Doch hat dies nicht nur gute Seiten
Denn wenn man in ‘ner Traumwelt lebt
Kann man das Leben nicht beschreiten
Grausam?
Düsenflieger werfen Bomben
Gas verseucht die Katakomben
Napalm rast durch alte Wälder
Verbrennt die Hütten und die Felder
Ein Knopf gedrückt, ‘ne Stadt ist weg
Einfach ausradiert vom Fleck
Morde um das Blut zu sehen
Oder um aufzuerstehen
Folter für Informationen
In vielen Militärstationen
Für ’ne Brieftasche voll Geld
‘Ne Waffe an den Kopf ihm hält
All dies ist überall bekannt
Doch grausam wird der Wolf genannt
Sommergewitter
Durch ein Loch in jener Schicht
Welche sich aus Wolken fügt
Dringt der Sonne helles Licht
Von einem schönen Tag sie trügt
Die Luft ist feucht und auch sehr heiss
Lässt die Lider schnell verkleben
Auf der Haut klebt kalter Schweiss
Wartet auf den kühlen Regen
Der Geruch nach nassem Staub
Haftet schon an allem hier
Der Gestank den Atem raubt
Nimmt das Konzentrieren mir
Die ersten Tropfen endlich fallen
Schlagen Flecken in Asphalt
Hör den Donner leise hallen
Und der Wind weht plötzlich kalt
Endlich die Erlösung naht
Pflanzen fangen jedes Nass
Regen kühlt schnell alles ab
Nimmt des Sommers heisse Last
Und wieder eine Narbe mehr
Sie hält den Griff des kalten Stahls
Wie immer zittert ihre Hand
Ein dicker Kloss in ihrem Hals
Tränen fallen in den Sand
Einsam und allein am Meer
Sitzt sie wie beim ersten Mal
Nur die Narben sind jetzt mehr
Und häufiger der Tränenfall
Auf den Arm setzt sie das Messer
Sucht ‘nen narbenfreien Ort
Fühlt sich schon ein wenig besser
Und spült mit Schmerzen Schmerz hinfort
Dunkles Blut fliesst aus der Wunde
Läuft den weissen Arm entlang
Zur Minute wird Sekunde
Nimmt kurzes Glück in Empfang
Engel der Verdammnis
Zwischen Tod und ewig leben
Schwirrt sie nun schon lang umher
Wartet auf’s Verzeihung geben
Doch fällt ihnen dies sehr schwer
Ihr Ende fand sich vor sechs Sonnen
Zählt man in der Menschenzeit
Ihre Hoffnung schon zerronnen
Das man ihr jemals verzeiht
Als sie mit siebzehn selbst entschied
Ihren Tod herbeizurufen
Einen Brief als Abschied schrieb
Erklomm des Turmes viele Stufen
Die Höh’ der Turmuhr längst passierte
Sich ’ne letzte Träne gönnte
Wusste sie was sie riskierte:
Der Tod der letzte Weg sein könnte
Als sie zum Himmelstore schritt
Wurde es vor ihr verschlossen
Unerfüllt die letzte Bitt
Und wieder ihre Tränen flossen
Als Engel wurde sie verdammt
In die Welt der Menschenplage
Bis die Entschuld’gung anerkannt
Für den Selbstmord an dem Tage
Die Orks
Niemand sah sie vorbereiten
Niemand sah der Berge Heer
Niemand sah all die Einheiten
Niemand sah das Lanzenmeer
Man hat sie niemals ernst genommen
Schlachten zwischen uns und ihnen
Haben wir sehr leicht gewonnen
Auch wenn sie viel stärker schienen
Auch als man sie diesmal gewahr
Die erste Stadt schon überrannt
Sah’n wir noch nicht die Gefahr
Ihre Stärke nicht erkannt
Vor sieben Monden geschah dies
Und heut sind wir uns am verstecken
Ernähren uns nur noch von Griess
Hoffen dass sie uns nicht entdecken
Jeder Widerstand vergebens
Kampfesgeist schon längst zeronnen
So blick ich nun auf’s Schach des Lebens
Weiss ist matt, schwarz hat gewonnen!
Exil
Ich ziehe die Klinge aus dem sterbenden Mann,
Lasse sie fallen und betrachte das Feld,
Kehre um und flieh so schnell wie ich kann,
vom Ort, wo Menschen töten für Geld.
So verlass ich zu früh diese grausame Schlacht,
Suche Schutz, nun von jenen verfolgt,
Welche mich haben zum Söldner gemacht,
Mein Schwert gekauft mit ihrem blutigen Gold.
Gejagt und einsam sitz ich nun hier
Im herrlichem Walde der sich’ren Natur,
Spiel meine Leier für Baum und Tier,
Sing und versuch zu vergessen nur..
Fortschritt
Wenn der Bäume frisches Grün
Und Jedes tiefe Himmelsblau
Und der Blumen prächtig Blüh’n
Sich wandeln ins schmutzige Grau
Das Wasser eines jeden Regen
Nun den Schmutz bringt aus der Luft
Vergessen ist einfaches Pflegen
Abgasgestank verdrängt den Duft
Die Flüsse, Seen, sogar die Meere
Als Schrottplatz und Toilette dienen
Erkenn ich nur die Kopfesleere
All jener welche so schlau schienen.
Galgen
„Fangt ihn! Lebendig oder tot!
Zu lang schon ist mein Thron bedroht!
Lasst ihn hängen in der Menge,
Dass das Volk die Macht erkenne,
die ich habe bis zum sterben...
sie nicht haben, niemals werden!“
Und die Soldaten, wie immer betrogen
Waren zu feige, gehorchend sie zogen.
Nun sieht er den Galgen schon aus Ferne
Hart gepackt von Wächters Hand
Geht er unter Himmelssternen
Sein frühes Ende längst erkannt.
Schon lang bevor man ihn geschnappt,
sah er des Nachtes seinen Tod
Die Hände waren abgehackt,
Der Hals vom Stricke blutig rot.
Die Angst verliess in letzte Nacht
Erkannte im Kerker seine Macht
Sein Tod wird bringen die Revolution
Gegen Tyrann auf goldenem Thron
So lacht er dem Henker ins Gesicht:
„Töte mich heute! Doch sterbe ich nicht!“
Gefangen
Gerade eben erst erwacht
Ergibt dies alles keinen Sinn.
Weiss nicht, ob Mittag oder Nacht,
Wie ich hierhergekommen bin.
Der Raum ist hell, doch fensterlos
Erleuchtet nur von Fackelschein.
Die Tür aus Holz und ziemlich gross,
Die Wände nur aus grobem Stein
Auf reiner Erde sitz ich nun
Gefesselt meine Arm‘ und Bein‘
Weiss nicht was denken oder tun
Viel zu geschwächt mich zu befrei’n
Von Durst und Hunger übermannt
Schlaf ich bald schon wieder ein
Hab jetzt resigniert erkannt,
Dass dies wird mein Ende sein
Hexenwahn
Auf dem Weg zu Freundes Heim
Gehe ich auf Waldeswegen
In ihrem Garten wird sie sein
All die Heilkräuter freudvoll pflegen
Im Waldesherzen, dort lebt sie
Kennt jede Pflanze, Tier und Wind
Mit der Natur in Harmonie
Wohnt sie dort seit sie ein Kind
Besuch sie oft mit ihr zu lachen
Und wenn Krankheit nach mir fasst
Gibt sie mir des Waldes Sachen
Dies ist der Grund, dass man sie hasst
Nun ist es später, ein paar Tage
Geweckt von vieler Beine Rennen
Und hör sie rufen diese Plage
„Werft sie ins Feuer! Lasst sie brennen!
Entsetzt entsteig ich meinen Kissen
Renn raus in diese tiefe Nacht
Renn zum Platze, glaub zu wissen
Was das dumme Volk gemacht
Da seh ich sie in Flammen steh’n
An einen Pfahl ist sie gebunden
Hör sie nach dem Tode fleh’n
Jeder Lebensgeist verschwunden
„In der Hölle sollt Ihr leiden!
Die Flammen spühr’n in Ewigkeit!
Jede Art von Glück vermeiden,
Und jede Form von Seeligkeit!“
Verlass die Stadt dann fast sofort
Zieh an einen andren Ort
Erfahr dort dann aus zweiter Hand:
Die ganze Stadt ist abgebrannt!
Kariphai und Lopokal
Es geschah vor langer Zeit
Als zwei Reiche voller Macht
Nach langer Uneinigkeit
Zogen in die letzte Schlacht
Den Krieg wollten sie nicht mehr leben
Doch Eitelkeit erfüllte sie
Wollten dies denn nicht zugeben
Nicht nur nicht, sondern auch nie
So sollte noch ein Kampf entstehen
Ein allerletzter wurd‘ gewagt
An seinem Ausgang sollt‘ man sehen
Wer als Sieger herausragt
So zog ein Heer aus jedem Land
Pasador und Lorinis
Jeder sich stärker genannt
Ihres Sieges sehr gewiss
Doch gefürchtet waren zwei
Als stärkste Krieger überall
Von Pasador war’s Kariphai
Von Lorinis war’s Lopokal
Fast alle starben an dem Tag
Am Ende blieben nur zwei Mann
Ob dies nun am Schicksal lag
Glaub nicht, dass dies wer sagen kann
Kariphai:
„Seht was Ihr habt angerichtet!
Des Königs Blut bedeckt das Feld!“
Lopokal:
„Doch war’s nicht ich, der ihn gerichtet“
Kariphai:
„Oh wie feig Ihr dies hinstellt
Niemand sonst könnt ihn besiegen!“
Lopokal:
„Ich sah ihn fallen, sah ihn sterben,
Sah ihn tot am Boden liegen.
Ein Knappe brachte dies Verderben!“
Kariphai:
„Ihr lügt! Ihr lügt! Ihr lügt mich an!“
Lopokal:
„Wie der Meine, war der Eure
Nur ein dummer, alter Mann
Wenn Ich den Körper nun verfeure,
Bleibt nur Asch‘ im kalten Wind
Wie bei jedem auf der Welt,
Ob nun Kaiser oder Kind.“
Kariphai:
„Auf Königsläst’rung steht nicht Geld
Nein, der Tod soll Strafe sein!“
Lopokal:
„Unsre Heere sind gefallen,
Ich lass Euch nun damit allein!
Wie laut auch meine Worte schallen,
Hört Ihr darin nicht die Vernunft!“
Kariphai:
„Wohin wollt Ihr denn nun noch geh’n?“
Lopokal:
„Ich such mir eine Unterkunft
Bin schon zu müde, um zu steh’n.“
Kariphai:
„Was zum schlafen, brauch ich auch,
So wartet, Ich werd Euch begleiten!“
Lopokal:
„Verlassen wir den düstren rauch
Und lassen dieses ewig Streiten.“
Ein Schlafensplatz war schnell gefunden
Und wenn der Mond am Morgen fort
Ist Kariphai auch schon verschwunden
Und Lopokal vom Schwert durchbohrt..
Letzte Bewährung
Im Thronsaal
Wache:
Herr, verzeiht, dass ich es wage
Doch s’wurd wieder ein Dieb gefasst!
König:
Dies geschieht an jedem Tage,
Weshalb erzählst die diese Last?
Wache:
Bitte Herr, bestraft mich nicht!
Er sagt, dass es Euch sprechen will
Und es ist doch meine Pflicht...
König:
Halt den Mund und schweige still!
Was hat er denn nun gestohlen?
Wache:
Nichts, Herr, nur ein Kanten Brot
König:
So viel? Dann lass ihn endlich holen
Und ich verkünde seinen Tod!
---------
König:
Rede! Was willst du von mir?
Dieb:
Ohne lange Reden halten:
Die Freiheit und ein fass voll Bier
Dann lass ich nochmal Gnade walten!
König:
Gnade? Oh wie lächerlich!
Wache, sperr ihn wieder ein!
Dieb:
Ich rat Euch, unterschätzt mich nicht!
Ich wird mein eigner Rächer sein!
König:
Wache, häng ihn morgen auf!
So frech, wie er gerade war,
Nimmt er den Tod doch gern in Kauf.
Dieb:
Solche Dummheit ist sehr rar..
König:
Oh mein Gott, wo ist er hin?!
Wache:
Ich weiss es nicht.. er ist verschwunden..
König:
Stotter nicht solchen Unsinn!
Such ihn, bis er ist gefunden!
Wache:
Ja, mein König, finden werden...
Oh mein Gott, welch ein Verderben!
Alarm! Der König liegt im Sterben!
Weit, weit weg
Diener:
Wie immer hast du nicht verloren..
Dieb:
Nein, er ist nun endlich tot
Und wird auch bald hier unten schmoren
Hier bei mir, dem Mephisto!
Rassismus
Ich seh die Wörter überall
Auf viele Mauern sind’s geschrieben
Nur Zeichen, doch in diesem Fall
Ist es einfach übertrieben
„Scheiss Ausländer! Ihr seid tot!“
So steht es auf fast jeder Wand
In Blau, in Grün, in Schwarz und Rot
Verteilt es sich im ganzen Land
Ist’s wirklich Hass, sind sie nur dumm
Oder Sucht nach der Gewalt
Wenn sie grundlos, nur nicht stumm
Die Hand so hart zur Faust geballt
Beleidigungen lauthals schreien
Fünf gegen eins halb tot ihn schlagen
Können es ihm nicht „verzeihen“
Dass er ´nen deutschen Pass darf tragen
Wie ich die scheiss Rassisten hasse
Sie können einfach nichts versteh‘n
Wenn ich das Land im Tod verlasse
Möcht ich sie alle mit mir nehm‘n
Selbstmord
Vor mir die Schlucht, ein Abgrund steil
Hinter mir der Wald des Lebens
Um zu klettern, fehlt das Seil
Rückkehr ist schon längst vergebens
So steh ich hier, der Wind weht kalt
Voll gefüllt mit Bitterkeit
Dreh mich um, blick in den Wald
Weit in die Vergangenheit
Doch fehlt das herrlich Grün der Bäume
Das farbenprächt’ge Blumenmeer
Alles ist voll Gitterzäune
Lassen keine Freiheit mehr
Kehr um, und renn zurück zur Schlucht
Vor mir die Sonn im Morgenrot
Renn weiter und spring ab mit Wucht
Stürz in meinen sichren Tod
Erwache, ohne dass ich schlief
Gehend durch die graue Welt
Im Kopf das Bild vom Abgrund tief
Weiss nun was mich am Leben hält
Akzeptier’s ohne ein Wort:
Der Gedanke an Selbstmord
Sommerwende
Räumt ab Getränke, Mahl und Reste
Ein Sturm zieht auf vom fernen Westen,
Nimmt uns die frohe Freude der Feier,
lässt verstumm’n das Lied der Leier,
von welcher schöner Ton erklang,
wozu der Barde leise sang.
„Warum denn heute?“, denk ich leise,
„War des Festes Art und Weise
nicht gut genug für jene Macht,
welche uns dies Wetter bracht?“
So tret ich getrübt ins geschützte Heim,
schliesse mich in meinem Zimmer ein,
betrachte durchs Fenster den kommenden Regen,
den Wind, der dabei ist, den Platz leer zu fegen
und bedaure zutiefst dieses frühe Ende,
des herrlichen Festes der Sommerwende.
Tagesende
Weit im Westen hängt die Sonne
Wie ein grosser, gelber Ball
Ein leiser Wind weht voller Wonne
Spielt freudig mit dem Blätterfall
Und ich sitz hier, am Stamme lehnend
Vom einz’gen Baume weit und breit
Entspanne mich, nacht nichts mich sehnend
In reiner Glückseligkeit
In meinen Ohren der Gesang
Aus vieler Vögel Hals geschri’n
Geniesse diesen schönen Klang
Bin froh, dass sie nicht weiterzieh’n
Der Horizont nun hell erscheint
In einem herrlich leuchtend Rot
Mit einem Kreis aus Gold verfeint
Lässt er vergssen jede Not
Wie ein Boot versinkt sie nun
Und ich leg die Stirn in Falten
Konzentriert, nur eins zu tun:
Das Bild so lang es geht behalten!
Tanzrausch
In dieser kalten, dunklen Nacht
Ohne Mond und Sternenlicht
Das grosse Feuer längst entfacht
Sind nur wir beide, Du und Ich
Die Hitze spühr’n auf nackter Haut
Der Flammen Rot die Augen blendet
Unser Singen schrill und laut
Die Beherrschung ist entwendet
So dreh ich, tanz ich, stundenlang
Seh dich längst nicht mehr ganz klar
Höre nicht mehr den Gesang
Weiss nicht mehr was gestern war
Grelle Farben mich umgeben
Kein Schwarz der Nacht bleibt noch zurück
Fang nun endlich an zu leben
Im Tanzes Rausch, da steckt das Glück
Tod
Da ist kein Leben nach dem Tod
Kein Paradies, wo man nur lacht
Kein Teufel, der uns bringt die Not
Kein Gott und keine andre Macht
Wer bestimmt dann unser Leben?
Wer bestimmt, wer stirbt und leidet?
Wir sind es, die den Tod geben
Es ist der Mensch, der dies entscheidet.
Zwanzigtausend Kinder sterben
An Durst und Hunger jeden Tag
Wer klagt nicht über dies Verderben
Doch wer tut mehr als er mag
Und dieses Mögen, dieses Tun
Ist meist nicht viel mehr als nichts
Doch können sie nun traumlos ruh’n
Lügen sich selbst ins Gesicht
Die Zahl der Morde in jedem Land
Für ein wenig Gold und Geld
Ist mir nicht nur nicht bekannt
Hoff auch, dass man’s mir nie erzählt
All die Selbstmorde überall
Lassen mich sehr oft erschrecken
Doch auf unsrem Erdenball
Gibt es schlimm’res als verrecken
Wegelagerer
Zu zweit wir wandern durch den Wald
Nur um des Gehens Willen gehen
Der Wind bläst hart und ziemlich kalt
Gewitterwolken sind zu sehen
Mein Freund bleibt stehen, plötzlich still
Die Hand erhoben im Erschrecken
Ich weiss was er mir sagen will
Kann es nun endlich selbst entdecken
Gefahr ist nun zu spät erkannt
Ein leises Surren, dann ein Schrei
Gesunken ist des Freundes Hand
Vom Pfeil durchbohrt die Innerei
Erkenn den zweiten auf mich fliegen
Erkenn den Tod in Ewigkeit
Erkenn mich selbst am Boden liegen
Erkenn nun nur noch Dunkelheit
Wie jeden Abend
Wenn sie nachts im Bette liegt
Versucht den ruhigen Schlaf zu finden
Doch ihre Angst wie immer siegt
Kann sie nur noch Hass empfinden
Da hört sie schon die leisen Schritte
Zählt das Knarren jeder Stufe
Und niemand hört die leise Bitte
Keiner hört die stillen Rufe
Sie macht sich in der Ecke klein
Will nicht von ihm gesehen werden
Bewegt sich nicht, ruhig wie ein Stein
Möchte nun am liebsten sterben
Der Vater summt, setzt sich auf’s Bett
Streichelt zart der Tochter Kopf
Singt leis und scheint dabei so nett
Öffnet ihren langen Zopf
Wie jeden Abend, schon seit langem
Schliesst sie alles in ihr ein
Stillt in Tränen sein Verlangen
Und würd so gern woanders sein..
greetz
Balrog
PS: VampiresDawn 4ever!
PPS: thx :)
Hat zwar wirklich wenig mit dem eigentlichen Thema dieser Site zu tun, doch wenn wer gerne Gedichte liest, und kurz in meinen Gedanken wandern will:
Danach
Ich frag mich was aus uns wird werden
Wenn wir diese Welt verlassen
Was gescheh’n wird wenn wir sterben
Wenn uns des Todes Fänge fassen
Ist dies das Ende von dem Leben?
Schwarz und finster, gar nichts mehr?
Als hätte es uns nie gegeben?
Alles danach nur noch leer?
Werden wir wiedergeboren?
Neuer Körper, neuer Geist?
Die Erinn’rung dann verloren?
Der Tod uns noch mal an sich reisst?
Oder stimmt es was sie hoffen:
Ein ewig Sein im Paradies
Jeder wird noch mal getroffen
Wie es in der Bibel hiess
Doch ist dies wirklich wünschenswert?
Ein Leben das niemals wird enden
Nie krank, immer unversehrt
Alles hat man zum verschwenden
Wie lang bis uns Routine trifft?
Und Süsses langsam fade scheint
Und nun hilft kein Sprung kein Gift
Wenn man aus Langeweile weint
Auch wenn erst nach dreihundert Jahren
Nach Tausend, oder längrer Zeit!
Wird sich die Freud nicht lange wahren
Und sicher keine Ewigkeit!
Was wäre wenn...
Was wäre wenn der Morgen bricht
Und du Starr vor Schrecken bist
Kalter Wind weht ins Gesicht
Das Fenster laut zerbrochen ist
Von diesem Klirren dann erwacht
Glaubst du noch an einen Traum
Denn was du siehst in später Nacht
Ist ein zerfetzter, schwarzer Baum!
Und nicht der Baum ist nur zerfetzt
An Häusern ohne Wand vorbei
Werden Kinder schnell gehetzt
In ihren Kehlen lauter Schrei
Während Leute Keller suchen
Du stehst, und alles andre flieht
Hörst du dich selber leise fluchen
Merkst erst jetzt was hier geschieht
Und weit’re dunkle Tropfen fallen
Gross und stetig grösser scheinend
Weit‘re Explosionen schallen
Weiter alle schrei’n und weinen
Nur du stehst immer noch still hier
Warst sicher, hier sicher zu sein
In deinem Gedankengewirr
Weisst du nun, es war nur Schein
Krieg auf dieser grauen Welt
Hat dich nie interessiert
Denn DIR, DIR hat ja nichts gefehlt
Und nun bist du so sehr verwirrt
Nun hat es mal auch dich getroffen
Zerstört ist deine Friedensruh
Und leise beginnst du zu hoffen
Dass nicht alle sind wie du!
Doch du weisst wie du gedacht
Wie du die Zeitung hast gelesen
Hast über’n Krieg sogar gelacht
Doch dies ist nun alles gewesen
Betrachte Krieg nicht mehr sorglos
Vielleicht ist es für dich nicht leicht
Doch du sitzt im gleichen Floss
Und schnell hat er auch dich erreicht
Meeresfolter
Es fragt sich nur, wie lange noch
Ich mich über Wasser find
Bis ich sink ins tiefe Loch
Wo der Toten Gräber sind
Bitt'res Salz zerfrisst die Lippen
Und jeder Atemzug ich mach
Schmerzt mir hinter meinen Rippen
Stösst mich unters Leidesdach
Jeder Muskel scheint zu sprengen
Steigert weiter meine Qual
Müde meine Beine hängen
Bewegung schmerzt ein jedes Mal
Und die Sonne auf mich sticht
Lässt den tiefen Durst entstehen
Und ich weiss, ich schaff es nicht
Bald schon werd ich untergehen
Erzengel
Gott:
Gabriel! So hörst du nicht?
Gabriel:
Hier bin ich, verzeih dass ich spät
Gott:
Nun gut, hör, es gibt neue Pflicht!
Ich spür das etwas Unheil säht
Gabriel:
Etwas in der Menschenwelt?
Gott:
Sehr viel höher, grösser, stärker!
Was, das nicht leicht niederfällt,
Nicht zu halten in ‘nem Kerker
Gabriel:
Dies klingt übel, Freund und Gott
Was verlangst du, dass ich tu?
Gott:
Hol sie aus dem Alltagstrott
Mach schnell, ich find keine Ruh!
Hol die andren deiner Art!
Gabriel:
Alle von uns willst du seh’n?
Doch sind nicht alle gleichsam stark...
Gott:
Du sollst nicht reden, sondern geh’n!
-------------
Gott:
Du kommst allein zu mir zurück?
Gabriel:
Schlimmes habe ich geseh‘n
Hass erschlägt ein jedes Glück
All dies kann ich nicht verstehn
Gott:
Lass der Rätsel schwache Worte
Welcher Anblick bot sich dir?
Gabriel:
Ich durchflog die Himmelspforte
Wusste, dass sie nicht sind hier
So ging ich auf die andre Seit
Und stiess mich zu den Menschen ab
Es verging nur wenig Zeit
Da sah ich es... es war ihr Grab!
So lagen sie, beisamm’n am Strand
Noch in Flammen jeder Flügel
Blut durchfloss den ganzen Sand
Durchfloss die Wälder und die Hügel!
Meiner toter Brüder Blut!
Verbrannt hab ich die starren Leichen
Bis nur blieb die heisse Glut
Nun sie jedem Toten gleichen...
Gott:
Ihr sterbt nicht bei der Menschen Hand!
Dies kann nicht gewesen sein!
Gabriel:
Doch habe ich es klar erkannt
Ich wünschte auch, es wäre Schein
Gott:
Unmöglich... ausser.. nein dies nicht
LUZIFER DU MIESES SCHWEIN!
KLEINER ERBÄMLICHER WICHT!
DIES KANNST NUR DU GEWESEN SEIN!
MEINE WUT WIRD DICH ERREICHEN!
OH, DU NARR ICH SAGE DIR,
JEDES LEBEN WIRD DIR WEICHEN!
Gabriel! Nun warte hier!
------------
Gott:
Er wollte mich sogar anlügen
Geleugnet hat er jede Schuld
Wollte sich in Demut fügen
Gab mir seine Dreckeshuld
Doch getötet hab ich ihn
Doch sag mir, warum dass du lachst?
Gabriel:
Es ist nicht so, wie es dir schien
Alles was du nun noch machst
Wird so sinnlos dir erscheinen
Gott:
Das Rätsel hat’s dir angetan
Gabriel:
Du wirst bald wie Menschen weinen
Einem Herrscher Untertan!
Gott:
Ist der Verstand dir nun verloren?
Gabriel:
Luzifer hat nicht gelogen!
Zum Sieger hab ich mich erkoren
Und hab dich lange nur betrogen!
Gott:
Wer steht mir bei.. Es warst du??
Füg mir das warum hinzu...
Gabriel:
Seit langem bringt der Mensch nur Leid
Er ist als Abschaum längst verdammt
Er bringt des Unheils übles Kleid
Und versteckt es hinter Samt
Selbst nach dem Tode kämpft er noch
In unsrer schönen Himmelswelt
Er ist des Hasses langer Koch
Und hat mir hier nur noch gefehlt!
Und du, du hast’s geschehen lassen
Hast nichts getan, ihn abzuhalten
Statt lieben, solltest du ihn hassen
Und sein Todestuch entfalten
Gott:
Dies ist der Grund für all den Mord
Strafen wird ich dich für immer
Gabriel:
Ja, ich schuf sie alle fort
Doch es kommt für dich noch schlimmer
Noch was, was dich tief verletzt:
Luzifer hat grosse Macht
So hab ich dich auf ihn gehetzt
Nun weisst du, warum ich gelacht
Gott:
Du gehst nicht ohne Strafe hin!
Gabriel:
Als du Luzifer umgebracht
Im Zorneshass zerstückelt ihn
Hast du beendet deine Macht
Denn kein Gott kann Mörder sein!
Gott:
DU VERDAMMTES MIESES SCHWEIN!
Gabriel:
Brüll nur, ich lass dich allein
Für immer lass ich dich allein
Erbärmlich
Nimm das Messer, ja doch, nimm es!
Wie du es schon lange willst
Damit du deinen Blutdurst stillst
Nimm das Messer, ja doch, nimm es!
Spürst du den warmen Griff aus Holz?
Wie er zittert in der Hand?
Und du nimmst von mir Abstand
Im Kampfe mit dem falschen Stolz
Seit Jahren scheinst du kalt und hart
Doch weiss ich nun, dass dies nur trügt
Zweifel im Auge nicht mehr lügt
Macht er dich plötzlich schwach und zart
Dein Kopf sich nun im Zorn errötet
Im Hass auf mich und auf mein Wort
Tu es, stich mich einfach fort!
Und sieh, du hast dich selbst getötet
Beerdigung
Sein Körper ist so grausig kalt
Die Augen müd doch sanft geschlossen
Das Gesicht scheint plötzlich alt
Steif, wie aus Metall gegossen
Er ist jung, grau wie ein Greis
Nichts mehr Vertrautes ist zu sehn’n
Doch ich glaube, dass ich weiss
Dass er musste von uns geh’n
Sein leben war schon lang zerstört
Von Schmerz und Krankheit er zerfressen
Hab seinen Angstesruf gehört
Wenn er des nachts nicht konnt’ vergessen
Ich wusste, dass der Tag erscheint
An dem er dies nicht mehr aushält
An dem er nicht mehr länger weint
Und den eig’nen Tode wählt
Auch wenn ich weiss, der Tod ist gut
Wenn er dafür vergisst dies Leid
Brennt in mir die Trauerglut
Für heute, und in Ewigkeit
Träume
Es heisst immer: Traum ist Schaum
Doch wer will ohne Träume leben?
Es stimmt, die Wahrheit ist er kaum
Doch kann er etwas andres geben
Er lässt das Grau in Farben blüh’n
Oder warnt im Schlaf vor Not
Übermalt des Lebens Müh’n
Doch saugt er dich in seinen Schlot
Wer einmal dem Traum verfällt
Kommt so leicht nicht wieder los
Lässt dich lang in seiner Welt
Hütet dich in seinem Schoss
Er schützt vor der Realität
Doch hat dies nicht nur gute Seiten
Denn wenn man in ‘ner Traumwelt lebt
Kann man das Leben nicht beschreiten
Grausam?
Düsenflieger werfen Bomben
Gas verseucht die Katakomben
Napalm rast durch alte Wälder
Verbrennt die Hütten und die Felder
Ein Knopf gedrückt, ‘ne Stadt ist weg
Einfach ausradiert vom Fleck
Morde um das Blut zu sehen
Oder um aufzuerstehen
Folter für Informationen
In vielen Militärstationen
Für ’ne Brieftasche voll Geld
‘Ne Waffe an den Kopf ihm hält
All dies ist überall bekannt
Doch grausam wird der Wolf genannt
Sommergewitter
Durch ein Loch in jener Schicht
Welche sich aus Wolken fügt
Dringt der Sonne helles Licht
Von einem schönen Tag sie trügt
Die Luft ist feucht und auch sehr heiss
Lässt die Lider schnell verkleben
Auf der Haut klebt kalter Schweiss
Wartet auf den kühlen Regen
Der Geruch nach nassem Staub
Haftet schon an allem hier
Der Gestank den Atem raubt
Nimmt das Konzentrieren mir
Die ersten Tropfen endlich fallen
Schlagen Flecken in Asphalt
Hör den Donner leise hallen
Und der Wind weht plötzlich kalt
Endlich die Erlösung naht
Pflanzen fangen jedes Nass
Regen kühlt schnell alles ab
Nimmt des Sommers heisse Last
Und wieder eine Narbe mehr
Sie hält den Griff des kalten Stahls
Wie immer zittert ihre Hand
Ein dicker Kloss in ihrem Hals
Tränen fallen in den Sand
Einsam und allein am Meer
Sitzt sie wie beim ersten Mal
Nur die Narben sind jetzt mehr
Und häufiger der Tränenfall
Auf den Arm setzt sie das Messer
Sucht ‘nen narbenfreien Ort
Fühlt sich schon ein wenig besser
Und spült mit Schmerzen Schmerz hinfort
Dunkles Blut fliesst aus der Wunde
Läuft den weissen Arm entlang
Zur Minute wird Sekunde
Nimmt kurzes Glück in Empfang
Engel der Verdammnis
Zwischen Tod und ewig leben
Schwirrt sie nun schon lang umher
Wartet auf’s Verzeihung geben
Doch fällt ihnen dies sehr schwer
Ihr Ende fand sich vor sechs Sonnen
Zählt man in der Menschenzeit
Ihre Hoffnung schon zerronnen
Das man ihr jemals verzeiht
Als sie mit siebzehn selbst entschied
Ihren Tod herbeizurufen
Einen Brief als Abschied schrieb
Erklomm des Turmes viele Stufen
Die Höh’ der Turmuhr längst passierte
Sich ’ne letzte Träne gönnte
Wusste sie was sie riskierte:
Der Tod der letzte Weg sein könnte
Als sie zum Himmelstore schritt
Wurde es vor ihr verschlossen
Unerfüllt die letzte Bitt
Und wieder ihre Tränen flossen
Als Engel wurde sie verdammt
In die Welt der Menschenplage
Bis die Entschuld’gung anerkannt
Für den Selbstmord an dem Tage
Die Orks
Niemand sah sie vorbereiten
Niemand sah der Berge Heer
Niemand sah all die Einheiten
Niemand sah das Lanzenmeer
Man hat sie niemals ernst genommen
Schlachten zwischen uns und ihnen
Haben wir sehr leicht gewonnen
Auch wenn sie viel stärker schienen
Auch als man sie diesmal gewahr
Die erste Stadt schon überrannt
Sah’n wir noch nicht die Gefahr
Ihre Stärke nicht erkannt
Vor sieben Monden geschah dies
Und heut sind wir uns am verstecken
Ernähren uns nur noch von Griess
Hoffen dass sie uns nicht entdecken
Jeder Widerstand vergebens
Kampfesgeist schon längst zeronnen
So blick ich nun auf’s Schach des Lebens
Weiss ist matt, schwarz hat gewonnen!
Exil
Ich ziehe die Klinge aus dem sterbenden Mann,
Lasse sie fallen und betrachte das Feld,
Kehre um und flieh so schnell wie ich kann,
vom Ort, wo Menschen töten für Geld.
So verlass ich zu früh diese grausame Schlacht,
Suche Schutz, nun von jenen verfolgt,
Welche mich haben zum Söldner gemacht,
Mein Schwert gekauft mit ihrem blutigen Gold.
Gejagt und einsam sitz ich nun hier
Im herrlichem Walde der sich’ren Natur,
Spiel meine Leier für Baum und Tier,
Sing und versuch zu vergessen nur..
Fortschritt
Wenn der Bäume frisches Grün
Und Jedes tiefe Himmelsblau
Und der Blumen prächtig Blüh’n
Sich wandeln ins schmutzige Grau
Das Wasser eines jeden Regen
Nun den Schmutz bringt aus der Luft
Vergessen ist einfaches Pflegen
Abgasgestank verdrängt den Duft
Die Flüsse, Seen, sogar die Meere
Als Schrottplatz und Toilette dienen
Erkenn ich nur die Kopfesleere
All jener welche so schlau schienen.
Galgen
„Fangt ihn! Lebendig oder tot!
Zu lang schon ist mein Thron bedroht!
Lasst ihn hängen in der Menge,
Dass das Volk die Macht erkenne,
die ich habe bis zum sterben...
sie nicht haben, niemals werden!“
Und die Soldaten, wie immer betrogen
Waren zu feige, gehorchend sie zogen.
Nun sieht er den Galgen schon aus Ferne
Hart gepackt von Wächters Hand
Geht er unter Himmelssternen
Sein frühes Ende längst erkannt.
Schon lang bevor man ihn geschnappt,
sah er des Nachtes seinen Tod
Die Hände waren abgehackt,
Der Hals vom Stricke blutig rot.
Die Angst verliess in letzte Nacht
Erkannte im Kerker seine Macht
Sein Tod wird bringen die Revolution
Gegen Tyrann auf goldenem Thron
So lacht er dem Henker ins Gesicht:
„Töte mich heute! Doch sterbe ich nicht!“
Gefangen
Gerade eben erst erwacht
Ergibt dies alles keinen Sinn.
Weiss nicht, ob Mittag oder Nacht,
Wie ich hierhergekommen bin.
Der Raum ist hell, doch fensterlos
Erleuchtet nur von Fackelschein.
Die Tür aus Holz und ziemlich gross,
Die Wände nur aus grobem Stein
Auf reiner Erde sitz ich nun
Gefesselt meine Arm‘ und Bein‘
Weiss nicht was denken oder tun
Viel zu geschwächt mich zu befrei’n
Von Durst und Hunger übermannt
Schlaf ich bald schon wieder ein
Hab jetzt resigniert erkannt,
Dass dies wird mein Ende sein
Hexenwahn
Auf dem Weg zu Freundes Heim
Gehe ich auf Waldeswegen
In ihrem Garten wird sie sein
All die Heilkräuter freudvoll pflegen
Im Waldesherzen, dort lebt sie
Kennt jede Pflanze, Tier und Wind
Mit der Natur in Harmonie
Wohnt sie dort seit sie ein Kind
Besuch sie oft mit ihr zu lachen
Und wenn Krankheit nach mir fasst
Gibt sie mir des Waldes Sachen
Dies ist der Grund, dass man sie hasst
Nun ist es später, ein paar Tage
Geweckt von vieler Beine Rennen
Und hör sie rufen diese Plage
„Werft sie ins Feuer! Lasst sie brennen!
Entsetzt entsteig ich meinen Kissen
Renn raus in diese tiefe Nacht
Renn zum Platze, glaub zu wissen
Was das dumme Volk gemacht
Da seh ich sie in Flammen steh’n
An einen Pfahl ist sie gebunden
Hör sie nach dem Tode fleh’n
Jeder Lebensgeist verschwunden
„In der Hölle sollt Ihr leiden!
Die Flammen spühr’n in Ewigkeit!
Jede Art von Glück vermeiden,
Und jede Form von Seeligkeit!“
Verlass die Stadt dann fast sofort
Zieh an einen andren Ort
Erfahr dort dann aus zweiter Hand:
Die ganze Stadt ist abgebrannt!
Kariphai und Lopokal
Es geschah vor langer Zeit
Als zwei Reiche voller Macht
Nach langer Uneinigkeit
Zogen in die letzte Schlacht
Den Krieg wollten sie nicht mehr leben
Doch Eitelkeit erfüllte sie
Wollten dies denn nicht zugeben
Nicht nur nicht, sondern auch nie
So sollte noch ein Kampf entstehen
Ein allerletzter wurd‘ gewagt
An seinem Ausgang sollt‘ man sehen
Wer als Sieger herausragt
So zog ein Heer aus jedem Land
Pasador und Lorinis
Jeder sich stärker genannt
Ihres Sieges sehr gewiss
Doch gefürchtet waren zwei
Als stärkste Krieger überall
Von Pasador war’s Kariphai
Von Lorinis war’s Lopokal
Fast alle starben an dem Tag
Am Ende blieben nur zwei Mann
Ob dies nun am Schicksal lag
Glaub nicht, dass dies wer sagen kann
Kariphai:
„Seht was Ihr habt angerichtet!
Des Königs Blut bedeckt das Feld!“
Lopokal:
„Doch war’s nicht ich, der ihn gerichtet“
Kariphai:
„Oh wie feig Ihr dies hinstellt
Niemand sonst könnt ihn besiegen!“
Lopokal:
„Ich sah ihn fallen, sah ihn sterben,
Sah ihn tot am Boden liegen.
Ein Knappe brachte dies Verderben!“
Kariphai:
„Ihr lügt! Ihr lügt! Ihr lügt mich an!“
Lopokal:
„Wie der Meine, war der Eure
Nur ein dummer, alter Mann
Wenn Ich den Körper nun verfeure,
Bleibt nur Asch‘ im kalten Wind
Wie bei jedem auf der Welt,
Ob nun Kaiser oder Kind.“
Kariphai:
„Auf Königsläst’rung steht nicht Geld
Nein, der Tod soll Strafe sein!“
Lopokal:
„Unsre Heere sind gefallen,
Ich lass Euch nun damit allein!
Wie laut auch meine Worte schallen,
Hört Ihr darin nicht die Vernunft!“
Kariphai:
„Wohin wollt Ihr denn nun noch geh’n?“
Lopokal:
„Ich such mir eine Unterkunft
Bin schon zu müde, um zu steh’n.“
Kariphai:
„Was zum schlafen, brauch ich auch,
So wartet, Ich werd Euch begleiten!“
Lopokal:
„Verlassen wir den düstren rauch
Und lassen dieses ewig Streiten.“
Ein Schlafensplatz war schnell gefunden
Und wenn der Mond am Morgen fort
Ist Kariphai auch schon verschwunden
Und Lopokal vom Schwert durchbohrt..
Letzte Bewährung
Im Thronsaal
Wache:
Herr, verzeiht, dass ich es wage
Doch s’wurd wieder ein Dieb gefasst!
König:
Dies geschieht an jedem Tage,
Weshalb erzählst die diese Last?
Wache:
Bitte Herr, bestraft mich nicht!
Er sagt, dass es Euch sprechen will
Und es ist doch meine Pflicht...
König:
Halt den Mund und schweige still!
Was hat er denn nun gestohlen?
Wache:
Nichts, Herr, nur ein Kanten Brot
König:
So viel? Dann lass ihn endlich holen
Und ich verkünde seinen Tod!
---------
König:
Rede! Was willst du von mir?
Dieb:
Ohne lange Reden halten:
Die Freiheit und ein fass voll Bier
Dann lass ich nochmal Gnade walten!
König:
Gnade? Oh wie lächerlich!
Wache, sperr ihn wieder ein!
Dieb:
Ich rat Euch, unterschätzt mich nicht!
Ich wird mein eigner Rächer sein!
König:
Wache, häng ihn morgen auf!
So frech, wie er gerade war,
Nimmt er den Tod doch gern in Kauf.
Dieb:
Solche Dummheit ist sehr rar..
König:
Oh mein Gott, wo ist er hin?!
Wache:
Ich weiss es nicht.. er ist verschwunden..
König:
Stotter nicht solchen Unsinn!
Such ihn, bis er ist gefunden!
Wache:
Ja, mein König, finden werden...
Oh mein Gott, welch ein Verderben!
Alarm! Der König liegt im Sterben!
Weit, weit weg
Diener:
Wie immer hast du nicht verloren..
Dieb:
Nein, er ist nun endlich tot
Und wird auch bald hier unten schmoren
Hier bei mir, dem Mephisto!
Rassismus
Ich seh die Wörter überall
Auf viele Mauern sind’s geschrieben
Nur Zeichen, doch in diesem Fall
Ist es einfach übertrieben
„Scheiss Ausländer! Ihr seid tot!“
So steht es auf fast jeder Wand
In Blau, in Grün, in Schwarz und Rot
Verteilt es sich im ganzen Land
Ist’s wirklich Hass, sind sie nur dumm
Oder Sucht nach der Gewalt
Wenn sie grundlos, nur nicht stumm
Die Hand so hart zur Faust geballt
Beleidigungen lauthals schreien
Fünf gegen eins halb tot ihn schlagen
Können es ihm nicht „verzeihen“
Dass er ´nen deutschen Pass darf tragen
Wie ich die scheiss Rassisten hasse
Sie können einfach nichts versteh‘n
Wenn ich das Land im Tod verlasse
Möcht ich sie alle mit mir nehm‘n
Selbstmord
Vor mir die Schlucht, ein Abgrund steil
Hinter mir der Wald des Lebens
Um zu klettern, fehlt das Seil
Rückkehr ist schon längst vergebens
So steh ich hier, der Wind weht kalt
Voll gefüllt mit Bitterkeit
Dreh mich um, blick in den Wald
Weit in die Vergangenheit
Doch fehlt das herrlich Grün der Bäume
Das farbenprächt’ge Blumenmeer
Alles ist voll Gitterzäune
Lassen keine Freiheit mehr
Kehr um, und renn zurück zur Schlucht
Vor mir die Sonn im Morgenrot
Renn weiter und spring ab mit Wucht
Stürz in meinen sichren Tod
Erwache, ohne dass ich schlief
Gehend durch die graue Welt
Im Kopf das Bild vom Abgrund tief
Weiss nun was mich am Leben hält
Akzeptier’s ohne ein Wort:
Der Gedanke an Selbstmord
Sommerwende
Räumt ab Getränke, Mahl und Reste
Ein Sturm zieht auf vom fernen Westen,
Nimmt uns die frohe Freude der Feier,
lässt verstumm’n das Lied der Leier,
von welcher schöner Ton erklang,
wozu der Barde leise sang.
„Warum denn heute?“, denk ich leise,
„War des Festes Art und Weise
nicht gut genug für jene Macht,
welche uns dies Wetter bracht?“
So tret ich getrübt ins geschützte Heim,
schliesse mich in meinem Zimmer ein,
betrachte durchs Fenster den kommenden Regen,
den Wind, der dabei ist, den Platz leer zu fegen
und bedaure zutiefst dieses frühe Ende,
des herrlichen Festes der Sommerwende.
Tagesende
Weit im Westen hängt die Sonne
Wie ein grosser, gelber Ball
Ein leiser Wind weht voller Wonne
Spielt freudig mit dem Blätterfall
Und ich sitz hier, am Stamme lehnend
Vom einz’gen Baume weit und breit
Entspanne mich, nacht nichts mich sehnend
In reiner Glückseligkeit
In meinen Ohren der Gesang
Aus vieler Vögel Hals geschri’n
Geniesse diesen schönen Klang
Bin froh, dass sie nicht weiterzieh’n
Der Horizont nun hell erscheint
In einem herrlich leuchtend Rot
Mit einem Kreis aus Gold verfeint
Lässt er vergssen jede Not
Wie ein Boot versinkt sie nun
Und ich leg die Stirn in Falten
Konzentriert, nur eins zu tun:
Das Bild so lang es geht behalten!
Tanzrausch
In dieser kalten, dunklen Nacht
Ohne Mond und Sternenlicht
Das grosse Feuer längst entfacht
Sind nur wir beide, Du und Ich
Die Hitze spühr’n auf nackter Haut
Der Flammen Rot die Augen blendet
Unser Singen schrill und laut
Die Beherrschung ist entwendet
So dreh ich, tanz ich, stundenlang
Seh dich längst nicht mehr ganz klar
Höre nicht mehr den Gesang
Weiss nicht mehr was gestern war
Grelle Farben mich umgeben
Kein Schwarz der Nacht bleibt noch zurück
Fang nun endlich an zu leben
Im Tanzes Rausch, da steckt das Glück
Tod
Da ist kein Leben nach dem Tod
Kein Paradies, wo man nur lacht
Kein Teufel, der uns bringt die Not
Kein Gott und keine andre Macht
Wer bestimmt dann unser Leben?
Wer bestimmt, wer stirbt und leidet?
Wir sind es, die den Tod geben
Es ist der Mensch, der dies entscheidet.
Zwanzigtausend Kinder sterben
An Durst und Hunger jeden Tag
Wer klagt nicht über dies Verderben
Doch wer tut mehr als er mag
Und dieses Mögen, dieses Tun
Ist meist nicht viel mehr als nichts
Doch können sie nun traumlos ruh’n
Lügen sich selbst ins Gesicht
Die Zahl der Morde in jedem Land
Für ein wenig Gold und Geld
Ist mir nicht nur nicht bekannt
Hoff auch, dass man’s mir nie erzählt
All die Selbstmorde überall
Lassen mich sehr oft erschrecken
Doch auf unsrem Erdenball
Gibt es schlimm’res als verrecken
Wegelagerer
Zu zweit wir wandern durch den Wald
Nur um des Gehens Willen gehen
Der Wind bläst hart und ziemlich kalt
Gewitterwolken sind zu sehen
Mein Freund bleibt stehen, plötzlich still
Die Hand erhoben im Erschrecken
Ich weiss was er mir sagen will
Kann es nun endlich selbst entdecken
Gefahr ist nun zu spät erkannt
Ein leises Surren, dann ein Schrei
Gesunken ist des Freundes Hand
Vom Pfeil durchbohrt die Innerei
Erkenn den zweiten auf mich fliegen
Erkenn den Tod in Ewigkeit
Erkenn mich selbst am Boden liegen
Erkenn nun nur noch Dunkelheit
Wie jeden Abend
Wenn sie nachts im Bette liegt
Versucht den ruhigen Schlaf zu finden
Doch ihre Angst wie immer siegt
Kann sie nur noch Hass empfinden
Da hört sie schon die leisen Schritte
Zählt das Knarren jeder Stufe
Und niemand hört die leise Bitte
Keiner hört die stillen Rufe
Sie macht sich in der Ecke klein
Will nicht von ihm gesehen werden
Bewegt sich nicht, ruhig wie ein Stein
Möchte nun am liebsten sterben
Der Vater summt, setzt sich auf’s Bett
Streichelt zart der Tochter Kopf
Singt leis und scheint dabei so nett
Öffnet ihren langen Zopf
Wie jeden Abend, schon seit langem
Schliesst sie alles in ihr ein
Stillt in Tränen sein Verlangen
Und würd so gern woanders sein..
greetz
Balrog
PS: VampiresDawn 4ever!
PPS: thx :)