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Scarecrow
23.11.2004, 22:51
Der Eiskönig



Als im Jahr 1890 eine englische Expedition ins weiße Nichts des ewigen Eises aufbricht, ahnt die Besatzung noch nichts von dem schrecklichen Desaster, das sich ereignen wird. Als die Mannschaft mit der „White Pony“ am 23.06.1890 in See sticht, zählt die Besatzung 57 Mann.
Am 4.08.1890 sichtet ein Norwegischer Walfänger die fast völlig zerstörte „White Pony“. Von der Besatzung leben noch neun Mann.


Blitze, nie gesehene riesige Blitze, die vom Himmel herabzucken ... Kälte ...
Unterirdische Katakomben ... eine Stimme, kaum mehr als ein Flüstern ...
Schmerzen ... Verlangen ... Eine Flucht, obwohl es unmöglich ist ...
... Schreie ...
Rote Kleckse im blendend weißen Nichts ... Ein Mensch, der keiner mehr ist ...
... Und Kälte ...


Ich erwachte. Mein ganzer Leib zitterte wie unter Schock und für einen Moment war ich mir nicht sicher, ob es die Grabeskälte in meinem Zimmer war, oder die Bilder, die mir im Traum durch den Kopf geschossen waren. Ich schwang meine Beine aus dem Bett, ignorierte das eisige Gefühl, als meine Füße den kalten Boden berührten. Eine Weile saß ich so da; das Gesicht in den Händen, um Atem ringend. Erst als ich mich wieder halbwegs unter Kontrolle hatte, stand ich auf und trat zum Fenster hin. Es war eine klare Nacht. Keine einzige Wolke trübte den Himmel.Morgen würde es kalt werden.
Der Winter stand vor der Tür und die Träume waren zurückgekommen. Wie lang war es her? Drei Monate? Bei Gott, drei Monate und es war immer noch nicht vorbei.

Ich dachte an Mike Olsen. Dachte an jenem Tag, als er mir dieses Tagebuch gab; dieses Tagebuch, das nunmehr seit drei Monaten irgendwo herumlag, ohne wirklich je gelesen zu werden.




Die Behörden schenken dem Gerede der überlebenden Besatzung keine Beachtung.
Die Erzählungen von einer Stadt aus Eis und Katakomben, in denen der Teufel wohnt, klingen viel zu fantastisch, um wahr zu sein. Kurz nach der Einkehr in London, erschießen sich zwei Männer in der Marine Kaserne.
Und Mike Olsen, der Steuermaat, dreht zwei Tage später durch, und fährt – mit Gewehr und Revolver bewaffnet – ins Marineheim.
Er versucht dort die restliche Mannschaft umzubringen, wird jedoch überwältigt, bevor er sein Vorhaben in die Tat umsetzen kann.


Nur zu gut konnte ich mich noch an jenen Tag erinnern, an dem ich Mike zum ersten Mal sah. Zwei Tage nach seinem rätselhaften Amoklauf versah ich meinen Dienst im Militärgefängnis.


* * *

Ich war gerade dabei, meine letzte Runde im Trakt zu drehen, als eine rauhe Stimme, die aus dem Dunkeln hinter einer der Zellen kam sagte: „Hey, Junge!“
Ich wollte diese Stimme überhören und einfach weitergehen, weil es nicht selten vorkam, dass Häftlinge versuchten, mich zu einem Gespräch zu locken. Das lag vermutlich daran, dass ich noch jung war.
„Bleib stehen, Junge! Du siehst mir wie einer aus, der vernünftig ist.“
Ich hielt an. Ich wusste nicht warum, aber ich spähte in die Zelle. Im spärlichen Licht war es mir nicht möglich, die Gestalt klar zu erkennen, aber ich glaubte eine Matrosenuniform zu sehen.
„Danke, mein Freund“, vernahm ich von drinnen und die Gestalt trat näher an die Tür heran, während ich automatisch einen Schritt zurückging.
„Keine Angst, ich will dir nichts tun. Mein Name ist Mike. Wie ist dein Name, mein Junge?“
„Arthur und ich bin sicher nicht Ihr Junge.“
„Ist auch gut, mein Junge. Aber ich weiß von einer Sache“, fuhr der Mann in der Zelle fort. „Es wird was Schlimmes passieren.“
Ich verdrehte die Augen. „Natürlich. Das erzählt jeder hier. Wir sollen ihn raus lassen, weil nur er die Welt retten kann. Na klar.“
„Nein, hör mir zu. Ich war dabei. Ich war dabei, mein Junge.“
„Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie dabei waren. Sonst wären Sie nicht hier.“
Der Mann schnaufte. „Ich war auf der White Pony.“
Zum ersten Mal, seit der Unterhaltung hielt ich inne. Ich hatte davon gehört. Das Schiff mit neun Mann an Bord. Dann war dieser Kauz vermutlich derjenige, der in der Kaserne Amok gelaufen war.
„Warum wollten Sie die Männer töten, die mit Ihnen auf diesem Schiff waren? Sie wollten sie doch töten, oder?“
„Ja, denn es ist ungemein wichtig, dass die Männer sterben.“
Es reichte. Ich hatte genug. Es war dumm gewesen, überhaupt stehen geblieben zu sein.
„Warte! Nicht gehen!“ Die Stimme hatte einen panischen Unterton. „Nicht gehen, ich bitte dich, Junge. Ich weiß, dass du mir nicht glaubst, aber es ist wahr. Alles was ich erzählt habe ist wahr.“
Ich hatte keine Ahnung, was er den Behörden erzählt hatte, aber das war mir auch egal.
„Du glaubst gar nicht, was ich alles miterleben musste“, begann Mike wieder. „Wenn du gesehen hättest, was ich gesehen habe, ich verspreche dir, du würdest nie wieder ein Auge zu machen.“ Seine Stimme wurde leiser, verbitterter.
„Sie sind tot, mein Junge. Alle meine Freunde sind tot. Diese verdammte Stadt hat sie umgebracht.“
„Welche Stadt?“
Sein Gesicht schnellte nach vorn und presste sich gegen das Gitter.
„Welche Stadt? du fragst mich welche Stadt? Sie ist aus purem Eis und unterhalb in den Katakomben lauert...“
„Lass dir keinen Scheiß erzählen“, sagte jemand und ich erkannte am Ende des Ganges meinen Kollegen Sparks. „Wenn du die Hälfte von dem glaubst, was sie dir sagen, bist du immer noch angelogen.“
„Keine Angst, ich glaub kein Wort“, antwortete ich ihm.
„Dann sieh zu, dass du deinen Rundgang zu Ende bringst", sagte Sparks, wandte sich um und ging.
„Hier mein Junge.“ Ein kleiner Gegenstand wurde durch das Gitter geschoben. Ein Buch.
„Nimm es. Das ist mein Tagebuch, hier steht alles drinnen.“
Zuerst stutzte ich, doch dann nahm ich das Büchlein aus seiner Hand.
„Ich habe nichts erfunden. Alles was dort drinnen steht ist wirklich geschehen.“
Ich betrachtete das kleine Buch in meiner Hand. „Und was wollen Sie, dass ich nun tue?“
„Nichts, mein Junge. Ich kann niemanden zwingen, mir zu glauben. Aber es ist wahr und es wird etwas Schreckliches passieren.“
„Wenn Sie das sagen.“.
„Es ist mein Ernst, Junge. Nimm dich in Acht. Nimm dich vor dem Winter in Acht.“
Dann hörte ich, wie der Matrose sich auf die Pritsche legte und ich ging.
Was für ein verrückter Kerl, dachte ich mir und öffnete das Buch. Mir fiel auf, dass der Einband dicker war und entdeckte, dass etwas darin versteckt war.
Ich staunte nicht schlecht, als ich einen kleinen Stein hervorholte. Es sah aus, wie ein Kristall. Das Tagebuch selbst las ich nie,weil ich das Gerede des Alten als Unsinn abtat. Ich hatte es ein, zweimal durchgeblättert, aber ich konnte gut auf Märchen verzichten. Den Kristall behielt ich. Das war der größte Fehler, den ich machen konnte. Denn mit diesem unscheinbaren, jedoch schönen Stein, begannen meine Probleme.

Als ich an diesem Abend schlafen ging, hatte ich die furchtbarsten Alpträume. Ich sah eine Landschaft aus Eis und Männer, die mir unbekannt waren. Ich hörte grausame Schreie. Und dann sah ich diesen Stein, den ich an mich genommen hatte.
Am Morgen danach wollte ich den Matrosen fragen, was es mit diesem Stein auf sich hatte, aber das war nicht mehr möglich. Man sagte mir, dass er sich in seiner Zelle erhängt hätte.
Ich war verwirrt und die schrecklichen Träume hörten nicht auf. Sie wiesen manchmal Ähnlichkeiten auf; ich sah dieselben Menschen, denselben Ort. Aber dann wieder ... hörte ich ein Flüstern in der Nacht, dieses Flüstern verfolgte mich selbst dann, wenn ich schon wieder wach war. Eine Woche lang terrorisierten mich diese furchtbaren Träume, dann endeten sie plötzlich. Von einem Tag auf den anderen.
Ich machte mir darüber keine Gedanken mehr, ich war einfach nur froh, dass es vorbei war. Zumindest dachte ich das. Aber ich lag falsch.


* * *

Und dann saß ich hier in meinem Raum, im Haus meiner Eltern. Es war furchtbar kalt und die Träume waren wieder da. Trotz der Kälte begann ich zu schwitzen.
Ich blickte zum Fenster. Mir kam es vor, als ob es im Raum mit jeder Minute kälter werden würde. Mein Atem hinterließ Dampfwolken in der Luft.
Mein Blick fiel aus dem Fenster, aber ich konnte nicht klar nach Außen blicken. Das Glas begann zu beschlagen, obwohl ich gut drei Schritte davon entfernt war. Winzige Eissplitter bildeten sich, überzogen das Fenster mit einem feinen Muster, das sich ständig veränderte. Ich hörte das leise Knistern, mit dem die Prozedur von sich ging.
Dann hörte ich etwas aus der Dunkelheit, irgendwo hinter mir. Überrascht drehte ich mich um. Ich konnte nichts erkennen. Aber diese Geräusche. Es hörte sich an ... wie Wasser, das gegen die Felsen brandete. Dann ein leises Rauschen. Plötzlich eine Stimme.
Gott, was geschieht hier?
Entsetzt sah ich mich um. Dann wurde es still. Nur das Knistern des Eiskristalls am Fenster war noch zu hören. Ich wandte mich zu ihm hin – und prallte erschrocken zurück. Da war ein Gesicht gewesen. Ich war mir ganz sicher. Mein Gott, da war ein Gesicht am Fenster gewesen!
Nichts, nur das Knistern und die Brandung.
Bitte ...
Ich hörte plötzlich Wörter, deren Sinn sich mir nicht ergab.
Dann formte sich Kristall am Fenster neu. Ich schrie auf. Ich sah:
Mauern, Dächer. Ganze Häuser.
Was passiert nur mit mir?
Die Stimme im Raum war nun in meinem Kopf. Brandete gegen meine Gedanken, löschten sie aus. Sie war allumfassend.
Rasender Schmerz. In meinen Adern pulsierte Eis.
Ich sank wimmernd zu Boden. Mir wurde schwarz vor Augen.
„Aufhören“, flehte ich. „Bitte!“
Die Stimme war wie ein Orkan in meinem Kopf.
„Nein!“
Ein letztes Bild flimmerte in meinen Gedanken vorüber. Es war so klar, dass es mir vorkam, als würde ich davor stehen. Eine Halle. Männer im Pelz. Angst. Dann: Ein gewaltiges Beben, der Boden reißt auf – und ich falle in die unendliche Leere.
Und dann - endlich – verlor ich das Bewusstsein.

Als ich wieder erwachte, war es bereits hell. Mein Kopf schmerzte höllisch, da ich im Fallen gegen die Bettkante geknallt war. Anfangs erinnerte ich mich nur vage, was geschehen war, aber mit der Zeit kehrten meine Erinnerungen zurück und neuerliche Furcht überkam mich.
Ich stand langsam auf und schwankte zum Fenster. Der Himmel draußen war bedeckt von Wolken. Schwere Tiefhängende, schwanger wirkende Wolken. Es sah so aus, als ob es bald zu schneien beginnen würde.
Die Ereignisse der letzten Nacht hatten mich verstört. Was geschehen war, gab mir riesige Rätsel auf und ließ mich an meiner geistigen Gesundheit zweifeln. Ich versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Seit ich diesen Stein an mich genommen hatte, hatte ich diese schrecklichen Träume. Lag es wirklich an dem Kristall? Mein Gefühl sagte mir, dass dem so war. Da war auch noch dieses Tagebuch.
Der Stein lag sicher verwahrt in einem kleinen Kistchen, das unter meinem Bett versteckt war. Wo aber war das Tagebuch?
Ich dachte verzweifelt nach. Ich hatte es, bis auf das eine Mal, als ich den kleinen Stein im Einband gefunden hatte, nie geöffnet, sondern irgendwo hingelegt, wo es mir nicht im Weg war. Aber wo?
Ich durchstöberte meine Sachen, alle Unterlagen, die in meinem Schreibtisch waren, aber ich fand es nicht. Gerade als ich aufgeben wollte, fiel mir es mir ein. Ich hatte das Tagebuch in die kleine Bibliothek meiner Eltern gestellt.
Sofort ging ich hin und suchte es. Ich fand es auch bald, kehrte in mein Zimmer zurück und begann zu lesen. Die Handschrift war überraschend leserlich und auf der ersten Seite stand geschrieben: ‚Expedition ins Eis, 23.6.1890’ und darunter: ‚Mike Olsen’.
Ich blätterte um.

23.6. 1890

Endlich! Endlich ist es soweit. Heute legen wir ab. Die ganze letzte Woche hab’ ich nicht mehr schlafen können, weil ich mich so auf diesen Tag gefreut hab’. Ich spür’s, es wird toll, meine Freude kennt keine Grenzen. Neue Länder erkunden. Mal schau’n, was sich im Eis so tut. Am meisten freu’ ich mich aber, dass Henry dabei ist. Wir sind letztes Jahr schon einmal auf Reise gewesen. Henry ist ein toller Kerl. Ich kann’s kaum erwarten. In zwei Stunden legen wir ab.

Ich überflog die ersten Seiten nur, weil sie relativ uninteressant waren, aber dann stieß ich auf etwas, das mich neugierig machte.

28. 6 1890

Der Nebel hat uns nun komplett eingehüllt. Die Stimmung an Board ist gedrückt, weil wir rein gar nichts erkennen können. Unser Captain, John Hillard, hat vorerst die Segel aufrollen lassen, wir gehen vor Anker, bis sich die Sicht bessert. Die Gefahr aufzulaufen ist einfach zu groß.
Außerdem spielt der Kompass seit heute Morgen verrückt. Es ist wie verhext.

29.6 1890

Keine Besserung der Lage. Immer noch verdeckt der dichte Nebel die Umgebung. Leichter Wind von Nordosten. Zumindest glauben wir, dass diese Richtung Nordost ist. Ben hat starke Hustenanfälle.

30.6 1890

Es wird immer schwieriger Tag und Nacht zu bestimmen. Oder wann ein neuer Tag anfängt. Alles ist gleich, die Sicht ist immer noch schlecht, aber der Wind ist stärker geworden. Ben geht es auch noch nicht besser. Er hustet bereits Blut.

1.7 1890

Heute hat der Captain befohlen, die Segel zu setzen. Es ist unser vierter Tag im Nebel, aber der Wind hat inzwischen starke Ausmaße angenommen. Der Seegang wir schwierig. Wir glauben, dass ein Sturm aufzieht. Gott steh uns bei!

11.7.1890

Ich kann dieses Datum nur schätzen und ich weiß gar nicht, was ich zuerst berichten soll. Wir haben recht gehabt. Ein Sturm war aufgezogen und ich machte die Schlimmste Zeit durch, die ich je auf See erlebt hatte. So einen Orkan hatte ich noch nicht gesehen. Es war schrecklich. Das Meer hatte sich angeschickt, uns zu verschlingen. Es war grausam. Wir haben zwei Mann im Sturm verloren. Sie wurden über Bord gespült. Ben ist an seiner rätselhaften Krankheit heute Morgen gestorben. Damit liegen unsere Verluste bereits bei drei Leuten. Die White Pony ist schwer beschädigt worden. Der Lastmast ist geknickt und hätte fast den Captain erschlagen. Ich weiß nicht genau, wie lange der Sturm gedauert hatte. Wie lange wir gegen die Urgewalten der See angekämpft hatten. Aber irgendwann war es vorbei. Der Wind hatte nachgelassen und die Wellen sich wieder geglättet. Auch die Sicht war wieder besser geworden. Und es war extrem Kalt. Was wir dann heute sahen, war unglaublich. Vor uns erstreckte sich eine Küste in purem weiß. Wir waren dort, wo wir hinwollten. Im Eis.
Aber das ist es gar nicht. Neben den Eisbergen und in der Nähe der Küste erblickten wir eine Stadt. Unglaublich, nicht wahr? Aber da war tatsächlich eine Stadt aus Eis!
Vor einer halben Stunde hat der Captain befohlen zwei Boote klar zu machen. Wir gehen an Land, der Rest der Mannschaft kümmert sich um die White Pony.
Und das Beste ist. Ich bin bei denjenigen dabei, die diese wunderbare Stadt betreten darf.

Ich erinnerte mich. Olsen hatte in der Zelle irgendetwas von einer Stadt aus Eis gesprochen. Der Bericht hatte mich in seinen Bann gezogen. War doch nicht alles erstunken und erlogen, was mir der Mann erzählt hatte?

13.7 1890

Unglaublich! Einfach unglaublich. So etwas kann man nur schwer beschreiben. Es ist der zweite Tag, den ich an Land verbringe und so etwas Wunderschönes habe ich selten gesehen. Doch alles der Reihe nach.
16 Leute gingen an Land. Mit dabei waren auch Henry und ich. Wir legten von der White Pony ab und ruderten Richtung Küste. Leichte Nebelschwaden lagen in der Luft. Es dauerte nicht allzu lang und wir erreichten das, was wir einen Hafen nennen würden. Es sah auch so aus. Seltsame Stege führten ins Wasser. Ich glaubte so etwas wie Docks zu erkennen. Schiffe, oder Boote sahen wir nicht. Wir legten an und gingen an Land. Zwei Türme ragten in die Höhe, eine Mauer war ringsum der Stadt. Ich meine, es redet sich ja leicht, aber man muss sich vorstellen, dass alles, wirklich alles, aus Eis war.
Wir schlugen vor den Toren der Stadt das Basislager auf. Die Männer waren außerordentlich diszipliniert. Es war kalt, sehr kalt, aber das Basislager entstand in nur gut drei Stunden. Die Sonne spiegelte sich in allem wider. Es war ein Spiel von Farben und Schneekristallen. Dann betraten wir die Stadt. Es war nichts zu hören. Nirgends ein Windstoß zu vernehmen. Einfach gar nichts. Die Männer wagten es nicht einmal, laut zu atmen, um nur ja nicht diese Vollkommenheit der Stille zu stören. Alles wirkte wie ausgestorben. Und alles wirkte fremd und ... komisch. Die Eisklötze, die aussahen wie Häuser hatten keinen Eingang, zumindest keinen, den wir fanden. Aber die Stadt ist groß. Wir wagten uns am ersten Tag nur ein bisschen vor. Es waren hauptsächlich Männer mit Gewehren, wir wollten sichergehen, dass keine Gefahr drohte, bevor wir auch den Forschern erlauben konnten, an Land zu kommen. Die Stadt war außerdem das reinste Labyrinth. Am zweiten Tag holten wir mehr Männer an Land, um die Stadt zu durchkämmen und das Basislager auszubauen. Ich bin gespannt, was der morgige Tag bringt.

Eine Stadt. Aus purem Eis. Ich war mir sicher, dass es diese Stadt war, die ich in meinen Träumen sah. Aber das alles klang so unglaublich.
Ich las weiter, wobei Olsen viele unwichtige Dinge ins Tagebuch geschrieben hatte. Er beschrieb, dass dann letztendlich, bis auf die zehn, zwölf Mann, die die White Pony reparierten, alle Leute an Land gebracht wurden. Ein Name tauchte auf, den ich vor kurzem erst in der Zeitung gelesen hatte.
Robert Dawn.
Er war Polarforscher, ein sehr bekannter noch dazu und er hatte auch bei dieser Expedition mitgemacht. Laut der Zeitung, war er einer der Überlebenden. Ich notierte mir den Namen und nahm mir vor, diesen Mann so schnell, wie nur möglich zu besuchen. Ich blätterte weiter und kurz darauf runzelte ich die Stirn.

17.7 1890

Seit gestern sind Higgins und Wescardo verschwunden. Die beiden hatten die Aufgabe bekommen, das Land außerhalb der Stadt zu vermessen. Sie kamen bei Dunkelheit nicht zurück und der erste Suchtrupp, der losgeschickt wurde, konnte nichts finden. In wenigen Minuten werden acht Mann das Gebiet absuchen, um den Verbleib der beiden aufzuklären.

18.7 1890

Keine Spur von Higgins und Wescardo. Es hat begonnen zu schneien und die Chance, die beiden lebend zu finden, liegt nun praktisch bei Null. Henry und ich haben heute Robert Dawn begleitet. Das Wetter wird schlechter. Wir hatten seit gestern keine Sonne mehr. Dafür blitzt es es gewaltig. Es wirkt bedrohlich, trotzdem sieht es toll aus.

Der nächste Eintrag war sieben Tage nach diesem. Es war keine Rede mehr von den Vermissten. Denn man hatte etwas gefunden.

25.7 1890

Unglaublich! Ich kann diese Zeilen nur kurz hinschreiben, denn ich muss gleich los. Wir haben ein Gebäude gefunden. Man munkelt, dass es wie ein Tempel aussieht. Man kann es betreten. Es liegt in der Mitte dieser gigantischen Stadt. Ich bin gespannt, was wir finden werden.

26.7 1890

Etwas geschieht hier. Ich kann es mir nicht erklären, aber mir scheint, als ob uns jemand bei all unsrem Treiben beobachtet. Dieses Gefühl schleicht in mir herum, seit wir diesen unheimlichen Tempel betreten haben.
Als ich gestern bei dem Gebäude ankam, war ich erstaunt. Breite Stufen führten zu dem pyramidenartigen Gebilde aufwärts. Ich erinnerte mich an Bilder von Maya-Tempel. Dieser hier hatte Ähnlichkeiten mit ihnen, auch wenn er nicht annähernd so groß war. Säulen stützen das kleine Dach, selbst diese Eissäulen waren verziert. Seltsame Gebilde rankten sich um diese. Wir waren zu zehnt, als wir den Tempel betraten. Henry war auch dabei. Ich ging hinein, etwa in der Mitte der Männer. Jeder war bewaffnet. Das war, meiner Meinung nach, unnötig, da wir, seit wir hier waren, kein Anzeichen von irgendeinem Leben gefunden hatten. Die Gewehre sahen klein aus, weil die Gestalten so voluminös wirkten, mit ihren dicken Pelz- oder Daunenmäntel und den Handschuhen. Ich fragte mich, wie sie überhaupt die Waffe abfeuern konnten, falls es denn wirklich einmal notwendig sein sollte.
Als ich dann im Inneren war, war ich enttäuscht. Hier gab es nichts.
Doch dann entdeckte Coosh eine Treppe im Dunklen. Tatsächlich. Etwa in der Mitte des Raumes war ein viereckiges Loch. Es maß etwa vier Mal vier Meter. Eine Treppe führte nach unten. Natürlich wollten wir alle sofort hinunter, aber der Captain verbot es uns. Er sagte, dass man nie wissen könne, was dort unten sei und es werde bereits dunkel.
Letztendlich sahen es alle ein. Der Plan war, am nächsten Tag hinunterzugehen.
Der Captain und sieben Mann sind nun seit gut einer Stunde unten. Leider war ich nicht bei den Auserwählten. Das Zeitlimit liegt bei drei Stunden. Wenn sie dann noch nicht zurück sind, sollen wir einen Trupp nachschicken.
Es ist kalt.

Als ich neugierig umblätterte, musste ich feststellen, dass die Seiten leer waren. Aber nicht nur diese zwei, auch die nächsten fehlten. Frustriert legte ich das Buch weg und dachte nach. Mein Blick fiel zum Fenster.
Es hatte begonnen zu schneien. Dicke Flocken schwebten zu Boden. Es ging kein Wind, sodass es sogar richtig schön aussah, irgendwie beruhigend.
Mein Blick fiel auf die Notiz von mir. Robert Dawn...
Ich musste mit ihm sprechen. Wenn ich wissen wollte, was mit den Männern geschehen war, musste ich mit Robert Dawn reden. Ich zog mich warm an und verließ das Haus. Ich ging direkt zur Universität, um in Erfahrung zu bringen, wo er wohnte.

Keine zwei Stunden später stand ich vor einem großen Haus in der Label Street. Ich hatte den Kragen hochgezogen, um mich gegen den Wind und den scharfen Schneekristallen zu schützen, die herabregneten. Das Wetter hatte sich nun binnen den zwei Stunden, in denen ich mein zu Hause verlassen hatte, sehr verschlechtert. Es wurde auch zunehmend kälter.
Ich läutete und wartete fröstelnd auf eine Antwort. Kurz darauf öffnete sich die Tür ein klein wenig. Ich erkannte, dass sie noch innen zugekettet war und ein Gesicht durch den offenen Spalt blickte.
„Ja?“ Die Stimme klang nicht unfreundlich, aber auch nicht gerade so, als wolle man den Besucher einlassen.
„Guten Tag. Mein Name ist Arthur Hemp und ich würde gern Mister Dawn sprechen.“
„Wer?“
„Arthur Hemp. Ich bin von der Militärpolizei.“
„Von der Militärpolizei?“ Die Stimme wirkte sehr überrascht. „Und was will die Militärpolizei von Mister Dawn?“
„Es geht um die Expedition vor drei Monaten ...“
Die Tür wurde zugeschlagen.
Na Klasse ...
Ich läutete erneut. Niemand antwortete. Ich hämmerte mit der Faust gegen die Tür.
Die Tür ging ein kleines Stück auf.
„Verschwinden Sie! Sie sind hier nicht erwünscht, egal ob Sie von der Militärpolizei sind, oder nicht!“
„Nein, ich bitte Sie. Ich war ein Freund von Mike Olsen.“
Ich hörte sich entfernende Schritte. Kurz darauf:
„Ein Freund von Mike Olsen sagten Sie?“
„Ja.“
Die Tür wurde wieder geschlossen. Diesmal aber langsam. Dann hörte ich, wie jemand hinter der Tür hantierte, dann wurde sie ganz geöffnet. Ich sah einen Butler, der einladend ins Innere wies.
„Mister Dawn erwartet Sie.“
Ich überging seinen plötzlichen Stimmungswechsel, bedankte mich und trat ein. Als ich meinen Mantel ablegen wollte, sagte der Butler: „Lassen Sie ihn an Mister Hemp. Sie werden ihn brauchen.“ Zwar wunderte ich mich ein wenig, da es angenehm warm hier im Inneren war, aber ich behielt den Mantel an. Der Mann ging mir voraus und blieb dann vor einer Tür stehen und deutete darauf.
„Bitte hier rein.“

Ich klopfte an und betrat den Raum.
Das Erste, was mir auffiel, war die unglaubliche Kälte in diesem Raum und ich wusste nun, warum mir der Butler empfohlen hatte, den Mantel anzulassen.
„ Bitte kommen Sie doch rein. Mein Name ist Robert Dawn“, sagte ein Mann, der in einem Sessel vor dem Kamin saß, in dem ein Feuer prasselte. Ich nahm ihn in Augenschein, während ich die Tür hinter mir schloss.
Ich schätzte ihn auf gut fünfzig Jahre ein. Er hatte einen Schnauzer, wie viele Intellektuelle und der Bart war an beiden Enden gezwirbelt. Was mit noch auffiel war, dass er Handschuhe trug.
„Ich bitte Sie, setzen Sie sich doch“, forderte mich der Gastgeber auf, indem er auf einen Stuhl deutete, der drei Meter von dem seinigen entfernt war.
Nachdem ich mich gesetzt hatte, schaffte ich es endlich, ein Wort herauszubekommen.
„Danke, dass Sie mich empfangen Mister Dawn.“
„Kein Problem. Sie waren ein Freund von Mike?“
„Nun ja, Freund ist vielleicht etwas übertrieben ausgedrückt“, sagte ich, wobei ich Dawn genau im Auge behielt. Aber sein Gesicht blieb nichts sagend. „Aber ich lernte ihn im Gefängnis kennen.“
Da mein Gastgeber schwieg, fuhr ich fort. „Er erzählte mir, dass er etwas wüsste, etwas Schlimmes. Er machte gewisse ... Andeutungen, die ich jedoch als Fantasien abtat. Mister Olsen übergab mir dann sein Tagebuch...“ Der Forscher blickte auf.
„Sein Tagebuch?“
„Ja. Er gab es mir, einen Tag, bevor er sich erhängte.“ Ich zeigte es ihm, damit er nicht dachte, dass ich ihn belog.
„Haben Sie es gelesen?“, fragte er, während er das Tagebuch an sich nahm.
„Wie gesagt, ich hielt das alles nur für dummes Gerede, weshalb ich das Buch nur einmal kurz aufschlug, wo mir jedoch auffiel, dass etwas im Einband war.“
Dawn wirkte plötzlich sehr interessiert.
„Es war ein Stein. Er sah aus, wie ein Kristall.“
Nun wirkte er erschrocken. „Und Sie haben den Stein in die Hand genommen?“
„Ja.“, sagte ich nur.
Dann war es mit meiner gespielten Ruhe dahin.
„In derselben Nacht hatte ich die furchtbarsten Alpträume“, sagte ich, mühsam um Fassung ringend. „Ich hab immer wieder diesen ... diesen ... Kristall gesehen und diese Stadt, oder was das auch immer ist. Diese Träume dauern eine Woche an, rauben mir den Schlaf. Ich höre Stimmen, werde halb verrückt und dann hört es auf. Aber alles beginnt von neuem, seit der Winter ins Land einzieht. Dann lese ich dieses Tagebuch und Olsen schreibt darin, dass die vermaledeite Expedition eine gottverdammte Stadt aus Eis gefunden hat, von der ich immer träume.
Was also zur Hölle geschieht mit mir? Was wird hier gespielt?“
Dawn sah mich an. Sein Ausdruck war irgendwie ... traurig.
„Es ist wahr“, begann er schließlich. „Alles ist wahr. Wir haben wirklich eine Stadt im ewigen Eis gefunden. Ich meine, mehr oder weniger hatte die Stadt uns gefunden. Wenn Sie das Tagebuch gelesen haben, wissen Sie sicherlich, dass wir in einen Sturm gerieten, der uns praktisch vor die Küste der Stadt schleuderte.“
Ich nickte.
„Zuerst erschien es uns, als ob das alles verlassen wäre. Aber wir irrten. Haben Sie bereits von dem Tempel gelesen, den wir fanden?“
Abermals nickte ich. „Der Captain ist mit sieben Mann hinunter, um ihn zu erkunden.“
„Ja“, sagte der Mann. „Haben Sie auch schon gelesen, was er gefunden hatte?“
„Nur bis zum Tempel, Mister Dawn, die restlichen Seiten sind leer, oder fehlen.“
Dawn lächelte. „Dann werde ich es Ihnen erzählen. Der Captain berichtete uns, als er zurück war, dass dort unten riesige Katakomben wären. Sie hätten Schätze gefunden, berichtete er. Dann zeigte er uns diesen Stein. Es war einer, wie Sie ihn haben. Er funkelte wunderbar; in den prächtigsten Farben und das, obwohl die Sonne nicht einmal schien.“ Dawn machte eine Pause, holte wieder Luft und erzählte weiter.
„Natürlich wollte sofort ein jeder hinunter und nur möglichst viele von diesen Steinen mitnehmen. Es war die Gier, die die Männer packte. Ich wollte nichts von alle dem wissen, denn ich war mit einigen Männern dabei, ein Haus aufzubrechen, um hineinblicken zu können. Das erwies sich als schwierig genug. Außerdem hatte ich ein schlechtes Gefühl bei der Sache. Letztendlich gingen 15 Männer mit Säcken hinunter, um die Schätze zu bergen. Der Captain war auch dabei.“
Wieder schwieg der Mann. Diesmal dauerte es viel länger, bis er weitersprach.
„Den Captain sah ich nie wieder. Ein völlig verstörter Matrose, dessen Name ich nicht wusste, rannte schreiend die Treppe hinauf. Als wir den Mann beruhigt hatten, erfuhren wir, dass der Boden sich in den Katakomben aufgetan hatte und vier Männer mit in die Tiefe gerissen hatte. Unser Captain war auch dabei.“
„Sind Sie nicht sofort hinuntergegangen und haben nach Überlebenden gesucht?“, fragte ich Dawn.
„Natürlich haben wir das. Aber als ich sah, was geschehen war, wusste ich, dass das niemand überlebt haben konnte. Man sah nicht, wie tief der Spalt war, der die Männer verschluckt hatte. Pure Finsternis schlug uns daraus entgegen.“
„Sind Sie dann abgereist? Ich meine, der Captain war tot...“
„Nein, wir waren Narren, Mister Hemp“, sagte der Mann traurig. „Noch während ich in den Katakomben war, geschahen weitere merkwürdige Dinge. Zuerst hörten wir ein seltsamen Summen, so als ob irgendwo in der Nähe ein riesiger Bienenschwarm wäre. Dann vibrierten die Wände leicht. Die Halle, in der wir standen hatte nur einen weiteren Durchgang und hinter uns waren die Stiegen. Eis bröckelte von der Decke herab, die gut zehn Meter in der Höhe war. Wir hätten fliehen sollen. Wir hätten alles tun sollen, nur nicht das, was wir im Endeffekt taten.“
Dawn schwieg wieder und in seinem Gesicht arbeitete es. Ich konnte förmlich sehen, wie er die Ereignisse, die vor drei Monaten geschahen, wieder in sein Gedächtnis rief. Oder sie von neuem durchlebte.
„Was haben Sie und die Männer getan“, fragte ich leise.
„Als das leichte Beben verklungen war, machten wir uns auf den Weg ins Innere, denn die Vibrationen in den Wänden schienen von einem bestimmten Punkt auszugehen. Ich kann das nicht beschreiben, aber irgendwie wussten wir, wo wir hingehen mussten.
Mike, Henry und ich waren diejenigen, die voraus gingen. Die Gänge, die durch diese gewaltigen Katakomben führten waren vier, fünf Meter hoch und etwa genauso breit, aber ich hatte das Gefühl, gleich ersticken zu müssen. Trotzdem gingen wir weiter. Unsere Lampen warfen tanzende Schatten an die Wände, aber dann, mein Gott, plötzlich begannen die Wände zu pulsieren. Sie begannen in hellem Blau zu leuchten. Es schien, als ob sich die Größe verändern würde, aber das war nicht richtig. Spätestens jetzt hätten wir verschwinden müssen. Aber wir gingen weiter. Die Kälte nahm zu, ich konnte meine Finger nicht mehr spüren. Und dann begann das Flüstern.“
Er verstummte, schüttelte den Kopf und rief seinen Diener.
Der Butler betrat kurz darauf den Raum.
„Einen Whiskey bitte für mich. Wollen Sie auch etwas trinken Mister Hemp?“
Ich lehnte dankend ab und der Diener verschwand wieder.
„Diese rätselhafte Stimme und die pulsierenden Wände zeigten uns den Weg. Es waren 18 Mann in den Katakomben, die mit uns gingen. Wir waren ... hypnotisiert von diesem Klang. Letztendlich gelangten wir in eine Halle. Die Kälte war hier noch härter zu spüren, als irgendwo sonst. Vor uns erstreckte sich ein Gewässer und darüber führte eine Brücke aus Eis.“
Der Butler brachte den Whiskey für Dawn. Nachdem er einen Schluck genommen hatte, sprach er weiter.
„Wir gingen über die Brücke und wissen Sie was wir fanden?“
Ich schüttelte fast betäubt den Kopf.
„Gar nichts, wir fanden rein gar nichts. Wenn man von den komischen Kristallen absah, die haufenweise herumlagen. Seltsame Stufen führten zu diesem Ding hin, das wie ein Thron aussah. Die Steine funkelten im pulsierenden Licht der Wände. Und die Männer stürzten sich darauf. Wie Raubtiere sprangen sie zu Boden und sammelten so viele Steine auf, wie sie nur tragen konnten. Sogar die Säcke wurden gefüllt. Ich hatte kein gutes Gefühl, aber auch Mike und Henry nahmen welche, also packte ich mir zwei in die Taschen.“
Er leerte den Rest des Glases in einem Zug und schüttelte wieder den Kopf.
„Was wir nicht wussten, oder nicht wahrhaben wollten, war, dass die Steine eine seltsame Wirkung auf uns ausübten. Ich spürte es selbst. Ich wurde aggressiv, mir kam es vor, als ob fremde Gedanken, Stimmen in meinem Kopf wären.
Sie können sich das ja gar nicht vorstellen...“
„Ich habe selbst die Stimmen gehört, Mister Dawn“, unterbrach ich ihn.
„Tatsächlich? Natürlich, sie haben ja auch einen dieser Teufelsdinger in Ihrer Umgebung.“
„Spüren Sie manchmal ein Verlangen, das Sie sich nicht erklären können?“, fragte er mich.
„Nein.“
„Dann ist ja gut. Diese Steine verändern unsere Psyche, Mister Hemp. Wir wurden praktisch verrückt. Ich kann nur von mir reden, aber bin mir sicher, dass es den anderen Männern ebenfalls so erging. Als wir zurück waren, an der Oberfläche begann Streit zwischen den Mitgliedern der Expedition aufzuflammen. Wegen unscheinbaren Sachen schlugen wir uns fast die Köpfe ein. In der Nacht kam diese Stimme. Mein Körper verlangte nach etwas, was ich nicht genau beschreiben soll, denn dieses Flüstern versprach uns so viele Sachen...“
„Sie haben verstanden, was diese Stimme sagte?“, fragte ich ihn.
„Etwas in mir hat es verstanden“, antwortete Dawn. „Mein Körper, er wollte sich verändern, ich kann es nicht anders beschreiben, er wollte sich der Kälte anpassen, keinen Schmerz mehr empfinden. Zu etwas dazugehören.“
Ich runzelte die Stirn, denn mir war nicht ganz klar, was der Forscher mir sagen wollte.
„Sie wissen nicht, was ich meine, nicht wahr? Ich will es Ihnen sagen: Mein Wille war stark, ich wollte das bleiben, was ich bin. Aber es gab Männer, die sich dem fremden Etwas in ihren Köpfen unterwarfen. Und wissen Sie, was diese Leute taten?“
Ich schüttelte den Kopf.
„Sie begannen, sich gegenseitig umzubringen. Sie schlugen aufeinander ein. Es kam mir vor, als ob sie in alles und jedem einen Gegner sahen. Fünf Männer hatten diese Wut in sich. Uns blieb nichts anderes über, als sie zu erschießen. Verstehen Sie? Wir konnten gar nicht anders, sonst hätten sie uns getötet.“
Seine Stimme zitterte.
„Ich selbst musste einen erschießen. Der Mann hieß Joseph Ellor. Ich kannte ihn und seine Frau sehr gut, aber ich hatte keine Wahl. Joseph attackierte mich mit einem Eispickel. Es hieß er oder ich. Glauben Sie mir bitte, dass ich ihn nicht töten wollte. Als er auf mich zustürmte, ich hatte solche Angst, ich hob das Gewehr ... und drückte ab. Ich hatte keine Zeit zu zielen, sonst hätte ich versucht, Joseph ins Bein zu schießen.“
Er pausierte, während er von Krämpfen geschüttelt wurde. Als er sich gefangen hatte, sah er mich mit wässrigen Augen an.
„Die Kugel traf ihn in den Kopf. Er war auf der Stelle tot. Mein Gott, ich wollte ihn nicht töten...“
Es wurde immer kälter im Raum. Ich warf einen Blick aus dem Fenster, das rechts von mir war. Der Schneesturm war noch stärker geworden. Man konnte nichts erkennen, außer den wirbelnden weißen Flocken.
Dawn bemerkte meinen Blick. Er stand auf und ging langsam zum Fenster. Währned er das tat, erhaschte ich einen Blick auf die Tränen an seiner Wange.
Sie waren zu kleinen Eiszapfen erstarrt.
Dawn starrte ins Schneetreiben und begann wieder zu reden.
„Endlich kam von den Jungs auf dem Schiff die Nachricht, dass wir am nächsten Tag abreisen könnten. Also begannen wir, langsam unsere Ausrüstung wieder auf das Schiff umzuladen. Die letzte Nacht auf dem Festland. Kurz vor Anbruch der Dunkelheit hissten wir die Englische Flagge auf einem der beiden Türme. In der Nacht hörte ich das Flüstern, aber ich blieb stark. Es geschah nichts.
Am nächsten Tag verluden wir den Rest unserer Sachen auf die White Pony. Ein Mitglied fehlte, das gestern noch bei uns war. Björn Dakson. Wir suchten nach dem Mann und als wir den Norweger fanden, lag er zuckend und schreiend am Boden vor den Stufen zum Tempel. Er schrie und schrie, wir konnten ihn nicht beruhigen. Plötzlich aber begann er zu fauchen und riss sich mit einem Ruck seine Sachen vom Leib.“
Dawn drehte sich zu mir um.
„Er hatte sich verwandelt. Seine Haut war bläulich, sie pulsierte. Seine Hände waren keine Hände mehr...sie waren Klauen. Es war grausam. Henry schoss auf ihn. Zweimal traf er ihn genau in die Brust und Björn, oder das, was aus Björn geworden war, wurde zu Boden geschleudert. Dann rannten wir zu dem letzten Boot und legten ab. Wir hörten unmenschliche Schreie und als ich zurückblickte, sah ich dieses Wesen auf einem der Türme. Er brüllte uns nach, packte die Flagge, die wir dort aufgestellt hatten, zerbrach sie und warf sie weg.“
„Der Norweger hatte sich verwandelt sagen Sie? In ein ... Monster?“
„Sie glauben mir nicht. Hab ich recht?“ Dawn kam näher.
„Diese Steine. Ich glaube, dass diese Steine schuld waren“, sagte er. „Wie ich Ihnen bereits sagte, begannen unsere wahren Probleme erst mit diesen Kristallen. Und ich sagte Ihnen auch, dass die Steine uns veränderten, aber nicht nur psychisch.“
Er zog sich die Handschuhe aus. „Sondern auch körperlich.“
Ich schrie auf, wollte aufspringen und stieß dabei meinen Sessel um.
Dawn’s Hände waren nicht mehr menschlich. Sie waren gekrümmt wie Klauen. Die Haut war in einer Art blau, aber auch irgendwie schwarz und sie sahen verfault aus. Die Adern traten deutlich hervor, denn es pulsierte etwas in ihnen.
„Gott, oh Gott ...“ Mehr brachte ich nicht hervor.
„Glauben Sie mir jetzt? Ich war stark, aber seit der Winter in unser Land hereinbricht, wird es immer schwerer, dem Drang zu widerstehen.“
„Welchem Drang?“
„Sich Alldem hinzugeben. Sich dem wahren Meister zu unterwerfen.“ Seine Stimme wurde leiser.
„Keine Schmerzen mehr, keine unnötigen Erinnerungen an grausame Zeiten. Eins sein, mit der Kälte, die über unser Land hereinbrechen wird.“
Ich schluckte schwer und es war mir fast nicht möglich, den Blick von Dawn’s Hände zu nehmen.
„Das wollen Sie doch nicht wirklich, oder?“
„Nein, Mister Hemp. Aber es ist bereits zu spät. Es war schon zu spät, als wir die Steine an die Oberfläche brachten. Wir verdammten die Welt zum Untergang, als wir ganze Säcke davon in der White Pony versteckten.“
Er ging zu einem Schreibtisch, der in der Nähe des Kamins stand. Als er sich wieder umdrehte, hielt er einen Revolver in der Hand.
„Ich habe keine Chance mehr auf Rettung. Die heutige Nacht ... ich glaube nicht, dass ich sie überstehen werde. Hätte ich den Mut, wie Mike oder Henry, würde ich mich selbst töten, solange ich es noch kann. Sie hatten begriffen, was mit ihnen passieren würde. Aber ich bin feige. Ich kann das nicht tun.“
Dawn drehte den Revolver und hielt ihn mir hin.
„Helfen Sie mir, Mister Hemp. Erschießen Sie mich. Bitte.“
„Herrgott, das kann ich nicht machen.“
„Ich bin verloren, ich will kein Diener des Eiskönigs werden.“
„Nein, sehen Sie sich an, Sie können dem Widerstand leisten!“
„Ich wünschte ich könnte es, aber ich glaube nicht. Die anderen Überlebenden sind bereits dabei, sich zu verwandeln.“
„Woher wissen Sie das?“
„Ich kann sie spüren. Sie rufen mir zu, dasselbe zu tun, aber ich will nicht. Der Eiskönig wird wiederauferstehen“, sagte er, während er sich wieder in den Sessel setzte. „Die meisten Kristalle liegen immer noch im Rumpf der White Pony. Unbewusst haben wir sie versteckt, um unserem Herrn ...“ Er schrie auf. „Nicht unserem Herrn ... NEIN! ... Dem Eiskönig, den Vernichter der Welten die Reinkarnation zu ermöglichen!“ Er wand sich im Sessel herum. Insgeheim wunderte ich mich, dass der Diener nicht erschien.
Als Dawn wieder aufsah, hatte sich sein Gesicht verändert. Es war von Qual verzerrt.
„Die Kristalle ... Er wird kommen ... Das ist das Ende ... Will nicht ... Mein Gott ... Nein!“
Er sprach nur mehr in Fetzen, seine Klauen krallten sich in die Lehne.
Mit der letzten Kraftanstrengung sagte er:
„Gehen ... Sie ... Mister Hemp. Es ist zu spät ...“
Ich öffnete die Tür, trotz der Kälte schwitzte ich. „Ich komme wieder Mister Dawn. Halten Sie dagegen, ich komme wieder!“
Dann lief ich aus dem Haus.

Die Straßen waren weiß vom Schnee. Unglaublich wie schnell das Land eingeschneit worden war. Die Nacht brach an.
Der Eiskönig ...
Ich wusste nicht genau, was ich tun sollte. In der Stadt hörte ich seltsame Rufe, schrieb das ganze aber dem Wind zu. Mit dem hereinbrechen der Nacht spürte auch ich dieses seltsame Ziehen, wenn es auch nicht so stark war. Ich musste nach Hause, mir eine Waffe holen und-
Ja was dann? Zum Postenkommando gehen und sagen, dass bald ein Dämon auferstehen würde. Lächerlich.
Ich würde vor allem zu Robert Dawn zurückkehren, um zu sehen, ob er diesem Drang widerstanden hatte. Es stand schlecht um ihn, soweit ich das zumindest beurteilen konnte.

Als ich zu Hause war, wunderte ich mich, über die grausame Kälte, die mir entgegenschlug. Leise schloss ich die Tür hinter mir.
„Vater? Mutter?“
Keine Antwort. Ich ging in die Küche. Auch nichts. Im gesamten Erdgeschoss war nichts und niemand zu sehen. Keine Spur.
Ich stieg die Treppe hinauf, die zu meinem Zimmer und dem meiner Eltern führte.
Eiskrusten knirschten unter meinen Schuhen.
Die Tür zu meinem Zimmer stand offen. Ich schaute hinein. Alles war durcheinander gewirbelt worden. Das Bett zerrissen, das Fenster zerstört. Kein Stein war auf dem anderen geblieben. Dann fiel mein Blick auf das Kästchen, in dem der Stein sein sollte. Es war leer.
Ich hatte bereits eine schreckliche Vermutung. Eines dieser Dinger musste hier eingedrungen sein und den Stein gestohlen haben. Ich hoffte, dass meine Eltern zu dieser Zeit nicht zu Hause gewesen waren. Ich hörte Schreie die Nacht durchbrechen.
Ich musste zu Dawn zurück. Schnell holte ich meinen Revolver samt Munition, steckte beides in meine Manteltaschen und rannte hinaus, wobei ich fast auf der Stiege ausgerutscht wäre.
Ich schlug die Tür meines Elternhauses zu und lauschte in die Nacht hinaus. Von irgendwo her hallten Schreie. In meinem Kopf begann eine Stimme zu flüstern. Es schneite nicht mehr. Das machte mir umso mehr Sorgen, weil es mir wie ein Zeichen anmutete.
Ich lief los.

Ich erreichte Dawn’s Haus ungleich schneller, als beim ersten Mal, obwohl die Straßen vereist waren und die Kälte schneidend in meinen Lungen wütete. Ich stand vor der Tür und war mir nicht sicher, wie ich vorgehen sollte.
Hafenseitig hörte ich Schreie und Schüsse. Es war soweit. Es hatte begonnen.
Entschlossen trat ich zur Tür hin und erkannte, dass sie offen war. Ich öffnete sie leise und zog meinen Revolver. Mein Weg führte zu dem Zimmer, wo ich den ganzen Nachmittag mit Robert Dawn geredet hatte.
Trotz aller Bedenken klopfte ich. „Mister Dawn?“
Seltsame Geräusche drangen aus dem Zimmer zu mir. Als ich die Tür öffnete, knirschte sie laut. Ich erfasste den ganzen Raum mit einem Blick.
Das Feuer im Kamin war ausgegangen, schwarze Leere war dort, wo es brennen sollte. Die ganzen Wände glitzerten aufgrund der Eisschicht, die sie überzogen.
Dann fiel mein Blick auf Robert Dawn, oder das, was von ihm übrig geblieben war.
Er saß dort in seinem Stuhl, genauso wie zu dem Zeitpunkt, als ich ihn verlassen hatte. Seine Gestalt krümmte sich hin und her, seine Hände waren nach wie vor in die Lehnen gekrallt. Mir wurde bewusst was geschah.
Er kämpfte noch immer, bei Gott, er kämpfte noch immer gegen dieses Ding an, das er zu werden drohte.
Oder eigentlich schon war. Er hatte nur mehr wenige Haare an seinem Kopf. Die Haut war blau und schwarz, die Adern sah man so deutlich, wie einen roten Klecks im Schnee. Irgendetwas pulsierte durch sie hindurch in Richtung seines Hirns. Dawn gab rätselhafte Geräusche von sich, seine Augen waren weit aufgerissen und er starrte gegen die Decke. Dampfwolken traten aus seinem Mund hervor. Ich konnte grauenhafte Zähne sehen.
Ich hob meine Waffe. Alles in mir schrie danach, ihn zu erschießen. Ihn zu befreien. Aber ich konnte nicht. Eine Stimme in meinem Kopf protestierte so heftig dagegen an, dass es mir nicht möglich war, abzudrücken.
Es war wie die Gegenwart eines ... Artgenossen.
Und nun war ich es, der sich krümmte. Der Stein hatte auch mich verhext.
Eine Stimme in meinem Inneren flüsterte mir zu, die Waffe wegzulegen und mich zu unterwerfen. Mir die Kleider vom Leib zu reissen und zu ihnen zu gehören.
Gott, nein...
Ich kämpfte dagegen an, die Stimme wurde lauter, fordernder. Ich sank auf die Knie, meine Schläfen drohten unter dem Druck zu zerbrechen. Aber ich schaffte es. Als das Flüstern in mir verstummt war, zielte ich auf Dawn, der stärker denn je zitterte und bebte. Ein letztes Mal erhoben sich Bedenken, irgendwo weit, weit unter meinem Bewusstsein hörte ich die verzweifelte Stimme. Endlich brachte ich es fertig, den Abzug zu betätigen.
Ich schoss ihm zweimal in die Brust, trat noch einen Schritte näher und jagte ihm noch eine Kugel in den Kopf. Augenblicklich hörte Dawn auf, sich zu bewegen.
Etwas schrie. Nicht nur in mir, sondern in dieser Stadt, in meiner Nähe. Ein Wutschrei. Ein Orkan tobte in meinem Kopf und ich musste alle Willenskraft aufwenden, um nicht los zuschreien. Aber langsam ging es vorbei. Ich schaute auf und sah Dawn’s Kopf, der nach vorn gesunken war. Zähflüssiges, schwarzes Blut sickerte aus seinen Wunden hervor. Ich hatte ihn erlöst.
Ich verließ den Raum, lud die verschossenen Patronen nach und dachte daran, was ich als nächstes tun sollte.
Die Entscheidung wurde mir abgenommen, denn plötzlich spürte ich eine allgegenwärtige, seltsame Kälte und im selben Moment sprang mich etwas aus der Dunkelheit an.

In letzter Sekunde machte ich einen Ausfallschritt zur Seite und versuchte gleichzeitig, meine Waffe in Anschlag zu bringen. Ich schafft es nicht ganz. Etwas traf mich mit einer Wucht, die mir die Luft aus den Lungen trieb und ich stürzte mit dem Angreifer zu Boden.
In Verzweiflung schlug ich blind zu. Es war, als hätte ich gegen Stein geschlagen. Und so furchtbar kalt. Die Luft knisterte, als der eisige Atem meines Widersachers sie zu Eis verwandelte. Ich wurde gepackt, eine furchtbar kalte Lähmung breitete sich in mir aus, dann spürte ich, wie dolchartige Klauen sich an meinem Körper zu schaffen machten. Ich schrie auf und trat mit aller Kraft gegen dieses Ungetüm. Mein Knöchel gab ein schlimmes Geräusch von sich, aber mein Gegner wurde von mir heruntergeschleudert. Ich erhaschte einen Blick auf ihn. Dieses Ding sah genauso aus, wie der verwandelte Dawn, aber während in seinen Augen die Qual war, las ich in den Augen dieses Wesens pure Mordlust. Ich tastete blind nach meinem Revolver, meine Finger schlossen sich um die Waffe und im selben Moment sprang das Vieh mich an.
Es war, als ob ich meine Hand durch Wasser ziehen würde. Mir kam meine Bewegung so lächerlich langsam vor. Wie in Zeitlupe segelte dieses Ding auf mich zu. Noch bevor ich den Revolver ganz erhoben hatte, drückte ich ab.
Der erste Schuss riss kleine Eisbrocken aus der Wand, der zweite traf das Knie meines Kontrahenten. Meine Hand hob ich immer höher und gab gleichzeitig weiter Schüsse ab. Die nächste Kugel verfehlte das Ding wieder, aber der Rest der Trommel saß.
Das Wesen wurde aus der Bahn geworfen und prallte zwei Meter neben mir blutend gegen die Wand. Das Blut gefror sogleich zu purpurnen Eiskristallen. Aber es war noch nicht tot.
Die Arme schlugen aus, es versuchte, sich wieder aufzurichten.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht kroch ich weg von diesem Ding und lud den Revolver nach. Es dauerte so schrecklich lange, aber die Trommel schnappte zurück, bevor das Ding wieder auf den Beinen war. Es schaute mich an. Es sah mich mit so Hasserfüllten Augen an, aus denen noch mehr sprach.
Verlockungen, Verheißungen ...
Der erste Schuss zerstörte diese Illusion. Blut spritzte an die Wand hinter dem Wesen und gefror augenblicklich.
Ich leerte den Revolver schneller, als je zuvor in meinem Leben. Nachdem der Hahn klickend ins leere schlug, kippte dieses Ding zur Seite. Der ganze Körper war durchlöchert, die Mauer dahinter schwarz vom Blut der Kreatur.
Schwer atmend richtete ich mich auf. Mein Unterleib schmerzte höllisch. Ich betastete die Wunde. Soweit ich das beurteilen konnte, war sie zwar tief, aber nicht tief genug, um ernsthaften Schaden angerichtet zu haben.
Ich griff in die Manteltasche. Aber es war nichts mehr darin. Tiefe Bestürzung ergriff mich.
Mein Gott! Keine Munition mehr.
Ich warf den nutzlos gewordenen Revolver weg und schleppte mich zur Tür.
Anscheinend war die Verletzung schlimmer, als ich gedacht hatte, denn meine Sinne begannen zu schwinden. Ich stieß die Tür, die ins Freie führte auf und trat hinaus.
Die Stadt hatte sich abermals verändert.
Schnee und Eis, wohin man blickte. Die Luft war erfüllt von einem Kreischen und abgehackten Schreien. Ab und zu durchbrach ein Schuss diese Kakophonie.
Und dann dieses Flüstern. Es war nun nicht mehr in mir. Es war überall.
Schwarze Punkte tanzten vor meinen Augen. Ich verlor die Kontrolle über meine Beine.
Gierige Rufe hallten durch die Nacht. Sie suchten mich, den Kontakt zu mir.
Nein...
Das Flüstern.
Schmerzen. Kälte.
Wilde Kreaturen, die durchs Eis pflügen.
Und der Unwiderstehliche Drang, zu ihnen zu gehören.


Auszug aus dem Logbuch der HMS Pommern

... Die Fahrt verlief planmäßig. Aber es scheint so, als hätte es eine Naturkatastrophe auf den britischen Inseln gegeben. Die gesamten Inseln sind vom Eis eingeschlossen, es war fast nicht möglich, zu den Ankerplätzen vorzudringen.
Kapitän Munster ruderte mit sechs Mann an die Küste, um sich umzusehen.
Als er nach zwei Stunden zurückkehrte, war er bestürzt. Alles sei in Eis gekleidet, berichtete er uns, nirgends sei ein Mensch gewesen. Man konnte in keines der Gebäude hinein, zumindest, so erzählte er, sahen diese Eisblöcke wie Häuser aus, aber das Eis hatte sie komplett eingeschlossen.
Der Kapitän kündigte an, dass er mit einer Expedition zu den Inseln zurückkehren würde, um herauszufinden, was geschehen war.
Außerdem hatten die Männer etwas gefunden, das sie auf unser Schiff gebracht haben.
Es sind Steine, sie sehen aus wie Kristalle. Natürlich haben wir sie sofort unter Deck gebracht und werden sie in Deutschland untersuchen ...

ENDE

schreiberling
27.11.2004, 14:29
hmm...
also erstmal,ich habe nicht alles gelesen,höchstens das ersten Absatz
zum Inhalt werde ich gar nix sagen,weiß ja noch nichts...

aber eins kann ich dir sagen: "Dieses Ding hier wird weder Leser haben,noch Antworten erzeugen!" so Leid es mir tut,aber wenn irgendwas länger ist wie ne Seite klicken sowieso 90% weg...
lieber kapitelweise Posten,wobei dies auch keine Lizenz für Leser ist...

werde mich nach und nach durchkämpfen... ;)

Kamui
27.11.2004, 21:25
aber eins kann ich dir sagen: "Dieses Ding hier wird weder Leser haben,noch Antworten erzeugen!" so Leid es mir tut,aber wenn irgendwas länger ist wie ne Seite klicken sowieso 90% weg...Na wie gut, dass ich dann zu den restlichen 10% gehöre. :p und ich bin froh, dass Scarecrow seine Geschichte als Ganzes gepostet hat. Ich hätte nämlich ungern mitten drin aufgehört zu lesen.^^
Eine wirklich faszinierende und spannende Geschichte wie ich finde. Mein Kompliment an dich Scarecrow. Auch wenn ich nicht gerade ein Fan von Geschichten bin die in der Ich-Perspektive geschrieben sind, muss ich sagen du hast es mit deinem Schreibstil recht gut verstanden die Geschehnisse spannend rüber zu bringen.
Die Story an sich ist gut durchdacht und weiß einen zu fesseln. (zumindestens war das bei der Fall^^) Zwar sind einige Elemente nicht gerade neu... (zu mindestens hatte ich manchmal das Gefühl "Das kenne ich irgendwoher" jedoch wusste ich dabei auch nie so genau woher nun.^^") ... aber in dieser Form glaub ich noch nie dagewesen.
Etwa in der Mitte der Geschichte hatte ich dann nur noch die Hoffnung, dass du dir etwas "ungewöhnliches" bzw. "überraschendes" fürs Ende ausgedacht hast und ich wurde nicht enttäuscht.^^ Meiner Meinung nach ein sehr gelungener Schluss, der die Geschichte wirklich gut abrundet. ^^
Aber eine Frage hätte ich dann doch noch. Wie lange hast gebraucht um diese Geschichte fertig zu bekommen? Das würde mich mal interessieren.^^

Scarecrow
28.11.2004, 16:35
ahoi ihr beiden!

erstmal kamui.

vielen dank fürs lesen, waren ja doch imerhin bissl mehr als 13 word seiten und daher hat es mich umsomehr gefreut, dass es dir gefallen hat.
zu deiner frage: die idee is lang in meinem kopf herumgespukt, aber das problem is weniger das schreiben, sondern ehe, bis das erste wort am bildschirm erscheint, meist kann ich ideen nicht zu papier bringen - leider. die schreiberei selbst hab ich in drei tagen fertig gehabt.

schreiberling.
ja, das hatte ich befürchtet. wollte das topic dann scho löschen, aber gott sei dank gitb es ja doch noch ausnahmen.
würd mich freuen, wenn du es auch lesen würdest.

mfg

Lychee
28.11.2004, 18:00
Sooooo lang ist es nun auch wieder nicht ^^;;. Kompliziert wird es doch erst dann, falls man versucht, mehrere von solchen Texten zu lesen... Hä hä...
Wie auch immer. Also mir gefällt's auch ^^.
Dito an Kamui, man kommt sehr schnell in die Geschichte rein und verliert auch nicht sofort wieder die Lust am weiterlesen. Oder liegt das daran, dass ich Schnee und Eis liebe? XD Egal...
Ich kann jedenfalls nur zustimmen, ist interessant und spannend geworden ^_^. Auch wenn das eigentlich überhaupt nicht mein Genre ist.
Mich macht nur die Setzung der Kommata teilweise stutzig... Käse, finde gerade keine Beispiele. Hätte ich vielleicht mal beim Lesen dran denken sollen.

Wie auch immer, ich finde es ziemlich gelungen ^_^.

Scarecrow
29.11.2004, 22:07
hey lychee!

danke fürs lesen, freut mich, dass es dir "gemundet" hat.

wegen den kommas...naja manchmal verwirr ich mich selbst in den kommas, dann setz ich die kreuz und quer, akkute verwirrtheit :D
falls du was findest, poste sie einfach, dann kann ich sie ja ausbessern, weil mir fällt das ja gar ned mehr auf ;)

mfg

Pyrus
01.12.2004, 02:26
Habe mir jetzt alles am Stück durchgelesen und habe dabei viele positive Überraschungen erlebt. Anfangs war ich etwas skeptisch, weil ich fürchtete, es könnte eine ziemlich oberflächliche Horrorstory werden. Habe mich aber geirrt und wurde wie schon gesagt wiederholt überrascht. Nicht Monster als Feind sondern die Gier und das Verlangen den leichtesten Weg zu gehen, entgegen allen moralischen Prinzipien. Sehr starke Momente sind für mich die Schilderung des Thronsaales der einfach nur leer war (von den Steinen abgesehen) und wie am Ende ganz England als von Eisstädten übersäht beschrieben wird.

So, muss jetzt noch ein paar Punkte ankreiden:

Als im Jahr 1890 eine englische Expedition ins weiße Nichts des ewigen Eises aufbricht, ahnt die Besatzung noch nichts von dem schrecklichen Desaster, das sich ereignen wird. Als die Mannschaft mit der „White Pony“ am 23.06.1890 in See sticht, zählt die Besatzung 57 Mann. Irgendwie sind die beiden Sätze fast identisch in Aufbau und Aussage. Ein sehr unschöner Einstieg.

die Bilder, die mir im Traum durch den Kopf geschossen waren. Das müsste "geschossen sind" heissen. Ist nicht der einzige Fehler dieser Art, glaube ich, habe mir aber nicht alle gemerkt.

-Auf mich wirkt es irgendwie unrealistisch, wie der Erzähler bei Dawn ausrastet, als er ihm von seinen Träumen erzählt.

-Wo Dawn von der Erkundung des Tempels berichtet, hast du manchmal ziemlich bildhaft beschrieben, z.B.

Unsere Lampen warfen tanzende Schatten an die Wände Ich glaube nicht, dass irgendwer so spricht, wenn er jemandem von einem Erlebnis mündlich berichtet.

-Gerade im Gegensatz dazu hast du im Tagebuch von Mike eine für mich eher mündliche Sprache verwendet mit vielen Apostrophen. Ich denke, dass man so wohl eher nicht sein Tagebuch führt.


Zum Schluss nochmal: echt toll geworden! (auch wenn etwas lang *puh*)

La Cipolla
01.12.2004, 08:56
*lechz* :rolleyes:
Schrecklich gut, ich finde, die bildhafte Erzählweise passt in einem (bzw. diesem) Tagebuch gerade gut und erzeugt die richtige Spannung.
Erstmal Kritik. Du hast die Stadt im Eis nicht genügend geschrieben. Bis zum letzten Moment habe ich sie mir aus irgendwelchen Gründen wie eine arabische Wüstenstadt, nur mit Eis vorgestellt, und das redest du von Maya-Tempeln. :rolleyes: Diese Stadt ist ja der Grundstein der Geschichte, du solltest ihr ein paar Sätze mehr widmen. Das war der einzige wirklich(IMHO) große Fehler.
Die Atmo ist nahezu perfekt, am Anfang hättest du den Absatz, der wie ein Zeitungsartikel anmutet vielleicht noch weglassen können, aber das Eis zieht sich wirklich genial durch die ganze Geschichte. Man friert förmlich. :p
Respekt! http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sm_12.gif

Scarecrow
01.12.2004, 19:13
hey zareen, hey la cipolla!

danke euch beiden fürs lesen und euren komplimenten.
freut mich, dass es euch gefallen hat. da ihr beide den ersten absatz ankreidet, werd ich mal schaun, ob ich ihn rauswerfen soll, aber der soll eben einleitend wirken. meine tempus fehler, wie zareen aufgezeigt hat, sind schrecklich. muss dann mal noch drüberfahren und ausmerzen, was noch auszumerzen geht ;).
wegen der beschreibung der stadt. nun eigentlich war es so gewollt. jeder sollte sich selbst seine eisstadt vorstellen. wenn es bei dir eine arabische stadt im winter war, ok :D
nein im ernst: der maya tempel hatte nur ähnlichkeiten mit diesem gebilde, das wie ein tempel anmutet, deshalb der vergleich. nicht, dass sich einer eine kirche vorstellt ;)

mfg

Liferipper
02.12.2004, 09:23
Habs mir gestern Abend mal durchgelesen. Im Großen und Ganzen recht gut, aber eine Sache stört mich schon: Der Eiskönig.
Die ganze Geschichte kommt ohne einen Grund aus, warum das Ganze passiert. Und dann taucht plötzlich die "Erweckung des Eiskönigs" auf. Erstens gibt es dafür keinen Grund, zweitens wirkt es irgendwie seltsam,und drittens ist es nicht konsequent umgesetzt, d.h. wenn schon dann richtig, aber es wird gerade zwei- bis dreimal kurz erwähnt.

schreiberling
02.12.2004, 21:55
so, habe jetzt die ganze Geschichte durch...

erstmal freu ich mich für dich, dass ich mich geirrt habe mit meiner Aussage am Anfang.
Scheint doch so, dass sich Qualität auszeichnet und trotz Quantität gelesen wird. :D

hatte mich ja erst vor der Länge und dem Anfang der Geschichte gefürchtet... unbegründet stellt sich heraus.
wirklich super spannend geschrieben(trotz der Länge kurzweilig),
wenn man sich erstmal ein Herz genommen hat und sich traut zu lesen hört man auch nicht mehr auf...
auch wenns an ein paar Stellen noch hakt...

mir sind ein paar logische Fehler aufgefallen... :D
puuh,ob ich die jetzt noch find...
naja...finds grad nich...
das Einzigste was mir einfällt, ist das mit dem tagebuch.
einmal schreibst du er hats durchgeblättert, einmal schreibst du er hat außer den Stein rausgenommen nichts damit gemacht(is jetzt nur n kleiner fehler aber... ;) )

dann ma zu den positiven Dingen zwischendurch :D :
die Idee mit dem Tagebuch,genial...und dann von Dawn weitererzählen lassen,noch viel besser.ist wirklich abwechslungsreich

negatives: finde ich den Schluss viel zu schnell herbeigeführt...
als er Dawn verlässt,zuhause ankommt,dann wieder geht,der Kampf...
klar Spannung,schnelle Sequenzenabfolge,usw aber ich hätte mich da noch n bisschen mehr über Gedanken des Protagonisten gefreut,mir geht das einfach zu schnell :D

ja,das Ende(dito an Liferipper)...gefällt mir auch nicht so recht...
und bietet auch nicht wirklich einen Abschluss für die Geschichte, in meinen Augen

achja,schöne kleine Moral... ;)

insgesamt aber wirklich gelungen http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sm_12.gif

Mopry
03.12.2004, 14:48
Mich frierts. :/
Vielleicht sollte man die Geschichte nicht mit offenem Fenster und Durchzug lesen.

Es ist gut das du die geschichte in eins gepostet hast.
Anfangs wird man zwar von der Länge abgeschreckt, aber am Ende kommt es einem wie nichts vor.
Es liest sich auch irgendwie wie ein Samstag-Nachmittag-Pro7-Sat1-Mystery Spielfilm.
Zusammen mit dem Anfang ist es wirklich sehr gut.

Die Erwähnung des Eiskönigs mag mir genauso nicht sonderlich gefallen.
Es hätte gereicht ihn als eine Ahnung mitschwingen zu lassen.
Einfach diesen Prozess der Verwandlung, der Evolution, beschreiben.

Dann noch etwas was sich seltsam liest, bzw. mir merkwürdig vor kommt.

dass wir in einen Sturm gerieten, der uns praktisch vor die Küste der Stadt schleuderte
Dieses "schleudern" passt imo nicht.
Besser wäre es gewesen, hättest du geschrieben das sie vor die Küste trieben, oder einfach nur ein "brachte".


Mein Körper verlangte nach etwas, was ich nicht genau beschreiben soll
Statt dem "soll" hätte ich hier ein "kann" besser gefunden.


Mit dem hereinbrechen der Nacht spürte auch ich dieses seltsame Ziehen
Und hier ist imo das "auch" zu viel.

Ansonsten bin ich wirklich begeistert. ^_^
Gerade vom Ende.
Das passt perfekt zu diesem Spielfilmszenario.

Scarecrow
03.12.2004, 19:58
ahoi euch dreien!
an alle, danke fürs lesen und commenten.
soda:

@liferipper

naja so ganz ohne grund, würd ich mal ned sagen. wegn dem eiskönig, nun hier soll sich jeder seinen teil denken, ob es ihn nun gibt, oder nicht. maßgeblich ist er ja nicht gerade an der "invasion" beteiligt, vielleicht ist er auch nur ein fantasiegeschöpf der kreaturen, die verwandelt werden. das bleibt einem selbst überlassen. aus meiner sicht aus ist der eiskönig lediglich die macht, die hinter dem ganzen steht und eher als körperlos zu erachten.

@schreiberling

es kann leicht sein, dass ich mich wo verhaspelt hab. wie gesagt, wenn ihr mir das aufzählt, kann ich das ja ändern ;)


einmal schreibst du er hats durchgeblättert, einmal schreibst du er hat außer den Stein rausgenommen nichts damit gemacht(is jetzt nur n kleiner fehler aber...
ha! danke...da hab ich nachträglich was geändert udn dann vergessen zu schauen, ob das auswirkungen hätte...sollt ich dann noch dazu ändern ;)

@mopry

ja, ein zug ist schlecht, davon krieg ich immer kreuzschmerzen!


Die Erwähnung des Eiskönigs mag mir genauso nicht sonderlich gefallen.
Es hätte gereicht ihn als eine Ahnung mitschwingen zu lassen.
Einfach diesen Prozess der Verwandlung, der Evolution, beschreiben.
ich dachte, ich hätte ihn ohnehin nicht genau beschrieben... :confused:
zu den fehlern, ja geb ich dir recht, wird dann noch geändert.

ansonsten noch einmal danke fürs lesen.

mfg

Phryx
02.01.2008, 18:41
Respekt, respekt, die Geschichte ist wirklich richtig gut erzählt. Es ist ein klares Gerüst zu erkennen, ein Charakter der glaubwürdig erscheint (vielleicht noch etwas mehr mit seinen Ängsten, und Gefühlen spielen) und eine Szenerie die viel Spannung hergibt auch wenn ich meine das das mit dem "die Kristalle machten sie wahnsinnig" schon mal in nem Film gesehen hätte, aber das kann auch Zufall sein. Leider finde ich die ganze Epik um den Eiskönig zu wenig beschrieben, du solltest dir ruhig noch etwas Zeit nehmen und die Geschichte noch umfangreicher gestalten, dann bist du ganz schnell bei 30 Wordseiten :)

Loriander
29.06.2010, 15:26
Hai :)

Ich fand deine Geschichte sehr ansprechen, deswegen habe ich sie mir mal durchgelesen. Ich hoffe, du hast kein Problem mit Kritik, ich nehme nämlich ungern ein Blatt vor den Mund. ^-^
Ein paar Wiederholungen und Rechtschreibfehler sind mir aufgefallen. Aber nicht viele, da gibt es schon schlimmere Geschichten. :]

Zum Inhalt … an der Stelle, an der sich Mike erhängt, geht es ein wenig schnell. Es wäre besser gewesen, wenn du das ausformuliert hättest, zusammen mit der Reaktion des Protagonisten.
Kleiner Logikfeher: zuerst schreibst du, er hatte das Tagebuch ein-, zweimal durchgeblättert und dann, als er es verzweifelt sucht, dass er es nie öffnete.

Die Tagebucheinträge sind sehr fesselnd geschrieben. :) Man kann gar nicht mehr aufhören zu lesen. Oder eben nur, um einen Kommentar dazu zu schreiben. *grins* Man bekommt richtig Herzrasen, wenn man deine Geschichte liest. ^-^
Ehrlich gesagt dachte ich am Anfang, sie würden alle zu Zombies werden. xD Mal sehen, was sich daraus entwickelt.

Warum ist es kalt in dem Raum von Mister Dawn, wenn Feuer im Kamin ist? o.o“ Oke, wird später klar, warum. Die Geschichte ist böse, aber wirklich gut. Man fiebert mit, es wurde mir trotz Sonnenschein verdammt kalt und das Ende ist genial. Und mit meinen Zombies lag ich gar nicht so daneben. Eiszombies. o.o“ Jetzt haben wir auch eine Erklärung dafür, wie die Eiszeiten immer zustande kamen.^^


Liebe Grüße. :D